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Hesse: Siddhartha - Interpretation und Analyse

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Academic year: 2022

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INHALT

1. DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK – SCHNELLÜBERSICHT

6

2. HERMANN HESSE: LEBEN UND WERK

11

2.1 Biografie 11

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund 16

Politische und wirtschaftliche Umbrüche zur Zeit

des Ersten Weltkrieges 16

Das Interesse an Mystik und fernöstlicher

Philosophie im frühen 20. Jahrhundert 18

2.3 Angaben und Erläuterungen zu

wesentlichen Werken 21

3. TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION

24

3.1 Entstehung und Quellen 24

3.2 Inhaltsangabe 31

1. Kapitel: Der Sohn des Brahmanen 32

2. Kapitel: Bei den Samanas 33

3. Kapitel: Gotama 35

4. Kapitel: Erwachen 37

5. Kapitel: Kamala 38

6. Kapitel: Bei den Kindermenschen 40

7. Kapitel: Sansara 41

8. Kapitel: Am Flusse 43

9. Kapitel: Der Fährmann 45

10. Kapitel: Der Sohn 47

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VORSC

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INHALT

11. Kapitel: Om 48

12. Kapitel: Govinda 50

3.3 Aufbau 53

Kompositionsstruktur 53

Leitmotive 54

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken 59

Siddhartha 60

Govinda 62

Vasudeva 64

Kamala 66

Kamaswami 67

Siddhartha (der Knabe) 68

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen 70

3.6 Stil und Sprache 75

3.7 Interpretationsansätze 79

Der Fluss – seine strukturelle Funktion 79

Siddhartha Projektion der Innerlichkeit 80

Die Kreissymbolik 81

Siddhartha und Govinda 83

4. REZEPTIONSGESCHICHTE

86

5. MATERIALIEN

91

Epiphanie in Siddhartha 91

Schrei nach Stille – der bis heute anhaltende Boom

fernöstlichen Denkens 92

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6. PRÜFUNGSAUFGABEN MIT MUSTERLÖSUNGEN

95

LITERATUR

102

STICHWORTVERZEICHNIS

107

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1 SCHNELLÜBERSICHT 2 HERMANN HESSE:

LEBEN UND WERK

3 TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION

1. DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK – SCHNELLÜBERSICHT

Damit sich jeder Leser in diesem Band zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, folgt hier eine Übersicht.

Im 2. Kapitel wird Hermann Hesses Leben beschrieben und auf den zeitgeschichtlichen Hintergrund verwiesen:

Hermann Hesse lebte von1877 bis 1962, u. a. in Calw und Mon-

S. 11 ff.

tagnola/Tessin.

In Siddhartha, seiner im Jahr 1922 erschienenen „indischen Dichtung“ (so der Untertitel), gestaltet Hesse anhand der Siddhartha-Figur den Weg eines Suchenden, der sich von Konventionen, Autoritäten und dogmatischen Lebensregeln befreit, um seinen ganz eigenen Weg zur Einheit mit sich selbst und mit der Welt zu beschreiten.

Der zeitgeschichtliche Hintergrund der Entstehungszeit des

S. 16 ff.

Romans (Niederschrift: 1919–1922) ist gekennzeichnet durch politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Diese Zeit des Umbruchs führte bei der aus dem Krieg heimkehrenden Generation zu einer allgemein gegenwärtigen Sinnsuche, die sich u. a. auf Antworten und Sinnmodelle aus Religion, Psychologie und fernöstlichem Gedankengut richtete.

Siddhartha– Entstehung und Quellen:

Hesses Roman Siddhartha entstand von Dezember 1919 bis Mai

S. 24 ff.

1922. Diese Zeit war geprägt von persönlichen Krisen wie Geld- knappheit, Trennung von der ersten Ehefrau und aus Deutschland heftiger Leserkritik an seinem Essay Zarathustras Wiederkehr (Ein

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HERMANN HESSE

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4 REZEPTIONS- GESCHICHTE

5 MATERIALIEN 6 PRÜFUNGS-

AUFGABEN 2.1 Biografie

2. HERMANN HESSE: LEBEN UND WERK 2.1 Biografie¹

Hermann Hesse 1877–1962

© ullstein bild

JAHR ORT EREIGNIS ALTER

1877 Calw (Baden- Württemberg)

Geburt am 2. Juli; zweites Kind des Mis- sionars Johannes Hesse und seiner Frau Marie, der ältesten Tochter des Indolo- gen und Missionars Hermann Gundert.

Staatsangehörigkeit russisch 1881–

1886

Basel Johannes Hesse unterrichtet bei der

„Basler Mission“ und erwirbt 1883 die Schweizer Staatsangehörigkeit. Her- mann ist ein willensstarkes, vielseitig interessiertes Kind – voll Fantasie, Ener- gie und Temperament, seine Erziehung pietistisch-streng. Aufgrund seines Eigensinns schicken ihn die Eltern 1881 in das Knabenhaus des Pfarrers Pfisterer.

