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Die Wettbewerbsfähigkeit des biologischen Landbaus

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Academic year: 2022

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33

Schriftenreihe der Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik FAT CH-8356 Tänikon TG Comptes-rendus de la station födörale de recherches d'öconomie d'entreprise et de gönie rural

CH-8356 Tänikon TG Reports of the Swiss Federal Research Station for Farm Management and Agricultural Engineering CH-8356 Tänikon TG

Jörg Mühlebach Erwin Näf

Die Wettbewerbsfähigkeit des biologischen Landbaus

Eine betriebs- und arbeitswirtschaftliche Analyse des biologischen Landbaus

1990

(2)

Die Wettbewerbsfähigkeit des biologischen Landbaus

Eine betriebs- und arbeitswirtschaftliche Analyse des biologischen Landbaus

1990

Herausgegeben vori der- '

Eidg. ForsöhungsanStalt für Betriebswirtschaft Und ›Landtechnik, CH-8356 Tänikön TG

Direktor:.Dr. Walter Meier .

(3)

- 1 -

VORWeT

Umwelt- und überschussprobleme haben in letzter Zeit das Interesse an al- ternativen Produktionsrichtungen ansteigen lassen. Infolge des stark re- duzierten Einsatzes ertragssteigernder.oder ertr.agssichernder Hilfsstoffe und dem damit verbundenen Verzicht auf Maximierung der Erträge wird der biologische Landbau oft als. Alternative zur herkömmlichen Landbewirt- schaftung gesehen, Die nachfolgenden Betrachtungen setzen sich mit der Frage auseinander, ob die biologische Wirtschaftsweise auch den ökonomi- schen Forderungen Rechnung tragen kann.

Der vorliegende Bericht basiert auf zwei. in sich geschlossenen Arbeiten;

die sich sowohl bezüglich Datengrundlage als auch ErhebungsZeitraum un- terscheiden.

Der betriebswirtschaftliche Vergleich zwischen biologisch und konventio- nell bewirischafteten'Betrieben.(Kapitel 3) stützt sich auf die paarweise Auswertung von Buchhaltungsergebnissen der Rechnungsjahre 1986 bis 1988.

Die Arbeit ist somit eine Fortsetzung der betriebswirtschaftlichen Unter- suchungen von R. Steinmann, die in der ersten Hälfte der 80er Jahre an der. FAT enttanden sind. Demgegenüber result-iert der arbeitswirtsChaftli- , che Teil der Arbeit (Kapitel 4) aus einer Erhebung, die im Jahre 1985 auf

bioloOsch geführten Betrieben des schweizerischen Mittellandes durchge- führt worden ist. Die Ergebnisse liefern Erkenntnisse über die arbeits- wirtschaftlichen .Besonderheiten biologischer Landbaumethoden:

Eine gemeinsame Publikation dieser beiden* Arbeiten scheint uns aufgrund der engen Verflechtung zwischentetriebs- und arbeitswirtschaftlichen Da- ten sinnvoll. Insbesondere soll dadurCh eine umfassendere Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit biologisch geführter Betriebe ermöglicht werden.

Ohne die uneigennützige Mithilfe zahlreicher biologisch wirtschaftender Landwirte wäre dieser Bericht nicht zustande gekommen. Ihnen gebührt des- halb unser ganz besonderer Dank. Ebenfalls danken möchten wir den Mitar- beitern der FAT und verschiedener Buchstellen, die durch ihre Vorarbeiten die erforderliche Grundlage zu den Buchhaltungsanalysen gelegt haben.

.Jörg Mühlebach und Erwin Näf

(4)

a Are(n) AK = Arbeitskraft

AKh = Arbeitskraftstunde(n)

AVG = Anbau- und Verwertungsgenossenschaft, Galmiz BRD = Bundesrepublik Deutschland

bfE = Direktkostenfreier Ertrag DGVE .= Dünger-GrOssvieheinheit(en)»

-EJPD =Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EVD = Eidgenössiscbes Volkswirtschaftsdepartement

FAT = Eidgefiösische Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik, Tänikon

FIBL = Forschungsinstitut für. biologisdhen Landbau, OberWil • Fr. = Franken„

GVE = Grossvieheinheit(en) ha- -= Hektare(ä)

HF = Hauptfutteffläche

=Kalium

KAG = Konsumenten-Arbeitsgrüppe zur Förderting tierfreundlicher, umwelt- gerechter 'Nutzung von Haustieren

kg '=Kilogramm •

KIG = Kopsumenteninformationsgesetz

LBL = Lafidwirtschaftliche Beratungszentrale, Lindau LN. = tehdWirtsdbaftliche-Nutzfläche

— Anzahl (numerus)

= Stickstoff ME =Masteinheit

= Irrtumswahrscheinlichkeit

= Phosphor

RiGVE = Rinder-Grossvieheinheit(en)

RGVE =. Rauhfutterverzehrende-Grossvieheinheit(en

SGBL = Schweizerische Gesellschaft für biologischen Landbau Std = Stunde(n)

Tonne

VbE = Verbrauchereinheit(en)

VSBLO = Vereinigung schweizerischer biologischer Landbau-Orgänisatiofien,

(5)

INHALTSVERZEICHNIS

Seite 1. EINLEITUNG

2. MERKMALE UND BEDEUTUNG DES BIOLOGISCHEN LANDBAUS 2.1 Begriffserklärung

2.2 Zielsetzung und Richtlinien des biologischen Landbaus 2.3 Beschreibung der biologischen Landbaumethoden

2.3.1 Organisch-biologische. Wirtschaftsweise nach MüLLER/RUSCH

2.3.2 Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise nach STEINER 2.4 Bedeutung des biologischen Landbaus in der Schwefz 3. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER VERGLEICH ZWISCHEN. BIOLOGISCHER UND

• KONVENTIONELLER WIRTSCHAFTSWEISE 3.1 Datengrundlage

3.2 Wahl der Vergleichsmethode

3.3 Zuordnung der konventidnellen Partnerbetriebe 3.4 Darstellung der Ergebnisse

3.4.1 Ergebnisse einzelner Betriebszweige 3.4.2 Gesamtbetriebliche Ergebnisse

3.5 Buchhaltungsergebnisse biologisch und konventionell geführter Betriebe

3.5.1 Resultate ausgewählter Betriebszweige 3.5.11 Naturalerträge

3.5.12 Preise 3.5.13 Direktkosten

3.5.14 Direktkostenfreie Erträge

3.5.141 Ausgewählte Betriebszweige.des Ackerbaus

3.5.142 Ausgewählte Betriebszweige der Tierhaltung

3.5.15 Die Bedeutung des Mehrpreises für biologische Produkte

3.5.2 Resultate des Betriebes und des Unternehens 3.5.21 Faktorausstattung und Produktionsstruktur

3.5.211 Bodennutzung 3.5.212 Tierbestand 3.5.213 Arbeitskräfte 3.5.22 Bilanz des Unternehmens 3.5.23 Rohertrag

7 8 8 9 12

15 16 18 19 20 20 21 21 21 21 26 29 31 32 35 38 40 40 40 ' 43 45 46 48

(6)

3.5.26 Ergebnisse des landwirtschaftlichen

Unternehmens -54-

3.5.27' Diskussion der gesamtbetrieblichen

Erfolgszahlen 55

4. ARBEITSWIRTSCHAFTLICHER VERGLEICH /WISCHEN BIOLOGISCHER. ND

KONVENTIONELLER- WIRTSCHAFTSWEISE 58

4.1 patenquellen 59-

4.2 Methodisches 60

4.3 Vergleich der,Arbeitsarten . 61

4.3.1 Konventionelle Arbeiten 61,

4.3.2, Alternative Arbeiten, 64

4.3.318i-o-Arbeihn. 66,

4,3:4 .Selbstyermarktung.

4.4 Vergleich der Arbeitszeiten für die Betriebszweige 71

4.4.1 Getreidebau 72

4.4.2 übriger Ackerbau 13

4.4.3 GeMüsebau 73

4.4,4 Obstbau 73-

FutterbAu 74-

4.4,6 Tiehaltung '75.

4.5 Vergleich der Arbeitszeiten für den 'Gpsmtbetrieb "75 4.6 Zusätzliche Merkmale de bielogischen Landbaus 77

4,6.1 Ertrag der .Wiesen 77

4.6.2 Nielseitiggre Fruchtfolgen 28

4.6.3. Indirekter Einfluss der SelbstverMärktung auf

den Gemüsebau 79

4.6.4 Pferdehaltung 80

5. ZUSAMMENOASSUNG 81

5,1. Resume 84

5.2 Summa'ry 87

6. LITERATURVERZEICHNIS 90

Anhang 93

(7)

-7-

1. EINLEITUNG

Die Produktivität der Landwirtschaft ist in den vergangenen Jahren konti- nuierlich angestiegen, wobei sich Produktivitätsfortschritte sowohl im Pflanzenbau als auch in der Tierhaltung realisieren liessen. Diese resul- tierten in erster Linie aus der weiter anhaltenden Technisierung der landwirtschaftlichen Erzeugung, der Verwendung von ertragssteigernden.

.Produktionsmitteln, der Ausnützung .züchterischer Fortschritte sowie der Verbesserung der Produktionstechnik und der Betriebsorganisation. Eine hohe Produktionsintensität wird mit Blick auf die zunehmende Umweltbela- stung und vor dem Hintergrund einer stagnierenden Nachfrage nach Nah- rungsmitteln vermehrt in Frage gestellt. Von staatlicher Seite werden deshalb bereits seit längerer Zeit Lösungsansätze diskutiert, die eine Verminderung des Produktionsmitteleinsatzes zum Ziele haben (Sechster Landwirtschaftsbericht, 1984). Solche Massnahmen könnten nicht nur dem Trend zur Intensivierung und Spezialisierung entgegenwirken, sondern wür- den auch eine. umweltgerechtere Produktionsweise der Landwirtschaft för- dern.

