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Eine attische Marineurkunde

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(1)

MITTHEILUNGEN

D E S

DEUTSCHEN AR ÜOHIN

INSTITUTES

I N A T H E N .

V I E R T E R J A H R G A N G *

Mit zwanzig Tafeln 9 zehn Beilagen und mehreren Holzschnitten im Text#

A T H E N ,

IN COMMISSION BEI KARL WILBERG.

1879

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(3)

Eine attische Marineurkunde.

Das auf die attische Marine bezügliche inschriftliche Mate- rial hat seit dem Erscheinen von Böckhs Urkundenwerk keine wesentliche Bereicherung erhalten. Zu den zwei bereits im zweiten Band der Staatshaushaltung S. 333 und 335 erwähn- ten Bruchstücken sind später noch die beiden Fragmente 'E<p.

öCPX. 1355-1356 (Rangabis Ant. Hell. 2343 a b) und 3662*

hinzugekommen. Bedeutender nach Umfang und Inhalt als diese Stücke ist eine neuerdings zum Vorschein gekommene Inschrift, welche mir in einem gelungenen Abklatsch von be- freundeter Seite mitgetheilt worden ist2.

Der Stein, hymettischer Marmor, ist links und unten gebro- chen. Er ist auch auf der Rückseite beschrieben. Gefunden ist derselbe, wie mir glaubwürdig versichert wird, im Piraeus oberhalb des Douanegebäudes, in derselben Gegend also wo die zuerst durch Ross bekannt gewordenen Marineurkunden zu Tage gekommen sind.

Die beiden Inschriften (A und ßauf den Beilagen 1-4) rüh- ren offenbar von derselben Urkunde her. Auch über Ursprung und Bedeutung der letzteren kann kein Zweifel sein: sie war ausgestellt von einer der jährlich wechselnden Werftbehörden

(imptkutaX TöV vswpiwv) und gehört in die Classe der soge- nannten Uebergabsurkunden (TrxpxSöcet;), durch welche die aus dem Amt scheidenden Behörden Rechnung ablegten über die an ihre Amtsnachfolger überlieferten Bestände. Die erhal- tenen Theile gehören einem und demselben Abschnitt an, in

1 'Eip. 3862 rührt von dem linken Seitenraude der Urkunde V b. Boeckh her. Dieser Stein ist von Ross unvollsländig abgeschrieben und von üssing nicht nachverglichen worden.

2 Das Original ist spacter von dem kgl. griechischen Ephorat der Alterthü- jner angekauft worden.

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g0 EINE ATTISCHE MARIKEüUKüSDE

welchem die aus früheren Jahren übernommenen und nicht eingezahlten Schulden auf Schiffe und Geräthe aufgeführt wa- ren. Die auf die Datirung bezüglichen Theile der Ueberschrift sind weggebrochen, doch lässt sich die Entstehungszeit der Urkunde aus dem Inhalt mit hinreichender Genauigkeit fest- stellen. B II Z. 33 ff. ist eine im Jahr des Archon Euainetos,

Ol. 111, 2. 33 % v. Ch. beschlossene Expedition erwähnt;

die Urkunde scheint frühestens in das nächstfolgende Jahr ge- setzt werden zu können. Dieselbe kann andererseits nicht spä-

ter fallen als Ol. 112, 1, 33 */0 v. Ch., da wir die Uebergabs- urkunde des darauffolgenden Jahres besitzen (Böckh, Urkun- den über das Seewesen des att. Staates Urk. XI) und in dieser Schulden als ganz öder theilweise bezahlt aufgeführt sind, die in der neuen Inschrift als Aussenstände figuriren: vgl. B II Z.

25 ff. mit Urk. XI o'Z. 203 ff. und B H Z. 78 ff. mit Urk.

XI1) Z. 10 ff. In jedem dieser beiden Fäll« aber war die Zah- lung von den Erben des inzwischen verstorbenen Schuldners geleistet worden ; daraus ist zu schliessen, dass die zu bestimm mende Urkunde näher an Ol. I I I , 2 als an 112,2 liegt. Ver-

muthlich ist die rechnunglegende Behörde- die des Jahres des Archon Ktesikles, Ol. 111, 3. 33 */3 v. Ch. und folglich die Urkunde'am End© dieses oder im Anfang des folgenden Jah- res publicirt worden. Das Erhaltene stellt nur einen kleinen iirächtheil des einstigen Ganzen dar. Nach der für die Ueber Schrift vorauszusetzenden Breite zu schliessen seheinen wenig*

stens auf der Vorderseite des Steines 8 Colutönen gestanden zu haben; wie viel nach unten weggebrocken ist, lässt sich nicht ermessen. Auch in ihrer Verstümmelung aber bietet die Inschrift reichen Stoff zur Belehrung.

