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An den Bundesrat Schweizerische Bundeskanzlei Bundeshaus West 3003 Bern Liestal, 28. September 2021

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Landeskanzlei Rathausstrasse 2 4410 Liestal T 061 552 50 06 landeskanzlei@bl.ch www.bl.ch

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Sehr geehrter Herr Bundespräsident

Sehr geehrte Damen und Herren Bundesrätinnen und Bundesräte

Erfreut haben wir von der Medienmitteilung vom 17. September 2021 Kenntnis genommen, mit der Sie finanzielle Übergangsmassnahmen betreffend Horizon Europe ankünden. Als Trägerkanton der Universität Basel, der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) möchten wir Ihnen dennoch unsere Besorgnis über die Zukunft der Schweizerischen Hochschullandschaft und der grenzüberschreitenden Inno- vation zur Kenntnis bringen.

In der Schweiz stellt das Europäische Forschungs- und Innovationsrahmenprogramm – nach dem Schweizerischen Nationalfonds – die zweitwichtigste öffentliche Förderquelle und die wichtigste für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) dar. Es verbindet die besten Forschenden aus Hoch- schulen, Industrie und KMUs in allen Disziplinen und über die Landesgrenzen hinweg. Die integ- rale Beteiligung der Schweiz an Horizon Europe ist darum für die Schweizer Hochschulen und Fir- men sowohl in ihrer nationalen als auch internationalen Zusammenarbeit von eminenter strategi- scher Bedeutung.

Unter Horizon 2020, dem Vorgängerprogramm von Horizon Europe, wurden an der Universität Ba- sel und den Universitätsspitälern 160 Projekte über eine Gesamtsumme von rund 94 Millionen Euro gefördert (Direktzahlungen der EU). Weitere 60 Millionen Euro gingen an das Friedrich Mie- scher Institut (FMI) und das Swiss TPH, beides assoziierte Institute der Universität Basel. Um wei- terhin zu den besten Forschungsuniversitäten Europas zu gehören, ist die Universität Basel auf diese Mittel angewiesen.

Selbst wenn die direkten finanziellen Folgen eines Ausschlusses der Schweiz aus Horizon Europe mit einem nationalen Ersatz-Programm abgefedert werden könnte, ist es für unsere Hochschulen sowie für unsere forschungs- und technologieorientierten Unternehmen entscheidend, sich im eu- ropaweiten Wettbewerb beweisen zu können.

Regierungsrat, Rathausstrasse 2, 4410 Liestal

An den Bundesrat

Schweizerische Bundeskanzlei Bundeshaus West

3003 Bern

Liestal, 28. September 2021

Vollassoziierung der Schweiz an Horizon Europe

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Vollassoziierung der Schweiz an Horizon Europe, 28. September 2021 2/2

Durch den Ausschluss der Schweiz aus Horizon Europe, wird unser Forschungs- und Wirschafts- standort beträchtlich geschwächt. Wir müssen damit rechnen, dass insbesondere exzellente Nach- wuchsforschende, aber auch fortgeschrittene Forschende, Anstellungen an Hochschulen in vollas- soziierten Staaten gegenüber der Universität Basel bevorzugen werden, da sie sich dort weiterhin um die prestigeträchtigen ERC Grants, die MSCA und weitere attraktive Förderinstrumente bewer- ben können. Für den Life-Science Cluster in der Region Basel, der auf die international besten Ta- lente angewiesen ist um erfolgreich zu sein, ist dies höchst problematisch.

Ohne Assoziierung wird die Schweiz überdies von den strategischen Entscheiden bezüglich den Programmschwerpunkten ausgeschlossen und kann die Themenwahl mit Blick auf den Nutzen für die Schweizer Forschung und Wirtschaft nicht mehr mitbestimmen. Es droht somit ein Verlust des Zugangs zum Forschungsverbund in Themenbereichen wie Quantum-Computing, Raumfahrt oder anderen für Schweizer Unternehmen strategisch bedeutenden Bereichen. Es ist mit einem Abwan- dern wissensintensiver Unternehmungen - insbesondere aus dem KMU-Segment - in den EU- Raum zu rechnen, was erhebliche negative Folgen auf die Innovationskraft der Schweiz hat.

Horizon Europe stellt einen zentralen Baustein im europäischen Forschungs- und Bildungsraum dar. Die Schweiz, deren wichtigste Ressource nun mal die Bildung ist, kann es sich nicht erlauben, sich genau in diesem Bereich zu isolieren. Für unsere Innovationskraft und damit unsere Wettbe- werbsfähigkeit und unseren Wohlstand ist die internationale Vernetzung zwingend und unabding- bar. Wir fordern Sie deshalb auf, einen Alleingang der Schweiz zu verhindern und alles zu unter- nehmen, damit die Schweiz wieder als assoziiertes Land dem EU-Programm Horizon Europe bei- treten kann. Konkret fordern wir Sie auf, folgende Massnahmen umzusetzen:

- Klare Abtrennung des Wissenschaftsdossiers vom Rahmenabkommen mit der EU. Es liegt im Interesse Europas und der Schweiz, den gesamten europäischen Wissenschaftsraum zu stär- ken, um im Wettbewerb mit den anderen grossen Wissenschaftsnationen (USA, China) mit- halten zu können.

- Konsequente Abstimmung und Kommunikation mit den Schweizer Hochschulen über die ge- planten Massnahmen und die nächsten Schritte.

- Erarbeitung einer Strategie, um das Ziel der Vollassoziierung an Horizon Europe zum frühest- möglichen Zeitpunkt zu erreichen.

Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Damen und Herren Bundesrätin- nen und Bundesräte, unserem Anliegen Rechnung zu tragen.

Hochachtungsvoll

Thomas Weber Elisabeth Heer Dietrich

Regierungspräsident Landschreiberin

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