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Archiv "Antonio Máro: Kunst kennt bei ihm keine Grenzen" (12.12.2008)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 50⏐⏐12. Dezember 2008 A2715

K U LT U R

A

ls sich die Tür einer Jugend- stilvilla im belgischen Hauset nahe der Grenze zu Deutschland öffnet, blitzen mir strahlende, warmherzige Augen entgegen. Die volle Haarpracht, die Vitalität und die geschmeidigen Bewegungen von Antonio Máro, der 1928 als Apollo Ramirez in Peru zur Welt kam, lassen nicht erahnen, dass die- ser „jugendliche“ Mann bereits sei- nen 80. Geburtstag gefeiert hat.

Nach wenigen Minuten des Ge- sprächs besteht kein Zweifel: Anto- nio Máro ist in vielerlei Beziehun- gen eine Ausnahmepersönlichkeit – wobei drei „M“ sein Leben bestim- men: Medizin, Malerei und Musik (er spielt hervorragend Klavier).

Schon als Kind malte er Stunden über Stunden und versank in eine imaginäre Welt. Seine mythischen Quellen liegen in seiner Heimat Pe- ru, deren präkolumbianisches Erbe den geistigen Ursprung seines Schaffens bildet. Sein erster Lehrer war der bekannte Künstler Ricardo Grau, ein gebürtiger Belgier, der als Direktor an die Kunstakademie von Lima berufen wurde.

1950 kam Máro nach Deutsch- land, um Medizin zu studieren und sich dann als Facharzt für Gynäkolo- gie ausbilden zu lassen. Diese „bür- gerliche Existenz“ war die materielle Basis für seine Familie, die kürzlich verstorbene Frau Susanna und die vier Söhne. Doch die Leidenschaft des Malens ließ ihn nicht los. „Näch- telang“ habe er gemalt, um sich mit der dort gewonnenen Kraft wieder

den Patienten zu widmen. Für Máro war diese Kombination von Kunst und Medizin eine wunderbare Sym- biose, bis es zu einer folgenschweren Begegnung mit Willy Baumeister kommen sollte. In diesem berühmten Künstler fand Máro den Lehrmeister und Wegweiser für seine künstleri- sche Zukunft, in der sich Abstraktion und figurative Elemente begegnen.

Unter Baumeisters Einfluss wechsel- te Máro in den 70er-Jahren schließ- lich das Metier.

Mithilfe seiner sehr eigenwilli- gen Contraplano-Technik und der

Integration von Metallfarben, mit der Máro die Palette der konventi- onellen Farben ausweitete, ent- wickelte sich seine unverwechsel- bare Handschrift, die ihm interna- tionale Anerkennung sicherte. Sta- tionen seiner Künstlerlaufbahn sind zahlreiche internationale Einzelaus- stellungen in Museen und Kultur- instituten sowie die Teilnahmen an Biennalen und Kunstmessen.

Seine Werke sind Zeugen der Ver- schmelzung zweier Kulturtraditio- nen. Über allen seinen Bilder jedoch schwebt der feine Hauch seiner tief verwurzelten Erfahrungen mit den monumentalen Farbräumen und at- mosphärischen Verschichtungen sei- ner Heimat. Es ist die Wüste Nord- perus – wo sich die Luft bei mehr als 50 Grad Celsius verflüssigt, alles Sichtbare in metallischen Vibratio- nen und Hitzeschlieren löst, gehal- ten nur von harten Schattenkeilen – und wo Sagen und Mythen als leben- dige Wahrheiten aus dem Urge- dächtnis auftauchen, um sich in Form von Vogelköpfen, Torsi, To- tems oder als menschenähnliche Profile zu manifestieren.

Máro wurde zu einem der großen Wanderer zwischen den Kulturen Lateinamerikas und Europas. Auch technisch kennt die Kunst bei ihm keine Grenzen. Neben der Malerei widmet er sich Originalfarbradie- rungen, Lithografien und Skulpturen in verschiedenen Materialien wie Holz, Edelstahl, Bronze, Keramik und Glas. Seine Glasbilder und -skulpturen nennt er „chromatische Glasobjekte“. Máro wurde mit di- versen Kulturpreisen ausgezeichnet, unter anderem durch die Smithso- nian Institution in Washington DC, die Regierung des Fürstentums von Monaco sowie die Städte Bordeaux, Rom und Aachen. Seit 1988 ist er Mitglied der „Académie Europé- enne des Arts et des Sciences“ und seit 1989 „Fellow of the World Aca- demy of Arts and Sciences“. n Dr. med. Vera Zylka-Menhorn

ANTONIO MÁRO

Kunst kennt bei ihm keine Grenzen

Der gebürtige Peruaner, der in Deutschland Medizin studierte und als Gynäkologe arbeitete, ist ein Wanderer zwischen den Kulturen Lateinamerikas und Europas. Die vielfältigen Arbeiten des Multitalents finden internationale Anerkennung.

Bis zum 19. Januar 2009sind Gemälde, Skulpturen und Zeich- nungen von Antonio Máro in Köln zu be- sichtigen in der Galerie Reitz, St.-Apern-Straße 42–46, 50667 Köln.

Internet: www. galerie- reitz.com

Foto:Katalog

Foto:Michael Oehler

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