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33 Ideen Digitale Medien Deutsch

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Academic year: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung. . . 4

Ideensammlung 1. Literaturzugänge mittels Medien erarbeiten 1.1 LearningApps – interaktive Übungen erstellen . . . 8

1.2 Figurenkonstellationen darstellen. . . 10

1.3 Literaturcomics erstellen . . . 12

1.4 Literaturzugänge als Sketchnotes und Visual Notes . . . 14

1.5 Figurenrede mit Twitter® . . . 16

1.6 Kürzestgeschichten mit Twitter® erstellen . . . 18

1.7 Darstellung literarischer Figuren mit Instagram® . . . 20

1.8 Emojis als Zugang zur Literatur . . . 22

2. Definitionen, Sammlungen und Verbindungen erstellen 2.1 Ereignisse und Definitionen sammeln, auswählen und lernen. . . 24

2.2 Klassenlexikon mit Fachbegriffen anlegen . . . 26

3. Produkte prüfen, produzieren und archivieren 3.1 Online recherchieren und Zuverlässigkeit von Internetseiten prüfen. . . 28

3.2 Links zur Literatur sammeln, ordnen und bewerten . . . 30

3.3 Leselisten erstellen und präsentieren . . . 32

3.4 Gemeinsames Erstellen von Texten. . . 34

3.5 YouTube®-Videos beurteilen . . . 36

3.6 Learning Snacks einsetzen . . . 38

4. Texte erschließen und untersuchen 4.1 Komplexe Texte erschließen . . . 40

4.2 Alternative Erfassung von Themen . . . 42

4.3 Textanalyse mit visuellen Leinwänden . . . 44

4.4 Geschichten mit Links. . . 46

5. Medienwirkung reflektieren 5.1 Multimediale Texterörterung . . . 48

5.2 Fake News erstellen und reflektieren . . . 50

5.3 Kommentieren und diskutieren . . . 52

5.4 Blog-Kommentare schreiben. . . 54

6. Eigene Produkte erstellen 6.1 Einen Blog führen . . . 56

6.2 Memes erstellen . . . 58

6.3 Prüfungsvorbereitung durch Erklärvideos. . . 60

6.4 Szenische Bilder erstellen . . . 62

6.5 YouTube®-Videos erstellen . . . 64

6.6 Einen Kurzfilm drehen . . . 66

6.7 Text-Bild-Videos erstellen. . . 68

6.8 Einen Podcast herstellen . . . 70

6.9 Ein literarisches Hörspiel erstellen . . . 72

Glossar . . . 74

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VORSC

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lume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch er Verlag

Einleitung

Digitale Medien im Deutschunterricht

Die Forderungen nach digitalen Hilfsmitteln und Plattformen, digitalen Tools und Vorgehensweisen sind mittlerweile auf breiter Front zu hören. Aber während diese Forderungen auf massive Probleme bei der notwendigen Infrastruktur treffen, hapert es auch bei didaktischen Konzepten. Beides ist jedoch notwendig, um mit Schülern1 die Unterrichtspraxis digital zu erweitern.

Dem Deutschunterricht kommt dabei eine bedeutende Rolle zu, die nicht zuletzt von vielen als Mehrarbeit empfunden wird. Digitale Medien sollen eingesetzt, reflektiert und besprochen werden.

Gleichzeitig sollen die bestehenden curricularen Inhalte vorangebracht und möglichst nicht weiter gekürzt werden. Das Resultat aus einer solchen Flut an Forderungen ist oftmals die Frage danach, welchen „Mehrwert“ digitale Medien bieten würden. Aber schon diese Frage ist ein Trugschluss. Sie zielt oftmals darauf, eine ablehnende Haltung begründen zu können.

Zunächst einmal muss man konstatieren, dass schulische Arbeit ohne Medien kaum möglich ist. Frei- lich in einem weiten Sinne: Die Arbeit mit dem Heft, der Tafel, Stiften und Büchern – all dies ist eine Arbeit, die Inhalte konsumieren, produzieren und im weitesten Sinne teilen lässt.

Die Forderung, digitale Arbeit müsse einen Mehrwert beweisen, läuft so doppelt ins Leere.

Zum einen, weil digitale Arbeit nicht bedeutet, dass etwas anderes wegfällt, sondern weil sie zu- nächst einmal eine Erweiterung einer schon bestehenden Praxis bietet. Von handlungs- und produk- tionsorientierten Zugängen zu gemeinsamem Arbeiten – digitale Arbeit erweitert die Möglichkeiten.

Zum anderen ergibt sich aus der digitalen Arbeit aber noch eine ganz andere Folge: Methoden, die im „analogen“, stofflichen Sinne zumindest schwerer möglich, wenn nicht sogar unmöglich wären.

Das trifft auf (methodisch begleitete) Recherche, die jeder heutzutage nach eigenem Ermessen durchführt, genauso zu wie auf Möglichkeiten, das eigene Produkt mit anderen zu teilen. Natürlich kann ein von Schülern hergestelltes Arbeitsblatt kopiert werden. Aber das schnelle und konsequente Feedback, das zur Weiterarbeit ermuntert, die Weiterverarbeitung und die Präsentation von eigenen Produkten, vielleicht sogar über das Klassenzimmer hinaus, ist erst mit digitalen Techniken möglich.

Das sogenannte SAMR-Modell macht diese Entwicklung klar. Kurz gesagt verdeutlicht es, wie Techno- logie zunächst Neubelegung (Redefinition) und Änderung (Modification), dann Erweiterung (Aug- mentation) und schließlich Ersetzung (Substitution) ermöglicht.

Neubelegung ist dabei ein digitales Schulbuch, Änderung ein digitales Buch mit multimedialen Inhal- ten, Erweiterung die Möglichkeit, zu kommentieren, und Ersetzung beispielsweise das Führen eines Blogs, der wiederum eine Art der Kommunikation eröffnet, die zuvor nicht möglich gewesen wäre.

