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Siebentmdzwanzigste Rechenschaft

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(1)

Siebentmdzwanzigste Rechenschaft

von der -

Beschaffenheit und dem Fortgange der

A r m e n - V e r s o r g u n g s a n f t a l t e n

i n R i g a , - .

und der dabei stattgefundenen

E i n n a h m e u n d A u s g a b e d e r A r m e n - C a s s a .

R i g a ' s w o h l t h ä t i g e n E i n w o h n e r n abgelegt

v o m A r m e n - D i r e c t o r i u m

für

d a s J a h r 1 8 3 3 .

Auf VetMgen des Allerhöchst verordneten Rigaschen Armen - Direktoriums gedruckt.

G e d r u c k t

R i g a , 1 8 3 4 .

h e i W i l h e l m F e r d i n a n d H ä c k e r ,

privileairtem Stadt »Buchdrucker.

(2)

A l z « , d . » s . W M . 8 Z ^ o . . C . E . N a p i e r s k y , C » s ° r .

luriu V!i»cvÖ!i ^ -»'i

^ 0 i'.'cogu »

(3)

unfern Mitbürgern für das verflossene Jahr 1833 abzulegende, sie- benundzwanzigfte Rechenschaft beginnen wir mit dem Berichte über das, un- ter der Leitung des Armen-DirectoriumS stehende, Krankenhaus, indem diese Anstalt in ihrem nunmehr vollendeten Ausbau, und mit der für dieselbe neube- schaffenen Einrichtung eine mehr, als sonst, ins Detail gehende Darstellung dessen erheischt, was in diesem wohlthatigen Institute bewirkt worden ist, wobei wir beabsichtigen, sowohl dem Publicum vielleicht mehr Interesse, als bisher, für die Anstalt einzuflößen, als auch dasselbe davon zu überzeugen, daß sowohl das Direktorium, als auch die specielle Verwaltung der Kranken-Anstalt, es sich ausö Eifrigste haben angelegen feyn lassen, die von der Gemeinde zum Ausbau und zur Verbesserung der Einrichtung bewilligten Summen, dem Zwecke gemäß, wahrhaft zum Besten der leidenden Menschheit zu verwenden, und das Ganze mit Liebe und Sorgfalt auszuführen.

In der für das Jahr 1832 abgelegten Rechenschaft haben wir bereits er­

wähnt, daß das Fundament des neuen Anbaues, nach dem Plane 12 Faden lang und 8 Faden breit, gelegt, die Wohnung des Oeconomen in die bisherigen Badezimmer verseht wurde; ferner, nach einem spatern Beschlüsse der Direction, die Anstalt durch den Zubau einiger kleinen separaten Krankenzimmer, so wie durch Anlegung eines Wäschetrocknenhauses, verbessert werden sollte, und die Scheune, welche die Rollkammer, Todtenkammer und das WagenhauS enthielt, umgebaut worden ist, wobei diesem Gebäude, außer den genannten Behältern,

auch noch ein eigenes SectionSzimmer hinzugefügt wurde.

Im Frühlinge und Sommer 1833 wurden nun sämmtliche Bau-Arbeiten thatigst befördert und in diesem Jahre vollendet. Der Anbau des großen Ge­

bäudes des Krankenhauses wurde, nach seinem ursprünglichen Plane, im untern Stocke ausgeführt, der Bodenraum über diesem Anbau zu einer Anzahl klei­

nerer Krankenzimmer ausgebaut, das Prive dieser Abtheilung auf die nach dem Garten zu belegene Seite des Haufes, in größere Entfernung von demselben, verlegt und bis zur nöthigen Höhe, zur Benutzung für die erwähnten, im Bo­

denräume angelegten, Krankenzimmer, hinaufgeführt. Der alte Theil der Kran»

ken«Abheilungen ward zugleich von Grund aus reparirt, in einzelnen Partieen, namentlich zur Einrichtung einer zweiten Bade-Anstalt, ganz verändert, und da­

selbst, wie im neuen Anbau, sammcliche Wände, Fenstern und Thüren neu ge­

strichen, die Fußböden farbig geölt und neue Ventilatoren angebracht. Seit­

wärts vom großen Hause ward, auf einer wenig benutzten Stelle des GartenS, zu größerer Sicherheit beim Trocknen der Wäsche, welches bisher auf dem Hofe

(4)

geschehen war, eitt eigenes Trocknen-Haus von zwei Stockwerken, mit lattensör- migen Wänden, erbaut. Sämmtliche Nebengebäude, so wie die äußern uud inneren Zäune, wurden neu mit Oelfarbe gestrichen; eine Wasserleitung, vom Hauptbrunnen aus, nach der Bade-Anstalt des neuen Anbaues angelegt; ein zweiter, ganz neuer, Brunnen gegraben; ein in der Mitte des Hofraums besind' licher alter Keller sammt Ueberbau, seiner unzweckmäßigen Lage und Einrichtung wegen, an einen bessern Platz verlegt; ein neues heitzbares Häuschens für den Pförtner, zur bleibenden Wohnung bei Tag und Nacht, aufgebaut; der ganze Hofraum geebnet, und in seinen Communications-Gängen zwischen den verschie­

denen Gebäuden, zur Vermeidung des Eintragens von Schmutz und Staub in die Kranken-Säle, mit Brettern belegt, und endlich, zur Erleuchtung des Hofes, zwei Laternenpfähle mit großen Laternen an den zwei Haupt-Eingängen zu den Kranken-Abtheilungen errichtet. — Zugleich wurde für das Krankenhaus ein fast ganz neues Mobiliar und Jnventarium an Haus- und Oeconomie-Geräthe, Utensilien für die Krankenpflege, Leinenzeug und Kleidungsstücken, namentlich wollenen, an denen es bisher mangelte, angeschafft, und hierzu aus dem (wie bereits in der Rechenschaft für 1832 erwähnt worden), dem Armen-Directorio überlassenen, Jnventarium der Cholera-Hospitäler das Brauchbarste ausgewählt und in Stand gesetzt. Um jedoch auch bei dieser neuen Einrichtung die mög­

lichste Ersparung anzuwenden, wurden die nöthigen Tischler-, Drechsler-, Satt- ler-, Schneider- und Schuhmacher-Arbeiten sowohl den Verpflegten des Nicolai- Armenhauses, als auch den Handwerkern des Krankenhauses selbst, gegen einen mäßigen Arbeitslohn, übertragen und von ihnen größtentheils geleistet.

Am 7. October 1833 endlich konnte das neueingerichtete Krankenhaus von den Kranken, die, während der Bauten, zum Theil im nahe gelegenen Nikolai- Armenhause untergebracht waren, bezogen werden. Das Gebäude, welches frü­

her nur 11 Kranken-Säle, kein Zimmer für die Wärter und keine Bade Anstalt in sich faßte, enthält, in seiner gegenwärtigen Ausdehnung, außer der großen Küche, 17 theils kleinere, theilS größere Kranken-Säle, drei Zimmer für die Kranken-Wärter, ein Zimmer für den Arzt, welches zugleich als Comptoir für die Administration und zur Aufbewahrung der chirurgischen Bandagen und In­

strumente dient, und zwei Bade-Anstalten, jede von drei Zimmern. Die im

obern Stocke befindlichen kleinern Zimmer, von 3 und 4 Bet en, dienen Haupt-

sächlich, bei Uebersüllung des untern Stocks, zur Jsolirung gewisser Kranken, und für solche, die für ihre Verpflegung das größere Kostgeld entrichten. Das

ganze Local faßt jetzt, ohne daß Ueberfüllung des Raumes stattfände, 113 Betten.

