ICS 11.100.10
Deutsche Fassung
Molekularanalytische in-vitro-diagnostische Verfahren - Spezifikationen für präanalytische Prozesse für FFPE-
Gewebeproben - Teil 1: Isolierte RNS
Molecular in vitro diagnostic examinations - Specifications for pre-examination processes for FFPE tissue - Part 1:
Isolated RNA
Tests de diagnostic moléculaire in vitro - Spécifications relatives aux processus préanalytiques pour les tissus
FFPE - Partie 1: ARN extrait
Diese Technische Spezifikation (CEN/TS) wurde vom CEN am 6. Juli 2015 als eine künftige Norm zur vorläufigen Anwendung angenommen.
Die Gültigkeitsdauer dieser CEN/TS ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Nach zwei Jahren werden die Mitglieder des CEN gebeten, ihre Stellungnahmen abzugeben, insbesondere über die Frage, ob die CEN/TS in eine Europäische Norm umgewandelt werden kann.
Die CEN Mitglieder sind verpflichtet, das Vorhandensein dieser CEN/TS in der gleichen Weise wie bei einer EN anzukündigen und die CEN/TS verfügbar zu machen. Es ist zulässig, entgegenstehende nationale Normen bis zur Entscheidung über eine mögliche Umwandlung der CEN/TS in eine EN (parallel zur CEN/TS) beizubehalten.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
E U R O P Ä I S C H E S K O M I T E E F Ü R N O R M U N G EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
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Inhalt
Seite
Europäisches Vorwort ...3
Einleitung ...4
1 Anwendungsbereich ...5
2 Normative Verweisungen ...5
3 Begriffe ...5
4 Allgemeine Betrachtungen ...7
5 Außerhalb des Labors ...8
5.1 Anleitung zur Entnahme von Primärgewebe ...8
5.1.1 Angaben zum Spender der Primärprobe ...8
5.1.2 Informationen zur Primärgewebeprobe ...8
5.1.3 Angaben zur Verarbeitung der Primärgewebeprobe ...9
5.2 Transportbezogene Anforderungen ...9
6 Im Labor ... 10
6.1 Angaben zum Eingang der Primärgewebeprobe ... 10
6.2 Formalinfixierung des Untersuchungsmaterials ... 10
6.3 Auswertung der Pathologie des Untersuchungsmaterials und Auswahl der Probe ... 11
6.4 Nachträgliche Fixierung gefrorener Proben ... 12
6.5 Verarbeitung und Paraffineinbettung ... 12
6.6 Lagerungsbedingungen ... 12
6.7 Isolierung der Gesamt-RNS ... 13
6.7.1 Allgemeines ... 13
6.7.2 Allgemeine Angaben zur RNS-Isolierung ... 13
6.7.3 Verwendung handelsüblicher Kits ... 14
6.7.4 Anwendung laboreigener Protokolle ... 14
6.8 Quantitäts- und Qualitätsbewertung isolierter RNS ... 15
6.9 Lagerung isolierter RNS ... 15
Anhang A (informativ) Qualitätskontrolle der aus mit Formalin fixierten und in Paraffin eingebetteten Gewebeproben extrahierten RNS: Bedeutung für die RT-qPCR-basierte Analyse ... 16
A.1 Zusammenfassung ... 16
A.2 Ergebnisse ... 17
A.2.1 Abhängigkeit der RNS-Integrität von der Fixierungsdauer ... 17
A.2.2 Einfluss der Formalinfixierung auf die Effizienz der cDNS-Synthese ... 18
A.2.3 Einführung erheblicher Genvariationen in der RT-qPCR durch Fixierung und Lagerung... 19
A.2.4 Einfluss der Lagerungsbedingungen von FFPE-Blöcken auf die RNS-Integrität ... 20
A.3 Schlussfolgerungen ... 20
A.4 Weiterführende Literatur ... 20
Literaturhinweise ... 21
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Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (CEN/TS 16827-1:2015) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 140 „In-vitro- Diagnostik“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren können. CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Entsprechend der CEN-CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Technische Spezifikation anzukündigen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
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Einleitung
Die molekulare In-vitro-Diagnostik hat bedeutende Fortschritte in der Medizin ermöglicht. Weitere Fortschritte werden von neuen Technologien erwartet, mit denen die Signaturen von Nukleinsäuren, Proteinen und Metaboliten in humanen Geweben und Körperflüssigkeiten analysiert werden. Die Profile und/oder die Integrität dieser Moleküle können bzw. kann sich jedoch im Verlauf der Entnahme der Primärprobe, des Transports, der Lagerung und der Verarbeitung drastisch verändern und dadurch die Diagnostik- bzw.
Forschungsergebnisse unzuverlässig oder sogar unmöglich machen, da in der anschließenden Analyse nicht die Situation im Patienten, sondern ein künstliches Profil bestimmt wird, das während des präanalytischen Verfahrens geschaffen wurde. Daher ist eine Normung des gesamten Prozesses von der Primärprobenahme bis zur RNS-Analyse notwendig. Zur Bestimmung der wichtigen Einflussfaktoren wurden entsprechende Studien durchgeführt. Bei der Festlegung und Normung der einzuhaltenden Schritte während der sogenannten präanalytischen Phase für mit Formalin fixiertes und in Paraffin eingebettetes Gewebe (FFPE-Gewebe) im Rahmen der RNS-Analyse stützt sich diese Technische Spezifikation auf diese Arbeiten.
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der präanalytischen Phase vor Beginn der molekularen Analyse. Diese Technische Spezifikation gilt für molekulare in-vitro-diagnostische Untersuchungen (z. B. In-vitro-Diagnostik-Labore, Kunden dieser Labore, Entwickler und Hersteller von In-vitro-Diagnostika, Einrichtungen und kommerzielle Organisationen, die in der biomedizinischen Forschung tätig sind, Biobanken und Aufsichtsbehörden).
Die Fixierung mit Formalin und die Einbettung in Paraffin können zu Modifikationen der RNS-Moleküle führen, die sich auf die Gültigkeit und Zuverlässigkeit der Ergebnisse analytischer Untersuchungen auswirken können.
Daher ist es äußerst wichtig, dass besondere Maßnahmen getroffen werden, um die beschriebenen Profil- veränderungen und -modifikationen im Gewebe für die anschließende RNS-Analyse möglichst gering zu halten.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
EN ISO 15189:2012, Medizinische Laboratorien — Anforderungen an die Qualität und Kompetenz (ISO 15189:2012, korrigierte Fassung 2014-08-15)
ISO 15190, Medical laboratories — Requirements for safety
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN ISO 15189:2012 und die folgenden Begriffe.
3.1 Umgebungstemperatur
ungeregelte Temperatur der Umgebungsluft 3.2 analytische Phase
Prozesse, die mit dem isolierten Analyt beginnen und jegliche Art von Parameterprüfung oder chemischer Bearbeitung für die quantitative oder qualitative Analyse umfassen
3.3 kalte Ischämie
Zustand nach der Gewebeentnahme aus dem Körper bis zur Stabilisierung oder Fixierung 3.4 FFPE
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