4–9

1886–

1891

Calw und Göppingen

Besuch des Reallyzeums und der Latein- schule

9–14

1891–

1892

Maulbronn Am 15. September tritt Hesse in das berühmte evangelisch-theologische Klosterseminar unter Annahme der würt- tembergischen Staatsangehörigkeit ein.

Nach sieben Monaten Flucht am 7. März, um seine früh erkannte Neigung zur Dichtung gegen eine Theologenlaufbahn zu verteidigen.

14–15

1892 Bad Boll, Stetten, Cannstatt

Am 20. Juni Selbstmordversuch während einer Kur im religiösen Heil-Erweckungs- zentrum Bad Boll; am 22. Juni Überwei-

15

1 Vgl. Michels (Hrsg.),Leben in Bildern und Texte, S. 354–357; Michels (Hrsg.),Materialien Bd. 1, S. 49–55; Pfeifer, S. 43–70; Werner, S. 116–121.

SIDDHARTHA

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1 SCHNELLÜBERSICHT 2 HERMANN HESSE:

LEBEN UND WERK

3 TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION 2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

ZUSAMMEN-

FASSUNG Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918) waren von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen gekennzeichnet.

Die aus dem Krieg heimkehrende Generation suchte nach Antworten für das erlebte Grauen.

Erklärungsangebote lieferten Psychoanalyse, Marxismus, Religion, Philosophie, aber auch fernöstliches Denken.

Hesse thematisierte die Erfahrung der Polarität des Men- schen (der Mensch kann gut undböse sein).

Das Interesse an fernöstlichem Denken begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit Schopenhauer; in ihm manifestierte sich ein Ungenügen an Rationalismus und Positivismus der westlichen Naturwissenschaften.

In der Weimarer Zeit (1918–1933) kam es zu einem Boom der Neo-Mystik, an dem auch Hesse beteiligt war (als Au- tor und Rezensent).

Politische und wirtschaftliche Umbrüche zur Zeit des Ersten Weltkrieges

Die Entstehungszeit des Siddhartha (Niederschrift: 1919–1922) grenzt an eine Epoche, in der Deutschland von politischen und wirt- schaftlichen Umbrüchen gekennzeichnet ist.

Das Deutsche Kaiserreich (1871–1918) befand sich bis zum Ende des Ersten Weltkrieges unter der Regentschaft von Kaiser Wil- helm II. Hatte der Imperialismus seit den 1880er Jahren die Kon- flikte zwischen den europäischen Großmächten zunächst an die Außenbereiche der jeweiligen Herrschaftsbereiche abgeleitet, so

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HERMANN HESSE

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4 REZEPTIONS- GESCHICHTE

5 MATERIALIEN 6 PRÜFUNGS-

AUFGABEN 3.3 Aufbau

3.3 Aufbau

ZUSAMMEN- FASSUNG

Die Kompositionsstruktur ist an das Schema des Bil- dungsromans angelehnt: Siddhartha, ein begabter junger Mensch, entwickelt sich über Stufen, prägende Lebens- abschnitte und Wendepunkte, durch Prüfung und Not zur Reife und Erkenntnis seiner selbst.

Äußerlich gliedert sich der Roman in zwei Teile (Teil 1:

Kapitel 1–4, Teil 2: Kapitel 5–12), inhaltlich strukturiert ist der Entwicklungsgang jedoch in drei Teile gegliedert – in die „Welt des Geistes“ (Kapitel 1–4), die „Welt der Sinne“ (Kapitel 5–8) und die „Welt der Weisen am Fluss“

(Kapitel 9–12).

Leitmotive (z. B. dualistische Erfahrungen, Wiedergeburt, Tier- und Wassersymbole) sind konnotiert mit buddhis- tischen, hinduistischen und taoistischen Gedanken.

Zudem haben sie oft aus der Tiefenpsychologie herge- leitete symbolische Funktionen, die auf das Seelenleben des Protagonisten und dessen Entwicklung verweisen.

Kompositionsstruktur

Die Kompositionsstruktur des Siddhartha ähnelt dem Schema des Bildungsromans, das Hesse auch seinen Romanen Demian(1919) undDas Glasperlenspiel(1943) zugrunde legte. Ein begabter junger Mensch entwickelt sich über Stufen, prägende Lebensabschnitte und Wendepunkte, durch Prüfung und Not zur Reife und Erkennt-

nis seiner selbst. Das Grundthema dieserSeelenbiografiebestimmt Seelenbiografie

hier, typisch für Hesses Gesamtwerk, die Struktur der Dichtung: der Konflikt eines Einzelnen mit dem Bestehenden, seine Suche nach

SIDDHARTHA

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4 REZEPTIONS- GESCHICHTE

5 MATERIALIEN 6 PRÜFUNGS-

AUFGABEN

3.3 Aufbau

KOMPOSITIONSSTRUK TUR

Kapitel 1–4 Welt des „Geistes“

Leben im Elternhaus, unter den Samanas, beim Buddha

„Einheit“

Suche nach

„Einheit“

Kapitel 5–8

Kapitel 9–12

Welt der „Sinne“

Leben unter den „Kinder- menschen“ in der Stadt (Kamala und Kamaswami)