Nicht minder, als das äußere und innere Local, erhielt aber auch die Für­

sorge für die Kranken, sowohl in administrativer als öconomischer Hinsicht, we­

sentliche Veränderungen. Das Streben, diese auf einen Standpunkt zu bringen, der einerseits dem Gebote der Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit gegen Leidende und Hülflos-erkrankte Mitbürger und Mitmenschen, dem zeitgemäßen

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Fortschreiten der arztlichen Kunst und den Anforderungen des Staates, andrer.

seitS aber auch dem Interesse der Gemeinde und dem gegenwärtigen Zustande der Armen-Casse gleichmäßig entspräche, mußte die dazu entworfenen Maaßre- geln leiten. Die vermehrte Zahl der zu verpflegenden Kranken erheischte sogleich eine Vergrößerung des Personals der Anstalt. Es ward daher die Zahl der Krankenwärter von 2 auf 5 vermehrt, von diesen eine Wärterin zur Beaufsich­

tigung der übrigen Wärter und des Leinen- und Bekleidungszeuges bestimmt, und zur Bereinigung und Aufwartung in den Kranken-Sälen noch außerdem drei Mägde in Dienst genommen. Die nunmehr bedeutend vermehrten Geschäfte des practisirenden Arztes und des Apothekers machten auch in Rücksicht dieser beiden Beamten eine Aenderung wünschenöwerth, deren Ausführung jedoch auf das Jahr 1834 verschoben werden mußte, und daher erst in der folgenden Re­

chenschaft angeführt werden kann. In öconomischer Hinsicht ward die Bekö-

stignngSweise der Kranken nach einem bestimmten Regulativ geordnet, die Ver­

waltung der Oeconomie und der Apotheke unter eine feste Controlle gestellt, und endlich für die ganze Administration der Anstatt, zur Begründung des Gleich­

gewichtes in allen ihren Verhältnissen, ein Reglement entworfen.

Die Kosten fämmtlicher bei der Kranken-Anstalt bewerkstelligten Bauten betru­

gen die Summe von 8383 Rubel 95^ Kop. Silbermünze, und zwar kosteten:

1) Der neue große Anbau des eigentlichen Krankenhauses, von 12 Faden Lange und 8 Faden Breite, nach dem abgeschlossenen Bau-Contracte 5535 Rbl. S.M., nach Abzug einer, dem Armen-Directorium von den Werkmeistern zu vergüten­

den, Summe von 70 Rbl. S.M. aber nur . « . 5465 Rbl. — Kop.S.M.

2) Die Veränderung und Instandsetzung des alten TheilS

des Krankenhauses und der Nebengebäude . . « 253 — 42 -- — 3) Der Anbau der Scheune und die Einrichtung der

neuen Wohnung für denOeconom, nach genauerer Berechnung, als sie in der Rechenschaft für 1832 ge­

geben werden konnte . 637 — 73 — —

4) Die Errichtung des Wäschtrocknen-HauseS . . 305 . — — 5) Die Einrichtung von vier Krankenzimmern im obern

Stocke des großenGebäudes, nebst Verlegung desPri-

ve's und Aufführung desselben bis zum obern Stocke . 895 — 24^— —

6) Die Wasserleitung und der Brunnen 177 — —

7) Der Umbau des Kellers 158 — —

8) Verschiedene Tischler-, Schmiede-, Glaser-, Mahler­

und Töpfer-Arbeiten bei den Veränderungen in den Nebengebäuden und in dem alten Theile des Haupt­

gebäudes . 377 — 56 — —

9) Der Bau einer heitzbaren Pförtner-Wohnung . . 115 — — — — Summa . . 8383 Rbl. 95z Kop.S.M.

(6)

Davon sind bereits für das Jahr 1832 verrechnet . .2137 Rbl. 73 Kop. S.M.

„ ,, ,, 1833 sind . 5958 — 22^ — — u n d b l e i b e n für das Jahr 1834 zu verrechnen ... 288 — —

Summa . 8383Rbl.95zKop.S.M.

Die Anschaffung und Verbesserung des Mobiliars und JnventariumS kostete überhaupt 3035 Rubel 87 Kop. S. M., und zwar:

1) Mobilien im engern Sinne, als: Betten, Tische,

Stühle, Schränke u. s. w 539Rbl. 17zKop.S.M.

2) Oeconomie-Geräthe, als: Speise- und Trinkge­

schirre, Eimer, Küchengeschirre u. s. w. . . . 483 — 70 — — 3) Geräthe und Utensilien für die Krankenpflege, als:

Instrumente, Bandagen, Clystierspritzen, Badewan­

nen, Schubbecken, Krücken, Thermometer u. s. w. . 130 — 51 — — 4) Leinen,;,.eug zu Bett- und Leibwäsche, und Klei­

dungsstücke ... 1882 — 48z — —

Summa . 3035Rbl. 87 Kop.S.M.

Davon sind für das 1.1833 verrechnet. 2994 R. 42z K.

und bleiben sür1834zu verrechnen . 41 —44z —

Summa . 3035Rbl. 87 Kop.S.M.

Dieser Betrag der Anschaffung und Instandsetzung des neuen vollständigen JnventariumS der Anstalt muß, der Natur der Sache nach, mit Recht den Un­

kosten für das neue Etablissement der Anstalt, zusammt denen für die Bauten, nicht aber den gewöhnlichen Unterhaltungskosten zugeschlagen werden, weil dieses Jnventarium in seinem gegenwärtigen Bestände, wenn gleich damit nicht gesagt wird, daß daraus ein bleibendes Capital für das Armen-Directorium erwachse, dennoch als ein Stamm betrachtet werden kann, der, bei einer gehörigen Beauf»

sichtigung und Fürsorge von Seiten der Administration, nie ausgehen kann, wenn nur immer die jährliche Abnutzung gehörig ersetzt wird.

Endlich kostete die Planirung des Hosraums und Belegung

desselben mit Bretter-Stegen 100Rbl. S.M.

die Errichtung von Laternenpfählen, nebst Laternen für den

Hofraum 34 — —

Summa . 134 Rbl. S.M.

welche Summe zur Verrechnung für das Jahr 1834 nachblieb.

Hiernach beträgt nun die ganze Ausgabe für die ge­

dachte Umgestaltung aller äußern und innern Ver­

hältnisse des Krankenhauses die Summe von . . 1l553Rl. 82^ Kp. S. M.

Hievon wurden bezahlt im Jahre 1832 . 2137 R. 73 K.

„ „ 1833 . 8952 - 65 — hnd blieben fürd. 1.1834zu bezahlen . 463 — 44z —

Summa . 1l553Rl. 82zKp. S.M.

(7)

Das Armen-Direktorium hat demnach, zur Bestreitung dieser Ausgabe, zu der ihm bewilligten Summe von 10,000 Rubel S. M., noch einen Zuschuß von 1553 Rubel 82^ Kop. S.M. aus seinen anderweitigen Mitteln machen müssen.

Erwägt man jedoch dabei, was mit dieser Summe im Krankenhaufe bewirke worden ist, welche umfassenden Veränderungen und Einrichtungen getroffen wor­

den sind, die, ohne Nachtheil für das Ganze, nicht umgangen werden durften;

berücksichtigt man, daß sich erst später Manches als nothwendig erwies, welches bei der Entwerfung des ersten Planes und Anschlages nicht sogleich in die Au­

gen fiel, so dürfte wohl dieser ganze Kostenaufwand für das, eigentlich ganz neue Etablissement einer Anstalt,' die taglich fast 150 Menschen nicht allein mit allen Lebensbedürfnissen versehen, sondern auch heilen soll, eben nicht groß zu nennen seyn, und, sollte das Gute bewirkt werden, so durfte man auch größere Opfer nicht scheuen! Hoffentlich wird der zahlreich stattgefundene Besuch des Hauses wenigstens die allgemeine Ueberzeugung bewirkt haben, daß nur zweck­

mäßige Einrichtugen, ohne alle Ostentation, daselbst bestehen, und alles Ueber- flüssige sorgfältig vermieden worden ist; ja es mußten sogar, aus Rücksicht aus den schwankenden unsicher« Zustand der Armen-Casse, noch manche, eben so nothwendige als wünschenöwerthe, Veranstaltungen für den Augenblick uuterblei- ben, und einer günstigem Zeit vorbehalten werden.

Aus obigen fpeciellen Angaben sowohl, als aus der hierbei befindlichen Rech­

nung über Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1833, ist ersichtlich, daß zu den gewöhnlichen Unterhaltungskosten des Krankenhauses nebst der Entbindungs- Anstalt, Apotheke und Medicin für außer demselben behandelte Kra^e, im Jahre 1833 die Summe von 5282 Rbl. 30 Kop. S. M. verwandt worden ist.

Diese Summe übersteigt zwar die des vorigen Jahres um 958 Rbl. 82^ Kop.

S. M., kömmt jedoch den frühern, für dieses Institut im Durchschnitt jährlich verwandten, Unkosten gleich. Der höhere Belauf ist aber auch erklärlich; 'denn schon in dem letzten Vierteljahre 1833 mußten der vergrößerte Bestand der neu angestellten Osficianten und der durch das größere Local zugleich vermehrte Ver- brauch von Holz, Lichtern und Seife, so wie die ganze erweiterte Oeconoinie, auch nothwendig größere Verausgabungen zu Wege bringen. Dieses führt uns auf die Auseinandersetzung dessen, was das Krankenhaus und die Entbindungs- Anstalt für obige, zu deren Unterhaltung verwandte, Summe im Jahre 1833 geliefert haben.

