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Aufspüren von Lecks in Druckluftnetzen

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Aufspüren von Lecks in Druckluftnetzen

Senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern dient auch der vorbeugenden Instandhaltung

Peter Stipp

Ein steigender Druckluftverbrauch ist in den meisten Fällen auf eine Lecka- ge in der Anlage zurückzuführen. Dies erhöht nicht nur die Betriebskosten, sondern kann zu einem späteren Zeit- punkt auch zu einem Produktionsaus- fall führen. Ein neu entwickeltes Ge- rät detektiert kleinste Lecks auf Ultra- schallbasis, ist unempfi ndlich gegen- über Hintergrundgeräuschen und führt den Anwender über farbige Leuchtdioden genau an die undichte Stelle.

In vielen Branchen der Industrie ist Druck- luft für den Antrieb von Maschinen, Anla- gen und Werkzeugen seit langem unersetz- lich, zählt aber aufgrund des hohen Auf- wandes für Erzeugung und Bereitstellung mit zu den teuersten Energiequellen. Von den Kompressorenherstellern werden da- her gewaltige Anstrengungen unternom- men, um die Effi zienz ihrer Anlagen zu stei- gern. Diese Maßnahmen zur Reduktion der Betriebskosten nützen jedoch wenig, wenn durch ein Leck innerhalb des Gesamtsys- tems der Druckluftverbrauch ansteigt – und dies geschieht leider sehr häufi g. Undichte Stellen an Rohrleitungen, Ventilen, Kupp- lungen und Verschraubungen treiben aber nicht nur die Kosten für die Drucklufterzeu- gung in die Höhe. Wird beispielsweise ein kleines Leck in einer Dichtung zu spät er- kannt, führt dies irgendwann zu massiven Störungen bis hin zu einem Produktions- ausfall, ganz abgesehen von der mangeln- den Betriebssicherheit. Natürlich sind sol- che Schwachstellen nie ganz auszuschlie- ßen, aber man kann sie aufspüren und eine Reparatur zeitnah einplanen.

Mittlerweile gibt es zwar Messgeräte, die beispielsweise über Diff erenzdruckverfah- ren oder kaloriemetrische Messungen eine defi nierte Aussage über den Abfall des Vo-

lumenstroms in Leitungen machen – das Leck hat man damit aber immer noch nicht gefunden. Studien haben gezeigt, dass sich der Energieverbrauch von Kompressoren durch eine regelmäßige Kontrolle und Be- seitigung der Leckagen um gut 30 % redu- zieren lässt. Leichter kann ein Weg zur Kos- teneinsparung wohl kaum sein.

Detektion über Ultraschall

Ein großes Leck meldet sich unüberhörbar durch lautes Zischen, aber eine kleine un- dichte Stelle zu fi nden - und genau um die geht es - ist nur durch eine systematische Suche möglich. Aber auch dies macht nur dann Sinn, wenn ein Gerät eingesetzt wird, das empfi ndlich auf Ultraschallfrequenzen ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass durch das ausströmende Gas an den Aus- trittsöff nungen ein Ton oberhalb 20 kHz er- zeugt wird, der vom menschlichen Gehör nicht umgesetzt werden kann. Die Firma Hilger u. Kern hat daher für das Detektieren von ausströmenden Gasen ein neues Leck- suchgerät entwickelte. Leak-Detect ist ein von den Abmaßen her typisches Hand- Held-Instrument mit 230 × 70 × 50 mm und einer 26 cm langen Sonde zum „abschnüf- feln“ der Rohre oder Armaturen. Das Ge- häusematerial besteht aus dem wider-

standsfähigen Kunststoff (ABS), ist also schlag- und kratzfest und bietet darüber hi- naus eine gute Beständigkeit gegen wässeri- ge Chemikalien. Die Spannungsversorgung läuft über eine handelsübliche 9-V-Block- batterie mit einer maximalen Betriebsdauer von etwa 11,6 Stunden oder einen entspre- chenden Akku (Ladestation optional).

