Das Zyklotron
Abbildung 1: Schematischer Aufbau In einem Zyklotron wird ein, in einer Io-
nenquelle erzeugtes, positives Ion, meist Pro- ton in dem elektrischen Feld zwischen den D-f¨ormigen Dosen beschleunigt. Diese Dosen sind hohle Metallhalbzylinder, die senkrecht von einem starken Magnetfeld durchsetzt wer- den. Wenn die Ionen sich in diesen Do- sen befinden, dann sind sie in einem fara- dayischen K¨afig und gewinnen keine kineti- sche Energie, werden aber auf eine Kreis- bahn gelenkt. Verlassen sie die Dose wer- den sie durch das zwischenzeitlich umgepolte E-Feld wieder beschleunigt. Das E-Feld wird technisch durch eine Wechselspannung reali- siert, welche mit der Frequenz f umgepolt wird.
Ansatz
FL =FZ → mvr2 =qvB
Abh¨angigkeiten
f ∼r und v ∼r und f ∼ T1
1. Je gr¨oßer die Geschwindigkeit v ist, umso gr¨oßer ist der Radius 2. Je gr¨oßer die Frequenz, umso kleiner die Umlaufdauer T
3. Da die h¨ohere Geschwindigkeit v mit einem gr¨oßeren Radiusr einhergeht ist die Umlaufdauer T konstant, d.h. das Umpolen der Spannung kann immer mit der gleichen Frequenzf erfolgen.
Spezielle Anwendungen
Siehe hierzu Abitur 2008 LK-Vorschlag 2: Aufgabe 1f
Wenn die Protonen sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen, muss man relativistische Effekte ber¨ucksichtigen. Diese f¨uhren dazu, dass Teilchen mit einem Zyklotron obiger Bauart (auch bei ggf. vergr¨oßerten Abmessungen) nur auf eine bestimmte maximale Energie beschleunigt werden k¨onnen, weil sie, wie man sagt
”aus dem Takt“ geraten. Erkl¨aren Sie, welcher relativistische Effekt in diesem Fall eine entscheidende Rolle spielt. Erl¨autern Sie qualitativ, warum die Proto- nen ”aus dem Takt“ geraten und daher nur auf eine bestimmte maximale Energie beschleunigt werden k¨onnen.
1. Mit wachsender Geschwindigkeit v muss dynamische Masse ber¨ucksichtigt werden 2. Umlaufdauer gem¨aß T = 2πmqBp nicht mehr konstant sondern w¨achst mit Masse
3. Protonen erreichen den Spalt nicht mehr zu dem f¨ur die optimale Beschleunigung g¨unstigsten Zeitpunkt, sondern kommen versp¨atet an
4. Werden weniger beschleunigt bzw. werden gebremst, wenn sie bei umgekehrter Polung der Wech- selspannung den Spalt erreichen → Maximum der Energie der Protonen vorhanden!
Aufgaben
Warum wird das klassische Zyklotron f¨ur Elektronen kaum verwendet?
(Das klassische Zyklotron funktioniert nur, solange die geladenen Teilchen keinen nennenswerten Massenzuwachs durch die Beschleunigung erfahren. Generell gilt, dass bei Geschwindigkeit von etwa ¨uber 0,1 c der Massenzu- wachs zu ber¨ucksichtigen ist.)
Ab welcher Beschleunigungsspannung muss der Massenzuwachs ber¨ucksichtigt werden?
(eU =12mv2→U = 2.6kV)
Zeigen Sie, dass die Umlaufdauer im Zyklotron unabh¨angig vom Radius der Kreisbahn ist.
Ansatz: FL=FZ
Zus¨atzlich: v= st undU = 2πr v=st →v=Ut =2πrt
vt= 2πr t= 2πrv
Daraus folgt, dass f¨ur die Umlaufdauer gilt:T =2πrv →F¨ur einen Halbkreis gilt: t= πrv