Das Hauptinteresse der neuen Urkunde liegt darin, dass sie über gewisse rechtliche mit der Triefarchie zusammenhän- gende Verhältnisse und Vorgänge, welche von Böckh a. a. 0.

Cap. XIV S. 21fr ff. besprochen worden sind, aufklärt. Mehrr mals wird in derselben vermerkt, dass gewesene Trierarchen

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(5)

EINE ATTISCHE MAIUXEÜHKUNÜE 8t vswptx i ,l l 6 ff. 20 ff. Ii 32 ff. 48 ff.). Zweierlei ist es, wozu sieh der oder, wenn es mehrere waren , die Trierareheo ver- pflichten : erstens anstatt des bei der üebernahme der Trierar- th ie vom Staate übernommenen Schiffes ein neues Schiff zu

«teile«; zweitens den Schnabel des auseinander zu nehmenden alten Schiffes ia die Werfte abzuliefern. Der Rumpf des alten Schifes soll nicht abgeliefert werden, derselbe verbleibt also tlen Trierarchen; ausdrücklich ist bestimmt, dass er zerlegt, -nicht umgebaut werden soM. Die bezüglichen Erklärungen

der Trierarchen sind vor Gerichte abgegeben, die übernom- menen Leistungen also sehon aus diesem Grunde nicht als frei-

willige anzusehen; gerichtliche Verhandhingen waren voraus- gegangen. In den erhaltenen Werfturkunden aus den Jahren

Ol. 113, 3. 32 e/5 v. Ch. (ürk. Xill b. Böekh), Ol. 113, 4.

32 »/4 (ürk. XIV) und Ol. 114, 2. 3 2 % (ürk. XV. XVI) wird auf solche ö ^ o y k t wiederholt Bezug genommen. Uä-

ler den Einnahme« der Werftbehörde werden Zahlungen der äjAoXoyr^acvTSS verrechnet, z. B. -KXZ«, KKXXIOU TOO "Aßp^vo? B * -

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c^/C?, 'AUZi^xw lpy°v' <**e**&H*«* ** Wrk- XIV c 5ff.). Böckh bat erkannt, dass sich die betreffenden Trierarchen von der übernommenen Leistung losgekauft hatten und dass hierfür

eine Taxe von 50©0 0r. festgesetzt war. Wenn aber derselbe Gelehrte aus dem niedrigen Betrage der Taxe schliessen zu müssen glaubte, dass die Verpflichtung auf eine Reparatur oder einen Umbau, nicht einen Neubau der Triere gelautet babe, so hat er sieh darin geirrt,, wie die ausführlicheren An- sahen der neuen Urkunde über den Inhalt der ftpAoylai leh- nen. Der geringe Betrag der Taxe ist vielmehr daraus zu er- klären , dass der Werth des alten ScMfies darauf in Abrech- nung gebracht ist. Nach der ^"koyix fiel dieses dem Trier- archen als Eigenthnm zu; trat an Ate Stelle der Realleistung die Geldzahlung, so wurde das alte Schiff an die Werften ab- geliefert, ürk. XIV e Z. 12« ff. und XV. XVI * 32 ff. findet sich die Rubrik t>tfo TSV Tptr.pxpx*»* TöV *J*O*OY*I««VT«V iv <r§

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(6)

g2 EINE ATTISCHE maiNEURKCNDß

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Rubrik aufgeführten Trierarcheu hatten die alten Trieren zu- rückgegeben und sich zur Zahlung der Taxe bereit erklärt, welche sie noch schuldeten. Eigentümlich ist, dass der Schna- bel, welcher sonst in den Werfturkunden alsTheildes Rumpfes behandelt wird, in den hier besprochenen Verhältnissen von

dem Rumpf getrennt wird. Ork. XIV dl. 105 ff. und XV.