Die Bemühungen um eine extensivere und umweltschonendere Agrarproduktion haben in letzter Zeit däs Interesse an biologischen Landbaumethoden stark geweckt. Im bidlogischen Landbau. liegen sowohl die Naturalerträge als auch der Produktionsmitteleinsatz unter dem Niveau der konventionellen Bewirtschaftung. Die biologische Wirtschaftsweise wird daher oft als Mög- lichkeit gesehen, die Umweltverträglichkeit der Landwirtschaft zu verbes- sern (SCHMID, 1989a; BÖCKENHOFF, 1990) und die bei einigen Agrarprodukten bestehenden oder drohenden Überschüsse zit vermeiden.

Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den ökonomischen Auswirkungen des biologischen Landbaus auseinander. Der bewusste Verzicht auf die voll- ständige Ausnützung des teChnischen Fortschritts 1) und das Bemühen des biologischen Landbaus, "die .(Anbau-)methoden mit den Lebensgesetzen des Betriebsorganismus in Übereinstimmung zubringen und natürliche Regula-

1)'Unter dieem Begriff werden der biologisch-technische, där mechanisch- technische und der organisatorisch-technische Fortschritt zusammenge- fasst.

(8)

tionsprozesse in Gang zu bringen" (GRAF, 1973) haben weitreichende Konse- quenzen auf die Produktionsausrichtung, die Produktionsverfafiren . sowie auf die Ertrags- und Kostenstruktur biologisch geführter Betriebe. Ziel dieser Studie ist es deshalb, den wirtschaftlichen Erfolg biologisch und konventionell wirtschaftender Buchhaltungsbetriebe darzustellen und zu vergleichen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den arbeitswirtschaft- lichen Aspekten der biologischen Wirtschaftsweise zuteil. Dadurch soll eine umfassende Beurteilung der ökonomischen Lage biologischer Landbau- methoden im Vergleich zur konventionelleniandbewirtschaftungermöglicht werden.

2. MERKMALE UND BEDEUTUNG DES BIOLOGISCHEN LANDBAUS

2.1 Begriffserklärung

Unter der Bezeichnung "biologischer" oder !ökologischer" Landbau'wird in der einschlägigen Fachliteratur eine Wirtschaftsweise- verstanden, die durch eine "ökologische Ausrichtung, die konsequente Verfolgung ökologi- scher Gedankengänge und die bewusste Bevorzugung biologischdr Massnahmen in .der Produktionstechnik' charakterisiert ist (RAUPP, 1989). Der Begriff schliesst somit alle Richtungen des biologischen Landbaus ein, die "na- turgemässen oder naturnahen Anbaumethoden" (DkERCKS, 1986) besondere Be- achtung schenken. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Definition "biologi- sche.Landwirtschaft" für alle Betriebe verwendet, die einer. Mitgliederor- ganisation der Vereinigung schWeizerischer biologischer Landbau-Organisa- tionen (VSBLO), angeschlossen sind. Dazu zählen':

- der "Produz4ntenverein, für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise";

- die "Associazione. pet l'agricultura ecologica della svizzera italiana";

- die "BIOFARM-Genossenschaft";

- die "BIO-Gemüse AVG (Anbau: und Verwertunggenossenschaft)".; - die "PROGANA (PROduit GAranti NAturel), Asociation";

- die "Schweizerische Gesellschaft für biologischen Landbau (SGBL)" sowie - die'"Schweizerische Stiftung zur Förderung des biologischen Landbaus".

(9)

Demgegenüber steht der Begriff "konventionelle Landwirtschaft' für eine Bewirtschaftungsweise, die heute :unter Berücksichtigung der Grundsätze eines gezielten Pflanzenschutzes und einer bedarfsgerechten Düngung in breiten Kreisen praktiziert wird. Die Hauptunterschiede zum biologischen Landbau bestehen nach GRAF (1973) in der mehr "auf das Einzelne gerichte- te Betrachtungsweise" und in der Verwendung von leichtlöslichen Düngern und von chemischen Pflanzenschutzmitteln.

2.2 Zielsetzung und Richtlinien des biologischen Landbaus

Die grundlegende Zielsetzung des biologischen Landbaus hat die Vereini- gung schweizerischer biologischer Landbau-Organisationen in ihren Richt- linien definiert (VSBLO, 1990). Danach ist der biologische Landbau be- Strebt:,

- Den Produktionskreislauf in den Betrieben weitgehend zu schliessen und diesen eine vielfältige Struktur zu geben.

- Die optimale' Fruchtbarkeit des Bodens dauernd zu erhalten.

- grnährungsphysiologisch hochwertige Nahrungsmittel in angemessener Men- ge und frei von für Mensch und Tier gesundheitsschädigenden Rückständen zu erzeugen.

- Massnahmen zu vermeiden, welche die Umwelt belasten oder zu ihrer Ver- armung beitragen, auch in bezug auf den Energieverbrauch.

- Die Tiere ihren ärtgemässen Bedürfnissen entsprechend nach ethischen und ökologischen Gesichtspunkten zu halten und zu nutzen.

- Befriedigende' Lebensbedingungen und angemessene Arbeitsverdienste für die Betriebsangehörigen zu sichern.

(10)

In gleicher Weise erlässt die VSBLO. Produktionsvorschriften, die eine ökologische Anbauweise und eine artgerechte Nutztierhaltung gewährleisten sollen. Die Einhaltung dieser Richtlinien wird kontrolliert. Sie sind für jene Betriebe verbindlich, die ihre Erzeugnisse mit der Kollektivmarke (Knospe) vermarkten wollen.

Im Hinblick auf die weiteren Ausführungen seien hier die wichtigsten Vor- schriften aufgeführt, die - systembedingt - einen Einfluss auf den wirt- schaftlichen Erfolg eines Betriebes ausüben. Es sind dies:

- die Forderung nach einer vielseitigen Fruchtfolge;

▪ das Verbot von chemisch synthetisierten Stickstoffdüngern, leichtlösli- chen Phosphaten sowie hochprozentigen, chlorhaltigen und reinen Kali- düngern;

- das Verbot von Herbiziden, chemisch synthetisierten Pflanzenschutzmit- teln und Wachstumsregulatoren;

- die Anpassung des Tierbestandes an die bewirtschaftete Nutzfläche (Tal- gebiet: maximal 2,5 DGVE je Hektare landwirtschaftliche Nutzfläche);

- die Beschränkung des Zukaufs von Futtermitteln, die nicht aus biologi- schemlmbau stammen, auf maximal 20 % der Trockensubstanz des gesamten Futterbedarfs.

Die strikte Beachtung dieser: Produktionsvorschriften übt einen starken Einfluss auf die Produktionsstruktur, die Produktivität Und die optimale spezielle Intensität eines biologisch wirtschaftenden Betriebes aus.

Das Verbot der Verwendung Ion chemisch synthetisierten Stickstoffdüngern zwingt den Betriebsleiter, die natüiliche Ertragsfähigkeit des Bodens auf andere Weise sicherzgtellen. Dabei spielen neben der Gestaltung der Fruchtfolge; insbesondere der Anbau von Leguffiinosen und Kleegras, die

(11)

Viehhaltung und die damit verbundene Hofdüngerwirtsdhaft eine entschei- dende Rolle (DABBERT, 1990; JAEP, 1986; SCHLÜTER, .1985). Biologisch ge- führte Betriebe ohne Viehhaltung sind deshalb relativ selten.

Ebenso erfordert der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel eine we- sentlich stärkere Berücksichtigung vorbeugender Massnahmen, indem alle :Produktionsverfahren -und die gesamte Betriebsorganisation unter dem Aspekt der Pflanzengesundheit beurteilt werden (DIERCKS, 1986):, In der Praxis führt dies vor allem zu einer weiten und vielgliedrigen Fruchtfol- ge (HERMANOWSKI, .1989). Durch eine solche vielseitige Anbauorganisation sind der Tendenz zur Spezialisierung, wie sie für die konventionelle Landwirtschaft charakteristisch ist, enge Grenzen gesetzt (DABBERT, 1990). Kostendegressionen, die aus der Vereinfachung der Fruchtfolgen Ader aus der Konzentration der Tierbestände resultieren, können deshalb von biologisch geführten Betrieben in weit geringerem-Ausmass realisiert werden.

Der Verzicht auf jeglichen Herbizidäinsatz erfordert arbeitsaufwendigere Unkrautbekämpfungsverfahren (siehe Kapitel 4.3.3). .Im biologischen Land- bau erfolgt die Unkrautregulierung vorwiegend mit mechanischen Bodenbear- beitungsmassnahMen. Daneben kommen aber auch Handhacke und das Abflammen von Unkrant mit Propangas vor. Nicht selten hängt die Ausdehnung eines Betriebszweigs (z.B. Hackfruchtanbau, Gemüsebau) -von den für die Un- krautregulierung zur Verfügung stehenden Arbeitskräften des Betriebes ab.

