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Europa im Zeit- alter Friedrichs des Großen

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Aufsätze

Alexander von Hase

Die These von der »puissance éphémère«. Guibert angesichts der preußi- schen Monarchie (1773)*

Im Sommer 1763 hatte Friedrich der Große einen illustren französischen Gelehrten in Sans- souci zu Gast, dem er zwei Gedichtwerke in Epistelform gewidmet hatte: Jean Le Rond d'Alem- bert (1717—1783), den er schon wenige Wochen nach Abschluß des Hubertusburger Frie- ' dens in Kleve traf. D'Alembert, der bei seiner praktischen Denkrichtung in Friedrich den

»premier des philosophes« sah1, war Preußen in mehr als einer Hinsicht verbunden. Denn er bezog aus Berlin nicht nur eine Pension, sondern hatte auch von hier aus schon frühzeitig bedeutsame Anregungen erfahren. Formey, der Sekretär der von Leibniz ins Leben gerufe- nen Akademie, hatte nämlich, um es mit den Worten des mathematischen Enzyklopädisten d'Alembert zu sagen, »über ein Wörterbuch, ähnlich dem unseren«, nachgedacht, und ihm die Vorarbeiten dazu in großzügiger Weise zur Verfügung gestellt2.

Noch auf der Höhe des Siebenjährigen Krieges, d. h. am 11. März 1760, hatte der Franzose dem Hohenzollernkönig seine tiefe Verehrung und seine unzerstörbare Anhänglichkeit zum Aus- druck gebracht3. Daß dieses keine bloßen Worte waren, zeigt ein gleichzeitiger Beitrag in dem von ihm und Diderot betreuten Sammelwerk. Hieß es doch hier hinsichtlich Friedrichs:

»Ii tient seul aujourd'hui par ses hauts faits, la balance en Allemagne, contre les forces réu- nies de la France, de l'Impératrice, Reine de Hongrie, de la tsarine, du Roi de Suède et du Corps Germanique.«4

Bei der Einladung des Franzosen nach Potsdam, die, laut dem englischen Gesandten Mit- chell, große Eifersucht unter dessen deutschen Kollegen erregte5, ließ sich Friedrich von einer besonderen Absicht leiten. Er hoffte nämlich, den berühmten Intellektuellen, der mit seiner Unterstützung in Neuchâtel publizierte, als Präsidenten der Preußischen Akademie der Wis- senschaften gewinnen zu können6. Denn diese, die sich damals auf der Höhe ihres »Golde- nen Zeitalters«7 befand, war seit dem Ableben Maupertuis' (1759) ohne eigentliche Leitung.

So sehr auch d'Alembert das Angebot Friedrichs schmeichelte, so wenig war er doch geneigt, es anzunehmen. Hätte dieses doch den Abschied von Paris für ihn bedeutet, was ihm Berlin bei seinem damals stark mittelstädtischen Charakter in keiner Weise ersetzen konnte. Dabei kam für den durch einen geistreichen Freundeskreis verwöhnten Mann noch hinzu, daß Fried- rich »fast die einzige Persönlichkeit in seinem Lande war, mit der man sich in geistreicher Form unterhalten könne«8.

Sah sich d'Alembert auch nicht in der Lage, dem Wunsch des Königs zu willfahren, so schie- den doch beide in bestem Einvernehmen voneinander. Dieses ermöglichte es dem Gelehrten ab und an, eine harmlose Bitte an den »grand et digne roi« heranzutragen9. So schlug er ihm in einem Brief vom 17. Mai 1773 vor, einen verhältnismäßig jungen Mann zu empfangen, der unerachtet seiner 29 Jahre in Paris bereits Furore gemacht hatte — und zwar ebenso durch seine umfassenden und mannigfaltigen Kenntnisse10 wie als Verehrer des schönen Geschlechts in den hauptstädtischen Salons11. Es handelte sich um Jacques Antoine Hyppolite de Gui- bert (1743—1790), einen der Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts vielfältig verbundenen französischen Soldaten. Seine Bedeutung liegt — unabhängig davon, daß er den gemischten Verbänden den Weg wies12 — in Zweierlei: Einmal, daß er die Kritik der »constitutions mili-

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taires« mit der der »constitutions politiques« verband13; zum anderen, daß er die Kritik der

»constitutions politiques« mit der der herrschenden Sozialverhältnisse verband. Dabei machte er für diese Verhältnisse, die sich ihm repräsentativ in dem Zustand der Unzufriedenheit und der Angst der Völker zeigten14, den Mangel an Freiheit verantwortlich. Denn nur dieser ermögliche es den Regierungen, jene unglückselige Kunst, Uneinigkeit zu stiften, zu schwä- chen und zu erniedrigen, auszuüben, um besser herrschen zu können; diese Kunst, die bei den meisten Höfen — wir nähern uns Mirabeaus Essai sur le Despotisme (1776) — als Staats- weisheit betrachtet wurde15.

Jacques Antoine Hyppolite de Guibert kam 1743 als Sohn eines höheren französischen Offi- ziers zur Welt. Dieser, Graf Charles Benoît de Guibert, wurde in der Armee des Marschalls von Sachsen, unter dem er in den Jahren 1743—1747 hauptsächlich in den Österreichischen Nie- derlanden kämpfte, zum General befördert. 1757 geriet er bei Roßbach in preußische Gefan- genschaft. Doch blieb er hier, da er verhältnismäßig schnell ausgetauscht wurde, nicht länger als zwei Jahre16. In dieser Zeit hat er an dem — damals freilich weitgehend verödeten — Ber- liner Hof verkehrt, wo er das Wohlwollen der Königin Elisabeth Christine errang. Diese hat dem Sohn, wie er stolz erzählt, fast noch ein halbes Menschenalter danach auf den Vater ange- sprochen17. Jacqes Antoine Hyppolite hat schon frühzeitig das heimatliche Montauban, das heute vor allem durch den Maler Ingrès bekannt ist, verlassen und die Schule in Paris besucht.

In dieser tat er sich so hervor, daß man seiner hier noch lange als Vorbild gedachte18. Mit Beginn des Siebenjährigen Krieges marschierte er nach Deutschland, wo er an der Schlacht bei Bergen teilnahm. Sie begründete den Ruhm seines beruflichen Kritikers, des Marschalls de Broglie. Doch führte diese Schlacht nicht dazu, daß er sich selbst durch eine kühne Tat jenem »neuen Turenne«19 empfohlen hätte. Das Lagerleben, das immer wieder durch die lan- gen Monate der Winterquartiere unterbrochen wurde, ließ bei dem Jüngling nicht die geisti- gen Interessen verkümmern, denen er schon frühzeitig den Charakter ernsthafter Studien verlieh. Dabei war er vor allem um die klassische Literatur bemüht, die lateinische und die französische. Das ihr innewohnende rhetorische Element wird nicht nur in seinen dramati- schen Versuchen deutlich, sondern auch in seinen wissenschaftlichen Untersuchungen. Doch störte dies die Zeitgenossen, die vielfach an dem Rhetorisch-Pathetischen Freude hatten, nur wenig. Denn sie haben ihm selbst dort, wo sie sachlich anderer Meinung waren, Kompli- mente über die ihm eigene Anmut des Stils gemacht20.

Mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges kehrte der junge, jetzt wohl in die glücklichste Periode seines Lebens eintretende Mann nach Montauban zurück, dessen südlichem Charme er wohl in Deutschland nachgetrauert haben dürfte. Doch siedelte er, schnell die militäri- sche Stufenleiter nehmend, schon 1763 nach Paris über. Hier ging er strengen kriegs- und politikwissenschaftlichen Studien nach. Dabei befaßte er sich in theoretischer Form mit einer Macht, die, ähnlich wie es die Französische Republik von 1792 auch tatsächlich im Auge hatte, auf die »Verbindung aller Herzen« zielte21. Sie sollte eine aus Einheimischen bestehende Armee und einen klaren Vergrößerungsplan haben: Verstünde sie darüber hinaus, den Krieg mit wenig Geld zu führen, müsse sie in der Lage sein, über »unsere schwachen Verfassungen«

ähnlich hinwegzufahren wie der Wind über das Schilfkraut, das er zu Boden wirft22. Wäh- rend Guibert noch solchen Spekulationen anhing, wurde er 1769 — es war das Geburtsjahr Napoleons — nach Korsika gesandt, um bei der Eingliederung der Insel in die »monarchie capétienne« mitzuwirken. Hierbei zeichnete er sich so aus, daß man den Sechsundzwanzig- jährigen unter Verleihung des Ordens von St. Louis zum Obersten beförderte.