XVI a 166 ff. steht die Rubrik otfo twv rpiy.paepxwv ötpeiXou- fcriv TOU; IJA&SXOU; w v T ä ; KKIV«? ö^o-p/i^vTiav ev T ö SIXSS-

•crv)^; die im Folgenden aufgezählten Trierarehen sind sol- che, welche nach Ausweis von XIV c Z. 1 ff. die Taxe ge- zahlt und also die alten Trieren zurückgegeben hatten, aber, -wie die Ueberschrift der Rubrik lehrt, mit den Schnäbeln im Rückstand waren.

Nach den attischen Marinegesetzen erhielten die Trierarchen die Schiffe aus den Staatswerften geliefert und mussten die- selben nach Abiauf der Trierarchie in dienstfähigem Zustand wieder abliefern, ausser wenn sie nachweisen konnten, dass die Schiffe im Kampf mit dem Feind oder durch Sturm dienst-

unfähig geworden seien. Darüber, ob die Einrede ( C J C ^ ; )

•eines Trierarchen, sein Schiff sei im Sturm ruinirt worden,

•begründet sei, entschieden die Gerichte in einer Diadikasie.

Die Annahme scheint mir unabweislich, dass sich die gericht- lich festgestellte Verpflichtung TYIV VOSöV äKIVTIV ^TCOIWSSIV auf solche Schiffe bezogen habe, wegen deren die <t*tym ^xxk Xst;xövx vorgebracht, aber von den Gerichten als unbegründet befunden worden war. Böckh hat zwar diese Annahme als un-

zulässig bezeichnet, aber ich gestehe, dass mir saine Argu- mentation nicht klar geworden ist. Unmittelbar auf die oben ausgeschriebene Rubrik der 6{AoXoY*fl<J*vTs?, welche den Schna-

bel schuldeten (ürk. XIV d Z. 105 ff. und XV. XVI a 166 ff.), folgt die Rubrik o?S' 6-peUou-jiv i j i & X o v ; TöV s * ^ x p i v t t v

XXTOC xeifAövx; die Namen sind von denjenigen der vorherge- henden Rubrik verschieden. Böckh (S. 225) hat mit Recht in den <7X7)4aasvoi Kxxk ysi(i.övx Trierarchen erkannt, deren n%%- 4'.; als gegründet befunden worden war; diese waren in der

(7)

EINE ATTISGUE 'MAKISKÜMÜXÜE

Regel gleich falls gehalten, den Schnabel abzuliefern, offenbar weil der soeben genannte Theii des Schiffes durch Sturm am wenigsten beschädigt werden konnte. Aus der Gegenüberstel- lung der beiden Rubriken schliesst Böckh, dass das in der er- sten erwähnte Versprechen (die ^Xoyix) nicht in den durch die cxr.'^i; XXT« yei^övx veranlassten Diadikasieen eingelegt worden sein könne; mir scheint, dass daraus mit Wahrschein- lichkeit auf das Gegentheil zu schliessen sei. Es gab zwei

Kategorieen von Trierarchen, welche den Schnabel schuldeten:

diejenigen deren cxr^ei? von den Gerichten als unbegründet befunden und die daher zum Neubau verpflichtet waren (6|/.o-

•Koy^acvTe? xxiva; aTco^waetv rpi^pet;), und diejenigen deren cxvi^et? von den Gerichten genehmigt worden waren (axr^x- j#.svoi X.3CT« zsip&vx). Die Scheidung der beiden Kategorieen war vielleicht nicht absolut nothvvendig, aber für die Klarheit der Rechnung empfehlenswerth. Die Bezeichnung ol 6uo"Xo- Y^TxvTe; TK; xxiva; bringt sowenig wie die andere ot oxntyx- jjt,svot xxxx /etawvx das Sachverhältniss zum vollen Ausdruck, aber für den vorliegenden Zweck konnte die eine wie die an- dere als ausreichend gelten.

In der neuen Urkunde A Co\. Ii Z. 63 ff. heisst es: ' E Ä - [Au<7'.<JTpjxT«(y) epyov* rpt[io]p[*px]0? Uscuarxvix; 4>[iVfl](Apvos 'AypuXfifKtv)* O5TO; tJua^öel; ei; ^ixxarT^piov w<p^ev Suo tfi'Q' psi; xacivflc? ÄwoSoSvaci tfs(i) wo^st XTX. üeber säumige Staats- schuldner wurde die Strafe der Verdoppelung der Schuld ver- hängt. Der Trierarch Pausanias hatte die Triere Epideixis in dienstunfähigem Zustande zurückgebracht und war in der Dia- dikasie unterlegen, hatte aber weder den Neubau geleistet noch die Taxe bezahlt und war desshalb zu dem Doppelten verurtheilt worden. So scheint diese Stelle erklärt werden zu müssen. Die Verdoppelung der Schuld erfolgte durch einen Richterspruch. Ol. 113, 3. 32 6/3 v. Ch. ist jedoch, offenbar weil die anhängigen Fälle sich gehäuft und zu zeilraubenden Verhandlungen Veranlassung gegeben hatten, durch ein Spe- zialgesetz der Rath der Fünfhundert ermächtigt worden, über

