Sehr verehrter, lieber Herr Greeven!
Zu Ihrem 80. Geburtstag, den Sie am 4. Oktober dieses Jahres feiern werden, grüßen Sie alle Mitarbeiter dieses Bandes und sagen Ihnen - ge- wiß stellvertretend auch für viele andere - herzlichen Dank für alles, was sie an menschlicher und wissenschaftlicher Bereicherung durch Sie er- fahren haben. Es ist dies eine längst fällige Dankespflicht, und wir hoffen, daß Sie diese verdiente Ehrung freuen wird.
Sie haben in den vielen Jahrzehnten Ihrer Lehrtätigkeit in Heidelberg, Bethel, Kiel und Bochum keine „Schule" gegründet, und nur einige der an dieser Festschrift Beteiligten können sich Ihre persönlichen Schüler nennen. Aber alle haben Sie als anregenden und liebenswürdigen Lehrer oder Kollegen erlebt, auf dessen klugen Rat und verständnisvolle Kritik sie bei ihrer eigenen Arbeit am Neuen Testament immer gern gehört haben. Dabei haben Sie uns in Sonderheit gelehrt, sorgfältig auch auf das scheinbar Geringfügige zu achten und mit philologischer Exaktheit und methodischer Sorgfalt dem Text und seinem Sinn nachzugehen.
Wir wissen, daß diese Aufsätze die Resonanz nur auf jenen Teil Ihrer vielfältigen Lebensarbeit darstellen, der der Forschung und Lehre gewid- met war, doch kann Ihre Tätigkeit als Rektor in Kiel und Bochum, als Vorsitzender des Fakultätentages und als Präsident der Studiorum Novi Testamenti Societas hier ebensowenig die gebührende Anerkennung fin- den wie Ihre langjährige Mitarbeit in kirchlichen Kommissionen und ökumenischen Arbeitskreisen.
Diese Festschrift ist thematisch auf zwei Gebiete konzentriert, denen Sie vor allem Interesse und Intensität zugewandt haben. Die anderen Sachbereiche Ihrer wissenschaftlichen Arbeit sollen nicht vergessen wer- den, weder Ihre Dissertation bei Kurt Deißner noch Ihre dem Erbe von Martin Dibelius verpflichteten Neubearbeitungen verschiedener Kommen- tare, noch Ihre zahlreichen Beiträge zum Theologischen Wörterbuch. Aber seit Ihrer Habilitation in Greifswald haben Sie mit Vorrang Probleme der urchristlichen Sozialethik aufgegriffen, speziell das Thema der Ehe, und Ihr eigentlicher Forschungsschwerpunkt ist dann der Urtext der Evan- gelien geworden, an dessen neue Rekonstruktion Sie Jahr um Jahr inten- sive und geduldige Arbeit gewandt haben, die dann in der Neuedition der Synopse ihre Krönung gefunden hat. Wir hoffen, daß es Ihnen gelingen möge, Ihre Untersuchungen zur synoptischen Textkritik zuende zu führen, und Ihnen dabei weiterhin Gesundheit und Schaffenskraft erhalten blei- ben. Vor allem aber wünschen wir Ihnen auch weiterhin Gottes Segen und Geleit.
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Diese Festgabe wäre nicht zustande gekommen ohne großzügige Druckkostenzuschüsse von Seiten der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Christian-Albrechts-Universität in Kiel und der Gesellschaft der Freunde der Ruhr-Universität Bochum. Dank gebührt auch meinem Bonner Kollegen Erich Gräßer für die Aufnahme dieser Festschrift in die Reihe der BZNW sowie Andrea Bencsik, Rudolf Linßen, Jürgen Köllges, Daniela Rückert und Dirk Vanhauer für ihre Mithilfe beim Redigieren und Korrekturlesen.
Im Namen der Mitarbeiter grüßt Sie in herzlicher Verbundenheit Ihr Wolfgang Schräge