Das ist kein zwangsläufiger Verlauf, sondern eine Perspektive darauf, wie durch gemeinsames Arbeiten mit digitalen Technologien, Werkzeugen und Plattformen neue Wege beschritten werden können.

Dies verlangt von Lehrpersonen allerdings vor allem eines: Offenheit für Neues. Es geht nicht da rum, dass Deutschlehrer nun zu Technikfreaks werden, sondern dass sie es möglich machen, die Inhalte auf anderen Wegen auszuwählen und zu bearbeiten. Das sind in der Tat auch die großen Veränderun- gen, die eine offen gestaltete, digitale Arbeit ermöglicht.

1. Zusammenarbeit: Dadurch, dass das digitale Arbeiten die Zusammenarbeit stark vereinfacht, schafft es die Voraussetzungen für Unterrichtssettings, die weniger frontal ausgerichtet sind, sodass sie individuelles Arbeiten ermöglichen, bei denen jeder von jedem profitiert.

2. Kritisches Denken: Im weitesten Sinne können Lerner so die Inhalte selbst auswählen, sie werden zu Produzenten ihres eigenen Lernprozesses, den sie zusammen bewerten und verbessern kön- nen.

3. Kreatives Arbeiten: Auch und gerade für den Deutschunterricht ergibt sich durch digitales Arbei- ten die Möglichkeit, kreativ zu werden. Auch hier bedeutet dies nicht, traditionelle Formen des Schreibens und Überarbeitens hinter sich zu lassen, sondern die neuen Möglichkeiten als Erweite- rung nutzbar zu machen.

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Bob Blume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch © Auer Verlag

5–13

Klasse 5–13

1.1 LearningApps – interaktive Übungen erstellen

45–90 Minuten

Ergebnissicherung / Wiederholung

Literaturzugänge mittels Medien erarbeiten

Beschreibung

Der Name „LearningApps“ ist irreführend. Bei LearningApps.org handelt es sich nämlich nicht um eine auf einem mobilen Gerät zu installierende Applikation, sondern um eine völlig kostenlose Web 2.0-Plattform. Auf dieser finden sich zahlreiche unterschiedliche Übungen zu nahezu allen Schulfä- chern. Der Clou an der Plattform ist, dass jeder Übungen selbst erstellen kann. Insofern hat man die Möglichkeit, die Plattform grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten zu nutzen: Als Lehrperson kann man „einfach“ nach Übungen zum Überprüfen von Inhalten, die man im Unterricht behandelt hat, suchen oder selbst eine solche Übung konzipieren. Es lassen sich Paare und Gruppen zuordnen, Zeitstrahle kreieren, Reihenfolgen aneinandersetzen, Fragen beantworten, Bilder zuordnen, Lücken- texte herstellen und vieles mehr. Gleichzeitig bietet die Plattform Raum für Chats, Kalender, Abstim- mungen und Pinnwände.

Im Rahmen eines schülerzentrierten Deutschunterrichts kann die Verantwortung an die Schüler übertragen werden. Sie erstellen also die Übungen selbst, die ihre Klassenkameraden dann bear- beiten. Die Schüler befinden sich so gleichsam in einer neuen Position und nehmen eine andere Perspektive gegenüber dem Sachverhalt oder dem Lerngegenstand ein. Die Erstellung einer Übung funktioniert relativ einfach. Die Schüler suchen auf der Plattform zunächst Übungen, die sich für ihr Vorhaben eignen. Ist eine Übung (die auf der Plattform „App“ genannt wird) gefunden, kann über den Knopf „Ähnliche App erstellen“ damit begonnen werden, eine eigene Übung anzufertigen. Dafür integriert man einen neuen Inhalt in die bestehende Struktur. Aus einem „Wer wird Millionär“-Quiz zu einem Roman kann mit relativ wenig Aufwand ein gleiches Quiz zu Literaturepochen entstehen.

Das Tolle an der Plattform ist, dass die fertige Übung, das Quiz oder die Leinwand direkt einen Link zugeordnet bekommt, der auch als QR-Code besteht. Das bedeutet, dass nun jeder, der diesen Link besitzt, die Übung nutzen kann. Auf diese Weise können Schüler von den Übungen profitieren, die sie selbst erstellt haben.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schüler / Schülerpaar / Kleingruppe

• Schüleraccounts

• evtl. Beamer

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Setting: Sie haben eine inhaltliche Einheit durchgeführt, in der es auch um Wissen über Texte, Epo- chen oder Ähnliches geht. In diesem Fall sollen Schüler danach suchen, welche Übungen es für die Epochen der deutschen Literatur gibt. Nun soll dieses Wissen durch verschiedene Übungen gefes- tigt werden. Die Schüler legen Accounts an und führen Übungen durch.

• Wenn die Schüler Accounts angelegt haben, können sie damit beginnen, entweder eine „App“

von vorne zu gestalten, indem sie auf „App erstellen“ klicken. Oder sie suchen nach einer schönen Übung, die sie inhaltlich so verändern, dass es auf die neue Sache passt.

• Die Schüler arbeiten in Gruppen und überlegen sich die Kernpunkte ihrer Epoche, z. B. des Sturm und Drangs. Sie überlegen sich Aufgabenstellungen und eine dazu passende Abfragemethode, z. B.

ein Quiz. Dieses erstellen sie in gemeinsamer Arbeit.

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1.4 Literaturzugänge als Sketchnotes und Visual Notes

5–13

Klasse 5–13

45 Minuten bis mehrere Wochen

Erarbeitung / Ergebnissicherung / Vertiefung Literaturzugänge mittels Medien erarbeiten

Beschreibung

Im Prinzip haben sogenannte Sketchnotes, also grob „Zeichennotizen“ nichts mit digitalem Arbeiten zu tun. Jedoch finden sich immer öfter Menschen, die ihre Notizen auf Konferenzen rund um die digitale Bildung mit Sketchnotes festhalten. Sie sind somit Teil dessen, was „Kultur der Digitalität“

genannt worden ist (Felix Stalder). Sketchnotes sollen dazu beitragen, das so umgeformte Wissen besser im Kopf zu verankern. Insofern bieten sie für die Literaturarbeit im Deutschunterricht eine wertvolle Erweiterung.