die mit der Taxe für den nicht geleisteten Schiffsbau rück"

(8)

Ii filXfe ATTISCHE MMllNEÜRKtmDE

»tändigen Schuldner die Busse des Doppelten zu verhängen.

Hierauf bezieht sich die in I M . XIII c Z.1 ff. (vgl, XIV" d 141 ff, und XVI a 36 ff. b 185) vorkommende Rubrik ©Öt f€W

<rpr/ip3cpx«v> «*v *fl ßotAvi l«i Xptayj-rt); 5OXOVTO$ (Ol.

113, 3) TYJV Tptfspvj, pf£ct. f xstrrot ecöröv, Äpyoptov xx?e€xXov (die gezahlten fieträ^e sind 10,000 Dr., d. h. das Doppelte tler Taxe für den Neubau). Böekh."bat «tvar den Zusammen'

bang zwischen der dpXoyCx zum Pfeübati und der

durch den Rath in Abrede gestellt (S. 2fc7), aber auch dies mit Unrecht, wie die neue Urkunde iieweiBt. In der letzteren nemlich werden unter den öjto^oyifcxvTc? A \ %. 14 ff. Phaiax für das Schiff Mippagogos und II 43 ff. Eüboios und Genossen für die Deiias genannt, dieselben Trierarchen werden aber, und zwar für dieselben Schiffe, Urk. XIII c 81 -ff; und 58 ff. unter denen aufgeführt, *>v e^trXüxJs $vA'\ T/JV t p v ^ .

* Ueberbltekt man die im Vorstehenden besprochenen Ver- hältnisse, so erstaunt man über die Laxheit, mit welcher in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts die Marinegesetze in Athen gehandhabt worden sind. Jahre und abermals Jahn;

vergehen, bis eine Schuld conslatirt, die gesetzliche Strafe über den säumigen Schuldner verhängt, die Schuld wirklich

«iagetrieben wird, und auch dann noch werden dem Schuld- ner die weitgehendsten Erleichterungen gewährt (vgl. Böckh -S. 229 über den Volksbeschluss des Demades). Dies erklärt

sich daraus, dass in jener Zeit Regierung und Rechlsverwal- lung in Athen in den Händen einer zahlreichen Colerie k g , aus deren Mitte die Trierarchen genommen waren; kaum be- greiflieb aber ist es, dass bei so verrotteten Zuständen der at- tische Staat überhaupt noch im Besitz einer Marine war.

Ich begleite im Folgenden die Inschrift mit kurzen Erläute- rungen, weiche keinen Anspruch darauf machen den Stoff zu erschöpfen.

A Z. 1-5. Die Uebarsclmft ist nach Maassgabe anderer iiebergabsurkundeii folgendermaassen berajstellen : *at-

Tt.;, Xamc eines Kpimelctcn neigst- Namen seines Vaters nud

(9)

KIXK ATTISUHK M.UUXKlMtKl.'XUK *T«

dem Demolikon, Name und Yalernanie] •y,y«<>vs), '"Of^jiwuis E0»t[« * Demotikon, drei Namen mit ZuhehOr, Name] #1X0- xT'fljjtovo? 'A^ovsu;, [zwei volle Namen, • - ."Ktwv SIJAWV^OV ' A X W -

w«x(-35Ötv), vcc*[pfa>v •mpe).i]'rx1& Tot; Ist fftsttxpjfrou; (?) £?XQy~ TO;, zwei volle Namen, Name - - ]raou nxixvi(el), 'A?x'vt!> "Aj>- ytvov» A[etpx5«ir/i, drei volle Namen, - - ];/.<.«> 'ApiTToscXstov; Oi"

v«((«5)), AuaoxL- i Vatername und Demolikon, ein voller Name], Die 10 Mitglieder jedes der beiden Oollegjen waren nach der Reihenfolge der .Stamme aufgeführt. Vgl. die geringen lieber- reste der Leherschrifl der II. Seeurkunde 1». Büekh.

