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Jugendliche und Alkohol - Weniger ist mehr! (WORD)

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Academic year: 2022

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Weniger ist mehr! – Jugendliche und Alkohol

Ein Beitrag von Sabine Nelke, Haltern am See Mit Illustrationen von Julia Lenzmann, Stuttgart

Jugendliche erleben von klein auf, wie Erwachsene Alkohol trinken. Aus diesem Grund gehört Alkohol ganz selbstverständ- lich zum Alltag. Oft haben sie schon erlebt, wie sie nach dem Alkoholkonsum ausgelas- sener werden. Gleichzeitig sind sie sich oft aber nicht der Gefahren bewusst, die das Zellgift mit sich bringt.

In dieser Einheit beschäftigen sich die Jugendlichen mit den Folgen von Alkohol- konsum für unseren Körper. Im Rollenspiel erleben sie die Situationen verschiedener Jugendlicher rund um den Konsum von Alkohol nach. Am Ende der Einheit verfassen sie schließlich einen iktiven Beipackzettel für alkoholische Getränke.

Für viele Jugendliche gehört Alkohol leider zum Feiern dazu.

Das Wichtigste auf einen Blick

Klasse: 7/8

Dauer: 7 Stunden (Minimalplan: 3) Kompetenzen: Die Schüler …

• erläutern, welche Auswirkungen mäßi- ger, mittlerer und schwerer Alkoholkon- sum auf unseren Körper hat.

• nennen die gesetzlichen Vorgaben zum Alkoholkonsum von Jugendlichen.

• beschreiben anhand eines Fallbeispiels den Weg zur Alkoholabhängigkeit.

• erläutern die Risiken und Folgen von Alkoholkonsum während der Schwan- gerschaft.

Aus dem Inhalt:

• Alkoholische Getränke unter der Lupe – eine Internetrecherche

• Jugendliche und Alkohol – ein Rollen- spiel

• Was passiert mit dir, wenn du Alkohol trinkst?

• Jugendliche und Alkohol – gesetzliche Vorgaben

• Der Weg zur Sucht – ein Fallbeispiel

• Wenn Schwangere trinken …

• Wichtige Informationen – Beipackzettel für alkoholische Getränke

Foto: Thinkstock/iStock

Mit einem Alkohol-Quiz!

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Alkohol und Jugendliche (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 26 2 von 24

Rund um die Reihe

Warum wir das Thema behandeln

Alkohol ist eine legale Droge, die in unserer Gesellschaft weitgehend akzeptiert wird und in vielen Familien, auf Feiern oder beim gemütlichen Beisammensein einfach dazugehört.

Jugendliche erleben die gelöste Stimmung von Erwachsenen, die Alkohol getrunken haben.

Ab dem 16.  Lebensjahr dürfen sie schließlich selbst Alkohol konsumieren. Damit sie dann verantwortungsvoll mit diesem gesundheitsschädlichen Stoff umgehen können, sollten sie seine Wirkung richtig einschätzen können und die Folgen von Alkoholmissbrauch kennen.

Außerdem sollen sie auch im Hinblick auf eine spätere Elternschaft die Folgen von Alkohol- konsum in der Schwangerschaft kennen.

Was Sie zum Thema wissen müssen

Alkohol und seine chemischen Grundlagen

Die Stoffgruppe der Alkohole besteht aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen, die eine oder mehrere OH-Gruppen besitzen. Nur der Alkohol Ethanol, der sich in allen alkoholi- schen Getränken beindet, ist für den Menschen verträglich. Seine chemische Formel lautet C2H5OH. Gewonnen wird er aus zuckerhaltigen Nahrungsmitteln, z. B. Zuckerrohr, da Alkohol durch die Vergärung von Zucker entsteht. Hochprozentige alkoholische Getränke werden durch Destillation hergestellt.

Die Einheit Volumenprozent (Vol.-%) gibt den Alkoholgehalt eines Getränks an. Unter Volu- menprozent versteht man das Volumen (in Milliliter) des Alkohols, das in 100 ml eines alko- holischen Getränks enthalten ist. Verschiedene alkoholische Getränke unterscheiden sich in ihrem Alkoholgehalt. So hat Bier beispielsweise einen Alkoholgehalt von 5  Vol.-%, Wodka hingegen von 38 Vol.-%. In Alkohol steckt relativ viel Energie. So enthält ein Gramm Alkohol etwa 29 kJ (7 kcal) Energie.

