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«Internet der Dinge»?

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ZEITLUPE 7-8/2017

Ratgeber WAS IST EIGENTLICH

Beat Döbeli Honegger ist Professor am Institut für Medien und Schule an der Pädagogischen Hochschule Schwyz.

Was bedeutet der Ausdruck

«Internet der Dinge»?

Sie sind immer verbreiteter, aber wir bemerken sie immer weniger. Kleine und kleinste Computer verbergen sich heute in vielen Alltagsgegenständen.

D

ie grundlegendsten

Technologien sind diejenigen, die ver­

schwinden. Sie ver­

weben sich so mit un­

serem Alltag, bis sie davon nicht mehr zu unterscheiden sind», schrieb der Informatiker Mark Weiser im Jahr 1991. Das war zu einer Zeit, als die Computer noch Desktops hiessen und zehn Kilogramm wogen. Er nannte seine Vision «ubiquitous computing»

(allgegenwärtiges Computern) und sah voraus, dass Digitaltechnik bald so klein und kostengünstig würde, dass wir sie im Alltag meist gar nicht mehr wahrnehmen.

Derzeit ist Mark Weisers Prophe­

zeiung daran, Realität zu werden.

Zwar hat sich der jahrelang als Bei­

spiel genannte Kühlschrank, der selbst Nachschub bestellen und das Ablauf­

datum seiner Inhalte verwalten kann, bisher nicht durchsetzen können.

Doch immer mehr Alltagsgegenstände sind mit dem Internet verbunden, lassen sich darüber steuern oder liefern Daten ins Netz. Temperatur­

sensoren in der Wohnung erlauben zeit­ und raumspezifisches Heizen und ermöglichen eine individuelle Heizkostenabrechnung. Digitalisierte Lampen lassen sich aus der Ferne oder nach einem vordefinierten Programm steuern. Immer mehr Menschen er­

fassen mit Sensoren in Uhren oder Armbändern (sogenannten «wear­

ables») ihren Gesundheitszustand, ihre sportlichen Aktivitäten oder ihren

Schlaf. Entsprechende Apps regen zu einem gesunden Lebenswandel an und warnen bei auffälligen Veränderungen.

Die vernetzten Digitalsensoren halten nicht nur im Privathaushalt Einzug. Die kleinen vernetzten Com­

puter überwachen freie Parkplätze, ganze Produktionsstätten sowie die Lagerung und den Transport von Waren. Verteilt auf der Welt, erfassen sie rund um die Uhr von Nieder­

schlägen über die Luftverschmutzung bis zur Milchleistung von Kühen praktisch alles Mess­ und Zählbare.

Dieses Heer an Kleinstcomputern nennt man das «Internet der Dinge».

Es versorgt uns mit einer Unmenge an Daten, die sich statistisch auswerten und zu Mustern verdichten lassen. So meldet beispielsweise jedes Mobil­

telefon, das im Auto als Navigations­

gerät genutzt wird, wie rasch das Auto tatsächlich vorwärtskommt. Mit der Zeit weiss der Kartendienst dadurch

recht zuverlässig, wo und wann mit einem Stau zu rechnen ist, und berücksichtigt dies bei zukünftigen Wegvorschlägen.

Die Heizung im Haus lernt mit der Zeit, wann sich Bewohnerinnen und Bewohner in welchen Räumen aufhalten, und regelt die Wärme­

verteilung entsprechend.

Das Internet der Dinge beschert uns jedoch auch neue Herausforderun­

gen und Gefahren. Neben dem zu­

nehmenden Energieverbrauch sind es vor allem bisher ungenügend gelöste Sicherheits­ und Datenschutzproble­

me: Wer verhindert, dass auch Un­

berechtigte mein Licht ein­ und aus­

schalten oder schon nur darüber Bescheid wissen, wann ich das tue? In der Anfangszeit des Internets der Dinge wurde wenig auf solche Aspekte ge­

achtet. Deshalb teilen sich viele heutige Geräte ihre Sensordaten zu freizügig oder lassen sich gar unbefugt fernsteu­

ern. Vor Kurzem schaffte es ein Compu­

tervirus, eine digitalisierte Lampe nach der anderen zu infizieren und zu steu­

ern. Es ist zu befürchten, dass er nicht der letzte seiner Art war. ❋

Dieser Digitalratgeber erscheint in Zusammen- arbeit mit der Pädagogischen Hochschule Schwyz.

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