Den entscheidenden Durchbruch hat Guibert freilich erst 1772 erlebt. Denn in diesem Jahr veröffentlichte er sein Essai Général de Tactique, dem das in Lüttich erscheinende Journal ency-

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clopédique bescheinigte, daß er auf einer tiefsinnigen Lehrmeinung beruhe, die auf undoktri- näre, in der Gegenwart wurzelnde Erfahrungen verweise23. Es ist erst ins Deutsche (1776), danach ins Englische (1781) und endlich ins Persische (1831) übertragen worden24. Noch Napoleon, der es in seiner Übersicht der Kriege Friedrichs des Großen nennt15, hat sich mit ihm auf St. Helena eingehend befaßt. Dabei hat er unter Berücksichtigung der von Guibert gesetzten Maßstäbe die Leistungen einiger bekannter Generale beurteilt26. Es war dieses eine posthume Ehrung, die dem bedeutenden Theoretiker zuteil wurde, der es unter den militäri- schen Fachleuten nicht einfach gehabt hatte. Denn die an der Kolonnentaktik orientierte französische Schule verargte ihm die Bevorzugung der Linie, während die an der Lineartak- tik orientierte preußische Schule ihm verargte, daß seine Linie nicht die ihre war.

Die letzte der beiden Richtungen hat sich bereits im Herbst 1772 in einem anonymen Bei- trag zu Wort gemeldet, der Remarques sur l'Essai General de Tactique betitelt war und in Ber- lin im Journal Littéraire erschien. D'Alembert vermutete, daß der Beitrag auf den König zurückging27, während man Guibert versichert hatte, daß der wissenschaftlich gebildete Oberst Guichard, der sogenannte Quintüs Icilius28, der Urheber gewesen sei. Die Kritik, die hinsichtlich des Franzosen vermerkte, daß er voller Vorurteile gegen das preußische Heer sei29 und gewagte Behauptungen aufstelle, nahm sich schon im Ansatz alles andere als freund- lich aus. Denn wenn sie auch einräumte, daß der schriftstellernde Soldat nicht ohne jedes Verdienst sei, störte sie sich doch, in spürbarer Nähe zu Konservativismus und Konvention, an der ihm eigenen Neigung für das Neue. Zudem sah sie den Akzent auch zu stark auf die in der preußischen Armee dienenden Söldner gelegt, ohne Rücksicht auf die Tatsache, daß sich jene Streitkräfte vornehmlich aus Landeskindern rekrutierten. — Der Essai General, der bei seinem Erscheinen »großes Aufsehen« erregte30, wäre heute nur noch für eine begrenzte Zahl von Fachleuten bedeutsam, wenn er in dem Discours Préliminaire nicht eine Reihe gesellschaftskritischer Ideen enthielte. Diese, mit denen sich Guibert zu den Wegwei- sern des 19. Jahrhunderts erhebt, sind bislang nicht zureichend gewürdigt worden31. Das letz- te vermag man nur zu bedauern. Denti seine Kritik an dem herrschenden Absolutismus, den er bereits durch ein bürgerliches System ersetzen wollte, ist höchst originell. Sie ist nämlich, was ein solches Urteil rechtfertigt, sowohl politischer wie wirtschaftlicher Natur:

»On entre en campagne avec des armées qui on ne peut ni recruter, ni payer. Vainqueur ou vaincu, on s'épuise à peu près également.«32

Das Militärische selbst leide, so der Verfasser des Discours, an einer Unterprivilegierung des Sol- daten, der für ihn zu einem in jeder Weise verachteten und elenden Stande zählte. An diesem Zustand habe auch König Friedrich nichts geändert, dessen Truppen eine Ansammlung von Ge- dungenen, Vagabunden und Ausländern seien, welche die Unbeständigkeit oder die N o t unter die Fahne führe. Wer das letzte bestreite, brauche sich nur Folgendes vor Augen zu führen:

Überall, wo er genötigt war zu kämpfen, sei er besiegt worden. Wie »unvollkommen« das Ge- bäude der von Friedrich errichteten Heeresmacht sei, werde sich schon bald nach dem Tode des Königs zeigen, wenn der Nachfolger keine ihm vergleichbare »Fähigkeit« an den Tag lege.

»On verra dans peu d'années le militaire prussien dégénérer et décheoir: on verra cette puis- sance éphémère rentrer dans sa sphère et peut-être payer cher quelques années de gloire«.

Zu einer derartigen Schlußfolgerung werde man auch bei der Betrachtung des sich mit Fried- rich verbindenden politischen Systems geführt. Denn dieses verspreche gleichfalls keine fort- wirkende Dauer. Fehle ihm doch restlos die Möglichkeit, einen personellen Ausfall an der Spitze institutionell ersetzen zu können. Ein Staatsrat oder Ministerium, die ihre Aufgabe darin sähen, die Vergangenheit für die Zukunft zu Rate zu ziehen, sei nämlich in der Hohen- zollernmonarchie nicht vorhanden.

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Es ist begreiflich, daß man auf preußischer Seite solche Einwürfe nur ungern hörte. So hat Graf Hertzberg in seiner Berliner Akademierede vom 24. Januar 1782 dem Franzosen, ohne ihn zu nennen, entgegengehalten:

»Si Frédéric a rendu la monarchie prussienne puissante, heureuse et célèbre par son gouver- nement ils nous a encore [...] assuré la durée la plus permanente [...] en élevant sous ses yeux [...] des successeurs qui se montrent [...] dignes du trône.«33

Doch schon bald nach dem Thronwechsel von 1786 pflichtete Hertzberg, wiederum ohne Guibert zu nennen, dem Kritiker der siebziger Jahre bei. Denn er sah jetzt auch Preußen auf den Platz eines Staates von zweitem Rang zurückfallen, ähnlich wie die alte Militärmacht Schweden, deren Rolle er nur noch als subaltern einschätzte34.

Bei seinen Reiseplänen ließ sich Guibert von seinem Interesse an König Friedrich leiten, in dem er, unabhängig von den ihm eigenen Bedenken, an der Struktur und Organisation des Hohenzollernstaats, nicht nur den »Feldherrn seines Heeres«, sondern auch den »militäri- schen Gesetzgeber« sah35. Diese hier in der Formulierung von Archenholtz aufgeführten Titel sprach er dem Monarchen schon in dem Essai Général zu. Dort hat er nämlich den Sieger von Hohenfriedberg und Leuthen zugleich zum Erfinder auch einer seine taktisch- fachlichen Überlegungen stark mitbestimmenden Kunst gemacht:

»de diviser une armée, de simplifier les marches, de déployer les troupes, de manier cent mille hommes aussi facilement que dix mille«36.

Die daran hängende Behauptung hat freilich Mirabeau, der sich noch 1788 mit den Thesen Guiberts auseinandersetzte, verworfen. Denn wenn er auch Friedrich nicht den kleinsten Teil seines außerordentlichen Ruhmes nehmen wolle, den er sich erworben habe, so sei es doch eine Tatsache, daß er im ganzen Verlauf seiner Schlachten sich weder eine neue Bewegung ausge- dacht oder eingeführt habe37. Selbst die preußische Taktik sei das Ergebnis von Kollektivan- strengungén. Das Verdienst des Königs liege ausschließlich darin, mit einem »Adlerauge«

erkannt zu haben, welcher der ihm gemachten Vorschläge den größten Vorteil verspreche.

Dieses sei auch der Grund, weshalb es schwierig sei, eine Geschichte der »neueren« Kriegs- kunst zu schreiben. Kenne man doch — hauptsächlich wenn man an die Periode von 1740 bis 1763 denke — keinesfalls die Quellen, aus welcher die Fortschritte resultierten. Im Zusammen- hang damit wies Mirabeau auch die Auffassung zurück, daß Friedrich alles sich, aber nichts seinen Soldaten verdanke, die man bereits in Preußen als beleidigend bezeichnet habe38:

»L'attaque et la prise du village de Leuthen, qui seules rendirent cette victoire aussi décisive qu'elle devint, fut dues uniquement à la valeur des troupes prussiennes.«

Der König, der die Menschen nicht mit Komplimenten verwöhnte, habe dieses auch selbst ausdrücklich anerkannt39.

Guibert hat seinen Preußen-Aufenthalt in dem Joumald'un voyage en Allemagne, fait en 1773, festgehalten. Dieses ist der bedeutendste französische Reisebericht über Deutschland seit Mon- tesquieu Journal d'un voyage de Gratz à la Haye (1725). Indem er den Akzent auf den Hohen- zollernstaat legt — Montesquieu hatte sich vornehmlich mit den Herrschaftsgebieten der Habs- burger, Wittelsbacher und Weifen befaßt — weist er deutlich auf die Verschiebung der Schwer- punkte hin, die sich in dem alten Reichsgebiet seit dem Jahre 1740 vollzogen hatten. Guiberts Journal enthält dreierlei: Eine ständige Auseinandersetzung mit Friedrich dem Großen, der für den Franzosen

»un homme comme le roi de Prusse, a mille faces, mille rapports, mille nuances, mille iné- galités: son caractère est comme des physiognomies qui échappent au pinceau«40

ein immerwährendes Rätsel darstellte; eine — wenn auch nicht systematische — Beschreibung der preußischen Armee auf der Grundlage persönlicher Eindrücke sowie einen Einblick in

