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Grußwort beim 75. Oö. Genossenschaftstag des Raiffeisenverbandes Oberösterreich im Design Center Linz

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Schöpferische Genossenschaften

Grußwort beim 75. Oö. Genossenschaftstag des Raiffeisenverbandes Oberösterreich

8. Juni 2021, Design Center Linz

Nachwirkungen von Corona

Seit Februar 2020 ist deutlich geworden: Keiner ist eine Insel, keine ist eine Monade. Wir sind keine autarken, unverwundbaren Lebewesen. „Da habe ich mich doch an alles gehalten, und jetzt werde ich bestraft.“ Und es gab Übertragung und Ansteckung durch den Virus, ohne dass jemand „schuld“ gewesen wäre. Arbeit, Freizeit, Kultur, Wirtschaft, Mobilität, Kommunikation, Begegnungen sind heute nicht mehr so wie im Februar 2020. Das war nicht nur Folge der Video- und Telefonkonferenzen. Massive Entzugserscheinungen bei Beziehungen und Freundschaften, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, machten sich bemerkbar. Nähe und Distanz im Umgang untereinander, Isolation und Sozialkontakte, private Beziehungen und Öffentlichkeit: Wer hätte gedacht, dass das alles neu zu regeln und zu ordnen ist? Es wurde uns bewusst, wie vulnerabel, wie verletzlich, fragil und zerbrechlich unser eigener Körper, aber auch unser gesamtes gesellschaftliches System ist. Nicht nur die Aktienkurse und die Wirt- schaft sind weltweit vernetzt, auch Viren sind es. Von Computersystemen haben wir es ja schon gewusst. Das Gesamtgefüge der Gesellschaft wird in der gegenseitigen Abhängigkeit und Vernetzung deutlicher, als eine vermeintliche Autonomie der Lebenswelten ahnen lassen würde. Klar ist, dass eine ausschließliche Individualisierung nicht funktioniert, nicht lebbar ist.

Covid, Leid, Krankheit und Tod sind natürlich zutiefst persönliche, existentielle und individuelle Erfahrungen. Covid hat uns die Gesundheit als politisches, als ethisches, als wirtschaftliches, als wissenschaftliches, als kulturelles Problem vor Augen geführt. Die Polaritäten von Macht und Gerechtigkeit, von Meinungsfreiheit und der Verbindlichkeit staatlicher Gesetze, von Demokratie und Notstand wurden uns neu bewusst.

„Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Kain entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich denn der Hüter meines Bruders?“ (Gen 4,9) – Die Botschaft der Heiligen Schrift mutet uns zu, dass wir einander aufgetragen sind, füreinander sorgen, Verantwortung tragen, einander Hüter und Hirten sind. Nicht im Stich lassen und nicht im Stich gelassen werden, das zeichnet eine humane Gesellschaft und eine christliche Gemeinschaft aus. Was brauchst du? Das kön- nen die Hilfe beim Einkaufen, Nachbarschaftshilfe oder telefonische Kontakte sein. Und was es in Zeiten des Lockdown mit all den Maßnahmen braucht, ist Sachlichkeit, Achtsamkeit und die Kraft der Zuversicht, der Hoffnung. Vielleicht hat uns Corona auch neu die Tugenden der Demut, der Beharrlichkeit und der Geduld gelehrt.

Genossenschaften

Teil der OÖ Genossenschaft ist beispielsweise die Bürgergenossenschaft St. Stefan-Afiesl.

Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen gemeinschaftlichen Ort in St. Stefan zu schaf- fen, nachdem der letzte Nahversorger zumachte, die Betreiber des Wirtshauses vor der Pen- sionierung standen. Es ist gelungen. Das „Stefansplatzerl“ hat ein Lebensmittelgeschäft, ein Kaffeehaus, eine Gaststätte und bietet Platz für Veranstaltungen. Obmann Karl Lehner meinte dazu: „Dort, wo auf Gewinnmaximierung basierende Konzepte nicht greifen und die öffentliche Hand nicht einspringen kann, müssen neue Formen und Lösungen angedacht werden. Es war uns klar, dass niemand kommen wird, um uns zu helfen; wir mussten uns selbst helfen. Und

