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Academic year: 2022

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(1)

                                                                                         

 

BERUFUNGSLEITFADEN

(2)

 

Inhaltsverzeichnis

1 Ausschreibung, Berufungskommission ...6

 

1.1 Festlegung der Aufgabenumschreibung (Widmung) ...6

 

1.2 Ausschreibung und Wertigkeit ...………7

 

1.3 Profilpapier...9 1.4 Ausschreibungsantrag...10

 

1.5 Wahl (Zusammensetzung) der Berufungskommission ...11

 

1.6 Information über die Zusammensetzung der Berufungskommission...16

 

1.7 Konstituierende Sitzung der Berufungskommission ...17

 

1.8 Information über den Vorsitz der Berufungskommission ...17

 

1.9 Strukturelle und kapazitative Prüfung des Rektorats...17

 

1.10 Kriterienkatalog ...18

 

1.11 Veröffentlichung der Ausschreibung ...21

 

1.12 Hochschulinterne Bekanntgabe der Ausschreibung ...22

 

1.13 Beteiligung anderer Fakultäten ...22 2 Bewerbungen, Auswahlverfahren, Arbeit der Berufungskommission ...23

 

2.1 Eingehende Bewerbungen ...23

 

2.2 Bewerbungen von Schwerbehinderten ...23

 

2.3 Berufungskommission; Formalien (z.B. Einladungen, Geschäftsordnung) ...23

 

2.4 Berufungskommission; Aufgaben ...24

 

2.5 Befangenheit ...26

 

2.6 Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber...30

 

2.7 Besonderheit bei Ausschreibung einer Juniorprofessur ...32

 

2.8 Vorstellungsvortrag - Probelehrveranstaltung - Gespräch mit der

Berufungskommission ...33

 

2.9 Votum der Studierenden ...35

 

2.10 Gutachten ...36

 

2.11 Besetzungsvorschlag der Berufungskommission...37 2.12 Hausberufungen ...38

(3)

   

2.13 Abschlussbericht ...41

 

2.14 Dekan/Dekanin; Fakultätsrat ...41

 

2.15 Fakultätsrat; Formalien ...42

 

2.16 Fakultätsratsbeschluss über den Berufungsvorschlag ...42 3 Verfahren auf zentraler Ebene ...43

 

3.1 Bericht des Dekans/der Dekanin ...43

 

3.2 Stellungnahme der Gleichstellungsbeauftragten ...43

 

3.3 Prüfung durch die Verwaltung...44

 

3.4 Rektor/Rektorin, Rektorat ...44

 

3.5 Rektoratssitzung; Formalien ...45

 

3.6 Empfehlung des Rektorats...45

 

3.7 Rückverweis an die Fakultät...45

 

3.8 Rektor/Rektorin, Senat ...46

 

3.9 Senatssitzung; Formalien ...46 3.10 Senatssitzung; Sitzungsunterlagen...46

 

3.11 Beschlussfassung im Senat ...47

 

3.12 Ruferteilung...47

 

3.13 Information an Mitbewerber/Mitbewerberinnen ...48

 

3.14 Nächstplatzierter/Nächstplatzierte ...49

 

3.15 Rücksendung der Bewerbungsunterlagen ...49

(4)

 

Vorwort

 

Berufungen spielen für die inhaltliche Ausrichtung von Fakultäten eine zentrale Rolle. Darüber  hinaus sind sie ein wichtiges Instrument, um die Fakultät – und damit die Universität insge‐ 

samt – zu stärken: Nur mit hervorragenden Forschenden und hochengagierten Lehrenden, die  ihre Ideen in die Weiterentwicklung der Universität einbringen, lässt sich das Profil der Uni‐ 

versität kontinuierlich weiterentwickeln. 

Dieser Leitfaden ist als Unterstützung für alle gedacht, die in Berufungsverfahren mitarbeiten. 

 

Er adressiert dabei nicht nur diejenigen, die zum ersten Mal in einer Berufungskommission  mitarbeiten – er ist ebenso an jene gerichtet, die in dieser Hinsicht bereits über viel Erfahrung  verfügen. 

Die einzelnen Phasen der Arbeit einer Berufungskommission werden aus verschiedenen   Perspektiven  dargestellt.  Dabei  berücksichtigt  der  Leitfaden  die  unterschiedlichen  Erfahrungen,  die  die  verschiedenen Fakultäten mit  Berufungsverfahren gemacht haben,  sodass  auch  erfahrene  Mitglieder  von  Berufungskommissionen  profitieren  können.  Der  Leitfaden nennt positive Beispiele und Best‐Practices, die einen möglichst reibungslosen  Ablauf der Kommissionsarbeit gewährleisten sollen, und behandelt typische „Stolpersteine“ 

und Herausforderungen, wie z.B. die Zusammensetzung der Kommission, wobei zwischen  größtmöglicher Unbefangenheit, universitätsinterner Kompetenz und der Einbindung externer  Mitglieder abzuwägen  ist. Hinzu  kommen  schließlich  online  verfügbare  Checklisten  für  Personen,  die  in  unterschiedlichen Funktionen  an  der Arbeit der  Berufungskommission  mitwirken, sowie Muster für verschiedene Anschreiben. 

Die Universität Duisburg‐Essen wurde vom Deutschen Hochschulverband für faire und  

transparente Berufungsverhandlungen ausgezeichnet. Den diesem Siegel zugrundeliegenden  Kriterien Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit sieht sie sich auch mit Blick  auf Geschlechtergerechtigkeit und größtmögliche Chancengleichheit für das gesamte Beru‐ 

fungsverfahren verpflichtet. Der Leitfaden reflektiert dies. 

(5)

   

Der Berufungsleitfaden ist nicht als Ersatz für die Berufungsordnung zu verstehen, sondern als  Ergänzung. Während die Ordnung die aktuellen Regeln aufführt, die für ein  

Berufungsverfahren  gelten,  enthält  der  Leitfaden  Hinweise  zur  Ausgestaltung  der  Berufungspraxis, begleitet erläuternd den Prozess und geht auf Spezialfälle ein. 

Kein Leitfaden ist dauerhaft gültig, er muss sich verändernden Rahmenbedingungen anpas‐ 

sen. Verbesserungsmöglichkeiten und Anregungen sind daher ausdrücklich erwünscht, denn  nur so kann der Leitfaden kontinuierlich fortentwickelt und verbessert werden. Entspre‐ 

chende Hinweise können an die Rektorin oder an den Rektor gesandt werden. 

(6)

 

1 Ausschreibung, Berufungskommission

 

Die Dekanin bzw. der Dekan überprüft anhand des Forschungsprofils sowie des Struktur‐ und  Entwicklungsplanes der Fakultät und unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse die Aufga‐ 

benumschreibung (Widmung, Denomination) der Professur hinsichtlich ihrer aktuellen Bedeu‐ 

tung für Forschung und Lehre (und in der Medizin ggfs. zusätzlich der Krankenversorgung) und  informiert den Fakultätsrat darüber. Zudem sind dabei potentielle Verbindungen zu den  Forschungsschwerpunkten  der  Universität  Duisburg‐Essen  (zentrale  wissenschaftliche  Einrichtungen, Profilschwerpunkte), den Profilschwerpunkten der Universitätsallianz Ruhr (UA  Ruhr) sowie gemeinsamen wissenschaftlichen Einrichtungen der UA Ruhr zu benennen. Die  Dekanin bzw. der Dekan berücksichtigt darüber hinaus auch den Frauenförderplan der Fakultät  und den zentralen Rahmenplan zur Gleichstellung von Frauen und Männern an der UDE  sowie die für die Fakultät festgelegte Gleichstellungsquote gemäß § 37 a HG NRW. 

   

  1.1 Festlegung der Aufgabenumschreibung (Widmung)

 

Vor diesem Hintergrund entwickelt die Fakultät die Aufgabenbeschreibung der Professur, wo‐ 

mit bereits das Profil möglicher Kandidatinnen und Kandidaten festgelegt wird. Schon zu die‐ 

sem Zeitpunkt soll überprüft werden, ob es national und international ausreichend qualifi‐ 

zierte Bewerberinnen und Bewerber gibt. Insbesondere in Fächern, in denen Frauen unterre‐ 

präsentiert sind, ist die gezielte Recherche nach qualifizierten Wissenschaftlerinnen durchzu‐ 

führen. Die entsprechenden Bemühungen sind von der Fakultät zu dokumentieren. Für die  Suche stehen entsprechende nationale und internationale Datenbanken (s.u., 2.4) zur Verfü‐ 

gung, ebenso wie die Portale und Foren der Fachgesellschaften. 

