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74.) einen Siegelstein der Art entdeckt und unabhängig davon Rödiger ( in dieser Zeitschr

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AUhebräische Siegelsteine, nachgewiesen von

Dr. Tit. A. lievy.

Das Werk von de Snulcy: reeherches sur la numismatique judn'ique (Paris 1854), hat in nearer Zeit wiederum die Aufmerksamkeit auf die alt- hebr'aische Schrift gelenkt. Wir besitzen von dieser bekanntlich nur spär¬

liche Üeberreste in den sogenannten makkabäischen Münzen , doch sind diese hinreichend , um nns ein Bild dieser Schriftart zu geben. Dazu kommt noch, dass aucb noch drei Siegelsteine bekannt geworden sind , die Inschriflen mit ebendenselben Cbarakteren enthalten. Movers hat zuerst (Encyclopädie von Ersch n. Grober, Sect. III, Tb. 24. S. 424, Anm. 74.) einen Siegelstein der Art entdeckt und unabhängig davon Rödiger ( in dieser Zeitschr. III, S. 242). der diesem noch zwei andere hinzufügt (vgl. a. a. 0. S. 347).

Die drei genannten Steine führen folgende Inschriften:

1) der in Cyrene gefundene:

irriasb üiö-« 73 2) der von Tortüsa :

a iiransb

wiis 1

3) ein jetzt in Berlin befindlicher (vgl. Gesenius, monum. ling.

pboen. lab. 3t. no. LXVII):

3 nanNSib

"in"'b«i n

Ich füge diesen nocb einen vierten binzu, dessen Inschrift bisher fälseblich flir phönizisch gehalten wordea und daber keine Deutung gefunden haf Es ist dies die Gemme, die Gesenius a. a. 0. unter no. XL bis, tab. 11 veröffent¬

licht hat. Er lässl sicb über dieselbe (p. 15.3) folgendermaassen aus:

,,Hanc gemmam inier rudera Citii prope Larnecam repertam primus edidit E. D. Clarke in Travels in various countries of Europe , Asia and Africa Vol. IV. p. 33, cujus haec verba: „ „The substance of it is an onyx, in a very advanced stale of decomposition. ... Tbe subject represented appears to be a dove, avis Paphia (Tibull. 1, 8, 18: alba Palaestino sancta columba Syro), a very antient symbol of Venus and of Astarte. But whether the figure placed before the bird be a grain of the bearded wheat so common in Cyprus or any other type connected with tbe antient mythology, it is not easy to conjecture." "

Die Inschrift liest Gesenius: inOS ]3 tioab, während Lindberg (de inseript. Melit p. 62) den Vaternamen in^9 gelesen bat. Ein flüchtiger Blick auf die Schrift genügt, um diese Lesung als unhaltbar zu bezeichnen.

Der dritte Buchstabe der ersten Zeile kann durebaus kein phönizisches Sa¬

mech, — nirgends findet sich ein solcbes in dieser Form — auch der

letzte Buchstabe kein Cheth sein. Leicht lesbar wird aber die Inschrift,

wenn man die Charaktere derselben als althebräisch betrachtet. Der

(2)

Levy , Allhebräische Siegelsleine. 319

erste und zweite Buchstabe sind ofTenbar Lamed nnd Beth; der folgende

ist eine Ligatur aus Nun und Jod. Beide Buchstaben kommen in dieser

Form auch auf den althebräischeft Inschriften der sogenannten Makkabäischen Münzen vor; das Nun bei de SauTcy (a. a. 0.) PL II, no. 2 in dem Worte