Am 1. Januar 1833 befanden sich im Kran­

kenhause 46 männl. und 57 weibl. zus. 103Kranke.

Während des Jahres wurden neu ausge­

nommen . . 474 „ „ 399 „ „ 873 „

Demnach sind im Jahre 1833 überhaupt be-

handelt. »»»«.»,» » 520mannl. u»456weibl. zus. 976Kranke»

(8)

Als

geheilt oder gebessert wurden aus dem .

Krankenhause entlassen .... . 397 mannl. u. 331 weibl. zus. 723 Kranke.

Als unheilbar wurden an das Nikolai-Ar«

m e n h a u s a b g e g e b e n . . . 4 „ „ 8 „ „ 1 2 „ Gestorben sind überhaupt ... 66 „ „ 70 „ „ 136 „ Am Ende Deceinbers 1833 verblieben zur

Cur anwesend . 53 „ „ 47 „ „ 100 „

Summa . 520 männl. u. 456 weibl. zus. 976 Kranke.

Da von den als gestorben aufgegebenen indeß nur 50 Männer und 58 Wei­

ber im Verlaufe der Cur starben, die übrigen 16 Männer und 12 Weiber, zu«

sammen 2Z Kranke, bereits mit Zeichen beginnenden Todes in die Anstalt kamen, so. betrug die Mortalität doch nur etwa 11 von 100. Ein um so günstigeres Verhältniß, als die Mehrzahl aller Kranken, leider, erst nach Wochen- und Monate-langen KrankheitSzuständen zur Aufnahme sich stellt oder gemeldet wird.

Wegen näherer Details können wir auf die hierbeiliegende Tabelle verweisen, in welcher sich, nach dem Bericht des ordinirenden Arztes, die specielle Uebersichc der in den verschiedenen Monaten aufgenommenen, entlassenen und verstorbenen Kranken, nebst Angabe der Krankheitsformen, befindet.

Die mit dem Krankenhause verbundene EntbindungS-Anstalt, welche früher nur ein Zimmer, für Schwangere und Wöchnerinnen zusammen, mit sechs Betten enthielt, wurde im Jahre 1833, durch eine nur geringe Abänderung des Locals, um zwei, bisher vom Apotheker eingenommen gewesene, Zimmer vergrößert, und enthält nunmehr zehn Betten, in zwei Zimmern vertheilt, von denen das eine für die Schwangern, das andere für die Wöchnerinnen bestimmt ist; außerdem dienen zwei Zimmer zur Wohnung der Hebeamme, ein Zimmer für die Gebur­

ten und zur Wohnung der Wärterin, und endlich ein Zimmer als Reserve-Local.

In dieser, dergestalt vergrößerten und verbesserten, Anstalt waren am 1. Januar

1833 anwesend 3 Schwangere

und . 4 Wöchnerinnen, im Laufe des Jahres 1833 wurden aufgenommen . 54 Schwangere, wornach die Summe der daselbst Verpflegten also . . 61 Personen betrug.

Von den angegebenen 57 Schwangeren wurden 54 glücklich entbunden, und eine vor ihrer Entbindung, aus andern Ursachen, entlassen.

Gesund wurden aus dem Wochenbette entlassen .... 53 Personen, Ende DecemberS 1833 verblieben in der Anstalt Wöchnerinnen 5 —

.Schwangere . 2 —.

Summa . 61 Personen.

Geboren wurden 24 lebende und 5 todte, zusammen 29 Knaben, und

. 24 „ 2 „ 26 Mädchen,

Summa . 48 lebende und 7 todte, zusammen 55 Kinder.

(9)

?

Diesen Angaben nach wurden im Jahre 1833 im Krankenhause und der EntbindungS-Anstalt überhaupt 1037 Kranke, Schwangere und Wöchnerinnen arztlich behandelt und verpflegt, welche, durch ihre Anwesenheit in den Anstalten, eine Summe von 38,472 Verpflegungstagen bilden, woraus sich die oben er­

wähnte Durchschnittszahl von täglich 105^ Bewohnern der Anstalten ergiebt.

In der, als zur UnHaltung der gesammten Kranken-Anstalt verwendet auf­

gegebenen, Summe von 5282 Rbl. 30 Kop. S. M. ist, wie gejagt, auch der Betrag des Kostenaufwandes für die Apotheke des Krankenhauses, in welcher im Jahre 1833, 8184Recepte verfertigt wurden, enthalten. Hier werden nicht allein für die im Krankenhause verpflegten Kranken die erforderlichen Arzneien angefertigt, sondern auch aus dieser Anstalt fast sämmtliche anderweitigen armen Kranken, denen das Armen-Direktorium, theils in seinen Versorgungs-Institu­

ten, theils auch in ihren Wohnungen, die unentgeltliche ärztliche Pflege ange«

deihen läßt, mit wenigen, durch Entfernung oder andere Umstände bedingten, Ausnahmen, mit den nöthigen Medicamenten versehen. Die Kosten der ge­

sammten Arznei-Verwendung für alle Armen betrugen demnach:

Zum Ankauf roher Arzneimittel und Präparate ^ 484Rbl. 13 Kop.S.M.

zur Anschaffung nicht officieller Artikel.... 108 — 15^ — — für in Privat-Apotheken angefertigte Recepte . 72 — 93 — —-

zusammen . 665Rbl.21^Kop.S.M.

Die Zahl.der, außerhalb des Krankenhauses mit freier Arznei versehenen, Kranken, oder sogenannten Ambulanten, betrug im Jahre 1833 fast zwei Drit­

theile aller, aus der Apotheke des Krankenhauses fournirter. Kranken, nämlich 1750, und übersteigt sonach die der im Krankenhause und der Entbindungs-An­

stalten behandelten 1037 Personen um 713. Von jenen ambulirenden Kranken waren:

H a u s - A r m e . . . . . . . 1 2 6 3 , im St. Georgen-Hospitale » . 4 82, im Nikolai-Armenhause. . . . 351, im Russischen. Armenhause . . . 54,

Summa . 1750 Personen.

Die Einnahmen der Kranken-Anstalt bestehen theils in Legaten, freiwilligen Geldgeschenken und milden Gaben an Geld und Besendungen von Naturalien durch einzelne Wohlthäter, theils in dem Erlös verkaufter, durch Abfälle in der Oeconomie gemästeter, Schweine, aus Nachlässen verstorbener Kranken, und an­

derweitig im ökonomischen und botanischen Theile des Gartens gewonnener Ge­

falle, in dem Ertrag der milden Gaben aus dem an der Pforte befindlichen Block, und endlich in den Kostgeldern solcher Kranken, die es vermögen, für ihre Verpflegung und Heilung eine billige Entschädigung zu entrichten. Diese betrugen im Jahre 1832, 359 Rbl. S.M., und im Jahre 1833, 397 Rbl. S.M.

(10)

Letztere Summe wird erst, als später eingegangen, in 'der Rechnung der Einnah.

men und Ausgaben für 1834 angegeben werden.