Falls kein ausreichend großes Feld an potentiellen Bewerberinnen oder Bewerbern identifi‐ 

 

ziert werden kann, sollte die Schwerpunktsetzung der Professur nachjustiert werden, da ein  zu enges Bewerbungsfeld eine Bestenauswahl erschwert. 

Die Gleichstellungsbeauftragte der UDE ist frühzeitig in die Prozesse einzubinden (§ 17 Abs. 1 

 

Nr. 1 LGG NRW). 

 

(7)

   

 Wenn möglich, mindestens 18 Monate vor dem Freiwerden der Stelle 

   § 3 (1) Sätze 1 u. 2 BO 

 

 Zuständigkeit: Dekanin / Dekan 

   

  1.2 Ausschreibung und Wertigkeit

 

Der Fakultätsrat beschließt den Ausschreibungstext. Er ist dem Rektorat in der Regel in deut‐ 

scher  und  englischer  Sprache  vorzulegen  (§  7  (2)  Satz  3  BO).  Hinsichtlich  der  englischsprachigen  Textfassung  genügt  es,  den  fachspezifischen  Textteil  einer  Stellenausschreibung in englischer Sprache einzureichen. Etwaige Übersetzungskosten trägt  das Rektorat. Wer den Entwurf des Ausschreibungstextes in den Fakultätsrat einbringt  (Dekanin oder Dekan, Fach, Institut etc.), ist der Fakultät überlassen. Bei der Besetzung von  Stellen in der Medizinischen Fakultät stellt die Fakultät, soweit die Krankenversorgung und 

das  öffentliche  Gesundheitswesen  betroffen  sind,  das  Einvernehmen  mit  dem  Universitätsklinikum her.

Der Ausschreibungstext besteht aus zwei Teilen. Der eine Teil ist ein Standardtext, der vom  Rektorat zur Verfügung gestellt und bei Bedarf aktualisiert wird.  

Er enthält die folgenden Informationen: 

Kurzdarstellung der UDE 

 Erwartung ‚ Publikationen‘ / Erfahrung ‚Drittmittel‘  

 

Hier gibt es für W1‐Stellen einerseits und für W2‐ oder W3‐Stellen andererseits unter‐ 

schiedliche Standardformulierungen (vgl. Musterausschreibungen  ‐ zu finden in der  Auflistung der Links am Ende des Leitfadens). Falls in Ausnahmefällen eine Fakultät der  Auffassung  ist,  dass  die  Standardformulierung  zu  inakzeptablen  Konsequenzen  hinsichtlich des Feldes der potenziellen Bewerberinnen und Bewerber führt, kann sie  der Prorektorin oder dem Prorektor, die oder der für den Bereich Forschung zuständig   ist, bevor über die Ausschreibung im Fakultätsrat beschlossen wird ihre Gründe schriftlich  darlegen und sich mit ihr oder ihm um ein Einvernehmen bezüglich einer abweichenden  Formulierung bemühen. 

(8)

 

Qualität der Lehre 

 

Gesetzliche Einstellungsvoraussetzungen 

 Diversity/Gleichstellung/Schwerbehinderte 

 Bewerbungsunterlagen/Bewerbungsfrist/Adresse 

 Hinweis zum Profilpapier 

 

In diesen Standardtext werden die für die Ausschreibung der jeweiligen Professur spezi‐ 

fischen Informationen eingebettet. Hierfür ist die Fakultät zuständig. Dieser Teil der Aus‐ 

schreibung muss die folgenden Informationen enthalten: 

Zuordnung zu einer Fakultät (ggf. ergänzend Zuordnung zu einer Abteilung oder einem 

 

Institut) 

 (frühestmöglicher) Besetzungstermin 

 Wertigkeit (W1, W2 oder W3) 

 

Bei Juniorprofessuren mit Tenure Track lautet die Angabe „W1 mit Tenure Track nach  W2“ oder, in Ausnahmefällen, „W1 mit Tenure Track nach W3“. 

Aufgabenumschreibung (Widmung/Denomination) 

 individuelle Tätigkeitsbeschreibung 

 

Die konkreten Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber und die Beschrei‐ 

bung der Anforderungen nach § 36 HG müssen u.a. zum Ausdruck bringen, dass die  Stelleninhaberin oder der Stelleninhaber in der Forschung (sowie ggfs. der Krankenver‐ 

sorgung) ausgewiesen sein soll und das Fach in der Lehre möglichst breit vertreten soll. 

Der Ausschreibungstext sollte hinsichtlich der fachlichen und formalen Kriterien mög‐ 

lichst so breit formuliert sein, dass viele qualifizierte potentielle Bewerberinnen und Be‐ 

werber aus dem In‐ und Ausland angesprochen werden. 

 

(9)

 

 individuelle Einstellungsvoraussetzungen 

 

Bei der Besetzung von Stellen der allgemeinen Didaktik sowie fachdidaktischer Stellen  ist der Hinweis zu ergänzen, dass ein Nachweis einer dreijährigen Schulpraxis der Be‐ 

werberinnen und Bewerber erwünscht ist. In anderen Fällen könnte z.B. ein Hinweis auf  erforderliche Industrieerfahrung oder auf Erfahrungen in der Krankenversorgung erfol‐ 

gen. 

Die Stellenausschreibung bietet auch die Möglichkeit, auf erforderliche oder erwünschte  Schlüsselkompetenzen, die im wissenschaftlichen Raum eine immer größere Rolle einneh‐ 

men, hinzuweisen (vgl. auch unten, 1.10) oder auch auf die Bedeutung von Teamarbeit in der  Fakultät oder die Möglichkeiten zu interdisziplinärer oder interkultureller Zusammenarbeit. 

     

 § 3 (2) BO, Besonderheit bei Juniorprofessuren:  

Es sind drei Kriterienkataloge vorzulegen. Diese enthalten  

 die Auswahlkriterien zur Besetzung der Juniorprofessur  

 die Evaluationskriterien für die Zwischenevaluation im Laufe des dritten Jahres  

 die Berufungskriterien für das spätere Berufungsverfahren unter Ausschreibungs‐ 

verzicht gem. § 38 (1) S. 3 Nr. 2a HG (Tenure‐Track‐Verfahren).  

 LGG, SGB IX 

 

 Zuständigkeit: Rektorat; Fakultätsrat 

 

 Bei der Besetzung von Stellen in der Medizinischen Fakultät stellt die Fakultät, soweit  die Krankenversorgung und das öffentliche Gesundheitswesen betroffen sind, das  Einvernehmen mit dem Universitätsklinikum her.

     

1.3 Profilpapier

 

Darüber hinaus muss von der Fakultät ein Profilpapier in deutscher und in der Regel auch in  englischer Sprache erstellt werden, welches Angaben zur Fakultät sowie zu der zu besetzenden 

(10)

 

Stelle enthält. Etwaige Übersetzungskosten trägt das Rektorat. Die Form dieses Profilpapiers  legt  das  Rektorat  im  Sinne  eines  hochschulweit  einheitlichen  Standards  fest.  Das  Profilpapier enthält zum einen Angaben, in denen die Universität Duisburg‐Essen als ganze  präsentiert wird, sowie Angaben zum rechtlichen Rahmen und zum Gehalt. Diese Passagen  werden vom Rektorat bereitgestellt und bei Bedarf aktualisiert. Zum anderen präsentiert  darin die Fakultät sich selbst sowie den Bereich, in dem die Professur angesiedelt ist, und  spezifiziert die Anforderungen an die Stelle sowie die Ausstattung. 

Die Fakultät macht dieses Profilpapier auf ihren Internetseiten bekannt. 

