• Keine Ergebnisse gefunden

(1)Aus einem Schreiben des Dr

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)Aus einem Schreiben des Dr"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Aus einem Schreiben des Dr. Sprenger. 597

Constanlinopel zusammengebrachle Sammlung jener Calaloge iu einem Quarl- band von fast 400 Blättern zur freiesten Verfügung, die ieb bis auf den letzten Bucbstaben benulzte. Sie ergänzen , was mir an der in Wien gesam¬

melten Anzahl abgeht.

Zweitens aber setzte ich voraus, dass man hi Constanlinopel schwerlich mit dieser Arbeit Zustandekommen werde , theils um der Schwierigkeiten an sicb willen, tbeils auch, weil die Herren Gelehrten daselbst überhaupt sehr schläfrigen Temperaments, zumal einem Cataloge gegenüber, zu sein scheinen.

Die Richtigkeit meiner Voraussetzung erhält bereils ihre Bestätigung. Freiherr von Schlechla-Wssehrd sagl geradezu im neuesten (3.) Heft Bd. Vll der Zeit¬

schrift S. 404: „Der versprochene Catalog der sämmlliehen ijlfenilichen Biblio¬

theken von Stambul schreitet nur langsam vorwärts und dürfte wohl kaum je ganz zu Stande kommen". Ungestört habe icb Alles zur Verwirklichung meines Vorhabens gelhan. Bereits der achte Catalog ist für die erste Hälfte des siebenten und letzten Bandes des Hadschi Chalfa in Druck voll¬

endel, und da das sämmtliche Material bereit liegt und der Druck ungestört fortgeht, so hoffe ich jenem Versprechen der türkischen Hauptstadt zu Hilfe zu kommen, eine nicht eben leichte Arbeit, da in diesen Catalogen leider zu oft nur nach den peinlichsten Bemühungen die von den einheimischen Ab¬

schreibern verballhornten Wörter und Naraen hergestellt und für unsern Ge¬

brauch zugänglich gemacht werden können.

Icb bielt diese Notiz für nolhwendig, damit man bei uns das Stecken¬

bleiben des Unternehmens in der Metropole der Osmanli weniger bedaure uud diese erfahre, dass das Abendland in ihrem Interesse eifriger ist als sie selbst.

Aus einem Sclireiben des Dr. Sprenger

an Prof. Rödiger.

Calcntta, 16. Mai 1853.

Orientalische Sludien werden mit jedem Tage interessanter, der Osten und Westen treten sich immer näher in ihren politischen uod Civilisa- tiotts-Bedürfnissen. Die spröde Abgeschlossenheit und Selbstgenügsamkeit des Islam ist allenlhaiben gebrochen und es entwickelt sich ein neues Leben, das sich im Ganzen zwar nach europäischem Vorbilde geslaltel, in einzelnen Theilen des Orients jedoch , die nicht unmittelbar unter europäischem Einfluss stehen, mit vieler Selbständigkeit. Talcntreiche^Männer haschen dort freilich oft zu sehr nach dem Neuen , wäbrend die Bigotten nicht über den engen Kreis scholastischer Gelehrsamkeit hinaus sehen , (JcV ibnen von ihren Vätern gezogen worden isl und der sicb seit sechshundert Jahren von Jahr zu Jahr verengert hat, sie kennen und schätzen nur die Wissenschaft der letzten Periode , in welcber der Islam erstickte. So weit sind sie von allem histori¬

schen Geiste entfernt, dass selbst Bn|iüri und andere Traditionslebrer an¬

gelesen bleiben. Unter diesen Verhältnissen müssen europäische Orientalisten als Vormünder des zu neuem Leben erwachenden Orients arbeiten und die Litterutursehälze der erslen und zweiten Periode . wo noch historische An-

(2)

598 Aus einem Schreiben des Dr. Sprenger.

schauuDg vorherrschte, pflegen und bewahren. Freytag's Hamäsah, Kose¬

garten's 'fabari und Kitäb al-aghäni sind wichtige Arbeiten in dieser Hichtung, an welche sich bald andere ansehliessen mögen, z. B. die angekündigte Aus¬

gabe der Sirat ar-rasül von Ibn Ishacj Ich hotl'e, die Herausgeber haben Suhaili's Commentar dazu;^denn ohne denselben benutzen zu können wäre es kaum ratbsam , sich an das Unternehmen zu wagen. — Ich habe in Delhi die Geschichte der Eroberung Syriens von Abu Ismä'il Näh bin 'Abdalläh

aufgerunden. Sie wurde ursprünglich zu Ende des 2. oder Anfang des'