Zum Schluß finden wir uns veranlaßt, diesem Berichte noch eine kurze Darlegung der Grundsähe beizufügen, die das Armen-Directorium, bei der von ihm angeordneten Administration, in Ansehung der Bewohner des Krankenhauses und deren Aufnahme daselbst, befolgen zu müssen glaubt. Das Krankenhaus ist für arme Kranke, und zwar vorzugsweise für zur hiesigen Stadtgemeinde gehö' rige, bestimmt, daher wird ein jedes Glied hiesiger Gemeinde, welches der un­

entgeltlichen Heilung bedürftig ist, in dasselbe aufgenommen, ohne daß irgend ein Stand, Alter, Religion, oder irgend eine körperliche Krankheit, eine Ausschlie­

ßung davon bedingen dürfen. Nur Geisteskranke, die hier am Orte ein eigenes bestimmtes Asyl finden, werden nicht in dasselbe aufgenommen. Aber alle, durch körperliche Krankheit in ihrem rechtmäßigen bürgerlichen Erwerbe gestörte Indi­

viduen, zunächst zwar der niedern, arbeitenden Volksclasse, aber auch jeden an­

dern Gewerbes oder Standes, die der eigenen Mittel zu ihrer Genesung entbeh­

ren und, ihren staatsbürgerlichen Verhaltnissen nach, nicht anderweitig ein Un­

terkommen zu finden berechtigt sind (vorzugsweise nur hiesige Eingeborne, jedoch werden auch, ausnahmsweise, dürftige, aus andern Provinzen des Reichs ange­

reiste, oder ganz auswärtige Fremde, wofern der Raum es nur einigermaßen gestattet, aufgenommen) — erhalten in der Anstalt, bis zu ihrer Wiedergene- sung, ärztliche Hülfe und Verpflegung. Dagegen aber ist das Krankenhaus auch nur für Kranke bestimmt, und soll, so viel als möglich, nur als eine Heil-, nicht aber als eine Versorgungs-Anstalt für solche Personen dienen, die nur we­

gen Mangels an Unterhalt, Altersschwäche, oder anderer Gebrechen, die ganz außer dem Bereiche ärztlicher Pflege und Hülfe liegen, hülfsbedüfrtig sind. — Sein Zweck kann nur dahin gehen, den Armen, nach Möglichkeit, die verlorne Gesundheit wieder zu verschaffen, nicht aber die Genesenen zu versorgen. Des­

halb wird möglichst strenge darauf gehalten, daß sowohl die Genesenen immer sofort entlassen, als auch die Unheilbaren, sobald es nur thunlich ist, an andere Versorgungs-Anstalten abgegeben werden. Nur bei Befolgung dieses Grund­

satzes kann diese, ohnehin für Riga'S Einwohnerzahl immer noch sehr kleine, An­

stalt den Anforderungen genügen, die man an dieselbe zu machen berechtigt ist, nämlich: den sich neu Anmeldenden immer hinreichenden Raum zur Aufnahme darzubieten, die Kranken so schnell, wie möglich, zu heilen und ihrem Gewerbe und ihren Familien wiederzugeben. So wenig nun einem dürftigen Kranken, bei erwiesener Armuth und Mangel an Unterstützung, die unentgeltliche Auf- nähme und Verpflegung im Krankenhause verweigert wird, eben so sehr ist das

Armen - Direktorium, wegen der bedeutenden Kosten, die es gerade auf dieses Institut verwenden muß, berechtigt, von allen solchen Individuen, die sich zwar, ihrem Stande nach, zur Aufnahme eignen, aber doch einen, ihr Fortkommen sichernden Erwerb, oder sonst die Mittel dazu haben, für ihre Verpflegung und

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Heilung ein angemessenes Kostgeld zu fordern. Die Bestimmung desselben hängt von dem Director der Anstalt ab, der die dabei obwaltenden Umstände nach Bil­

ligkeit ermißt. Hiernach können die Gesellen der hiesigen Handwerks-Innungen niemals> die bei hiesigen wohlhabenden Einwohnern in Dienst und Arbeit stehen«

den Lehrburschen, Arbeiter und Dienstboten, nur unter gewissen Verhältnissen, als der Unterstützung wirklich bedürftige Arme, die auf eine ganz unentgeltliche Pflege Anspruch haben, betrachtet werden. Jedoch sind selbst jene Kostgelder den Erwerbsmitteln der untern Stande angemessen, und erstatten der Admini­

stration des Hauses in keiner Art den Kosten-Aufwand, geschweige denn einen reinen Gewinn. Solche Kostgänger, die in abgesonderten Zimmern von ni^r 3 bis 4 Betten placirt, und deren Bedürfnisse an Wäsche, Beköstigung und Aufwartung mit etwas mehr Aufwand befriedigt werden, zahlen wöchentlich, d. h. für 7 Tage, 2 Rbl. S. M., und für jeden einzelnen Tag 30 Kop.S.M»

Das Kostgeld für die gewöhnliche Hospitals-Verpflegung dagen beträgt nur die Hälfte des obigen, d. h. wöchentlich 1 Rbl. S. M., und für jeden einzelnen Tag 15 Kop. S. M. Die Aufnahme der Kranken zur Cur und Verpflegung im Krankenhause geschieht in der Wohnung des, mit diesem Verwaltungszweige be­

auftragten, jedesmaligen Direktors der Anstalt zu einer von ihm bestimmten Zeit. Ohne seine Bewilligung und Unterschrift des Aufnahme-Billetö kann Nie­

mand daselbst aufgenommen werden, und nur sehr dringende und plötzliche, Un­

glücksfälle können davon eine Ausnahme machen. Dem Director haben sich die Kranken entweder selbst vorzustellen, oder sie werden ihm von ihren Angehörigen, von Seiten des angestellten practisirenden Arztes, von der hiesigen Polizei-Ver­

waltung, oder von Privatpersonen empfohlen. Er beprüft ihre Armuth, wie ihren Gesundheitszustand. Ohne Ausnahme muß Jeder außerdem mit einer bür­

gerlichen Legitimation versehen seyn, und jeder Gemeldete seine Krankheit durch ein ärztliches Attestat beweisen.

Möge dieser detaillirtere Bericht, dem wir einen recht weiten Kreis von Le­

sern im hiesigen Publikum wünschen, der feine Resultate mit Ernst und Umsicht prüfe, dazu geeignet seyn, für unsere Kranken-Anstalt eine immer mehr wach­

sende Zuneigung zu erwecken, und dadurch derselben eine stets mehr empor blü­

hende Vollkommenheit zu sichern! —

Die hierbei befindliche Tabelle giebt eine genaue Uebersicht der, in den übri­

g e n , u n t e r u n s e r V e r w a l t u n g s t e h e n d e n , A r m e n - A n s t a l t e n , d e i n S t . G e o r g e n - H o s p i t a l , N i k o l a i - A r m e n h a u s e u n d R u s s i s c h e n A r m e n h a u s ? i m Jahre 1833 verpflegten Personen beiderlei Geschlechts. Die Aufnahme von Pfleglingen im Nikolai-Slrmenhause überstieg die von 1832 fast um das Dop­

pelte; sie stieg bis auf 81 Personen, wohin jedoch, außer dem gewöhnlichen An­

dränge von Aufnahme Heischenden, auch diejenigen 16 Personen zu zählen sind, welche, auf Hochobrigkeirlichen Befehl, aus der Anstalt auf Alexanders-Höhe, wo sie bi-6 dahin verpflegt worden waren, WS Nikolai-Armenhaus aufgenommen

(12)

werden mußten. Diese vergrößerte Aufnahme wurde aber auch durch eine erhö­

hte Sterblichkeit begründet, und da im Laufe des Jahres 55 Personen starben und 13, aus verschiedenen Ursachen, aus der Anstalt entlassen wurden, so stellte sich das frühere Verhältniß der Bewohner derselben insofern ziemlich wieder her, daß am letzten December sich nur 13 Personen mehr im Hause befanden, als am Isten Januar in demselben gewesen waren. Für die jährlich erforderlichen Reparaturen desselben und für Bekleidung und Wäsche der Verpflegten wurde die Summe von beiläufig 305 Rbl. S. M. verwendet. An Arme sind von die­

ser Anstalt aus im Jahre 1833 94 Särge unentgeltlich verabfolgt worden. Gerade von dem Nikolai-Armenhause aber fällt in das diesjährige, in so mancher Hin­

sicht trübe Gemälde unsere Armenwesens ein freundlicher Lichtblick, von dem 22sten May aus, als an welchem Tage Se. Majestät der Kaiser und Herr diese Anstalt zu besuchen geruheten. — Unvergeßlich wird Allen ebensowohl die geistvolle Umsicht, wie die teilnehmende Milde bleiben, die in allen Worten des erhabenen Monarchen sich aussprachen, und kann das Lob, das Er so vielfältig den einzelnen Theilen der Anstalt zu ertheilen geruhete, uns ein Sporn seyn, sie des erhabenen Namens, den sie führt, würdig zu erhalten. — Ins Rufsische Armenhaus wurden 36 Personen beiderlei Geschlechts aufgenommen, 15 starben im Laufe des Jahres, und 11 wurden aus der Anstalt entlassen, so daß dem­

nach in selbiger am 31sten December 1833 10 Personen mehr sich befanden, als beim Beginn des Jahres im Hause gewesen waren, und daß daher dieses In­

stitut durch den Andrang der Hilfsbedürftigen als ziemlich überfüllt erscheint.

Die zur Bekleidung der Hospitaliten verwandte Summe betrug beiläufig 132 Rbl.

