• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "USA: Der Pazifische Nordwesten" (06.11.1992)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "USA: Der Pazifische Nordwesten" (06.11.1992)"

Copied!
6
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Strand an der Oregon-Küste bei Seal Rock.

REISEaver.1.4

mimagfa- Kar 1 11-

USA:

Der Pazifische Nordwesten

N

ew York, Florida, Ka- lifornien, Yellowstone Park und Alaska — das sind einige der Höhe- punkte der USA, die immer noch das Traumziel Nr. 1 der Deutschen unter den Fernrei- se-Destinationen sind. Weit- aus weniger bekannt, aber trotzdem reizvoll und eine Reise wert sind die Staaten an der Pazifik-Küste im Nordwesten der USA: Wa- shington und Oregon. Dieses Gebiet zwischen der kanadi- schen Grenze und Kaliforni- en ist um etwa ein Fünftel größer als das wiedervereinig- te Deutschland; Oregon al- lein ist etwa so groß wie die

„alte" Bundesrepublik. Daß dort jedem Einwohner mehr als zehnmal so viel Fläche zur Verfügung steht wie uns Deutschen, findet seinen Nie- derschlag in einer weitaus ge- mächlicheren „Gangart", in der das Leben abläuft. Selbst in Seattle (570 000 Einwoh- ner, Einzugsgebiet 1,3 Mio), der größten Stadt der Region, findet man ein Ambiente, das Europäer anspricht und be- geistert.

Eine bedeutende Entdeckungsreise

Als die Vereinigten Staa- ten 1803 von Frankreich ein gewaltiges Territorium (mehr als 2 Millionen Quadratkilo- meter) zwischen der Grenze zu Kanada und dem Golf von Mexico einerseits, dem Mis- sissippi und den Rocky Mountains andererseits er- warben (Louisiana Purchase) und auf diese Weise ihr Staatsgebiet in etwa verdop- pelten, wußten sie damit zu- nächst nicht viel anzufangen.

Präsident Jefferson veran- laßte eine Expedition, die zu den bedeutenden Entdek- kungsreisen zählt und wahr- scheinlich die am besten do- kumentierte ist. Sie wurde ge- leitet von Meriwether Lewis und William Clark, erstreckte sich über mehr als 8000 Mei- len (circa 13 000 km) in ei- nem Zeitraum von knapp zweieinhalb Jahren ab dem 14. Mai 1804 und führte von

St. Louis durch die heutigen Staaten Missouri/Kansas, Io- wa/Nebraska, South und North Dakota, Montana und Idaho nach Washington/Ore- gon zur Mündung des Colum- bia River — und zurück: An- kunft in St. Louis am 23. Sep- tember 1806.

Schilder entlang dem

„Lewis & Clark Trail" zeigen dem motorisierten Urlauber an vielen Stellen den Verlauf der Route, die er sich jedoch in ihrem ursprünglichen Zu- stand ohne Rodungen und ohne Straßen nur schwer vor- stellen kann. Erläuterungen bekommt man in Seaside, OR, bei Vorführungen (Ende Juli bis Ende August don- nerstags bis sonntags) oder an der nachgebauten Meersalz- Gewinnungsanlage in der Nä- he des Denkmals für die bei- den Expeditionsleiter.

Ausgezeichnete Informa- tionen bietet das Museum na- he Cape Disappointment an der Mündung des Columbia River im Staat Washington, wo der 1856 erbaute älteste Leuchtturm an der Westküste noch funktioniert. Dia-Schau und Exponate erläutern Aus- rüstung, Verpflegung und Be- obachtungen der Expediti- onsteilnehmer, zum Teil mit wörtlichen Zitaten aus den umfangreichen Tagebüchern.

Die Küste zeichnet sich aus durch lange Sandstrände, zum Teil eine hohe Brandung und zum Baden wenig geeig- netes kaltes Wasser. Die war- me Pazifik-Drift (Kuro- Schio-Strom), die Alaskas Häfen im Winter eisfrei hält, fließt als kalte Strömung an

Kanada und den US-Staaten an der Westküste vorbei nach Süden. Vor dem Baden wird an einigen Stellen ausdrück- lich gewarnt, weil die überra- schend hereinbrechenden ho- hen Pazifik-Wellen und Un- terströmungen selbst guten Schwimmern gefährlich wer- den können.