Insgesamt hat 'der stark reduzierte Einsgtz.von ertragssteigernden oder ertragssichernden Hilfsstoffen ein gegenüber konventionellen Produktions- verfahren -niedrigeres Ertragsniveau zur Folge. Gleichzeitig verliert der Betriebsleiter dadurch die Möglichkeit, in "Notsituationen" korriüierend in dasT Ökosystem einzugreifen. Die biologische lWirtschaftsweise dürfte daher audymit einem höheren Produktionsrisiko verbunden sein. Diesen ne- gatiVen.ökjnomischen Folgewirkungen stehen aus betriebswirtschaftlicher Sicht höhere Verkaufspreise sowie Einsparungen bei den Dünger- und Pflan- zenschutzkosten gegenüber.

LI

(12)

2.3 Beschreibung der biologischen Landbaumethoden 1)

- Die biologisch wirtschaftenden Betriebe wenden unterschiedliche biologi- sche Landbaumethoden an. Während die gemeinsamen Grundvorstellungen be- züglich der angestrebten Produktionsweise •in den verbindlichen Richtli- nien der VSBLO zum Ausdruck kommen, bestehen Unterschiede in der prakti- schen Umsetzung dieser Ziele sowie in der weltanschaulichen Grundhaltung ' der verschiedenen Mitgliederorganisationen.

Nachfolgend werden die Prinzipien der organisch-biologischen und der.bio- logisch-dynamischen Wirtschaftsweise dargestellt, weil. nur Betriebe die- ser beiden Richtungen in die Untersuchuäg mit einbezogen sind.

2.3.1 Organisch-biologische Wirtschaftsweise nach MÜLLER/RUSCH

Die organisch-biologische Anbaumethode entstand zu Beginn der 30er Jahre auf Initiative des Schweizers Dr. Hans Müller, dem Begründer der Bauern- heimatbewegung. Im Mittelpunkt des organisch-biologischen Landbaus, des- sen wissenschaftliche Grundlage auf die umfangreichen bodenmikrobio- logischen Untersuchungen von H.P. Rusch zurückgeht, steht die Pflege der Bodenfruchtbarkeit durch Aktivierung der Bodenlebewesen. Zur Schonung des Bodenlebens wird der Boden deshalb nur flach bearbeitet. Ferner ist die Fruchtfolge so zu gestalten, dass die Ackerflächen nach Möglichkeit unun- terbrochen bewachsen oder mit einer Mist-, Kompost- oder Mulchschicht be- deckt sind. Die Düngung erfolgt vorwiegend mit betriebseigenen .Hofdün- gern. Der Mist wird in dünnen Schichten auf den Acker ausgebracht und oberflächlich eingearbeitet ('Flächenkompostierung"). Als Ergänzungsdün- ger sind Thomasmehl und - bei nachgewiesenem Mangel - Patentkali zugelas- sen. Im Pflanzenschutzbereich zielen alle anbautechnischen Massnahmen darauf hin, die eigenen Widerstandskräfte der Pflanzen zu steigern. In Notsituationen sind einige wenige nichtsynthetisierte Präparate zur di- rekten Abwehr von Krankheiten und Schädlingen' erlaubt.

1) Quellen: GRAF (1973), DIERCKS (1986), SATTLER et. al. (1985), SCHLÜTER (1985), RIST et al.., (1989), EICHENBERGER (1985).

(13)

-13-

2.3.2 piologisCh-dynamische Wirtschaftsweise nach›STEINER

Als Grundlage der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise gelten die Vor- träge von Ruddlf Steiner. im Gegensatz zu den übrigentandbaumethoden ist die biologisch-dynamische Bewegung durch-ihre anthroposophische Weltan- schauung geprägt. Der Betrieb mit seinen biologischen (stofflichen) und dynamischen Kreisläufen ist nur als Ganzes, als Betriebsorganismus zu verstehen, der in einem harmonischen Gleichgewicht mit seiner Umwelt steht. Charakteristische Merkmale sind die Verwendung von bestimmten Prä- paraten und -die Berücksichtigung kosmischer Konstellationen bei der Bo- denbearbeitung, der Aussaat und der 'Ernte. Der anfallende Hofdünger wird in Mieten kompostiert. Verschiedene pflanzliChe KomPostpräparate, die dem Kompost in kleinsten (homöopathischen) Mengen zugesetzf werdeh, sollen die Rotte verbessern. Beim Pflanzenschutz stehen jene produktionstech- nischen Massnahmen iM Vordergrund', welche die 'Lebenskraft der Pflanzen und Tiere stärken. Eine wichtige Pflegemassnahffie bei alleä Kulturen ist die rhythmiSche Anwendung des Kieselpräparates, das u.a. zür Steigerung der Assimilationsleistung der Pflanzeildienen soll. Die Wirksamkeit vie- ler'KulturmassnahMen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise kann durch Beachtung der Mond- und Planetenstellungen verbessert werden. ,

2.4 Bedeutung des biologischen Landbaus in der Schweiz

In der Schweiz wirtschaften zur Zeit 678 Betriebe mit 7990 ha LN nach den Richtlinien der VSBLO (Tab. Dies sind etwas weniger als 0,6. 2val- 1er Landwirtschaftsbetriebe mit knapp 0,8% der gesamten-landwirtschaft- lich . genutzten Fläche der Schweiz. Von diesen Betrieben befindet sich knapp ein Fünftel in der Umstellungsphase. Die durchschnittliche Be- triebsgrösse der biologisch wirtschaftenden Betriebe beträgt 11,78 ha iN, Eine Umstellung 'auf biologischen Landbau ist bereits für jeden vierten Landwirt vorstellbar. Dies geht aus einer Umfrage der Landwirtschaftli- chen Beratungszentrale in Lindau (LBL) hervor, die auf rund 440 Betrieben in der Ostschweiz durchgeführt wurde (ROUX, 1988). Nach wie vor steht aber ein Grossteil' der bäuerlichen Bevölkerung dem biologischen Landbau

(14)

Tabelle 1: Umfang biologisch geführter Betriebe und Flächen in der Schweiz (Stand: 31. März 1990)

Organisation - Anzahl Betriebe absolut in 96

. Fläche (ha LN) absolut in %

Associazione 15 2,2 139,8 1,7

AVG .

' 122 18,0 . 1258,9 15,8

BIOFARM 93 13,7 1332,8 16,7

FIBL 139 20,5 2033,9 25,4

Produzentenverein 117 . 17,2 1565,1 19,6

PROGANA 26 3,8 187,7 2,3

SGBL - 167 24,6 1474,8 18,5

n

Total Bio-Betriebe 678+1 1) 100,0 7990+3 1) 100,0 davon: Umstellungsbetriebe 135 19,9 1841 . 23,0

1) 1 Betrieb BRD (3 ha LN)

Quelle: Offizielle VSBLO-Jahresstatistik 1989

ablehnend gegenüber. Diese negative Haltung gegenüber der Umstellung auf biologischen Landbau wird in erster Linie mit dem ungünstigen Aufwand-/

Ertragsverhältnis'biologischer.Betriebe und mit dem zu hohen Risiko bei der Umstellung begründet.

Aufgrund der bestehenden Marktverhältnisse für Erzeugnisse aus biologi- schem Anbau dürfte nach SCHMID (1989b) die Umstellung von mindestens 5 96 der Betriebe innerhalb der, nächsten zehn Jahre realistisch sein. Um das zu erreichen, wäre neben einzelbetrieblichen Unterstützungsmassnahmen vor allem eine 'öffentlich-rechtliche Verankerung des biologischen Landbaus erforderlich .(SCHMID, ,1989a).

Eine spezielle Förderung der Umstellung auf biologischen Landbau kennen heute die Kantone Bern und Basel-Land. Das Hauptziel .dieser flächen- und betriebsbezogenen Beiträge besteht darin, die während- der Umstellungspha- se auftretenden Einkommensverluste auszugleichen. Gleichzeitig soll damit aber auch ein Anreiz zur Übernahme von umweltschonenderen Produktionsver- fahren geschaffen wereen.

(15)

-15-

Für eine Förderung des biologischen Landbaus hat sich aber auch die vom Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD) eingesetzte Expertengruppe im Rahmen ihrer Kommissionsarbeit für die Ausgestaltung von Direktzahlungen ausgesprochen (EVD, 1990). So schlägt die Kommission unter anderem vor, ökologisch schonende Produktionsweisen durch Ausgleichszahlungen an die Betriebe zu begünstigen und die Anerkennung von Labels im Konsumentenin- formationsgesetz (KIG) zu regeln.

3. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER VERGLEICH ZWISCHEN BIOLOGISCHER UND KONVEN- TIONELLERMIRTSCHAFtSWEISE

Zur Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolges biologischer Landbaumetho:- den wurden die Betriebs- und Unternehmenskennzahlen biologisch bewirt- schafteter'Betriebe mit den entsprechenden Werten konventioneller Betrie- be verglichen. Nach BRANDES et al. (1971) gehören zu einem Betriebsver- gleich Kennzahlen über:

- die Faktorausstattung des Betriebes;

- die Produktionsstruktur des Betriebes;

- den Betriebserf019:

.2 einzelne Betriebszweige oder Produktionsverfahren.

Die Betriebswirtschaftslehre unterscheidet zwischen vertikalen und hori- zontalen Betriebsvergleichen.

Der vertikale Betriebsvergleich stellt einen Vergleich der Daten eines Betriebes über mehrere Jahre hinweg dar. Dieser Ansatz wäre vor allem für eine betriebswirtschaftliche Analyse der Umstellungsphase eines Betriebes von Interesse. Dabei könnten Erfolgszahlen vor der Betriebsumstellung mit Kenngrössen während und nach der, Umstellung verglichen werden. Allerdings sind dazu bis heute keine Daten auswertbar.