Alkohol und seine Wirkung auf Körper und Psyche

Alkohol sorgt zunächst für eine heitere und gelöste Stimmung. Werden große Mengen von Alkohol konsumiert, schlägt die gute Stimmung aber häuig in Gereiztheit oder Aggressivi- tät um. Mit steigendem Alkoholgehalt im Körper kommt es zu Vergiftungserscheinungen.

Dazu gehören beispielsweise Wahrnehmungsstörungen, eine gestörte Urteilskraft sowie eine Beeinträchtigung der Sprache und Koordination. Der Betroffene ist benommen, d.  h., seine Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentration sind stark herabgesetzt. Im Straßenverkehr kann es zu schweren Unfällen kommen.

Wird regelmäßig sehr viel Alkohol konsumiert, zerstören das Zellgift und dessen Abbaupro- dukte Zellen in allen Organen unseres Körpers. Die Leber, welche Alkohol abbaut, ist dabei besonders betroffen; es kann zu Erkrankungen wie Leberzirrhose oder einer Fettleber kom- men. Auch das Herz, die Bauchspeicheldrüse und das Gehirn werden durch Alkohol geschä- digt. Gerade bei Jugendlichen, bei denen das Gehirn noch in der Entwicklung ist, schädigt starker Alkoholkonsum nachweislich Gehirnregionen, die für die Gedächtnisbildung wichtig sind. Bei anhaltendem starkem Alkoholkonsum besteht die Gefahr, ins Koma zu fallen oder an einer Alkoholvergiftung zu sterben.

Nach dem Alkoholkonsum wird im Gehirn der anregende Stoff Dopamin freigesetzt, welcher eine belohnende Wirkung hat und süchtig macht. So haben Alkoholiker ein ständiges Ver- langen nach einer Belohnung durch Dopamin und trinken deshalb immer mehr und mehr Alkohol. Nach einiger Zeit treten ohne Alkohol Entzugserscheinungen auf. Studien zeigen, dass Jugendliche, die sich regelmäßig betrinken, später mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Alkoholproblem entwickeln.

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Richtlinien zum Thema Jugendliche und Alkohol

Richtlinien, welche den Konsum von Alkohol bei Jugendlichen regeln, sind das Jugend- schutzgesetz und das Straßenverkehrsgesetz. So sind Bier, Wein, Sekt und Mischgetränke für Jugendliche erst ab 16  Jahren erlaubt; Spirituosen erst ab 18  Jahren. Für Fahranfänger besteht gemäß des Straßenverkehrsgesetzes Alkoholverbot. Selbst wenn man mit dem Fahr- rad unterwegs ist, kann man von der Polizei belangt werden, falls man als nicht mehr fahr- tauglich eingestuft wird.

Alkoholabhängigkeit

Da die Entstehungsbedingungen für eine Alkoholsucht sehr unterschiedlich sind, ist auch der Verlauf dieser Erkrankung von Mensch zu Mensch verschieden. In allen Fällen kommt es aber zunächst zu regelmäßigem Alkoholmissbrauch. Mit der Zeit wird das Verlangen nach Alkohol immer stärker und regelmäßiger Alkoholmissbrauch – in immer größeren Mengen und über einen langen Zeitraum hinweg – ist die Folge. Es kann zu Entzugserscheinungen wie zitternden Händen, Herzrasen, Schweißausbrüchen und Koordinationsschwierigkeiten kommen. Auch Depressionen treten häuig auf. Durch die psychischen und körperlichen Erscheinungsbilder des Alkoholmissbrauchs ist der Betroffene immer mehr sozial isoliert, verliert beispielsweise seine Familie, Freunde oder seine Arbeit. Schwere Folgeerkrankungen bis hin zum Tod folgen, wenn der Alkoholkranke nicht den Teufelskreis mithilfe von Thera- pien und Entziehungskuren unterbricht.

Alkohol während der Schwangerschaft

Gelangt Alkohol über den Blutkreislauf zu einem Ungeborenen, kann es zur Fehlgeburt kom- men. Außerdem können schwere Schädigungen auftreten, wie beispielsweise Wachstums- störungen, geringes Gewicht, schwere körperliche und geistige Behinderungen, Herzfehler, psychische Störungen und vieles mehr. Die Entwicklungsstörungen am betroffenen Kind, die durch den Alkoholkonsum einer Schwangeren auftreten können, bezeichnet man als fetales Alkoholsyndrom.

Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung

Voraussetzungen der Lerngruppe

Für das Gelingen dieser Einheit sollten die Schülerinnen und Schüler* bereits die Verdauung des Menschen kennengelernt haben und wissen, wie Stoffe in den Blutkreislauf gelangen.

Des Weiteren sollten die Lernenden darüber Bescheid wissen, wie ein Embryo in der Gebär- mutter versorgt wird.

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Aufbau der Reihe

Der Einstieg in die Einheit erfolgt mithilfe von Farbfolie M  1, die Fotos sowie Graiken zum Alkoholkonsum von Jugendlichen zeigt. Im anschließenden Unterrichtsgespräch rufen Sie das Vorwissen bzw. die Vorerfahrungen Ihrer Klasse zum Alkoholkonsum ab. Mithilfe des Alkoholquiz M 2 verschaffen sich die Schüler dann einen Überblick darüber, wie gut sie sich mit dem Thema Alkohol auskennen.

In der 2.  Stunde führen die Schüler mithilfe von Arbeitsblatt M  3 eine Internetrecherche durch und verschaffen sich so das nötige Grundwissen zum Stoff Alkohol sowie zum Alko- holgehalt verschiedener Getränke.

Angeleitet durch Arbeitsblatt M 4 schlüpfen die Schüler in der 3. und 4. Stunde dann grup- penweise in die Rolle verschiedener Jugendlicher, die sich mit dem Thema „Alkohol“ ausei- nandersetzen. Die Rollenspiele werden schließlich vor den Mitschülern präsentiert.

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Alkohol und Jugendliche (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 26 4 von 24

In den Stunden 5 und 6 wird weiteres Grundwissen zur Wirkung von Alkohol auf unseren Körper (Arbeitsblatt M  5), zu den rechtlichen Vorgaben aus dem Jugendschutzgesetz und des Straßenverkehrsgesetzes (Arbeitsblatt M  6), zur Entstehung von Alkoholsucht und des- sen Folgen (Arbeitsblatt M  7) sowie zu den Folgen von Alkoholkonsum von Schwangeren (Arbeitsblatt M  8) vermittelt. Das Gelernte wird dann beim Verfassen eines Beipackzettels für Alkohol (Arbeitsblatt M 9) sowie im kooperativen Quiz M 10 in der 7. Stunde wiederholt.

Im Rahmen von Projektwochen oder falls Sie das Thema ausführlicher behandeln möchten, können Sie die Schüler im Anschluss an die Einheit noch Werbespots für einen vernünftigen Alkoholkonsum drehen sowie ihren alkoholfreien Lieblingscocktail kreieren lassen (Zusatz- material auf CD ).

Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler

Die Schüler …

• nennen den chemischen Namen, die chemische Formel und die Herstellungsweise des Alkohols Ethanol.

• geben die Einheit des Alkoholgehalts eines Getränks an.

• nennen den Alkoholgehalt verschiedener alkoholischer Getränke.

• erläutern, welche Auswirkungen mäßiger, mittlerer und schwerer Alkoholkonsum auf unseren Körper hat.

• nennen die gesetzlichen Vorgaben zum Alkoholkonsum von Jugendlichen.

• beschreiben anhand eines Fallbeispiels den Weg zur Alkoholabhängigkeit.

• erläutern die Risiken und Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft.

• planen in einer Gruppe ein fachbezogenes Rollenspiel, üben dieses ein und stellen es ihrer Lerngruppe vor.

• setzen sich kommunikativ mit dem Thema Alkohol auseinander und treffen Absprachen untereinander.

• werten selbständig Tabellen und Graiken aus und fassen die Erkenntnisse zusammen.

• informieren sich in Informationstexten über verschiedene biologische Sachverhalte.

• nutzen verschiedene Datenquellen, um zielgerichtet unterschiedliche Aspekte zum Thema zu recherchieren und sie dann zu verarbeiten, zu erklären und darzustellen.

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Die Reihe im Überblick

Ab = Arbeitsblatt Fo = Folie LEK = Lernerfolgskontrolle = Zusatzmaterial auf CD

Stunde 1: Vorwissen zu Alkohol

Material Thema und Materialbedarf M 1 (Fo) Jugendliche und Alkohol

M 2 (Ab) Alkohol-Quiz – kennst du dich aus?

Stunde 2: Internetrecherche Alkohol Material Thema und Materialbedarf

M 3 (Ab) Alkoholische Getränke unter der Lupe – eine Internetrecherche Stunden 3–4: Rollenspiel Alkohol

Material Thema und Materialbedarf

M 4 (Ab) Jugendliche und Alkohol – ein Rollenspiel Stunde 5: Basiswissen Alkohol und gesetzliche Vorgaben

Material Thema und Materialbedarf

M 5 (Ab) Was passiert mit dir, wenn du Alkohol trinkst?

