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Indien - ein Subkontinent zwischen Tradition und Fortschritt

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Academic year: 2022

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Mit Lernerfolgskontrolle!

Themen: Zwischen Tradition und Fortschritt, Land der Vielfalt und der Gegensät- ze, Raumstruktur, Mumbai, Existenzgefährdung des Straßenhandels, Armutsgrenze, Aufstieg des Wirtschaftsstandortes Indien, ausländische Direktinvestitionen, IT-Zentren Bangalore und Delhi mit dem Zentrum Noida, Stadt(teil)-Neugründung Salt Lake City, Ökologie und Umwelt, das Frauenbild, Krise der Landwirtschaft, Arbeit eines Landpächters.

Ziele: Die Schüler erhalten einen Einblick in die indische Gesellschaft und in das Leben in Indien. Sie nennen Modernisierungszentren in Indi- en unter besonderer Beachtung von Mumbai und bewerten die wirt- schaftliche Bedeutung der Innovationszentren. Sie hinterfragen den Begriff „Armut“. Sie vergleichen Indikatoren des Umbruchs in Indien.

Sie beschäftigen sich mit den Wirtschaftssektoren des Landes. Sie un- tersuchen wirtschaftliche Kennzahlen wie Bruttoinlandsprodukt und ausländische Direktinvestitionen. Die Lernenden informieren sich über die Hightech-Standorte Bangalore und Noida (neuer Stadtteil von Neu- Delhi). Sie befassen sich mit Kolkatas neuer Stadtregion Salt Lake City.

Die Lernenden beschäftigen sich mit der Krise und den Perspektiven der Landwirtschaft Indiens. Sie erörtern die Stellung der Frau in der Gesellschaft Indiens.

Klassenstufe: 9./10. Klasse

Zeitbedarf: 9 Unterrichtsstunden

CD-ROM: Sie inden alle Materialien sowie Zusatzmaterialien im verän- derbaren Word-Format auf der beiliegenden CD-ROM 96.

Ein Beitrag von Dr. Henning Schöpke, Nienburg/Weser

W

ie verändert sich Indiens Wirtschaft in einer Welt der Globalisierung? Wie entwickeln sich Megacities wie Mumbai (Bombay), Delhi, Bangalore und Kolkata?

Welche Veränderungen zeigen sich im IT-Bereich? Und wie wirken sich Industrialisierung und Pkw-Boom auf die Umwelt aus? Diesen und anderen Fragen gehen Ihre Schüler in der Unterrichtseinheit nach. Die Materialien stellen einerseits die Vielfalt Indiens dar und vermitteln andererseits den raschen Wandel des Landes sowie die weiterhin bestehenden Gegensätze. Indien ist der größte Exporteur IT-basierter Dienstleistungen, zählt aber welt- weit zu den Ländern mit der höchsten Analphabetenra- te. Neben den Kontrasten wird der Wandel deutlich, der ebenso ein zeitgemäßes Indienbild widerspiegelt.

Gegensätze prägen Indien.

Foto: Hailshadow/iStockphoto

Indien – ein Subkontinent zwischen Tradition und Fortschritt

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IV Länder und Regionen · Beitrag 27 Indien (Kl. 9/10) 3 von 36

ausgebildeter Hochschulabsolventen. Zudem sind die Gehälter in Indien noch relativ niedrig.

Unternehmen können in Indien die Kosten für Forschung und Entwicklung gering halten.

Indien erlebt eine Phase starken Wachstums. Gründe hierfür sind umfassende Änderungen in der Wirtschaftspolitik sowie die Öffnung gegenüber ausländischen Investitionen. Dabei konnten positive Effekte für die indische Wirtschaft bzw. die indischen Unternehmen z. B. bezüglich des Know-how-Transfers erzielt werden. Allerdings proitiert nicht das ganze Land von dieser Dynamik, sondern diese bleibt auf einige wenige Kernregionen beschränkt, in denen sich die einzelnen Standorte durchaus unterschiedlich entwickeln. Dies hat im We- sentlichen mit der wachsenden Anzahl in- und ausländischer Investoren an den jeweiligen Standorten zu tun. Je attraktiver ein Standort wird, desto mehr Firmen lassen sich hier nieder, desto härter wird der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte und den attraktivsten Baugrund.

