möglicht. Moderne Antiphlo- gistika seien zwar weniger gastral irritierend, erreichen ihren Wirkungseintritt aber häufiger unakzeptabel spät.
In einer Bioäquivalenzstudie
punkt war die theoretische Überlegung, daß das Lysin- salz besser wasserlöslich ist und dadurch schneller resor- biert werden kann als die Säure. Tatsächlich wurde ei- daß die wasserlösliche Sub-
stanz bereits im Magen re- sorbiert wird, was Plasma- spitzenkonzentrationen kurz nach der Applikation und da- her schnellen Wirkeintritt er-
verglich Prof. Brune das Ly- sinsalz des Ibuprofens (Im- bun®, Merckle) mit einem der Ibuprofen-Präparate, das den Wirkstoff in der Säure- form anbietet. Ausgangs-
Plasmaprotein-Diagnostik ist in jedem Labor möglich.
Mit NOR-Partigerf.
Proteinbestimmungen haben viele Indikationen in der Praxis:
Immunstatus
entzündliche Prozesse rheumatische Erkran- kungen
Immunmangelzustände maligne Tumoren Autoimmunerkran- kungen
Leberleiden
Proteinverlustsyndrome
Die quantitative radiale Immundiffusion ist nach wie vor Referenzmethode und Qualitätsmaßstab für andere Techniken der Proteindiagno- stik und ist bei einfachster Handhabung und ohne Geräteaufwand in jedem Labor durchführbar.
Behringwerke AG Medizinische Information und Vertrieb
6230 Frankfurt am Main 80
BEHRING
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Chronotherapie des Schmerzes:
richtige Dosis zur rechten Zeit
Peripher angreifende nichtsteroidale Antirheuma- tika und Analgetika wirken über verschiedene Mechanis- men. Im Mittelpunkt stehen bei längerdauernden oder chronischen Schmerzen die Nozizeptoren. Diese nervö- sen Schmerzfühler, die in al- len Organen (Haut, Kno- chen, Muskel, Gelenke) sit- zen, werden beim chroni- schen Schmerz durch patho- physiologische Veränderun- gen auf Dauer erregt. Ver- schiedene Schmerzmediato- ren wie Prostaglandin E, Bra- dykinin u. a. sensibilisieren die Nozizeptoren. Über diese pathogenetischen Mechanis- men der Schmerzentstehung und über die Physiologie der Schmerztherapie referierte Prof. Dr Manfred Zimmer- mann, Physiologisches Insti- tut der Universität Heidel- berg, bei einer Fachpresse- konferenz, veranstaltet von der Firma Merckle, Ulm, zum Thema „Ibuprofen-Ly- sinat in Rheumatologie und Analgesie" Ende Juni in Hamburg.
Es wäre vereinfacht, sagte er, sich die Wirkung der peri- pher angreifenden Analgeti- ka allein über eine Hemmung der Prostaglandin-Synthese vorzustellen. Verschiedene Wirkmechanismen wie z. B.
Eingriffe in die Membranper- meabilität am Rezeptor, lo- kalanästhetische oder andere Hemm-Effekte werden dis- kutiert. Je schneller ein Anal- getikum anflutet, je schneller der Nozizeptor also an- spricht, um so rascher tritt auch Analgesie ein.
Die Wertschätzung der Acetylsalicylsäure als Schmerzmittel, ergänzte Prof. Dr. Kay Brune, Direk- tor des Institutes für Pharma- kologie und Toxikologie der Universität Erlangen-Nürn- berg, beruhe wohl darauf,
ne regelmäßig raschere Re- sorption von Ibuprofen-Lysi- nat festgestellt.
Wegen der relativ kurzen Plasma-Halbwertszeit von Ibuprofen, so Dr. med.
Bernd Zöller, Bad Münster am Stein, muß der Patient das Analgetikum mehrfach einnehmen. Dafür lasse sich Ibuprofen jedoch therapeu- tisch wesentlich besser steu- ern, da es der individuellen Schmerz- und Entzündungs- kurve des Patienten angepaßt werden kann. Beim heutigen Behandlungsregime sei die Chronotherapie, die richtige Dosis zur rechten Zeit, von entscheidender Bedeutung.
So sollte in der Regel der Bechterew-Patient abends, der Polyarthritiker morgens und der Arthrotiker etwa ei- ne Stunde vor dem zu erwar- tenden Schmerzbeginn seine Dosis einnehmen. Der breite Dosierungsspielraum von 200 mg bis 2,4 g pro Tag erlaubt auch den breiten klinischen Anwendungsbereich von Ibuprofen in der Rheumato- logie von trivialen Arthro- seschmerzen bis hin zu schwersten Entzündungs- schmerzen bei der chroni- schen Polyarthritis.
Die Sicherheit des Medi- kaments im Vergleich zu an- deren nichtsteroidalen Anal- getika wird so hoch einge- schätzt, daß in USA, Eng- land, Irland und Holland Ibuprofen in Einzeldosen bis zu 200 mg rezeptfrei „über den Ladentisch" gekauft werden kann. Dr. Glyn N.
Volans, Direktor des Natio- nal Poisons Unit New Cross Hospital, London, einer Not- falleinrichtung für akute Ver- giftungen, sah bei Überdosie- rungen von Ibuprofen eine geringere Toxizität als bei an- deren Analgetika wie etwa bei Acetylsalicylsäure oder Paracetamol. Die wenigen Todesfälle, die weltweit be- kannt wurden, seien durch Interaktion mit anderen zu- sätzlichen Medikamenten, vor allem Acetysalicylsäure, zurückzuführen, meinte Dr.
Volans
Dr. med.
Cornelia Herberhold A-2814 (90) Dt. Ärztebl. 84, Heft 42, 15. Oktober 1987