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Prof. Gernot Kubin
Arbeitsgruppe
Mit meiner Arbeitsgruppe werde ich an der TUG ein Signal Processing and Speech Communication Laborato'ry einrichten, das in Forschung und Leh- re drei Schwerpunkte setzt:
Nichtlineare Signalverarbeitung - Theorie und Algorithmen.
Hier liegt der Schwerpunkt der Me- thodenentwicklung, gestützt auf der Theorie dynamischer Systeme (Cha- ostheorie), der Informationstheorie und der Theorie verteilter parallelver- arbeitender Systeme (Neuronale et- ze). Grundprinzip fast aller Anwen- dungen ist die Adaptivität, also die automatische Anpassung von Sy- stemeigenschaften an Umgebungsbe- dingungen. Auch ReaJisierungsfragen bei der Umsetzung auf digitalen Si- gnalprozessoren (z.B. Effekte endli- cher Rechengenauigkeit) werden hier untersucht.
Internet-Anwendungen der Si- gnalverarbeitung.
Dazu gehören erstens die breitbandi- gen Zugangstechnologien über ge- meinsam genutzte Medien, also xDSL (digital subscriber lines) bei Leitungs- bündeln, und Mobilfunksysteme der 3. und 4. Generation. Zweitens wer- den Methoden der Signalverarbeitung eingesetzt, um Übertragungsproble- me beim Einsatz des Internet Proto- col (IP) für paketvermittelte Multi- mediadienste zu lösen. Dabei ist ins- besondere bei interaktiven Diensten wie Voice over IP eine deutliche Qua- Iitätsverbesserung trotz massiver Pa- ketverluste zu erzielen, wenn Diver- sität auf Signalebene schon in die Quellcodierung eingebaut wird.
Sprachkommunikation.
Die gesprochene Sprache ist vielleicht das einfachste Kommunikationsmit- tives Codierverfahren mit äußerst ge- ringer Verzögerung, die z.B. beim Abspielen von DVD Videos entschei- dend ist.
bar war, gewann sie doch einen ehr engagierten Diplomanden und späte- ren Kollegenfürmeine Interessen und förderte ein Fülle von neuen Algorith- men und SignaJmodellen zu Tage. Vie- les davon konnte sowohl wissen- schaftlich wie industriell verwertet werden, so finden sich diese Algorith- men beispielsweise in Produkten von AT&T Getzt Lucent) und Siemens, und eine europaweites wissenschaft- liches Netzwerk zum Thema Nonli- near Speech Processing steht unter dem Akronym COST 277 kurz vor seinem Start. Auch der erste digitale Funkkopfhörer der Fa. AKG (Hearo 888) enthält ein von meinen Diplo- manden mitentwickeltes hochqualita- frequenztechnik der TU Wien, dem ich mit einerfür mich ungewöhnli- chen stabilitas loei über 17 Jahre die Treue hielt. Dort habe ich unter Lei- tung von Prof. Mecklenbräuker das wissenschaftliche Arbeiten gelernt und meine Spezialisierung auf dem Gebiet der Signalverarbeitung und Sprachkommunikation entwickelt.
Die Ausrichtung aufNichtlineare Si- gnalverarbeitung erfolgte Anfang der neunziger Jahre, nachdem ich aus Neugier eine Diplomarbeit zum The- ma Sind Sprachsignale chaotisch? aus- geschrieben hatte - ohne zu wissen, worauf ich mich dabei einließ. Heute weiß ich, dass die in der Form gar nicht fragbare Frage äußerst frucht-
Spezialisierte Lehrveranstaltungen werden durchwegs in englischer Sprache angeboten werden
Seit Beginn des Wintersemesters 2000 gibt es am Institut für Nach- richtentechnik und Wellenausbreitung einen Professor für Nichtli- neare Signalverarbeitung. Mit diesem Beitrag möchte er sich und seine Arbeitsgruppe kurz vorstellen.
Zu meinem bisherigen Lebensweg gibt es einen tabellarischen Leben lauf, siehe Kasten. Offensichtlich bin ich viel herumgekommen, das hat schon
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Orts wechsel zwischen Österreich und Deutschland begonnen und setzte sich während des Studiums in drei IAESTE Ferialpraktika und einem CERN Sum-
mer Student Aufenthalt fort. Später folgten Forschungsaufenthalte an In- dustrielabors in den Niederlanden, USA und Schweden, mein Zivildienst bei einer Retttungsorganisation in Wien und die Mitarbeit am Aufbau eine der ersten Kompetenzzentren im K+ Programm der Bundesregie- rung, dem For- schungszentrum Telekommunikati- on Wien (ftw.).
Als backbone die- ser Aktivitäten diente die Anstel- lung am Institut für Nachrichten- technik und Hoch-
Sind
Sprachsignale chaotisch?
Themenfür Diplomarbeiten in unserem Bereich kann man natürlich ab sofort persönlich vereinbaren!