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dafür ist das Modell der Genossenschaft perfekt. Was einer nicht schafft, das schaffen viele.“

Und weiter: „Wenn man eine Region nachhaltig entwickeln will, muss man den Menschen ein entsprechendes Umfeld bieten, damit sie in der Region bleiben.“1

Papst Franziskus hat zwar nicht unsere Gesellschaften vor Augen, wenn er auf Gegenden verweist, wo der Geist der Nachbarschaft das gesellschaftliche Zusammenleben prägt: „In ei- nigen ursprünglichen Gegenden ist der Geist der ‚Nachbarschaft‘ noch lebendig, wo sich jeder spontan verpflichtet fühlt, seinen Nachbarn zu begleiten und ihm beizustehen. An diesen Orten, die solche Gemeinschaftswerte bewahren, werden nachbarschaftliche Beziehungen gelebt, die geprägt sind von Unentgeltlichkeit, Solidarität und Gegenseitigkeit, die auf ein lo- kales Wir-Gefühl zurückgehen.“2 „Die Kooperativen stellen normalerweise nicht die Mehrheit der Wirtschaft eines Landes dar, aber sie sind deshalb nicht der weniger wichtige Teil. Wie die anderen Unternehmen dienen sie dazu, Einkommen zu produzieren, aber sie haben auch die Aufgabe zu bewirken, dass die Subsidiarität funktioniert, die Solidarität konkret ist, dass die Würde und die Fähigkeit der Personen freigesetzt werden und dass (…) Brüderlichkeit ge- schaffen wird.“3 Die Genossenschaftsidee, so der Papst, „hat sich angesichts vieler Heraus- forderungen als schöpferisch erwiesen. Und sie wird es auch weiterhin sein!“ „Die Kooperati- ven müssen auch weiterhin die Triebkraft sein, die den schwächeren Teil unserer Ortsgemein- den und der Zivilgesellschaft unterstützt und weiterentwickelt.“4

Wirtschaft und Ethik

Genossenschaften können durchaus die Grundlage schaffen, eine andere Form der lokalen Wirtschaft zu prägen, Werte wie Solidarität und gerechte Verteilung zu verstärken. Hier hat das Christentum etwas beizutragen. Hierzu passend folgende Gedanken von Ingeborg Gab- riel: Was das Wirtschaften betrifft, gibt es im Christentum eine grundlegende Spannung: „Je- denfalls führte die Reichtumsskepsis in den für das Christentum normativen neutestamentli- chen Schriften auf der einen Seite und die praktische Notwendigkeit wirtschaftlicher Aktivitäten auf der anderen Seite zu unterschiedlichen, praktischen wie theoretischen Ansätzen, die dazu dienen sollten, eine alltagsmäßig praktikable Einstellung zum Gebrauch und Besitz materieller Güter zu entwickeln. Das grundsätzliche Dilemma wurde dabei dadurch verschärft, dass die gegen den Müßiggang gerichtete, sorgfältige und effiziente Arbeit (‚Ora et labora‘), vor allem in den Klöstern, notwendig zu einer Steigerung der Güterproduktion und zur Kapitalakkumula- tion führte, deren Folge – gleichsam systemisch bedingt - die Aushebelung des ursprünglichen Armuts- und Solidaritätsideals bildete. Die Praxis der Solidarität mit den Armen innerhalb und außerhalb der eigenen Gemeinde entschärfte, aber beseitigte diese Spannung nicht. […]

Sollte das wirtschaftliche Leben nicht zum Erliegen kommen, musste effizient gearbeitet wer- den; mussten Scheunen zur Aufbewahrung von Ernteüberschüssen gebaut, Löhne gezahlt und Gewinne erwirtschaftet werden. Zugleich konnten diese wirtschaftlichen Aktivitäten jedoch

1 Vgl. das Interview im 313. Genossenschaftsbrief des Raiffeisenverbandes Oberösterreich 2/2020, S. 6-8.

2 Papst Franziskus, Enzyklika Fratelli tutti über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft, Assisi 3. Ok- tober 2020, 152.