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die Gesellschaftsprobleme des Spätabsolutismus aus der Sichtweise eines gebildeten Mitglieds der traditionellen Oberschicht. Die Aufzeichnungen Guiberts fallen zeitlich zusammen mit einer Reihe von Denkschriften, die der französische Geschäftsträger Goulard de Sandraye mit Klugheit und Sachkenntnis im Berlin der Jahre 1772/73 abgefaßt hatte. Sie sind an den amtierenden Außenminister, der seit 1771 der Herzog von Aiguillon war, gerichtet, und bis- lang ungedruckt geblieben. Guibert hat einige von ihnen, in denen der Verfasser Friedrich vorwirft, in den Menschen nur Werkzeuge für seinen Ruhm zu sehen41, als interessant bezeichnet42. Dabei spielte auch die sich im Rahmen seiner Überlegungen bewegende The- se des Diplomaten eine Rolle, daß die Hohenzollernmonarchie, die sich wie ein »Treibhaus«

ausnehme, fern von dem sei, was sie zu sein scheine. Nicht einmal die Armee, in der zwei Drittel der Soldaten »ein Haufen von Ausländern« sei, war für Goulard von jenem Verdikt ausgenommen. Verfüge sie doch ohne den König, was für Guibert eine weitere Bestätigung seiner eigenen Ideen bedeutete, nur über geringe Qualitäten:

»Cest aux talents de ce prince qu'elle a dû ses succès. C'est par l'attention constante qu'il y donne, qu'elle se maintient dans l'état où elle est, et rien ne montre plus peut-être la supériorité de ses talents, que d'avoir osé tenter, et d'avoir exécuté d'aussi grandes choses avec de pareilles troupes.«43

Während seines Aufenthalts in Deutschland hat Guibert verschiedene Ausarbeitungen an den Versailler Hof gesandt. Diese, die sich mit »commerce«, »banque«, »change«, »monnaie«,

»manufactures« und »impôts de la prusse«44 befaßten, sollten den amtlichen Stellen die Sicht der Dinge nahebringen, wie er sie bei seiner Reise erlebt habe45. Dabei wollte er sich von dem Verdacht lösen, gewisse Pläne des politisch stark engagierten Publizisten Jean Louis Faviers (1716—1784) unterstützt zu haben, die dieser im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für das Secret du Roi verfolgte. Diese liefen auf eine Neuordnung des französischen Bündnissystems in Deutschland hinaus46 und hatten zur Verhaftung ihres Urhebers und zu seiner Einliefe- rung in die Bastille geführt47.

Die Reise Guiberts nach Preußen hat nicht nur in den mit seinem Namen vorhandenen Auf- zeichnungen literarische Spuren hinterlassen, sondern auch durch die Briefe, die er auf jener Reise von Julie de Lespinasse erhielt, die damals zu den Bekanntheiten der Pariser Salons zähl- te und sowohl Diderot wie d'Alembert eng verbunden war. Guibert hat den Mitteilungen der Alteren, der das ansprechende Außere fehlte und die zudem durch Pocken verunstaltet war48, keine große Beachtung geschenkt. So werden sie in dem Journal auch nirgends erwähnt. Den- noch erlangten sie, von Saint-Beuve den »unsterblichen Zeugnissen menschlicher Leidenschaft«

zugerechnet4', einen Ruhm, den wohl keines der Werke des Militärschriftstellers, das Essai Général de Tactique Inbegriffen, je erreichte. Noch im 20. Jahrhundert wurden sie, sei es im französischen Originaltext, sei es in deutscher oder englischer Ubersetzung, gedruckt.

Das Tagebuch Guiberts über seine Reise nach Deutschland setzt an dem Tage ein, an dem er Paris verließ, am 20. Mai 1773. So ermöglicht es, die von seinem Urheber eingeschlagene Wegstrecke zu verfolgen, deren wesentliche Etappen Straßburg, Heidelberg und Dresden waren.

In Dresden, wo man ihn zur kurfürstlichen Tafel bat, dominierte noch ganz die Erinnerung an den Siebenjährigen Krieg. Dabei wurde hauptsächlich der Ubergriffe der preußischen Besat- zungsmacht gedacht, die selbst vor Anschlägen auf den Brühischen Privatbesitz nicht zurück- geschreckt war. Guibert, der im Hinblick auf die von Louvois befohlene Zerstörung des Hei- delberger Schlosses den Kriegsminister Ludwig XIV. ein Ungeheuer genannt hatte, war über das dabei gezeigte Verhalten Friedrichs zutiefst entsetzt:

»Qu' Attila conquérant ait livré Rome aux flammes, cela est tout simple: mais un roi, qui se dit philosophe, qui veut aimer les arts, qui vit dans le 18e siècle!«50

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Am 10. Juni traf Guibert in Berlin ein, das er von einer Fülle von Zollhäusern umgeben sah. Er schrieb, daß es kaum eine Stadt oder ein Land gebe, wo sie so zahlreich seien. Angesichts der sich bald einstellenden Schwierigkeiten des Wechselgeschäfts bedauerte er, daß sich die euro- päischen Höfe nicht über eine gemeinsames und gleiches Zahlungsmittel geeinigt hätten. Doch mutete ihn eine solche Lösung unter den gegebenen Verhältnissen als unmöglich an. Denn die herrschenden Absolutisten seien sich nur einig, um zu zerstören und zu unterdrücken.

Die Stadt selbst wies für den Franzosen ein doppeltes Mißverhältnis auf: Einmal zwischen Ausdehnung und Bevölkerungszahl, zum andern zwischen Zivil und Militär. Im Hinblick auf das erste hat er sie eine unendliche Wüste genannt, im Hinblick auf das zweite ein großes Hauptquartier oder eine »métropole militaire«. Zu begeistern für sie vermochte er sich nicht.

Sprach er doch von allen ihren Baumöglichkeiten nur dem Zeughaus einen künstlerischen Wert51 zu. Bei den königlichen Schlössern störte ihn die »schlechte Proportion«, und hin- sichtlich des Opernhauses, welches der kunstbegeisterte Washington-Adjutant William S. Smith zwölf Jahre danach (1785) als ein großes Beispiel der Architektur bezeichnete52, daß es eine schlechte Kopie der in Nîmes errichteten »Maison Carrée«53 sei. Auch von den großen Ensembles hielt er nicht viel, mit Ausnahme der alten Prachtstraße »Unter den Linden«. Er meinte nämlich, daß sie, die ihn an die Cours von Aix-en-Provence gemahne, schön sei54, in der schönsten Stadt.

Bei seinen Rundgängen durch die Stadt hat sich Guibert auch mit der sozialen Lage der Bevöl- kerung befaßt. Diese schien ihn unbefriedigend, weil er keine stattlicheren Häuser in ihr zu entdecken vermochte. Schuld daran gab er den dirigistischen Maßnahmen des Königs, die er in Zusammenhang — »der König erfaßt alles« — mit dem von Friedrich vertretenen monopolistischen Merkantilismus brachte.

Als sich vierzehn Jahre später Toulongeon mit der gleichen Frage befaßte, kam er zu einem wesentlich veränderten Schluß:«L'on n'est point pauvre à Berlin quoi qu'il y ait peu de gens riches et dans l'opulence.«55 An dem Exerzieren hat Guibert, wo er dieses beobachten konn- te, seine Freude gehabt. Dabei beeindruckte den an eine mindere Schärfe des Drills gewohn- ten Franzosen sowohl die Disziplin wie das Sichwohlbefinden des Soldaten und die Leichtig- keit der ihm eigenen Bewegung. Weniger positiv nahm sich für ihn das Bild der hauptstädti- schen Grenadiere aus, sobald sie außer Dienst waren. Denn sie wirkten dabei nicht nur schmutzig, sondern auch schlecht gekämmt, ja zerlumpt56. Dabei waren sie in ihrer Freizeit, um sich »außer ihrem Traktament etwas zu verdienen«57, als Droschkenkutscher, Lohndie- ner und Streichholzverkäufer tätig58. Unter der Mannschaft fiel Guibert die große Zahl von Franzosen auf, die sich — was offenbar eine Neuheit seit dem Siebenjährigen Krieg darstellte — in preußischen Diensten befanden. Die Form der Beine, die gelockerte Haltung lasse sie ohne Schwierigkeiten erkennen59.« Doch hat er mit ihnen, so sehr sie sich auch danach drängten, mit dem Landsmann in Berührung zu kommen, jede Unterhaltung vermieden60.

Gesprächspartner Guiberts während seines Berlin-Aufenthalts waren die ausländischen Diplo- maten. Dabei war es für diese mindestens ebenso interessant mit dem geistreichen Franzosen sprechen zu können wie für Guibert, sich mit jenen unbestrittenen Sachkennern über die friderizianische Monarchie zu unterhalten. Denn die an ein farbiges Dasein gewohnten Her- ren hatten in der Hohenzollernresidenz, die sie deshalb auch nicht liebten61, einen nur wenig abwechslungsreichen Alltag.

»They do not approach Potsdam and Sanssouci, where the King resides, and a jealous eye is kept over all those who form any particular connections with them at Berlin.«62 Bei dem französischen Gesandten Marquis de Pons lernte Guibert auch den Abbé Bastiani kennen, den er einen »homme d'esprit« nannte. Nach dem Siebenjährigen Krieg zählte der

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italienische Schneiderssohn zu dem Kreis der Friedrich am nächsten stehenden Persönlich- keiten. Während einer längeren Krankheit im September in Breslau hat er Guibert gute Gesell- schaft geleistet und ihm dabei eingehende Hinweise auf den Charakter des Königs gegeben.

