Zu meinem Aufsatz „Die Paradiesbäume''.
(ZDMG. 79, lll ff.)
Von einem Kollegen werde ich freundlichst darauf auf¬
merksam gemacht, daß P. Dhoeme in Revue Biblique 1907,
271 ff. bereits Tammuz und NingiSzida als Symbole des „arbre
de vie" und des „arbre de v6rite" erklärt und aucb mehrere
Stellen der Gudea-Inschriften zum Beweise herbeigezogen hat,
besonders die Ausdrücke gis-ti und gis-kd-an-na. Der fran¬
zösische Kollege bat mir dann auf meine Bitte den mir un¬
bekannten und unzugänglichen Aufsatz zur Verfügung gestellt.
Ich möchte hier auf seinen Aufsatz besonders aufmerksam
machen und mein Bedauern darüber aussprecben, daß ich ihn
übersehen babe. A. Ungnad.
Zeitschrift d. D.M.G., Neo« Folge Bd. V(Bd. 80). 14
Anzeigen.
Edgebton, Franklin, The Panchatantra Reconstructed. An
Attempt to establish the Lost Original Sanskrit Text of
the Most Famons of Indian Story-Collections on the Basis
of the Principal Extant Versions, Text, Critical Appara¬
tus, Introduction, Translation. 2 Vols. (= American
Oriental Series, Vob. 2, 3). Published by the American
Oriental Society, New Haven, Connecticut, U.S. A. 1924.
In meiner Besprecbung der Arbeiteu Joh. Hertel's zum
Pancatantra (Deutsche Literaturzeitung 1910, Sp. 2758 f.) sagte
icb, daß das von Heetel entdeckte, berausgegebene und über¬
setzte Tanträkbyäyika zwar „der älteste und authentischeste
auf uns gekommene und bisher aufgefundene Text
des Pancatantra", aber nichl „der alte Urtext des Pancatantra"
genannt werden kann. Ich fügte binzu: „Ob aber, wenn Avir
die Quelle bätten, aus der die Auszüge Sömadevas und Kse¬
mendras geflossen sind, oder wenn wir die Vorlage der Pablawi-
Übersetzung oder den Text besäßen, aus dem das südliche Pan¬
catantra abgekürzt isl, auch dann nocb das Tanträkhyäyika
„die älteste und authentischeste Fassung" wäre, muß dahin¬
gestellt bleiben. Das Tanträkhyäyika ist ein alter Text, der
gewiß zu den ällesten Fassungen des Pancatantra gehört, aber
es ist nicht „das Ur-Paficatantra" ". Ich gab damals der Hoff¬
nung Ausdruck, daß dieses „Ur-Paiicatantra" noch einmal ge¬
funden werden könnte. Diese Hoffnung bat sicb bisher nicbl
erfüllt. Aber der amerikaniscbe Indologe Edgeeton bat den
kühnen Versuch unternommen, auf Grund der vorbandenen
Pancaianlratexte dieses „Ur-Pancatantra", so weit es möglich
ist, wieder herzustellen.
über die Methode, deren er sich bei diesem Versucbe
bediente, gibt E. in der Einleitung (Vol. II, pp. 1—208) genaue