Dabei ist nicht entscheidend, möglichst schöne Zeichnungen zu gestalten. Es geht darum, dass die Schüler (oder die Lehrer) anstelle langer Notizen Zeichen, Striche, Pfeile oder Rahmen zeichnen, die miteinander verbunden sind. Jeder hat dabei einen ganz eigenen Stil und das ist völlig in Ordnung.

Erste Schritte kann man beispielsweise gehen, wenn man Titel, Untertitel und Text in unterschied- lichen Stärken zeichnet. Bei einer App wie Notability lassen sich Schriftgröße und Farbe bequem einstellen. Aber auch online ist dies möglich. Bei der Online-Variante können zudem vorgefertigte Formen, wie Rahmen, Sterne, Pfeile etc., eingefügt werden, um das Gelernte besser zu verankern.

Die Einsatzmöglichkeiten dieser Methode sind im Grunde unendlich.

Sketchnotes können eine Möglichkeit sein,

• Wissen zu festigen und zu lernen,

• sich kreativ mit einem Text auseinanderzusetzen,

• ein motivierendes Close-Reading durchzuführen,

• schwierige Sachverhalte darzustellen.

Die Lehrperson muss dabei nicht der beste Zeichner sein. Im Gegenteil: Das visuelle Notieren macht so viel Spaß, dass man es zusammen üben und durchführen kann. Hierbei bietet man den Schülern die Möglichkeit, eine neue Methode der Wissensfestigung an der Hand zu haben. Ob dies dann wei- ter online oder offline durchgeführt wird, ist dabei zweitrangig.

Man kann das „Sketchen“ in einer Stunde abhandeln und den Schülern die Möglichkeiten zeigen bzw.

sie selbst herausfinden lassen, ob sie Gefallen daran finden. Alternativ kann man über mehrere Wo- chen sketchen und so die Methode einüben, festigen und die unterschiedlichen Herangehensweisen kennenlernen.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer / Tablet / iPad® pro Schüler / Schülerpaar / Kleingruppe

• bei mobilen Geräten die App Notability oder eine ähnliche App (z. B. Adobe® Illustrator)

• über PC Schüler-Zugänge zu Sketchboard (https://sketchboard.io)

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Es bietet sich an, die Schüler die Methode ausprobieren zu lassen, ohne dass ein konkreter Inhalt umgewälzt wird. Als Lehrperson können Sie die wichtigsten Formen an die Tafel oder über eine Plattform wie https://classroomscreen.com auf dem Computer zeichnen. Dabei haben Sie folgende Möglichkeiten:

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Bob Blume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch © Auer Verlag

45–90 Minuten Erarbeitung / Transfer

Literaturzugänge mittels Medien erarbeiten

Beschreibung

Neben  Snapchat®, WhatsApp® und YouTube® ist die Plattform  Instagram® unter Jugendlichen eine der beliebtesten Möglichkeiten, Bilder zu teilen, sich auszutauschen und neue Menschen ken- nenzulernen. Die App, die viele Jugendliche schon vorinstalliert haben, funktioniert wie ein interak- tives Fotoalbum. Man lädt Fotos hoch, die diejenigen, die dem Account folgen, sehen können. Auf diese Weise kann ein einzelner Nutzer sich nicht nur mit Freunden, sondern auch mit seinen Lieb- lingsmusikern, Stars und Sternchen oder anderen Menschen aus der Öffentlichkeit verbinden.

Das Netzwerk kann auf unterschiedliche Art und Weise auch für den Unterricht genutzt werden. Im Sinne eines handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts können die Bilder als Visualisierun- gen für Figuren genutzt werden, die auf Basis des Textes ausgewählt werden. Die Auswahl selbst wird dann mit dem Text begründet. So entsteht ein interessanter Austausch über die „Besetzung“

von literarischen Figuren, der gleichzeitig für die Reflexion von Plattformen genutzt werden kann.

In einem weiteren Schritt können Gruppen auch einen ganzen Account für eine Figur entwerfen. Die Bilder des Accounts müssen dann nicht die Figur zeigen, sondern das, was der Figur wichtig ist. Auf diese Weise wird der Account zu einer Art digitaler „Lese-Kiste“. Die Begründung der Auswahl kann dann als Bildunterschrift oder Hashtag hinzugefügt werden. Für die Nutzung von Instagram® sollten die Schüler im besten Fall einen Account haben.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schülerpaar / Kleingruppe

• Schüler-Zugänge zu Instagram® (Accounts)

• Beamer und / oder OHP

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Vorbereitung: Der Lehrer legt im Vorfeld Schüler-Accounts an bzw. informiert sich über bestehen- de Accounts. Alternativ können die Schüler das übernehmen. Dies kann auch in der ersten Stunde geschehen, kostet aber Zeit.

• Setting: Zunächst sollte geklärt werden, wie Instagram® funktioniert und für welche Zwecke es normalerweise genutzt wird. Dies ist eine sehr gute Möglichkeit, das Wort an die Schüler zu über- geben. Sie kennen sich aus und können von ihrer eigenen Erfahrung berichten.

Die Schüler haben den Roman „Die Nackten“ von Iva Procházkovás gelesen. Darin wird ein Sommer aus der Perspektive sehr unterschiedlicher Jugendlicher geschildert, deren Wege sich kreuzen.

Nach dem ersten Lesen beginnt das „Figurencasting“ mittels Instagram®. Mehrere Schüler können einen Account erstellen. Die Aufgabe ist in diesem Fall, sich in die Figuren hineinzuversetzen und über folgende Aspekte nachzudenken (und diese dann einzubinden):

• Welche Interessen hat die Figur?

• Welche Dinge gibt sie über sich preis?

• Welche Fotos würde die Figur machen?

• Was würde sie unter die Fotos schreiben?

• Welche Haltungen, Einstellungen und Erfahrungen werden dadurch sichtbar?