M 6 (Ab) Jugendliche und Alkohol – gesetzliche Vorgaben Stunde 6: Alkoholkonsum

Material Thema und Materialbedarf

M 7 (Ab) Der Weg zur Sucht – ein Fallbeispiel M 8 (Ab) Wenn Schwangere trinken …

Stunde 7: Alkohol – Wissen zusammenfassen Material Thema und Materialbedarf

M 9 (Ab) Wichtige Informationen – Beipackzettel für alkoholische Getränke

M 10 (LEK) Wo inde ich jemanden, der  … – Alkohol und seine Wirkung auf den Men- schen

Stunden 8–10: Zusatzmaterial

Material Thema und Materialbedarf

(Ab) Alkohol in Maßen – wir drehen einen Werbespot (Ab) Wir mixen alkoholfreie Cocktails

(Info) Dein Bio-Lexikon – Begriffe von A bis Z

Minimalplan

Ihnen steht wenig Zeit zur Verfügung? Dann lassen Sie Ihre Schüler nur die wichtigsten Grundlagen zum Thema Alkohol mithilfe der Internetrecherche M 3 und den Arbeitsblättern M 5–M 8 erarbeiten. Die restlichen Materialien entfallen.

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IV Der Mensch • Beitrag 26 Alkohol und Jugendliche (Kl. 9/10) 7 von 24

Jugendliche und Alkohol M 1

Fotos: links: Thinkstock/iStock; rechts: Colourbox

Abbildung 1

Abbildung 2 Aus: Info-Blatt „Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland – Zentrale Ergebnisse aus dem Alkoholsurvey 2014. © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufkrung (BZgA)

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M 2 Alkohol-Quiz – kennst du dich aus?

Wie gut kennst du dich mit dem Thema „Alkohol“ aus? Löse dieses Quiz und du wirst es sehen!

Aufgabe 1

Lies dir die folgenden Aussagen der Schüler durch. Entscheide bei jeder Aussage, ob sie richtig oder falsch ist. Umrahme die Buchstaben hinter jeder richtigen Aussage grün.

Aufgabe 2

Bilde aus den Buchstaben, die bei den richtigen Aussagen angegeben sind, ein zum Thema passendes Lösungswort. Trage es in die folgenden Felder ein.

Lösungswort:

3: Deine Lebenserwartung

verringert sich kaum, wenn du häufig sehr viel Alkohol trinkst.

Z

4: Millionen von Gehirnzellen sterben jedes

Mal, wenn du zu viel Alkohol konsumierst.

O

5: Es hat keine Auswirkungen, wenn

Gehirnzellen absterben. Ich habe

Milliarden!

J

6: Frauen vertragen weniger

Alkohol als Männer.

O

7: Es sind weniger Frauen als Männer alkoholabhängig.

(Männer 1.230.000, Frauen 382.000)

H 8: Alkohol ist

ein Zellgift.

L 9:Durch Alkohol

nehme ich nicht zu.

Alkohol hat keine Kalorien.

P 11: Alkohol hilft dir,

wenn du in Schwierigkeiten

steckst.

12: Ein Filmriss bzw.

Blackout kann zu einem bleibenden Gehirnschaden

führen.

L

10: Alkohol macht dich fit, da er viel

Energie liefert.

S

2: Eine schwere Alkoholvergiftung

ist nicht lebensgefährlich.

E 1: Jedes Jahr sterben

in Deutschland mehr als 70.000 Menschen direkt oder indirekt

durch Alkohol.

K

13: Wenn du Alkohol trinkst, bist du nicht fahrtüchtig. Das gilt auch für das Fahrrad-

oder Rollerfahren.

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Alkohol und Jugendliche (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 26 12 von 24

M 4 Jugendliche und Alkohol – ein Rollenspiel

Die Pubertät ist eine Zeit der körperlichen und geistigen Veränderungen. Jugendliche testen gerne ihre Grenzen aus und sind auf der Suche nach etwas Neuem, z. B. Alkoholkonsum. Im Rollenspiel nehmt ihr nun die Position von verschiedenen Jugendlichen ein.

So geht ihr vor

1. Lest die Szenen aus dem Leben verschiedener Jugendlicher durch. Sucht euch dann eine Szene aus, die euch am ehesten anspricht.