3. Jahrb. H. verfasst und dann von Abu'l-Hasan 'Ali Baghdädi, einem Schüler des al-Walid bin IJammäd , redigirt. Das ,Ms., das ieh von diesem werth¬

vollen Werke besitze, wurde im 6. Jabrb. H. geschrieben, aber es fehlen darin einige Blätter. Es wurden mir auch zwei Exemplare der |>l«v.il ^y*^

des Pseudo-Wäkidi gelieben, nnd ich habe diesen ganzen Apparat meinem Freunde Mr. Lee zur Herausgabc überlassen. Vom Pseudo-Wäkidi sind 50 Seiten gedruckt, und der Druck des Abä Ismä'il wird gleichfalls näcbstcus begonnen werden. — Das Wörlerbuch der technischen Aasdrücke v_3Lw>^

i-il t-i.,<Mt igt angefangen, schreitet aber langsam fort. Es ist eine wahre Encyelopädie aller dialektischen Wissenschaften der Muhammadaner uud wird für Orientalisten sebr nützlicb seyn. — Jeb weiss nicbt, ob Sie die 2üUa{

kennen. Es ist das vollständigste biographische Werk über die Begleiter Mubammad's , 'deren es beinahe 10,000 aufzählt Es ist uns glücklicher Weise gelungeo, zwei vollständige Exemplare aufzutreiben; Eins ist hier, das andere erwarten wir, und sobald e; Ankommt, werden wir zur Herans¬

gabe des Werkes schreiten. Es ist meine Absiebt, als Anbang einen Index der iu dem jLü«! der sechs kanonischen Traditionen-Sammlungen und in andern alten Werken enthaltenen Eigennamen beizufügen. Diese Arbeit wird nicht nur die Geschichte sondern auch die Litteratur der ersten drei Jahr¬

hunderte fester begräaden. Der Werth einer Tradition (und in der ältesten Zeil wurden alle Wissenschaflen in der Form von Traditionen gelehrt) hängt ganz und gar von dem Werlbe der Gewährsmänner ab , den wahren Wertb der Gewährsmänner aber kann man weit sicherer aus Vergleichung der auf ibnen beruhenden Traditionen als aus Biographien ermitteln , und eine solche Vergleichung ist ohne einen umfassenden Index unmöglich. — Capt. Haye»

wird den Ibn Miskawaib (H. Kbalifah Art. ^^Li>'^t wAjtk^'

Vel. II. p. 476} herausgeben. Dies ist eine fdr die Bedürfnisse der Muham¬

madaner berechaele Bearbeitung der Ethik des Arisloteles in kürzerer Fassung und ohne Beimischung des mystischen und religiösen Elements, das wir in den

^^L> ^bl^I Enden. Es wäre sebr zu wünschen , dass dieser Arbeit die Herausgabe des Bostän des Abu Lall Samarqandi folgte , welches Bucb die anf Ethik bezüglichen Traditionen enlbält und daher uns einen BegriCf von der Sittenlehre giebt, wie sie zur Zeit des Muhammad und unmiltelbar nacb ibm war (ich sage: nach ihm, weil ich nicht alle Traditioaen für echt halte).

t) Ihn Hisäm. R.

2) Siehe H. Kbalifah Nr. 810 (Vol. I. p. 323 d. Ausg. von Flügel). R.

(3)

Berichtigung zu S. 168. 599

Ich fiirchte aber , es werden sich keine guten E.teinplare finden ; ich weiss nur von zweien — eins zu Lucknow und eins in Kalkutta , und das erstere taugt nieht viel. — In Delhi ist eine sehr gute Ausgabe des Miskät mit An¬

merkungen erschienen (576 SS. in folio). Sonst hat die Presse der Einge¬

borenen letzthin nicbts Erhebliches geleistet. — Ich habe zehn E.\x. des Baidhawi kommen lassen , die Ausgabe wird sebr bewundert wegen ibrer Schünheit und Correctbeit. — Wenn Hr. Wright an die Herausgabe des Kamil des Mubarrad kommt, so kann icb ihm ein Exemplar leiben.