Als horizontaler Betriebsvergleich wird die Gegenüberstellung mehrerer Betriebe eines Jahres bzw. einer Rechnungsperiode bezeichnet. Er dient in der Regel dazu, Mängel in der Betriebsorganisation aufzudecken. Für die vorliegende Fragestellung wurde der horizontale Betriebsvergleich &Her-

(16)

dings dazu benutzt, um anhand vän Buchhaltungsergebnissen betriebswirt- schaftliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bewirtschaftungsformen aufzuzeigen.

3.1 Datengrundlage

Als Datenbasis standen die Buchhaltungsergebnisse ,von rund 40 biologisch bewirtschafteten Betrieben zur Verfügung. Für die betriebswirtschaftliche Untersuchung wurden nur Betriebe berücksichtigt, die folgende Voraus- setzungen erfüllten: .

1. Der Betrieb wurde seit mindestens zwei Jahren nach den für den biolo- gischen Landbau massgebenden .Richtlinien bewirtschaftet (Knospen-Be- trieb).

2. Der Betrieb führte eine Buchhaltung mit Teilkostenrechnung.

3. Für die Rechnungsjahre 1986 bis 1988lagen einwandfrei ergtellte'Buch- haltungsabschlüsse vor.

4. Der Betriebsleiter war hauptberuflicher Landwirt und Eigentümer des Betriebes.

Die Kriterien "Haupterwerbsbetrieb" und "Eigentümerbetrieb n .kamen ledig- lich für jene Betriebe zur Anwendung, die Daten für den gesamtbetrieb- lichen Vergleich lieferten. Durch den Ausschluss von Betriebsgemeinschaf-, ten, Verwalter-, 'Pacht- und Nebenerwerbsbetrieben sollte eine homogenere Zusammensetzung der Betriebsgruppe erreicht werden. Demgegenüber spielten die Eigentumsverhältnisse bei der Beurteilung von Betriebszweigergebnis- sen keine Rolle.

Die nachfolgende Auswertung basiert auf den ErgebnisSen von 29 biologisch geführten Betrieben. Davon eigneten sich 20 Betriebe für den Vergleich von gesamtbetrieblichen Daten (Tab. 2). Eine Gruppierung dieser Betriebe

(17)

-17-

nach.Standort 1), Produktionsstruktur 2) und Landbaumethode ergab einen deutlichen Schwerpunkt bei den kombinierten und den Rindviehhaltungsbe- trieben. Rund 20 % der untersuchten Betriebe wurden nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft geführt.

Tabelle 2: Gruppierung der biologischen Betriebe nach Standort, Produkti- onsstruktur und Landbaumethode (In Klammern Anzahl Betriebe, die für den gesamtbetrieblichen Vergleich geeignet waren.)

Produktionsstruktur Landbaumethode organisch- biologisch- biologisch dynamisch

Standort Talzone voralpine

Hügelzone

Ackerbaubetriebe 1 ( -) 2 (2) 3 ( 2) - (=) Kombinierte Betriebe 15 (11) 3 (2) 13 (11) 5 (2) Rindviehhaltungsbetriebe 5 ( 4) 1 (-) 4 ( 3) 2 (1) Veredlungsbetriebe ' 1 ( -) - (-)

1 ( -) - (-)

Sonderkulturbetriebe 1 ( 1) - (-) 1 ( 1) - (-) Total Betriebe 23 (16) 6 (4) 22 (17) 7 (3)

Über die Repräsentativität der ausgewerteten Bio-Betriebe liegen keine gesicherten Informationen ;.for. Das Verhältnis zwischen organisch-bio- logischen und biologisch-dynamischen Betrieben deckte sich in etwa mit den Ergebnissen der offiziellen Betriebsstatistik der VSBLO (vgl.

Tab. 1). Ferner durfte aufgrund der guten UMstellungseighung der kombi- nierten Acker-Grünlandbetriebe und der reinen Grünlandbetriebe (SCHMID, 1987) vermutet werden, dass die anerkannten Bio-Betriebe mehrheitlich diesen beiden Strukturgruppen angehören. Anders sieht AS bei der geogra- phischen Verteilung der Betriebe aus. So handelte es sich bei den analy- sierten Betrieben fast ausschliesslich um Betriebe in der deutschen Schweiz. Bergbetriebe waren im Vergleich nicht vertreten. Die nachfolgen.- den Ergebnisse können somit nicht vorbehaltlos auf die Gesamtheit der biologischen Betriebe übertragen werden.

i) Gemäss "Richtlinien für die Ermittlung und Beurteilung der bäuerlichen Einkommenslage" (EVD, 1982).

2) Gemäss Viehwirtschaftskataster.

(18)

Ferner gilt es zu beachten, dass keine Daten von Umstellungsbetrieben mitverwendet wurden. Vielmehr handelte es sich bei den Betriebsleitern um Landwirte, die ihren Hof schon längere Zeit nach den Richtlinien biologi- scher Landbauorganisationen bewi.rtschafteten.

3.2 Wahl der Vergleichsmethode

Die für den Betriebsvergleich geeigneten biölogfschen Betriebe bildeten bezüglich Betriebsg-rösse, Produktionsstruktur und Standortverhältnisse eine sehr heterogene Betriebsgruppe. Ein Vergleich der Ergebnisse mit der Gesamtheit der Teseetriebe 1) oder einer bestimmten Strukturgruppe eus der Buchhaltungsstatistik Wäre somit wenig aussagekräftig gewesen. Aus diesem'Grund wurde für die nachfolgende Untersuchung die Methode des Be- triebspaar-Vergleichs gewählt:Danach wird jedem biologisch bewirtschaf- teten Betrieb ein konventionell geführter "Partnerbetrieb" zugeordnet, der weitgehend unter gleichen Verhältnissen wirtschaftet.

Die statistische Prüfung beschränkte sich ausschliesslich auf den Ver- gleich gesamtbetrieblicher Ergebnisse. Damit

•wurde der Förderung ent- sprochen, wonach ökonomische Vergleiche zwischen biologischer i und konven- tionellen Betrieben den Betrieb als Ganzes erfassen müssten (HERMANOWSKI, 1989; PADEL et al., 1989). Als Signifikanztest für den Betriebspaar-Ver- gleich stehen der t-Test und der Vorzeichen-Rangsummentest von Wilcoxon (SACHS, 1974) zur Verfügung. Da die Paardifferenzen wichtiger Erfolgs- grössen bei lediglich 20 Vergleichspaaren in der Regel nicht normalver- teilt sein dürften, wurde zur statistischen- Prüfung der sogenannte Wil- coxon-Test für Paardifferenzen verwendet. Dieses Testverfahren hat auch den Vorteil, dass es bereits bei einer kleinen Anzahl von Betriebspaaren effizient ist.

I) Betriebe, deren Buchhaltungsergebnisse für die Ermittlung der bäuer- lichen Einkommensverhältnisse berücksichtigt werden.

(19)

-19-

3.3 Zuordnung der konventionellen' Partnerbetriebe

Als potentielle Partnerbetriebe konnten alle konventionellen Testbetriebe des Talgebietes in Betracht gezogen werden, für die Buchhaltungsabschlüs se für die Rechnungsjahre 1986 bis 1988 vorlagen. Aus dieser,Grundgesamt- heit wurde jedem biologischen Betrieb ein konventioneller Betrieb mit ähnlichen ProduktiOnsvoraussetzungen zugeordnet. In jenen Fällen, in

wel- chen mehrere konventionelle Betriebe in Frage kamen, erfolgte die intei- hog zufällig. Auswahlkriterien waren:

- Standortverhältnisse: VoräusSetzung war in diesem Punkt die Überein- stimmung der Viehwirtschaftszone 1) lund der Klibaeignungszone.2). Auf diese Weise konnte wenigstens eine grobe Angleichung, der natürlichen Produktionsbedingungen erreicht werden; Zur Beurteilung der'.Bodenqua- lität waren keine Angaben verfügbar.

- Betriebsgrösse: Als Merkmal der Betriebsgrösse diente die landwirt- schaftliche Nutzfläche. Bei den Partnerbetrieben wurden Abweichungen in der Betriebsgrösse von maximal 10 % der landwirtschaftlichen Nutifläche des entsprechenden Bio-Betriebes toleriert. -

Produktionsstruktur 3): Die Forderung nach einer identischen'Produk- tionsstruktur der konventionellen Partnerbetriebe ist nicht ganz un- problematisch, 'da dieses Merkmal häufig ein Ergebnis der praktizierten Wirtschaftsweise ist. Systembedingte Änderungen im Verhältnis einzelner Produktionsbereiche oder Betriebszweige zueinander, die sich im Zusam- menhang mit einer Betriebsumstellung ergeben können, sind daher im Be- triebsvergleich nicht berücksichtigt; •

Auf der anderen Seite liefert die Produktionsstruktur eines Betriebes wertvolle Informationen über .die natürlichen Standortbedingungen (Acker- und Grünlandanteil), die betrieblichen Voraussetzungen (Stall-

plätze, Arbeitskräfte, Produktionsrechte) sowie auch über die persönli- chen Fähigkeiten und Neigungen des Betriebsleiters.

1) Gemäss Viehwirtschaftskataster.

2) Gemäss Klimaeignungskarte der Schweiz (EJPD und EVD, 1977).

3) Gemäss "Richtlinien für die Ermittlung und Beurteilung der bäuerlichen Einkommenslage" (EVD, 1982).

(20)

- Eigentumsverhältnisse: Neben den Aktiven und Passiven werden vor allem die Landgutkosten, die Pacht- und Schuldzinse' -sowie der Zinsanspruch des anteiligen Eigenkapitals durch das Eigentumsverhältnis bestimmt.