pD, das. no. 7. 9. 10. 11. 13 in dem Worte pSIiT' u. PI. X no. 2 in

d. W. IT"^ aoi ri31ö. Auch das Jod Iässt sich in dieser Form, nur etwas eckiger, nachweisen, das. PI. II, 2. 7. Es ist das altsemitiscbe Jod obne den mittleren Strich, wie das Neuphönizische es öfter aufzeigt (vgl. Bourgade, toison d'or PI. 32, Z. 1 , 33, 1 ; Gesenius, mon. Num. 16, 3. 18, 2; Juba- münzen , das. tab. 42). Dass die letzten zwei Buchstaben He und Waw sind, wird Niemand bezweifeln, der die altbebräiscben AufschriDen auf den andern Siegetsteinen betrachtet hat; sie haben die grösste Aehnlichkeit mit den betrclfendeu Formen auf dem Siegelstcin no. 3 und sind auch leicbt im Münzalphabet nachweisbar. Auf solche Weise erhalten wir den Namen:

itTijab

„des Benajahu", der häulig in der Bibel vorkommt, vgl. 2 Sam. 8, 18. 23, 20. 22. 1 Chr. 27, 5. 34 u. S. Schon dieser Name weist uns seiner Bildung nach auf den Hebraismus, und bestätigt durch seine Bedeutung den Schrift¬

cbarakter, den wir unabhängig von derselben gefunden haben. — Dasa das folgende '^3 ,,Sohn" heissl, isl nichl zu bezweifeln, ehenso, dass die zwei lelzlen Buchslaben des Vaternamens Daleth oder Resch und Cheth sind. Mehr Schwierigkeil macht das erste Zeicben : . Dürfte man es , als nicht zur Inschrift gehörig, wie den Circellus zur linken Seite der Gemme betrachten, so gäbe „des Benajahu Sobn Chur's" einen ganz passenden Sinn; dieser An¬

nahme scheint jedoch seine Slellung in der Reihe der Buchstaben entgegen zu sein; und so ist der Conjectur ein weites Feld geöffnet. Als einziger Buchstabe, etwa als Teth, kann man es schwerlich belracbten, auch nicht, wie Gesenius will , als Ain und Mem. , denn das letztere ist in der gegebnen Form im Allhebräischen nichl nachzuweisen; eber liesse es sich als Schin anseben, aber "IMIOS oder iniüS giebl kein passendes hebräisches Nom.

propr. Dürfle man eine kleine Correctur wagen und das erwäbnte Zeichen in 'ändern '), so hätte man den wohlbekannten bibliscben Namen inVB

Paschchur, Jer. 20, 3. 21, 1 n. S. Wenn wir auch das Phe im Alt¬

bebräiscben aus den vorhandenen Monumenlen nicht nachweisen können, — was de Saulcy a. a. 0. p. 110 dafür gehalten, ist ein Kaf — so ist es doch höchst wahrscheinlich nach Analogie des Altsemilischen in der angegebenen Gestalt ]) geformt gewesen , da das Althebräische jenen allseinilischen Cha¬

rakteren sehr nahe steht. — Sei dem nun, wie ihm wolle, das Resultat wird durch das eine Zeicben nicht angefochten, und wir dürfen unbedenklich unsere Inschrift als eine allhebräische betrachten.

Dass wir nach dem Obigen die „Taube" nicht etwa als Symbol der Venus oder Astarte , wie Clnrlte in der oben angeführten Stelle will , zu

1) Wir wissen nicht, wo die Gemme gegenwärlig sich befindet; vielleicht hat einer der Leser dieser Zeitschrift Gelegenheit sie zu Gesicht zu bekom¬

men und könnte über die fragliche Form Näheres angeben.

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320 > Allhebräische Siegelsleine.

hallen baben , versteht sicb von selbst. Eher dürfte man dieselbe als Symbol rür Israel anseben, da dieses in so vielen Stellen jüdischer Tradition mit der Taube verglichen wird: rt3T>b iblCa^ bNIU)'' „Israel gleicht der Taube" heisst es in vielen Stellen des Talmuds und der Midraschim; vgl.

anch Midrasch rabba za Hohl. 2, 14: rt3"l' bN1«}''b Klip MSpn lau

„es spricht der Heilige, gelobt sei er: ich nenne Israel eine Taube; vgl.

aucb das. zu 1, 16 und 4, 1.