S. M. — Das St. Georgen-Hospital mußte, seiner fest-bestimmten Statuten und der Beschaffenheit des Locals wegen, in seiner Einrichtung unverändert blei­

ben, und konnten, da durch Todesfälle nur 3 Vacanzen entstanden waren, auch nur eben so viel Personen wiederum ausgenommen werden. Verschiedene, an dem Gebäude der Anstalt erforderliche, Reparaturen erforderten einen Aufwand von ungefähr 1.15 Rbl. S. M., und die alljährlich nöthige Reparatur des Boll­

werks an dem, diesem Hospitale gehörigen, Grundstücke in der Sunde betrug die Summe von 120 Rbl. S. M.

Da in der hier beigefügten Rechnung über Einnahmen und Ausgaben der Armen-Casse vom Jahre 1833, so wie in der Beilage über die eingeflossenen Legate und Geldgeschenke, die bei den einzelnen Armen-Anstalten stattgehabten Einnahmen ganz specificirt angeführt sind, so können wir, um Wiederholungen zu vermeiden, die deraillirte Angabe derselben hier ersparen, und bemerken nur noch, daß mehrere Einnahme-Posten, die in den Rechnungen der frühern Jahre einzeln aufgeführt wurden, in der gegenwärtigen, der bessern Uebersicht wegen, den Einnahmen derjenigen Anstalten hinzugefügt sind, welchen sie eigentlich an­

gehören, woher denn z. B. die vergrößerte Einnahme-Summe des St. Georgen- Hospitals erklärlich wird, als der einzigen Anstalt, die liegende Gründe und die

(13)

13

meisten Capitalien besitzt, weshalb denn auch nur bei derselben Grundgeldee und eine bedeutende Summe an Renten eingehen konnten. »

Der, gegen frühere Jahre, geringere Ertrag mancher Zweige unserer Ein­

nahmen, als z. B. der freiwilligen Subfcriptionö-Beiträge und der BewilligungS- Gelder von der über See handelnden Kaufmannschaft, welche letztere für das Jahr 1833 7834 Rbl. 84 Kop. S.M. betrugen, von denen nur 6500 Rbl.S-M.

in dem Jahre, also 3717 Rbl. S. M. weniger, als im Jahre 1832 eingingen, hatte die Folge, daß die, in mancher Hinsicht so sehr gesteigerten, Ausgaben des Jahres 1833 nur durch Anwendung außergewöhnlicher Mittel und durch nicht geringe Opfer bestritten werden konnten. Wie schon oben gesagt, erforderte der Ausbau und die neue Einrichtung des Krankenhauses einen Zuschuß aus der Armen-Casse von 1553 Rbl. 82^ Kop. S.M. Die Summe der aus der Haus- armen-Casse gezahlten Unterstützungen betrug 10313 Rbl. 65 Kop. S. M., wo­

von unter 1098 Hausarme an monatlichen Pensionen 9848 Rbl. 75Kop. S.M.

vertheilt, und außerdem an hülfsbedürftige Falyilien, einzelne Arme und Rei­

sende im Laufe des Jahres 464 Rbl» 90 Kop. S. M. ein für allemal gezahlt wurden, fo daß demnach, außer den von der Korn-Committe erhaltenen 1450 Rbl.

S. M., annoch 8863 Rbl. 65 Kop. S.M. aus der Haupt-Casse für diesen ein­

zigen Zweig der Armen-Verwaltung verausgabt werden mußten, dessen gegen­

wartige größere Ausdehnung eine Vermehrung der Hausarmen-Vorsteher, oder Armenpfleger, nach demHochobrigkeitlich bestätigtemPlane, nothwendig macht, wovon wir in der Rechenschaft für das Jahr 1834 das Weitere zu erwähnen uns vorbehalten.

Das Armen-Direktorium hat sich stets angelegen seyn lassen, zu seinem Ressort gehörigen, nützlichen und das allgemeine Beste bezweckenden Vorschlägen bereitwillig die Hand zu bieten. Es konnte daher auch nicht umhin, den von Einer Rigaschen Polizei-Verwaltung ausgegangenen und von Seiten Einer höhern Obrigkeit in Anre­

gung gebrachten Vorschlag: „hiesige, auf Bettelei ertappte Armen, bei Ueberfüllung der Armenhäuser, zu Bauern auf den Stadtsgütern, denen sie auch vielleicht ihren Kräften angemessene Dienste würden leisten können, gegen eine Vergütung aus der Armen-Casse, in Verpflegung zu geben," — nach Möglichkeit zu unterstützen. Die«

serhalb ergingen demnach Schreiben an sämmtliche Guts «Verwaltungen und Ge­

meindegerichte der im Patrimonial - Gebiet belegenen StadtSgüter, mit der Auffor­

derung, den resp. Gemeinden obigen Vorschlag zu eröffnen; jedoch fielen die Ant­

worten sämmtlich verneinend aus, indem die Gemeinden sich unter keiner Bedingung zur Aufnahme von dergleichen Individuen willig finden lassen wollten. Die Aus­

führung des objgen Vorschlages mußte daher unterbleiben, und das Armen-Direk­

torium sah sich genöthigt, die Bettler, nach wie vor, in die Armen-Anstalten auszu­

nehmen, oder, wo das nicht mehr möglich war, aus der HauSarmen-Casse zu pensio- niren, wodurch denn die Zahl der Verpflegten im Nikolai-Armenhause und im Rus­

sisches Armenhause, wie oben angegeben, vergrößert und die Almosen-Verwendung aus der Hausarmen-Casse bis auf die erwähnte bedeutende Summe gesteigert wurde.

(14)

Im Ganzen überstiegen die Ausgaben des Jahres 1833 die Einnahmen mn 10184Rbl. S.M. Um dieses Deficit zu decken, war die Direction gezwungen, den größten Theil des vom Jahre 1832 nachgebliebenen baaren Casse. Saldos, einen Theil der, in Pfandbriefen und Silber-Jnscriptionen angelegten, disponiblen Capi.

talen des ^t. Georgen-Hospitals und des Krankenhauses nebst der Entbmdungs-Au- stalt, so wie von den eingegangenen Legaten 300 Rbl. S.M. zu verwenden, und an- noch aus der Schenkerei"Casse ein Darlehn von 1254 Rbl. 3k Kop. S.M. zu ent­

nehmen. So schmerzlich es der Direction seyn mußte, zu solchen Mitteln, wie be- reits früher im Jahre 1813, so jetzt wiederum, ihre Zuflucht zu nehmen, dadurch das früher besessene Capital verkleinert und die laufende Einnahme durch Einbuße der Renten vermindert zu sehen, so war es dennoch unvermeidlich, indem die augenblick­

liche Noch auch augenblickliche und schleunige Abhülfe erforderte. Auch sind alle diese Verwendungen nur als Anleihen zu betrachten, die, mit den laufenden Renten, bei einer künftigen Vermehrung der Fonds der Armen-Casse wieder zu ersetzen, zu den heiligsten Verpflichtungen der Direction gehört. Die Ursachen dieses Verfalls der Armen-Casse sind aber nicht in de» gegenwartigen Zeitumständen allein zu fuchen;

vielmehr wurde derselbe schon durch in frühern Jahren eingetretene Umstände, zwar nur nach und nach, aber nichtsdestoweniger unausbleiblich, herbeigeführt. Denn, nachdem das Directorium, seit dem Jahre 1814, von dem bis dahin ans der.Hand- lungS- Casse erhaltenen Beitrage von im Durchschnitte jährlich 15,000 Rbl. S. M., auf jährlich nur 6000 Rbl. S.M. herabgesetzt war, überdem mehrere Zweige der Einnahmen — deren hauptsachlichster, die Bewilligungsgelder von der über See handelnden Kaufmannschaft, gänzlich von der jedesmal stattfindenden Handels-Con- junctur abhängig ist — sich von Jahr zu Jahr verminderten, — dagegen bei der von Jahr zu Jahr sich mehrenden Volksmenge unserer Vaterstadt, besonders der nie­

der«, hauptsächlich die Unterstützung des Armen-DirectoriumS in Anspruch nehmen­

den Volksclassen, bei der daraus folgenden, immer mehr nm sich greifenden Armuth und Erwerblosigkeit dieser Classen, bei der deshalb nöthig gewordenen und Hoch­

obrigkeitlich demandirten Vergrößerung und erweiterten Einrichtung der Armen­

häuser, in welchen die größere Zahl der Pfleglinge auch die Verwendung größe­

rer Verpflegungsmittel erforderte, — die Ausgaben von Jahr zu Jahr steigen mußten, — so konnte, — bei solchem Mißverhältniß des jährlichen Bedarfs gegen die, uns zu Gebote gestandenen Mittel, auf welches wir schon in frühern Rechenschaften hingewiesen haben, — der endliche Eintritt des obenerwähnten bedeutenden ZukurzschusseS weder ausbleiben, noch wird solcher, nach dem Oben­

angeführten, weiter befremdend seyn. Unbezweiselt sind daher die Umstände, un­

ter denen wir das Jahr 1833 beschlossen, höchst trübe, und zwar um so mehr, als der Hinblick auf das Jahr 1834 keineSwegeS erfreulichere Aussichten ge­

währt, indem, nach einem aufgemachten ungefähren Budget, sich auch für letz- teres ein abermaliger bedeutender Zukurzfchuß voraussehen läßt. Dennoch lassen wir den Much nicht sinken! Denn uns bleibt die zuversichtliche Ueberzeugung:

(15)

15

in unserm Riga, das seinen Gemeiusinn nie geändert hat und nie andern wird, kann und wird auch das Institut der Armen-'Versorgung nicht untergehen, und auch uns wird, nach gewonnener Einsicht,. daß Hülfe erforderlich ist, kräftige unH dauernde Hülse werden! —

Zum Schluß geben wir, wie gewöhnlich, das mit den oberwähnten schmerz«

lichen Opfern erkaufte Resultat unserer Bemühungen vom Jahre 1833. In unfern vier Haupt-Armen-Anstalten, dem St. Georgen-Hospitale, Nikolai-Ar- menhause, Russischen Armenhause und Krankenhause, wurden 1570 Personen beiderlei Geschlechts, in der Entbindungs-Anstalt 61 Schwangere und Wöchner­

innen verpflegt, 1750 ambulirende Kranke mit ärztlicher Behandlung und freier Medicin versorgt, aus der Hauöarmen-Casse 1528 Individuen oder Familien theils mit monatlichen Pensionen, theils mit ein für allemal gezahlter Beihülfe unterstützt, aus der Schenkerei- Casse an 350 Personen, auch zum Theil Fami­

lien, Quoten vertheilt, und 28 arme und älternlose Kinder, ein Taubstummer und ein Krüppel verpflegt, wornach sich die Wirksamkeit der Armen-VersorgungS«

Anstalt im Jahre 1833 auf 5289 Personen beiderlei Geschlechts erstreckt hat.

In Stelle des, mit dem Schlüsse des Jahres 1833, nach vollendetem Triennium, aus dem Armen-Directorium ausgetretenen Herrn Aeltesten E. M.

Bulmerincq, ward aus Einer Löblichen Aeltestenbank großer Gilde Herr Ael- tester L. W. Schnakenburg auf drei Jahre zum Mitglied? des CollegiumS erwählt, und Herr W. L. Bockslaff, welcher bereits zwei Jahre, als Sup- pleant für den Herrn Aeltesten M. D. Bambam, Mitglied der Direction ge­

wesen war, von Einer ehrliebenden Bürgerfchaft großer Gilde auch für das dritte Jahr 1834 bestätigt.

(16)

von den versorgten Armen, welche im Jahre I83Z in den, unter Aufsicht des Armen-Direktoriums stehenden Anstalten verpflegt, oder als Kranke behandele worden.

.

Im

Georgen-Hospitale.

JmNikolm-Armeu- hause.

Im Russischen Ar- meuhause.

Im

Krankenhause. Summa. Haupt- Summa.

Manner. Weiber, ^ Manner. Weiber. ^ Männer. Weiber.

I

Männer. Weiber. ^ Männer. Weiber. ^Personen.

Den I. Januar 1833 befanden sich ... 22 60 III 156 37 88 46 57 216 361 577

Im Jahre 1833 sind aufgenommen ...

3 38 43 17 19 474 399 529 464 993

Zusammen 22 63 149 199 54 107 520 456 745 825 1570

Im Jahre 1833 sind gestorben . . .

3 33 22 6 9 50 58 89 92 181

Mit Zeichen des nahen Todes ins Krankenhaus gekom­

men und gestorben - . .

16 12 16 12 28

Aus dem Krankenhause als genesen entlassen . . .

397 331 397 331 728 Entlassen aus verschiedenen Ursachen . . . . .

10 3 5 6 4 8 19 17 36

Zusammen

3 43 25 11 15 467 409 521 452 973

Bleiben den 1. Januar 1834 ^ . .. > - ^ ^ . . 22 60 106 ^ 174 I 43 92 53 47 224 373 597

(17)

Uebersicht der im Jahre igzz im hiesigen Krankenhause behandelten Kranken.

Mannliche Weibliche

Bestand am i.Januar 1833.

A u s g e n o m m e n w u r d e n . Mannliche

Weibliche

Bestand

am i.Januar 1833. Januar. Februar. März. April. Mai. Juni. Juli. August. Septbr. Oktober. November December Summa.

Mannliche Weibliche

46 43 39 34 39 34 60 46 46 36 27 47 36 620

Mannliche

Weibliche 67 36 32 36 31 4i 4i 23 36 36 29 » 23 26 466

Summa 10Z 73 71 70 7 0 ' 76 73 3, 7i 66 76 62 976

E n t l a s s e n s i n d a u s d e m K r a n k e n h a u s e :

N a m e n d e r K r a n k h e it s f o r m e n , m i t d e n e n s i e i n d i e B e h a n d lu n g t r a t e n .

Nerven- I Faul- ! Fluß- I Wechsel-

F i e b e r . Entzün­dungen.

Ausschläge mit Fieber.

Chronische Aus­

schläge. Lustseuche. Diarrhoe. Rhevma-tiömen. Gicht. Chronische Nerven- Krankheiten.

Chronische I Krankheiten d. Unterleib.

Wasser­

sucht.

Chronische Brust- Krankheiten.

Chro­

nische Ge­

schwüre.

Beinbrüche und Verren­

kungen.

Contusionen und äußere

Verletzungen. Summa. Haupt- Summa.

M. I W. I M. > W. I M. I W. I M. I W. I M. > W. i M. I W. I M- > W- l M. j W. I M. I M. I W. I M. I W. I M. I W. I M. I W. > M. > W. j M. > W. > M. I W. i M. j W. I M. I W. I M. I W. I M.

Januar - - Februar - - März - - April - - May - - Juni - - Juli - - - August - - September - Oktober - - November - December -

3 3 2

* 2

2

4

2 2 2 2

3

2

2

4

34 36

26

36 31 4' 36 36

27

32 34 32

3v

26

21 33 33 33

29 29 26 27 26 27

64 61 47 7>

64.

74

65

64 62 69

60

69 Summa 29s 2 2 j 2 j 5 j 23j i3j i6j iZj Z6j 2 L j i 6 > i z j i 3 > i z j 6 7 ! 6 2 j 2 2 s 2 6 s 4 z j Z 4 j i3j » s ! 1 3 12 14 ! 14! >4! 1 4 > I 2 j Z I j 3 3 s 16 I s > 1 2 j 3 l 4 v i ! 3 I 9 l 7 4 0

G e s t o r b e n s i n d :

N a m e n d e r K r a n k h e i t s f o r m e n , a n w e l c h e n s i e s t a r b e n .

Januar - - Februar - - März - - April - - May - - Juni - - Juli - - August - - September - Oktober - - November - December -

Summa

Nerven-

Fieber. Entzündun­

gen. Cachexien. Wassersucht.

Chronische > Chronische Nerven- Brust- - Krankheiten. > Krankheiten.

MitZekchendeS nahen Todes eingekommen.

-Summa.

'I ü >

Haupt- Summa.

M. W. i M. > W. > M. ! W. I M. W. M. I W. M. W. M. W. M. W . I M . u n d W.

2 1 1 —^ 1 1 1 > 2 . Z 6 9

1 1 1 3 3 2 >1 1 2 1 1 7 , 10 17

2 1 . 5' 1 2 2 1 1 ^ 2 ' 1 6 11 16

2 2 1 1 2 1 I 7 3 10

3 1 3 2 3 4 9 - 7 16

1 1 3 1 2 1 2 2 6 7 13

2 2 2 2 1 1 1 -— 1 3 4, 12

2 2 1 3 2 3 2 9 6 16

1 1 6 3 3 2 6 11 16

1 I 3 1

1 3

2 2 2

6

ä-

1 1 1 2 1 3

6 > L > Z > I 11 > " j 9 > 17 I 4 1 7 I 5 V j 15 > 16 > 12 > 66 > 70 l iz6

(18)

deS

Eigenthumö des Armen-Directoriums

und der unter dasselbe sortirenden Anstalten

nebst

M e eh n u n g

über die

Einnahmen und Ausgaben der Armen-Bersorgungs-Anstalt

vom Jahre I8ZZ.