In diesem Zusammenhang verwies er auch, wie sich aus dem Bericht des Franzosen ergibt, auf die Schwächen des ungewöhnlichen Mannes:

»L'amour du pouvoir et la vanité sont les passions dominantes du roi de Prusse. Il ne jouit, il n'est heureux que par le coup d'ceil sur l'espace qu'il remplit en Europe, et de l'influence qu'il y a sur les affaires. Il se, complaît dans l'idée de ce qu'il était en arrivant au trône, et de ce qu'il est aujourd'hui. Il médite, il combine sans cesse les moyens d'y ajouter; l'attente de l'effet d'un resort qu'il fait arts, littérature, philosphie, amitié, tout cela n'est point pour lui que délassement, remplissage ou charlatanerie.«63

Weniger auf die Schwächen als die dem Charakter des Königs innewohnenden großen Wider- sprüche dürfte demgegenüber der englische Gesandte James Harris den Finger gelegt haben, der Friedrich »profusion of expense in some articles, and the most niggardly economy in others« zum Vorwurf machte64. Denn er faßte schon Jahre zuvor seine Eindrücke von einer gesellschaftlichen Veranstaltung des Herrschers, der in seinen Räumlichkeiten Ludwig XIV.

imitiere, folgendermaßen zusammen:

»All the appartments, expense those immediately dedicated to supper or cards, were ligh- ted by one single candle. The supper itself was badly served, and without dessert — the wines bad, and the quantity of them stinted. I asked after dancing, for some wine and water, and was answered: the wine is all gone, but you may have some tea.«65

Am 14. Juni reiste Guibert nach Potsdam weiter, in dem nach seinem Aufzeichnungen zwei von drei Bewohnern Soldaten waren66. Beim Durchmustern der Stadt, die ihm wie eine große Kaserne anmutete67, fiel ihm der Gegensatz von Klassizität und Vulgarität auf:

»Le long d' une pilastre corinthin, on voit pendre des culottes de soldats; des enseignes à bière sont attachés à des murs chargés de demi-Dieu.«68

Das hinderte ihn jedoch nicht, an der alten Residenz eine gewisse architektonische Freude zu haben. Denn selbst ihre auf eine jüngere Vergangenheit verweisenden Stadttore erschie- nen ihm als von gutem Geschmack. Sowohl das Stadtschloß wie Schloß Sanssouci hat der Franzose ausführlich beschrieben und dabei an dem letzten die »belle galerie« und ihre Rubens, Coreggio und Raphael gerühmt. Wenig Beachtung hat er hingegen dem »neuen Palais« oder

»Nouveau Sanssouci« geschenkt. Denn er bemerkt über dieses kaum mehr, als daß es der König ausschließlich aus Repräsentationsgründen, d. h. »pour la majesté«, errichtet habe.

Während seines Aufenthalts in Potsdam hat Guibert besonders auf das Erste Bataillon Garde geschaut, dessen außergewöhnliche Schönheit — »habit bleu, point de revers, brandebourgs d'argent et clinquant, doublure«69 — ihm unvergleichlich schien, mit allem, was er in dieser Art gesehen hatte. Leider läßt er es mit der Beschreibung des äußeren Erscheinungsbilds jener Truppe — »der einzigen Puppe, mit der der große Friedrich [...] mehr oder weniger spiel- te«70 — bewenden.

So vermag Guibert auch nicht bei der Entscheidung der Frage zu helfen, ob Kaltenborn einen richtigen Einblick in die inneren und äußeren Verhältnisse des berühmten Bataillons vermit- telt hat, das im Kriege »Wunder der Tapferkeit« vollbracht habe71. Nach den Worten des

»alten preußischen Offiziers« sollen nämlich die Angehörigen jener Eliteeinheit, deren »Stabs- offiziere und Capitains« beinahe täglich an der Tafel des Herrschers saßen, ebenso bevorzugt wie benachteiligt gewesen seien. Ihre Bevorzugung habe in den Annehmlichkeiten eines sie nur wenig fordernden Wach- und Paradedienstes, ihre Benachteiligung in einer Abgeschlos- senheit von der Welt gelegen, die der des »Ordens de la Trappe« glich. Beides erkläre, daß

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sie sowohl Liebe wie Haß für den König empfunden hätten. Das letzte mache auch die Tatsa- che deutlich, daß die, die ihm oft mit der größten Begeisterung dienten, sich zugleich in den

»schrecklichsten Lästerungen« gegen ihn ergingen.

Der folgende 17. Juni brachte Guibert den ersten Höhepunkt seines Deutschlandbesuchs. Denn er wurde am Vormittag des gleichen Tages gegen 11 Uhr von König Friedrich empfangen, der sich offenbar in den vorangegangenen Stunden noch einmal mit dem Essai Général beschäf- tigt hatte. Ist er doch an dem fraglichen Morgen, entgegen seinen sonstigen üblichen Gepflo- genheiten, in keinen umfänglicheren Geschäftsverkehr eingetreten72. Den Besucher, dem es nicht an Sinn für menschliche Rangunterschiede gebrach, überfiel sogleich das Gefühl, in dem preußischen Herrscher einem bedeutenden Mann gegenüber zu stehen. Dadurch geriet er in eine gewisse Befangenheit, aus der ihn der König freilich schon bald mit einem Blick befreite, der ebenso freundlich wie leutselig war73. Die Unterhaltung selbst wurde von Fried- rich mit vollendetem weltmännischen Takt ausschließlich über den Interessenkreis des Offi- ziers geführt. Das macht die folgende Schilderung Guiberts deutlich:

»Début sur mon ouvrage: — compliment flatteur, — puis sur mon âge, — sur mes services, — sur mon grade, — sur la Guerre de Corse, — sur la politique de la France relativement à cette île, — sur M. d'Alembert, — sur notre littérature.«74

Weitere Einzelheiten jenes Gesprächs scheinen dem Franzosen entgangen zu sein. Denn wie er freimütig in seinen Aufzeichnungen über die Begegnung mit dem geistig fordernden Monar- chen niederschrieb: »J'étois tout à ses paroles, et au désir d'y bien répondre.« Blieb ihm auch der Gedankenaustausch mit dem König nur teilweise im Gedächtnis zurück, so vergaß er doch das Charisma seines berühmten Gegenübers nicht:

»Une sorte de vapeur magique me sembloit environner sa personne: c'est, je crois, ce qu'on appelle l'auréole d'un Saint, et la gloire autor d'un Grand-Homme.«

Dabei war Guibert als erklärter Gegner des Herrschenden Absolutismus kein unkritischer Beobachter fürstlicher Persönlichkeiten. Das macht die Schilderung deutlich, die er nur kur- ze Zeit später von den Spitzen des Wiener Hofes vornahm. So bemerkte er etwa am 2. Juli, nach einem Empfang in Schönbrunn, über die Kaiserin Maria Theresia:

»On voit qu'elle a pu être belle; mais l'embonpoint a tellement grossi ses traits qu'ils n'ont rien de noble. Joint à cela la simplicité dé son habillement (elle est toujours en deuil depuis la mort de son mari), en la voyant seule, sans aucune pompe lui l'environnât, qui lui prêtât quelque majesté, je ne trouvais qu'une bonne bourgoise où mon imagination cherchoit une grande Souveraine.«75

Auch war Guibert durchaus nicht bereit, alles Preußische ohne Einschränkung zu loben.

Das Bild, das er von dem Prinzen Heinrich entwarf, dem er nur wenige Tage nach dem König begegnete, enthebt' dieses jedem Zweifel:

»Ne ressemble point du tout au Roi; — Petit et d'une figure désagréable; — répare ses incon- véniens par beaucoup d'honnêtetés et d'envie de plaire. — Parle très-bien français; — n'a dans sa conversation ni la vivacité, ni le trait de son frère. — A, dit-on, en effet, moins d'esprit. — Sa femme, princesse aimable, et plus instruite que ne le sont les femmes de ce pays-là.«76 Goulard hätte dem schwerlich widersprochen, wenn er auch den Sieger von Freiberg (1762) unter einem anderen Gesichtspunkt sah:

»La littérature moderne et les pièces de théâtre, pour lesquels il a plutôt de la passion que du goût, l'occupent tout entier, et remplissent son temps. Il en lit tous les jours, il en sait par cœur des scènes, qu'il se plaît á réciter. Souvent même à Rheinsberg il s'amuse à en jouer. C'est un reste du goût que Voltaire avait introduit à la cour de Berlin, pendant le long séjour qu'il y a fait.«77

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Der Besuch bei Friedrich, von dem Guibert, gemäß dem eigenen Eingeständnis, verwirrt zurückkehrte78, hat ihn sowohl am Audienztag selbst wie am folgenden Tag restlos beschäf- tigt. So hat er sich auch mit zwei Offizieren, die damals seine Gesprächspartner waren, über nichts anderes als den König unterhalten. Dies waren Oberst Guichard, der über zahlreiches Quellenmaterial zu einer ihm vorschwebenden Geschichte des Siebenjährigen Krieges ver- fügte79, und Oberst de Warmery, der noch fast zehn Jahre später (1782) die Remarques sur l'essai général de Tactique herausbrachte. In dieser Studie setzte sich der Letzte mit der These des Franzosen auseinander, daß Friedrich nur eine vergängliche Macht hervorgebracht habe.