Welt der „Weisen“

(Fluss)

Leben beim Fährmann Vasudeva am Fluss

„Wo war der Kundige, der das Daheimsein im Atman [dem Le- benshauch, der wahren Substanz hinter den vergänglichen Din- gen] aus dem Schlafe herüberzauberte ins Wachsein, in das Le- ben, in Schritt und Tritt, in Wort und Tat?“ (S. 10)

Siddhartha erkennt Atman als geistiges und sinnliches Ich. Durch seine Suche erfährt er schließlich, dass die Dynamik zwischen Ge- danke und Erlebnis bzw. Handeln ein sich immer wieder ändern- des Bewusstsein erzeugt. Es ist Siddharthas Ungenügen an dem bloßen, von Autoritäten wie dem Vater, den Samanas oder dem Buddha vermittelten Wissen, das in ihm das Bedürfnis nach eige- nem Erleben und Erfahren weckt; erst die eigene Erfahrung, so seine Überzeugung, vermag den Weg zu wahrer Erlösung und Erleuch- tung zu eröffnen. Das zentrale Symbol indischer Religionen20, die

20 Vgl. zur indischen Symbolik Schneider, S. 6367, sowie Ganeshan, in: Michels (Hrsg.),Materia- lien Bd. 2,S. 225254.

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4 REZEPTIONS- GESCHICHTE

5 MATERIALIEN 6 PRÜFUNGS-

AUFGABEN 3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

S. 36 Zauber Maras Mörder, Tod, böses Prinzip Schleier der

Maja

Die Ursache dafür, dass der Mensch die göttli- che Einheit der zu einer Vielfalt entfalteten Welt nicht zu erkennen vermag, der Illusionszauber der Göttin Maja. Hesse schrieb dazu in einem Brief 1936: „Nach der indischen Vorstellung, die ich immer geliebt habe, ist das ganze Reich der Zeit und der Zahl, das Reich der Materie und der Quantität, nur ,Maja‘, Oberfläche und Scheinbild. Das wirklich Seiende steht dahinter.

Dorthin ziele ich.“27

5. Kapitel:Kamala

S. 41 Kamala Anspielung auf den indischen Liebesgott Kama S. 45 „das Baum-

besteigen“

Im Kamasutra, einem alten indischen Liebes- lehrbuch, die sechste von zwölf klassischen Umarmungen, wird im Stehen vollzogen.

S. 46 Kurtisane Geliebte an einem Fürstenhof, Prostituierte für die Oberschicht

Vishnu die zweite Gottheit der hinduistischen Dreieinig- keit

Lakschmi bei den Hindus die Göttin des Glücks und der Schönheit, Gattin des Vishnu

S. 51 Kamaswami Wie Kamala Anspielung auf Kama/Kamadeva, der alle Wünsche erfüllt, und Swami, Herr: der Herr der Wünsche, der Siddhartha alle seine materiellen Wünsche erfüllt.

27 Zitiert nach: Michels (Hrsg.),Materialien Bd. 1,S. 215.

SIDDHARTHA

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4 REZEPTIONS- GESCHICHTE

5 MATERIALIEN 6 PRÜFUNGS-

AUFGABEN 3.7 Interpretationsansätze

3.7 Interpretationsansätze

ZUSAMMEN- FASSUNG

Die strukturelle Funktion des Flusses als ‚Stillstand in der Bewegung‘

Die äußere Handlung als Projektion einer seelischen Ent- wicklung

Ganzheit und Glück und die Kreis- und Spiralsymbolik Siddhartha und Govinda

Der Fluss – seine strukturelle Funktion

In seiner ausführlichen Analyse des Romans,Siddhartha – Die Land- Fluss: Stillstand in der Bewegung

schaft der Seelebetitelt, legt Theodore Ziolkowski besonderen Wert auf die Funktion des Flusses. Der Fluss steht für die Vereinigung aller Gegensätze, für Stillstand in der Bewegung und Vollendung (vgl. Kapitel 3.3):

„Mit dem Fluss fand Hesse ein perfektes Symbol für seine eigene Anschauung. Demians Abraxas, Harry Hallers Magisches Thea- ter [im Roman Der Steppenwolf] und noch das Glasperlenspiel sind alles Symbole für genau dieselbe Idee; aber es sind erfun- dene oder esoterische Symbole, die einer Erklärung bedürfen, während das treffende und bezeichnende Symbol des Flusses dem Leser sofort einleuchtet. Aber Hesse begnügt sich nicht al- lein mit der symbolischen Funktion des Flusses. Er verwendet ihn außerdem noch als zentrales strukturelles Element. (...) Nur mit Hinblick auf den Fluss lässt sich überhaupt feststellen, dass die drei Zeitabschnitte [1. Siddharthas geistiges Leben zuhau- se, bei den Samanas und bei Buddha, 2. sein sinnliches Leben in der Stadt und 3. sein Leben am Fluss] gleich lange dauern.

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