Gefährlich war die Ge- gend in früheren Jahren für zahlreiche Schiffe, die auf Sandbänke vor der Mündung des Columbia gelaufen und gesunken sind. Eine Informa- tionstafel am „Boardwalk"

entlang dem Strand nennt viele der beinahe 2000 Schif- fe, die dort in den letzten 200 Jahren untergegangen sind und 700 Menschenleben ge- kostet haben. Auf dem

„Friedhof des Pazifik" liegen auch zwei deutsche Schiffe, die „Potrimpos", gesunken 1896, und die „Alsternixe", gesunken 1903.

Noch ein Hinweis auf ei- nen historischen Ort auf der Halbinsel zwischen Pazifik

und Willapa Bay: In Oyster- ville, gegründet 1854, kann man einige gut erhaltene Ge- bäude besichtigen, die im Ge- folge des Goldrauschs von San Francisco errichtet wur- den. Der Verkauf der Au- stern an die Goldsucher er- wies sich nahezu 40 Jahre lang als ein dauerhaft lukrati- ves Geschäft.

Erinnerungen an die Indianer

Long Beach, das von sich behauptet, den „längsten Strand der Welt" zu haben (45 Kilometer), ist ein Para- dies für Drachen, die nicht nur in den Küstenorten, son- dern auch aus Lastwagen am Strand verkauft werden. Eine Kuriosität ist sicher das örtli- che Drachenmuseum, das 1990 eröffnet wurde.

Die früheren Versuche der Amerikaner, die Indianer entweder zu integrieren oder in abgelegenen Reservaten zu isolieren, haben den Gegen- satz zwischen Rot und Weiß nicht lösen können. Ansätze sind jedoch erkennbar, daß die Indianer sich ihrer Kultur bewußt werden und ihre Tra- ditionen mit Überzeugung und Stolz auch in einer wei- ßen Industriegesellschaft fortführen wollen.

Das gelingt besser — wie im Tillicum Village nahe Seattle und im Reservat der Yakima-Indianer — oder schlechter — wie im Fort Ma- dison-Reservat westlich des Puget Sound („gegenüber"

von Seattle).

Die Yakima-Indianer ha- ben bei Toppenish vor zehn Jahren ein exzellentes Mu- seum in der Nachbarschaft des Cultural Center ihres Stammes eingerichtet, das se- henswert und informativ ist.

Es zeigt den Kampf ums Überleben in einer Welt, die konträr zum indianischen Le- ben ist, jedoch in positiver Einstellung, auch wenn man den Amerikanern in Wort und Bild ein paar Ohrfeigen verpaßt, zum Beispiel mit Be- zug auf die Umweltproblema- tik oder das früher übliche Dt. Ärztebl. 89, Heft 45, 6. November 1992 (117) Ar3817

(2)

Aeoirie

REISE mar

maganer etre

USA•SPEZIAL

Z

ehnmal so viel Platz für jeden Ein- wohner wie in Deutschland:

der Nordwesten der USA.

Die Staaten Washington und Oregon an der Pazifikküste sind ideal für Camper, Wohnmobilfahrer, Fischlieb- haber. Fotos (im Uhrzeiger- sinn): Seattle mit seiner Sky- line; der Crater Lake im Sü- den Oregons; Lachstreppe am Bonneville-Staudamm, OR; Markt in Seattle; Obst und Wein im Yakima Valley, WA; einer der typischen Um- züge; Wandmalerei in Tope- nish, WA; Erinnerung an die 2000 Schiffswracks vor der Mündung des Columbia Ri- ver (Long Beach, WA).

Alle Fotos: Ingrid Sauer

(3)

USAISPEZIAL

REISECIffee MagalliV

■t>

USA:

Der Pazifische Nordwesten

Dt. Ärztebl. 89, Heft 45, 6. November 1992 (119) A1-3819

(4)

Fordern Sie unseren umfangreichen, ko- stenlosen Gesamtkatalog an mit mehr als 10.000 Reiseführern, Aktivführern, Videos, Bildbänden, topografische, Auto- und Wanderkarten, usw. VVir liefern schnell und bequem per Post mit Rechnung.

