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Heilende Handgriffe

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126 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2013 | www.pta-aktuell.de

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or einiger Zeit muss- ten gesetzlich Kran- kenversicherte die Kosten für osteopa- thische Behandlungen noch kom- plett aus eigener Tasche bezahlen.

Doch mittlerweile beteiligen sich bereits zahlreiche Krankenkassen an den Therapiekosten. Aus gutem

Grund, denn Osteopathie ist kein

„alternativer Hokuspokus“, sondern eine erfolgversprechende therapeu- tische Option bei unterschiedlichs- ten Beschwerden und zudem eine Behandlungsmethode, die andere Therapien durchaus sinnvoll ergän- zen kann. Egal ob der Bewegungs- apparat Probleme macht, ob der

Mensch von Verdauungsstörun- gen, Migräne oder Menstruations- beschwerden geplagt wird: Mit prä- zisen Griffen und sanftem Druck kann ein qualifizierter, erfahrener Osteopath Funktionsstörungen und Blockaden, die eine Krankheit her- beiführen oder aufrechterhalten, lösen und dem Körper so helfen, seine Gesundheit wiederzuerlangen.

Entwickelt wurde die Osteopathie in der zweiten Hälfte des 19. Jahr- hunderts von Andrew Taylor Still (1828 bis 1917). Der amerikanische Arzt betrachtete den menschlichen Körper ganzheitlich, als eine Funk- tionseinheit, in der sich Strukturen wie Knochen, Muskeln und Organe gegenseitig beeinflussen. Stimmt ihr Zusammenspiel, ist der Organismus funktionsfähig und gesund. Da Still seine Forschungen am Knochen be- gann und zunächst versuchte, das knöcherne Skelett zu normalisieren, nannte er sein neues Therapiekon- zept „Osteopathie“ (griechisch: Os- teon = Knochen, Pathos = Leiden).

Mit einer „Knochenkrankheit“, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, hat die Osteopathie also nichts zu tun.

Gestörtes Zusammenspiel „Un- ser Organismus besteht aus unzähli- gen Strukturen, die alle miteinander direkt oder indirekt zusammenhän- gen. Den Zusammenhang stellen die Faszien her, dünne Bindegewebs- hüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große Körper- faszie bilden“, erläutert der Verband der Osteopathen Deutschland e. V.

Heilende Handgriffe

PRAXIS OsteOpathie

Kein Spritzen, keine Tabletten, keine Operation – und trotzdem sind die Schmerzen weg. Osteopathen behandeln ihre Patienten ausschließlich mit den Händen. Die Therapie verspricht bei vielen Beschwerden Erfolg, hat jedoch auch ihre Grenzen.

© koszivu / fotolia.com

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(VOD) eine wichtige Grundlage des manuellen Therapiekonzeptes. Folgt der Osteopath einer Faszie mit sei- nen Händen, gelangt er von einer Körperstruktur zur nächsten. Dabei wird das Gewebe des Patienten quasi Stück für Stück ertastet. Der Osteo- path spürt so Funktionsstörungen, Bewegungseinschränkungen und Spannungen auf und behandelt sie mit gezielten Griffen. Mögli- cherweise lockert er mit speziellen Techniken das Bindegewebe, dehnt bestimmte Muskeln oder regt den Lymphfluss an. Ergebnis: Das kör- perliche Gleichgewicht wird wieder hergestellt, der Körper bekommt

„Hilfe zur Selbsthilfe“.

Erstaunt sind viele Patienten, dass der Osteopath längst nicht immer dort zupackt und sanft drückt, wo es schmerzt. Denn durchaus mög- lich ist es, dass die Ursache der Be- schwerden an ganz anderer Stelle im Körper „sitzt“. So kann beispiels- weise ein Problem im Knie Nacken- schmerzen nach sich ziehen und ein Beckenschiefstand Kopfschmerzen verursachen.

Hilfreich bei vielen Beschwer- den Erfolg versprechen osteopa- thische Behandlungen bei unter- schiedlichsten gesundheitlichen Be- einträchtigungen. Ein Haupteinsatz- gebiet bilden Beschwerden des Be- wegungsapparates, etwa Gelenk- und Nackenschmerzen, Hexen- schuss und Ischialgie. Darüber hinaus können unter anderem Ver-

dauungsstörungen, Sodbrennen und Operationsfolgen wie Narben und Verwachsungen, Kopfschmerzen und Migräne, Kiefergelenkprobleme, Schwindel, Menstruationsschmer- zen und klimakterische Beschwer- den behandelt werden. Auch in die Kinderheilkunde hat die Osteopathie mittlerweile Einzug gehalten.

Eine osteopathische Sitzung dauert durchschnittlich etwa 50 Minuten und kostet zwischen 60 und 120 Euro. Sehr häufig sind mehrere Be- handlungen erforderlich, bis der Patient eine Beschwerdelinderung verspürt. Ratsam ist es auf jeden Fall, sich im Vorfeld bei der Kranken- kasse zu erkundigen, ob ein Teil der Behandlungskosten erstattet wird.

Damit die Therapie Erfolg verspricht, kommt es immer auf die Fachkom- petenz und das Fingerspitzengefühl des behandelnden Osteopathen an.

Während in den USA „Doctor of Osteopathic Medicine“ als eigen- ständiger ärztlicher Beruf anerkannt ist, verbirgt sich bei uns hinter den Bezeichnungen „Osteopath“ meist ein Arzt, Heilpraktiker oder Phy- siotherapeut mit entsprechender Zusatzqualifikation. Die Ausbildung zum Osteopathen erfolgt in Deutsch- land vor allem an privaten Schulen und wird häufig berufsbegleitend absolviert. Mittlerweile wird Osteo- pathie auch als Bachelor-Studien- gang angeboten.

Natürlich ist die Osteopathie kein Allheilmittel. „Die Grenzen sind er- reicht, wenn die manuelle Annähe- rung an den Patienten nicht für die Erkrankung oder Problematik des Patienten angemessen ist“, erklärt der VOD. So ist die Methode weder eine Notfallmedizin noch geeignet, schwere akute Erkrankungen und Infektionen zu heilen. ■

Andrea Neuen-Biesold, Freie Journalistin

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Mehr Infos

… bekommen Interessierte hier:

+ Bundesverband osteo- pathie e. V.

(www.bv-osteopathie.de) + Verband der osteopathen

Deutschland e. V.

(www.osteopathie.de)

Referenzen

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