Gleichzeitig steigen aber auch die Kosten, insbesondere für Baugrund und Gehälter immer schneller an. Als Folge davon lassen sich wieder mehr Unternehmen an anderen Standorten nieder. Dort beginnt dieser Prozess wieder von vorn.

Das Problem der räumlichen Disparitäten gibt es nicht nur in Indien, sondern mit dem Ost- West-Wirtschaftsgefälle auch in China, sowie infolge staatlicher Eingriffe auch in Südkorea. In China steuert die Regierung dagegen, indem sie ausländische Direktinvestitionen unterstützt.

Das sowjetische Modell, zunächst die Schwerindustrie aufzubauen, wurde sowohl von Indien als auch von China übernommen, bevor es vor allem in China modiiziert wurde. Das chinesi- sche Modell einer staatlich gelenkten Marktwirtschaft wurde von Indien übernommen; wäh- rend sie in China sozialistisch geprägt ist, steht sie in Indien unter demokratischen Vorzeichen.

Didaktisch-methodische Orientierung

Als Einstieg beschreiben die Schüler arbeitsteilig Fotos. Dazu bilden sie vier Gruppen. Sie ordnen die Bildaussagen nach den Bereichen Tradition, Unterentwicklung oder Fortschritt und begründen ihre Aussage. Abschließend tragen sie ihre Ergebnisse vor. Anschließend beschreiben die Schüler zusammen den typischen Tagesablauf für Bewohner im ländlichen Raum (M 1, M 2). Sie entnehmen einer Karte Modernisierungszentren in Indien und bewerten deren wirtschaftliche Bedeutung (M 3). Sie erkennen, dass das Stadtbild Mumbais in ständi- gem Wandel begriffen ist (M 4). Sie formulieren ein Strukturbild zur gefährdeten Existenz des Straßenhandels (M 5). Die Lernenden erörtern verschiedene Herangehensweisen, den Begriff

„Armut“ statistisch abzugrenzen (M 6). Sie erstellen ein Poster „Indien entwickelt sich“ (M 7).

Sie beschreiben die Wechselbeziehung zwischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und ausländi- schen Direktinvestitionen (ADI) in Indien (M 8). Die Schüler erstellen eine Mindmap „Banga- lore – die Schmiede der indischen Software-Industrie“ (M 9) Sie erörtern, weshalb die IT-In- dustrie in Bangalore einen Sonderfall der indischen Wirtschaft darstellt. (M 10). Die Lernenden widmen sich dem Thema „Luftverschmutzung“ in Neu-Delhi und diskutieren Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen (M 11). Sie gewinnen einen Einblick in das IT-Zentrum der Metropole Delhi, den Stadtteil Noida (M 12). Die Schüler beschreiben Fotos und erkennen Gegensätze in der indischen Gesellschaft (M 13). Sie erhalten einen Einblick in die Struktur eines Neubauviertels in Kolkata (M 14).

Sie ordnen Fotos dem Thema „Umweltverschmutzung“ oder „Umweltschutz“ zu und erken- nen, dass Indien vielerorts mit massiven Umweltproblemen zu kämpfen hat, da der Umwelt- schutz der wirtschaftlichen Entwicklung hinterher hinkt (M 15). Die Lernenden befassen sich mit der Stellung der Frau in der indischen Gesellschaft (M 16).

Sie beschäftigen sich damit, welche Anteile die verschiedenen Wirtschaftssektoren am Brutto- inlandsprodukt der indischen Wirtschaft aufweisen und beschreiben ihre Entwicklung (M 17).

Sie befassen sich mit der Bewässerungswirtschaft in Indien und erörtern die Krise des indi- schen Agrarsektors (M 18). Die Schüler beschäftigen sich mit dem Rentenkapitalismus, der in der Landwirtschaft Indiens noch üblich ist (M 19). Die Unterrichtseinheit schließt mit einer Lernerfolgskontrolle (LEK).

Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung

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Stundenübersicht

Stunde 1: Subkontinent zwischen Tradition und Moderne – eine Einführung M 1 (Tx/Bd),

M 2 (Tx/Bd)

Indien – Tradition, Unterentwicklung oder Fortschritt? / Auswerten von Fotos

Stundenziel: Die Schüler kennen verschiedene Aspekte des Lebens in Indien.

Stunde 2: Merkmale der Metropole Mumbai

M 3 (Ka) Modernisierungszentren in Indien / Nennen von Metropolen, Bewerten der wirtschaftlichen Bedeutung

M 4 (Tx/Bd) Dharavi – ein Slum in Mumbai / Beschreiben von Veränderungen in der städtischen Entwicklung Mumbais

M 5 (Tx/Bd) Straßenhändler – ein Job ohne Zukunft? / Erstellen eines Strukturbilds Stundenziel: Die Schüler kennen die Lage wichtiger Modernisierungszentren und Merk-

male der Metropole Mumbai.

Stunde 3: Indiens steiniger Weg in ein modernes Zeitalter

M 6 (Tx/Gd) Armut und ihre Konsequenzen / Interpretieren eines Diagramms M 7 (Ta/Bd) Indien – ein Land im Umbruch / Zusammenfassen von Merkmalen, Zu-

ordnen von Fotos, Textarbeit, Zeichnen eigener Skizzen

Stundenziel: Die Schüler kennen verschiedene Problemfelder Indiens, das sich im Um- bruch beindet.

Stunde 4: Wirtschaftliches Entwicklungsniveau Indiens M 8 (Gd/Tx/

Ta)

Das Ausland investiert in Indien / Interpretieren eines Diagramms

M 9 (Tx/Bd) Bangalore – Zentrum der Software-Industrie / Erstellen einer Mindmap M 10 (Tx/Bd) IT-Industrie – Sonderfall der Wirtschaft / Vergleich des Niveaus ver-

schiedener Wirtschaftssektoren in Bangalore

Stundenziel: Die Schüler erkennen, dass das Niveau verschiedener Wirtschaftsbereiche in Indien sehr unterschiedlich ist.

Stunde 5: Neu-Delhi – Licht und Schatten einer Metropole

M 11 (Tx/Bd) Delhi – der größte Luftverschmutzer / Identiizieren der Verursacher des Smogs, Überlegen von Gegenmaßnahmen

M 12 (Bd/Tx) Noida – Stadtteil der Zukunft / Auswerten von Fotos

Stundenziel: Die Schüler erfahren, dass die Luftverschmutzung ein gravierendes Problem der Metropole darstellt. Sie kennen das IT-Zentrum Neu-Delhis.

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S t u n d e 6 : I n d i e n u n d s e i n e M e t r o p o l e K o l k a t a a u s u n t e r s c h i e d l i c h e r P e r s p e k t i v e

M 1 3 ( F o ) I n d i e n – e i n S u b k o n t i n e n t v o l l e r G e g e n s ä t z e / A u s w e r t e n v o n F o t o s M 1 4 ( T x / B d ) S a l t L a k e C i t y – e i n n e u e r S t a d t t e i l f ü r K o l k a t a / A u s w e r t e n v o n F o t o s Stundenziel: D i e S c h ü l e r e r h a l t e n e i n e n E i n b l i c k i n d a s k o l o n i a l g e p r ä g t e u n d d a s n e u e

K o l k a t a .

S t u n d e 7 : D r i n g e n d e T h e m e n i n d e r G e s e l l s c h a f t I n d i e n s

M 1 5 ( T x / B d ) U m w e l t s c h u t z – e i n T h e m a i n I n d i e n ? / A u s w e r t e n v o n F o t o s

M 1 6 ( T x / B d ) S t e l l u n g d e r F r a u i n d e r i n d i s c h e n G e s e l l s c h a f t / A u s w e r t e n e i n e r K a r i k a t u r u n d e i n e s F o t o s

Stundenziel: D i e S c h ü l e r ü b e r p r ü f e n i h r W i s s e n z u m T h e m a .

