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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Kernspinresonanz: hohe Sensitivität auf engem Raum

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Monika Landgraf Pressesprecherin,

Leiterin Gesamtkommunikation Kaiserstraße 12

76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-47414 Fax: +49 721 608-43658 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Zwei Lenz-Linsen in einem Helmholtz-Spulenpaar angeordnet. Die Simulation zeigt, wie die Lenz-Linsen den magnetischen Fluss räumlich fokussieren.

(Abbildung: Nils Spengler/KIT)

In vielen Bereichen von den Materialwissenschaften bis zur Me- dizin ermöglicht Nukleare Magnetische Resonanz (NMR) detail- lierte molekülspezifische Untersuchungen. Am Karlsruher Insti- tut für Technologie (KIT) ist es Forschern nun gelungen, die Empfindlichkeit von NMR-Messungen auf kleinstem Raum zu steigern. Die Forscher nutzen dazu sogenannte Lenz-Linsen, die den magnetischen Fluss fokussieren. Davon können unter ande- rem medizinische Anwendungen profitieren. Die Wissenschaft- ler stellen die Methode in der Zeitschrift PLOS ONE vor. (doi:

10.1371/journal.pone.0182779)

Der physikalische Effekt der Nuklearen Magnetischen Resonanz (NMR) ermöglicht es, molekulare Eigenschaften von Materie zu un- tersuchen. Dabei befindet sich die Probe in einem starken konstanten Magnetfeld und wird mit einem hochfrequenten magnetischen Wech- selfeld bestrahlt. Sowohl die Magnetresonanztomografie (MRT), ein bildgebendes Verfahren in der medizinischen Diagnostik zur Darstel- lung der Struktur und Funktion von Geweben und Organen, als auch

Kernspinresonanz: hohe Sensitivität auf engem Raum

Forscher des KIT verwenden erstmals Lenz-Linsen für Messungen der Nuklearen Magnetischen Resonanz (NMR) – Methode eröffnet neue Möglichkeiten für Anwendungen in der Medizin

Weiterer Kontakt:

Kosta Schinarakis Themenscout

Tel.: +49 721 608 41956 Fax: +49 721 608 43658 E-Mail: schinarakis@kit.edu

Presseinformation

Nr. 117 | or | 30.08.2017

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Presseinformation Nr. 117 | or | 30.08.2017

die NMR-Spektroskopie, ein Verfahren zur Analyse der Struktur und Dynamik von Molekülen in Biologie, Biochemie, Chemie, Physik und Materialwissenschaften, basieren auf der Kernspinresonanz. Aller- dings steht die Forschung vor der Herausforderung, das ungünstige Signal-Rausch-Verhältnis stetig zu verbessern und so die Sensitivität der NMR-Messungen zu steigern. „Eine hohe Sensitivität ist vor allem dann unabdingbar, wenn wir es mit massen- und volumenbegrenzten Methoden zu tun haben oder wenn eine hohe räumliche Auflösung gefordert ist“, erklärt Professor Jan Gerrit Korvink, Direktor am Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) des KIT und Leiter der Gruppe „Mag- netic Resonance Microscopy and Related Topics“.

Bei NMR-Messungen an kleinen Proben haben sich miniaturisierte Hochfrequenzspulen zur Erzeugung und zum Empfang des magneti- schen Wechselfelds bewährt. Für mobile Anwendungen und zur wei- teren Miniaturisierung hat ein internationales Forscherteam nun eine neue Methode zur Steigerung der Sensitivität auf engstem Raum ent- wickelt: Sie nutzen magnetische Linsen, sogenannte Lenz-Linsen, um den magnetischen Fluss einer makroskopischen Hochfrequenz- spule auf ein kleineres Volumen zu fokussieren und die Empfindlich- keit lokal zu erhöhen. Mit diesen Linsen – benannt nach der von dem Physiker Emil Lenz veröffentlichten Regel über die magnetische Flus- sänderung – lässt sich der magnetische Fluss des Wechselfelds nicht nur fokussieren, sondern auch umleiten oder umformen. Ihre Wirkung lässt sich insofern mit der von optischen Linsen auf Lichtstrahlen ver- gleichen. Der Wechsel des Magnetfelds induziert einen Strom in die Lenz-Linsen, die aus Metallplatten oder –drähten in symmetrischer oder asymmetrischer Anordnung bestehen. Die Form der Linsen lenkt die induzierten Ströme so, dass eine Fokussierung des Magnetfelds bewirkt wird.

Mit Lenz-Linsen lässt sich die Empfindlichkeit der Messungen in eng begrenzten Räumen, in die konventionelle NMR-Systeme nicht hin- einpassen, deutlich steigern. Die Linsen funktionieren zudem bei be- liebiger Feldstärke. Unter anderem können verschiedene medizini- sche Anwendungen vom Einsatz der Lenz-Linsen profitieren, wie Kor- vink berichtet: „Da die Linsen nicht verdrahtet sind, eignen sie sich besonders gut für Implantationsanwendungen.“ Denkbar ist beispiels- weise die Anwendung in Hirnimplantaten, bei denen die Heilung des Gewebes über längere Zeit mit hoher Auflösung beobachtet werden muss, oder auch auf Pflastern zur Beobachtung von Hautkrebs. Der- zeit erschließen die Forscher weitere Anwendungsmöglichkeiten, un- ter anderem in der Elektrotechnik.

Fünf-Millimeter-NMR-Röhrchen mit Lenz-Linse. Das Röhrchen ist mit dem Polysaccharid Agarose gefüllt, das sich herkömmlichen NMR-Systemen nicht detektieren ließe. (Abbildung: Nils Spengler/KIT)

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Presseinformation Nr. 117 | or | 30.08.2017

Professor Jan Gerrit Korvink hat gemeinsam mit Dr. Nils Spengler, Professorin Ulrike Wallrabe, Dr. Peter T. While und Markus V. Meis- sner sowohl den Einsatz von Lenz-Linsen in NMR-Messungen expe- rimentell demonstriert als auch das zugrunde liegende Prinzip mathe- matisch formuliert. Ihre Ergebnisse präsentieren die Wissenschaftler der Universität Freiburg, der Universitätsklinik Trondheim/Norwegen und des KIT aktuell in der Zeitschrift PLOS ONE.

Spengler N, While PT, Meissner MV, Wallrabe U, Korvink JG (2017):

Magnetic Lenz lenses improve the limit-of-detection in nuclear mag- netic resonance. PLOS ONE 12(8): e0182779.

https://doi.org/10.1371/journal.pone.0182779

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mis- sion. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingeni- eurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Eu- ropas.

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down- load bereit und kann angefordert werden unter: presse@kit.edu oder +49 721 608-47414. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang gestattet.

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