DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
LESERBRIEFE
TITEL
Vorschläge zu einheitlichen Ti- teln im vereinten Deutschland:
Einheitsdeutscher Diplommediziner?
Seit dem 3. Oktober 1990 gibt es die DDR nicht mehr.
Aber es gibt noch vieles, manchmal glaubt man, zu vie- les, was dieser Staat an Nega- tivem hinterlassen hat. Es ist klar, daß man im „Arbeiter- und-Bauern-Staat" als Ange- höriger der Intelligenz nicht gerade der Liebling der Nati- on war . . . Neben den weni- gen Theologie-Studenten wa- ren die Studenten der Medi- zin in den Augen der staats- treuen Universitätsleitungen politisch unzuverlässig, da traditionell konservativ .. . Mit allen Mitteln versuchte
man, ihnen die Ideen des So- zialismus in das cerebrale Nervensystem zu integrieren.
Der stetige Versuch mißlang vollends! Eines dieser sinnlo- sen Unternehmen war die Er- findung des Diplommedizi- ners.
Seit Anfang der siebziger Jahre war die geistig-wissen- schaftliche Arbeit des cand.
med. (falls man eine solche geschrieben hatte) plötzlich nicht mehr „Dr. med."-wert — es gab fortan den „Dipl.
med.". Noch beschämender ging man mit den Zahnärzten um. Sie wurden einfach zu Diplomstomatologen (ab)ge- stempelt. Dies ist natürlich mehr als ärgerlich (lat. stoma- chosus).
Umfang, Inhalt, Fleiß und wissenschaftliche Leistung ei- ner Diplomarbeit waren, wenn man dies überhaupt
pauschalisieren kann, nicht minder als bei einer Disserta- tion vorher oder Jahre später.
Und — vergleichbar in vielen Fällen mit hiesigen „West"- Dissertationen. Nun steht bei vielen Ärzten der ehemaligen DDR vor dem Namen die Abkürzung „Dipl. med.".
Selbst die Schreibweise (Dipl.-Med.?) war im Ein- heitsstaat DDR von Uni zu Uni unterschiedlich.
Hier im Westen Deutsch- lands war und ist dieser aka- demische Grad so gut wie un- bekannt.
Bei der Arztregistratur ist die EDV „Dipl. med"-fremd.
Also doch kein akademischer Grad? Wieder einmal dem West-Kollegen unschuldig unterlegen? Diese vererbte Ungerechtigkeit schmerzt.
Und man kann sie auch nicht einfach damit abtun, indem
man sagt, eine nachträgliche Promotion würde dieses Pro- blem lösen. Dies war sicher möglich und wurde getan.
Aber neben der fachlichen Leistung war es in der alten DDR ein obligatorisches, auf- wendiges, seminarisches und vor allem schizophrenes Po- lit-Bekenntnis zum verhaßten Marxismus-Leninismus. Das sollte man wissen und beden- ken.
Wäre es also nicht nur gut, sondern auch richtig und ge- recht, jene deutschen Ärzte mit „Dr. med." im Deutsch- land-Einig-Vaterland zu be- grüßen? Immerhin würde man ihnen wenigstens die beiden letzten Buchstaben der überwundenen D„Dr"
lassen!
Stanislaw Nawka, Grütz- mühlenweg 89, 2000 Ham- burg 63
Nourytam 20
20 % unter Festbetrag
„e.
i gföe eteeec zur hormonalen Therapie des Mammakarzinoms
(1) Festbetrag 20 mg/100 Tabl. DM 389,06 Nourytam 20: DM 308,40
(2) A. Pfleiderer, Ergebnisse der Konsensus-Development-Konferenz zur Therapie des metastasierten Mammakarzinoms in:Gynäkologie und Geburtshilfe 2/1989
Nourytam 10/20/40
Zusammensetzung: 1 Tablette Nourytam 10 enthält 15,2 mg Tamoxifendihydrogencitrat entsprechend 10 mg Tamoxifen. 1 Tablette Nourytam 20 enthält 30,4 mg Tamoxifendi- hydrogencitrat entsprechend 20 mg Tamoxifen. 1Tablette Nourytam 40 enthält 60,8 mg Tamoxifendihydrogencitrat entsprechend 40 mg Tamoxifen.
Anwendungsgebiete: Metastasierendes Mammakarzinom. Adjuvante Therapie nach Operation eines Mammakarzinoms.
Gegenanzeigen: Schwangerschaft und Stillzeit, Thrombozytopenie, Leukozytopenie, Hyperkalzämie.
Nebenwirkungen: Gelegentlich: Übelkeit und Erbrechen, Hautausschläge, Tumor- und Kopfschmerzen, Hyperkalzämie, Thrombozytopenie, selten: Hitzewallungen, Vaginal- blutungen, Juckreiz, Venenentzündungen, leichte psychische Störungen, Gewichts- zunahme. Unterdrückung der Menstruation.
Wechselwirkungen: Keine gleichzeitige Gabe von Thrombozytenaggregations- hemmern, Östrogenen und östrogenähnlich wirkenden Stoffen.
Dosierung: 20-40 mg Tamoxifen täglich.
Art und Dauer der Anwendung: Tabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit morgens und abends zu den Mahlzeiten einnehmen. Dauer der Anwendung wird vom Arzt bestimmt. Nourytam 10/20/40 nach Ablauf des Verfalldaturns nicht mehr anwenden.
Eigenschaften: Nourytam wirkt über die kompetitive Bindung an die Östrogenrezep- toren in den Tumorzellen. Das östrogenabhängige Wachstum wird dadurch gehemmt bzw. blockiert.
Handelsformen: Nourytam 10, Packung mit 100 Tabletten DM 184,-, Nourytam 20, Päckung mit 100 Tabletten DM 308,40, Nourytam 40, Packung mit 100 Tabletten DM 551,40 AVP mit MwSt. (Preise laut A.T., Stand: 15.1.1990).
Nourypharma GmbH 8042 Oberschleißheim bei München
(1)
Dt. Ärztebl. 88, Heft 1/2, 7. Januar 1991 (5) A-5