3 Videobotschaft von Papst Franziskus zur 39. Versammlung des Bundes italienischer Kooperativen (https://www.vatican.va/content/francesco/de/messages/pont-messages/2016/documents/papa-

francesco_20160504_videomessaggio-confcooperative.html)

4 Ansprache von Papst Franziskus an die Vertreter des Bundes der italienischen Kooperativen (28.2.2015) (https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/february/documents/papa-

francesco_20150228_confcooperative.html)

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nur dadurch gerechtfertigt werden, dass die Güter allen, auch den Armen, entsprechend ihren Lebensbedürfnissen zur Verfügung gestellt wurden. Wirtschaftliche Tauschgerechtigkeit musste durch eine ‚Ökonomie der Gabe‘ ergänzt werden, um heilsgerecht zu sein. Nur so konnte die Urversuchung des Immer-Mehr-Haben-Wollens, die den Menschen an der Errei- chung seines eigentlichen, geistigen Ziels hindert und deren reale Macht das neutestamentli- che Weltbild drastisch vor Augen stellt, in Schranken gehalten werden. Und nur so konnten die materiellen Güter ihren eigentlichen Zweck, Lebensmittel für alle zu sein, erfüllen. Diese biblischen Texte, deren Ausrichtung hier kurz zusammengefasst wurde, bilden die normative Grundlage jeder christlichen Ethik und damit auch jeder christlichen Wirtschaftsethik. Sie ha- ben zudem in ihrer ganzen Sperrigkeit, wie Max Weber richtig sah, die westliche Zivilisation und die vormoderne, wirtschaftswissenschaftliche und wirtschaftsethische Reflexion wesent- lich beeinflusst. Erst die moderne Ökonomik schuf ein neues Weltbild mit neuen anthropologi- schen wie weltanschaulichen Prämissen.“5

In einem Weltbild, das die soziale Welt als quasi-maschinellen, sich selbst steuernden Prozess versteht, kann die Rückfrage nach der Moralität und damit der Humanität des je eigenen Han- delns weitgehend ausgeblendet werden. Eine derartige Leerstelle kann auch der Verschleie- rung der eigenen Interessen dienen. Sie kann sich jedoch darüber hinaus als attraktiv erwei- sen, weil so die mit ethischen Entscheidungen im Allgemeinen verbundenen vielfältigen Unsi- cherheiten und Dilemmata sowie mühsame ethische Reflexionsprozesse hinsichtlich des hu- man Vertretbaren und in komplexen modernen Gesellschaften Zulässigen nicht mehr notwen- dig erscheinen. Die ethische Frage wird zu einer rein soziotechnischen. Über diese prakti- schen Schwierigkeiten, vor die ethische Urteile stellen, hinaus bricht in der Moderne die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Normen, Werten und Tugenden, also von Ethik, überhaupt auf.

[…] In dieser Situation braucht es nicht weniger als – um (…) [Papst] Franziskus zu zitieren – eine ‚mutige kulturelle Revolution‘ (LS 114). Ihre Grundlage muss die Bereitschaft zu einem Umdenken (metanoia) bilden. Der/Die Einzelne ist aufgerufen, sich in die Pflicht nehmen zu lassen, das eigene Handeln ebenso wie die normative Ausrichtung von Institutionen ethisch zu reflektieren.“6

Geduld des Reifens

Ein junger Mann betrat im Traum einen Laden.

Hinter der Theke stand ein Engel.

Hastig fragt er ihn: „Was verkaufen Sie, mein Herr?“

Der Engel antwortete freundlich: „Alles, was Sie wollen.“

Der junge Mann begann aufzuzählen: „Dann hätte ich gern

das Ende aller Kriege in der Welt,

bessere Bedingungen für die Randgruppen der Gesellschaft,

Beseitigung der Elendsviertel in Lateinamerika,

Arbeit für die Arbeitslosen,

mehr Gemeinschaft und Liebe in der Kirche

5 Ingeborg Gabriel, Ökonomik – Theologie – Sozialethik. Divergenzen und Konvergenzen, in: Dies./ Peter G. Kirch- schläger/ Richard Sturn (Hg.), Eine Wirtschaft, die Leben fördert. Wirtschafts- und unternehmensethische Refle- xionen im Anschluss an Papst Franziskus, Ostfildern 2017, 23-49, hier: 26f.