Dabei schien ihm diese, unter Anknüpfung an einen bereits skizzierten Gedanken Hertz- bergs, in Frage gestellt. Sei doch der preußische Thronfolger nach den gleichen Grundsätzen ausgebildet worden, wie Heinrich und Ferdinand, die großen Heerführer dieses Jahrhun- derts80. Guibert hat sich auch mit der Urteilsgebung Friedrichs befaßt, wie nachstehendes Zitat beweist:«Pendant toute la guerre, méprisoit trop Daun, estimoit Laudon, étoit jaloux de son frère.«81 Sind die beiden ersten Behauptungen auch sicher richtig, geht doch die letzte in die Irre. Denn sie würde voraussetzen, daß Friedrich heimlich die Manöverstrategie über die Schlachtenstrategie gestellt habe, d.h. sich über die von ihm auf dem Gebiet der Kriegs- kunst erzielten Fortschritte nicht im Klaren war.

Am 19. Juni kehrte Guibert noch einmal für einige Tage nach Berlin zurück, wo er sowohl der Porzellanmanufaktur wie der Königin einen Besuch abstattete. Dabei hat er die Erzeug- nisse der Manufaktur mit dem Blick auf Sèvres besser als die französischen genannt, während ihm der Empfang bei der Königin mit dem Blick auf Versailles als überaus bescheiden anmutete82. Ohne Rücksicht auf einzelnes sah er das Ganze an dem oktroyierten Dirigis- mus leiden, der ihm wie eine ökonomische Krankheit schlechthin erschien. Nach einem Rund- gang durch die Stadt hat es ihn zu folgender die Bedeutung des bürgerlichen Elements unter- streichenden Bemerkung geführt:

»Les rois bâtissent des places, des façades; mais c'est le commerce, la richesse, la population du pays, qui font les villes.«

Es war dieses etwa der gleiche Augenblick, in dem Goulard zur wirtschaftlichen Lage der Spreeresidenz erklärte.

»On s'aperçoit de la misère au premier coup d'oeil: elle est extrême dans le peuple, et les autres classes réunies ne fourniraient peut-être à Berlin vingt personnes, je ne dis pas riches, mais ayant seulement une fortune aisée.«83

Und boshaft fügte der Diplomat hinzu: Ein Urteil über alles Übrige ist nicht vonnöten. Kri- tisch schaute auch Guibert auf die in Berlin seit langem ansässige Comédie française, die er am 21. Juni besuchte:

»Fausse idée que cela donne aux gens du pays de nos spectacles: ils jugent la Nation sur les aventuriers, sur les marquis de théâtre, sur les mauvais romans, qui sont les ouvrages qui y ont le plus cours.«84

Wie richtig ein solches Urteil war, wird bei der Lektüre von Lessings Minna von Barnhelm deutlich, in der sich ein ähnlicher Eindruck durch die französische Komödie in Deutschland zu der Figur des Riccaut de la Marlinière verdichtet hat.

Vom 23.—30. Juni 1773 bereiste Guibert die Kampfplätze der Schlesischen Kriege, wobei er in Pirna, Lobositz, Prag und Kolin anhielt. Die Mehrzahl seiner Betrachtungen hat dabei der Schlacht bei Kolin gegolten, die für Kaltenborn zu Recht »eine der entscheidendsten des Jahrhunderts« war85. Guibert selbst hat sie nur unter taktischen Gesichtspunkten gewertet und dem Hohenzollern dabei zugebilligt, daß er auch aus jenem Treffen als großer General hervorgegangen sei86. Auch der vorerwähnte Washington-Adjutant William S. Smith, dem es

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nicht an Sachkenntnis und Urteil gebrach, wollte von einer Kritik des Königs hinsichtlich seiner am 18. Juni 1757 getätigten Maßnahmen nichts wissen. Denn sich über die bestehen- den Probleme Rechenschaft ablegend meinte er, daß jeder, der es versuche, Friedrich »to arraign for his military arrangements treads on delicate ground and subjects himself to censure and ridicule«87.

A m 20. August 1773 hat sich Guibert noch das Schlachtfeld von Leuthen zur Besichtigung ausgesucht, wobei er sich vor der hier in einem kritisch-bedenklichen Augenblick gezeigten übergroßen Fähigkeit Friedrichs verneigte, die ihm als Ausdruck eines bewundernswerten Talentes erschien. Die Gefechtsführung auf Seiten des Herrschers, so meinte er, wäre selbst Cäsars Meisterstück (wörtlich »Chef d'oeuvre«) gewesen. Begleitet wurde der Franzose auf jener Fahrt von einem jungen Offizier, der ihm, ohne tieferes taktisches Verständnis zu zei- gen, sehr angepaßt an seinen Beruf erschien88. Es handelte sich um einen Prinzen Hohen- lohe — den gleichen Friedrich Ludwig, der 33 Jahre später, am 14. Oktober 1806, die Schlacht bei Jena verlor.

Nicht nur auf den Belagerungsplätzen und Schlachtfeldern der Schlesischen Kriege, sondern auch während zweier Aufenthalte im Habsburgerreich (26. Juni—14. August und 16. Septem- ber—10. Oktober) hat das Preußenbild Guiberts weitere Verfeinerungen erfahren. Denn die in den Kaiserlichen Erblanden gewonnenen gesellschaftlichen Eindrücke ließen ihn den nord- deutschen Militärstaat in neuem Lichte sehen. Gab es doch hier weder einen mit den Merk- malen der Souveränität ausgestatten Hochadel, noch eine der Inquisition verpflichtete Geist- lichkeit. Magnaten, die eine »garde à leur solde« zur Verfügung hatten, und Bischöfe, die die Grundsätze der Zensur bestimmten — bei Maria Theresia standen 30000 literarische Werke, einschließlich derjenigen Molières, auf dem Index — wären unter Friedrich II. undenkbar gewesen. Auch war sein System weltanschaulicher Toleranz frei von aller Scheinheiligkeit im religiösen Bereich, die dem den emporkommenden liberalen Ideen verpflichteten Franzosen niederträchtig und empörend erschienen. Ohne Rücksicht auf solche Grenzen, die er in wech- selnden Bezügen herausarbeitete, war es für Guibert jedoch ausgemacht, daß Wien, anders als Berlin, das Flair einer Hauptstadt habe89.

So hat sich ihm auch erst in der Kaiserstadt das Problem der deutschen Sprache gestellt, dem in der Hohenzollernresidenz der notwendige gesellschaftliche Rückhalt fehlte. Denn hier, wo das erste Hotel »Stadt Paris« hieß90, und die Damen der dem Hofe nahestehenden Krei- se französisch sprachen91, galt seit 1770 die Muttersprache nicht mehr als offizielles Ver- ständigungsmittel der Preußischen Akademie9 2. Guibert, obschon er mit Klopstock, Ewald v. Kleist und Gessner vertraut war, hat für diese Maßnahmen Verständnis gehabt. Er bemän- gelte nämlich, daß der deutschen Sprache, die ihm weitschweifig und schwerfällig im Komi- schen und schwülstig im Tragischen anmutete, die Möglichkeit fehle, die Sachen auf den Punkt zu bringen. Doch schien ihm das letzte nicht verwunderlich zu sein, da ihm die Sprache den Geist einer Nation widerspiegelte, die gut, aber apathisch und ohne Spannung sei«93. Guibert glaubte dieses ohne Einschränkung sagen zu können, da er die Deutschen — Fried- rich der Große, der selbst zwischen den Bewohnern der einzelnen preußischen Provinzen unterschied94, hätte ihm gewiß lebhaft widersprochen —, von der Oder bis zum Rhein über- all für die gleichen hielt95.

Das nachwirkendste Gespräch, das Guibert in Wien führte, war das mit Kaiser Joseph, der ihm wie ein Herrscher von kaum überragenden Geistesgaben erschien. In diesem Gespräch enthüllte sich ihm das Problem des auf Erblichkeit gegründeten Absolutismus. Die Charak- terisierung, die das Journal von dem Mitregenten der Kaiserin Maria Theresia enthält, macht dieses in eindrucksvoller Weise deutlich: ,

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»II parle avec facilité, par moment même, avec une série d'éloquence: mais bientôt on voit le défaut d'instruction: on voit que ce sont des phrases apprises: ou les sait d'autres person- nes avec qui il a eu des conversations sur le même objet: on n'en receuille, on n'en emporte pas un trait, une idée.«96

Doch schnitt nicht nur Joseph, der im Gegensatz zu dem preußischen König ausschließlich über sich selbst zu den Franzosen sprach, sondern auch Fürst Kaunitz, der diplomatische Gegenspieler Friedrichs, weniger positiv als negativ in den Aufzeichnungen des Fremden ab:

»II a perdu; — réputation, je crois, usurpée. — Il y a trop de petitesse, trop de pusillanimité, trop d'inconséquence dans les détails journaliers de sa vie, pour qu'il ait jamais été un homme [...] On m'a prévenu qu'après tous ces grands acceuils, il se pourrait bien qu'il ne me parlât pas de huit jours; cela dépend de la manière dont il se sera levé, du plus léger nuage, de la plus petite indisposition qu'il croira sentir ou pressentir.«97

Dabei hatte Guibert durchaus eine gewisse Sympathie für den zur Reflexion geneigten Mini- ster, da er mit ihm die Uberzeugung von dem Unglück der ausschließlich militärischen Regie- rungen teilte.

