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Archiv "Pränatale Stoffwechseldiagnostik" (15.03.1979)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin.

KONGRESS-NACHRICHTEN

Unspezifische Prostato-Urethritis

Die akute und chronische unspe- zifische Prostato-Urethritis zählt zu den häufigen entzündlichen Erkrankungen der Urogenitalor- gane des Mannes. Der Ort der Auseinandersetzungen mit den eingedrungenen Bakterien inner- halb der Prostata ist bisher weit- gehend ungeklärt. Zu den not- wendigen diagnostischen Maß- nahmen gehören der Harnröh- renabstrich, die Uroflowmetrie, die Urethrozystoskopie, das re- trograde Urethrogramm, die Proktoskopie und eventuell ein Miktionszysturethrogramm. La- borchemisch untersucht werden die erste Urinfraktion, der Mittel- strahlurin, das Prostatasekret und der Exprimaturin. Gegebe- nenfalls sollte sich noch eine Eja- kulatuntersuchung anschließen.

Die immunologischen Untersu- chungen werden wegen ihrer Aufwendigkeit nur in wenigen Fällen möglich sein.

Die Therapie ist in erster Linie, wenn man von möglichen auto- immunologischen Prozessen ab- sieht, ein Problem des Erreger- Spektrums, der pathologisch- anatomischen und pathophysio- logischen Gegebenheiten sowie der Pharmakokinetik der antimi- krobiell wirksamen Substanzen.

Das Erregerspektrum reicht von grampositiven und gramnegati- ven Kokken und Stäbchen über Mykoplasmen, Chlamydien-Tri- chomonaden, bis möglicherwei- se zu den Viren vor allem aus der Herpesgruppe. Anaerobier schei- nen dagegen keine nennenswer- te pathogenetische Rolle zu spielen.

Die akute Entzündung kann mit Beta-Laktam-Antibiotika und Aminoglykosiden behandelt wer- den, während chronische Ent- zündungen besser mit lipophilen Substanzen aus der Tetrazyklin-

reihe oder mit Erythromycin so- wie Trimethoprim zu therapieren sind.

Häufig subakut oder chronisch verlaufend sind die sogenannten abakteriel len Entzündungen, ver- ursacht durch Mykoplasmen, Chlamydien, Hefen, Trichomona- den und möglicherweise auch durch Viren.

Bei Adnexitiden, verursacht durch Mykoplasmen oder Chla- mydien, hat sich die Behandlung mit 2mal 500 mg Tetrazyklinhy- drochlorid, 2mal 200 mg Minocy- clin oder 2mal 100 mg Doxycyclin über 14 Tage bewährt. Bei Urea- plasmeninfektionen und ebenso bei Chlamydien ist Erythromycin 2mal 500 mg täglich wirksam.

Bei Adnexitiden, verursacht durch Hefen, kann zunächst ver- sucht werden, durch Alkalisie- rung des Urins und gleichzeitige Gabe von 3mal täglich 2 Dragees Moronal das Hefenwachstum zu stoppen. Ist dies nicht möglich, sollte eine Instillationsbehand- lung mit Amphotericin-B durch- geführt werden. Nur bei Adnexiti- den mit generalisierten Fung- ämien kommt 5-Fluor-Cytosin zum Einsatz. Die Behandlung der Trichomonadenadnexitis erfolgt mit Hilfe von Nitroimidazolab- kömmlingen.

Sollten Viren als Erreger einer Entzündung in Frage kommen, wäre ein Therapieversuch mit monovalenten Seren bezie- hungsweise einer Autovakzina- tion gerechtfertigt. Auch bei ho- hen Leukozytenzahlen im Urin ohne Keimnachweis ist eine Be- handlung mit Tetrazyklin über 14 Tage anzuwenden. Physikalische Maßnahmen sind nicht ange- zeigt. Hinsichtlich der schädigen- den Wirkung von Mykoplasmen auf die Spermienmotilität kann noch keine gesicherte Aussage gemacht werden. Korn

(Internationale Arbeitstagung zum Thema Prostataurethritis, August 1978, Bad Nauheim)

Pränatale

Stoffwechseldiagnostik

Die bei der Amniozentese gewon- nenen Amniozyten werden im ge- netischen Labor gezüchtet und dann heute schon auf eine ganze Reihe von Stoffwechseldefekten untersucht.

Diese histochemische Aufarbei- tung ist zum Teil recht kompli- ziert. Sie befindet sich auch noch ständig im Fluß.

Heute kann man bei etwa 50 bis 60 erblichen Stoffwechselstörun- gen schon Diagnosen aus den Amniozytenkulturen stellen, wenn man ein entsprechend ein- gerichtetes und umfassendes biochemisches Labor zur Verfü- gung hat (Professor Dr. K. Harzer, Institut für Hirnforschung der Universität Tübingen).

Hierbei handelt es sich unter an- derem um folgende genetische Stoffwechseldefekte: Ahornsi- rupkrankheit, manche Formen von adrenogenitalem Syndrom,

Duchenne-Muskeldystrophie, Morbus Fabry, Galaktokinase- Mangel, Galaktosämie, Morbus Gaucher, Gangliosidosen, Homo- zystinurie, Morbus Hunter, Mor- bus Hurler, familiäre homozygote Hypercholesterinämie, Phospha- tasemangel, metachromatische Leukodystrophie, einige Typen des Morbus Niemann-Pick, Pla- zenta-Sulfatase-Mangel, akute intermittierende Porphyrien, Sichelzellenanämie, Morbus Tay- Sachs, Thalassämien, Xeroderma pigmentosum, Zystinose — um nur einen Teil der von Professor Harzer vorgetragenen Liste zu zi- tieren.

Diese Diagnosen ergänzen die sonstige pränatale Diagnostik aus dem Fruchtwasser sowie die Amnioskopie. WP

(III. Interdisziplinäres Forum „Fortschritte und Fortbildung in der Medizin" der Bun- desärztekammer, Januar 1979, Köln)

722

Heft 11 vom

15.

März 1979

DEUTSCHES ÄRZPLEBLATT

Referenzen

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