Was den Circellus an der Unken oberen Seite der Gemme betrieTt,

so vermögen wir seine Bedeutung nicht anzugeben. Wir baben dies Zeichen auch als Bnchstaben in einer phönizischen Inschrift, die unter den sinaiti¬

schen gefunden worden und deren Abschrift wir dem sei. Prof. .Movers' ver¬

danken (vgl. Encycl. S. 425), angetroffen und in umgekehrter Form unter den Cyprischen Buchstaben (vgl. de Luynes, numismatique et inseriptions Cypriotes. Paris 1852), z. B. PI. II, no. II.

Endlich sei noeh erwäbnt, dass die Juden in Cypern, wo die Gemme gefunden worden, sehr zahlreich waren. Beweis dafür ist der Aufstand der¬

selben zur Zeit Trajans (vgl. Dio Cassius 68, 32), zu welcher Zeit sie in grosser Masse sich erhoben, und für ihr Vorhandensein in früherer Zeit auf dieser Insel vgl. Jost, Geschichte der Israeliten seit den Zeiten der Macca¬

bäer, II, S. 293.

Wir geben einen fünften Siegelslein allbebräischer Scbrift in der beigegebenen Zeichnung, die von einem Siegelabdruck des Originals, das sich im brittischen Museum befindet, angefertigt worden isl. Die Sehrill ist recht deutlicb und die ganze Zeichnung sehr sauber, die Enlziffirung der

Zeichen aber bietet grosse Schwierigkeiten rei erslen

Buchstaben, die nichts anderes als Lamed, Jod und He *) sein können, müssen uns alsbald bestimmen die Schrift unsers Siegels zu der babylonisch-phönizi- schen ') zu rechnen , und man hat nun die Wahl entweder diese selbsl, oder eine der Töchter dieser sehr fruchlbaren Mutter anzunehmen. Allein die F'ormen des Jod und He scbliessen alle abgeleiteten Schriftarten zur näheren Prüfung aus, da sich dieselben unter ihnen nicht nachweisen lassen, mit Ausnahme des Altbebräiscben. Ferner wird von vorn herein die Annabme sehr wahrscheinlich, dass wir nach Analogie so vieler anderer Siegel mit semitischer Scbrift, weicbe wie bier mit einem Lamed beginnen, einen Namen in unserer Inschrift zu suchen haben , einen N. N. Sohn N. N.'s.

Nun zeigen sich auch gegen die Mitte zwei Zeichen, weicbe wie 1^ Sohn aasseben, nur dass das Betb dnrcb den kleinen Strich zur Rechten der Basis eine Form angenommen hat , wie sie in altsemitiscben Alphabelen nichl nachzuweisen ist; das Nun ist schon eher als altsemitisch anzuerkennen, es ist

1} Vgl unsere phön. Studien, I. Heft. Taf. III (Breslau 1856).

2) Wir bezeicbnen damit die «us Babylonien stammende und durrh

PhSnizier verbreitete semitische Schrift.

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Levy , Allhebräische Siegelsteine. 321

die im Estrangelo gewöhnliche Form (vgl. auch weiter unten). Endlich folgt auf das Nun ein Zeichen, das man als Mem annehmen wird; wenn es auch in dieser Gestalt uns noch nicht begegnet ist, so lässt es sich doch leicht auf alle Formen des Mem zurückführen (vgl. z. B. das Mem in dem Worte Ülp in der aram. Inschr. des Serapeums ; in dieser Zischr. XI, 65 u. weiter unt ).