Berichtigung zu S. 16S.

Herr Redacteur!

Mit grosser Theilnahme habe ich unsres M. Müller scböne Mittbeilung über die in Caleutta vorbereitete Ausgabe der Mahäbhäshya gelesen (im 2ten Heft dieses Jahrgangs S. 162 B'.). Ich bin überzeugt, dass trotz der Weit¬

läufigkeit und etwas byperpbilologischen Spitzfindigkeit der indiscben Gramma¬

tiker uns hier eine Fundgrube für tiefere Erkenntniss des Sanskrit sowohl als selbst linguistische Speculationen eröffnet wird, welche von nachhaltiger Bedeutung sein wird. Um so unangenebiner ist mir eine Stelle in dieser Millheilung, welche, wie mir scbeint, von unserm Freund missverslanden, leicht

•dazu dienen könnte , die Meinung über den Werth der grammatischen Specu¬

lationen der Inder berabzustimmen. S. 168 heisst es nämlich: „Die Umgangs¬

sprache (bhäshä) erklärt Nägeja als die , welche im Verkehr erwachsener Leute, welche Befehl erbalten oder ertheilen, vorkommt". Der Sanskritle.xt, welchen die Note mittbeilt, laulet: bhäshä prayojyaprayojakavfddbavyavaa- häras talra prayujyamänänäm ily arthah. In dieser Stelle hat aber pra yuj die Bed. „gebrauchen", daun „nennen" ; wörtlich: „bhäshä i^t alter Gebrauch des das zn Gebraueheode Brauchenden in den darin gebraucbt werdenden", oder deutlicher: „alter Gebraucb des das Auszudrückende Ausdrückenden in den in ibr (nämlich in der bhäshä) ausgedrückt werdenden", d. b. einfach:

die gewöhnliche Sprache ist diejenige, in welcber für das, was man sagen will, nur solche Wörter gebraucht werden, welche durcb hergebrachte Praxis als Ausdrücke für die Gegenstände, welche sie bezeicbnen sollen, fixirt sind.

Was unmiltelbar folgt „ dass nämlich Nägcfa bemerke , dass man nur im Veda auf den Accent Rücksicht nehme, nicht im weltlichen Verkehr" be¬

zieht sieb wobl nur auf die graphische Darstellung des Accents. Denn es werden von den indischen Grammatikern bekanntlich mehrfach Differenzen zwischen dem vedischen und gewöhnlichen Accent namhaft gemacbt.

Zur Antwort.

Die in dem lelzlen Hefte dieser Zeitschrift befindliche Abhandlung des Herrn Dr. Müller in Oxford enthält einige Stellen (p. 296—297. 312—313).

die gegen mich gerichtet sind , nnd mich zu einer kurzen Antwurt veranlassen.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ich werde beschreiben, wie moderne Methoden der Hamiltonschen Dynamik (Floer Homologie) verwendet werden können, um dies zu beweisen. Felix Schlenk (Université Libre

3.1.4 Soziale Probleme als Gegenstand der Sozialen Arbeit

Ausgehend von dem Verständnis Sozialer Arbeit als einer Menschenrechtspro- fession zeigt die Autorin auf, welchen Beitrag die Disziplin und Profession zur Verwirklichung

Shortly before the end of this chapter (p. Al)mad al-Hamdäni is known as a learned Shi'ite biographer, historian and writer. the Tälibid to whom this chapter is

%FS &#34;OGBOH EFO EBT +PIBOOFTFWBOHFMJVN NJU EFN H¶UUMJDIFO -PHPT TFU[U M¤TTU EJF KPIBOOFJTDIF &amp;UIJL BVŸFSEFN WPO WPSOIFSFJO OVS BMT ͦDISJTUPMPHJTDI LPO [JQJFSUF &amp;UIJLͤ

Es ist zu bemerken , dass Babylon und Borsippa sehr häufig zusammen erwähnt werden , und dass Nebuchadnezzar in seiner Votivtafel diese Städte fast auf gleichem Kusse behandelt.

den Namen eines christlichen Heiligen, — vielleicht auch den einer. Kirche oder eines wunderthätigen Heiligenbildes —

In the wholly altered conditions of the post second world war period, a number of third world countries, plus Japan that could arguably be regarded as a