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Archiv "Therapie der Acne vulgaris: Antibiotikafreie Kombinationstherapie" (30.07.2010)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 30

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30. Juli 2010 A 1473 THERAPIE DER ACNE VULGARIS

Antibiotikafreie Kombinationstherapie

Innovative Strategien ermöglichen eine Langzeitbehandlung der multifaktoriell bedingten Dermatose.

S

eborrhoe, die mikrobielle Hy- perkolonisation mit Propioni- bacterium acnes (P. acnes), die Hy- perkeratose des Follikelepithels und Entzündungsprozesse führen zur Ausbildung von Komedonen und deren Inflammation – das sind die vier bedeutendsten pathogenetischen Faktoren der Acne vulgaris bei Ju- gendlichen.

Nach Angaben von Dr. med. Mar- kus Krause (Potsdam) wirkt die Fix- kombination aus Adapalen mit Ben- zoylperoxid (Epiduo® der Firma Galderma). Das Präparat beeinflusse drei der vier pathogenetischen Fak- toren günstig: die Komedonen, die Propionibakterien und die Entzün- dung (1). Dabei sei Benzoylperoxid verantwortlich für den bakteriziden Effekt (3),während Adapalen die antiinflammatorische, antikomedo- gene und komedolytische Wirkung bedinge (4).

Das breite Wirkspektrum der Fixkombination spiegele sich in ei- nem guten Therapieerfolg bei Pa- tienten mit Acne vulgaris wider.

So werden in der Akuttherapie entzündliche Läsionen mit der Kombination statistisch signifikant besser reduziert als durch eine Be-

handlung mit Monosubstanzen (p ≤ .001) (5).Doch die Fixkombi- nation aus Benzoylperoxid und Adapalen eignet sich auch für die Langzeittherapie (4). Klinische Stu- dien belegen die Wirksamkeit des Akne-Therapeutikums sowohl nach zwölf Wochen als auch langfristig über zwölf Monate (5, 6).

Als günstig für die Langzeitan- wendung kann gelten, dass das Me- dikament frei von antibiotischen Wirkstoffen ist. „So ist eine starke

bakterizide und zugleich auch an- tientzündliche Wirkung möglich, ohne dabei die Gefahr einer bakte- riellen Resistenzentwicklung zu ber- gen“, sagte Krause.

Dieser Aspekt werde angesichts der weltweiten Zunahme bakteriel- ler Resistenzen für eine schnell wirksame und langfristige Aknethe- rapie immer wichtiger.

Patienten über anfängliche Hautreizungen informieren

Ein dauerhafter Therapieerfolg hängt allerdings auch von einer gu- ten Compliance der jungen Patien- ten ab. Deshalb sei es wichtig, so Krause, die Betroffenen darauf hin- zuweisen, dass parallel zum Wirk- eintritt der Fixkombination Adapa- len/Benzoylperoxid zunächst Haut- reizungen wie Erytheme, Schup- pung, Hauttrockenheit und ein Brennen/Stechen der Haut auftreten können.

Diese bildeten sich in der Regel innerhalb der ersten beiden Anwen- dungswochen schnell zurück (2, 6).

Auch müsse gerade jungen Patien- ten erklärt werden, dass sie ohne Absprache mit ihrem Arzt keine zu- sätzlichen Maßnahmen gegen ihre Akne, wie zum Beispiel spezielle Peelings, benutzen sollten, so Krau- se. „Damit ist das Risiko eines The- rapieabbruchs aufgrund von Ne- benwirkungen gering“, erklärte

Krause. EB

LITERATUR

1. Gollnick et al.: JAAD 2003; 49: 1–37.

2. Fachinformation Epiduo®, Kapitel 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften.

3. Webster GF: Dermatology 1998; 196(1):

80–1.

4. Thiboutot D et al.: J Am Acad Dermatol 2009; 60: 2–50.

5. Thiboutot D et al.: J Am Acad Dermatol 2007; 57(5): 791–9.

6. Pariser DM et al.: J Drugs Dermatol 2007;

6: 898–904.

Akne ist die häufigste Hauterkrankung überhaupt mit typi- schem Beginn in der Pubertät. Die Talgdrüsen von Folli- keln der feinen Härchen im Gesicht und am Oberkörper entzünden sich, es entstehen Komedone. Gefördert wird die Komedonbildung durch vermehrte Talgproduktion (Se- borrhoe) als Folge von Veränderungen der Testosteron- spiegel. Die Entstehung von Mitessern wird außerdem be- günstigt durch eine Hyperkeratose mit einer Ansammlung von Talg im Bereich des Haarfollikels. Die Drüse verstopft, der Talg kann nicht mehr abfließen. Entzündungen dieser Komedone wiederum werden durch Propionibakterien oder Staphylococcus epidermidis hervorgerufen. Bei schwereren Verlaufsformem der Akne bilden sich Narben.

ACNE VULGARIS

Acne vulgaris bei einem männlichen Jugendlichen mit wunden, roten Knötchen und Komedonen auf der Stirn

Foto: Wikipedia

P H A R M A

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