Gol. f Z. 6-13. Der Anfang des Paragraphen, die Namen des Schiffes und eines oder mehrerer Trierarehen enthaltend, stand am Sehluss der vorhergehenden Golumne,

Z. 14-31. Das Schiff Hippagogos oder, wie es gewöhnlich genannt wird in den Werfturkunden, Hippegos hatte, nach- dem es zuletzt in Dienst gestellt worden war, zwei Mal die Trierarehen gewechselt. Auf Arislcides und Genossen waren

Lysikles und Genossen gefolgt, von diesen halte Ol. 109, i.

34 */o v« Ch.Phaiax das Fahrzeug übernommen, welches dem Geschwader des Chares zngetheill war. Phaiax hatte das Schiff in dienstunfähigem Zustand zurückgebracht, wurde Ol. 113A 3.

32 */s von dem Ruthe um das Dopj»elte gebüsst und tilgte die Schuld theils durch Raarzahlnng ibeUs durch Abrechnung in demselben Jahre. Vgl. l i i . Xlll eM ff. d'221 ff.), öber

den Betrag (11,000 statt 10,000 Dr.) Böckb S. 226 und über das Geschwader des Chares Schäfer, Demosthenes II S. 4?.*>,

Die folgenden Abschnitte der Golumne beliehen sich auf Schulden auf übernommene Geräthe iswmX theils einfache theils solche welche wegen Säumtgkeii durch gerichtliche Kr- kenntniss verdoppelt worden waren.

Z. 35-40. Das geschuldete Gerith war aus den Werften an Demainetos und seine Syn trierarehen für die Amphiltile aus- geliefert worden, welches Schiff zu d e m unter dem Strategen Kephisophon in^tialhos Stationirten Geschwader gehörte; von Demainetos war dasselbe mit demSßhiff an jejiten Nachfolger in der Trierarehie, Menestheus den Sohn des Feldherrn fphi-

(10)

80 KLNK ATTISCHE MÄUINEURKUNBE

krates, übergeben worden, welcher es zur Zeit der Inschrift hatte. Das Praesens f/oun Z. 41 ist uncorrect und erklärt sich daraus, dass der Passus bis Z. 47 aus einer älteren Urkunde

*herühergenommen ist. Das Geräth wurde von Menestheus nicht wieder an die Werften abgeliefert und nach seinem Tode der Werth desselben Ol. 113, 4. 32 8/ | von seinen Erben an die Werftbehörde einbezahlt, s. Urk. XIV c Z. 10 ff. Ueber die Station in Skialhos vgl. Schäfer a. a. 0. II S. 396 und Kirchhoff, Abh. der Berl. Akad. 1867 S. 10.

Z. 50-50. Theodoros der ältere schuldete mit seinen Syn- trierarchen für erhaltenes Geräth; der auf ihn fallende Ahtbeil

(T& fcse-r' OSUTOV) betrug 112 Dr. Diese Schuld war auf seinen gleichnamigen Sohn und Erben übergegangen und diesem verdoppelt worden.

Z. 60-71. Die Schuld des Eupolis war von Philomelos übernommen, aber nicht bezahlt und daher verdoppelt wor- den.

Z. 72-80. Klesippos ist der Sohn des Feldherrn Chabrias.

Coi. II Z. 6-9. Der Anfang des Abschnitts ist mit dem Schlüsse der vorhergehenden Columne weggebrochen.

Z. 16-42. Diodotos ist als der Haupttrierärch genannt, der für seine Genossen haftete, vermuthlich weil er den persön- lichen Dienst allein geleistet halte. Auf das ihm nach der Ta- belle (TO StxypxjxjAx, vgl. BÖckh S. 204 f.) übergebene Geräth war er für 253 *4 Dr. schuldig geblieben und, weil er nicht gezahlt hatte, zum Doppelten verurlheilt worden. Später nach seinem inzwischen erfolgten Tode war eonstatirt worden, dass er das Schiff untauglich zurückgebracht hatte ohne die Ent- schuldigung des Sturmes geltond machen zn können, worauf sich sein Erbe zum Neubau hatte verpflichten müssen.