Gleiche Eigentumsverhältnisse waren somit für den Vergleich' gesamtbe- trieblicher Kennzahlen erforderlich.

"Ideale" Betriebspaare würden sich ausschliesslich durch die Art der Landbewirtschaftung unterscheiden. Alle übrigen Faktoren müssten iden- tisch sein. Dieses Ziel konnte mit dem skizzierten Modellansatz nur annä- hernd erreicht werden. Nicht-systembedingte Faktoren, die das Ergebnis des Vergleiches nachhaltig beeinflussen konnten, waren i)eispielsweise die Qualifikationen des Betriebsleiters und die technische Ausstattung des Betriebes (Aufstallungs- und Entmistungssysteme, Melkeinrichtungen usw.).

Da darüber in den Buchhaltungsaufzeichnungen keine Angaben vorhanden waren, konnten diese Einflussfaktoren nicht eliminiert werden. Dieser Nachteil wiegt umso- schwerer, weil nur eine geringe Anzahl von Betriebs- paaren für den Vergleich zur Verfügung stand.

3.4 Darstellung der Ergebnisse

3.4.1 Ergebnisse einzelner Betriebszweige

Zui" Darstellung kommt das arithmetische Dreijahresmittel aller biologi- schen bzw. aller konventionellen Betriebe, in denen der entsprechende Be- triebszweig in allen drei Jahren vorkam. Die Anzahl Beobachtungen je Gruppenmittelwert kann deshalb durchaus verschieden' sein. Auf eine Aus- wertung der einzelnen Betriebspaare wurde verzichtet, weil sortenbedingte Unterschiede und/oder die zu geringe Datengrundlage keinen sinnvollen Vergleich ermöglichten.

Für einzelne Betriebszweige waren von den konventionellen Partnerbetrie- ben (vgl. Kapitel 3.2) keine auswertbaren Daten verfügbar. Zu Vergleichs- zwecken wurden deshalb zusätzlich die Durchschnittsergebnisse von Betrie- ben aus der Buchhaltungsstatistik 1) angeführt. Diese Betriebe werden in der Folge "Vergleichsbetrjebe" genannt.

1) Gemäss Kostenstellenbericht (FAT, 1987 bis 1989).

(21)

-21-

3.4.2 Gesamtbetriebliche Ergebnisse

Die Auswertung basiert auf den Ergebnissen von je 20 biologisch und kon- ventionell geführten Betrieben. Die Zusammensetzung der Betriebspaare war in den drei untersuchten Rechnungsjahren gleich.

Bei den ausgewiesenen Werten handelt es sich durchwegs um das Gruppen- mittel von drei Jahren. Dadurch werden die jahresbedingten Schwankungen etwas,ausgeglichen, was den Aussagegehalt der Daten erhöht. Innerhalb der Vergleichsgruppen kommt das gewogene arithmetische Mittel zur Anwendung.

Wichtige gesamtbetriebliche Strukturdaten und Erfolgsgrössen wurden an- hand des erwähnten Vorzeichen-Rangsummentests auf signifikante Unter- schiede zwischen den beiden Bewirtschaftungsformen. geprüft. Allerdings erlaubt .der angewandte Signifikanztest keine Aussagen über die Höhe der Unterschiede zwischen den Ergebnissen. Die Testresultate sind im Anhang i .zusammengestellt..

Die dargestellten Mittelwerte der einzelnen Strukturgruppen (vgl.

Tab. 19) entsprechen den Ergebnissen der Zentralen Auswertung von Buch- haltungsdaten 1).

3.5 Buchhaltungsergebnisse biologisch und konventionell geführter Betriebe

3,5.1 Resultate ausgewählter Betriebszweige 3.5.11 Naturalerträge

Im biologischen Landbau wurden mehrheitlich niedrigere Naturalerträge er- zielt als in konventionellen Betrieben (Tab. 3). Diese Mindererträge wa- ren in erster Linie die Folge des reduzierten Einsatzes von ertragsstei- gernden Hilfsstoffen. Verschiedene Arbeiten weisen zudem darauf hin, dass die Naturalerträge im biologischen Landbau stärker von den natürlichen

1 Gemäss Hauptbericht 1988 über die Testbetriebe (FAT, 1990).

(22)

Standortvoraussetzungen abhängen als in der konventionellen Landwirt- schaft (BÖCKENHOFF et al., 1986; GEKLE, 1983; SCHLÜTER, 1985). Ungünstige Produktionsbedingungen wirken sich deshalb im biologischen Landbau in stärkerem Masse auf die Höhe de.s Ertrages aus. Da Bewirtschaftungsfehler bei biologischen Anbauverfahren nicht durch den Einsatz von chemischen Hilfsstoffen korrigiert werden können, sind im Hinblick auf den Betriebs- erfolg vor allem auch die Fähigkeiten des Betriebsleiters von zentraler Bedeutung.

. Tabelle 3: Durchschnittliche Naturalerträge. (1986/88) Produkt

Ei n2 heit

.Beob.

Bio-Betriebe Anzahl Natural-

ertrag

Partnerbetriebe Anzahl Natural- Beob. ertrag

Vergleichsbetriebe

1) Anzahl Natural- geob. ertrag Weizen dt/ha 57 • 39,7 72 54,5 6170 54,2 .

Roggen dt/ha 33 37,7 3 - ' 333 41,5

Korn dt/ha 21 36,1 9 43,3 640 42,6

Hafer dt/ha 9 35,3 3 - 1'124 49,3

Gerste dt/ha 30 38,8 63 47,9 6513 48,7 Kartoffeln 2) dl/ha 51 217 45 385 3289 363 Milch kg/Kuh 87 5060 87 5'758 ,7334 5460 Milch/HF kg/ha 87 10037 87 12812 71334 11253, Schweinemast

-'Zuwachs g/Tag 24 559 18 654 1575 '650 1) Alle Buchhaltungsbetriebe gemäss FAT-Kostenstellenbericht.

2) Da weder zwischen Speise- und Futterkartoffeln nöch zwischen Früh- und Spätkartoffeln unterschieden wird, sind die ausgewiesenen Erträge nur schwer vergleichbar.

Die Naturalerträge in biologisch geführten getrieben lagen im Getreidebau deutlich, unter dem Ertragsniveau konventioneller Betriebe (Abb. 1). Die geringsten Ertragsunterschiede ergaben sich mit -10 bzw. -15 % bei Röggen und Korn. Diese beiden Getreidearten sind in der konventionellen Land- wirtshaft nur noch von untergeordneter Bedeutung; ihr Anbau ist deshalb auf eher ungünstigere Getreidestandorte beschränkt. Demgegenüber erreich- ten die biologisch bewirtschafteten Betriebe bei Weizen und Gerste nur gerade 75 bis 80 95 der im konventionellen Landbau erzielten Erträge.

(23)

-23=

Die Durchschnittgerträge je Hektare schwankten im bieiggischep Anbau .bei' Weizen zwischen 23 und 51 dt (konventionelle Verfahren: 40 bis 61 dt) und bei - Gerste zwischen 28 und 47 dt (konventionelle Verfahren: 37 bis 62 dt). Somit gelang es keinem biologisch geführten Betrieb, das durCh- ' schnittliche Ertragsniveau der konventionellen Betriebe zu errefehen.

in % der Vergleichsbetriebe

Weizen Roggen Hafer 'Gerste Ka - Mich Zdwachs totteln e Kuh Schweine Bio-Betriebe 1/4 \ Partner-Betriebe ,

Abb. 1: Naturalerträge (1986/88) in % zum Durchschnitt der Vergleichs- betriebe (alle Buchhaltungsbetriebe gemäss AAT-Kostenstellön- . bericht)

Um 40 % tiefer als in konventionellen Betrieben fiel die Kartoffelernte im biologischen Anbau aus. Diese hohe Diffel;enz zwischen den' beiden Be- wirtschaftungsweisen ist zu einem erheblichen Teil aus den damaligen Wit- ierungsbedingungen'erklärbar. So wirkten sich die nassen Verhältnissä im

Jahre 1987 besonders nachteilig auf die Kartoffelerträge der Bio-Landwir- te aus.

Die Streubreite der Erträge im Kartoffelbau' lag bei biologischer BeWirt- schaftungsWeise zwischen 100 unä, 313 dt/ha (konventioneller Anbau: 204 und 485 dt/ha). Auch hier wären die Erträge im biOlogisChen Anbau durch- wegs tiefer als der Durchschnittsertrag konventioneller Betriebe..

(24)

Über die Naturalerträge von Raps, Körnermais und Zuckerrüben können keine Angaben gemacht werden, da diese Kulturen im biologischen Landbau wenig bis überhaupt nicht angebaut werden. Ebenso fehlen Vergleichswerte für den Obst- und Gemüsebau.

Die einzelbetrieblichen Milchleistungen je Kuh und Jahr bewegten sich in den biologischen Betrieben zwischen 3600 und 6200 kg (konventionelle Be- triebe: 4400 und 6900 kg). Die in Tabelle 3 ausgewiesene durchschnittli- che Milchleistung von 5060 kg lag um gut 7 % tiefer als diejenige der konventionellen Vergleichsbetriebe. Der Ertragsunterschied zu den konven- tionellen Partnerbetrieben betrug sogar über 12 21.