In Preußen selbst ist der Franzose nur noch einmal, und zwar vom 15. August bis 15. September 1773, gewesen. Dabei war es seine Absicht, die Manöver Friedrichs in Schlesien zu besuchen, an denen teilzunehmen ihn der König am Ende seines ersten Aufenthalts in der Hohenzol- lernmonarchie eingeladen hatte98. Doch haben diese Übungen nicht seine Befriedigung erregt, da sie ihn die Nähe zum Krieg vermissen ließen99.

Während seines zweiten Aufenthalts in dem norddeutschen Militärstaat hat Guibert nicht, wie er hoffte, Friedrich aus dem von ihm verfaßten Dichtwerk Le Connétable de Bourbon vorlesen können. Obschon ihm d'Alembert dabei mit einer Empfehlung bei der preußischen Majestät den Weg bereitete — »ich glaube, daß ich mich sehr täuschen würde, wenn Ihre Maje- stät dieses sich nicht mit Freude anhört«100 —, zeigte sich Friedrich an einer solchen Lesung uninteressiert. Tat er dabei auch nach Meinung La Harpes recht, der dem als Tragiker dilet- tierenden Soldaten weder die geringste Kenntnis des Theaters noch des Versbaues beschei- nigte101, war doch Guibert über jene Zurücksetzung zutiefst enttäuscht. Dieses ergibt sich aus einer Journal-Eintragung des Franzosen vom 23. August d.J., in der es heißt: »Seltsamer Empfang — im Vergleich zu dem in Sanssouci«. Da die erfolgte Zurückweisung zugleich sei- ne Eitelkeit berührte, kehrte Guibert, der die ihm eigene Empfindlichkeit nicht zu meistern vermochte, nunmehr einzelne Schwächepunkte des Königs hervor. In diesem Zusammenhang kam er auf eine angeblich fehlende Massenwirksamkeit Friedrichs zu sprechen:

»Séjour du roi à Neiss ne faisant aucune sensation, aucun concours: la noblesse du pays ne s'y rend même pas: il traverse les rues, sans qu'on s'assemble, sans qu'on coure sur ses pas;

c'est que le peuple le voit tous les ans: c'est qu'il n'est pas heureux par lui, c'est que quand même s'il le serait, il n'a pas ce ressort qui fait sentir et éclater la reconnoissance.«102

Doch war letztlich die fragliche Kühle des Verhältnisses, die nach Meinung Guiberts zwi- schen Friedrich und seinen Untertanen herrschte, ihm lieber als die blinde Liebe, die die Kaiserin in ihren Erblanden umgab. Denn wie er über den Charakter jener Zuneigung be- merkte:

»Ce qui le soutien un peu, c'est l'ignorance excessive de ces peuples, qui s'étend jusqu'à la noblesse; et qu'entretiennent avec le plus grand soin le gouvernement et les prêtres, dont la cause est liée, parce que leur objet est commun.«103

Die Verstimmung, in der sich Guibert gegenüber Friedrich befand, hielt freilich nicht lange an. Als ihm nämlich der König bei einer Abschiedsaudienz zu Ende der Schlesischen Manö- ver erklärte, daß er immer noch an seiner Person interessiert sei und verbindlich von dem

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Bedauern sprach104, nichts aus dem Connétable de Bourbon gehört zu haben, war aller Groll des nicht zum Nachtragen neigenden Guibert vergessen. Dieses wird, selbst wenn man die stilisierte Höflichkeit des Schloßherrn von Ferney in Rechnung zieht, aus einem Brief deut- lich, den Voltaire am 28. Oktober 1773 an den königlichen Freund in Sanssouci richtete. Heißt es doch hier nach einem Besuch des noch ganz von dem preußischen Roi-Connétable erfüll- ten Militärs in Ferney: . „ .. , ..

»Monsieur Guibert, votre ecoher, Dans le grand art de la tactique, A vu ce bel esprit guerrier

Que tant prince aujourd'hui se pique D'imiter, sans lui ressembler,

Et que tout héros germanique Espagnol, gaulois, britannique, Vainement voudrait égaler.

Monsieur Guibert est véridique:

Il dit qu'il a lû dans vos yeux Toute votre histoire héroïque Quoique votre bouche s'applique A la cacher aux curieux.

Vous vous obstienez à vous taire Sur tant de travaux glorieux, Et l'Europe fait beaucoup mieux Car il fait tout le contraire105.

Auch Friedrich behielt seinen französischen Besucher in gutem Gedächtnis. Alt, gebrochen, atemlos, so teilte er Voltaire am 16. September 1773 mit, habe ihn Guibert mit jungen Augen angeschaut,, die ihn verjüngt hätten. Doch trat dieser Eindruck bald hinter der sich seit der ersten Polnischen Teilung (1772) stellenden Aufgabe zurück, Westpreußen zu kolonisieren.

Denn dieses hinkte, wie er Voltaire am 10. Dezember schrieb, der allgemein zivilisatorischen Entwicklung so hinterher, daß man es fast mit Kanada vergleichen könne106. N u r Voltaire, dem der Verfasser des Essai Général wie ein »homme de génie« erschienen war, kam noch einmal gegenüber Friedrich auf ihn zu sprechen: »Ich weiß«, so bemerkte er nämlich in einem Schreiben vom 6. d.M. über seinen Landsmann zu dem preußischen Monarchen, »daß er sie mit Recht als den ersten Taktiker betrachtet — und ich« — und damit überbot der alte Schmeichler den weltläufigen Militär mit einem noch größeren Kompliment — »als den ersten Politiker«107.

Bei seiner Rückkehr nach Frankreich befürchtete Guibert, daß er verhaftet werden könne.

Doch verargte ihm ein despotisches Ministerium108 die Beziehungen zu Favier weniger, als er erwartet hatte. Aiguillon, der erwähnte Außenminister, begnügte sich ausschließlich damit, den seine eigenen Wege gehenden Offizier in einen zeitweiligen Ruhestand versetzen zu lassen . So verfügte Guibért über die notwendige Muse, die in Deutschland gemachten Aufzeichnun- gen literarisch aufzubessern und den seinem Essai Général vorangestellten Discours Prélimi- naire neu zu überdenken. An der These von Preußen als einer »puissance éphémère« hat er dabei nicht gerührt. Denn hierzu ermunterten ihn weder die in der Hohenzollernmonarchie gemachten Erfahrungen noch das Urteil eines Sachkenners wie Goulard, der in den von Gui- bert eingesehenen Aufzeichnungen über Friedrich II. vermerkte:

»Le haut degré de splendeur auquel il a porté son royaume, se soutiendra peut-être pendant la durée de son règne, mais il est très possible qu'elle s'éclipsera avec lui.«109

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Auch sah sich Guibert in seiner Meinung durch die Spekulationen bestärkt, in denen sich der Diplomat hinsichtlich eines postfriderizianischen Preußens erging:

»II s'opéra nécessairement alors une révolution très grande. Ce sera le moment de la déten- te, et du relâchement général. Chaque état, chaque classe de citoyens las d'être opprimés depuis si longtemps, impatient du jour qui les tient asservies, saisira l'occasion de reprendre un peu de liberté.«

Zu diesem Ergebnis wurde Goulard dank der Uberzeugung geführt, daß Preußen durch Fried- rich alles und Preußen ohne Friedrich nichts sei:

»Le roi de Prusse est l'âme de cette grande machine. Il en a monté les ressorts. Seul il sait la faire mouvoir. Il a fallu ses talents, son attention, son assiduité, ses soins, son caractère tranché et despotique, et la longue expérience qu'on a faite pour soutenir l'administration établie. Son succeseur ne trouvera aucun secours. Il sera seul pour ainsi dire à la besogne, parce que le roi de Prusse gouvernant tout par lui-même, n'a voulu que des automates pour exécuter ses volontés.«

Guibert ist noch zweimal des längeren auf den Hohenzollernstaat zurückgekommen. Seine Werke, die Observations sur la constitution politique et militaire de S. M. Prussienne ( 1777) und das Eloge sur le Roi de Prusse (1787), vermitteln bezüglich der friderizianischen Monarchie keine Erkenntnisse, die über jene hinausreichen, die im Journal zu finden sind, wenn dieses auch erst wesentlich später (1803) erschien. Doch unterscheiden sie sich von dem letzten dadurch, daß der Herrscher in ihnen idealisiert erscheint. So läßt Guibert den philosophi- schen Absolutisten, Friedrich, etwa in den Observations, ohne Rücksicht darauf, daß er sich nur im Deutschen und Französischen auskannte, alle lebenden Sprachen mit Anmut und Eloquenz sprechen. Ja, er macht ihn in dem gleichen Werk zu einem hervorragenden Ehe- mann, obschon er selbst einräumt, daß der König seine Frau nur zwei oder drei mal pro Jahr sehe110. Auch heben die letztgenannten Versuche — im Zusammenhang mit ihrer Idea-

lisierungstendenz — den Helden und das Leitbild Friedrich stärker als die früheren hervor.