NORDS

Buch- und Landkartenhandel Abt 26, Böttgerstr. 9, D-W 4019 Monheim Tel. 02173/56 665 • Fax 02173/54 278

opie

"JANK

REISEame ,ie.

voiiiimmaga : RoN

im Deutschen Ärzteblatt .... A

0410211e

Bitte vormerken:

. farbi anregend informativ Erscheinungstermin 26. 2. 1993

Anzeigenschlußtermin 8. 2. 1993 Buchen Sie rechtzeitig!

Seit 20 Jahren

ria4

Preiswerte Flüge mit Fernost-Erfahrung

IATA

Liniengesellschaften

7ernost-Ttug-Service

gmbA Tübinger Straße 13-15

7000 Stuttgart 1/Germany

Telefon (07 11) 6 40 25 10 und 60 29 57 Fax (07 11)6 40 33 10-Telex 7 23 163 FOF d

Ihr Spezialist für Fernflugreisen in alle Welt

Lassen Sie sich durch Fachleute beraten, auch wenn Sie nicht gleich bu- chen wollen.

Unser Service: Keine Ge- bühren bei Umbuchungen und Rücktritt vom Flug.

Keine Anzahlung.

USA• SPEZIAL

111•3•1

Wohnmobile 1993

USA + KANADA

Buchen Sie jetzt unsere günsti- gen Frühbucherangebote.

Je nach Übernahmestation und Termin können Sie durch eine frühzeitige Buchung

bis zu 50%

einsparen.

Beispiel: 10. 7. Californien 20 Fuß Micro Mini unbegr. Mei- len. Hochsaisonpreis 240,— DM/

Tag

Frühbucherpreis 157, DM/

Tag*)

*) Preis ändert sich nach Bu- chungsauslastung.

Telefon (0 21 51) 6 91 47

Mer_afor ,geizen

Stephanstraße 19 4150 Krefeld

TRAVEL ART

Gmoli

EXKLUSIVE GOLFREISEN in Virginia/USA

SPEZIALPROGRAMM Fly & Drive

OSTSTAATEN/USA in historischen Gästehäusern

Prospektanforderung Tel. (0 89) 53 91 55 Fax (0 89) 5 38 99 74

M

Der Elch präsentiert:

Bücher und Karten über

USA 8t Kanada

Irland, Skandinavien

,Agie-

REISEatordr., magag;

Erziehungssystem (Trennung der Kinder von der Familie, schulischer Drill und Uni- form, Bestrafung für die Be- nutzung der Muttersprache durch Essensentzug oder kör- perliche Züchtigung).

Daß der Tourismus zur Vertiefung des wechselseiti- gen Verständnisses beitragen kann, hat man im Yaldma- Valley offenbar erkannt Zeugnis dafür liefert der 1992 eröffnete Campingplatz mit 95 Stellplätzen für Wohnmo- bile, 14 echten Teepees, die man reservieren kann, Swim- ming-Pool, Korbball- und Volleyball-Plätzen usw.

Vulkane bergen noch Gefahren

Parallel zur Pazifik-Küste erstreckt sich von Norden nach Süden das Kaskaden- Gebirge, in Kanada und Kali- fornien als Küsten-Gebirge (Coast Range) bezeichnet.

Hier verläuft der berüchtigte St.-Andreas-Graben zwi- schen der pazifischen Erd- scholle und dem nordameri- kanischen Kontinent. Hier gibt es eine Reihe von Kegel- Vulkanen, die nach der Ex- plosion des Mount St. Helens im Süden Washingtons (nur noch 2550 m, vor Mai 1980 2950 m hoch) nicht auf Dauer als „erloschen" angesehen werden dürfen.

Westlich der Berge, die die vom Pazifik kommenden Niederschläge abfangen, ist alles grün.

Deshalb bezeichnet sich der Staat Washington gern als

„Evergreen State", was je- doch für die Lee-Seite des Gebirges ein bißchen gelogen ist: Was in Kalifornien schlicht „The Valley" ge- nannt wird — das Tal zwi- schen Küstengebirge und Sierra Nevada — , zieht sich nach Norden entlang dem Osthang des Gebirges fort bis ins kanadische Okanagan-Tal

— die Wüste, die bei ausrei- chender Bewässerung äußerst fruchtbar ist, ohne Wasser mit ihren weit verbreiteten Salbei-Büschen aber sehr an Arizona erinnert.