1.7 Darstellung literarischer Figuren mit Instagram®

8–13

Klasse 8–13

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(6)

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8–13

Klasse 8–13

2.1 Ereignisse und Definitionen sammeln, auswählen und lernen

45 Minuten bis mehrere Wochen Erarbeitung / Ergebnissicherung

Definitionen, Sammlungen und Verbindungen erstellen

Beschreibung

Im Internet gibt es so viele Informationen, so viel Material, dass es eine besondere Kompetenz erfordert, den Überblick zu behalten. Dies setzt voraus, dass man in der Lage ist, die Informationen zu suchen (siehe „3.1 Online recherchieren und Zuverlässigkeit von Internetseiten prüfen“, S. 28), zu sammeln und in gemeinsamer, kollaborativer Arbeit zu bewerten.

Diese Arbeit ist für die Bewältigung der gegenwärtigen Entwicklungen grundlegend. Anstelle von Einzelkämpfern, die ihre eigenen Aufgaben allein und isoliert abhaken, geht es um Zusammenarbeit, Feedback und eine transparente Kritikkultur. Hierfür gibt es zahlreiche Tools, die sich anbieten.

Für das Sammeln von Ereignissen der Literaturgeschichte oder literaturspezifischen Definitionen bie- tet sich die Plattform bzw. App Evernote® an. Anstelle eines hierarchischen Systems (siehe dazu „3.2 Links zur Literatur sammeln, ordnen und bewerten“, S. 30) funktioniert dieses Cloud-Archiv mittels sogenannter Verschlagwortung. Man erstellt eine Notiz, in der sich beispielsweise eine eigene Defi- nition zum Sturm und Drang befindet und sucht Begriffe aus, die diese Definition am besten umrei- ßen (beispielsweise „Goethe“, „Schiller“, „Empfindsamkeit“, „Genie“, „Geniegedanken“ etc.). Die Notiz bleibt so nicht nur auffindbar, sondern wird mittels Algorithmus auch weiteren Notizen zugeordnet, die unter ähnlichen oder gleichen Schlagworten gespeichert sind.

Mittels eines Chats, in den man Teilnehmer einladen kann, können die Notizen gemeinsam diskutiert werden. Da gerade diese Diskussion gewinnbringend sein kann, bietet es sich sehr an, die Definitio- nen in eigenen Worten einzufordern; am Ende der Notiz können dann die Quellen angegeben wer- den. Über die Diskussion darüber, welche Definition besonders gelungen ist, kommen die Schüler zu einem tieferen Verständnis der Sache.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schüler / Schülerpaar / Kleingruppe

• Zugang zu evernote.com für Lehrer und Schüler (es können mehrere Personen an einem Account arbeiten, auch gruppenweise)

• evtl. Beamer

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Die App / Plattform Evernote® kann als Archiv dienen, in dem über Wochen Definitionen und wichti- ge Ereignisse gesammelt werden. Dies mag beispielsweise innerhalb einer literaturgeschichtlichen Einheit geschehen. In diesem Fall erstellen die Schüler einen epochalen Kontext für Reiselyrik, die nicht nur in einigen Bundesländern abiturrelevant ist, sondern auch außerhalb des Curriculums zahlreiche interessante Themenfelder bietet. Die gemeinsame Arbeit an Notizen ersetzt so das klassische Aufgabenheft. Man kann jedoch auch eine zusätzliche Stunde durchführen, die den Schülern die Möglichkeiten für eine selbstständige Arbeit aufzeigt.

• Es erfolgt eine kurze Einführung in die App / Plattform. Die Schüler reflektieren nochmals die Wichtigkeit der Durchdringung von Inhalten durch eigenen Zugang. Zunächst können sie mit den verschiedenen Funktionen der App experimentieren:

• eine Notiz anlegen

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Bob Blume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch © Auer Verlag

3.2 Links zur Literatur sammeln, ordnen und bewerten 8–13

45 Minuten bis mehrere Wochen

Erarbeitung / Ergebnissicherung / Transfer

Definitionen, Sammlungen und Verbindungen erstellen

Beschreibung

Das Tool OneNote® von der amerikanischen Firma Microsoft® wird mittlerweile von vielen Lehrern für die eigene Unterrichtsvorbereitung genutzt. Und dies aus gutem Grund: Das Programm, das es sowohl als App als auch als über das Netz zu erreichende Cloud gibt, bietet einfache aber gut funkti- onierende Möglichkeiten, Inhalte zu strukturieren. Das Ganze ist hierarchisch aufgebaut. Es gibt digi- tale Notizbücher, Abschnitte und Seiten. Innerhalb dieser Seiten können Texte, PDF-Dateien, Videos usw. integriert werden.

Für den Unterricht bietet das Programm eine nutzbare Struktur, wenn es darum geht, Links zu sammeln, zu besprechen und zu beurteilen. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil ansonsten vieles, das nützlich ist, wieder verschwindet und sich nicht wiederauffinden lässt. Mithilfe des Tools können Schüler so lernen, relevante Informationen strukturiert aufzubereiten und einzuordnen.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schülerpaar / Kleingruppe

• Schüler-Zugänge zu OneNote® (Accounts)

• Beamer und / oder OHP

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Setting: Die Schüler beginnen einige Wochen vor dem Abitur, die für sie relevanten Epochen für ihren Schwerpunkt aufzubereiten (Reiselyrik von der Aufklärung bis zur Moderne).

• Die Umsetzung der Arbeit mit OneNote® kann in der Klasse geübt und dann weitergeführt werden.

OneNote® eignet sich als Begleiter für mehr als eine Stunde. Falls es sich jedoch nur um eine kon- krete Stunde handeln soll, kann eine sogenannte  Webografie erstellt werden.

• Die Schüler lernen zunächst das System von OneNote® kennen. Neben den Möglichkeiten, zu

strukturieren, lohnt sich ein Blick auf die Symbole, die in den Seiten verwendet werden können. Mit diesen lassen sich Definitionen einfügen, Passagen hervorheben oder Informationen als wichtig markieren.