6 Ingeborg Gabriel, Ökonomik – Theologie – Sozialethik. Divergenzen und Konvergenzen, in: Dies./ Peter G. Kirch- schläger/ Richard Sturn (Hg.), Eine Wirtschaft, die Leben fördert. Wirtschafts- und unternehmensethische Refle- xionen im Anschluss an Papst Franziskus, Ostfildern 2017, 23-49, hier: 39-41.

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und …

und …“

Da fiel ihm der Engel ins Wort:

„Entschuldigen Sie, junger Mann, Sie haben mich falsch verstanden.

Wir verkaufen keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen.“7

„Ich will dich haben, und zwar sofort.“ So habe ich es einmal bei einer Werbung gelesen.

Gemeint war ein Führerschein. Etwas sofort haben zu müssen ohne Annäherung, ohne Ler- nen, ohne Warten, ohne Wachsen, ohne Erleiden, das ist durchaus eine Krankheit unserer Zeit. Die Zeit des Wachsens und Reifens, die Zeit des Lernens und der Arbeit muss möglichst abgekürzt werden. Es muss sofort fertig sein! Wie viele werden damit massiv unter Druck ge- setzt?! – Eine Anspruchsgesellschaft fordert Fertigprodukte und übersieht dabei den Weg, die Mühe, die Arbeit, die damit verbunden sind. Ausgeblendet werden auch jene, die den Preis dafür bezahlen, welche die Verlierer sind. Und die Leistungsgesellschaft ist allein auf das Re- sultat fixiert und übersieht dabei die einzelnen Menschen mit ihrer Freude, aber auch mit ihren Tränen. „Denn die Sache ist nicht in ihrem Zwecke erschöpft, sondern in ihrer Ausführung, noch ist das Resultat das wirkliche Ganze, sondern es zusammen mit seinem Werden; der Zweck für sich ist das unlebendige Allgemeine, wie die Tendenz das bloße Treiben, das seiner Wirklichkeit noch entbehrt, und das nackte Resultat ist der Leichnam, der sie hinter sich ge- lassen.“8 Der hinterlassene leblose Leichnam ist nicht mehr als ein totes, unorganisches me- chanisches und chemisches Etwas, weil es sich nicht, wie das Leben, aus sich gliedert.9 Ich habe gerade bei Kindern mit Beeinträchtigung erlebt, dass sich schon gar nichts erzwingen lässt. – Und auch bei der Freundschaft ist es so: Die lässt sich nicht fertig kaufen, die wird geschenkt und muss auch mühsam erarbeitet werden. Wie viele Übergriffe gibt es da! Auf dem Feld jeder Berufsbiografie wachsen Unkraut und Weizen. Gott hat die Geduld des Reifens10. Er löscht den glimmenden Docht nicht aus. Er hat einen langen Atem, der wachsen lässt. Die Wachstumsgleichnisse strahlen diese Großzügigkeit Gottes, der Zeit gewährt, aus (Mt 13).

Jede Altersphase hat ihre je eigenen Chancen und Schwierigkeiten, ihre Schwierigkeiten und Defizite in der Form der Liebe.

Ein Gespür für das Wachsen: damit unsere großen Worte wie „Liebe“, „Friede“, „Freude“,

„Glück“ nicht durch Ungeduld oder Unverbindlichkeit zur Floskel oder Worthülse erstarren, nicht entleert, ausgehöhlt oder banalisiert werden. „Aufmerksamkeit bedeutet ein Warten auf das andere als das Unverfügbare. Warten braucht Zeit. Zeit brauchen heißt: nichts vorweg- nehmen können, alles erwarten müssen, mit dem Eigenen vom andern abhängig sein.“11 (Simone Weil)

+ Manfred Scheuer Bischof von Linz

7 Heinz Sommerer, Geistliche Texte für Feste im Jahreskreis, Don Bosco 1984, 58.

8 G.F.W. Hegel, Phänomenologie des Geistes 5 (Vorrede).

9 G.F.W. Hegel, Enzyklopädie §§375 f.

10 Irenäus von Lyon, Adversus hareses IV 39.2-3.

11 Simone Weil, Aufmerksamkeit für das Alltägliche. Ausgewählte Texte zu Fragen der Zeit. Hg. und erl. von O.

Betz, München 1987, 61.

Referenzen

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