Grössere Schwierigkeit jedoch macht die Bestimmung des vierten Zei¬

chens; es für ein Ain zu hallen verbieten die hervortretenden Spitzen, und einem andern semitischen Bucbstaben siebt es sonsl nichl ähnlich, wenn man nicht elwa das Koph im Estrangelo vergleichen will. Aber eine solche Ver¬

gleichung lassen die drei ersleo Zeichen nicht zu, die, wie bereils erwähnt, einer andern Schriftart angehören. Offenbar bildet dies Zeichen eine Ligatur von zwei Buchstaben, und da wir die drilllelzle Form als Nun angenommen baben, so müssen wir in unserm fraglichen Zeichen ein Nun und Tav sehen,

■Q. J- und T So ergäbe sich denn für die fünf Zeicben der In¬

schrift nsrr'b, und wir kommen auf ganz natürlichem Wege zu der Schluss-

folge, dass dem erwäbnlen Belh ebenfalls ein Nun angefügt isl (i =

^ u. -'). So erhalten wir denn ]n3n^b des Jonathan.

Durch dieses Resultat gewinnen wir sogleich die L'eberzeugung, dass unsere Schrifl zur altbebräiscben zu rechnen ist. Der Name Jonathan ist nicht sehr verschieden von der Schreibarl desselben Namens io den biblischen Scbriften, wo sich bald inav, bald injl!!^, und von der auf den makkabäi¬

schen Münzen, wo sich ']T'iy und ')ri31!T' lindet, vgl. Essai sur numismatique judaique par de Saulcy, PI. II, no. 3 — 6 u. 7—14. Ist nun aber die Le¬

sung des Namens ]n3!T" richlig, so gewinnen wir sogleich die nöthigen Daten zur Bestimmung des Vaternamens. Wir haben nämlicb gefunden , dass das Tav in unserer Inschrifi die Form /■ hat, demnach kann das letzte Zeichen nur als zwei Tav betrachtet werden, die mit dem vorangehenden

Mem den Namen nna geben, ein Worl, das in der Bedeutung „Gabe"

durch die Bibel bekannl isl (vgl. Spr. 25, 14. Koh. 3, 13. Ez. 46, 5. 11) und bei den späleren Juden als nom. propr. vorkommt, äbnlich dem bibli¬

schen Namen HFinä (aus n^nna verkürzt) Esra 10, 33, und dem talmud.

N^na , vgl. Ma&ias bei Josephus bell. Jud. I, 1, 3 für MaTTa&ias.

Somit ist denn die ganze Inschrift zn lesen :

nna p ]n3n^b des Jonathan Sohn Malbatb,

Dürften wir aber wohl einen Schritt weiler gehen und den Namen Jona¬

than Sohn Malhath auf den bekannten Makkabäerfürsten , den Sohn des

Maltalhias und Bruder Judas' beziehn ? Wir baben für diese Idenlifici¬

rung zunächst weiter nichts anzuführen als die auffallende Namensäbn¬

lichkeit, da uns der Fundort unsers Siegels nicht bekannl ist, der sonst vielleicht einigen Aufschluss geben könnte. Doch enthält unser Siegel die Figur eines Thieres (auch auf dem von Rödiger in dieser Ztsehr. III. S. 243

und dem von uns so eben erklärten Siegel von Citium sind Tbiergestalten anzutreffen) , ein nicht ausser Aeht zu lassendes Merkmal zur näheren Be -

1) Vgl. über diese Form weiter unten.

Bd. XI. 21

(5)

322 Levy, ÄUhehräische Siegelsleine.

Stimmung des einstigen Besitzers nnsers Siegels. Das Thier ist offenbar ein

Skorpion, der vorzüglich an dem langen gegliederten Schwänze und dem

gekrümmten Stachel am Ende desselben»" kenntlich ist. — Nun werden im ersten Buche der Makkahaer die Söbne Mattathias' mit besondern Beinamen aufgeführt, Cap; II, 2 — 5, eine Siellc, die so vielfache Deutung erfahren hat, und da sie zur Erklärung unserer Inschrift beitragen kann, so mag sie hier vollsländig Platz linden. Es heisst daselbst Vs. 2 : Kai avr^ (sc. rqJ MaTTa9la) viol Tievit, 'la>avav b inixnXov/iBvos FaSSis (so der Alex. u.