Noch grösser war der Unterschted bei der Milchproduktion je Häktare Haupt., futterfläche, da im biologischen Landbau allgemein mit einer höheren Fut- terfläche je Kuh gerechnet werden muss. Als Ursaghen dafür können neben Standorteinflüssen und dem Verzicht auf Handelsdünger auch der in den Rightlinien des VSBLO beschränkte Futtermiftelzukauf angeführt 'werden. Im weiteren lassen die zum Teil sehr tiefen Milchleistungen auch auf eine schlechtere Grundfutterqualität (später Schnittzeitpunkt, geringe Schnitt- . lläufigkeit usw.) schliessen.

In der Schweinemast wurden ebenfalls'deutlich geringere Mastleistungen festgestellt als in konventionellen Betrieben. Mit rund 560 g war der er- rechnte Zuwachs je Tag ruhd 15 % tiefer als in der konventionellen Mast=

schweinehaltung.

Die ermittelten Ertragsunterschiede zwischen den beiden Bewirtschaftungs- formen werden durch verschiedene neuere Untersuchungen in der Tendenz be- stätigt (SCHLÜTER, 1985; BÖCKENHOFF et al., 1986; BUNDESREGIERUNG, 1990).

Exakte Vergleiche mit anderen Datenquellen sind allerdings schwierig, da . neben unterschiedlichen Standortverhältnissen und Produktionsintensitäten oftmals auch verschiedene Erhebungsjahre vorliegen.

(25)

•50

Abb. 2:

Entwicklung'des Ertrags- niveaus bei Weizen

13979 1980 1;81 1982 1983 1984 1935 — 1986 1987 ' .

I —6—

Sio-Betriebe Vergleichabetriebe

1988

-25-

Mehrheitlich geringerä Differenzen zwischen biologischem und konventio- nellem Ertragsniveau stellte STEINMANN (1983) zu ßegihn, der 80er Jahre fest. Insbesondere im Ackerbau lagen die Naturalerträge der untersuchten 'Betriebe Weniger weit unter dem Ertragsniveau der konventionellen Ver-

gleichsbetriebe—Diese Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass sich die Ertragsdifferenzen als, folge des vermehrten Einsatzes von ertragsstei- gernden Produktionsmitteln in den letzten Jahren vergrössert haben. Zu einem anderen. Schluss kommt MÜHLEBACH (1989) in einer Analyse' der Er- tragsentwicklung. Anhand ausgewählter Betriebszweige konnte gezeigt wer- den, dass die Ertragsentwicklung-in beiden Produktionssystemen in etwa parallel verlief. Während im Getreidgbau ,die natürlichen Witterungsbedin- gungen in, beiden Anbauweisen zu analogen jährlichen Ertragsschwankungen führten. (Abb. 2), hat sich die Milchleistung je Kdk.-- und Jahr sowohl in den konventionellen als auch in den biologischen.Beirieben in den Vergan- genen zehn Jahren, deutlich erhöht (Abb. 3). Die durchschnittliche Lei- stungssteigerung betrug rund 80 Kilogramm je Kuh und Jahr.

70 Dezilonne Weizen je ha

10

'Abb'. 3:

,Entwicklung der mittle- renMilchleistuhg je Kuh und Jahr

6000 Kilogramm Milch je Kuh and Jahr

5500 ---

5000

4500 --•---

4000

3500

1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988

—6,— Bio-Betriebe VergleiChsbelriebe

(26)

3.5.12 Preise

Die Vermarktung der "Knospen"-Produkte erfolgt über verschiedene Absatz- wege. Neben diversen privaten Händelsunternehmen und genossenschaftlichen Produzentenorganisationen spielt der Direktabsatz an Konsumenten in der

.biologischen Landwirtschaft eine wichtige Rolle. DirektverMarktung in ir- gendeiner Form (Verkauf ab Hof, Wochenmarkt, Hauslieferungen usw.) findet sich auf vielen biologisch geführten Betrieben. Neben den "klassischen"

Produkten wie Eieri Kartoffeln, Obst und Gemüse werden - vorwiegend von biologisch-dynamischen Betrieben - auch Getreide (Mehl), Fleisch, Milch und Milchprodukte angeboten. Diese Vermarktungsart ist anspruchsvoll und mit einer zusätzlichen Arbeitsbelastung verbunden. Oftmals erwarten die Kunden auch ein vielseitiges Angebot, was häufig den Anbau neuer Produkte nach sich zieht.

. Für Erzeugnisse, die unter der gemeinsamen Schutzmarke (Knospe) auf den - .Markt gelangen, lassen sich in der Regel Preise erzielen, die Wesentljch über dem Preisniveau konventioneller Verkaufsprodukte liegen. Die höheren Preise für biologisch erzeugte Produkte setzen sich Zusammen aus der ei- gentlichen Bio-Prämie (Betrag zum Ausgleich der geringeren Naturalerträge und zur Entschädigung der arbeitsaufwendigeren Oroduktionsweise) und ei- ner - je nach Vermarktungsform - kleineren öder grösseren Marktspanne (Betrag zur Abgeltung des Vermarktungsaufwandes). Die Trennung dieser beiden Preiskomponenten ist buchhaltungstechnisch schwierig. Weil die ausgewiesenen Preise für Bio-Produkte somit meist noch einen Teil der Marktspanne enthalten, sind Preisvergleiche zwischen -biologischen und konventionellen Produkten nur bedingt möglich. ,

Die Aufpreise gegenüber konventionellen Produkten schwankten je nach Pro- dukt und .Vermarktungsweg beträchtlich (Tab. 4).

Bei Brotgetreide betrug die Preisdifferenz zwischen biologischer und kon- ventioneller Ware zwischen Fr. 20.- und Fr. 30.- je 100 Kilogramm. Dieser Aufpreis ergab sich im wesentlichen aus der von den Abnehmerorganisatio- nen ausbezahlten "Bio-Prämie". Besonders hohe Verkaufspreise erzielten die Betriebe der biblogisch-dynamischen Richtung. Da diese Betriebe 'be- deutende Mengen direkt vermarkten, konnten sie teilWeise über Fr. 200.- pro Dezitonne lösen.

(27)

-27-

Tabelle 4: Durchschnittserlöse 1) ausgewählter Produkte (1986/88) Betriebsgruppe Weizen Roggen Korn Hafer

-

Anzahl Beob.

Erlös Anzahl Beob.

Erlös Anzahl Beob.

Erlös Anzahl Beob.

Erlös ' n Fr./dt n Fr./dt n Fr./dt n Fr./dt

-Vergleichs- •

betriebe 2) 6170 106 333 106 640 97 1124 82 Partnerbetriebe 72 104 3 103 9 102 6 76 Bio-Betriebe 57 136 p 131 21 116 9 114 davon: org.-bio.

bio.-dyn.

45 12

129 165

24 9

121 , 158

18 3

115 . 119

3 6

84 129

Betriebsgruppe Gerste Kartoffeln Milch. Schw.-fleisch Anzahl Erlös Anzahl Erlös Anzahl Erlös Anzahl Erlös Beob. Beob. Beob. 3) Beob.

n Fr./dt n Fr./dt N , Rp./kg n Fr./kg ,

Vergleichs-

betriebe 2) 6513 . 78 3289 38 keifie Angabe 1'575 4,38 Partnerbetriebe 63 76 45 38 87 100 18 4,35 Bio-Betriebe 30 87 51 54 87 104 24 4,34 davon: org.-bio. 21 81 39 47 69 99 21 4,34 bio.-dyn. 9 101 12 76 18 123 3 4,36

1) (Einfaches) Mittel der erzielten Durchschnittserlöse je Betrieb (inkl.

Qualitätsprämien).

2) Alle Buchhaltungsbetriebe gemäss FAT-Kostenstellenbericht.

3) Kälkuliert aus: Milchertrag aus VerkaufAerkaufteililchMenge.

Futtergetreide wird überwiegend im eigenen Betrieb verfüttert. Da solche internen Lieferungän zu konventionellen Preisen verrechnet werden, ent- stehen hier keine Preisunterschiede. Höhere Preise für Hafer und Gerste sind somit nur dann zu realisieren, wenn diese Produkte der menschlichen Ernährung zugeführt werden. Diese Möglichkeit beschränkte "sich aper auf wenige Untersuchungsbetriebe.

(28)

Biologisch erzeugte Kartoffeln lassen sich sehr gut direkt vermarkten.

Der Nachfrage entsprechend konnten die Verkäufspreise relativ hoch ange- setzt werden. Im Durchschnitt lagen sie rund 40 96 über dem konventionel- len Preisniveau. Dabei gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass mit diesem Aufschlag auch sämtliche Vermarktungskosten abzugelten sind.

Tierische Produkte laufen zur Zeit noch weitgehend über die jconventibnel- leh Absatzkanäle.

Eigentliche Bio-Märkte. für Milch und Milchprodukte sind erst im Aufbau begriffen und haben vorerst nur regionale Bedeutung. 'Hauptabnehmer biolo- gisch erzeugter Milch sind deshalb noch immer die konventionellen Molke- reibetriebe. Eine separate Anlieferung, Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Milch betreibt beispielsweise seit 1988 der Milchverband Basel (DIETLER, 1989). Der Aufpreis für jenen Teil der angelieferten Milch, der unter der Knospe vermarktet werden kann, beträgt gegenwärtig 15 Rappen.

Das System ist so ausgestaltet, dass .auch Produzenten von Bio-Milch, de- ren Milch aus verkehrstechnischen Gründen nicht getrennt eingesammelt und verarbeitet werden kann, anteilsmässig einen höheren Milchpreis erhalten.

Normalerweise zahlen die Molkereien für Bio-Milch lediglich den Preis für konventionell produzierte Milch. Der ermittelte Preisunterschied von 4 Rappen je "Kilogram wurde durch die höheren Auszahlungspreise der bio- logisch-dynamischen Betriäbe bewirkt. Diese Betriebe verfügten mehrheit- lich über eine Selbstausmessbewilligung oder verarbeiteten einen Teil der Milch zu Quark, Joghurt oder anderen Milchprodukten.