Denn in dem Eloge behandelt Guibert den König nicht nur als »maître«, sondern auch als Beispiel für alle Krieger Europas und erhebt ihn zum Inbegriff dessen, was man bewundern muß111. Hauptsächlich die »Lobrede«, die Kaltenborn »meisterhaft« und »unnachahmlich«

nannte112 und auf die Mirabeau durchaus nicht nur negativ Bezug nimmt113, hat s. Zt. star- kes Aufsehen erregt. Mit ihm ist Guibert nach sachkundigem Urteil zu einem der »würdig- sten« unter den »Nachrufern Friedrichs« geworden114.

* Zur Erinnerung an meinen Vater, Generalleutnant Paul'v. Hase, der bei mir das Interesse für militär- geschichtliche Fragen anregte. (Paul v. Hase zählte zu den Opfern des 20. Juli 1944.)

1 Schreiben d'Alemberts an Julie de Lespinasse vom 1. Juli 1763. In: Frédéric le Grand d'après des, Lettres inédites de d'Alembert à Me"c de Lespinasse. Ed. Ch. Henry. In: Revue Historique X X V I (1884), S. 75.

2 J. Le Rond d'Alembert: Discours Préliminaire de L'Encyclopédie. Paris 1965, S. 135.

3 Œuvres de Frédéric le Grand. Ed. J.D.E. Preuss. 30 Bde. Berlin 1 8 4 6 - 1 8 5 6 , XXIV, S. 372.

4 Encyclopédie ou Dictionnaire Raisonné des Sciences et des Métiers par une société de gens de Lettres, XIII. Neuchâtel 1765, S. 532

5 Schreiben Mitchells an den Earl of Buckinghamshire vom 4. Juli 1763. Britisches Museum. London, Add. Mss. 6809.

6 Vgl. dazu das Schreiben d'Alemberts an Julie de Lespinasse vom 16. Juli 1763. D'Alembert: Lettres inédites (wie Anm. 1), S. 78.

7 P. Chaunu: La Civilisation de l'Europe des Lumières. Paris 1971, S. 525

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8 Schreiben d'Alemberts an Julie de Lespinasse vom 1. Juli 1763. D'Alembert: Lettres inédites (wie Anm. 1), S. 75.

9 Schreiben d'Alemberts an Julie de Lespinasse vom 15. Juni 1763, ebd., S. 68.

10 Œuvres de Frédéric le Grand (wie Anm. 3), XXIV, S. 603. Ob bei der Empfehlung, die d'Alembert für Guibert bei dem König aussprach, die Tatsache eine Rolle gespielt hat, daß dieser — was bei seiner liberal-progressiven Einstellung als sicher gelten kann — ein Freimaurer war, läßt sich mit dem vorhandenen Material nicht entscheiden. Wird doch Guibert in dem Werk von J.-L. Quoy-Bodin:

L'Armee et la Franc-Maçonnerie. Au declin de la monarchie sous la révolution et l'empire. Paris 1987, nur einmal — und zwar S. 35 — erwähnt.

11 La Harpe: Cours de Littérature ancienne et moderne. 3 Bde. Paris 1891, S. 185 (Anmerkung). Dabei diskutierte man auf Seiten der Weiblichkeit die Frage, was das Wünschbarste sei, »d'être la maîtresse, la femme, ou la mère« des vielversprechenden Mannes.

12 Vgl. R. Vierhaus: Guibert. In: Klassiker der Kriegskunst Ed. W. Hahlweg. Darmstadt 1960, S. 202. Dabei hält sich Vierhaus an die nachstehende Bemerkung des Franzosen: »Damit eine große Menge leich- ter bewegt werden könne, muß man sie, wenn möglich, in mehrere Teile teilen: dann ist jeder Teil imstande, mehr Bewegung und Aktion zu bekommen: dann kann man mit kombinierten und ver- vielfachten Truppen auf allen Seiten auf einmal handeln.« Guibert: Auszüge aus dem Werk, ebd., S. 207.

13 Guibert: Essai Général de Tactique. 2 Bde. Lüttich 1773, I, Discours Préliminaire, S. Vili.

14 Ebd., S. IX.

15 Ebd., S. XI.

16 Vgl. Dreißig Jahre am Hofe Friedrichs des Großen. Aus den Tagebüchern des Reichsgrafen Ernst Ahasvérus von Lehndorff. Ed. K. Schmidt-Lotzen. 3 Bde. Gotha 1907—1913, I, S. 416—423.

17 Vgl. Guibert: Journal d'un voyage en Allemagne, fait en 1773. Ed. F.E. Toulongeon. 2 Bde. Paris 1803, I, S. 194 f.

18 F. d'Aldéguier: Comte de Guibert. Paris 1855, S. 8:«il fût longtemps cité comme modèle, dans une maison où ses parents l'avaient placé.«

19 Die Apostrophierung des Marschall de Broglie als »Turenne naissant« im Zusammenhang mit der Schlacht bei Bergen wird von Napoleon I. nicht ohne Ironie vermerkt. Vgl. seinen Précis des Guer- res de Frédéric II. In: Correspondance. Bd XXXII. Paris 1869, S. 254.

20 Mémoires du Général Dumouriez. Ed. F. Ms. Barrière. 2 Bde. Paris 1848; I, S. 80.

21 Guibert: Essai Général (wie Anm. 13), Widmung »A ma patrie«, o. S.

22 Ebd., S. XIII.

23 Journal Ecyclopédique, (1773) III, S. 202. Zugespitzt bemerkt ein neuerer mit großer Sachkenntnis schreibender französischer Forscher: »L'Essai général de tactique, c'est l'intruision de la logique dans la pensée de la guerre.« L. Poirier: Guibert 1743—1790, les voix de la stratégie (o. O. 1977), S. 110.

24 Vgl. M. Jahns: Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland. Bd3. München und Leipzig 1891, S. 2059.

25 Vgl. Précis des Guerres (wie Anm. 19), S. 302. Dabei reiht der große Autor Guibert unter die »admi- rateurs de l'ordre oblique« ein.

26 Le Comte de las Cases: Le Mémorial de Sainte Hélène. Ed. G. Walter, 2 Bde. Paris o. J., II, S. 297.

27 Vgl. dazu das Schreiben d'Alemberts vom 17. Mai 1773 an Friedrich, wo es hinsichtlich des Essai Général über den König heißt: »Que ce grand maître m'a paru honorer de son suffrage.« Œuvres de'Frédéric le Grand (wie Anm. 3), XXIV, S. 602. Eine von dritter Hand vorgenommene Abschrift jener Analyse befindet sich noch heute in der Bibliothèque Nationale in Paris. Sie trägt die im vor- liegenden Zusammenhang aufschlußreiche Uberschrift: Critique du Roi de Prusse sur l'ouvrage de M. Guibert (Manuscrit Français n°. 9174, fol. 437). Einen weiteren Beweis für die Richtigkeit der von d'Alembert ausgesprochenen Vermutung läßt sich in der Tatsache sehen, daß Friedrich ihr in der Korrespondenz mit dem Mathematiker-Philosophen nicht entgegentritt. Doch ermöglicht es auch dieser Umstand nicht, Friedrich den Großen einfach zum Urheber der Remarques sur l'Essai Général de Tactique zu erheben. Daß J.P. Charnay dies tut, ohne das an der Autorschaft hängende Problem zu sehen, ist bei einem Autor von seiner Kompetenz bedauerlich. Doch mindert das nicht sein Verdienst, einen Neuabdruck der Remarques sur l'Essai Général de Tactique vorgenommen zu haben. Es befindet sich in einer von Charnay betreuten Ausgabe, die Guibert »Stratégies« betitelt ist und 1977 in Paris erschien, auf S. 23—26.

28 Zur Namensgebung »Quintus Icilius«, die bei einer Diskussion zwischen dem König und Guichard über die Schlacht bei Pharsalus erfolgte, vgl. R; Koser: Geschichte Friedrichs des Großen. 7. Auflage.

Darmstadt 1963, III, S. 182.

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29 Journal Littéraire (1772), II, S. 6, und S. 8.

30 Ch. W. v. D o h m : Denkwürdigkeiten meiner Zeit oder Beiträge zur Geschichte v o m letzten Viertel des achtzehnten und vom A n f a n g des neunzehnten J a h r h u n d e r t s (1778—1806), 5 Bde: Lemgo u n d Hannover 1814-1819, BdV, S. 206.

31 Daran ändern auch die erst in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg fallenden Darlegungen von Vier- haus nichts. D e n n was er über die gesellschaftlichen Ideen Guiberts zu sagen hat, ermangelt einer schärferen Präzision. Bemerkt er doch ausschließlich, daß der Franzose im ersten Teil des Discours Préliminaire eine »kritische Betrachtung über die gegenwärtige Politik, ihre Fehler und die H i n d e r - nisse, die sie dem Wohlstand und der G r ö ß e der Völker entgegengesetzt«, v o r g e n o m m e n habe. Klas- siker der Kriegskunst (wie A n m . 12), S. 291. Auch würdigt Vierhaus nicht zureichend, daß jene Kri- tik Teil einer »vaste strategie sociale« bildete, wie J.P. C h a r n a y mit großer Klarheit darlegt hat: Gui- bert ou le soldat philosophe. Vincennes 1981, S. 83.