Z. 43-62. Kratinos und Konon mit ihren respecliven Ge- nossen hatten nacheinander mit der Delias die Trierarchie ge- leistet, letzterer Ol. 110, 3. 33 % v. Ch.; das Schiff gehörte damals zun) Geschwader des Diotimos. Kratinos war auf das Geräth schuldig geblieben, Könon und seine Syntfierärcben wurden zum Neubau verpflichtet. Die Schuld ist Ol. 113, 3,

(11)

EINE ATTISCHE MAMXEtftKlJXM KT

32 6/s vom Käthe verdoppelt und in demselben Jahre noch ge- tilgt worden. Vgl. Ork. XIV ä Z. 198 ff.

. Z. 63-78. lieber den Anfang des Paragraphen ist oben die Rede gewesen. Mit der Bestellung des Syntrierarchen mtiss es, nach der Art und Weise der Erwähnung zu schliessen, eine besondere Bewandniss gehabt haben. Unter den tfooat sind zweifellos die Hegemonen der zwanzig für die tricrarchi- sehen Leistungen gebildeten Symmorien zu verstehen, doch ist die Bezeichnung so viel ich weiss neu. Das Uebrige bin ich jetzt nicht im Stande auf eine mich selbst befriedigende Weise zu erklären, vgl. Urk. XIV c Z. 26 ff. wxp« 'Ovflropo;

TOO 'Ov-nropo; MSX'.TSW; TT5; xpirpou; %xxk {AVäV TOO §I3EYP^{A{*XTO?,

ou m>vsTptY}papXei nxuaavix 'AyptA'TiÖsv, ü>aoXd,pfja(c)v xoeivti*

äWOIWTSIV, fi Svoasc 'E^c:^i;, AusrtsTpxTO-j «py(ov)f «iu>x6o{icv P H H P A A A I - H H I , und dazu Böckh S. 209. Auffallend ist, dass Onetor nur zu der einfachen Taxe herangezogen wor- den ist; dies mag mit seiner Bestellung zum Syntrierarchen in Verbindung gestanden haben; in dem weggebrochenen Schluss des Paragraphen wird etwas darüber bemerkt gewe- sen sein.

B Col i Z. 1-40. Die als Schuldner genannten Athener hat.

ten sich verbürgt für die Chalkidier, welchen vom Stamtejejb- weise Schiffe überlassen worden waren. Zahlungen der Bür- gen, die aber die hier vermerkte Schuld weit übersteigen, sind verzeichnet in der Urk. XIV c Z. 42 ff. Ueber die Rüstungen der Chalkidier vgl. Schäfer Demosthenes II S. 459 f.

Z. 41 ff. Schulden auf Schiffe vom Geschwader des Stra- tegen Diotimos.

Z. 45-58. Nach Urk. XV. XVI b Z. 182 ff. zahlten die Er- ben des Stesileides Ol. 114, 1. 32 *,'n die doppelte Taxe für das Schiff Eupheainusa. Danach scheint der Vorgang folgen- der gewesen zu sein. Nachdem Stesileides sich zur Zahlung der Tax« verpflichtet hatte, hatte Kleomedon entweder frei- willig oder als Werftbeamter das stark beschädigte Schiff re- pariren lassen. Hierauf war dasselbe an den Trierarchen Hie- ronymos ubergeben worden, der auf das Geräth 604Dr. 4 Ob. ;

(12)

schuldig blieb. Die Sebald (Jet Stestletdes lmrss an einer an- dern Stelle der Urkunde verzejeböet gewe$en sein,

f Z..5&-65. Schuld desDempniküsanC das Geräth der Bygieia.

Twminayahlurigen desselben fsiad in den Urk. XIll d 162 ff.

und XIV e i i2 ff, verzeichnet. Die nngewofcnliehe Verbindung dt*reb H geheint dmefedie gemeinsame Beziehung auf die Ue- - berofarif t Z. , i

l

• irewtn Jajst •,

wooian:

w-mn...

