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Archiv "Biologisch abbaubare Coplymere: Für Arzneidepots im Organismus geeignet" (08.09.1995)

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THEMEN DER ZEIT

eindeutig, daß Hyperhomocystein- ämie ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen ist. Diese Studien zeigten auch, wie erhöhte Homocystein-Spiegel ge- senkt werden können: Nicht durch Diät, sondern durch die Supplemen- tierung einer Kombination aus den drei Vitaminen B 6, B 12 und Folsäure.

Homocystein ist eine in der Nah- rung nicht vorkommende Aminosäu- re, die im Organismus aus der essenti- ellen Aminosäure Methionin ent- steht. Ihre physiologische Rolle ist darin zu sehen, daß die Substanz als Methylgruppen-Spender wirkt. Da Homocystein sehr toxisch ist, wird es im intakten Stoffwechsel umgehend in Cystein umgewandelt oder zu Me- thionin remethylisiert. Beide Prozes- se können nur ablaufen, wenn ausrei- chend Vitamine verfügbar sind: Die Umwandlung in Cystein benötigt Vit- amin B6, die zu Methionin funktio- niert nur, wenn Vitamin B12 und Fol- säure in genügend hoher Konzentrati- on vorhanden sind. Herrscht ein Man- gel an diesen Cofaktoren oder ist die Aktivität bestimmter Enzyme wie Cy- stathionin-Synthetase und Homocy- stein-Methyltransferase zu niedrig, so reichem sich pathologische Homocy- stein-Blutspiegel an.

So ist der Homocystein-Plasma- spiegel bei mehr als 95 Prozent der Personen mit klinisch bestätigten De- fiziten an Cobalamin (Vitamin B 12) und Folsäure erhöht, berichtete Prof.

Robert H. Allen (University of Colo- rado Health Science Center, Denver).

Auch die Metaboliten des Homocy- stein-Stoffwechsels wie Cystathionin, Methylmalonsäure und 2-Methylzi- tronensäure finden sich bei diesen Personen in erhöhten Konzentratio- nen im Blutplasma. Die Blutspiegel von Homocystein und allen Metaboli- ten normalisieren sich in der Regel unter einer adäquaten Therapie mit den drei Vitaminen.

Tierversuche in den siebziger Jah- ren haben schon gezeigt, daß die Infu- sion von Homocystein akut toxische Effekte auf die Gefäßwände hat und daß umgekehrt die Gabe von B-Vit- aminen und Folsäure gefäßprotektiv wirkt. Inzwischen ist gut belegt, daß Hyperhomocysteinämie bei ger- iatrischen Patienten regelmäßig mit einem Mangel an Folsäure bzw. den

BERICHTE

Vitaminen B6 und B 12 assoziiert ist.

Dabei ist zu bedenken, daß selbst nor- male Plasmaspiegel einen „funktionel- len Mangel" nicht ausschließen, das heißt, es kann ein intrazellulärer Vit- aminmangel bestehen, oder die Akti- vität der am Homocystein-Metabolis- mus beteiligten Enzyme ist zu niedrig.

Falsche Ergebnisse

Normalerweise ist eine tägliche Supplementierung mit 1 mg Folsäure, 400 mg Cobalamin und 10 mg Vitamin B6 (Pyridoxin) ausreichend, um eine erhöhte Homocystein-Plasmakon- zentration in den Normalbereich zurückzuführen, bestätigte Ubbink.

Dennoch gibt es jede Menge Klärungsbedarf, so beispielsweise bei

Biologisch womoore Co

Für Patienten, die täglich Injek- tionen mit lebenswichtigen Medika- menten erhalten, ist jetzt eine verein- fachte Verabreichungsmethode ent- wickelt worden: Im menschlichen Or- ganismus kann eine Art Depot ange- legt werden, aus dem die notwendige Menge Arzneistoff gezielt freigesetzt wird. Geeignet für ein solches Arznei- depot ist eine chemische Substanz, die einerseits den Arzneistoff aufbe- wahrt, andererseits vom Organismus abgebaut werden kann. Diese Eigen- schaften besitzen die körperverträgli- chen, biologisch abbaubaren Copoly- mere auf der Basis von Milchsäure oder Hydroxy-Essigsäure. Sie werden in der Chirurgie bereits seit vielen Jahren als resorbierbares Nahtmateri- al eingesetzt.

In Zusammenarbeit mit der In- dustrie haben Wissenschaftler des Fraunhoferinstituts für angewandte Polymerforschung (IAP) in Teltow das Verfahren entwickelt, in dem der in Wasser gelöste Arzneistoff in das wasserunlösliche Polymer inkorpo- riert wird. Der Wirkstoff ist in nur we-

der Bestimmung von Cobalamin und Folsäure im Plasma des Patienten, denn mit den derzeitigen Routineme- thoden sind falsch positive bzw. falsch negative Ergebnisse nicht selten. Dies überrascht nicht, da die Prozesse, an denen die B-Vitamine und Folsäure beteiligt sind, intrazellulär ablaufen und nicht im Plasma. Deshalb ist es zur Zeit sinnvoller, die im Rahmen des Homocystein-Stoffwechsels ent- stehenden Metaboliten zu bestim- men, wie Cystathionin, Methylma- lonsäure und 2-Methylzitronensäure, wobei das Plasma-Cystathionin ein sensitiver Marker für einen Vitamin B 6-Mangel zu sein scheint, ergänzte Allen. Methylmalonsäure und 2-Me- thylzitronensäure dagegen müssen als Intermediärmetaboliten dem Vitamin B 12 zugeordnet werden. Siegfried Hoc

oolymere

nige Mikrometer große Kügelchen auf Polymerbais feinverteilt einge- schlossen. In dieser Form kann das Medikament implantiert oder wie bei der Behandlung von Prostatakarzino- men mit Steroiden per einmaliger In- jektion verabreicht werden.

Soll die Wirkung — wie bei der Tu- mortherapie mit Zytostatika — ledig- lich lokal begrenzt sein, ist ein Im- plantat vorteilhaft. Einmal dem Orga- nismus zugeführt, baut dieser die Po- lymere über den Stoffwechsel ab oder scheidet sie auf natürliche Weise aus;

gleichzeitig wird dem Körper der gelöste Arzneistoff zugeführt. Abhän- gig von Arzneimittel und Struktur der Polymere kann der Wirkstoff über ei- nen Zeitraum bis zu einem halben Jahr gleichmäßig freigesetzt werden.

Nach Aussage von Dr. Gerald Rafler (IAP) versucht man auch, Impfstoffe zu Depotarzneien aufzu- bereiten. Bei positiven Ergebnissen könnten dann vor allem in den Ent- wicklungsländern die mitunter auf- wendigen Wiederholungsimpfungen entfallen. Franziska Becher

Für Arzneidepots im Organismus geeignet

A-2322 (36) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 36, 8. September 1995

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