Bio-Fleisch .kann in beschränkten .Mengen über die "BIOFARM" oder - bei Einhaltung der entsprechenden Produktionsrichtlinien - über andere Or- ganisationen wie KAG 1) oder "PORCOFIDELIO" vermarktet werden. Obwohl die untersuchten Bio-Betrieöe vereinzelt von dieser Möglichkeit Gebrauch machten, lag der mittlere Verkaufspreis für Schweinefleisch nicht höher Als in den konventionellen Betrieben.

Konsumenten-Arbeitsgruppe zur Förderung tierfreundlicher, umweltge.4 rechter Nutzung von Haustieren.

(29)

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Biö-Betriebe , Partner-BetHebe

0 20 40 60 80 100 120 .140

in % der Vergleichsbetriebe

-29-

3.5.13 Direktkosten

Charakteristisch für biologische Produktionsverfahren ist unter anderem . der stark reduzierte Produktionsmitteleinsatz. Entsprechend niedriger fallen auch die monetären. Aufwendungen aus. So lagen die Direktkosten in den untersuchten Betriebszweigen mehrheitlich unter deth Kostenniveau kon- ventioneller Betriebe (Abb. 4).

Weizen Roggen Korn Hafer Gerste Kartoffeln Rindviehhältung Viehhaltungi Futterbau Schweinehaltung

Abb. 4: Direktkosten ausgewählter Betriebszweige (1986/88) in % zum - Durchschnitt der Vergleichsbetriebe (alle Buchhaltungsbetriebe

gemäss FAT-Kostenstellenbericht)

Im Pflanzenbau lassen sich die Kostenunterschiede zwischen den bäiden An- baumethoden zu einem grossen Teil auf die bedeutend tieferen Aufwendungen für zugekaufte .Handelsdünger und Pflanzenschutzmittel zurückführen (Abb. 5), Bei der Interpretation dieser Zahlen gilt es allerdings zu be- rücksichtigen,, dass .die ausgewiesenen Kostenpositionen nicht sämtliche Dünger- und Pflanzenschutzkosten enthalten. Ihrer Zielsetzung entspre- chend richten biologisch wirtschaftende Landwirtenämlich die gesamte Betriebsorganisation danach aus, die natürliche Ertragsfähigkeit des Bo- dens zu erhalten und die Pflanzengesundheit mit geeigneten anbautechni- schen Massnahmen zu fördern. Solche indirekten Kosten, die sich in erster Linie aus der Notwendigkeit zur Rindviehhaltung '(Hofdünger) und den spe- ziellen Anforderungen an die Fruchtfolgegestaltung (Leguminösepanbau,

(30)

Gerste Kar- Futterbau toffeln

We zen, Roggen Korn

-30-

Gründüngung, weite Fruchtfolge. usw.). ergeben, sind nicht ausser Acht. zu lassen. Ferner zieht der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel; insbesondere auf üerbizide, oftmals einen grösseren. Arbeitsaufwand und somit höhere Arbeitskosten nach sich. . •

in % der Vergleichsbetriebe

[123:1 Dünger Pflanzenschutz

Abb. 5: Kosteneinsparungen bei zugekauften Dünge und Pflanzenschutz- mitteln (1986/88) in % der Vergleichsbetriebe (alle BuOihaLl tungsbetriebe gemäss FAT-KostenstellenberiCht)

Diese Ausführungen .sollen deutlich machen, wie Schwierig und problema- tisch die Gegenüberstellung einzelner Kostenpositionen auf Betriebszweig- ebefie Sein kann.

In der Tierhaltung sind die Aufwendungen für Ergänzungsfutter von beson- derem Interesse.

In der Rindviehhaltung betrugen die durchschnittlichen Ergänzungsfutter- kosten zwischen 80 und 85 % der Ausgaben konventioneller Betriebe. Inter- essant daran ist, dass in beiden Bewirtschaftungssystemen pro .Rinder- Grossvieheinheit (RiGVE) in etwa gleich viel Ergänzungsfutter zugekauft wurde. Die höhere Milchleistung der konventionellen Milchviehhaltung wur- de daher nicht mit Hilfe zugekaufter Futtermittel erreicht, sondern ba- siertemeitgehend auf der .betriebseigenen Futtergrundlage.:

(31)

-31-

Biologisch wirtschaftende Landwirte gaben in der Schweinemast - bezogen auf ein Kilogramm Zewachs - über 10 96 mehr für Futtermittel auS'als,'ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen. Dabei entfielen.dehr als 95 96 der Futterkosten auf zugekauftes Mastfutter. Somit verzichteten auch biolo- gisch geführte Betriebe in der Schweinemast weitgehend auf selber erzeug- te Futtermittel.

Wie erwähnt, tauften Bio-Betriebe für ihre Rindvieh- und Schweinebestände in ähnlichem Ausmass Ergänzungsfutter zu wie konventionell geführte Be- triebe. Zudem kamen auch die Ackerkulturen. nicht gänzlich ohne betriebs- fremde Düngemittel aus.. Der "Idealzustand" von vollständig geschlossenen Produktonskreisläufen könnte demzufolge von den' .untersuchtensBetrieben

nicht erreicht werden. ,

3.5.14.Direktkostenfreie Erträge (DfE)

Auf Betriebszweigebene stellt der DfE eine interessante Vergleichsgrösse dar. Einerseits ermöglicht er den Quervergleich mit entsprechenden Er- folgzahlen anderer Betriebe, anderseits liefert er aber auch erste An=.

,haltspunkte über die Konkurrenzfähigkeit der einzelnen Betriebszweige.

DfE-Vergleiche - insbesondere zwischen unterschiedlichen Bewirtschaf- tungsweisen - sind nicht anz unproblematisch. So erscheinen, beispiels- weise bei Betrieben, die einen Teil ihrer Produkte direkt vermarkten, die höheren Verkaufsprejse im DfE des entspredhenden Betriebszweigs, nicht aber die dazugehörigen Verarbeiturigs:-, Lagerungs- und Vermarktungskosten.

Diese schlagen sich erst in den Strukturkosten des Gesamtbetriebes nie- der. Ferner liefern DfE-,Ergebnisse keine Angäben über den dazu benötigten ..Faktoraufwand, Arbeitsaufwendigere (biologische) Anbaumethoden führen.da-

her meist zu besseren Betriebszweigergebnissen als kapitalintensivere' (konventionölle) Produktionsverfahren.

Im biologischen, Landbau fielen die Naturälerträge generell niedriger aus als in der lconventionellen Landwirtschaft. Diesen Mindererträgen standen teils bessere Verkaufspreise und geringere

'

Direktkosten gegenüber. Von diesen drei Einflussfaktoren hing weitgehend die Höhe des DfE ab.

(32)

3.5.141 Ausgewählte Betriebszweige des Ackerbaus

Je nach Betriebszweig lagen die DfE-ErgebnisSe zwischen den beiden Pro- duktionsrichtungen unterschiedlich weit auseinander (Tab. 5).

Brotgetreide (Weizen, Roggen, Korn), das mehrheitlich zu höheren Preisen als im konventionellen Landbau verkauft werden konnte, brachte auch höhe- re direktkostenfreie Erträge pro Hektare. Die Mindererträge konnten somit bei diesen Kulturen vollumfänglich kompensiert werden. Der. DfE je Hektare lag bei Weizen knapp .Fr. 600,, bei Roggen und Korn um Fr. 750..- bis Fr. 800.- über den Werten der konventionellen Vergleichsbe.Wiebe.

Tabelle 5: DfE ausgewählter BetriebSzweige (1986/88)

Position Ein-

heit

eizen Bio- Partner- Betriebe betriebe

Ver- 1) gleichs- betriebe

Bio- Betriebe

Roggen Partner- betriebe

Ver- 1) gleichs- betriebe

Anzahl Beobachtungen n 57 72 6170 33 3 333

Anbaufläche Aren 188 221 411 149

-

152

Naturalertrag dt/ha 39,7 54,5 54,2 37,7

-

41,5

Erlös Fr./dt 138 104 106 127

-

106

Ertrag Fr./ha 5874 6030 5973 5148

-

41 743

Saatgut Fr./ha 343 337 335 251

, -

250

Handelsdlinger , Fr./ha 89 400 414 49

-

276

Pflanzenschutz Fr./ha 17 296 282 0

-

139

Uebrige Kosten Fr./ha 194 329 296 227

-

248

Total Direktkosten Fr./ha 643 .1362 1327 527

-

913

:DfE Fr./ha 5231 4668 4646 4621

-

3830

DfE ohne Prämien 2) Fr./ha 4803 4323 4437 4272

-

3'503

1) Alle Buchhaltungsbetriebe gemäss FAT-Kostenstellenböricht.

2) Aber inkl. Bio-Prämien.

(33)

-33-

Bei Futtergetreide (Hafer, Gerste) war der Preisunterschied gegenüber den konventionellen Betrieben klein. Infolge tiefer Naturalerträge erreichten Bio-Betriebe deutlich niedrigere monetäre Erträge. Umso wichtiger wurden in diesem Fall die Kosteneinsparungen. Während diese bei Gerste dazu aus- reichten, den wertmässigen Minderertrag auszugleichen, erwies sich der Ertragsunterschied bei Hafer als zu.gross. Aegenüber den Vergleichsbe- trieben ergab sich deshalb ein DfE-Fehlbetrag von rund Fr. 600.-.je Hek- tare.