Bewässerung spielt eine bedeutende Rolle für die Landwirtschaft im Yakima- Valley. Das Wasser steht auch nach einigen trockenen Win- tern noch ausreichend zur Verfügung; wie lange noch, wenn die Erwärmung der Er- de weiter fortschreitet, steht in den Sternen. Fruchtbar ist das Gebiet und klimatisch sehr stabil. Bei 350 Sonnenta- gen im Jahr hat man hier die gleiche Chance, einen verreg- neten Tag zu erleben, wie in

Krustentiere direkt ab Llcw.

Ketchikan, Alaska, einen Tag voller Sonnenschein.

Diese Bedingungen haben das Yakima-Valley, das auf der geografischen Breite von Burgund liegt, zum zweit- größten Hopfen-Anbaugebiet der Welt (nach Deutschland) werden lassen, in dem die bei uns üblichen klima-bedingten Schwankungen der Ernte-Er- träge unbekannt sind. Das Tal ist die „Obstschüssel"

(fruit bowl) der Nation. Bei Donald Fruit & Merkantile, einem 1911 gebauten und von Paul und Amy McDonald mit viel Persönlichkeit geführten

„General Store" im altertüm- lichen Stil, konnten wir im September acht Apfelsorten probieren. Dagegen sind die genormten „Europa"-Äpfel langweilig und ohne den Ge- schmack und den Biß, den äl- tere Menschen noch aus den Gärten ihrer Großeltern in Erinnerung haben.

Seit einigen Jahren gewin- nen die im Yakima-Valley an-

(5)

Ein Wintermärchen wird wahr: Traumhafte Pisten ohne Massenbetrieb, excellente Ho- tels zum Wohlfühlen — Winter wie er sein soll, Winter in den Rocky Mountains.

Skiurlaub in Kanada ist anders — ob auf der Piste oder mit dem Helikopter zum Tief- schnee. Heben Sie ab, die Preise bleiben am Boden. Entdecken Sie den Winter neu — mit uns.

ZUM BEISPIEL 15 Tage f

umback Kanada-Trail Club ab 2888,- DM

Offizieller Reiseservice im deutschen Ski-Pool INFO-COUPON und ab damit Einsenden an:

Stumböck Club, Färberstr. 9, 8200 Rosenheim Tel. 0 80 31/140 33, Fax 0 80 31/1 77 39

NAME:

STRASSE:

ORT: 11

STARTKLAR

MIT BÜRSTNER WPsho' _mobil

i e wählen BÜRSTNER, um Ihre Individualität und

‘..)Freiheit in der heutigen Zeit zu erleben.

Sie wählen BÜRSTNER, um Ihre Erlebniswelt sicher, komfortabel und im Einklang mit der Umwelt zu ver- wirklichen.

Ihre Wahl ist uns Verpflichtung und Herausforde- rung — und das seit Jahren.

„Made in Germany" spricht für sich in puncto Opti- mum an Sicherheit — ohne Kompromisse.

Mit BÜRSTNER finden Sie Zugang zu Ihrer Erlebniswelt.

Sie wählen Erfahrung und Kompetenz.

bi rstner Alk

DIE WAHL FÜR FREIZEITQUALITÄT

Coupon bitte ausschneiden und ausgefüllt an Bürstner zurück- schicken.

Name Adresse

Ich möchte eine kostenlose Dokumentation über:

Wohnwagen Reisemobile

BÜRSTNER GmbH

POSTFACH 16 20 - D-7640 KEHL 11/NEUMÜHL - TEL. (0 78 51) 8 50 FAX: (0 78 51) 8 52 01

,il-Ädite USA• SPEZIAL

REISEgarar,.«.

immemagaz I P*

gebauten Weine immer wie- der Anerkennungen und Preise, selbst im Wettbewerb mit kalifornischen Erzeugnis- sen. Mehr als 20 Winzereien liegen zu beiden Seiten des Highway 82 über eine Strecke von 80 Kilometer südlich Ya- kima, die Besucher zur Wein- probe und Besichtigung gern sehen. Die Älteste, Chateau Ste. Michelle, wurde 1930 ge- gründet; eine der kleinsten, die Bonair Winery, produ- ziert kommerziell seit 1985, nachdem das Hobby der Wein-Erzeugung „außer Kontrolle geraten" war, wie die Besitzer, Gale und Shirley Puryear, meinen.

