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Archiv "Die Spitze des Eisberges" (13.09.1996)

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M E D I Z I N FÜR SIE REFERIERT

Adjuvante Chemotherapie nach dem Schema CMF (Cyclophospha- mid, Methotrexat, Fluoruracil) bei operablem, lymphknoten-positivem Mammakarzinom hat einen meßbaren negativen Einfluß auf die Lebensqua- lität der Patientinnen. Dieser Einfluß ist jedoch gering im Vergleich zu der Beeinträchtigung der Frauen durch ih- re Diagnose und die Operation. Ergeb- nisse einer Fragebogenstudie mit 1 475 prämenopausalen und 1 212 postme- nopausalen Frauen, die ihr körperli- ches Wohlbefinden, ihre Stimmung, Appetit und von ihnen wahrgenomme- ne seelische Verarbeitungsmechanis- men jeweils zu Beginn der Behandlung und in dreimonatigen Abständen beur- teilen sollten, zeigen: Die Lebensqua- lität von postmenopausalen Frauen, die nur mit Tamoxifen behandelt wur- den, war am Anfang besser als die von

prämenopausalen Brustkrebspatien- tinnen, die mit dem CMF-Schema the- rapiert wurden. Diese Unterschiede verschwanden jedoch im Lauf der Zeit, die Lebensqualität verbesserte sich bei allen Patientinnen während der Be- handlung. Größeren Einfluß auf die Lebensqualität hatte jedoch die Dauer der Chemotherapie und die Zeitpla- nung: Frauen, die nur drei Zyklen CMF erhielten, gaben nach drei Mona- ten bessere Werte an als Frauen mit sechs Zyklen und diejenigen, die nach Abschluß der Behandlung eine Rein- duktionstherapie erhalten sollten. Die Erwartung weiterer therapeutischer Maßnahmen beeinträchtigt demnach die Lebensqualität kurzfristig deutlich.

Dennoch blieb der Einfluß der Thera- pie auf die Lebensqualität vorüberge- hend und hatte keine längerfristigen negativen Auswirkungen. Diese Er-

gebnisse könnten Ärzte dazu ermuti- gen, die zwar kurzfristig toxische, je- doch langfristig effektive adjuvante Therapie einzusetzen, ohne sich über langfristige Verschlechterung der Le- bensqualität ihrer Patientinnen zu sorgen. Erstaunlicherweise waren die Beurteilungen der prämenopausalen Frauen bei denjenigen durchweg schlechter, deren Krankheit in einem fortgeschritteneren Stadium operiert wurde und die östrogenrezeptor- negative Tumoren hatten. Ob dies biologische Zusammenhänge sein könnten oder ob sich das durch die be- handelnden Ärzte vermittelte Wissen der Patientinnen über ihre schlechtere Prognose darin widerspiegelt, ist un-

klar. silk

Hürny C, Bernhard J, Coates AS, et al.:

Impact of adjuvant therapy on quality of life in women with node-positive opera- ble breast cancer. Lancet 347, 1196, 1 279–1 284

Dr. A. S. Coates, Department of Medical Oncology, Royal Prince Alfred Hospital, Camperdown, NSW 2050, Australien.

A-2329 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 37, 13. September 1996 (67)

Adjuvante Therapie beeinflußt Lebensqualität bei nodal-positivem Mammakarzinom

Etwa ein Prozent der Bevölke- rung der USA erkrankt pro Jahr an ei- ner akuten Salmonelleninfektion. Für HIV-positive Patienten ist dies eine ernste Bedrohung, ähnliches gilt für eine Infektion mit Campylobacter jejuni. Aufgrund der Rekonstruk- tion einer Salmonella-enteritidis-Epi- demie in Minnesota, die auf eine Ver- unreinigung eines bekannten Speise- eises zurückzuführen war, konnte die Dunkelziffer ermittelt werden. 6,6 Prozent der Konsumenten erkrank- ten, so daß die Autoren nicht von 600 bekannt gewordenen Fällen, sondern von 224 000 Infektionen im gesamten Land ausgehen konnten. Die Epide- mie entstand, da in demselben Tank- lastwagen nichtpasteurisiertes Flüs- sigei und pasteurisierte Eiscreme- mischung transportiert wurden. w Hennesy TW, Hedberg CW, Slutsker, et al.: A national outbreak of Salmonella enteritidis infections from ice cream, N Engl J Med 1996; 334: 1281–1286 Disease Epidemiology Section, Minne- sota Department of Health, 717 Dela- ware Street, SE, P.O. Box 9441, Minnea- polis MN 55440-9441, USA

Eine Gemeinsamkeit so verschie- dener Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus und der Alzheimerschen Krankheit besteht in der Bildung von AGE (advanced-glycation end-pro- ducts). Hierunter versteht man die ko- valente Kopplung von Zuckerresten mit Aminosäuren von zuvor aggregier- ten Proteinen. Diese nichtenzymati- sche Reaktion, auch Glykierung ge- nannt, welche einen akkumulativen und über Jahre fortwährenden Prozeß darzustellen scheint, äußert sich zum Beispiel in der erhöhten Quervernet- zung von Kollagen und der daraus re- sultierenden Verminderung der Elasti- zität des betroffenen Gewebes. Diese Entwicklung ist beim normalen Alte- rungsprozeß und beschleunigt beim Diabetes zu beobachten.

Die extrazellulär vorkommenden b-Amyloidplaques, die einen charak- teristischen neuropathologischen Be- fund der Alzheimerschen Krankheit darstellen und möglicherweise in der Pathogenese der Krankheit eine Rolle spielen, enthalten neben anderen Komponenten auch AGE.

In In-vitro-Studien konnte gezeigt werden, daß N-Phenacylthiazolium Bromid (PTB) den Großteil von AGE auflösen kann. Aufgrund der Spezifität von PTB in der Spaltungsreaktion kann somit gefolgert werden, daß Car- bonylgruppen mit Seitenketten von Aminosäuren reagieren und auf die- sem Weg die Zucker-Protein-Komple- xe gebildet werden.

Erste In-vivo-Versuche an diabe- tischen Ratten reduzierten den Gehalt von AGE bis zu 50 Prozent. Aufgrund dieser vielversprechenden Experimen- te ist zu erwarten, daß weitere Studien zur Behandlung von Glukose-indu- zierten Schäden folgen werden, die un- ter anderem in der Behandlung von den bekannten vaskulären Folge- krankheiten des Diabetes eingesetzt

werden könnten. me

Vasan, S, Zhang, X, Zhang, X, et al.: An agent cleaving glucose-derived protein crosslinks in vivo and in vitro. Nature 1996; 382: 275–278

Richard Bucalas, The Picower Institute for Medical Research, 350 Community Drive, Manhasset, New York 11030, USA

Die Spitze des Eisberges

Substanz zur Spaltung von

Protein-Zucker-Aggregaten (AGE)

Referenzen

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