Fortsetzung Tabelle 5: DfE ausgewählter Betriebszweige (1986/88) ' Position , Ein-

heit

Korn Bio- Partner- Betriebe betriebe

Ver- 1) gleichs- betriebe

Bio- Betriebe

Hafer Partner- betriebe

Ver- 1) gleichs- betriebe

Anzahl Beobachtungen n 21 9 640 9 3 1124

Anbaufläche Aren 124 134 119 93 136

Näturalertrag dt/ha 36,1 43,3 42,6 35,3 49,3

Erlös Fr./dt 116 101 97 89 82

Ertrag Fr./ha 5088 5378 4798 4805 5782

Saatgut Fr./ha 293 401 ' 340 337 224

Handelsdünger Fr./ha 23 272 263 34 293

Pflanzenschutz Fr./ha 0 198 156 0 122

Uebrige Kosten Fr./ha 255 402 266 119 237

Total Direktkosten Fr./ha 571 1273 1025 . 490 876

DfE Fr./ha -4517 4105 3773 4315

-

4906

OfE ohne Prämien 2) Fr./ha 3619 3'.109 3120 2643

- -

3160

1) Alle Buchhaltungsbetriebe gemäss AT-Kostenstellenbericht.

2) Aber inkl. Bio-Prämien.

(34)

Dank Direktvermarktung lösten Bio-Betriebe für ihre Kartoffeln bedeutend höhere Verkaufspreise. Dennoch blieb der .geldmässige Ertrag über Fr. 2700.- hinter dem konventionellen Ertragsniveau zurück. Trotz gros- sen Kosteneinsparungen bei Dünge- und Pflanzenschutzmitteln betrug die DfE-Differenz noch immei. über Fr. 1600.- je Hektare.

Fortsetzung Tabelle 5: öfE ausgewählter Betriebszweige (1986/88) Position Ein-

heit

Gerste Bio- Partner- Betriebe betriebe

Ver- 1) gleichs- betriebe

Bio-.

Betriebe

Kartoffeln Partner- betriebe

Ver- 1) gleichs- betriebe Anzahl Beobachtungen n 30 63 6513 51 45 3289 Anbaufläche ' Aren 117 134 195 101 184 198 Naturalertrag dt/ha 38,8. 47,9 48,7 217 385 363

Erlös Fr./dt 82 76 78 51 36 38

,

Ertrag . Fr./ha. 5033 5543 5630 11400 14216 14127

Saatgut Fr./ha 298 217 226 1840 2060 1971

HandelsdUnge;4'

Fr./ha 40 311 315, 210 565 . 561 Pflanzenschutz Fr./ha 0 233 224 165 707 695 .Uebrige Kosten Fr./ha 89 164 191 128 264 234 Total Direktkosten Fr./ha 427 925 956 2'343 3596 3461

NE Fr./ha ' 4606 4618 4674 9057 10620 10666 DfE ohne Prämien 2) Fr./ha 2747 2727 2'848, 8'675 10512 10428

1) Alle Buchhaltungsbetriebe gemäss FAT7Kostenstellenbericht.

2) Aber inkl. Bio-Prämien.

(35)

-35- .

3.5.142 Ausgewählte Betriebszweige der Tierhaltung

Die Tierhaltung, speziell die Rindviehhaltung, spielt in biologischen Be- trieben eine zentrale Rolle. AlsNerwerter'von Futterpflanzen (u.a. Legu- minosen) und Lieferant von betriebseigenen Düngern ist die Rindvieh- haltung ein erforderliähes Bindeglied im Stoffkreislauf eines biologi- schen .Betriebes. Zur langfristigen Erhaltung der Bodenfruchtbarkaft ist gemäss Erfahrungen ein Viehbesatz von 1,3 bis-2,0 Dünger-Grossiehe.:inhei- ten anzustreben. Für yield biologische Betriebe stellt die Rindviehhal- tung auch die Haupteinnahmequelle dar. Die. wirtschaftliche Situation bio- logischer Betriebe hängt somit zu einem grossen Teil von guten 'Ergebnis- sen in der Rindviehhaltung ab.

Die iiindviehhaltung führte in den biologischen Betrieben zu, vergleichba- ren Ergebnissen wie in den konventionellen Vergleichsbetrieben .(1-ab. 6).

Die um rund 7' % geringere Milchleistung je Kuh und Jahr konnte durch den höheren .Milchpreis und die rund Fr. 150.- tieferen Direktkosten ausgegli-

schen werden.

Demgegenüber resultiert aus dem Vergleich mit den zugeordneten Partnerbe- trieben ein DfE-Rüäkstand von Fr. 175.- je NiGVE. Bei .den Pärtnerbetrie- ben müssen die wirtschaftlichen Ergäbnisse in der Milchviehhaltung jedoch als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Verglichen mit allen Betrie- ben der Buchhaltungsstatistik (yergleichsbetriebe) erreichten sie bei gleichem Kostenaufwand eine um über 5 bessere Milchleistung je Kuh. Der Leistungsunterschied zu den biologischen Betrieben fiel däher wesentlich grösser aus.

Der Betriebszweig Viehhaltung und Futterbau (Tab. 7) umfasst neben der Rindviehhaltung auch die Erträge und Direktkosten der übrigen rauhfutter- verzehrenden Tiere (RGVE).

Als Folge einer extensiveren Bewirtschaftung der Futterflächen benötigten biologisch bewirtschaftetel3etriebe im Durchschnitt eine grössere Haupt- futterfläche je RGVE. Mit 50 Aren lag der Flächenbedarf je RGVf um 14 '4 (Partnerbetriebe) bzw. um 11 (Testbetriebe) über dem Niveau konven- tioneller Betriebe. Der tiefere Viehbesatz wirkte sich in bedeutendem Ausmass auf den Ertrag und die Direktkoten (v.a. auf die Kosten aus der Tierhaltung) und somit auch auf den pfE des Betriebszweigs aus. Trotz

(36)

Tabelle 6: DfE der Rindviehhaltung (1986/88) 5

Position Einheit Bio-

Betriebe

Partner- betriebe.

Vergleichs- betriebe 1)

Anzahl Beobachtungen n 87 87 7334,

Tierbestand RiGVE '21,9 .23,8 25,2

Kuhanteil % 70 . 68 68

Milchproduktion kg/Kuh 5060 5758 , 5460

Milcherlbs Rp./kg 103 100 keine Angabe-

..

Milchertr^ag Fr./RiGVE 3256 3'411 3'243.

.übrige Erträge Fr./RiGVE , 913 1064 1041

Total, Ertrag Fr./RiGVE 4169 4475 4284

Ergänzungsfutter Fr./RiGVE 440 514 554 davon: zugekauft Fr./RiGVE 320 329 keine Angabe

Tierarzt Fr./RiGVE i 78, 116 105

Übrige Kosten Fr./RiGVE 105 124 ' 111 Total Direktkosten • Fr./RiGVE 623 754 770

DfE Fr./RiGVE 3546 3721 3514

1) Alle Buchhaltungsbetriebe gemäss FAT-Kostenstellenbericht.

Kosteneinsparungen von rund Fr. 850.- je Hektare Hauptfutterfläche blieb der DfE um über Fr. 1000.- niedriger als in der konventionellen Landwirt- schaft. Eine Verbesserung des wirtschaftlichän Ergebnisses ist somit we- niger mittels Kostenefmarungen, sondern eher über die Steigerung der .Produktionsintensität im Futterbau zu erreichen.

Die Schweinemast in den biologischen Betrieben brachte im Mittel der drei Rechnungsjahre ein bedeutend schlechteres Ergäbnis als in den konventiö- nellen Partnerbätrieben (Tab. 8). Der DfE-Rückstand zu den Vergleichsbe- trieben betrug 25 Rappen je Kilogramm Zuwachs bzw. Fr. 20.- je Mastein-

(37)

-37-

heft, Drache dafür waren >die um über 10 547 höheren Xraftfutteraugaben.

Bio-Betriebe käuften den grössten -Teil des benötigten" Schweinefutters zu.

Dies lässt darauf schliessen, dass die Verwertung von" betriebseigenen Futtermitteln bei den geltenden (konventionellen) Fleischpreisen nicht wirtschaftlich war. Da die Schweinemast vorwiegend auf betriebsfremdem Futter basiert, sind grosse Tierbestände aufgrund der bestehenden Produk- tionsrichtlinien (Futtergükaufsklausel) kaum möglich.

Tabelle 7: DfE der Viehhaltung einschliesslich Futterbau (1986/88)

Position Ein-

heit

"

Bio- Betriebe

Partner- betriebe

Test- betriebe 1)

Anzahl Beobachtungen n 87 ; 87 2332

Hauptfutterfläche Aren 1152 1065 934

Zusatzfutterfläche Aren 147 • 194 ?,) Rauhfutterverzehrende Tiere RGVE 23,0 24,1 21,6

HF/RGVE Aren 50. 44 45

Milch/Kuh-HF kg 10037 12812 2)

• ,

Ertrag Fr./ha 8394 10350

.10260

• Direktkosten Futterbau Fr./ha 510 891 835' davon: Handelsdünger Fr./ha _ 56 229 206

Pflanzenschutz Fr./ha • 1 30. 2)

Kosten,Tierhaltung Fr./ha .1!265 1712 1806 Total Direktkosten Fr./ha 1'775. 2!.603 2641

DfE ' Fr./ha 6619 7'747. 7619

1) Vielseitige Betriebe'des Talgebietes (10- 20 ha LN).

2) Keine Angabe.

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