Aid. lat. stalt KnSSis ed. rom. vgl. aoch Jos. Ant. XIII, 1,2). Vs. 3:

Sifimv 6 xaXov/ievos 0naal. Vs. 4: 'foiSae 6 inixaloi/ievos MaxteaßaXos.

Vs, 5: 'EXeät,nQ b intxalovftevos Av^av , 'lairdS'av 6 intxalov/itvos 'Anifovs, Den letztem Namen giebt der Syrer durch - "^Q^ tt , das man ge¬

wöhnlich „Versteller, der Schlaue" erklärl (vgl. Winer, Realwörterb. I, 598).

Auch die andern Beinamen bal man zu deuten sich bemüht und in FaSSls das nom. ^4 Glück, also ^'^3 der Beglückte, oder, wie Andere wollen,

r

lö^lä der Frnchthauren, in Oaaai nach dem Syr. «j.£Dj2 := s\23-ip

X • ; -

das Frü bl i n g s gra s wird hervorkeimen, es wird Frühling ge¬

funden. Vgl. Kurzgef. exeg. Handbuch zu den Apokryph., 1. B. der Makkab.

erklärl von Grimm, S. 34 fl". — Das Gezwungene dieser Erklärungen springt in die Augen. Wir sehen in allen den genannten (mit Ausnahme von Judas Makkabäus, wo die Deutung '»3p9 , der Hammer, in Folge seiner Helden¬

thaten ibm beigelegt '), keine Schwierigkeit macht) Bezeichnnngen von Thieren, oder Beziebungen nuf dieselben. Schon im A. T. treH'en wir die Eigenlhüm- licbkeil , mächtige kriegerische Reiche unter dem Bilde gefährlicher Raub- thiere vorzustellen (vgl. Gcsciii««, Commenlar zu Jesaia S. 809 IT.). Auch sonst werden Thiernamen symbolisch auf Menschen übertragen , so l Mos.

49, 9 wird Juda ein junger Löwe, vs. 14. Isacbar ein knochiger

Esel, vs. 17. Dan eine Schlange am Wege, eine Otter am Pfade,

vs. 21. Naphtali eine Hindin, vs. 27. Benjamin ein reissender Wolf

genannt, vgl. 4 Mos. 23, 24. 24, 9 und 5 Mos. 33, 20. 22. — Dieselbe Sitte Thiernameu den Menschen beizulegen , hat sich aucb bei den spätem Juden erhalten nnd unsere Makkabäersöhne geben dafür Belege. Der Bei-

■ V

name Johanan's ist FaSSls, Syr. ^^^^ das isl das hehr. ^"1.1 Böcklein ');

Oaaol ist das hebr. ttS'tl Bock '); 'Anyovs der Beiname Jonathan's, Syr.

1) Daber wird Juda oft im IL B. der Makk. ohne Weiteres i Maxxa- ßalott zuweilen auch ohne Artikel, genannt.

2) Ueher die Aussprache des Schwa mobile bei den LXX s. FrankeVs Vorstudien zur Septuaginta, S. 121.

3) Dass der Syrer ^.»süiZ hat, fällt nicht ins Gewicht, da das I. B.

d. MakL. ursprünglich hebräisch gescbrieben ist und der Syrer nicht aus dem Original , sondern ans der griechischen Version übersetzt hat. Vgl. Trendeln- hitrg, primi libri Maccabaeomm graeci textus cum versione syriaca collatio in Eichhorn's Repertor. für bibl. u.-morgenl. Lit. XV. S. 58—153. Der¬

selben Ansicbt ist auch Grimm a. a. 0. p. XXXI.