Obst, Gemüse, Hopfen und Wein

Es kann kein Zufall sein, daß die „Microbrewery Revo- lution" in Yakima vor mehr als zehn Jahren begonnen hat. Qualität der Rohstoffe und eine auf Qualität des Produkts zielende Einstel- lung der kleinen Brauereien haben ihnen schon einen Marktanteil von einem Pro- mille am US-Biermarkt be- schert; Tendenz steigend. Die Ale, Weisbier und Pilsener genannten Biere, gebraut nach dem bayerischen Rein- heitsgebot, kann man in den brauereieigenen Pubs probie- ren, so bei Grant's in Yakima oder der Redhook Brewery in Seattle.

Obst, Gemüse, Hopfen und Wein im Landesinneren, bewässert vom großen Co- lumbia River (insgesamt 2000 Kilometer lang zwischen der Quelle in British Columbia, Kanada, und der Mündung bei Astoria, Oregon) und sei- nen zahlreichen Zuflüssen,

„Seafood" an der Küste — das gilt für Washington und Oregon gleichermaßen. Von

„Oysterville" war schon die Rede: Keine Frage, daß die Austern dort nicht nur preis- wert, sondern auch besonders frisch sind. Verwundert hat uns, daß die geräucherten Austern nicht an Ort und Stelle eingedost werden, son- dern zu diesem Zweck nach

Korea und zurück verschifft werden.

Auf dem Highway 101, der entlang der Pazifik-Küste von der kanadischen Grenze bis Mexico verläuft, ist uns nahe dem Ort Seaside in Oregon ein handgemaltes Warnschild aufgefallen: „Caution Crab Crossing". Die Überraschung war vollkommen, denn im Gegensatz zu Mensch („Peds Crossing") und Wild („Deer Crossing") leben die Krusten- tiere doch im Wasser! Noch ehe wir das Problem durch- dacht hatten, stießen wir, er- neut überrascht, auf seine Lö- sung: Ein Kleinlaster mit frisch gekochten Dungeness Crabs stand hinter der Stra- ßen-Biegung. Bei fünf bis sechs Dollar pro Stück (Pfundpreis etwa $ 3.50) war der Absatz groß.

Vor 150 Jahren:

Der „Oregon Trail"

Ein bedeutendes Jubiläum wird 1993 im Westen der USA an vielen Stellen gefei- ert: 150 Jahre Oregon Trail.

Berichte über das fruchtbare Land Oregon und der an der Ostküste immer stärker wer- dende Bevölkerungsdruck veranlaßten in den vierziger und fünfziger Jahren des vori- gen Jahrhunderts eine Vier- telmillion Siedler, nach We- sten zu ziehen. 1843 fuhren 120 Planwagen (Prärie-Scho- ner), gezogen von Ochsen, Maultieren oder Pferden, mit knapp tausend Siedlern und 5000 Stück Vieh von Inde- pendence am Mississippi durch Kansas, Nebraska, Wy- oming und Idaho nach Ore- gon und an die Pazifik-Küste.

Der Treck mit unvorstellba- ren Problemen für die Siedler auf der rund 2000 Meilen (3200 Kilometer) langen Strecke kam erst 1869 mit der Eröffnung der ersten trans- kontinentalen Eisenbahn- strecke zu Ende.

Die „Reise" dauerte im Schnitt viereinhalb lange Mo- nate zwischen Schneeschmel- ze und Wintereinbruch. Rund 30 000 Menschen starben un- terwegs, nur wenige durch

MÄRCHEN

UND DAS HOTEL? EIN

Dt. Ärztebl. 89, Heft 45, 6. November 1992 (121) A13821

(6)

Leavenwonh, USA: Touristenattraktion im bayerischen Stil.

USA•SPEZIAL

magarger Je

Der Staat Oregon hat keine Vertretung in Deutschland; der Staat Washington wird vom Port of Seattle mit vertreten: Berger Straße 436, W-6000 Fraflicfurt 60, Tel.: 0 69146 55 66. Die An- schnft des Fremdenverkehrsamtes der USA (USTTA) lautet: Beth- mannstra ße 56, W-6000 Frankfurt 1, Tel.: 0 69129 52 12.

