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Archiv "Die Freud-Note" (22.10.1987)

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— ZITAT

Klinischer Blick

„Durch Zufall saß ich während der fast 2 1/2 stündigen Besprechung in 1,5 m Entfer- nung von Gorbatschow am Tisch . . . Schließlich verab- schiedete Gorbatschow sich von jedem von uns sehr per- sönlich mit Handschlag. Ich, als Kliniker seit über 35 Jah- ren, mit einer großen Portion Menschenkenntnis, glaube si- cher, daß Gorbatschow eine Persönlichkeit ist, der wir trau- en können. Wir Professoren aus den verschiedensten Län- dern waren alle der Auffas- sung, daß es sich bei Gorbat- schow um eine sympathische und glaubwürdige Persönlich- keit handelt, die uns nicht mit politischen Tricks in den eige- nen Sack stecken will."

Prof. Dr. U. Gottstein vor dem Ro- tary-Club Frankfurt am Main. 13 Ver- treter der IPPNW, darunter Gottstein als Repräsentant der bundesdeutschen Sektion der „Ärzte gegen den Atom- krieg", besuchten KP-Generalsekretär Gorbatschow

Der leichtere Weg

"It's hard enough to find attractive single men without having to quiz them an their history of bisexuality and drug use, demand bloodtest results and thrust condoms into their hands. Wouldn't it be easier to give up sex altogether and join some religious order?"

Erica Jong, eine der bekanntesten Vertreterinnen der sexuellen Befreiung („Angst vorm Fliegen"), in der Wa- shington Post, zitiert nach „Time", zu den Folgen von AIDS.

beim Einkaufen und Herausgeben nicht zu Fehlleistungen anregt. Es geht allerdings nur um sieben Mark.

Mehr war den Österreichern oder ihrer Bank der von der medizi- nischen Welt seines Heimatlandes und von der „Wiener Schule" sei- nerzeit vehement abgelehnte Dr.

Freud offenbar auch heute noch nicht wert . . . bt ÄRZTEBLATT DEUTSCHES

in der modernen Weltliteratur.

George Eliot entwarf hier das Bild eines fortschrittlichen, naturwissen- schaftlich ausgerichteten Arztes mit hohen menschlichen und beruflichen Ansprüchen an sich selbst. Er hat ei- ne für damalige Verhältnisse gute Ausbildung genossen (nämlich nicht in Oxford oder Cambridge, sondern in Edinburgh und Paris), und er will seine neuzeitlichen wissenschaft- lichen Fähigkeiten und Interessen bewußt nicht in einer Großstadt oder gar für eine Hochschullaufbahn einsetzen, sondern sie normalen Pa- tienten in der Kleinstadt zugute kommen lassen.

Von George Eliot ist bekannt, daß sie den Stoff für ihre Romane sehr sorgfältig zu recherchieren pflegte. Die Notizen für „Middle- march" sind zum Teil noch erhalten.

So haben die von ihr geschilderten Auseinandersetzungen zwischen Lydgate und seinen „etablierten"

Berufskollegen zweifellos einen ho- hen historischen Wahrheitsgehalt.

Daß sich aber vieles im Gesund- heitswesen auch in den nächsten hunderfünfzig Jahren nicht wesent- lich verändern würde, das konnte George Eliot damals sicher nicht voraussehen. gb

Die Freud-Note

Nicht zum ersten Mal in der Welt passiert das, aber es kommt doch recht selten vor: Auf einem Geldschein prangt das Bild eines Arztes. Diesmal nicht, wie beispiels- weise der philippinische National- held Dr. med. Josd Rizal, weil er sich politische Verdienste erworben hat, sondern einfach bloß so: Seit dem 19. Oktober gibt die österrei- chische Nationalbank 50-Schilling- Noten mit einem Porträt von Dr.

med. Sigmund Freud aus. Auf der Rückseite ist das Josephinum in der Währinger Straße abgebildet, im- merhin auch ein Gebäude mit aka- demischen Verdiensten, nicht weit von Freuds Domizil entfernt. Auf den bisherigen 50-Schilling-Noten ging es literarisch her: Ferdinand Raimund und das Burgtheater.

Bleibt zu hoffen, daß das Flui- dum des neuen 50-Schilling-Scheines

Lesefrucht

Zwei Fragen: Von wem stammt der folgende Text? Schildert er die heutigen Verhältnisse in unserem Gesundheitswesen wahrheitsge- mäß? Hier das Zitat:

„Der hohe Standard, welcher der Öffentlichkeit von den Ärztegre- mien vorgehalten wurde – die ja der teuren, elitären ärztlichen Ausbil- dung der Universitätsabsolventen ihren besonderen Segen erteilten –, hinderte die Quacksalber nicht dar- an, glänzende Geschäfte zu machen.

Denn da ärztliche Tätigkeit vorwie- gend daraus bestand, große Mengen von Arzneimitteln zu verabreichen, zog das Publikum den Schluß, mit noch mehr Arzneimitteln könnte es ihm besser gehen, wenn diese nur billig zu haben wären. Und so schluckten die Leute große Massen von allem möglichen Zeug, das die bedenkenlose Ignoranz jener ihnen verordnete, die keinen akademi- schen Abschluß hatten."

Am Schluß des Zitats kommen wohl Zweifel auf, ob es sich wirklich um Deutschland in den achtziger Jahren handeln kann. Denn wer sind denn nun diese „bedenkenlosen"

Verordner? Hier sei auch eingestan- den, daß, um die Quelle zu „tar- nen", bei der Übersetzung zweimal ein bißchen „gemogelt" wurde) – Die Auflösung: Es geht eben doch nicht um bundesdeutsche Zustände, sondern um die Verhältnisse in Eng- land, und zwar vor eineinhalb Jahr- hunderten, im Jahre 1832. Die Ver- fasserin ist die englische Schriftstel- lerin George Eliot (eigentlich Mary Ann Evans, 1819 bis 1880). Ihr Ro- man „Middlemarch, Aus dem Le- ben der Provinz", den sie 1872 schrieb und veröffentlichte, spielt vierzig Jahre früher in dem fiktiven mittelenglischen Städtchen Middle- march.

Der umfangreiche Roman wird noch heute in England fast jährlich neu aufgelegt, und dies sicher nicht nur deshalb, um Abiturienten mit diesem typischen Beispiel victoriani- sche Literatur zu plagen. Eine der Hauptfiguren ist Tertius Lydgate, wahrscheinlich eines der ersten Bei- spiele eines Arztes als Romanfigur

A-2844 (28) Dt. Ärztebl. 84, Heft 43, 22. Oktober 1987

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