S t u n d e 8 : V e r s c h i e d e n e W i r t s c h a f t s s e k t o r e n i n I n d i e n

M 1 7 ( T a ) E n t w i c k l u n g d e r W i r t s c h a f t s s e k t o r e n i n I n d i e n / A u s w e r t e n e i n e r G r a i k

M 1 8 ( T x / B d ) I n d i e n s A g r a r s e k t o r i n d e r K r i s e ? / A u s w e r t e n e i n e s T e x t e s M 1 9 ( B d / T x ) I n t e r v i e w m i t e i n e m L a n d p ä c h t e r / A u s w e r t e n e i n e s I n t e r v i e w s Stundenziel: D i e S c h ü l e r e r h a l t e n e i n e n E i n b l i c k i n d i e i n d i s c h e L a n d w i r t s c h a f t .

S t u n d e 9 : L e r n e r f o l g s k o n t r o l l e – k e n n s t d u d i c h i n I n d i e n a u s ?

L E K ( T x / B d ) I n d i e n – e i n S u b k o n t i n e n t z w i s c h e n T r a d i t i o n u n d F o r t s c h r i t t / B e a r b e i t e n e i n e r L e r n e r f o l g s k o n t r o l l e

Stundenziel: D i e S c h ü l e r ü b e r p r ü f e n i h r W i s s e n ü b e r I n d i e n .

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Materialübersicht

Stunde 1 Subkontinent zwischen Tradition und Fortschritt – eine Einführung M 1 (Tx/Bd) Indien – Tradition, Unterentwicklung oder Fortschritt? (Teil 1)

M 2 (Tx/Bd) Indien – Tradition, Unterentwicklung oder Fortschritt? (Teil 2) Stunde 2 Merkmale der Metropole Mumbai

M 3 (Ka) Modernisierungszentren in Indien M 4 (Tx/Bd) Dharavi – ein Slum in Mumbai

M 5 (Tx/Bd) Straßenhändler – ein Job ohne Zukunft?

Stunde 3 Indiens steiniger Weg in ein modernes Zeitalter M 6 (Tx/Gd) Armut und ihre Konsequenzen

M 7 (Ta/Bd) Indien – ein Land im Umbruch

Stunde 4 Wirtschaftliches Entwicklungsniveau Indiens M 8 (Gd/Tx/Ta) Das Ausland investiert in Indien

M 9 (Tx/Bd) Bangalore – Zentrum der Software-Industrie M 10 (Tx/Bd) IT-Industrie – Sonderfall der Wirtschaft

Stunde 5 Neu-Delhi – Licht und Schatten einer Metropole M 11 (Tx/Bd) Delhi – der größte Luftverschmutzer

M 12 (Bd/Tx) Noida – Stadtteil der Zukunft

Stunde 6 Indien und seine Metropole Kolkata aus unterschiedlicher Perspektive

M 13 (Fo) Indien – ein Subkontinent voller Gegensätze M 14 (Tx/Bd) Salt Lake City – ein neuer Stadtteil für Kolkata

Stunde 7 Dringende Themen in der Gesellschaft Indiens M 15 (Tx/Bd) Umweltschutz – ein Thema in Indien?

M 16 (Tx/Bd) Stellung der Frau in der indischen Gesellschaft Stunde 8 Verschiedene Wirtschaftssektoren in Indien M 17 (Ta) Entwicklung der Wirtschaftssektoren in Indien M 18 (Tx/Bd) Indiens Agrarsektor in der Krise?

M 19 (Bd/Tx) Interview mit einem Landpächter

Stunde 9 Lernerfolgskontrolle – kennst du dich in Indien aus?

LEK (Bd/Tx) Indien – ein Subkontinent zwischen Tradition und Fortschritt Abkürzungen:

Ab: Arbeitsblatt – Fo: Folie – Gd: graische Darstellung – Ka: Karte – LEK: Lernerfolgskontrolle – Ta: Tabelle – Tx: Text

Für diese Einheit benötigen Sie …

Atlanten, Internet.

Sie inden alle Materialien im veränderbaren Word-Format sowie Zusatzmaterialien auf der beiliegenden CD-ROM 96. 57.

