• Keine Ergebnisse gefunden

(1)534 Zur Chronik des Jacob von Edessa

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)534 Zur Chronik des Jacob von Edessa"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

534

Zur Chronik des Jacob von Edessa.

(ZDMG. 53, 261 ff.) Von Siegmnnd Fraenkel.

Zu der äusserst dankenswerten Publikation des Herm Brooks

gestatte icb mir die nachfolgenden Bemerkungen.

S. 206 1. 12 links hat die Handschrift ^V|^y )Qa>o .

Pür das zweite Wort schlägt Herr Brooks in der Anmerkung 3

die Lesung Jyi vor und übersetzt auch demgemäss „and assigned

money to the churches". Die LA. der Handschrift ist aber ganz

richtig und das Wort ist auch sonst im Syrischen zu belegen, wenn

es auch bislang verkannt und in unseren Wörterbüchern nicht ein¬

mal gebucht ist. Joh. Ephes. Eccles. histor. ed. Cureton S. 10 1. 9

heisst es in derselben Verbindung ooO) T,^»-tV J-»*JO. Auch in

der Glossensammlung des Bar Bahlul (572) finden wir jjOjj

X.SJuoJ! . Das erklärt Payne-Smith 892 als Korraption des

sonst als Jj?o» — in specifischer Bedeutung — richtig überlieferten

öcoQtd. Da aber das Wort nun schon wenigstens zweimal auch in

der Litteratur nachweisbar ist , so ist eine Verderbnis dieser

Art schwer anzunehmen. Vielmehr ist jenes Wort und unser |.,Vj..i

(l^'^l) Transskription des aus dem Lateinischen diarium in das

Spätgriechische gewanderten öiüqwv „Sold" (Ducange, Gloss, med.

et infini. Graec. 298).

Das in der nächsten Zeile stehende Jfc^aaVjJ überträgt der

Herausgeber durch „to the widows". Das ist nicht ganz korrekt;

denn dem Zusammenhange nach —• es ist vorher und nachher von

Wohlthaten die Rede, die der Kaiser der Kirche erweist — können

hier gewiss nur die XTjQcti in kirchlichem Sinne in Prage kommen.

Unsere Wörterbücher haben zwar diese besondere Bedeutung unter

j K\y> 4^ nicht verzeichnet; vgl. aber z. B. Barhebraeus Nomocanon (ed. Bedjan) S. 97 1. 8 0".

S. 307 1. 3 rechts ist der richtige Name boo»«!0»)(' aus der

leichten Verstümmlung 6oo»i*0»j/ ohne Weiteres herzustellen; vgl.

Nöldeke, Sasaniden 393.

(2)

Fraenicel, Zur Chronik des Jacoh von Edessa. 535

S. 323 Anm. 2 nimmt der Herausg. Anstoss an dem Texte

306 1. 12 links J^j Jfcojt |.JDoVj )n\?0 ^ ^poXo^O) JoO) \KS3 p

und meint, dass wohl korrumpiert sei. Die LA. ist aber

ganz in Ordnung, und es liegt hier nur die genaue Nachahmung

des griechischen ayziv vor, das bei Altersangaben gern gebraucht

wird (to Smaxov tzog äyeiv). Hier ist etwa f\'^\<r\ « zu ergänzen.

Die scharfsinnigen Ergänzungen des Herausgebers haben auch

die lückenhaft überlieferten Stellen verständlich gemacht. Nur an

seiner Herstellung von S. 306 1. 2 links könnte man vielleicht

Anstoss nehmen. Für jLov,^|fco würde man jedenfalls jLlQ^Jbo

oder jJ.v;^j6o erwarten. —

Nicht ganz so gut vrie mit seinem syrischen Texte ist der

Herr Herausgeber mit einem arabischen Stücke fertig geworden,

das er am Schlüsse giebt. Ich gestatte mir zunächst einen Passus

aus der Vorlage in das Arabische zu transskribieren.

S. 308 1. 9: '-■HV- ^, ü>-<^J^5 J^*}

^^iL* J^! ^.,yyü !j ^^b ^\ ^y,^ ^^\J>J\

^ÜÜb lAxAS 6!^ Jä;^J^ ^^j^ J-i^ J-^^ O*''^ o^i'^^

0>juo ^yi ,>jL*Jt ^fIL.*xs jj^l 0>y-s=:^ Ciji ijrJ'

a^t ^^y. c)' 'JJ^ ^ ^' cri^i -1^5 L5^'

j-Uij y^! Lixj U)^ ^\ Äiiäj ^ytf.L^i V^-^

Die Rede ist von einem aussergewöhnlich starken Sternschnuppen¬

fall. Der Herausgeber übersetzt nun den transskribierten Passus

(S. 324): ,And learned and holy men in particular James of Edessa

and Moses the son of al Hugr wrote with regard to them what

was said at the time by those natural philosophers, who teaCh that

they are vapour And then the questioner asked

them : And they could not then return any answer

at all, but were reduced '

Darnach würden also Jacob von Edessa und der andere ^Jjt/«

(j«jJ»Js die Lehre der Naturphilosophen auch auf dieses Ereignis

haben anwenden wollen und erst durch Einwürfe unbequemer Prager

zu dem Ausspruche: „Gott thut, was er will" gezwungen worden

sein! — Es ist schon a priori nicht sehr wahrscheinlich, dass

Michael Syrus einen solchen in seinen Augen gewiss für jene von

ihm verehrten Männer nicht rühmlichen Vorgang überliefert hätte.