• Die Aufgabe kann sein, eine Webografie zu einem bestimmten Thema – z. B. die Gretchentragödie im Faust – anzulegen. Es ist die Aufgabe der Schüler, Internetseiten zu finden, in denen es um diese Szene geht.

Sie legen ein Notizbuch an und erstellen Abschnitte. In den Seiten speichern sie die Links und schreiben darunter auf, wie sie die Seite beurteilen:

• Sind die Informationen schlüssig?

• Ist die Seite vertrauenswürdig?

• Sind alle Informationen enthalten?

• Was ist besonders gut gelungen?

• Was ist nicht gut gelungen?

• Ist die Seite formal korrekt?

Klasse 8–13

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3.5 YouTube®-Videos beurteilen

6–13

Klasse 6–13

45–90 Minuten

Transfer

Produkte prüfen, produzieren und archivieren

Beschreibung

Im Zuge der Digitalisierung wird auch die Beurteilungskompetenz digitaler Produkte immer wich- tiger. Diese kann man im Deutschunterricht nicht nur einüben, sondern auch für die eigene Arbeit fruchtbar machen. Für viele Schüler ist YouTube® die Recherchequelle Nummer eins. Oftmals werden die dortigen Videos aber als „wahrheitsgemäß hingenommen“.

Immer wieder wird auch in den etablierten Medien diskutiert, inwiefern YouTube®-Videos in den Unterricht integriert werden könnten. Dabei geht es in der Diskussion oftmals um einen zu engen Fokus: Natürlich können Videos auch zur Erläuterung bestimmter Sachverhalte eingesetzt werden.

Allerdings ist es unlogisch, einen Lehrer zu ersetzen, der ja physisch anwesend ist und viel zielgenau- er auf die Fragen der Schüler eingehen kann. Ein sinnvollerer Einsatz ist der, die Arbeit mit YouTube®

auf die Hausarbeit zu verlegen und so die Input-Phase zu verlagern (im sogenannten Flipped Class- room wird dies häufig so gehandhabt). Oder eben die Schüler in eine Beurteilungssituation zu brin- gen, in der sie die Videos auf Grundlage ihrer eigenen Kompetenz bewerten. Auf diese Weise kann man Medienkompetenz mit inhaltlicher Kompetenz koppeln.

In der gemeinsamen Arbeit am Ende einer Einheit können YouTube®-Videos vor dem Hintergrund des eigenen Wissens und der eigenen Kompetenzen beurteilt werden. Dazu erarbeiten die Schüler zu- nächst Kriterien, anhand derer sie die Videos beurteilen, z. B. Klarheit, Nachvollziehbarkeit, Vollstän- digkeit und Unterhaltungswert. Dabei sollte der Lehrer darauf hinweisen, dass der Schwerpunkt auf der Richtigkeit und der Vollständigkeit liegt. Die Schüler erleben so die Kompetenz des Urteils und können sogar eine Kritik schreiben, in der sie inhaltliche Defizite anmahnen.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schülerpaar / Kleingruppe

• Kopfhörer / Boxen

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Setting: Ende einer Unterrichtsreihe zu einer Epoche, z. B. Sturm und Drang.

• Vorbereitung: In einem Etherpad (siehe „3.4 Gemeinsames Erstellen von Texten“, S. 34) können gemeinsam Kategorien erstellt werden, die ein Einführungs- oder Lernvideo zum Thema „Sturm und Drang“ beinhalten sollten. Die Perspektive kann auch auf eine jeweilige Klassenstufe gerichtet werden. Die Leitfrage könnte lauten: Wie muss ein Video beschaffen sein, das einer X. Klasse den Sturm und Drang nahebringt?

• Die Schüler stellen sich gegenseitig die Kategorien vor. Sie einigen sich auf die wichtigsten.

• Die Gruppen recherchieren die YouTube®-Videos und bewerten sie anhand der Kategorien. Die Bewertung kann als Notiz oder als Fließtext geschrieben werden. Besonders gute Videos können in einer Liste (siehe „3.3 Leselisten erstellen und präsentieren, S. 32) geteilt werden, sodass sie als Lernhilfen aufgerufen werden können.

• Am Ende der Stunde stellen alle Gruppen die besten und schlechtesten Videos vor.

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Bob Blume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch © Auer Verlag

6–8

Klasse 6–8

4.1 Komplexe Texte erschließen

45–180 Minuten Erarbeitung

Texte erschließen und untersuchen

Beschreibung

Viele der hier vorgestellten Methoden des Deutschunterrichts beziehen kollaboratives Arbeiten ein.

Wenngleich der Leseprozess eine singuläre Tätigkeit bleibt, erlauben digitale Medien Zusammenar- beit und somit gemeinsame Problemlösung.

Diese kann mit dem  Online-Tool Google® Docs anhand von schwierigen Texten geübt werden.

Google® Docs ist ein Online-Dokumentenverarbeitungsprogramm, das viele Funktionen bietet, die für das gemeinsame Arbeiten sehr gewinnbringend sind.

Mittlerweile gibt es einige Schulen, die offiziell mit Google® Docs arbeiten. Die Einfachheit der Nut- zung und die verschiedenen Möglichkeiten machen den Dienst für den Bildungsbereich sehr inte- ressant. Wenn Sie Vorbehalte gegenüber Google® haben, gibt es in diesem Band selbstverständlich Alternativen (siehe „2.1 Ereignisse und Definitionen sammeln, auswählen und lernen“ bis „3.3 Leselis- ten erstellen und präsentieren“, S. 24–32).

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schüler

• Konto bei Google®für den Lehrer

• Einrichtung von Google® Docs-Dokumenten in gewünschter Anzahl

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Falls der Lehrer noch kein Konto bei Google® besitzt, muss dieses im Vorfeld eingerichtet werden.

• Das Dokument muss so freigegeben werden, dass alle Nutzer, die über den Link verfügen, zum Zugriff berechtigt sind, keine Anmeldung erforderlich ist und jeder die Datei bearbeiten darf.