4

(19)

I m m o b i l i e n :

Das St. Georgen-Hospital nach dem vorigjährigen Abschlüsse der Bücher . Das Russische Armenhaus „ „ „ .

Das Krankenhaus nebst Appertinentien und dem Ausbau Das Nikolai-Armen- und Arbeitshaus „ ,,

/, //

S.M. Rbl.

An

Capital des St. Georgen-Hospitals:

?r. unablegbare Capitalien

„ die Stadt-Casse . .

„ ingrossirte Obligationen

S.M.27464Rbl.S8K°p. S M. Rbl.

Silber-Mze.

Rubel. >Kop.

11015 7890 22985 95^

30558 72448 95Z-

Oreüit.

6513 79 16040 79 4910 27464j58

An Silsnev S.M.ezvRbl.

Capital des Taubstummen-Instituts:

Legat des verstorbenen Aeltermann der Schwär-

z e N

' H ä u p t e r , I . H o l s t . . . .

An Lüaiivv S M.700Rbl.

Capital der EntbindungS-Anstalt:

eine ingrossirte Obligation des Hrn. Tit.-Raths C . G . B e h r e n s . .

630>-

Capital des Armen-Directoriums:

An Anleihe ans der Sehen-

kerei-Casse . . . S.M. 1254Rbl.36Kop.

An öilanco ... — 635 — 64 — S.M. 1830 Rbl. —Kop.

?r. Obligation der Stadt« Casse . . . , .

„ O b l i g a t i o n d e s T i s c h l e r m e i s t e r s M e r t e n s , die jetzt im ConeurS begriffen . . . .

S.M-Rbl. .

700>—

1260

630 1890j

(20)

An Saldo der Casse von ultimo December 1832 . E i n n a h m e n d e r A r m e n h a u s e r :

1) des St. Georgen «Hospitals:

Ertrag von Auctionen ... S.M.

Ertrag des AequivalentS der Natural - Abgabe an

Lager-Gebühren —

Verschiedene Kleinigkeiten ... —

Grundgelder —

Aus den Armenblöcken —

S c h a a l e n g e l d e r . . . —

Geldgeschenke . . —

R e n t e n . . . —

Legat —

Sildlr-Müiize.

Rubel. Koo.

3819 86^

98 R. 32z K.

560

122 — 235 — 4 _ 7 0 1532 — 97 —

68 — 53 — 493^-33 —

15

1611 — 19 — 100

S.M. 4606 R.28Ki 2) des Nikolai-ArmenhauseS:

Für verkaufte Bretter .... S.M.20R.16K.

FürFederschleußen, Krollhaarzupfen

und verkaufte Särgevon 1832 . — 37 — 82 —

— 2 8 — 3 2 —

— 60 — 50—

— 11—40 — 1833

Für verkaufte gemastete Schweine G e l d g e s c h e n k . . . Aus dem Armenblock . . .

3) des Krankenhauses: . Von für Bezahlung verpflegten Kranken

für 1832 S.M. 359 R.

Legat aus demGrünwingschen Testamente — 100 —

„ „ Harrasschen „ — 100 —

Renten für das Capital der EntbindungS-

Anstaltvon 700 Rl. S.M. für2 Jahre — 84 —

158—70 —

W e c h s e l n d e A l m o s e n - E i n f l ü f f e : Schaalengelder, in den Kirchen gesammelt . . K l i n g e l b e u t e l - A b f i n d u n g S - G e l d e r . . . .

Abgabe von den Strusen, Skutken

und Tschollen, betrug . . . S.M.380R.30K.

A b : f ü r E i n c a s s i r u n g . . . . — 3 5 — 9 9 —

643 5407 93

S.M.219R.52K.

9Z

344 — 31 Transport umstehend .

661

9889 83 67Z

(21)

Casse. Ausgaben.

?r. Ausgaben der Armenhauser:

Das St. George»:-Hospital ... ^

Das Nikolai-Armenhaus . . . .

Das Krankenhaus nebst der EntbindungS-Anstalt und Apotheke:

1) Der Ausbau des Krankenhauses hat in die­

sem Jahre gekostet . ... S.M. 5958 R. 22^ K.

2) Die neue innere Einrichtung des Hauses, als: Mobilien, Oeconomie-Geräthe, Uten­

silienfür die Krankenpflege, Leinenzeug und

T u c h z u W ä s c h e u n d K l e i d u n g . . . — 2 9 9 4 — 4 2 ^ — 3) Unterhaltungskosten, d. h. Beköstigung,

Verpflegung und Arznei-Verwendung, so­

wohl für die im Krankcnhaufe, als auch

auswärts behandelten Armen-Kranken . — 5282 — 30 — Das Mehl zu Brod für obige drei Anstalten ...

Das Russische Armenhaus S.M. 1488 R.2^K.

Das Mehl zu Brod — 750—

A l m o s e n - V e r w e n d u n g a u s d e r H a u p t - C a s s e :

Monatliche Unterstützungen ... . S.M. 9848 R. 75 K.

Ein für allemal gegebene Beihülfe ... — 464 — 90 — Der Polizei vergütete Alimentation für aufgefan­

g e n e B e t t l e r . . . — 1 9 — 6 5 — Pension eines alten ehemaligen Eincassirers B. A.

Rbl.50mit - — 13 — 88 —

10347 R. 18 K.

Wovon in der Rechnung des vorigen Jahres

bereits als Vorschuß angeführt sind . . 435—60 — Im Jahre 1833 aus der Casse gegeben . . 9911R- 58K.

Hiezu der zu ferneren Almosen aus der Casse

gegebene Vorschuß für 1834 482 — 1 — Für Erziehung armer und elternloser Kinder . Verschiedene Ausgaben

Sämmtliche Besoldungen . . . .

Transport umstehend .

Silber-Münze.

Rubel. Kop.

3028 4669

14234 2250

2238

10393 418 III 3433 40777

39

39^

95

2^ ^2

59 10 57 354

(22)

Transport Z u f ä l l i g e E i n n a h m e n :

Strafgelder S.M. 173R. 57^K.

G e l d g e s c h e n k e . . . — 8 — 6 0 —

Von durchreisenden Künstlern — 47—50 —

A n R e n t e n :

Von der Stadt«Casse S.M. 75R.60K

Von Inscriplions-Scheinen der zum Ausbau des Krankenhauses bestimmten und mittlerweile beleg­

ten Gelder — 449 — 70 —

An jährlichem Beitrage aus den Renten des von

Schreiberschen Familien-Legats .... . — 1213—50 — An halbjahrlichen SubscriptionS-Beitragen ...

An Legat aus dem Harrasschen Testamente Von der Korn-Committs

Von der Handlungs-Casse ...

An Bewilligungs-Geldern von der über See handelnden Kaufmann­

schaft :

deren ganzer Betrag für 1833 . . . S.M. 7834 R. 84K.

Ab für die, nach Abschluß dieser Rech­

nung, im Jahre 1834 eingegangenen — 1334—84—

Anleihe von der Schenkerei - Casse

Für verkaufte Silber-JnscriptionSscheine:

die zum Ausbau des Krankenhauses bestimmten 6500

Rbl. S.M. für .... S.M. 6155 R.

vom frühern Capital 1200 Rbl. S.M. für . . . — 1140 — Für verkaufte, dem St. Georgen - Hospitale gehörige

Pfandbriefe S.M. 2393 R.

Für desgleichen der Entbindungs-Anstalt gehörige . . — 2000—

DaS Aufgeld für die verkauften-Pfandbriefe

Summa . .

Silber,M<in»e.

Rubel. Kop>

9889 67^

229 67,

1738 2906 50 1450 6000

80 19

6500 1254

7295

4393 146

36

41853 52 22

(23)

Casse. i Ausgaben.

Transport . Saldo ultimo December 1833 baar in Cajse ...

Silber>MüNje.

Rubel. Kop.