     

 zeitgleich mit lfd. Nr. 2 

 

 § 3 (3) Satz 2 bis 4 BO 

 

 Zuständigkeit: Fakultätsrat, Dekanat 

   

  1.4 Ausschreibungsantrag

 

Die Fakultät beantragt beim Rektorat die Veröffentlichung des Ausschreibungstextes und legt  dem Rektorat einen Vorschlag zur voraussichtlichen Grundausstattung der Professur vor. Ggf. 

ist  in  diesem  Zusammenhang  auch  die  Aktualisierung  oder  Änderung  der  bisherigen  Aufgabenumschreibung  der  Professur  (Widmung  /  Denomination)  zu  beantragen.  Bei  Juniorprofessuren sind zudem drei Kriterienkataloge vorzulegen (vgl. oben, Ziffer 1.2). 

     

 § 3 (2) Satz 2 BO 

 § 3 (3) Satz 1 BO 

 Zuständigkeit: Dekanin / Dekan 

(11)

   

1.5 Wahl (Zusammensetzung) der Berufungskommission

 

 

Spätestens mit der Verabschiedung des Ausschreibungstextes wählt der Fakultätsrat die Be‐ 

rufungskommission. 

Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer oder wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mit‐ 

arbeiter anderer Fakultäten oder anderer Universitäten sollen der Berufungskommission als  stimmberechtigte oder als weitere beratende Mitglieder angehören. Die Fakultät hat eine Be‐ 

teiligung solcher Mitglieder grundsätzlich zu prüfen. 

Bei einer Professur, die den gemeinsamen Profilbereichen der UA Ruhr zugeordnet ist, ist min‐ 

destens eine Vertreterin oder ein Vertreter der anderen Universitäten als externes Mitglied  mit Stimmrecht an der Berufungskommission zu beteiligen. 

Insbesondere in kleinen Fächern ist es ratsam, externen Sachverstand, d.h. Mitglieder dessel‐ 

 

ben Fachs anderer Universitäten, hinzuziehen. Außerdem kann es bei unterschiedlichen Inte‐ 

ressen innerhalb des Faches hilfreich sein, wenn die Kommission auch mit Mitgliedern anderer  Universitäten besetzt ist. 

Der Fakultätsrat muss die Nicht‐Beteiligung externer Mitglieder gesondert begründen. 

 

Es empfiehlt sich, dass der Fakultätsrat immer gleich eine Liste möglicher alternativer inter‐ 

ner und externer Kommissionsmitglieder verabschiedet, damit unmittelbar Nachrücker zur  Verfügung stehen (z.B. für den Fall, dass ein Mitglied wegen Befangenheit ausscheidet) und  keine neue Fakultätsratssitzung erforderlich ist. 

Bei der Besetzung von Stellen in der Medizinischen Fakultät gehören die Ärztliche Direktorin 

 

beziehungsweise der Ärztliche Direktor und die Kaufmännische Direktorin beziehungsweise  der Kaufmännische Direktor als beratende Mitglieder der Berufungskommission an, sofern  die Krankenversorgung und das öffentliche Gesundheitswesen betroffen sind. Bei der Beset‐ 

zung von W1‐Juniorprofessuren beziehungsweise W2‐Professuren in einer Klinik oder einem  Institut der Medizinischen Fakultät mit Aufgaben in der Krankenversorgung kann die bezie‐ 

(12)

 

hungsweise der für  die Krankenversorgung verantwortliche Klinikdirektorin beziehungs‐ 

weise Klinikdirektor oder Institutsdirektorin beziehungsweise Institutsdirektor der Beru‐ 

fungskommission angehören, um die Organisation und Gesamtverantwortlichkeit der Kran‐ 

kenversorgung adäquat zu berücksichtigen. 

Für den Fall, dass eine fachdidaktische Professur ausgeschrieben wird, müssen der Beru‐ 

fungskommission zwei  Hochschullehrerinnen  bzw. Hochschullehrer  mit  fachdidaktischer  Stellendenomination, von denen mindestens eine/r fachnah sein soll, als stimmberechtigte  Mitglieder angehören. Gegebenenfalls ist eine zusätzliche Beteiligung des ZLB sicherzustellen  (vgl. BO § 4 (8) Sätze 2 und 3). Entsprechendes gilt bei der Besetzung von Professuren mit  Genderdenomination und bei der Besetzung von Professuren im In‐East (vgl. BO § 4 (9)). 

 

Bei  der  Besetzung  einer  W2‐  oder  W3‐Professur  mit  einer  Juniorprofessorin/einem  Juniorprofessor im Tenure‐Track‐Verfahren wird die Berufungskommission in der Gruppe  der  Hochschullehrerinnen  und Hochschullehrer mehrheitlich  mit externen  Mitgliedern  besetzt, die nicht Mitglieder oder Angehörige der Universität Duisburg‐Essen sind. Dies gilt  ferner auch für die Zusammensetzung der Kommission, die im Laufe des dritten Jahres einer  Juniorprofessur die Evaluation durchführt.  

Mitgliedern der Berufungskommission, die nicht zugleich Mitglieder der Universität Duis‐ 

burg‐Essen sind, erstattet die jeweilige Fakultät die Reisekosten. Die Dekanin oder der Dekan  informiert die betreffenden Mitglieder und stellt ihnen rechtzeitig die erforderlichen Formu‐ 

lare zur Verfügung. 

 

Die Besetzung der Berufungskommission soll gemäß § 11b HG NRW zur Hälfte mit Frauen  erfolgen. Eine paritätische Besetzung erfolgt in allen Statusgruppen. Dieses Ziel kann bei‐ 

spielsweise dadurch erreicht werden, dass die Mitglieder der Berufungskommission mithilfe  separater Listen (eine nur für Frauen und eine nur für Männer) gewählt werden. Eine Aus‐ 

nahme von der erforderlichen paritätischen Besetzung kann nur im begründeten Einzelfall  gemacht werden. Die Begründung ist dann zu dokumentieren. Die Gleichstellungsbeauf‐ 

    

(13)

   

tragte der UDE und die Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät sowie die bzw. der Beru‐ 

fungsbeauftragte sind über die Zusammensetzung der Berufungskommission zu informieren. 

 

Werden innerhalb einer Fakultät zeitgleich oder aber auch in einem kurzen zeitlichen Abstand  zwei oder mehr Professuren mit sehr ähnlichen oder sogar identischen Aufgabenumschrei‐ 

bungen ausgeschrieben, steht zu erwarten, dass die Bewerberlage nahezu identisch sein  wird. In solchen Fällen können die Berufungskommissionen zusammenarbeiten. Alternativ  kann die Fakultät auch überlegen, ob sie die Kommissionen identisch besetzt (vgl. § 4 (6)  BO). 

 

Soweit möglich, sollte bereits bei der Wahl der Berufungskommissionsmitglieder im Fakul‐ 

tätsrat auf mögliche Befangenheitsverhältnisse geachtet werden (vgl. unten, 2.5). 

   

 zeitgleich mit lfd. Nr. 2 

 

 Zuständigkeit: Fakultätsrat 

 

 § 4 (1) Satz 1, (2) Sätze 8 u. 9, (3) Sätze 1 und 3, (5) , (8), (9), (10) Satz 4, (11) BO 

 § 3 (2) Satz 2 EvalO 

   

  Zur Zusammensetzung der Berufungskommission: 

   

Die BK hat mindestens sieben und höchstens 13 Mitglieder mit Stimmrecht. Mindestens ein stimm‐ 

berechtigtes Mitglied muss der Gruppe der Studierenden und mindestens zwei stimmberechtigte  Mitglieder müssen der Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehö‐ 

ren. Wenn die BK mehr als fünf stimmberechtigte Mitglieder der Gruppe der Hochschullehrerinnen  und  Hochschullehrer hat, müssen ihr auch mindestens drei stimmberechtigte Mitglieder der  Gruppe der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zwei stimmberechtigte  Mitglieder der Gruppe der Studierenden angehören. In jedem Fall müssen die Mitglieder der  Gruppe der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer die Stimmenmehrheit haben. 

(14)

 

  

stimmberechtigte Mitglieder 

 

nicht stimmberechtigte  bzw. beratende Mitglieder 

 

Gruppe der 

        Größe    Studierende¹    Dekanin, Dekan²    Gleichstellungs‐  beauftragte³    Schwerbehinder‐    Berufungs‐  beauftragte/r5    anderweitige  Beratung6  

    Hochschul‐  lehrerinnen,  Hochschul‐  lehrer    Wissenschaft‐  liche Mitar‐  beiterinnen,    Studierende 

   7  7      

   8  7      

   11       

   12       

  13       

  13       

Die Besetzung der BK soll Aspekte der Vielfalt berücksichtigen und möglichst zur Hälfte mit 

 

Frauen erfolgen (s. oben, S.12). 

