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Ein Spaziergang auf die Wasserfluh

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Academic year: 2022

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(1)Ein Spaziergang auf die Wasserfluh. Autor(en):. Jäger, C.. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Aarauer Neujahrsblätter. Band (Jahr): 1 (1910). PDF erstellt am:. 26.01.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-571253. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) jeher ist die wsssersluh ein besonderer Liebling der Sewohner unsrer 5tadt und der benachbarten Dörfer gewesen: nicht nur wegen der herrlichen Sussicht, die sie bietet — denn darin stehen ihr die nächsten höhen ringsum kaum nach sondern weil sie unter ihnen der markante, Mische juraderg ist, der mit seinem kühn aufsteigenden velshaupt das eigentliche wahrreichen unsrer gegend bildet, wenn wir von fernen höhen aus die Heimat suchen, so wird die Wasserfluh. leicht erkenndar, uns sofort die Dichtung angeben. 5o darf ich hoffen, daß mich der Leser nicht ungern auf der Lshrt nach dem Serge begleiten wird. o wir ziehen also an einem schönen Nachmittage des 5pätsommers, die camera, der treue geführte, auf dem Nucken, diesmal auf der lLüttiger Landstraße hinaus, den Sergen zu. Sieich auf dem 5tock, der Snhöhe vor dem Dorfe, zeigt sich die Lluh in ihren schönsten Linien. Ueber dem Cinschnitt der ILlus Zwischen Nönigstein und Schenderg schwingt sich der Dstabhang mächtig, zuleht fast senkrecht zur 5pihe empor, zieht sich dann in Kurier, schwacher 5teigung zum höchsten Punkte hinauf, und von hier fällt der Srat langsam westwärts ab, den weniger interessanten Lei! seiner Linie hinter dem Lelsklohe des Königsteins verbergend, indem wir uns eben überlegen, ob wir nicht hier schon eine iiufnahme machen wollen, tut sich unserm Slick ein Senrebildchen auf, das als Staffage für den Vordergrund ausgezeichnet passen wird: drei Küttigerfrauen in ihrer malerischen alten werktagstracht bei der Feldarbeit. Sasch entspinnt sich folgendes Sespräch: «gott grüeß gch! 5o, tüend ihr Süebli hacke?» «he, mer müend dänk woll: d' harauer hälfen-is doch nid.» «g nei aber au! — fiber lofed, wettet ihr mir nid es bihli anestoh, i tät gch îîon. -,. Zb.

(3) ffuf 5tock bel Xüttiaen..

(4) Xüttigen, KönMein und wssserflust..

(5) denn abphotegraphiere?» «jo. das gâd ämel öppis schöns, so e paar wüesti, alti wgber, wie mer sind!» — gald ist der schwachewiderstand überwunden, nurderllachdarimlLartoffel-acker nebenan, der 5chuhmacher stuedi-hanse sakob, must auch noch heran. 0r ist gieich bereit, denn wir sind ja alte gekannte,- er hat mir vor etlichen jähren beim güebliziehen such schon hergehalten. «Mso Ihr, Srostmuetter und Muetter, Ihr stönd so ane und hacked, und d'gäsi und der stochber do hi und schwästed eis zäme, und Ihr Lhinde hocked a s'görtli ane und lueged zue! — 5o isch's guet. fertig! Und wenn's grote isch, müend Ihr au eis ha. wie heistet Ihr? 5o. '5 pfgffer 5âmeli's! 5en--adie. läbed wol!» o Nun aber vorwärts, die vorfstraste weiter. In der Irottengasse im vberdorftaucht diewasserfluh wieder prächtig Zwischen den alten heimeligen Hausgiebeln empor, immer kühner hebt sie sich über die hänge der Xlus hinaus, und wie wir selbst die Klus passieren, reckt sie sich gewaltig empor in den blauen Himmel hinein, fast wie ein Mstterhorn, und weist uns trostig ihren Lelsenhsng, als wollte sie rufen: da, versuch's! ^ wir folgen der öenkenstraste, bis sie in den Wald einbiegt, hier steigen wir links die Matten hinauf, /um Pilgerhügel empor, wo eine alte Landesgrenze durchgeht: da steht noch der alte Marchstein mit dem gerner gären, während das österreichische Wappen kaum mehr erkennbar ist. Noch sind auch die Srundlinien eines Hauses zu sehen, das gerade über der Srenze stand, einst eine 5chmugglerherberge. vs soll's manchmal schlimm zugegangen sein, wie sich die Leute noch jestt erzählen. Nach Züdosten öffnet sich ein schöner glick auf Küttigen, auf das garetal und auf die ölsrner gerge. hier stosten wir such auf die gelbroten Zeichen des neuen Höhenwegs, der seit kurzem in der ganzen Länge von grugg über den weistenstein nach giel vollendet ist. wir folgen ihm den gordsbhang der Wasserfluh entlang: am Waldeingang ladet eine neu ausgegrsbene Quelle zur gast, wir aber ziehen weiter auf dem neuen Wege, an der immer steiler und steiniger aufsteigenden slvrdhalde bis hinauf zum höchsten Punkte Z7.

