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Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Emmanuel M. Papper

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© Anästhesiologie & Intensivmedizin 2003, 44: 236 DIOmed-Verlags GmbH.

236

VERBANDSMITTEILUNGEN

(12.07.1915, New York – 03.12.2002, Miami)

Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Anästhesio- logie und Intensivmedizin seit dem Weltkongreß der WFSA in Hamburg (1980).

Professor Papperwurde von seinen vielen Freunden in aller Welt "Manny" gerufen, seine Schüler nannten ihn respekt- voll "the last giant in American anesthesiology". Er gehörte zu der Generation europäischer noch lebender Anästhesie- Pioniere eines Torsten Gordh(Stockholm) und Jean Lassner (Paris).

Schon unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Manny Papperbei Emery A. Rovenstine in New York in die moderne Anästhesie eingeführt und bereits 1952 auf den neu errichteten Lehrstuhl an der Columbia-University in New York – dem vierten in den USA – berufen. Unter sei- ner Führung entwickelte sich sein Department in den 50er Jahren zu einem Mekka der noch in den Kinderschuhen steckenden akademischen Anästhesiologie. Es hieße, "Eulen nach Athen tragen", sollte hier eine Würdigung seines wis- senschaftlichen Werkes versucht werden. Pioniere unseres Faches aus Europa – hier seinen nur Otto Mayrhofer, Wien, und Martin Holmdahl, Uppsala, genannt – hatten in der frühen Nachkriegszeit das Glück, in Columbia eine klinische und wissenschaftliche Ausbildung auf hohem Niveau zur erhalten. Aus seiner "Schmiede" gingen 43 "full professors"

hervor, darunter so bedeutende Kliniker und Forscher wie Richard Kitzan der Harvard-University,Ronald I. Katzan der UCLA, Shih-hsun Ngai an der Columbia, Duncan Holadayan der University of Chicago und Robert M. Epstein an der University of Virginia. Sein Einfluß auf die nächste Generation der Anästhesisten war überragend. So konnte auch ein ungewöhnlich hohes Maße an Ehrungen nicht aus- bleiben. Manny Papper war mehrfacher "europäischer"

Ehrendoktor der Medizin: der Universitäten Turin, Uppsala und Wien – und "seiner" Columbia Universität, die ihm den akademischen Grad eines "Doctor of Science" verlieh und

einen Stiftungs-Lehrstuhl einrichtete, der seinen Namen trägt. Viele weitere Ehrungen auf allen Kontinenten, die hier nicht gewürdigt werden können, folgten.

Obwohl die aktive anästhesiologische Karriere durch die Berufung an die University of Miami als Dekan der Medizinischen Fakultät und Vizepräsident der Universität für medizinische Angelegenheiten 1969 endete – eine Aufgabe, die er 11 Jahre wahrnahm – blieb Manny Papper weiterhin und bis zu seinem Tode unserer Disziplin, seinem Department und besonders den Studenten und jungen Ärz- ten als Lehrer und Forschungs-Organisator eng verbunden.

Diese zweite Karriere als Dekan – eine dritte sollte ab dem 69. Lebensjahr noch folgen – war vor allem ausgefüllt durch die Förderung der Grundlagenwissenschaften insbesondere der klinischen Immunologie und Molekularbiologie, die umrahmt worden ist von einer ausgiebigen Vortragstätigkeit im In- und Ausland. Herausragende Anliegen waren ihm nachdrücklich hinzuweisen auf die Notwendigkeit einer Hightech-Forschung und die Forderung nach "leadership"

für die Zukunftssicherung unserer Disziplin.

In dieser Zeit entstand auch die bis in die letzten Lebens- jahre andauernde tiefe und sehr persönliche Freundschaft zwischen der Familie Pat und Manny Papperund uns drei Stoeckels.

Selbst Manny’s dritte Karriere, die nach der Entpflichtung als Dekan 1981 begann, ist überaus kennzeichnend für die- sen "leader". Lassen wir es ihn mit seinen eigenen Worten in den autobiographischen Memoiren mit dem poetischen Titel

"The Pallate of my Mind" sagen: This phase of life is a diffi- cult one for many after being a leader. I found it quite com- fortable and easy because the key to happiness is to have one’s mind engaged and to be busy and also to of "use". The utilitarian aspect of post power positions is an extraordinary interesting one and needs to be understood by many people who retain their mental, emotional, and physical agility and other abilities but who no longer have power. It is much more interesting in many respects to be of use and have influence than to have power.

Diese seine Lebensphilosophie galt auch jetzt der engen Verbundenheit mit unserem Fach.

Im Alter von 74 Jahren schloß er ein reguläres fünfjähriges Studium der englischen Literatur mit einer Dissertation

"The Conquest of Pain" ab. Am 75. Geburtstag 1990 erfolg- te die Promotion zum "Ph.D.". In größerem Rahmen erschien diese Arbeit 1995 als Buch mit dem Titel "

Romance, Poetry, and Surgical Sleep –Literature Influences Medicine". Eine kurze schwere Erkrankung nahm Manny Papperaus vollem Leben.

Die deutsche Anästhesiologie, die ihn für sein Lebenswerk geehrt hat, neigt ihr Haupt vor einem Großen unseres Faches – einem Mann von intellektueller Größe, mensch- lichem Format, Humanismus, Humor und nie versiegendem Enthusiasmus.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.Horst Stoeckel, FRCA Bonn, im Januar 2003

In memoriam

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Emmanuel M. Papper

236 Verband Papper 13.10.2003 13:45 Uhr Seite 236

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