Hochschullehrer/innen oder wissenschaftliche Mitarbeiter/innen 

 

anderer Fakultäten oder anderer Universitäten sollen der BK als  stimmberechtigte oder als weitere beratende Mitglieder angehö‐ 

ren. 

Besonderheit bei der Berufung einer Juniorprofessorin/eines  Juniorprofessors auf eine W2‐ oder W3‐Professur im Tenure‐

Track‐Verfahren:  

Die Berufungskommission wird in der Gruppe der 

Hochschullehrer/innen mehrheitlich mit externen Mitgliedern  besetzt, die nicht Mitglieder oder Angehörige der UDE sind. 

 

 

 

 

(15)

 

 

¹ Der BK soll in jedem Fall ein weiteres Mitglied der Gruppe der Studierenden als beratendes Mitglied  angehören. Es können auch mehrere sein. Darüber entscheidet der Fakultätsrat. 

² Die Dekanin oder der Dekan kann an allen Sitzungen der BK teilnehmen und ist wie ein Mitglied zu  laden und zu informieren. 

³ Die Gleichstellungsbeauftragten der Universität und der Fakultät haben zwar kein Stimmrecht,  können aber an allen Sitzungen mit Rede‐ und Antragsrecht teilnehmen und sind von Beginn an  wie ein Mitglied zu laden und zu informieren. Falls die Gleichstellungsbeauftragte der Fakultät dabei  in  einen  Interessenkonflikt  gerät,  ist  mit  der  Gleichstellungsbeauftragten  der  Universität  Rücksprache zu halten. 

Liegen Bewerbungen von Schwerbehinderten vor, wird die Schwerbehindertenvertretung zu den 

Sitzungen der BK eingeladen. Die Schwerbehindertenvertretung hat zwar kein Stimmrecht, über‐ 

nimmt aber eine beratende und überwachende Funktion. 

Die oder der Berufungsbeauftragte (vgl. dazu auch unten, 2.3) nimmt mit beratender Stimme an 

den Sitzungen der Berufungskommission teil. Sie oder er ist von Beginn an wie ein Mitglied zu laden  und zu informieren. 

Darüber hinaus steht es der BK frei, sich anderweitig beraten zu lassen. Die BK kann nach Beratung und 

Beschluss weitere Personen zu einzelnen oder allen BK‐Sitzungen beratend hinzuziehen. 

Ist die Gruppe der Studierenden nur mit einem stimmberechtigten Mitglied in der BK vertreten, 

fungiert das studentische Mitglied, das mit beratender Stimme in die BK gewählt worden ist, als  persönliche/r Stellvertreter/in des stimmberechtigten Mitglieds. Die Vertretung kann jeweils nur für  eine ganze Sitzung übernommen werden und ist im Sitzungsprotokoll zu dokumentieren. 

                   

 

(16)

Darüber hinaus sind die folgenden Punkte zu beachten: 

 

Die bisherige Inhaberin bzw. der bisherige Inhaber der Professur darf nicht Mitglied der Kom‐ 

mission sein und nicht an deren Sitzungen teilnehmen (s. auch unten, 2.5). 

Die Vertreterinnen bzw. Vertreter des wissenschaftlichen Mittelbaus bzw. der Studierenden  sollen nicht Mitarbeiter/innen bzw. Hilfskräfte der wieder zu besetzenden Professur sein (s. 

auch unten, 2.5). 

Neben den gewählten Mitgliedern der Berufungskommission sind somit die Gleichstellungs‐ 

 

beauftragten der Universität und der Fakultät, die oder der Berufungsbeauftragte sowie ge‐ 

gebenenfalls die Schwerbehindertenvertretung von Beginn des Verfahrens an durch die  Kommissionsvorsitzende oder den Kommissionsvorsitzenden schriftlich und umfassend zu  informieren, zu den Kommissionssitzungen und anderen Terminen einzuladen sowie in die  Kommunikation mit den Kommissionsmitgliedern einzubeziehen. 

Der bzw. dem Berufungsbeauftragten sind überdies von der Fakultät der Frauenförderplan  der Fakultät sowie von der Verwaltung der zentrale Rahmenplan zur Gleichstellung an der  UDE zur Verfügung zu stellen. 

   

  1.6 Information über die Zusammensetzung der Berufungskommission

 

 

Nach der Wahl  der  Berufungskommission informiert  die Dekanin oder der  Dekan  das  Rektorat über die Zusammensetzung der Kommission. Unmittelbar anschließend wird die  Berufungsbeauftragte bzw. der Berufungsbeauftragte durch die Rektorin bzw. den Rektor  bestellt. 

     

 Zuständigkeit: Dekanin oder Dekan, Rektor/in, unterstützt durch die Universitätsverwal‐ 

tung (Sachgebiet Berufungsmanagement und Personalangelegenheiten der  Professorinnen und Professoren) 

 § 4a (1) Satz 2 und § 8 (1) BO 

       

(17)

 

1.7 Konstituierende Sitzung der Berufungskommission

 

Nach der Bestellung der oder des Berufungsbeauftragten beruft die Dekanin oder der Dekan  die konstituierende Sitzung der Berufungskommission ein. In dieser Sitzung wählt die Beru‐ 

fungskommission aus ihrer Mitte eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden sowie eine stell‐ 

vertretende Vorsitzende oder einen stellvertretenden Vorsitzenden, die Mitglied der Gruppe  der Hochschullehrerinnen bzw. Hochschullehrer sein müssen. 

     

 Zuständigkeit: Dekanin oder Dekan 

 

 § 4a (1) Satz 1BO 

     

1.8 Information über den Vorsitz der Berufungskommission

 

Im Anschluss an die konstituierende Sitzung unterrichtet die Dekanin bzw. der Dekan das  Rektorat über die Wahl der Vorsitzenden bzw. des Vorsitzenden und ihrer/seiner Stellvertre‐ 

terin bzw. ihres/seines Stellvertreters. 

     

 Zuständigkeit: Dekanin oder Dekan 

 

 § 4a (1) Satz 2 BO 

   

  1.9 Strukturelle und kapazitative Prüfung des Rektorats

 

Das Rektorat prüft den von der Fakultät vorgelegten Antrag auf Ausschreibung unverzüglich  gemäß § 38 (1) HG hinsichtlich formaler Anforderungen, haushaltsrechtlicher und kapazitati‐ 

ver Überlegungen sowie der Übereinstimmung mit den Bedürfnissen der Fakultät und der Uni‐ 

versität unter Berücksichtigung der maßgeblichen Strukturpläne, der ZLV sowie der Anforde‐ 

rungen der Frauenförderpläne, der Studien‐ und Prüfungsordnungen und des Hochschulent‐ 

wicklungsplans. 

Im Anschluss beschließt das Rektorat über den Antrag auf Ausschreibung. 

         

(18)

 Zuständigkeit: Rektorat (Universitätsverwaltung: Prüfung durch das Sachgebiet Struk‐ 

turentwicklung  auf  Veranlassung  des  Sachgebietes  Berufungsmanagement  und  Personalangelegenheiten der Professorinnen und Professoren) 

 § 6 (1) BO 

     

1.10 Kriterienkatalog

 

Die Berufungskommission erstellt unverzüglich nach ihrer Konstituierung, auf jeden Fall aber,  bevor sie von den eingegangenen Bewerbungen Kenntnis erhält, einen Kriterienkatalog, auf 

dessen Grundlage die Bewerberinnen und Bewerber während des gesamten Berufungsver‐ 

fahrens zu bewerten sind. 