Ausgangspunkte für Reisen durch den pazifischen Nordwesten können sein: Seattle, WA, und Portland, OR; beide Orte werden aus Deutschland nicht direkt angeflogen, sondem nur mit Umstei- gen auf einem europäischen Flughafen (London oder Kopenha- gen) oder in USA (New York, Chicago, Atlanta oder San Francis- co). Für Reisen mit dem Wohnmobil sind die besten Ausgangs- punkte: San Francisco, CA, und Vancouver, B. C., die beide von Lufthansa ab Franlcfurt nonstop angeflogen werden; oder Calgaty, Alberta, von Canadian Airlines im Gerneinschaftsdienst mit Luft- hansa angeflogen.

Weder mit Mietwagen noch mit Wohnmobil sind grenzüber- schreitende Einweg-Fahrten zwischen USA und Kanada zulässig.

Einige Pkw-Vermieter gestatten jedoch gegen Aufpreis einen Wa- genwechsel in einer grenznahen Stadt wie Seattle.

Angriffe der Indianer, die meisten durch Seuchen, Un- fälle und Witterungs-Einflüs- se, statistisch gesehen bedeu- tet dies, daß auf dem Trail al- le hundert Meter ein Grab liegt.

In den Staaten Washing- ton und Oregon liegen insge- samt mehr als ein Dutzend Nationalparks, Erholungsge- biete und historische Stätten, die von der National Park Foundation verwaltet wer- den. Daneben gibt es eine große Zahl staatlicher Parks, die auf den Straßenkarten ge- kennzeichnet sind und in spe- ziellen Führern erläutert wer- den. Aber das ist noch nicht alles, denn auch der U.S. Fo- rest Service und das bundes- staatliche Bureau of Land Management unterhalten Parks und Campgrounds für die mit Zelt, Caravan oder Wohnmobil reisenden Urlau- ber. Und das scheint die Mehrheit der Touristen zu sein, was auch kaum verwun- dert, denn die Plätze liegen meist in landschaftlich reiz- voller Umgebung. Eine Über- nachtung kostete im Septem- ber 1992 pro Fahrzeug acht Dollar in Washington, zwi- schen zehn und zwölf Dollar in Oregon.

Wer sicher gehen will, daß er einen stets gleichen, ge- prüften Standard der Aus- stattung vorfindet, ist bei den KOA Kampgrounds of Ame- rica gut aufgehoben. Die Hälfte der zu dieser Kette ge- hörenden Plätze bieten auch sogenannte Kamping Kabins an, kleine Blockhäuser mit Platz für 4 Personen (ein Doppelbett, zwei Stockbetten und ein Tisch, gelegentlich Klimaanlage mit Heizung).

Sie kosten 22 bis 29 Dollar pro Nacht. Bettwäsche oder Schlafsack und Geschirr sind mitzubringen.

Vor ungefähr 7000 Jahren spielte sich am Mount Maza- ma ziemlich genau dasselbe ab wie im Mai 1980 am Mount St. Helens: Der Vul- kan brach aus, schickte eine Aschewolke mehr als zehn Kilometer in die Höhe und gewaltige Lavaströme bis zu 40 Kilometer ins Umland.

indem sie ihre Stadt mit ei- nem Thema oder Konzept umgestalteten. Das geschah in den sechziger und siebziger Jahren in Kimberley, British Columbia, einer ehemaligen Bergbaustadt ohne wirt- schaftliche Zukunft, und ab 1962 in Leavenworth, Wa- shington. Nachdem ein Säge- werk geschlossen hatte und die Eisenbahn eine neue Route bekam, war es mit dem Ort bergab gegangen. Beide Male war das Thema der Bür- gerinitiative „Bayern".

In diesem Jahr bestand der Festzug aus 69 Musik- oder Tanz-Gruppen und Wa- gen, die überwiegend auf ähnliche Feste in anderen Städten in Washington, Ore- gon und British Columbia, Kanada, hinwiesen. Auf diese Weise macht man füreinan- der Werbung und lockt die Besucher des einen Fests zum Besuch des anderen, was sich für die Geschäfte, Restau- rants, Hotels und Camping- plätze äußerst positiv aus- wirkt. Man rechnete im Leavenworth 1992 mit 60 000 Besuchern in einer Stadt, die nur 1700 Einwohner hat.