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Indien (Kl. 9/10) Länder und Regionen · Beitrag 27 IV 12 von 36

M 5 Straßenhändler – ein Job ohne Zukunft

Warum ist die Existenz des Straßenhandels gefährdet?

In indischen Städten ist der Straßenhandel noch immer weit verbreitet, hat in den letz- ten Jahren sogar noch zugenommen. Diese Beschäftigung im Rahmen des informellen Sektors hat den Vorteil, dass die Händler keine besondere Ausbildung und nur wenig Kapital benötigen. Ca. 50 Prozent der Stra- ßenhändler haben nie eine Schule besucht.

In letzter Zeit drängen auch immer mehr arbeitslose junge Schulabgänger oder ent- lassene Beamte oder Fabrikarbeiter in die- sen Arbeitssektor. Die Händler bieten e i n - f a c h e D i e n s t l e i s t u n g e n oder P r o d u k t e d e s t ä g l i c h e n B e d a r f s an. Sie verkaufen ihre Waren in den großen Einkaufsstraßen, auf den Basaren, im Bahnhofsbereich oder vor Tempeln oder Kinos. Lokale Behörden versuchen allerdings die Kleinhändler aus dem Stadtbild fernzuhalten. In vielen Städ- ten dürfen Kleinhändler in den Innenstädten nur noch zu vorgeschriebenen Zeiten ihre Waren verkaufen. Sie benötigen nun Licht- bildausweise. Auch die vielen Supermärkte und Fast-Food-Ketten machen den Straßen- händlern zu schaffen. Ein anderer typischer Bestandteil der traditionellen indischen Stadt hat ebenfalls immer mehr Schwierigkeiten, ausreichende Einkünfte zu erzielen: die Ki- rana Stores, familienbetriebene Tante-Em- ma-Läden. Sie können die von den großen Handelsketten festgelegten Preise nicht un- terbieten und ihre Waren auch nicht so mo- dern präsentieren.

Hinzu kommt, dass Straßenhändler, die täglich über 12 Stunden unterwegs sind,

abends oft überfallen werden und ihre Ta- geseinnahmen verlieren. Auch der ständige Aufenthalt in der smogbelasteten Luft an großen Verkehrsstraßen bereitet den Händ- lern gesundheitliche Probleme. Zudem ma- chen den Kleinhändlern die von manchen Behörden, Polizisten oder Kriminellen gefor- derten Schutzgelder zu schaffen. Außerdem hat die wachsende neue Mittelschicht von westlichen Industriestaaten übernommene, viel höhere Ansprüche an Produkte des täg- lichen Bedarfs. Die Kunden wünschen sich eine größere Auswahl an Produkten, die auch attraktiv präsentiert werden sollten.

Auch sollten Kleinhändler die Nahrungs- mittel verkaufen, Plastikhandschuhe tragen und ihre Produkte hygienisch verpacken.

Indische Stadtplaner wollen ihre Städte mo- dernisieren. Dabei haben Straßenhändler keinen Platz mehr.

A u f g a b e ( M 5 )

Erstelle ein Strukturbild zum Thema „Straßenhandel in Indien“. Nutze die Informationen aus dem Text.

Straßenhändler

Foto Hadymyah/iStockphoto

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M 8 Das Ausland investiert in Indien

Welche Wechselbeziehung lässt sich zwischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und ausländischen Direktinvestitionen (ADI) feststellen?

Quelle: UNCTAD-stat

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0 2 4 6 8 10 12

ADIinMrd.US-Dollar

BIP-Wachstumin%

ADI BIP-Wachstum

Die Finanzkrise 1990/1991 wurde ausgelöst, da der Ölpreis, bedingt durch den Golfkrieg, anstieg. Zudem mussten viele indische Gastarbeiter, die in den Golfstaaten arbeiteten, zu- rückkehren. Die Gastarbeiter hatten von dort einen Großteil ihres Verdienstes in die Heimat überwiesen. Schließlich wirkte sich auch die Krise der Sowjetunion, Indiens wichtigstem Handelspartner, negativ aus.