Der Kriterienkatalog muss in enger Anlehnung an den Ausschreibungstext erstellt werden. Es  sind zwei Arten von Kriterien zu unterscheiden: 

a)  Kriterien, die zwingend erfüllt sein müssen 

 

Dies sind Kriterien, von denen gilt, dass eine Bewerberin oder ein Bewerber sie auf je‐ 

den Fall erfüllen muss, um für die ausgeschriebene Professur infrage zu kommen. 

b)  Kriterien, die nicht zwingend erfüllt sein müssen 

 

Dies sind Kriterien, von denen gilt, dass es zwar wünschenswert wäre, wenn die Bewer‐ 

berin oder der Bewerber sie erfüllten, deren Erfüllung jedoch nicht erforderlich dafür  ist, dass die Bewerberin oder der Bewerber für die ausgeschriebene Professur infrage  kommt. 

Die Kriterien, die zwingend erfüllt sein müssen, dürfen nur dem Ausschreibungstext ent‐ 

nommen werden. Sie sind an dort verwendeten Formulierungen wie „Voraussetzung ist“, 

„vorausgesetzt wird“ oder „erwartet wird“ zu erkennen. 

 

Kriterien, deren Erfüllung nur erwünscht ist, sind im Ausschreibungstext an Formulierungen  wie „wünschenswert wäre“, „erwünscht ist“, „vorzugsweise“ oder „von Vorteil wäre“ zu  erkennen. 

Alle im Ausschreibungstext genannten Kriterien, die zwingend erfüllt sein müssen oder de‐ 

 

ren Erfüllung nur erwünscht ist, sind in den Kriterienkatalog aufzunehmen. Kriterien, deren  

 

(19)

 

Erfüllung nur erwünscht ist, können in den Kriterienkatalog auch dann aufgenommen wer‐ 

den, wenn sie nicht im Ausschreibungstext genannt worden sind. 

Den Kriterien, die zwingend erfüllt sein müssen, ist im Auswahlverfahren das größte Ge‐

wicht  beizumessen.  Den  im  Ausschreibungstext  genannten  Kriterien,  deren  Erfüllung  wünschenswert ist, ein größeres Gewicht beizumessen, als den im weiteren Verlauf des  Verfahrens ergänzten Kriterien. Letztere können dann eine Rolle spielen, wenn die anderen  Kriterien sämtlich erfüllt sind. 

Insbesondere aufgrund der Anforderungen, die für Kriterien gelten, die zwingend erfüllt  sein müssen, ist es sehr wichtig, sich über die Kriterien schon bei der Formulierung des Aus‐ 

schreibungstextes ausreichend Gedanken zu machen. 

Die Kriterien und die ihr von der Kommission zugemessene Bedeutung (etwa von der Kom‐ 

mission beschlossene Gewichtungen) sind zu dokumentieren. Beides darf im Laufe des Ver‐ 

fahrens nicht verändert werden (für eine Ausnahme vgl. unten, 2.4). Grundsätzlich kann  auch mehreren Kriterien das gleiche Gewicht beigemessen werden. Bei der Beurteilung, ob  die einzelnen Bewerberinnen und Bewerber die Kriterien erfüllen, ist insofern eine diffe‐ 

renzierte Betrachtung erforderlich, als Unterschiede in den verschiedenen Werdegängen zu  berücksichtigen sind, z.B. wissenschaftliche Leistung bezogen auf die Dauer der wissen‐ 

schaftlichen Tätigkeit, Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, chronische Erkrankungen,  Wirtschafts‐ oder Industrieerfahrung, „unterbrochene“ Arbeitsverhältnisse, Auslandsauf‐ 

enthalte etc. Darüber hinaus sollten auch die Rahmenbedingungen der erbrachten wissen‐ 

schaftlichen Leistungen berücksichtigt werden, z.B. Vollzeit‐ oder Teilzeitstelle, Ausstattung  der Stelle (Folgepersonal, Sachmittel) oder zu erbringende Dienstleistungen für Vorge‐ 

setzte. 

Für die Beurteilung der Bewerberinnen und Bewerber können unter anderem die folgen‐ 

den Kriterien herangezogen werden, deren Gewichtung auch von der Art der Professur  (W1, W2 oder W3) abhängig ist: 

 

hervorragende Forschungskompetenz 

 

Sie zeigt sich z.B. in Publikationen (insbesondere Aufsätze in referierten Zeitschriften,  

 

(20)

aber auch Monografien), Stipendien, Rufen, Forschungspreisen oder Patenten.  

hervorragende Lehr‐ bzw. hochschuldidaktische Kompetenz 

 

Sie zeigt sich z.B. in Lehrerfahrungen, Evaluationsergebnissen oder Lehrpreisen, in der  Teilnahme an hochschuldidaktischen Fortbildungen, der Betreuung von Qualifikations‐ 

arbeiten, der fachlichen und methodischen Breite oder in einer Probelehrveranstaltung. 

ausgewiesene Kompetenz zur Drittmitteleinwerbung 

 

Von besonderem Interesse sind Einwerbungen von kompetitiven Drittmitteln, vorzugs‐ 

weise von der DFG oder – bei Bewerbungen aus dem Ausland – von vergleichbaren För‐ 

derinstitutionen; die Höhe der eingeworbenen Drittmittel spielt dabei nicht notwendi‐ 

gerweise eine entscheidende Rolle. 

fachliche Passung 

 

Sie zeigt sich darin, dass die Forschung und Lehre der Bewerberin oder des Bewerbers  je nach Ausschreibung zu den Forschungs‐ und Lehrprofilen der besetzten Professuren  und/oder zu den Forschungsschwerpunkten der Fakultät komplementär ist oder sie  stärkt. 

Interdisziplinarität / Anschlussfähigkeit zu Forschungsschwerpunkten der UDE 

 

Internationalität / Internationale Sichtbarkeit 

 

Sie zeigt sich u.a. in international beachteten Forschungsleistungen, Publikationen in  international anerkannten Organen, Auslandsaufenthalten, internationalen 

Kontakten und Kooperationen sowie in der Kompetenz, Lehrveranstaltungen in  englischer (ggf. auch in einer anderen) Sprache abzuhalten. 

Überfachliche Kompetenzen 

 

Hierzu gehören u.a. strategische Kompetenz, Führungs‐, Kommunikations‐, Kooperati‐ 

ons‐, Selbstverwaltungs‐ sowie Gender‐ und Diversitykompetenz. 

Leistung in der Krankenversorgung 

 

Bei der Besetzung von Professuren an der Medizinischen Fakultät mit Aufgaben in der  Krankenversorgung ist dies ein weiteres Auswahlkriterium.

(21)

   

 Zuständigkeit: Berufungskommission 

 

 § 5 (2) Satz 1 BO 

     

Bei der Besetzung einer Juniorprofessur sowie bei der Besetzung einer W2‐ oder W3‐

Professur mit einer Juniorprofessorin/einem Juniorprofessor im Tenure‐Track‐Verfahren ist  hiervon  abweichend  auf  den  jeweils  einschlägigen  Katalog  der  Auswahl‐  bzw. 

Berufungskriterien gem. § 3 (2) BO zurückzugreifen.  

     

 § 5 (2) Satz 3 BO 

  § 12 (1) Sätze 2 und 3 BO 

   

  1.11 Veröffentlichung der Ausschreibung

 

Die Ausschreibung durch das Rektorat erfolgt in der Regel in der Wochenzeitung ‚DIE ZEIT‘ 

sowie in elektronischer Form bei academics.de (die Ausschreibungen der Medizinischen Fa‐ 

kultät erfolgen in der Regel im Deutschen Ärzteblatt). Außerdem wird der Ausschreibungstext  in deutscher und in der Regel in englischer Sprache im zentralen Stellenmarkt der Universität  Duisburg‐Essen  (https://www.uni‐due.de/stellenmarkt/)  und  auf  der  Internet‐Seite  „Aus‐ 

schreibungsdienst“ des Deutschen Hochschulverbandes veröffentlicht; der Ausschreibungs‐ 

text wird auch der Bundesagentur für Arbeit, Vermittlung schwerbehinderter Akademiker, zu‐ 

gesandt. 

Auf Wunsch und auf Kosten der Fakultät kann der Ausschreibungstext auch in anderen Publi‐ 

kationen oder Internetbörsen veröffentlicht werden. Hierzu zählen unter anderem akademi‐ 

sche Fachgesellschaften, Berufsverbände, Fachzeitschriften, Datenbanken und wissenschaftli‐ 

che Frauenverbände wie beispielsweise der „Deutsche Ingenieurinnenbund e.V.“. 