• Die Links müssen den Schülern auf einer passwortgeschützten Seite oder per E-Mail zugänglich gemacht werden. Eine Alternative ist die Bereitstellung über ein Etherpad.

• Setting: Mehrere Gruppen haben die Aufgabe, Symbolik, Motive und Metaphern in der Kurzge- schichte „Nacht“ von Sibylle Berg zu analysieren und den anderen zugänglich zu machen. Dafür be- kommen alle Gruppen einen Text in einem Google® Docs-Dokument. Sowohl während der Arbeit als auch nach Beendigung kann dieses an die Wand projiziert werden, sodass die Schüler ihre Arbeit visualisieren und direkt reflektieren können.

• Die eigentliche Arbeit beginnt, indem alle Schüler die Texte lesen und in einem ersten Durchlauf anhand bestimmter Textstellen kommentieren (die Kommentarfunktion ist während der gesamten Arbeit das wichtigste Hilfsmittel).

• Es können Fragen gestellt, Anmerkungen gemacht und Verweise erstellt werden.

• In einem zweiten Schritt gehen die Gruppenmitglieder auf ihre Kommentare ein. Auf diese Wei- se können erste Probleme gelöst werden. Dort, wo alle Gruppenmitglieder nicht auf eine Lösung kommen (z. B. weil ein Wort unverständlich ist), wird recherchiert. Es kann explizit erlaubt werden, Worterklärungen in den Text einzufügen, sodass dieser am Ende ein ganz neues „Aussehen“ hat.

• Ganz im Sinne einer momentanen Lesepraxis können die Schüler nach ihrer Zusammenarbeit unter den Text ein „tl;dr“ einfügen. Dies steht im Englischen für „too long; didn‘t read“ und fasst unter Artikeln die wichtigen Aussagen und Thesen nochmals zusammen.

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(10)

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7–13

Klasse 7–13

4.3 Textanalyse mit visuellen Leinwänden

45 Minuten bis mehrere Wochen Erarbeitung / Ergebnissicherung Texte erschließen und untersuchen

Beschreibung

Wie bei einigen anderen Tools auch, ist die Bearbeitung über Padlet gleichzeitig auch die Sicherung bzw. Archivierung. Der hier vorgeschlagene Einsatz von Padlet ist nur einer von vielen. Bei Padlet handelt es sich um verschiedene digitale Leinwände, die unterschiedlich aufbereitet werden können.

Man kann Posts nebeneinander erstellen, miteinander verbinden oder hin- und herschieben. All das sorgt für eine nachvollziehbare kollaborative Arbeit, die beispielsweise bei der Literaturarbeit oder der Textanalyse genutzt werden kann.

Die Posts, die erstellt werden, können zudem kommentiert bzw. bewertet werden. Auf diese Weise kann transparentes Feedback gegeben und der Originalpost dementsprechend überarbeitet werden.

Die Padlets selbst können mit unterschiedlichen Zugriffsrechten verschickt werden. Möglich ist so beispielsweise, dass Schüler ihre Arbeiten anderen zur Verfügung stellen. Grundsätzlich gibt es zwei Einsatzmöglichkeiten im Unterricht: Sie können als Lehrer ein Padlet erstellen, an dem die Schüler arbeiten, oder die Schüler fertigen eigene Padlets an (beispielsweise, wenn verschiedene Gruppen unterschiedliche Themen haben).

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schülerpaar / Kleingruppe

• Beamer und / oder OHP

• Registrierung oder Anmeldung über ein schon bestehendes Google®- / Facebook®- oder Micro- soft®-Konto

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Setting: Der Inhalt von Hoffmanns Novelle „Der goldne Topf“ soll so erarbeitet werden, dass alle eine Übersicht über die wichtigsten Handlungszusammenhänge erhalten (siehe „Beispiel und Info- seiten“).

• Ein Padlet mit Zugriffsrechten für alle, die den Link haben, wird im Vorfeld erstellt.

• In einem Etherpad (siehe „3.4 Gemeinsames Erstellen von Texten“, S. 34) werden die Aufgabenstel- lung und der Link zum Pad zur Verfügung gestellt.

• Die Schüler erarbeiten den Inhalt verschiedener Kapitel (dies ist in Partner- und Gruppenarbeit möglich).

• Alternativ können erste Begriffe des Romans recherchiert werden.

• Nach der Erstellung werden alle Kapitel angeschaut und es wird Feedback gegeben.

• Die Übersicht aller Kapitel wird am Ende über einen Beamer an die Wand projiziert und bespro- chen.

• Etwaige Veränderungen werden als Hausaufgabe gegeben.

Mögliche Fallstricke und Tipps

Wie bei jedem anderen digitalen Tool müssen einige Schritte erst zusammen geübt werden. So bei-

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(11)

Bob Blume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch © Auer Verlag

5.2 Fake News erstellen und reflektieren 6–9

45 Minuten

Vertiefung / Transfer

Medienwirkung reflektieren

Beschreibung

Durch die Informationsflut, der wir tagtäglich ausgesetzt sind, wird die Beurteilung darüber, welchen Informationen man trauen kann und wie dies überhaupt herauszufinden ist, immer wichtiger.

Im Sinne eines handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts sind Wandzeitungen zu Themen des Deutschunterrichts schon seit einiger Zeit Bestandteil der Erarbeitung. Durch einfache Vorlagen können nun Schlagzeilen sehr einfach erstellt werden.

Dies hat zwei Effekte: Zum einen können Schüler wichtige Informationen eines Themas auf humor- volle Art und Weise präsentieren, indem sie es in die Maske einer Seite wie https://www.breakyour- ownnews.com integrieren. Zum anderen ist der Effekt überraschend, wie „echt“ bzw. überzeugend eine solche Überschrift wirkt. Daran kann ein Gespräch über Fake News und Nachrichten anschlie- ßen. Eine solche Vorgehensweise wird an dieser Stelle skizziert.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet pro Schüler / Schülergruppe

• evtl. ein Beamer

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Die hier vorgestellte Stunde findet im Rahmen einer Einheit zu Zeitungen und Online-Publikationen statt, in der am Ende auch der Besuch einer lokalen Zeitungsredaktion steht, über die die Schüler schreiben werden.