14 Dezember2000
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Wir werden ein Signal Processing and Speech Communication Laboratory einrichten
tel für den Menschen und wird ne-ben der Telephonie heute aufvielfäl- tige Weise zur Mensch-Maschine Kommunikation eingesetzt, etwa in Sprachsynthesatoren, automatischen Diktiersystemen oder einfachen Dia- logsystemen, so z.B. die Anfang 2001 vom ftw. geplante automatische Post- gebührenauskunft. Bei diesem The- ma sind nicht nur numerische Algo- rithmen der Signalverarbeitung (z.B.
zur digitalen Sprachcodierung) und Mustererkennung, sondern auch symbolische Algorithmen der Com- puterlinguistik von Bedeutung, bis hin zu einer sprachwissenschaftlichen Aufarbeitung des Begriffs Österrei- chisches Deutsch.
Lehre
In der Lehre ist durch die Veranke- rung der Signalverarbeitung im 4. Se- mester des neuen Studienplans für alle Elektrotechniker (und voraus- sichtlich auchfür die Telematiker) ein wichtiger Schritt zu einer Moderni- sierung des Studiums gelungen, stellt doch die Signalverarbeitung eines der wichtigsten Realisierungskonzepte informationsverarbeitender Systeme dar, die bereits alle Bereiche der Elek- trotechnik (also auch die Energietech- nik) durchdrungen haben. Die darauf aufbauenden spezialisierteren Lehr- veranstaltungen werden durchwegs in englischer Sprache (und mit MAT- LAB Unterstützung) angeboten wer- den, um den Einstieg in eine interna- tionalisierte Arbeitswelt zu erleich- tern. In diesem Zusammenhang sind auch internationale Studentensemina- re angedacht, bei denen Studenten verschiedener Universi tätsstandorte über das Internet an gemeinsamen Seminarthemen arbeiten und mit ei- ner gemeinsamen Webpräsentation der Ergebnisse abschließen. Unser ei- gener Webauftritt ist noch in Vorbe-
reitung, sollte aber spätestens mit Jahreswechsel online gehen. Ein ent- sprechender Link wird auf meiner TUG-online Visitenkarte und auf der Institutsseite www.inw.tu-graz.ac.at eingetragen. Themenfür Projektarbei- ten oder Diplomarbeiten in unserem Bereich kann man natürlich ab sofort persönlich vereinbaren!
Gemot Kubin
Geboren am 24.6.1960 in Wien 1969-1f177
Neusprachliches Gymnasium in Wien, Fulda (BRD) und Linz If177-1982
Diplomstudium der Elektrotechnik!
Nachrichtentechnik an der TU Wien 1982-1990
Studium der Technischen Physik an der TU Wien, der Sprachwissen- schaft und Finno-Ugristik an der Uni- versität Wien, Doktoratsstudium der Elektrotechnik anderTU Wien,Pr0- motion sub auspiciis praesidentis
Berußicher Werdegang
1979-1982
Ferialpraxis bei Philips Telecommu- nication Industries (Niederlande), Europäisches Kernforschungszen- trum CERN (Schweiz) und 2 elek- trotechnischen Unternehmen inFmn- land
1983-1996
Universitätsassistent am Institutfür Nachrichtentechnik und Hochfre- quenztechnik an der TU Wien 1985
Halbjähriger Forschungsaufenthalt als Erwin-Schrödinger-Stipendiat in der Signal Processing Group am
Philips Natuurkundig Laboratorium, Eindhoven (Niederlande)
1992-1993
Einjähriger Forschungsaufenthalt als wissenschaftlicher Konsulent im Speech Research Department der AT&T Bell Laboratories, Murray Hili (New Jersey, USA)
1995
Dreimonatiger Forschungsaufenthalt als wissenschaftlicher Konsulent im Speech Coding Research Department der AT&T Bell Laboratories, Mur- ray Hili (New Jersey, USA) 1996-2000
Assistenzprofessor am Institut für Nachrichtentechnik und Hochfre- quenztechnik an der TU Wien 1998
Dreimonatiger Forschungsaufenthalt am Center for Speech Technology der Königlich-Technischen Hochschule in Stockholm (Schweden)
1999-2000
Key Researcher am Forschungszen- trumTelekommunikation Wien (Neu- gründung im Rahmen des K+ Kom- petenzzentren-Programms der Öster- reichischen Bundesregierung) 1999
Ruf als C4 Professorfür Netzwerk- und Systemtheorie an die Universi-
tät Stuttgart (Nach- folge Prof. Lüder) 2000
Dreimonatige Tätig- keit als Research Sci- entist für die Firma Global IP Sound AB, Stockholm und San Francisco (Schwe- denlUSA)
Seit Sept.2000 Professor für icht- lineare Signalverar- beitung am Institut für Nachrichtentech- nik und Wellenaus- breitung der TU Graz
Privates
Verheiratet, dreiKin- der
Nichtlineare Signalverarbeitung, Internet-Anwendungen der Signalverarbeitung und Sprachkommunikation werden die drei Schwerpunkte meiner Arbeitsgruppe sein.
Dezember 2000
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