2. Überlegt, wie die von euch ausgewählte Szene weitergehen könnte. Entscheidet euch für einen möglichen Ausgang. Notiert diesen stichpunktartig.

3. Stellt die Szene als Rollenspiel dar. Verteilt dazu die Rollen untereinander. Übt die Darstel- lung als Rollenspiel.

4. Stellt euer Rollenspiel vor der Lerngruppe dar.

5. Diskutiert mit eurer Lerngruppe über euer Rollenspiel

1 Filip ist 15 Jahre alt. Seine Eltern möchten nicht, dass er Alkohol trinkt.

Filip „Ich muss mal mit euch reden: Am Freitag ist Marks 16.  Geburts- tag. Alle sind schon 16 und trinken Alkohol. Es sind doch nur noch zwei Monate bis zu meinem 16. Geburtstag. Können wir da nicht einmal eine Ausnahme machen?“

Filips Eltern schicken Filip auf sein Zimmer. Nach einer Weile rufen sie ihn zurück in die Küche ...

2

Lena und Azra sind zu Hause bei Lena, deren Eltern nicht da sind. Beide sind 16 Jahre alt und haben schon erste Erfahrungen mit Bier gemacht.

Lena: „Im Wohnzimmerschrank haben meine Eltern viele verschiedene Sorten Alkohol. Es gibt Wein, Korn, Wodka, Tequila und vieles mehr. Ich habe noch nie etwas davon probiert. Meine Eltern kommen erst sehr spät wieder. Was meinst du, sollen wir mal probieren?“ ...

3 Jule (14) und Benedikt (16) sind mit ihren Eltern im Bayerischen Wald und feiern dort auf einem Bauernhof mit allen Feriengästen zusammen Silvester. Alle essen, trinken und sitzen gemütlich zusammen.

Der Enkel des Bauern, Max (15), trinkt Wodka, Bier und Tequila. Er sagt zu Jule und Benedikt: „Kommt, stellt euch nicht so an! Ihr seht ja, mein Opa stößt sogar mit mir an! Heute ist doch Silvester und wir wollen richtig feiern. Soll ich euch Gläser holen und ihr trinkt einen Tequila mit mir?“...

4

Jan ist 16 Jahre alt und total verknallt in Marie. Er traut sich nicht, sie anzusprechen.

Heute Abend geht er auf eine Party. Marie kommt auch. Er freut sich schon, ist aber total nervös. Auf der Party angekommen, trinkt er ein Bier nach dem anderen. Bald singt und tanzt er mit den anderen mit.

Sein Freund Tobi fragt: „Jan, du bist total blass! Soll ich dir Wasser holen?“ Jan antwortet nicht. Dann steht Marie plötzlich neben ihm ...

5

Julia (16) und Tom (17) sind seit einem Monat ein Paar. Sie sind total ver- liebt, haben sich aber noch nicht so häuig getroffen. Sie sind gemein- sam auf einer Party. Beide haben schon einige Flaschen Bier getrunken und wild herumgeknutscht.

Tom: „Komm, Julia, ich weiß, wo wir alleine sind. Ich möchte mehr. Du liebst mich doch auch. Ich glaube, ich habe noch irgendwo in meiner Tasche ein Kondom.“...

tos: 1. und 3.: Colourbox, 2., 4. und 5.: Thinkstock/iStock

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Jugendliche und Alkohol – gesetzliche Vorgaben M 6

Kinder und Jugendliche sind noch nicht erwachsen und werden deshalb vom Gesetzgeber besonders beschützt. Die meisten Gesetze, die Jugend- liche betreffen, sind im Jugendschutzgesetz zusammengefasst.

Aufgaben

1. Lies die Aussagen zum Thema Alkohol durch. Diskutiere mit deinen Gruppenmitgliedern darüber, welche Aussagen richtig und welche falsch sind.

2. Informiere dich im Internet oder im Gesetzbuch darüber, was für Kinder und Jugendliche in Bezug auf alkoholische Getränke erlaubt ist und was nicht.

3. Stelle dar, welche Aussagen in den Fallbeispielen unten der Wahrheit entsprechen und welche nicht. Wenn eine Aussage falsch ist, male den nach unten zeigenden Daumen rot aus und streiche den anderen Daumen durch. Wenn eine Aussage richtig ist, male den nach oben zeigenden Daumen grün aus und streiche den anderen Daumen durch.