32 Guibert: Essai Général (wie A n m . 13), Discours Préliminaire, S. XIII. Für das Folgende S. LXX, LXI, XLVI.

33 H u i t Dissertations tenues p o u r l'anniversaire du Roi Frédéric II dans les années 1780—1787. Berlin 1787, S. 103. Bei der Behandlung der fraglichen Akademierede Hertzbergs, die er unter die U b e r - schrift rückte, »La Prusse, ce n'est pas une puissance éphémère« ist es H . Klueting: Die Lehre von der Macht der Staaten. Berlin 1988. S. 247—267, total entgangen, daß es sich dabei im Kern u m eine Auseinandersetzung mit einer auf Guibert zurückgehenden These drehte. D e r Essai Général wurde, wie noch jüngst betont wurde, in der Spätphase des Ancien Régime mit »autant de passion« wie der Contrat Social oder wie der Esprit des Lois gelesen, obschon seinem Verfasser kein Montesquieu oder Rousseau vergleichbares schriftstellerisches Talent zu eigen war. Zur Verbreitung des Werks, zu dessen Bewunderern auch Washington zählte, und zu seinem Eindruck vgl. Guibert: Ecrits Mili- taires. Ed. General Menard. Paris 1977, Préface, S. 46.

34 Schreiben von H e r t z b e r g an einen nicht näher bekannten Adressaten v o m 2. O k t o b e r 1792 in: Aus- züge aus den Briefen des Grafen von Hertzberg. Ed. E. L. Posselt. Tübingen 1798, S. 34. Die »Auszü- ge« sind Teil einer auf Posselt zurückgehenden Hertzberg-Biographie.

35 J. W. v. Archenholtz: Gemälde der preußischen A r m e e vor u n d in dem Siebenjährigen Kriege. In:

Zeitgenössische Studien über die altpreußische Armee. Ed. H . Bleckwenn. O s n a b r ü c k 1974, S. 10.

36 Guibert: Essai Général (wie A n m . 13), S. LVI.

37 Lettre du C o m t e de Mirabeau à M. le C o m t e de ... sur l'Ecole de Frédéric par M. de Guibert et l'Essai General de Tactique du m ê m e auteur. O . O . 1788, S. 27 und 29.

38 Journal Littéraire (1772), II, S. 30.

39 Lettre du C o m t e de Mirabeau (wie A n m . 37), S. 14 f.

40 Guibert: Journal d ' u n voyage (wie A n m . 17), Bd 1, S. 233.

41 G. de Sandraye: Mémoire sur la cour de Berlin 1773. Privatarchiv des Grafen Nadaillac, Château de St. Vallier. D r ô m e (= Privatarchiv Graf Nadaillac).

42 Guibert: Journal d ' u n voyage (wie A n m . 17), I, S. 182.

43 G. de Sandraye: Mémoire sur la cour de Berlin 1773. Privatarchiv Graf Nadaillac (wie A n m . 41).

44 Guibert: Journal d ' u n voyage (wie A n m . 17), I, S. 234f.

45 Das Schreiben ermangelt einer näheren Datierung. Privatarchiv Graf Nadaillac (wie A n m . 41).

46 Zu den Einzelheiten vgl. A. v. Hase: Zur Lehre vom Primat der Außenpolitik u n d von den großen Mächten. Faviers »Conjectures raisonnées« (1773). Saeculum, X X V I (1976), S. 77—94.

47 Correspondance secrète inédite de Louis XV sur la politique étrangère. 2 Bde. Ed. M. E. Boutaric.

Paris 1878, Introduction, S. CI.

48 Le Tombeau de Mademoiselle de Lespinasse par d'Alembert et le C o m t e de Guibert. Ed. Jacob. Paris 1828, S. 3.

49 Lettres de Mademoiselle de Lespinasse précédées d'une notice de Saint-Beuve. Paris o.J., S. III.

50 Guibert: Journal d ' u n voyage (wie A n m . 17), I, S. 141. F ü r die folgenden Eindrücke S. 165, 177, 235, 254.

51 Ebd., S. 186:«Le seul m o n u e m e n t de bon genre qui soit à Berlin.« Siehe auch S. 237.

52 A. v. Hase: Eine amerikanische Kritik am spätfriderizianischen System. Z u m Tagebuch von Col.

William Stephens Smith, Adjutant von George Washington (1785). Archiv f ü r Kulturgeschichte, vol. 56/2 (1974), S. 387.

53 Guibert: Journal d ' u n voyage (wie A n m . 17), I, S. 238 f. <"

54 Ebd., S. 168: »Belle, dans la plus belle ville.« F ü r das Folgende S. 185: »Le Roi envahit tout«.

55 Journal d ' u n voyage militaire fait en Prusse dans l'année 1787. Paris 1790, S. 40.

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56 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 166, 172, 179.

57 Ziesemer: Briefe eines Preußischen Feldpredigers. Neudruck der Ausgabe von 1791. Osnabrück 1972, S. 99.

58 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 166.

59 Ebd., S. 181.

60 Ebd: »Je n'en ai voulu entendre ancun: leurs vue serrait mon cœur.«

61 Nicht näher datiertes Schreiben des englischen Gesandten James Harris an seinen Jugendfreund Batt vom Jahre 1773. Diaries and Correspondence of James Harris, First Earl of Malmesbury. Ed. by his Grandson, the third Earl. 2 Bde. London 1844, I, S. 95.

62 Bericht des englischen Gesandten Hugh Elliot über die Lage der Diplomaten am Berliner Hof vom 3. Mai 1777. Public Record Office, Londen (P.R.O.), London, S.P.F. 90/101. Ganz ähnlich heißt es bei Guibert hinsichtlich des gleichen Gegenstands: Point de société pour les étrangers, et surtout pour les ministres. Les Princes même n'osent les voir. Ne les reçoivent jamais chez eux. Crainte de déplaire au Roi.« Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I. S. 178.

63 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 239 f.

64 Diaries and Correspondence (wie Anm. 61), I, S. 54.

65 Ebd., S. 5.

66 Dieses ergibt sich aus dem Hinweis Guiberts, daß Potsdam aus »18 mille âmes« bestehe, »y compro- mis la garnison de 12 mille«. Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 199.

67 R.W. ν. Kaltenborn: Briefe eines alten preußischen Offiziers, verschiedene Charakterzüge Friedrichs des Einzigen betreffend. 2 Teile. Neudruck der Ausgabe von 1791. Osnabrück 1972, I, S. 79.

68 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 200f., 204f.

69 Ebd., S. 206.

70 Kaltenborn: Briefe eines alten preußischen Offiziers (wie Anm. 67), I. S. 11.

Siehe auch S. 100, 109 f.

72 Das einzige Schreiben des Königs, das am 17. Juni das Kabinett verließ, war eine kurze Anweisung an Minister Finckenstein. Dieses aber dürfte ihm bei seiner bekannt schnellen Arbeitsweise kaum längere Zeit in Anspruch genommen haben. Vgl. Politische Korrespondenz Friedrichs des Großen.

46 Bde. Berlin 1879-1939. Ed. J.G.Droysen, M.Duncker und H. v. Sybel, XXXIII, S. 583.

73 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 216.

74 Ebd., für das Folgende siehe auch S. 217.

75 Ebd., S. 284.

76 Ebd., S. 241.

77 Mémoire sur la vie privée du Roi de Prusse et sur la famille Royale (1773). Privatarchiv Graf Nadail- Iac (wie Anm. 41).

78 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 217.

79 Vgl. ebd., S. 219. Der wissenschaftlich hochgebildete Offizier, der häufig unter den Launen Fried- richs zu leiden hatte, war dem König nur bedingt zugetan, vgl. Ziesemer (wie Anm. 57), S. 31. So geht auf ihn die im Hinblick auf einige verunglückte literarische Leistungen des Monarchen abzie- lende Bemerkung zurück, daß sich Herrscher »schlecht zu Schriftstellern« eigneten. Lehndorff (wie Anm. 16), III, S. 188.

80 Remarques sur l'essai général de Tactique de Guibert par le Général de W. ... v. Warschau 1782, S. 48.

81 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 221.

82 Ebd., S. 230 und 245: »Beaucoup d'assemblées dans nos villes de provinces sont plus brillantes.« Für das Folgende S. 235.

83 Mémoire sur la cour de Berlin (1773). Privatarchiv Graf Nadaillac (wie Anm. 41).

84 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 240.

85 Kaltenborn (wie Anm. 67), I, S. 107.

86 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I, S. 269.

87 v. Hase: Eine amerikanische Kritik (wie Anm. 52), S. 391.

88 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), II, S. 138.

89 Ebd., S. 19, 276, 286, 289.

90 Vgl. F. Nicolai: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und der daselbst befindlichen Merkwürdigkeiten. Berlin 1769, S. 417.

91 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I. S. 184.

92 Vgl. Chaunu (wie Anm. 7), S. 206.

93 Guibert: Journal d'un voyage (wie Anm. 17), I. S. 282, 296.

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