Auf eine ausreichende Verbreitung der Ausschreibung in internationalen Foren/Medien ist zu  achten. Eine englische Fassung der Ausschreibung wird zudem den Auslandsbüros der UA Ruhr  zur weiteren Verbreitung übermittelt. 

(22)

 

Außerdem wird der Ausschreibungstext der Schwerbehindertenvertretung und dem Gleich‐ 

stellungsbüro zur Kenntnis gegeben. 

Die englischsprachige Fassung des Ausschreibungstextes kann auch im Online‐Stellenportal 

der Europäischen Kommission „EURAXESS“ veröffentlicht werden.  

     

Zuständigkeit:  Universitätsverwaltung  (Sachgebiet  Berufungsmanagement  und  Personalangelegenheiten der Professorinnen und Professoren); bei Ausschreibungen in  der Medizinischen Fakultät die Personalverwaltung des Klinikums 

 § 7 (2) Sätze 1 bis 3 BO   

   

1.12 Hochschulinterne Bekanntgabe der Ausschreibung

 

Die Dekaninnen und Dekane der anderen Fakultäten werden über die Entscheidung des Rek‐ 

torats über die Einleitung des Berufungsverfahrens und durch die Zusendung des Ausschrei‐ 

bungstextes informiert. 

     

 Zuständigkeit: Universitätsverwaltung (Sachgebiet Berufungsmanagement und  Personalangelegenheiten der Professorinnen und Professoren) 

 § 7 (3) Satz 1 BO 

     

1.13 Beteiligung anderer Fakultäten

 

Die anderen Fakultäten prüfen, ob seitens ihrer Fakultät das Interesse besteht, in die gebildete  Berufungskommission ein beratendes Mitglied zu entsenden. Entsprechende Anträge sind in‐ 

nerhalb von zwei Wochen nach Veröffentlichung des Ausschreibungstextes an das Rektorat zu  richten. 

     

 Zuständigkeit: bisher am Verfahren nicht beteiligte Fakultäten 

 

 § 7 (3) Sätze 2 u. 3 BO 

(23)

   

2 Bewerbungen, Auswahlverfahren, Arbeit der Berufungskommis- sion

  2.1 Eingehende Bewerbungen

 

Bewerbungen werden von der Dekanin bzw. vom Dekan entgegengenommen. Die Bewerbe‐ 

rinnen und Bewerber erhalten von der Dekanin bzw. dem Dekan eine Eingangsbestätigung. 

     

 Zuständigkeit: Dekanin oder Dekan 

 

 u.a. § 7 (1) Satz 1 Buchst. g BO 

     

2.2 Bewerbungen von Schwerbehinderten

 

Über Bewerbungen von Schwerbehinderten wird die Schwerbehindertenvertretung unmittel‐ 

bar nach Eingang der Bewerbung unterrichtet. Zu diesem Zweck müssen die Bewerbungsun‐ 

terlagen im Dekanat geprüft werden. Dabei ist darauf zu achten, dass kein stimmberechtigtes  Mitglied der Berufungskommission von den Bewerbungen Kenntnis erhält, bevor nicht der Kri‐ 

terienkatalog beschlossen wurde. 

     

 Zuständigkeit: Dekanin oder Dekan 

 

 § 4a (4) Satz 1 BO 

     

2.3 Berufungskommission; Formalien (z.B. Einladungen, Geschäftsordnung)

 

Die Vorsitzende bzw. der Vorsitzende der Berufungskommission lädt jeweils spätestens eine  Woche im Voraus schriftlich zu den Sitzungen ein. Bei der Terminfindung sind insbesondere  die oder der Berufungsbeauftragte sowie die Gleichstellungsbeauftragte einzubeziehen, da sie  möglichst an allen Sitzungen teilnehmen sollen. Die Berufungskommission tagt nichtöffentlich. 

Hat sich die Berufungskommission keine Geschäftsordnung gegeben, so gilt für die Sitzungs‐ 

führung und sonstige Angelegenheiten die Geschäftsordnung des Senats (https://www.uni‐ 

due.de/imperia/md/content/zentralverwaltung/bereinigte_sammlung/3_12.pdf). 

(24)

 

 Zuständigkeit: BK‐Vorsitz 

 

 § 4a (2) Sätze 1 und 2 BO 

     

2.4 Berufungskommission; Aufgaben

 

Aufgabe der Berufungskommission ist es, dem Kriterienkatalog entsprechend die besten  Bewerberinnen und Bewerber für die zu besetzende Professur ausfindig zu machen. Hierbei  strebt  die  UDE  eine  Steigerung  der  Vielfalt  ihrer  Mitglieder  auch  in  der  Gruppe  der  Hochschullehrerinnen  und  Hochschullehrer  an.  Die  Berufungskommission  kann  bis  zum  Ablauf  der  Bewerbungsfrist  –  und  mit  Beschluss  auch  noch  während  eines  laufenden  Verfahrens nach Ende der Bewerbungsfrist (der Beschluss ist zu dokumentieren) – geeignete  Personen ansprechen und explizit zur Bewerbung auffordern. Dieses Instrument der aktiven  Rekrutierung soll insbesondere  in  Fächern,  in  denen  Frauen  und/oder  internationales  Personal unterrepräsentiert sind, genutzt werden. 

Dazu genügt es allerdings nicht, die Ausschreibung lediglich an verschiedene Adressatinnen 

 

oder Adressaten zu versenden (z.B. an Kolleginnen, Kollegen, Fachgesellschaften oder Netz‐ 

werke), oder Wissenschaftlerinnen mit einem Standardschreiben über die geplante Stellenbe‐ 

setzung zu informieren. Besser ist es, zu Personen, die für die zu besetzende Professur geeig‐ 

net erscheinen, persönlichen Kontakt aufzunehmen. 

Für eine aktive Suche speziell nach Wissenschaftlerinnen können z.B. die folgenden Datenban‐ 

ken genutzt werden: 

• www.academia‐net.de 

 

AcademiaNet – exzellente Wissenschaftlerinnen im Blick 

  • www.femconsult.de 

 

Datenbank für promovierte und habilitierte Wissenschaftlerinnen in Deutschland 

 

• www.dawn.uni‐hannover.de 

 

Datenbank für niedersächsische Wissenschaftlerinnen 

(25)

   

• www.femtech.at 

 

Datenbank für Wissenschaftlerinnen in den Bereichen Forschung und Technologie 

 

• www.femdat.ch 

 

Datenbank für Wissenschaftlerinnen und Expertinnen aus verschiedenen Wissen‐ 

schaftsdisziplinen in der Schweiz 

Um die aktive Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten transparent zu gestal‐ 

 

ten, sollten alle entsprechenden Aktivitäten in den Protokollen explizit dokumentiert wer‐ 

den. 

Die Berufungskommission kann im laufenden Verfahren (Entscheidungsfindung) jederzeit 

 

Schritte zurückgehen, z. B. 

 

• Aufnahme von Bewerbungen nach Bewerbungsschluss 

 

• Ansprache von geeigneten Personen und Aufforderung zur Bewerbung (§ 5 (1) Satz 2 

 

BO), auch nachdem die hochschulöffentlichen Vorträge bereits stattgefunden haben 

 

• Wenn die Berufungskommission nach Sichtung der Bewerbungen und trotz aktiver Rek‐ 

rutierung zu der Auffassung gelangt, dass es nicht hinreichend viele geeignete Kandida‐ 

tinnen und Kandidaten gibt und daher eigentlich eine Neuausschreibung erforderlich  wäre, darf sie den Kriterienkatalog (s. oben, 1.10) ändern. Dabei hat sie zwei Möglichkei‐ 

ten: 

a)  Sie kann die relative Gewichtung der Kriterien ändern. 

 

b)  Sie kann Kriterien, deren Erfüllung wünschenswert wäre, zum Kriterienkatalog hin‐ 

zufügen oder aus ihm streichen. 

Kriterien, die aufgrund des Ausschreibungstextes zwingend erfüllt sein müssen, dürfen 

 

nicht verändert werden. Falls der Kriterienkatalog geändert wird, müssen sämtliche ein‐ 

gegangenen Bewerbungen im Lichte des modifizierten Kriterienkatalogs erneut über‐ 

prüft werden. 