• Setting: In den meisten Bildungsplänen ist Medienwirkung und Medienreflektion ein Bestandteil des Deutschunterrichts. Hier werden Informationsarten besprochen und verschiedene Medien diskutiert. In diesem Zusammenhang können Fake News, wie sie hier erstellt werden, integriert werden.

• Man kann aus der Aufgabenstellung eine Art Spiel machen. Verschiedene Gruppen bekommen die Aufgabe, mit dem Tool der Seite https://www.breakyourownnews.com Schlagzeilen zu produzieren.

Die Gruppen sollen zuvor eine unwahrscheinliche Nachricht recherchieren und auch in die Maske einfügen.

• Die entstandenen echten und unechten Nachrichten werden den anderen Gruppen präsentiert.

Diese haben die Aufgabe, darüber nachzudenken, welche Fake News sind und welche nicht. Dies wird reihum durchgeführt.

• Am Ende überlegen sich die Schüler Kriterien, wie sie Fake News von echten Nachrichten unter- scheiden können.

• Als eine Art Transfer kann auch eine echte Nachricht in die Maske übertragen werden. Interessant ist es, mit den Schülern über die Wirkung der Maske zu sprechen, wenn die Nachricht echt ist. Denn selbst dann ist die Aufmachung reißerisch.

• Am Ende kann zusammen ein professionelles Angebot genutzt werden, in dem die Inhalte entspre- chend aufbereitet sind, z. B. klicksafe (siehe „Materialhinweise und Infoseiten).

Klasse 6–9

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(12)

lume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch r Verlag

10–13 10–13

Klasse

6.1 Einen Blog führen

Mehrere Wochen

Erarbeitung / Vertiefung / Transfer / Ergebnissicherung Eigene Produkte erstellen

Beschreibung

 Blogs sind mittlerweile Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Auch für den Deutschunterricht bie- ten sie sehr gute Möglichkeiten. Schüler können im Gespräch bleiben, ihre Gedanken zu Themen, die für sie interessant sind, äußern und ihren eigenen Blog nach ihren Vorstellungen gestalten. Auf diese Weise nehmen sie auch über die Arbeit im Klassenzimmer am digitalen und somit gesellschaftlichen Diskurs teil.

Es gibt sehr verschiedene Möglichkeiten, Blogs einzusetzen: Zum einen kann der Blog als digitales Unterrichtsportfolio genutzt werden. Dabei ersetzt er das Heft. Dies rechtfertigt sich aus den er- weiterten Chancen. Videos und (lizenzfreie) Bilder können eingefügt, Hyperlinks gesetzt und Kom- mentare geschrieben werden. Zum anderen kann frei gebloggt werden. Die Schüler erweitern so ihre Kompetenzen beim Schreiben, Kommentieren und Diskutieren, indem sie selbst die Themen auswählen und besprechen. Ein solches Projekt kann im Unterricht starten und dann vom Unterricht losgelöst weiterlaufen. Die Blogs werden zum Abschluss anhand zuvor ausgehandelter oder bekannt gegebener Kriterien bewertet (möglich ist, dass nicht alle Artikel bewertet werden, sondern nur von Schülern ausgewählte). Im besten Fall erweitern die Schüler dadurch, dass sie über selbst ausgesuch- te Themen schreiben, ihre Fähigkeiten.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schüler

• Einrichtung und Unterhalt eines Blogs, z. B. auf Wordpress.com

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Das hier dargestellte Unterrichtskonzept mag in seiner Offenheit erstaunen. Zwar startet es inner- halb eines curricular vorgegebenen Rahmens, wird aber bewusst nicht an die Themen und Inhalte der Oberstufe angedockt. Vielmehr ist es „Aufgabe“ der Schüler, über etwas zu schreiben, das sie persönlich interessiert und bewegt. Bewusst wird darauf verzichtet, ein Thema vorzugeben, um den Schülern zu ermöglichen, die Freude am Schreiben durch eine ganz individuelle Beschäftigung mit einem Thema ihrer Wahl zu erlangen.

• Setting: Zum Eingang der Kursstufe wird den Schülern mitgeteilt, dass sie mittels Blogs ihre Schreibkompetenzen erweitern. Im Computerraum können gemeinsam die ersten Schritte getan werden (z. B. Anmeldung bei Wordpress, Erstellen eines ersten Eintrags). Die Anmeldung über Wordpress ist dabei weitgehend selbsterklärend. Tipps und Tricks für die Einrichtung können unter den angegebenen Links (siehe „Beispiele und Infoseiten“) nachgeschaut werden.

• Ab einem bestimmten Zeitpunkt schreiben die Schüler unabhängig vom Unterricht. Sie achten nur darauf, dass in regelmäßigen zeitlichen Abständen ein neuer Beitrag gefordert wird.

• Manche Schüler sind sich zu Beginn solcher Projekte sehr unsicher, über was sie schreiben sollen.

Deshalb sollte ihnen Zeit gegeben werden, sich zu orientieren. Sie sollten sie jedoch ermutigen, dass sie keine feste Struktur übernehmen müssen, sondern frei über das schreiben können, was sie beschäftigt.

VORSC

HAU

(13)

Bob Blume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch © Auer Verlag

6.4 Szenische Bilder erstellen

8–13

Klasse 8–13

45–90 Minuten

Erarbeitung

Eigene Produkte erstellen

Beschreibung

Um mit den digitalen Möglichkeiten, die sich heute bieten, zu arbeiten, braucht es manchmal nicht viel. Nahezu jeder Schüler hat eine schon in das Smartphone integrierte Kamera, die sich auch im Deutschunterricht produktiv einsetzen lässt.