Anreize für ausländische Direktinvestitionen (ADI) Öffnung des Kapitalmarktes Privatisierung

Abschaffung von Standortbeschränkungen Genehmigung von privaten Investitionen in weiteren Wirtschaftssektoren

Reduzierung von Importrestriktionen Investitionen vorrangig in den Metropolen

Aufgaben (M 8)

1. Beschreibe die Wechselbeziehung zwischen dem indischen BIP und den ADI in Indien.

2. Der Human Development Index ist von 0,35 (1980) auf 0,54 (2010) bzw. 0,624 (2016) ge- stiegen. Betrachte den Kurvenverlauf von BIP und ADI. Beschreibe, was dir dabei auffällt.

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Indien (Kl. 9/10) Länder und Regionen · Beitrag 27 IV 16 von 36

M 9 Bangalore – Zentrum der Software-Industrie

Weshalb konnte Bangalore einen Spitzenplatz in der indischen IT-Branche erreichen?

Indiens wirtschaftliches Wachstum ist eng mit den IT-Zentren Bangalore und Hyderabad verbunden. Die dort angesiedelten Unternehmen erzielen Gewinne in aller Welt. Allerdings erreicht davon kaum etwas die große Zahl des in Armut lebenden Bevöl- kerungsteils. Die Zahl der Armen in Indien nimmt immer mehr zu.

Faktoren der Entstehung der Software-Schmiede Bangalore – einige Schlag- worte: Software-Programmierung, IT-Dienstleistungen, Clusterbildung, marktwirtschaft- liche Wende, USA-Arbeitsmarkt für Software-Entwickler, Ausbau der höheren Schulbil- dung, Ausbau des Hochschulwesens, ehemalige Kolonialmacht Großbritannien, indisches Kastenwesen, soziale Ungleichheit, moderne informationstechnische Infrastruktur, wenige Metropolen, hoch bezahlte Tätigkeiten der Software-Programmierung, schlecht bezahlte Arbeitsplätze in Callcentern, Auslagerung der innerbetrieblichen Buchhaltung nach Indi- en, gewisser Wohlstand, Mittelschicht, westlich orientierte Konsum- und Lebensformen, Restaurants, Malls, hochwertige Fachgeschäfte, Viertelbildung, Einkommenskriterien.

Aufgaben (M 9)

1. Erstelle aus den genannten Begriffen eine Mindmap „Bangalore – Zentrum der indischen Software-Industrie“.

2. Aufgabe für schnelle Schüler: Die hohe Anzahl von IT-Firmen in Bangalore prägt mittler- weile den Wettbewerb der Unternehmen untereinander um die am besten qualiizierten Mitarbeiter. Nenne Folgen für den Standort Bangalore.

M 10 IT-Industrie – Sonderfall der Wirtschaft

Warum stellt Indiens IT-Industrie einen Gegensatz zur Gesamtwirtschaft dar?

Bangalore und andere Großstädte Indiens sind wichtige Standorte im IT-Dienstleistungssek- tor. Doch der IT-Bereich schafft nur begrenzt Arbeitsplätze. Die industrielle Entwicklung, das Handwerk und der Transportsektor als tertiärer Sektor beinden sich oft noch auf einem relativ niedrigen Niveau.

Aufgaben (M 10)

1. Vergleiche deine Mindmap (M 9) mit M 10 und erkläre, weshalb die IT-Industrie in Banga- lore einen Sonderfall der indischen Wirtschaft darstellt.

2. Nenne Beispiele, die zeigen, dass die industrielle Entwicklung, das Handwerk und der Transportsektor Indiens sich noch auf einem relativ niedrigen Niveau beinden.

Foto: Shylendrahoode/ iStockphoto Skyline von Bangalore

Nahverkehr Ochsenkarren Markt Dreschmaschine Mähdrescher

Fotos: H. Schöpke

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M 10 IT-Industrie – Sonderfall der Wirtschaft

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M 13 Indien – ein Subkontinent voller Gegensätze

Weshalb sind die Gegensätze in Indien besonders stark ausgeprägt?

Foto: ntn/iStockphoto Foto: Steve Allen Photo/iStockphoto

Foto: Noppasin/iStockphoto Foto: holgs/iStockphoto

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