(26)

 

Zu beachten ist aber, dass jeder Schritt in den Protokollen (mit Abstimmungen) dokumen‐ 

tiert wird und dass zu jedem Zeitpunkt des Verfahrens alle Bewerberinnen und Bewerber  eine gleiche Behandlung erfahren. Eventuell müssen einige Schritte für alle Personen wie‐ 

derholt werden. 

Liegt der Vorschlag der Kommission dem Fakultätsrat zur Entscheidung vor, kann keine Än‐ 

derung mehr vorgenommen werden. 

     

 Zuständigkeit: Berufungskommission 

 

 § 5 (1) Satz 2 BO 

     

2.5 Befangenheit

 

Spätestens zum Zeitpunkt der Sichtung der Bewerbungen sollten mögliche Befangenheitsver‐ 

hältnisse der Kommissionsmitglieder mit den jeweiligen Bewerberinnen und Bewerbern ge‐ 

prüft werden (vgl. hierzu „Vermerk des Justitiariats zur Befangenheit“ – zu finden in der  Auflistung  der  Links  am  Ende  des  Leitfadens).  Die  hier  aufgestellten  Kriterien  für  Befangenheitsverhältnisse  sind  ebenso  bei  der  Auswahl  externer  Gutachterinnen  und  Gutachter zu berücksichtigen (vgl. Punkt 2.10). 

Unterschieden werden muss zwischen absoluten und relativen Gründen für das Vorliegen von 

 

Befangenheit. Maßgeblich ist hier das Verwaltungsverfahrensgesetz des Landes Nordrhein‐ 

Westfalen (VwVfG NRW), §§ 20, 21. 

Absolute Befangenheitsgründe schließen eine Mitwirkung als Mitglied einer Berufungskom‐ 

mission aus. Von einer Mitwirkung ausgeschlossen sind: 

 die Bewerberinnen und Bewerber 

   Angehörige von Bewerberinnen und Bewerbern (nach §21 (5) VwVfG NRW) 

 

1.   der Verlobte 

 

2.   der Ehegatte oder eingetragene Lebenspartner 

 

3.   Verwandte und Verschwägerte gerader Linie 

 

4.   Geschwister 

(27)

   

5.   Kinder der Geschwister 

 

6.   Ehegatten  der  Geschwister  und  Geschwister  der  Ehegatten 

 

6a eingetragene Lebenspartner der Geschwister und Geschwister der  eingetragenen Lebenspartner 

7.   Geschwister der Eltern 

 

8.   Personen, die durch ein auf längere Dauer angelegtes Pflegeverhältnis mit häus‐ 

licher Gemeinschaft wie Eltern und Kind miteinander verbunden sind (Pflegeel‐ 

tern und Pflegekinder). 

Angehörige sind die unter 1.‐8. aufgeführten Personen (vgl. § 20 (5) Satz 1 VwVfG NRW)  

 

auch dann, wenn 

 

1.   in den Fällen der Nummern 2, 3, 6 und 6a die die Beziehung begründende Ehe  oder eingetragene Lebenspartnerschaft nicht mehr besteht; 

2.   in den Fällen der Nummern 3 bis 7 die Verwandtschaft oder Schwägerschaft durch 

 

Annahme als Kind erloschen ist; 

 

3.   im Falle der Nummer 8 die häusliche Gemeinschaft nicht mehr besteht, sofern die 

 

Personen weiterhin wie Eltern und Kind miteinander verbunden sind. 

   Gesetzliche oder rechtliche Vertreterinnen bzw. Vertreter der Bewerberinnen oder Be‐ 

werber 

 Personen, die bei einer Bewerberin oder einem Bewerber oder bei einem Mitglied der  Berufungskommission gegen Entgelt beschäftigt sind oder bei ihr/ihm als Mitglied des 

Vorstands, des Aufsichtsrates oder eines gleichartigen Organs tätig sind 

 Personen, die durch die Tätigkeit oder durch die Entscheidung einen unmittelbaren Vor‐ 

teil oder Nachteil erlangen können 

(28)

 

Über die absoluten Befangenheitsgründe hinaus können auch sogenannte relative Befan‐ 

genheitsgründe vorliegen, die eine stimmberechtigte Mitwirkung von Mitgliedern in der Be‐ 

rufungskommission bzw. als Gutachterinnen bzw. Gutachter im Verfahren ausschließen. 

Dafür, was als relative Befangenheit gilt, sind in der Rahmengeschäftsordnung der DFG in  der Fassung vom 01.05.2010 sowie im VwVfG NRW Hinweise und Erläuterungen zu finden. 

Vor diesem Hintergrund legt die UDE die folgenden Kriterien als Gründe für die Besorgnis 

der relativen Befangenheit fest: 

 Verwandtschaftsverhältnisse, die nicht unter die absoluten Ausschlussgründe fallen, an‐ 

dere persönliche Bindungen oder Konflikte 

 wirtschaftliche Interessen von Personen im Sinne des vorigen Spiegelstrichs 

   frühere (in den letzten fünf Jahren) oder gegenwärtige Zugehörigkeit oder bevorstehen‐ 

der Wechsel zur selben Hochschule bzw. Tätigkeit in deren Gremien, z.B. in wissenschaft‐ 

lichen Beiräten, im Forschungsumfeld der Hochschule 

 wissenschaftliche Kooperation innerhalb der letzten drei Jahre, z.B. gemeinsame Publi‐ 

kationen (z.B.: gemeinsam verfasste Zeitschriftenartikel, Bücher, Buchkapitel, Lexikonar‐ 

tikel, gemeinsam herausgegebene Bücher oder Einzelhefte/Sonderhefte von Zeitschrif‐ 

ten oder gemeinsam durchgeführte Projekte. Befangenheit liegt nicht vor, wenn Mitglie‐ 

der der Berufungskommission Aufsätze in einem Werk veröffentlichen, dessen Heraus‐ 

geberin oder Herausgeber eine Bewerberin oder ein Bewerber ist oder umgekehrt) 

 Vorbereitung eines Antrags oder Durchführung eines Projekts mit einem nahe verwand‐ 

ten Forschungsthema (Konkurrenz) 

 Beteiligung an laufenden oder innerhalb der letzten 12 Monate abgeschlossenen Beru‐ 

fungsverfahren als Bewerberin bzw. Bewerber oder als internes Mitglied der Berufungs‐ 

kommission 

 Beteiligung an gegenseitigen Begutachtungen innerhalb der letzten 12 Monate 

(29)

   

 Tätigkeit als Gutachterin oder Gutachter für eine Bewerberin oder einen Bewerber (Dis‐ 

sertation,  Habilitation, Evaluation  einer Juniorprofessur, Nachwuchsforschergruppe),  Doktorandin bzw. Doktorand oder Habilitandin bzw. Habilitand einer Bewerberin oder  eines Bewerbers, es sei denn, es besteht eine unabhängige wissenschaftliche Tätigkeit 

seit mehr als 10 Jahren 

 dienstliches Abhängigkeitsverhältnis innerhalb der letzten 10 Jahre 

   Als Gutachterinnen bzw. Gutachter kommen auch ehemalige Inhaberinnen oder Inhaber 

der zu besetzenden Professur nicht in Betracht (vgl. oben, 1.5) 

Alle Mitglieder von Berufungskommissionen prüfen sorgfältig, ob bei ihnen Besorgnis zur  Befangenheit vorliegen könnte, und informieren die Kommission entsprechend. Entspre‐ 

chendes gilt auch für die Gleichstellungsbeauftragte, die Berufungsbeauftragte oder den Be‐ 

rufungsbeauftragten, die Schwerbehindertenbeauftragte oder den Schwerbehindertenbe‐ 

auftragten sowie die Dekanin oder den Dekan. Bei Vorliegen von Kriterien, die eine Besorgnis  einer relativen Befangenheit vermuten lassen, befindet die Berufungskommission unter Aus‐ 

schluss der betroffenen Mitglieder, ob Befangenheit vorliegt oder nicht. Ist sich die Kommis‐ 

sion in ihrem Urteil unsicher, holt sie eine Stellungnahme des Justitiariats ein. 

Bei absoluten Befangenheitsgründen sind die Mitglieder per Gesetz von der Mitwirkung am 

 

Berufungsverfahren auszuschließen. 