Elif, 15 Jahre alt, streitet mit ihren Eltern:

„Alle dürfen auf der Party morgen Bier trinken! Das könnt ihr mir nicht verbieten!

Jugendliche dürfen Bier trinken, nur starke Spirituosen dürfen nicht an Jugendliche

abgegeben werden! Ihr lügt mich an und wollt, dass ich keinen Spaß habe!“

Paul, 17 Jahre, unterhält sich mit seinem Freund Andro:

„Jetzt haben wir schon so viel getrunken, da kommt es doch auf

ein Bier nicht an! Fahrradfahrer dürfen so viel Alkohol im Blut

haben, wie sie möchten!“

Amelia, 16 Jahre alt, streitet mit ihrer Freundin Katja, 17 Jahre alt:

„Mensch Katja, du Spaßbremse, stell dich nicht so an! Ein, zwei

Gläser Bier sind nichts! Jeder Autofahrer darf doch bis zu 0,5 Promille im Blut haben, auch

wenn er in der Probezeit ist.

Da kann dir nichts passieren!“

Torben, 18 Jahre alt, streitet mit seinem Freund Sorin, 15 Jahre alt:

„Jetzt komm mit rein, alle sind doch hier! Außerdem bin ich 18 Jahre alt. Wenn du irgendje- manden bei dir hast, der 18 Jahre

alt ist, darfst du in jede Kneipe rein und ein Bier trinken! Ich

pass‘ schon auf dich auf!“

Foto: ColourboxDaumen: Thinkstock/iStock

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Alkohol und Jugendliche (Kl. 9/10) Der Mensch • Beitrag 26 18 von 24

M 7 Der Weg zur Sucht – ein Fallbeispiel

Es gibt viele verschiedene Wege, die zur Alkoholabhängigkeit führen können.

Lerne hier das Fallbeispiel von Klaus kennen.

Aufgabe

a) Lies dir das Fallbeispiel des alkoholabhängigen Klaus durch.

b) Stelle den Verlauf einer Alkoholabhängigkeit dar, indem du die Stationen dieser Sucht- erkrankung in die rechte Spalte einträgst. Verwende dazu die folgenden Begriffe:

zunehmende Isolation – regelmäßiger Alkoholmissbrauch – Entstehungsbedingungen – Entzugserscheinungen – Verlangen nach Alkohol – Folgekrankheiten bis hin

zum Tod – regelmäßiger Alkoholmissbrauch in immer größeren Mengen Klaus wächst zunächst bei seinem alkoholsüch-

tigen Vater auf. Als dieser sich nicht mehr um sein Kind kümmern kann, kommt Klaus mit drei Jahren in ein Kinderheim. Mit fünf Jahren wird er von einer Plegefamilie adoptiert.

Schon mit 10 Jahren beginnt Klaus, häuig Alko- hol zu trinken, mit 13 Jahren regelmäßig. Er klaut seinem Plegevater Geld aus dem Portemon- naie, um sich davon Bier und Schnaps zu kaufen.

Manchmal klaut Klaus auch im Supermarkt.

Wenn Klaus einmal kein Geld für den täglichen Alkohol hat, wird er nervös. Mit Alkohol fühlt er sich mutig und stark und die Prügel seines Plegevaters tun nur halb so weh. Mit 14  Jah- ren kommt Klaus in eine Wohngruppe.

Klaus beginnt, mit ein paar Freunden in Häuser einzubrechen und geht kaum noch zur Schule.

Er braucht immer mehr Geld, da er immer mehr Alkohol benötigt, um sich gut zu fühlen. Klaus hat eine Freundin und ist sehr stolz darauf.

Wenn Klaus nicht genügend Geld für Alkohol hat, beginnen seine Hände zu zittern. Nachts wird er vom Herzrasen wach und ist schweiß- gebadet. Klaus hat beim Gehen Koordinations- probleme und er leidet unter Schlalosigkeit.

Klaus verlässt die Schule nach zwei Ehrenrun- den mit 17 Jahren ohne Schulabschluss. Seine Freunde trifft er nicht mehr, denn er verschläft jedes Treffen. Klaus’ Freundin hat ihn verlas- sen, nachdem er sie verprügelt hat.

Nachdem Klaus zusammengebrochen am Bahnhof gefunden wird, stellt der Arzt eine Fettleber fest. Klaus ertränkt seine Sorgen wei- ter im Alkohol. Er denkt immer öfter darüber nach, ob sein Leben noch lebenswert ist.

Foto: Thinkstock/iStock

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