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charuto „Zigarre&#34

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(1)

Anglo-indisch cherooi „Zigarre".

Von Wilhelm Printz.

Seit dem Ende des 17. Jahrh. ist engl, eheroot, portug.

charuto „Zigarre" belegt. Heute pflegt man im Handel damit

besonders die an beiden Enden abgeschnittenen Zigarren

zu bezeichnen, eheroot ist also, in größerem Maßstab, ein

„Schweizer Stumpen". Das Wort ist, wie man bereits bei

Yule & Burnell^) sowie bei Läufer^) nachlesen kann, dra¬

vidischen Ursprungs: Malayälam und Tamil curuttu^), auch

curul, heißt zunächst „Rolle"; Tamil vettilai-curul ist eine

Betelblatt-Rolle. Das Wort gehört zum Verbum Mal. curut-

tuka, Tam. curuttu ,, rollen usw." (transitiv), Tam. curulu

„rollen, sich ringeln usw." (intransitiv). Im nächstverwandten

Kanaresisch finden sich suttu (tr.) und surul „to contract,

shrivel, shrink" (intr.), surali, suruli ,, Rolle" (daraus Ma¬

rathi surali), im Telugu öuttu*) ,, rollen" (trans.), pögaöutta

,, Zigarre", eigentlich ,, Rauchrolle" zu pöga (kanar. höge)

,, smoke, fume". Im Mysore-Dialekt des Kanaresischen wie

im Marathi, sowie im Kurukh (Oräön) kommt cuttä „Zigarre"

vor. Die Kontraktion (curuttu: suttu), die nur im Tamil-

Malayälam fehlt, ist lautgesetzlich, vgl. z. B. Tam. ceruppu:

Tel. ceppu ,, Schuh"; Tam. erudu: Kanar., Tel. e«M,,Farren" ;

Tam. parutti: Kanar. hatti, Tel. patti ,, Baumwolle". — Für

1) Henry Yule and A.C. Burnell: Hobson-Jobson. A glossary

of colloquial Anglo-Indian words. New ed. ed. by William Crooke.

London: Murray 1903.

2) B. Laufer: Tobacco and its use in Asia. Chicago 1924. S. 19.

Field Mus. of Nat. Hist. Anthropology. Leaflet 18.

3) Die Aussprache von ,,e" schwankt im Tamil zwischen d, s und s.

4) d bezeichnet die Aussprache ts.

(2)

200 W. Pbintz, Anglo-indisch eheroot „Zigarre".

die arisch-indischen Sprachen, außer Marathi, hnde ich ver¬

zeichnet: Bengäh curat, Hindi curat.

Es ist somit vöUig klar, daß eheroot südindischen Ur¬

sprungs ist. Aus portug. charuto darf man schließen, daß die

Entlehnung im portugiesischen Machtbereich, also an der

südlichen Westküste, in Malabar, stattgefunden hat und

zwar wohl bereits im 16. Jahrh. Genaueres darf man viel¬

leicht einmal von wirtschaftsgeschichtlichen Untersuchungen

erwarten.

Vorstehende Darlegung dürfte Fachgenossen nicht viel

Neues bieten, sie erscheint aber notwendig gegenüber der

Unkenntnis und den Irrtümern, die sich in der neueren

Literatur zur Geschichte des Tabaks und der Zigarre finden.

So hat sich die Wiener Romanistin Elise Richter in zwei

Abhandlungen^) der Ansicht eines chilenischen Gelehrten

angeschlossen, der portug. charuto mit cbilen. cigarro de chala

(Quechua chala „Maishülse") zusammengebracht hat, imd

spricht von einer vorgeblichen ,, lateinischen Endung -uto"

(vgl. span, carnudo). Mit Recht ist diese unhaltbare Ab¬

leitung von Günther Stahl") bestritten worden, der sich auf

Laufer beruft. Leider aber verwirrt er seine weiteren Aus¬

führungen dadurch, daß er Malayälam mit Malaisch gleich¬

setzt !!

1) Das Wort Tabak. In: De Spiegel van Handel en Wandel

(Rotterdam), Jg. 1925 [vorhanden in der Univ.-Bibliothek Leipzig]. —

Zigarre und andere Rauchwörter. In: Atti del XXII Congresso internaz.

degli Americanisti, Roma, sett. 1926. Vol. 2 (Roma 1928), S. 297—306, bes. 298 f.

2) Zigarre; Wort u. Sache. Zs. f. Ethnol. Jg. 62: 1930 (1931),

45—111, bes. 78ff.

Berichtigung: oben S. III, Anm. 1 lies: Yaksas. Part II.

(3)

Bücherbesprechungen

Bbämond, E., Le Hedjaz dans la Guerre Mondiale (Hedjas

im Weltkrieg). 351 S., 5 Karten. Payot, Paris 1931.

Preis 25 franz. Franken.

Wie das Vorwort von Fbanchkt d'E8pJ;bey richtig

hervorhebt, wird dieses Buch ahen denen willkommen sein,

welche sich für die Welt des Islam interessieren. Der Verf.

ist ein Speziahst dieses Gebietes und war Chef der franzö¬

sischen Militärmission im Hedjas während des Weltkrieges,

somit stammt das vorgebrachte Material alles aus erster

Hand. Er will hauptsächlich eine besser dokumentierte und

weniger romantische Darstellung der Intervention des Hedjas

im Weltkrieg geben, als dies von selten von Lawrence in

seinem bekannten Buch über den Aufstand in der Wüste

geschehen sei. Der Stoff ist in folgender Weise gegliedert:

Zuerst werden einige allgemeine Bemerkungen über Arabien

vorausgeschickt, über Bevölkerung, die arabischen Staaten

und ihre Häupter, die Karawanenzentren Mekka, Riadh und

Hail, Geologie und Klima (Regenreichtum!). Dann werden

die Vorkriegszeit in der Halbinsel und sodann die Ereignisse

von der Kriegserklärung durch die Türkei bis zur franzö¬

sischen Intervention beschrieben, danach diese Intervention

selbst und in chronologischer Reihenfolge die Ereignisse in

Arabien, Palästina und Syrien von 1916—1920. Unter der

Fülle der Einzelheiten ist es zuweilen schwer, den leitenden

Faden herauszufinden, aber eine größere Anzahl von Dingen

von allgemeinerem Interesse treten unter der Beleuchtung

der Kriegsverhältnisse in eindrücklicher Weise in den Ge¬

sichtskreis des Lesers. Eine große Rolle spielte natürlich die

Hedjaseisenbahn, welche bei 1,05 Meter Spurweite bei

Kriegsausbruch über etwa 30—50 Lokomotiven, 180 Per-

Zeitaohrift d. D. M. O., Naas Folge Bd. XI (Bd. 86, 14

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