 

In Fällen von relativer Befangenheit kann die Berufungskommission beschließen, dass das  betreffende Kommissionsmitglied seine Mitarbeit in der Berufungskommission während der  ersten Phase der Kommissionsarbeit, d.h. bevor die Kommission darüber entscheidet, wer  zu einem Vorstellungsvortrag eingeladen wird, ruhen lässt. Da die Befangenheit auch Einfluss  auf die Diskussion und die Abstimmung über die anderen Bewerberinnen oder Bewerber  haben kann, genügt es nicht, sich nur an den Abstimmungen nicht zu beteiligen, welche die  Bewerberin oder den Bewerber betreffen, in Bezug auf die oder den das Kommissionsmit‐ 

(30)

 

glied befangen ist. Ist nach Ablauf der ersten Phase der Kommissionsarbeit die Person, hin‐ 

sichtlich derer bei einem Kommissionsmitglied eine relative Befangenheit vorliegt, noch un‐ 

ter den weiter zu berücksichtigenden Bewerberinnen oder Bewerbern, scheidet das betref‐ 

fende Mitglied aus der Berufungskommission aus, und es wird ein neues stimmberechtigtes  Mitglied gewählt. Die Entscheidung über die einzuladenden Bewerberinnen und Bewerber  wird dann von der neu besetzten Berufungskommission getroffen. 

Soweit möglich, sollte bereits bei der Wahl der Berufungskommissionsmitglieder im Fakul‐ 

 

tätsrat (vgl. oben, 1.5) auf mögliche Befangenheitsverhältnisse geachtet werden. 

 

Alle das Thema Befangenheit betreffenden Entscheidungen der Berufungskommission sind  im Bericht der oder des Vorsitzenden der Berufungskommission transparent und nachvoll‐ 

ziehbar zu dokumentieren. 

Wenn in einem Berufungsverfahren eine Hausberufung nicht auszuschließen ist, muss mit  dem Problem der möglichen Befangenheit besonders sensibel umgegangen werden, da un‐ 

ter Umständen alle Mitglieder der Berufungskommission in einer engeren kollegialen Be‐ 

ziehung zu der Hausbewerberin oder dem Hausbewerber stehen. Entsprechendes gilt auch  in Fällen, in denen sich unter den Bewerberinnen und Bewerbern jemand befindet, der oder  die zwar nicht Mitglied der UDE ist, aber an der UDE befristet eine vakante Professur vertritt  (Professurvertretung), und dies möglicherweise schon seit einigen Semestern. 

Der Umgang der Berufungskommission mit Fragen der Besorgnis der Befangenheit muss im 

 

Bericht der Kommission dokumentiert werden. 

     

2.6 Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber

 

Die Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber muss anhand des Kriterienkatalogs (vgl. oben, 

 

1.10) erfolgen und nachvollziehbar begründet werden. Es empfiehlt sich, bereits zu Beginn  des Verfahrens die gemäß § 18 BO erforderliche Auflistung der eingegangenen Bewerbungen 

(31)

   

anzufertigen und sie um die in der Kommission vereinbarten Kriterien (bei der Besetzung  einer Juniorprofessur: um die gem. § 3 (2) Satz 2 BO zusammen mit dem Ausschreibungstext  vorgelegten Auswahlkriterien) zu ergänzen. In der Tabelle können die Kommissionsmitglieder  dann vermerken, welche Bewerberinnen und Bewerber ihrer Meinung nach welche Kriterien  erfüllen. 

Eine der ersten Fragen, die bei der Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber zu klären sind,  sollte sein, ob die in § 36 HG (1) Nr. 1.‐4. und 6. formulierten Einstellungsvoraussetzungen für  Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer erfüllt sind: 

„(1)  Einstellungsvoraussetzungen  für  Hochschullehrerinnen  und  Hochschullehrer  sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen: 

1. Abgeschlossenes Hochschulstudium; 

2. pädagogische Eignung, die durch eine entsprechende Vorbildung nachgewiesen o‐ 

der ausnahmsweise im Berufungsverfahren festgestellt wird; § 123 Absatz 3 des Lan‐ 

desbeamtengesetzes bleibt unberührt; 

3. besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qua‐ 

lität einer Promotion nachgewiesen wird; 

4. für Professorinnen und Professoren an Universitäten darüber hinaus zusätzliche  wissenschaftliche Leistungen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfah‐ 

ren bewertet werden; diese Leistungen werden im Rahmen einer Juniorprofessur,  einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder als  wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder einer außeruniversitären  Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit in Wirt‐ 

schaft, Verwaltung oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In‐ oder Aus‐ 

land erbracht; Halbsatz 2 gilt nur bei der Berufung in ein erstes Professorenamt; 

[…] 

6. für Professorinnen und Professoren mit ärztlichen oder zahnärztlichen Aufgaben  darüber hinaus die Anerkennung als Gebietsärztin oder Gebietsarzt oder Gebiets‐ 

zahnärztin oder Gebietszahnarzt, soweit für das betreffende Fachgebiet nach den ge‐ 

setzlichen Vorschriften eine entsprechende Weiterbildung vorgesehen ist; Juniorpro‐ 

fessorinnen und Juniorprofessoren sollen die Vorbildungen nach Halbsatz 1 nachwei‐ 

sen.“ 

 

Von besonderer Bedeutung ist hier Ziffer 4, wo über die Promotion hinausgehende wissen‐ 

schaftliche Leistungen gefordert werden. Um welche Art von wissenschaftlichen Leistungen  es sich dabei handeln soll und welche Qualität diese Leistungen haben sollen, wird nicht spe‐ 

(32)

 

zifiziert. Es wird nur erläutert, in welchem Kontext diese Leistungen erbracht worden sein kön‐ 

nen. Die verschiedenen möglichen Kontexte machen deutlich, dass eine Habilitation oder so‐ 

genannte habilitationsäquivalente Leistungen nicht gefordert werden dürfen. Die Bewertung  der über die Promotion hinausgehenden wissenschaftlichen Leistungen und damit die Beant‐ 

wortung der Frage, ob die erbrachten Leistungen ausreichend sind oder nicht, erfolgt allein  im Laufe des Berufungsverfahrens. 

Falls eine sehr hohe Zahl an Bewerbungen eingegangen ist, kann die erste Sichtung und Ein‐ 

 

schätzung der Bewerbungen auch unter den Kommissionsmitgliedern aufgeteilt werden. Die  Verteilung der Unterlagen sollte hierbei zufällig erfolgen, und es ist darauf zu achten, dass  jede Bewerbung durch mindestens zwei Mitglieder der Kommission vorab gesichtet wird. 

Auch bei dieser Vorgehensweise ist jedoch sicherzustellen, dass die endgültige Bewertung der  Bewerbungen gemeinsam durch die Berufungskommission erfolgt. Dies gilt im Übrigen für je‐ 

des Stadium des Verfahrens. 

Es bietet sich an, in einem ersten Schritt diejenigen Bewerberinnen und Bewerber zu identifi‐ 

zieren, die allen Kriterien genügen, die zwingend erfüllt sein müssen. Nur diese Bewerberin‐ 

nen und Bewerber dürfen im weiteren Verfahren berücksichtigt werden. Im weiteren Verlauf  des Verfahrens ist dann auch zu berücksichtigen, in welchem Maße die verbliebenen Bewer‐ 

berinnen und Bewerber den Kriterien genügen, die zwingend erfüllt sein müssen, und inwie‐ 

fern sie den Kriterien genügen, deren Erfüllung nur wünschenswert wäre. 

     

 Zuständigkeit: Berufungskommission 

   § 5 (3) Satz 1 BO 

   

  2.7 Besonderheit bei Ausschreibung einer Juniorprofessur

 

Für die Besetzung einer Juniorprofessur kommen Bewerberinnen oder Bewerber, die aufgrund einer  Habilitation oder in anderer Weise bereits die Einstellungsvoraus‐setzungen für eine W2‐ oder W3‐

Professur erfüllen, nicht infrage. Soll eine Juniorprofessur mit einer Person besetzt werden, die bereits  eine Juniorprofessur innehat, sollte frühzeitig mit der Verwaltung Rücksprache gehalten werden. 

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