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Archiv "Berichtigung" (29.08.2005)

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M E D I Z I N

A

A2326 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 34-35⏐⏐29. August 2005

Der Morbus Hirschsprung tritt mit einer Häufigkeit von 1 : 5 000 unter Lebendgebo- renen auf und ist durch eine Aganglionose mit daraus resultierendem Megakolon cha- rakterisiert. Bislang konnten seltene Mutationen in acht Genen identifiziert werden, auf die aber nur wenige Krankheitsfälle zurückzuführen sind.

Die Autoren fanden in dem Rezeptor-Tyrosin-Kinase-Gen (RET-Gen) eine Vari- ante, die signifikant häufiger bei Hirschsprung-Patienten gegenüber Gesunden vor- kommt. Allerdings ist die Risikovariante auch in der europäischen (25 Prozent) und asiatischen (45 Prozent) Allgemeinbevölkerung häufig. Der Krankheitseffekt der Va- riante ist somit relativ gering, er ist auch geschlechtsabhängig. Das Risiko für M.

Hirschsprung ist bei männlichen Variantenträgern um das 5,7fache und bei weiblichen um das 2,1fache erhöht. Durch die Häufigkeit dieses Allels im Genpool führt diese Va- riante zehn- bis 20-mal häufiger zur M. Hirschsprung als alle bislang identifizierten Mutationen. Damit gelang erstmals die Identifikation einer häufigen Genvariante, die nicht einer Volkskrankheit sondern einer seltenen Krankheit zugrunde liegt.

Die Risikovariante muss evolutionär gesehen jüngeren Datums sein, weil sie nicht in afrikanischen Populationen vorkommt. Ihre starke Verbreitung bei gesunden Eu- ropäern und Asiaten in relativ kurzer Zeit deutet darauf hin, dass sie neben der Hirschsprung-Disposition auch einen evolutionären Vorteil bietet. Worin dieser be-

steht, ist noch unklar. shm

Emison ES, McCallion AS, KashukCS et al.: A common sex-dependent mutation in a RET enhancer underlies Hirschsprung disease risk. Nature 2005; 434: 857–863.

Aravinda Chakravarti, McKusik – Nathans Institute of Genetic Medicine, John Hopkins University School of Medicine, Balti- more, Maryland 21205, USA, E-Mail: aravinda@jhmi.edu

Morbus Hirschsprung: Identifikation einer häufigen Risikovariante

Die altersabhängige Makuladegeneration zählt zu den häufigen Ursachen für Blind- heit. Sie wird durch extrazelluläre Ablagerungen (Drusen) im Bereich der Makula lu- tea verursacht. In einem Fall-Kontroll-Kollektiv wurden genomweit 116 204 geneti- sche Varianten untersucht. Hierdurch identifizierten die Autoren zwei benachbarte Varianten, die auch nach Korrektur auf multiples Testen signifikant häufiger im Kran- kenkollektiv vorkamen. Die Varianten liegen im Komplement-Faktor-H-Gen (CFH- Gen). Bei der Analyse der CFH-Gensequenz wurden zahlreiche weitere genetische Varianten gefunden, die anschließend auf Assoziation getestet wurden. Eine Variante, die zu einem Aminosäure-Austausch auf Proteinebene führt, war am stärksten assozi- iert. Hierbei scheint es sich um die krankheitsverursachende Veränderung zu handeln.

Mittlerweile wurde die Assoziation mit der Risikovariante an vier unabhängigen Kol- lektiven mit altersabhängiger Makuladegeneration bestätigt.

Der Variante kommt eine große Bedeutung am Entstehungsprozess der Krankheit zu. Etwa die Hälfte aller Erkrankungsfälle lässt sich auf sie zurückführen. Personen, bei denen die Risikovariante heterozygot vorliegt, haben ein bis zu 4,6fach erhöhtes, Individuen, die homozygot sind, ein bis zu 7,4fach erhöhtes Erkrankungsrisiko. CFH ist an der Regulation des Komplement-Faktor-Systems beteiligt. Da Aggregate unter- schiedlicher Komplementfaktoren Bestandteile der Drusen sind, ist die Identifikation eines wichtigen pathophysiologischen Entstehungsprozesses gelungen. shm Klein RJ, Zeiss C, Chew EY et al.: Complement factor H polymorphism in age-related macular degeneration. Science 2005;

308: 385–389.

Josephine Hoh, Department of Epidemiology and Public Health, School of Medicine, Yale University, 60 College Street, New Haven, CT06520, USA, E-Mail: josephine.hoh@yale.edu

Krankheitsgen für altersabhängige Makuladegeneration gefunden

Referiert

Berichtigung

In dem Kasten zum Beitrag „Dia- gnose: Melioidose – Erkrankung mit vielfältigem klinischen Bild und sehr variabler Inkubationszeit“ von Dr.

med. Klaus Göbels et al. in Heft 31–32 wurden die Fußnoten *1und *2 leider falsch zugeordnet. Die richti- ge Zuweisung lautet folgenderma- ßen:

Therapie der Melioidose

Parenterale Initialtherapie bei normaler Nierenfunktion min- destens 14 Tage

Meropenem 15–25 mg/kg KG 3 × täglich z. B. Meronem 3 × 1g oder

Ceftazidim 40 mg/kg KG 3 × täglich z. B. Fortum 3 × 3 g [max. 9 g/24 h]

Orale Erhaltungstherapie Doxycyclin 2 mg/kg KG 2 × täglich z. B. Doxycyclin-ratiopharm 2 × 150 mg (20 Wochen*1) Co-trimoxazol 25 mg/5 mg/kg KG 2 × täglich

z. B. Cotrim forte 2 × 2 à 960 mg (20 Wochen*1)

Chloramphenicol*210 mg/kg KG 4 × täglich

z. B. Chloramsaar N 4 × 750 mg (maximal 8 Wochen)

*1Erhaltungstherapie mindestens 20 Wochen

*2nicht mehr in der Roten Liste 2005 aufgeführt, über internationale Apotheke zu bestellen

Kasten

DÄ online: Ergebnisse

Die Ergebnisse der Fortbildungseinheit „Dia- gnostik von Demenzerkrankungen“ aus Heft 28–29 sind ab dem 30. 8. 2005 un- ter www.aerzteblatt.de/cme, Rubrik

„Meine Daten“abrufbar. Der cme-Beitrag

„Früherkennung von Alkoholabhängigkeit – Probleme identifizieren und intervenieren“

aus Heft 33 kann noch bis zum 30. September bearbei- tet werden.

Referenzen

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