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Rasche und nachhaltige Wiedereingliederung von Stellensuchenden durch lokal verankerte Lösungen | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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61 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2014

Stellungnahme

Staatliches Handeln soll sich an messba- ren Leistungen und Wirkungen orientieren.

Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung sind stufengerecht an die Verwaltungseinhei- ten zu delegieren. Diese Ziele werden im Voll- zug des Arbeitslosenversicherungsgesetzes (Avig) seit 2000 durch Wirkungsvereinba- rungen zwischen Bund und Kantonen konse- quent umgesetzt. Das Instrument hat sich aus kantonaler Sicht aus drei Gründen bewährt:

Freiheit für die Kantone bei der Ausgestal- tung des Vollzugs: Die Kantone sind unter- schiedlich: Grosse Kantone funktionieren anders als kleine; städtische haben eine andere Wirtschaftsstruktur als ländliche;

einigen Branchen fehlen Fachkräfte, und andere unterliegen saisonalen Schwan- kungen. Diese Unterschiede widerspie- gelt auch der lokale Arbeitsmarkt. In den kantonalen Volkswirtschaftsdirektionen und Arbeitsämtern laufen die Informati- onen zusammen: Über die Wirtschafts- förderung und die Arbeitgeberkontakte der Regionalen Arbeitsvermittlungszen- tren (RAV) kennen sie die Bedürfnisse der Wirtschaft. Die Arbeitsmarktaufsicht vermittelt wertvolle Informationen zu den Lohn- und Arbeitsbedingungen, und durch den persönlichen Kontakt mit den Stellensuchenden in den RAV kennen sie das Arbeitskräfteangebot und -potenzial der Region. So können sie die Strukturen der öffentlichen Arbeitsvermittlung opti- mal und flexibel an die Bedürfnisse von Stellensuchenden und Unternehmen an- passen, was deren rasche und dauerhafte Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt fördert. Daran werden die Kantone an- hand objektiver Daten (Wirkungsindika- toren) gemessen. Diese Steuerung über die Wirkungsvereinbarung und die Global- budgets garantiert, dass die öffentlichen Gelder und Ressourcen von den Kantonen effizient und effektiv eingesetzt werden.

Austausch und Benchmark aufgrund von Fakten: Mit den Wirkungsindikatoren ver- fügen die Kantone über objektive Daten für die Steuerung ihrer Vollzugstätigkeit. Die- ser Vergleich führt zu einer ständigen Opti- mierung der Vollzugsorganisation, ist Weg- bereiter für Innovationen und Neuerungen und ermöglicht es den Kantonen, vonein- ander zu lernen. So pflegen die Kantone

einen regen Austausch im Verband der Schweizerischen Arbeitsmarktbehörden (VSAA) und mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Dort präsentieren sie er- folgreiche Ansätze und regen andere Kan- tone zur Nachahmung an.

Führungsinstrument: Die Resultate der Wirkungsmessung dienen der Standort- bestimmung zwischen den Kantonen, aber auch zwischen einzelnen RAV in- nerhalb des Kantons. Die Kantone wäh- len ihren Benchmark, und oftmals ist die relative Veränderung der Wirkungsindi- katoren wichtiger als die absolute Grösse.

Dies ist nicht nur ein wichtiger Grad- messer für den Erfolg von Neuerungen, sondern auch ein Führungsinstrument.

Führungskräfte nutzen die Ziele der wirkungsorientierten Vereinbarung für individuelle Zielvereinbarungen mit den RAV-Personalberatenden und werten die Daten regelmässig aus. Wie diese Indi- katoren in der Führung genutzt werden können, soll Thema eines neuen Weiter- bildungsangebots des VSAA sein. Zudem soll das Verständnis der Führungskräfte der RAV für die Zusammenhänge zwi- schen Steuerungsaktivitäten und Wir- kungsergebnissen geschärft werden.

Laufende Überprüfung und Optimierung der Vereinbarung

Die heutige Vereinbarung ist das Resultat einer engen und konstruktiven Zusammen- arbeit zwischen Bund und Kantonen. Basie- rend auf Erfahrungen, wissenschaftlichen Studien und Evaluationen, wurde sie laufend angepasst und optimiert. Die jüngste Neu- erung ist die versuchsweise Einführung von zwei Indikatoren für Nichtleistungsbezüger, womit die Tätigkeit der RAV im Vollzug des Arbeitsvermittlungsgesetzes (AVG) abge- bildet und gemessen werden soll. Dies zeigt, dass die Wirkungsvereinbarung ein flexibles Führungsinstrument ist, das im Hinblick auf die kommenden Herausforderungen wei- terentwickelt werden kann. Es bedingt eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Seco und kantonalen Arbeitsämtern, bei der sich beide Partner ihrer Rolle und Funktion im Hinblick auf Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen bewusst sind.

Rasche und nachhaltige Wiedereingliederung von Stellensuchenden durch lokal verankerte Lösungen

Der Vollzug des Arbeitslosen­

versicherungsgesetzes wird über eine Wirkungsvereinbarung zwi­

schen Bund und Kantonen ge­

steuert. Ziel ist die rasche und dauerhafte Integration der Stel­

lensuchenden in den Arbeits­

markt. Diese Art der Steuerung hat sich aus Sicht der Kantone bewährt, da sie die Schaffung von regional angepassten Struk­

turen erlaubt und durch Wettbe­

werbselemente Optimierungen begünstigt.

Bruno Sauter Präsident VSAA, Chef des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich

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