Der Einsatz im Literaturunterricht ist eine Weiterentwicklung handlungs- und produktionsorientierter Methoden – genauer, szenischer Verfahren. Anstatt Standbilder zu einer Textpassage herstellen zu lassen, sind die Schüler angehalten, Bilder zu machen, die dann an die Wand projiziert werden (z. B.

mit Padlet, siehe „4.3 Textanalyse mit visuellen Leinwänden“, S. 44). Die Erweiterung liegt nun darin, dass Fotos der Standbilder zusätzliche ästhetische Dimensionen beinhalten können – Entfernung, Licht und Perspektive. Wenn dies gewollt ist, kann über diese Arbeit auch die Wirkung von Kamera- perspektiven besprochen werden.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Tablets, digitale Kameras oder Smartphones der Schüler

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• Setting: Die Schüler sollen die Beziehung zwischen Ismene und Antigone in dem gleichlautenden Drama von Sophokles darstellen.

• Ein möglicher Einstieg erfolgt über Bildimpulse, die die Schüler besprechen. Dies kann allgemein geschehen oder spezifisch, indem gefragt wird, welchen Aspekt des Stücks die Fotos oder Filmsze- nen hervorheben.

• Als nächstes werden Anleitungen für Standbilder ausgeteilt und kurz besprochen.

• Die Schüler sollten nun genug Zeit haben, sich Bilder zu überlegen. Sie sollten sich dafür frei im Schulgebäude bewegen können, damit sich die Gruppen untereinander nicht stören.

• Es folgt eine gegenseitige Vorstellung der Bilder. Zunächst beschreiben und bewerten die jeweils anderen Gruppen das Produkt, wobei im nächsten Schritt die Gruppe, die das Produkt erstellt hat, über ihre Intentionen spricht.

• Durch die Bilder sollte eine zusätzliche Diskussion über die Tiefendimension des Stücks (oder des Textes) angeregt werden.

• Diese kann als Hausaufgabe aufgeschrieben werden. Möglich ist auch der Bezug auf die szenischen Bilder.

• Wenn die Bilder digital präsentiert worden sind, können die Besprechungen auch als Kommentare verfasst werden.

Mögliche Fallstricke und Tipps

Die Schüler kennen sich mit ihren Kameras normalerweise recht gut aus. Problematisch kann für sie zunächst sein, die Arbeit mit ihren privaten Devices ernst zu nehmen. Aber dies kann durch einige mahnende Worte vorbesprochen werden.

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VORSC

HAU

(14)

lume: 33 Ideen Digitale Medien Deutsch er Verlag

10–13

6.8 Einen Podcast herstellen

180 Minuten

Erarbeitung / Transfer Eigene Produkte erstellen

Beschreibung

Die Herstellung eines  Podcasts kann auf unterschiedlichem technischem Niveau erfolgen. Den- noch ist der gesamte Prozess relativ aufwendig. Das bedeutet aber auch, dass viele digitale Techni- ken, Methoden und Tools angewendet werden können. Die Inhalte des Podcasts können eng mit dem Unterricht verbunden sein, aber es bietet sich an, nur einen losen Rahmen zu geben, den die Schüler mit ihrer Arbeit ausfüllen.

Podcasts sind frei verfügbare Audiosendungen zu den unterschiedlichsten Themen. Man kann sie sich als eine Art individuellen Radiosender vorstellen. Die Themen reichen von Lebensführung bis zu wissenschaftlichen Abhandlungen und Interviews oder Besprechungen des Zeitgeschehens. Im Unterricht ist neben der intensiven Beschäftigung mit dem Thema die technische und zielgruppenre- levante Aufbereitung lehrreich.

Es gibt zahlreiche Podcasts für den Bildungsbereich: Der Podcast „Netzlehrer“ befasst sich zusam- men mit Interviewpartnern mit Fragen der Digitalisierung. Im englischsprachigen Podcast „My Bad“

sprechen Lehrpersonen über die Fehler, die sie in ihrer Laufbahn begangen haben. Podcasts von öf- fentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bieten zusätzlich Besprechungen zahlreicher Inhalte aus dem Deutschunterricht. Auf diese Weise können Podcasts auch als mediale Erweiterung in den Unterricht eingebaut werden.

Benötigte Materialien und technische Voraussetzungen

• Computer oder Tablet mit Internetzugang pro Schülerpaar / Kleingruppe

• Kopfhörer oder Boxen

• Mikrofone

• Audioschneideprogramm

• Account bei SoundCloud® oder ähnlichem Dienst

Ablauf und Methode an einem konkreten Beispiel

• In diesem Unterrichtssetting geht es darum, dass die Schüler auf sehr unterschiedliche Weise ein Thema im Bereich „Sprache, Kommunikation und Medien“ aufbereiten sollen. Dieser sogenannte

„domänenspezifische“ Themenkomplex dient in der Oberstufe der Vorbereitung auf die textgebun- dene Erörterung bzw. das materialgestützte Schreiben.

• Setting: Zunächst einmal ist es wichtig, dass den Schülern genügend Zeit für die Vorarbeit einge- räumt wird. Ein erreichbares Ziel könnte es sein, pro Gruppe eine Podcastfolge zu gestalten. Auf diese Weise kann man einen Podcast beginnen, der aus einigen Folgen besteht. Ob die Schüler den Podcast als ein Interview zum Thema, einen lockeren Dialog oder mehrere monologische Senten- zen erstellen, bleibt ihnen überlassen. Potenziell findet sich jede dieser Umsetzungen in modernen Podcasts. Der einzige inhaltliche Fokus ist die „domänenspezifische“ Ausrichtung.

• Zunächst wird innerhalb der Klasse ein Thema bestimmt, zu dem dann mehrere Folgen aufgenom- men werden können. Schon hier könnten sich unterschiedliche Arbeitsfelder ergeben. Verschiede- ne Gruppen bereiten ein Thema auf (in dem Beispielpodcast geht es um Mediennutzung, in den einzelnen Folgen um Plattformen oder Wirkung von Medien). Technikaffine Schüler sind für die

10–13

Klasse

VORSC

HAU

Referenzen

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Reichel / Scheuerbrand – 55 Ideen: Digitale Medien in der Grundschule © Auer

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