40777 1075

35z 86-

-

Summa . . 41853 22

(24)

1832 Decbr. 31.

1833

An Cassa-Saldo

Von Einem Edlen Kammerei-Gerichte empfangen . . An Zinsen, inclusive der nebenstehend, beim Ankauf

von Jnscriptionen vergüteten

Für verkaufte Jnscriptionen S.M. 1000 Rbl. a95pCt. .

Summa . .

Capital der

An Lilsacs S.M. 270» Rbl. 36 Kop.

(25)

Casse. Ausgaben.

1833 Janr. 35.

Zuny Decbr.

einen gekauften Jnfcriptionsschein S.M. 500Rbl.

^ 90 pCt.

Zinsen für obigen Schein, vom 1. Juny 1832 bis 25. Januar 1833

„ verschiedene Ausgaben, Makler-Courtage zc. . . .

„ zur Vertheilung S.M. Rbl. 2445

dito dito — — 2455

Darlehn an das Armen-Directorium . . . . Summa .

Silber,Münze.

Rnbel

450 16 3

4900 1254 6623

Schmkerei-Lasse.

?r. einen Pfandbrief des Livlandischen Creditsystems . . . . ^

„ einen in diesem Jahre gekauften Jnfcriptionsschein von S.M.

5 0 0 R b l . a 9 0 p C t . .

„ Darlehn an das Armen-Directorium

S.M. Rbl. . .

1000

450 1254 2704

Kop.

10

20

36 66

36 36

5

(26)

v o n

den eingeflossenen Legate«/ Geldgeschenken und Besenduttgen.

,Zur Armen-Casse ist abgeliefert worden:

I . A n L e g a t e n .

Aus dem Testamente weil. Wittwe Sophia Catharina Harras:

Zum Besten des St. Georgen - Hospitals 100 Rbl. S.M.

„ „ „ Krankenhauses 100 — —

„ „ der Armen im Allgemeinen 50 — —

Aus dem Testamente weil. Handlungs-CommiS Jacob Grünwingk:

Zum Besten des Krankenhauses 100 — —

Obige Legate sind in der vorhergehenden Rechnung, wo gehörig, in Einnahme ausgesührt worden.

II. An Geldgeschenken.

Von Sr. hchen Excellenz, dem Herrn General-Gouverneur, General-Lieutenant und Ritter Baron von der Pahlen, zur Vertheilung an die Hospitaliten des St. Georgen-Hospitals, Nikolai-Armenhauses und Russischen Armen­

hauses, für Weihnachten 1832 . . 65 Rbl. S.M.

Von Hochdemselben, zur gleichmaßigen Vertheilung zu Weihnachten 1833 . 65 Rbl.

S.M.

Von Einem löblichen Amte der Schneidermeister zum Besten des St. Georgen- Hospitals . 12 Rbl. S-M.

Von Herrn I. G. H. . 2 Rthl. Alb.

Von der Wittwe Berg . 6 Rbl. S.M.

Von dem Bauern Rapkull zum Besten des Nikolai-Armenhauses . 50Kop.S.M.

(27)

L . A n B e s e t z u n g e n s i n d e i n g e g a n g e n : 1) Beim St. G e o r g e n- H o s p i t a l e .

Von dem Backermeister Herrn Kußky 60 Fastnachtsbrodte.

Von dem Knochenhauer-Aeltermann, Herrn Kleberg, 92Würste, 2 Ferkel und 10 Pfund Schweinefleisch.

Von zweien Ungenannten 290 Franzbrodte.

Von mehreren Bauern 12 Spannchen Butter, zum Theil mit Milch, 5 Roggen­

brote, 1 Roggenkuchen, 12 Stoof Roggenmeht, 1 Bouteille Schmand, 1 Bouteille Brandwein und 1 Stück Schweinefleisch.

Am 15ten März 1833 wurde durch Herrn Pastor Schirren aus den, demselben von einer Ungenannten zu wohltätigen Zwecken verliehenen, Mitteln eine Bewirthung der Hospitaliten veranstaltet.

2) Beim Nikolai-Armenhause.

Von dem Bäckermeister Herrn Kohlmann 270 Kringel und 156 Franzbrodte.

Von „ „ „ Blosfeldt 6 Liespfund Rindfleisch, 1 Liespfund Graupen, 200 Franzbrodte, 12 Bouteillen Wein und 2 Tonnen schwaches Bier.

Von dem löbl. Knochenhauer-Amte einen halben Ochsen, 6 LieSpfund 13 Pfund Rindfleifch, 1 Ochfenkopf, 1 Lammskopf, 1 Ochsen-Eingeweide, 10 Pfund Fett, 1 Ochsenzunge, 21 Lamms - Viertheile und 46 Pfund geräuchertes Schweinefleisch.

Von Herrn Psab 2 Tonnen Bier.

Von Madame Frick 1 Tonne Bier.

Durch Herrn Pastor Schirren 280 Franzbrodte und 200 Bouteillen Bier.

Durch denselben wurde am 15ten März 1833, gleichwie im St. Georgen-Hespi- tale, auch im Nikolai-Armenhause, aus gleichen Mitteln, eine Bewirthung der Hospitaliten veranstaltet.

3) Beim Krankenhause:

Von dem Herrn Collegien-Rath und Ritter Vr. v. Köhler zu Dorpat ein alter Apparat chirurgischer Instrumente.

Von einem Ungenannten wurden die Druckkosten sämmtlicher zu den Registern, Journälen, Rapporten, Oeconomie- und Kranken-Verschlügen u. s. w. nö- thigen Tabellen entrichtet, auch die Malerei der Diäten-Tafeln in den Kran­

kensälen und der verschiedenen Haus- und Zimmer-Schilder besorgt, und dadurch der Armen-Casse eine namhafte Summe erspart.

Von dem Kaufmanne Herrn I. F. Walther, bei seiner Wiedergenefung, zur Speifung der Kranken, 3z LieSpfund Rindfleisch und 10 Pfund Reiß.

Von dem Kaufmanne Herrn Kliokow zweimal, zur Austheilung an die Kranken, 100 Weißbrodte.

Von einem Ungenannten zweimal, zur AuStheilung an die Kranken, 100Weißbrodte.

Von mehreren hiesigen Einwohnern und Familien Arzneigläser für die Apotheke.

(28)

Von Madame Kononow 2 Pud 10 Pfund gesalzenes ^ Von „ Saizow 3 „ 20 „ Rindfleisch und zehnmal jedem Hospi-

taliten ein Weißbrodt vertheilt.

Von Herrn Jegor Teleschnikow 2 Sacke Weihenmehl.

Von einem Ungenannten 80 Pfund Weihenmehl, 1 Tfchetwerik Grüße und 13 Pfund Fasten-Oel.

Von Herrn Dmitry Koscheurow 1 Loof Erbsen, 1 Sack Weihenmehl, 20 Tschet«

werik Löffelstinte, wie auch jedem Hospitaliten zu 5 Kop. K.M. und dreimal zu einem Weißbrodte vertheilt.

Von Herrn Chlebnikow ein Zuber mit Milch und jedem Hospitaliten zu 10 Kop.

K.M. vertheilt.

Von Herrn Matwey Marakow 1 Sack Weißenmehl und 80 Pfund gesalzenes Rindfleisch.

Von Herrn Iwan Kowalew 1 Sack Weihenmehl und 1 Viertel-Anker Wein.

Von Herrn Michaila Bodrow 2 Säcke Weihenmehl.

Von „ Lapin 3 Säcke Weitzenmehl.

Von „ Panin 60 Pfund Rindfleisch.

Von „ Kamarin zweimal jedem Hospitaliten ein Weißbrodt vertheilt.

Von „ Alexey Charitonow zehnmal dito dito dito.

Von „ Turowsky dreimal dito dito dito.

Von Madame Pastuchow fünfmal dito dito dito.

Von Herrn Andabursky zweimal dito dito dito.

Von „ Botscharnikow viermal dito dito dito.

Von „ Iwanow zweimal dito dito dito.

Von „ Wassily Iegorow dreimal dito dito dito.

Von „ Kliokow einmal dito Hito dito.

Von einem Ungenannten zweimal dito dito bito.

Von Herrn Merkuly Naumow zweimal dito dito dito.

Von „ Iwan Pantelejew einmal dito dito dito.

Von „ Wassiljew jedem Hospitaliten zu 10 Kop. K.M. vertheilt.

Von Herren Jager u. Comp, ein Viertel-Anker Wein.

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