: Z~ 66-78. AU die, Hippodromia in Dienst gestellt wurde*

mar sie dem Trterarchen Antisthenes übergebeö worden; von diesem* bä£t.i sie Hypsimos übernommen, der aur Zeit der Ab- ladung dtfr Urkunde das Amt des TXJMX; nocpxXou bekleidet, vonHypsimo* Bippolochides, der darüber bei der Werftbe- b&rde eineDeklaration abgegeben hatte^Was Diphüoe mit dem SebiEtftrgenömiBen hatte, weis? ich nicht anzugeben. Mit oi

^U'.nMiv %xUv?ti werden die Trierarchen bezeichnet, unter deren Camraando die Schiffe bei der Formirung des Geschwa*

ders ausgelaufen waren. . . . :. -

. ff. Verzeiehniss der Schiffe, welche mit dem Strategen Phaidrot in See.gegangen waren, nebst Angaben über deren Gerälhe. Ol. 108, 2. 34 7/6 v. Ch. befand sich ein Strateg

Phaidroa mit ,einem Geschwader in den Gewässern von Lesbos

^Corpr. iascr.Att. H 109), diese Expedition kamt hier nietU gemeint sein. . . -• »»"

: €oL 11 Z. 1-32. Vielleicht zu dem Verzsichniss den Schiffe gehörig, welche mit dem Strategen Phaidros AusgeJaufefl w*r ren. Die einzeloe!i*Iforagraphea sind nach dem su.&ri.'!

66-78 ßgmerkte» za erklären. Stesüeides ,(Z. 25 ff,) stehemt nicht mehr bei dem Geschwader gewesen zu sein, aber das, Gwhtfe, welches er für das Schiff lasp erhalten hatte, nicht ab- geUeftaft «zaitebfa. Der Werth dß^.Gep^th^;^^^ ,01-112,3.

3 ^ * . ßb;TOÄ setnem; E ^ b ^ ^ e f z ^ ^ Utk* XJ«^2Q5:ff.*

Z. V e j s e i e h ^ l & M ß t * - w i c h * %

in Gem&sbeit eines Volksbeschiusaes unter dem Strategen Dio-j timoi: ^ e n Ä ; :fc«&ia! »iisgeiaufön waren. Die Expedition- ist terseüiaden ri8>s<fer:€ol..il 41 ff. erwähnten, welche früher faiH (^gK'ot^R M A m Z. U ff.)^die Person ales Strategen aber

(13)

KIXK ATTISCHE MAiilXEniKI'XnK

wohl dieselbe. Die Bezeichnung des Volksbeschlusses nach zwei Rednern ist Singulair und daraus am Wahrscheinlichsten zu erklären, dass Aristonikos einen Znsatzantrag zu dem Haupt- antrag des bekannten Staatsmanns Lvkurg gestellt hatte.

Z. 43-50. Pylhodelos war Ol. H i / f . 3 3 % Archon. Sein Vorgänger war Phnnichos (Z. 52). Aischraios ist aller Wahr- scheinlichkeit nach derselbe Mann, der als Choreg einen ver- silberten Dreifuss oberhalb des dbnvsischen Theaters auf- stellte (Harpokr. u. XXTXTOU.'«).

Z. 51-65. Die Delphis hatte seit der Ausfahrt die Trierar- chen gewechselt, danach vermuthe ich, dass die torliegende Urkunde jünger ist als Ol. 111, 2.

Z. 66 ff. Verzeich niss der Trierarchen, welche 'Frieren ge- schenkt und in Folge eines Volksbeschlusses Geräth vom Staate erhalten hatten. Die im Text genannten Schiffe scheinen die geschenkten zu sein, welche nach älteren und ausser Dienst gestellten Fahrzeugen benannt waren» :

Z. 71-77. Die Triere Paralia ist neu. Eine 'fettere dieses Kamens, ein Weük des Demoteles, kommt in den Marinem- Schriften öfter vor;

Z. 7*M*2. Gtaridemos Mite das erhaltene Geräth bereits wrider abgeliefert, aber imvollständig. Ol. 112, 3. 3 ha*

ben seine Erben für das Fehlende in zwei Raten die Summe von 640 Dr. gezahlt (ürk. XI b Z. 9 ff.). Vielleicht habe ich beim ('«opiren des Abklatsches das Zeichen H übersehen. Dee Schiffsname Aura kommt in der Trk. IV (aus der Zeit des Bundesgenossenkrieges) vor.

Z. 83 ff. Vgl. Urk. XIV (Ol. 113, i. 32 % v. CM.) c Z. 237 fi\, wo eine Zahlung des Erben des Nausikles für das an. die- sen ausgelieferte 'Geräth verzeichnet ist. Ein Schiff Namens Demokratia Wird i n den Üfknoden aus der ersten Hälfte des vierten Jahrhtimlerfs als l«zeie^net, vgl. liöckh S. 86.

r i.UlfJI KÖHLER.

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