Daß man gelegentlich ei- nem Haus den Anstrich mit Farbe aus der Palette Walt Disney's gegeben hat, tut der guten Intention keinen Ab- bruch und fällt den nordame- rikanischen Besuchern auch kaum auf. Man darf es auch nicht zu eng sehen, wenn die

„Bratwurst" wie ein Hot Dog zusammen mit durchaus schmackhaftem Sauerkraut in einem pappigen Teiggebilde serviert wird, das „Brötchen"

oder „Semmel" zu nennen sich die Feder sträubt.

Ebenfalls im September feiert man in Mt. Angel, OR, zwischen Portland und Salem nahe der Interstate Nr. 5, seit 27 Jahren das „Oktoberfest".

Lufthansa hat die Schirm- herrschaft übernommen und Spaten-Bier aus München eingeflogen. Die vier Tage haben ein umfangreiches Pro- gramm vom Tanz um den Maibaum bis zu der von Be- nediktiner-Mönchen täglich um 17 Uhr gesungenen Ves- per. Ingrid Sauer Bimsstein-Brocken mit einem

Durchmesser von bis zur vier Metern wurden bis zu 30 Ki- lometer vom Vulkan entfernt gefunden. Wo sich früher ein Vulkan-Kegel erhob, ent- stand eine Kaldera, die sich mit den Niederschlägen füllte und heute den bis zu 589 Me- ter tiefen See bildet, den tief- sten der USA, der weder Zu- noch Abfluß hat. Zwei klei- nere Vulkan-Kegel liegen auch heute noch im See: Wi- zard Island ragt über die Wasserfläche hinaus, Merri- am Cone ist nicht sichtbar.

Der Crater Lake liegt 1882 Meter über dem Meeresspie- gel.

Rund um den See verläuft eine gut ausgebaute Straße (Rim Drive) von 53 Kilome- tern Länge. An ihr liegen zahlreiche Aussichtspunkte und Picknick-Plätze. Über- nachtungs-Möglichkeiten gibt

es nur im Mazama Village;

die dort verfügbaren Cabins müssen unbedingt im voraus reserviert werden (Crater Lake Lodge, P.O. Box 128, Crater Lake, OR 97604).

Der See beeindruckt durch seine tiefblaue Farbe, die Kitschpostkarten blaß aussehen läßt. Bei windstil- lem Wetter verleiten die Spiegelungen jeden Fotoama- teur, den Auslöser häufig zu drücken. Faszinierend die

„Phantom Ship" genannte Formation aus Lavagestein, die nahe dem Sun Notch- Aussichtspunkt aus dem See ragt und an ein Geisterschiff erinnert.

An mehreren Stellen in Nordamerika haben sich die Einwohner von niedergehen- den Städten der „alten Welt"

erinnert und Anstrengungen unternommen, zum Aus- gleich Tourismus anzuziehen,

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Sollte Walesa aus den Milliardenleistungen des deutschen Staates zur Stützung der dama- ligen kommunistischen Herrschaft in Polen den Schluß ziehen, daß ein freies Polen dafür

Heilkraft der Melisse kennen. Dank der heilenden, zumindest aber schmerzlin- dernden Wirkung der der Melisse innewoh- nenden Droge konnten sie bei vielen Erkran- kungen des Körpers

„Sommer in der Stadt“ aber nicht nur das Urlaubsfeeling direkt vor die Haustür bringen, sondern auch zeigen, dass in Kalkar etwas los ist. „Wir sind vor 15 Jahren gestartet,

51-60 qm, Etage, 1., Meerblick, Dusche, Badewanne, separates WC, Bademantel, Badeslipper, Haartrockner, Fliesen, Klimaanlage, individuell regulierbar, Ventilator,

Northwest Passage Scenic Byway Abstecher zum Gold Rush Historie Byway Aktiv unterwegs: Fliegenfischen am Silver Creek Payette River Scenic Byway. Boise und der Südwesten Idahos

Sichern Sie sich jetzt Ihre geplante Veranstaltung und machen Sie sich keine Sorgen um Hygiene –

Platz 1 bis Platz 3 qualifizieren sich für das Halbfinale des Internationalen Turniers... King of the Court: 20er HF (King of the Court) / 10er Qualifikation /

Sichern Sie sich jetzt Ihre geplante Veranstaltung und machen Sie sich keine Sorgen um Hygiene –