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Levy , Allhebräische Siegelsteine. 323

UScTa*» 'St =^10)1» rT'lülBn, das nach Bab. Cbalin. p. 67, b nichts

anderes als eine Skorpionart sein kann. Dort heisst es :

V3, a'ip» nr »ait» bs, »ai« ']bin bai ü'^aris n'nna N'^sm

ri-"i)iBnb naTin nstt niiaisnn mr-ib "^b^f^

„Wir finden im 3 B Mos. (11, 42) „„und Alles, was auf Vieren geht"",

auf Vierend. i. der Skorpion; Alles was geht das schliesst die

Cbapusith und was ihr ähnlich ist mit ein." Ebenso wird b. Aboda Sara 28, b ein Riesenscorpion («rr'Dbaj rriUJIDn) erwäbnt, dessen Fett als Me¬

dicament anzuwenden sei. (Bekanntlich giebt cs in heissen Ländern Skor¬

pione von fast einem Fuss Länge.) Endlich eine dritte Stelle, wo D^UJIBn erwähnt wird, Miscbna Para 9, 2, fübrt zu demselben Resultate. — Auch

^ ^ t r

den letzten Namen Eleasar's Av^av , syr. ^idx» mag man mit Rödiger

(EncycL von Ersch u. Gruber, 1. Sect. XXXIII, S. 133) von ^.jlj^»- ,

Elephantenhaut, in Bezug auf seine muthige That ableiten.

So schreiben sich denn die Beinamen der Makkabäer leicht von Tbierep ber; daher scheint es uns ganz natürlich den Skorpion auf unserm Siegel als symbolische Hindeutung auf den Beinamen Jonathan zu deuten , und wir dürfen mithin unsere Vermuthung, dass dieser Makkabäerfürst Besitzer des Siegels war, zur Wahrscheinlichkeit erbeben.

Ueber die Schrift unseres Siegels sei uns gestattet noch wenige Worle hinzuzufügen. Wir werden durcb unsere kleine Inschrifi wiederum die Be¬

stätigung davon finden, dass, sowie das Allhebräische noch sehr spät deu babylonischen Urtypus im Allgemeinen beibehalten und demselben weil näber, als elwa das Phönizische, steht, so auch eine grosse Mannigfaltigkeit und reiche Enlfaltung, wohin z. B. die Entwickelung der Schrift zu Ligaturen zu rechnen isl, zeigt; zumal, wenn man bedenkt, dass uns bis jetzt uoch nicbt ein einziges grösseres Monument als .Münzen und Siegel bekannt ge¬

worden ist. — Unsere Zeichen bieten manche Varianten zu den uns bis jetzt bekannten allbebr. Zeichen ; über die drei ersten brauchen wir nichl weiter zu sprechen, sie sind bereils durch die Münzen bekannl; aucb das He Gndet sicb zweistrichig : de Saulcy a. a. 0. V, 5. — Der vierte Buchstabe lässt

sich, wie gesagt, in die zwei Buchstaben Nun und Tav (= a -|- T)

auflösen ; das Nun isl auf den Münzen fast schon zum senkrechten Strich geworden (vgl. de Saulcy a. a. 0. III, 1.), gerade wie auf den pers. Achä- menidenmünzen mit semitischer Schrift (z. B. in dem Münzwerk von de Luynes, essai sur la numism. des Satrap. PI, I, no. 1 in d. Worle Pharnabazes, das.

Syennesis u. ö.) ; ganz senkrecht steht es, wenn der Abschrift zn trauen ist, bei Bayer, de num. bebr. sam, p. 190. no. 2; das Estrangelo kommt jedoch dem unsrigen am nächsten. Bemerkenswerlb isl noch , dass unsere Inschrifi

noch kein Schlussnun aufzuweisen hal, da die Form des Nun in dem

Worte 'J3 nicht verscbieden von der in ]r3.1^ isl. — Das Tav bat nicht die sonst gewöhnliche Gestalt eines Kreuzes , lasst sich jedocb im Babyloni¬

schen und Phönizischen in der vorliegenden Form bäufig nacbweisen. — Das Belh leitet sich leicbt aus der MSnzform {de Saulcy a. a. 0. I, 9. u. II, 13)

21 *

(7)

324 Lotze, die „Djoe-longo" oder Judensprache in Suriname,

her. Am nächsten steht ibm das palmyrenische Beth. — Das Mem, wie es hier erscheint, steht gewiss den alten Formen semitischer Schrift näher, als mancbe andere althebräische, z. B. III, 2. III, 3 u, XI, 5 (rechts) bei de Snulcy a. a. 0.