(6) (869 m über Meer), und weiter in wenigen Minuten über den felsigen Sratweg hinunter zur freien 8pitze der eigentlichen Muh mit ihrer wundervollen hussicht. Serade unter un5 das liedliche Wiesental am Senken, so nahe, dstz wir einmal von oben die weihen hexenringe der schmackhaften Mousseron-pilze leicht erkennen und beim hdstieg einheimsen konnten, von Osten her gucken über die 5taffelegg die Suine 5chenkenderg und die Lägern herüber: im Norden steigen über dem vricktsl die hänge des 8chwarzwaldes, im leichten Dufte nur schwach sichtbar, herauf: nach 8üden zu liegt das haretsl, die 5tadt und ringsumher das blühende Land mit den zahlreichen Ortschaften: darüber aber, wie fast immer in der 5ommerszeit, trübe tust, die uns das schönste, den herrlichen hlpenKranz, verhüllt. Das war vor etlichen Wochen anders, als ich mit zwei jungen Leuten am ersten schönen läge nach Segen-wetter die Muh über den steilen Ostgrat erklomm. Der weg ist zwar recht mühsam, eine beliebte ldetterübung für unsre fugend, nur für 5chwindelfreie, denn zuletzt geht's auf allen Vieren, an wurzeln und 5teinen Sriffe suchend, fast senkrecht hinan. Uns entschädigte aber reichlich der freie husdlick, der sich bot. hlle drei Zchritte tauchten neue Serge hervor: erst über dem Lalausschnitt 8äntis, Lhursirsten und die Slarner-berge bis zum lödi, 8cheerhorn und windgelle: dann, als der Srunnenberg immer mehr vor uns versank, Urirotstock, litlis und die Ihierberggruppe: zuletzt die stolzen Serner Oberländer in unvergleichlicher Pracht, dazwischen hie und da eine walliser-spitze: HIetschhorn und Sietschhorn. o hm schönsten ist es aber da oben im Winter, wenn nach einem tüchtigen Zchneehudelwetter dicker Hebel im lale liegt. Da ist oben milder Sonnenschein und ein Leuchten und Slänzen der 8chneeberge über dem wogenden Hebelmeer, das ich euch nicht beschreiben kann. Sun ist es aber Zeit, den Heimweg anzutreten, denn wir wollen den neuen weg benutzen, erst durch den Wald auf die hardermatten mit dem schönen Slick in den 5olothurner fura. Huf den wiesen wird eben gemäht und Smd aufgeladen: das Z8.

(7) Lei der alten Sipzmülile am Lenken..

(8) vie wssserfluh von der Ztssselegg sus..

(9) bringt etwas Leben in die sonst so einsame hegend. vorn beim Cggtannii wird uns eine freudige Ueberrsschung. Der Löhn hat sich aufgemacht und hat die höchsten spitzen vom WetterHorn bis zur viüemlisalp abgedeckt, in zarter, warmer iibendbeieuchtung glänzen sie deutlich herüber, im vale strecken sich die 5chatten, aber um so klarer wird das herrliche Landschaftsbild zu unsern Lüsten, heil glänzen noch die Häuser der 3tsdt in der fibendsonne und über die Zchachenwiesen ziehen leichte iiebelstreifen. jetzt steigt im 5üdosten die rote Zcheibe des Vollmondes am Horizonte auf. iiun vorwärts über den öratweg und dann durch den Wald hinunter, hm untern Waldrand steht ein Lisch und ein paar gänklein darum: d^s ist unser Lieblings-Piknikplast, kaum eine stunde von der 5tadt entfernt. Da ziehen wir oft an schönen 5ommerabenden hinauf, das hbendbrot im hucksack. Cine klare Quelle wenige Minuten weiter spendet frisches Wasser und der Wald dürres holz genug zum Lee- oder haffeekochen. ver vlast liegt schon so hoch über dem hungerberge, dast man bei Heller Luft die ganze. HIpenkette überblicken kann. o 5eit wir die Cgg verlassen haben, hat der Löhn noch weiter aufgeräumt: nuch die Unterwaldner und Urner HIpen sind klar geworden, von den letzten Ztrahien der sinkenden Zonne mit einer zarten rosigen Slut übergössen, hasch erstirbt auch diese und eine kalte graue Lärbung legt sich über die 5pitzen. o Huri hält uns nichts mehr zurück. Cin angenehmer Marsch durch die hbendkühle führt uns durchs hehrenholz und den Lsnnwald der Heimat zu und bald glänzen uns die Lichter der 5tadt entgegen. -5 hoch ein letztesmal, unwillkürlich, sehen wir uns nach der Wasserfluh um, wie wir den Zollrain hinauf schreiten, va steht sie über dem dunkeln Lannenwaide des Hungerberges, zart und dustig, aber deutlich sichtbar im weichen vollmondlichte. vr. c. lÄger,. zy.

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