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Archiv "Neuseeland: Zum Anfang der Welt" (02.03.1989)

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Neuseeland

Zum Anfang der Welt

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A-562 (76) Dt. Ärztebl. 86, Heft 9, 2. März 1989 Rwu

udyard Kipling nannte sie das „achte Welt- nder", James Miche- ner „wahrscheinlich die schönsten Flecken der Erde":

Zwei Inseln, beide etwa gleich groß und grün mit 60 Millionen Schafen (bei 3 Mil- lionen Menschen): Neusee- land, unser Antipode auf der anderen Seite der Erdkugel.

Nach den Einreiseformali- täten, die salopp auf „Kiwi Art" erledigt wurden, nah- men wir in komfortablen Clubsesseln eines Luxus- Kleinbusses Platz und konn- ten durch große Panorama- fenster die ersten Eindrücke von Neuseeland sammeln. An unserem Ankunftstag auf der Nordinsel beschränkte sich das auf die Stadt Auckland, mit 800 000 Einwohnern die größte Stadt Neuseelands.

Die kleinere Hauptstadt Wel- lington liegt am südlichen En- de der Nordinsel. Auckland verteilt sich auf mehrere ehe- malige Vulkanhügel, so daß die Straßen wie in San Fran-

cisco oft steil bergauf und bergab führen. Und von jeder Erhebung, die unser Bus er- klomm, sahen wir ringsum Wasser und Segel — die „City of Sails" zeigte uns ihre schönste Seite.

Am nächsten Morgen ver- ließen wir Auckland über die weitgespannte Hafenbrücke in Richtung Norden. Der Highway 1 führte uns entlang der Hibiscus Coast durch großartig grüne Landschaf- ten. Farnwälder wechseln mit Weideland, und immer wie- der taucht das Meer auf. Er- ste Station machten wir in Matakohe, um das Otamatea Kauri und Pioneer Museum

zu besuchen. An die exotisch klingenden Ortsnamen muß man sich erst gewöhnen, sie stammen aus der Sprache der Maori, der Ureinwohner Neuseelands. Im Museum konnten wir die größten auf der Welt existierenden „Kau- ri-Gum"-Stücke bewundern, ein bernsteinartiges Material aus dem Harz der Kauribäu- me. Die Bäume selbst sahen wir dann auf der Weiterfahrt durch den riesigen Waipoua Kauri Forest.

Schließlich kamen wir nach Paihia, dem Etappenziel dieses Tages. Paihia liegt an der Bay of Islands und ist für die Neuseeländer der Ba-

deort schlechthin. Denn von Paihia aus kann man jede Art von Wassersport sowie Boots- und Angeltouren in die viel- fältige Insel- und Buchten- welt der Bay of Islands unter- nehmen.

Am nächsten Morgen ging es zum Ninety-Mile-Beach, dem längsten Sandstrand Neuseelands hoch im Nor- den. Nach Verlassen der As- phaltstraße fuhren wir den endlosen Sandstrand nord- wärts hinaus, links die Gischt der Brandung, rechts endlose Sanddünen. Ein unvergeß- liches Naturerlebnis, das wir trockenen Fußes von unseren Sitzplätzen aus genießen konnten.

„Bay of Islands":

Bizarre

Inselformationen

Am nächsten Tag nahm uns die „Tiger Lily" an Bord, ein großes Katamaran-Boot, das uns durch die Inselwelt

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der Bay of Islands fuhr. Hier hatte James Cook geankert, als er sich zum ersten Mal Neuseeland näherte. Und ebenso beeindruckt wie er vor zweihundert Jahren waren auch wir von den bizarren In- selformationen der Bay of Is- lands, der er ihren Namen gab.

Über die Mamaku-Berge näherten wir uns dann am Spätnachmittag Rotorua, dem weltberühmten Ther- malgebiet im Herzen der Nordinsel. Auch den folgen- den Tag verbrachten wir in Rotorua, um die einmaligen Thermalquellen zu einem kurzen Kurlaub zu nutzen. In Rotorua machten wir auch erstmals Bekanntschaft mit der Maorikultur, denn hier ist das Maori Arts and Crafts In- stitute angesiedelt. Nachfah- ren der eingeborenen Maoris führten traditionelle Schnit- zereien vor. Außerdem gab es ein Maori-Kriegskanu zu be- sichtigen, und schließlich wa- ren wir Gast bei einem „Han-

gi", einem Festessen, dessen Zutaten in einem Erdofen zu- bereitet werden. Doch ehe das Essen begann, wurden wir Weiße erst förmlich be- grüßt. Ein Maori-Mädchen nahm uns an der Hand und führte uns zum großen Ver- sammlungshaus, wo wir im Kreis der kunstvoll tätowier- ten Maori-Männer Platz nah- men. Lange Reden in der Maori-Sprache wurden zu un- serer Begrüßung gehalten.

Von Christchurch auf der Südinsel aus fuhren wir nach Farlie, wo wir auf einer Schaffarm übernachteten.

Die Familie erwartete uns schon vor ihrem hölzernen Farmhaus und begrüßte uns herzlich. Dann mußten wir natürlich erst einmal die Wei- degründe besichtigen — eine kilometerlange Fahrt über saftige grüne Hügel mit un- zähligen Schafen. Zurückge- kehrt gab es dann, wie könnte es anders sein, Lammbraten mit Süßkartoffeln und hei- ßem Kürbis. Gemeinsam sa-

ßen wird in der guten Stube bei Farmers um den hölzer- nen Tisch und ließen uns vom Leben auf dem neuseeländi- schen Land erzählen. Urlaub auf dem Land auf neuseelän- disch.

Vom Gletscher zum Strand

Am nächsten Tag fuhren wir durch das grasbewachse- ne Tal von McKenzie Coun- try, am türkisfarbenen Lake Tekapo vorbei, zum Fuße des Mount Cook, mit 3764 Me- tern der höchste Berg Neu- seelands. An diesem Tag wur- de uns die Vielfalt Neusee- lands so richtig bewußt. Eben waren wir noch auf einem Gletscher gestanden, denn die Cessna hatte auf ihren Schlittenkufen eine kurze Landung gemacht; schon wa- ren wir wieder am Meer, das hier allerdings schon deutlich kühler war. Die Nacht ver- brachten wir in Dunedin, ei-

ner kleinen, friedlichen Stadt auf sieben Hügeln.

Nach einem Tag Aufent- halt in Queenstown, der Perle des Südens, wie die Neusee- länder die malerische Stadt nennen, standen noch einmal zwei Gletscher auf dem Pro- gramm. Und zwar der Fox Glacier und sein Zwillings- bruder, der Franz-Josef Gla- cier. Ihr geschmolzenes Eis bildet die vielfältige Flüsse- und Seenlandschaft am Fuße der Südalpen, die uns von der Südinsel am meisten beein- druckte. Unsere Rundfahrt führte uns an der Westküste entlang, dann durch den Ar- thur's Pass National-Park über den Porters Pass zurück nach Christchurch.

„Haera Ra" sagen die Maori zum Abschied. Nach soviel überwältigenden Ein- drücken stand mein Ent- schluß fest: Ich werde wieder- kommen und etwas mehr Zeit mitbringen für diese grünen Inseln am anderen Ende der Welt. Uwe Weiß

Dt. Ärztebl. 86, Heft 9, 2. März 1989 (77) A-563

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