Erkennt der Sensor eine Frequenz im Ul- traschallbereich, wird das Signal über einen Prozessor in ein hörbares Rauschen umge- setzt. Sind die Umgebungsgeräusche für ein einwandfreies Erkennen zu laut, kann auch ein Kopfhörer angeschlossen werden, der im Standardzubehör enthalten ist. Die In- GERÄTE

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DRUCKLUFTTECHNIK 5-6/2005

Autor: Dr. Peter Stipp ist Fachjournalist in 64683 Einhausen

Energieverbrauch lässt sich durch Beseitigung

der Leckagen um gut 30 % reduzieren

Leak-Detect im Einsatz

Werkbilder: Hilger u. Kern GmbH Industrieelektronik, 68167 Mannheim

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tensität des Ultraschallsignals wird zusätz- lich durch farbige Leuchtdioden angezeigt, die den Anwender genau zu der Austritts- öff nung des Gases leiten. Eine auf 4 m aus- ziehbare Teleskopstange aus Aluminium (optional) ermöglicht auch das Detektieren schwer zugänglicher oder sehr hoch ange- brachter Rohre und Armaturen. Da die Ul- traschallwellen dieses Hohlrohr praktisch ohne Verluste passieren, ist hierzu weder ein Verstärker noch ein zweiter Sensor am vorderen Teil der Stange notwendig.

Unempfi ndlich gegenüber Hintergrundgeräuschen

Das Aufspüren von Lecks über die Ultra- schallmessung mit dem beschriebenen Gerät bietet gleich mehrere Vorteile: Der Sensor ist unempfi ndlich gegenüber den ty- pischen Hintergrundgeräuschen in einer Fertigungshalle, da er nur auf den Frequenz- bereich des Ultraschalls kalibriert ist. Darü- ber hinaus können neben Stickstoff auch andere Gase detektiert werden, da die Ul- traschallwellen aus der Umströmung von Gasmolekülen an den Kanten des Lecks re- sultieren. Abweichungen aufgrund einer anderen molekularen Zusammensetzung als Stickstoff sind für diese Messung uner- heblich, da der Sensor ein breites Frequenz- band im Ultraschallbereich abdeckt. Er kann daher auch zur Kontrolle von Gaslecks eingesetzt werden.

Weitere Anwendungen sind die Ortung von Koronaentladungen an Zündspulen und Hochspannungskabeln, die Kontrolle der Einspritzvorgänge bei Dieselmotoren sowie die Dichtheitsprüfung der Sauerstoff - anschlüsse in Krankenhäusern. Hinzu kommt das weite Feld der Prüfung von Ver- schraubungen bei pneumatischen Steue- rungen, die in vielen Branchen, wie bei- spielsweise der Verpackungsindustrie, ein- gesetzt werden.

Probleme mit undichten Stellen gibt es aber auch bei Hohlkörpern, die nicht unter Druck stehen, wie Cockpits, Fahrzeugkabi- nen, Tanks oder auch Kühlschränke. Nun wäre es viel zu umständlich diese mit einem höheren Innendruck zu beaufschlagen, um dann zu testen ob ein Leck vorhanden ist.

Mit Hilfe des neuen Gerätes und einem kleinen Ultraschallsender (optional) ist dies jetzt ganz einfach. Der Sender wird akti- viert, in die Kabine, den Tank oder den Schrank gestellt und sendet dort auf einer Frequenz von 40 kHz. Eine Dichtheitsprü- fung kann also auch bei solchen Anwen- dungen schnell, einfach und vor allen Din- gen mit geringen Kosten durchgeführt wer- den.

Fazit

Das neue Lecksuchgerät Leak-Detect er- möglicht dem Anwender über die Ultra- schallmessung eine eff ektive und kosten-

günstige Möglichkeit der Lecksuche. Die Beseitigung von Leckagen in Druckluftlei- tungen senkt nicht nur den Energiever- brauch der Kompressoren, sondern dient auch der vorbeugenden Instandhaltung.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind viel- fältig und reichen von der Messung an Druckluftleitungen über Prüfungen im Mo- tormanagement bis hin zu pneumatischen Systemen. In Verbindung mit einem Ultra- schallsender lassen sich darüber hinaus auch Dichtheitsprüfungen an Kabinen und Tanks schnell und effi zient durchführen.

GERÄTE

DRUCKLUFTTECHNIK 5-6/2005

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Zum Lieferumfang gehören Koffer, Messgerät und Kopfhörer

Anmerkung der Redaktion:

Interessierte Leser können durch Eintra- gen der folgenden Kennziff er in eine der Leserdienstkarten weitere Informatio- nen über das Lecksuchgerät Leak-Detect anfordern.

HILGER U. KERN 214

Leak-Detect mit einer 26 Zentimeter langen Sonde (Standardzubehör)

Weitere Informationen 129

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