Die „Djoe-tongo" oder Judensprache in Suriname.

Von Dr. H. liOtze.

R. Wullschlägel , gebürtig aus Sarepta in Russland , welcher einige Jahre Missionar in Suriname war und jetzt als .Mitglied der Unitäts-Direction in Berlhelsdorf bei Herrnhut lebt, hat iu der letzteren Zeit folgende drei Schriften herausgegeben: 1) Kurzgefasste Neger-Englische Grammatik. Bautzen 1854. 2) Deutsch-Negerenglisches Wörterbuch. Nehst einem Anhang, Neger- englische Sprüchwörter enthaltend. Löbau 1856. 3) Toe-tron feihtentin na toe Tori vo da Santa Byhel-boekoe. Calw 1856. (Uebersetzung der Zweimal zwei und fünfzig biblischen Geschichten des Calwer Verlagsvereins.) Der Einleitung zu dem zweiten der genannten Bücher , welches ausser dem Wör¬

terbuche nicht weniger als 707 negerenglische Sprüchwörter mit Uebersetzung und Erklärung enthält, enlnehmen wir folgende interessante Nolizen:

Die ersten Ansiedler Surinames waren Iheils Engländer, theils portugie¬

sisch redende, aus Brasilien und Cayenne eingewanderte Juden. Beide rede¬

ten zu ihren zahlreichen Negersciaven in der eigenen Sprache , die aber von den Negern nur unvollkommen aufgefasst und gesprochen wurde. So bildeten sicb unter den Negern der Kolonie von Anfang an zwei neue, unler sieh verschiedene Sprachen aus, die Negerenglische und die Negerportu¬

giesische, die jedoch , wie scharf sie ursprünglich geschieden sein moch¬

ten, mit der Zeit sich gegenseitig ergänzten und manche Worle nnd Wen¬

dungen mit einander gemeiu hatten. Letztere Sprache, ursprünglich ein verdorbenes Portugiesisch, wurde auf den zahlreichen, jüdischen Eignern zugehörigen Plantagen gesprochen und ist nun , mit dem Wohlsland derer, die sie einführten , aus der Kolonie fast verschwunden. Sie wird nur noch von einem Stamme der freien Buschneger gesprochen, dem der sogenannlen Saramakkaner an der oberen Suriname, welche ineisl von den genannten Planlagen abslammen und beim Friedensschlüsse 1760 die Wälder an der oberen Saramakka , tief im Innern, bewohnten, jelzl aber ihre Wohnsitze an der oberen Suriname baben. Doch lernen und verstehen diese Saramakkaner, unter denen die Herrnhuter seit nun fast handert Jahren eine Mission haben, wenigstens diejenigen unter ihnen, welche in Verkehr mit der eigentlichen Kolonie stehen, ausser ihrer eigenen „Djoe-tongo" d. h. Judensprache, auch die Negerenglische. Diese, von den Negern selbsl gewöhnlich „Ningre- tongo" d. h. Negersprache genannl, oder auch schlechtweg „Ningre" d. h.

Negerisch, häufig aber auch „Bakra" d. h. Europäisch [?] , isl auch nach Eroberung der Kolonie durch die Holländer und Abtretung derselben von Seiten Englands an Holland im Frieden zu Breda , Negersprache geblieben, nnd ist nun, mit ohiger Ausnahme, die allgemeine Umgangssprache der Neger unter einander und zugleich die, in welcher Europäer mit ihnen verkehren.

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