Dazu aber thut die Übersetzung des Herrn Brooks der Sprache

mehrfach Gewalt an. Er hat verkannt, dass ^.^b (1. 10) hier die

direkte Rede einleitet und dass ^\ sich nur auf die Gegen -

35*

(3)

536 Fraenkel, Zur Chronik des Jacob von Edessa.

wart bezieht. Dann hat er >5JO).. wohl als ^.^jj^ (von ^_J0^)

verstanden und ihm die Bedeutung ,lehren" gegeben, die es nicht hat.

Es ist aber als ^.^^lN-jj zu transskribieren imd bedeutet eigentlich

,^faseln*, das in wissenschaftlichem Sprachgebrauche gern von ver¬

kehrten Ansichten gebraucht wird.

Zu übersetzen ist demnach: „Und die heiligen Lehrer (^jLxxi

— J<o>\v^ nicht „ learned') namentlich Jakob von Edessa und

Moses schrieben darüber: „Was sagen nun jene Naturforscher, die

da faseln, dass sie u. s. w. Jetzt mag sie einmal Jemand fragen *) :

„Woher steigt denn u. s. w.' Und da sie nun nicht eine

einzige Antwort geben können 2), so werden sie etc '

Abgesehen von dieser Hauptstelle hat HeiT Brooks auch in

dem Vorhergehenden Einiges verkannt resp. ungenau wiedergegeben.

Er übersetzt s^f .nsm i . durch „shot or moved'. ,n' „^

ist aber hier nur eine Erklärung des ungewöhnlichen Ausdruckes

und steht so wie weiter unten wwl^/- Es verdient aber jenes

besonders angemerkt zu werden , weil unsere arabischen Wörter¬

bücher es wenigstens in der Bedeutung „fliegen" bisher noch nicht verzeichnen. Ob sie sich von icLixi „Pfeil" herschreibt oder hier eine Anlehnung an .'s»i vorliegt?

Jwr\ / '>\f> -fO) übersetzt Herr Brooks durch „in e very-

part of the sky". Doch ist in jener Bedeutung im Arabischen

nicht zu belegen. Zu. lesen ist wohl ^;jO , d. i. ^Ji ,

n^ ^^^ n '^J^JJJa •^♦«^ Übersetzt Herr Brooks durch :

„moving about quickly and rapidly'. Die Bedeutung „quickly"

für li'uo^b ist nicht nachzuweisen. Die Stelle scheint nicht ganz

in Ordnung. Ob vielleicht mit 'il^ hier das Sternbild des grossen

Bären gemeint ist? Das würde zu dem im Folgenden erwähnten

nördlichen Sternliimmel stimmen. In würde dann ein

charakteristisches Stembild des südlichen Himmels zu suchen sein.

Die Übersetzung von ^jti! ^^-^1 JC* durch: „since the

creation of the world' ist nicht zu rechtfertigen. Zu bemerken

ist. dass hier in einer Bedeutung steht, die für syiisches )cJ^

(und hebräisches cVr) gilt, aber im Arabischen nicht gebräuchlich

ist. Es bedeutei .malte Zeit'. Die — immerhin etwas eigentüm-

1) Zu lesen ist wolil:

2) Lies

(4)

Fraenkel, Zur Chronik des Jacob von Edessa. 537

liehe — Phrase ist also etwa zu übersetzen : , Seit unvordenMichen

Generationen'. —

leb benutze diese Gelegenbeit, um noch einmal auf meine

Gegenbemerkungen zu Herrn Brooks' Noten (oben S. 259) zurück¬

zukommen und zu erklären, dass ich meinen Widerspruch gegen

die „Syrer' und Herrn Brooks' Erklärung nach nochmaliger reif¬

licher Erwägung nicht mehr mit Sicherheit aufrecht erhalten möcbte.

Ich habe nicht genügend beachtet , dass gerade die Syrer von

jeher wanderlustig gewesen sind und sich in weiter Peme von ihrem

Vaterlande anzusiedeln pflegten (Mommsen, Röm. Gesch. V, 467,

Ajim. 2; Mordtmann, ZDMG. 41, 303). Herr Brooks hat zwar

aucb nicht erklärt, auf welche Weise die Eroberer die Herkunft

der Bewohner der fremden Städte feststellten, aber hierfür darf

man wohl an die genauen Steuerlisten der Byzantiner erinnem. Da

so die Nachricht unseres Chronisten nicht direkt Unmögliches

erzählt, so dürfen wir sie, trotzdem uns sonst nirgends etwas Ähn¬

liches überliefert wird, nicht ganz zurückweisen und die J. .V<>po

des Codex können in ihrem Rechte sein.

(5)

538

Schiismus und Motazilismus in Basra.

Nachtrag zu Zeitschrift 52, S. 216.

Von G. van Tloten.

Eben nachdem ich Goldzihers Bemerkungen im vorigen Hefte

gelesen hatte, kam mir folgende Stelle aus den Tabaqät des Ibn

Sa'd vor Augen, welche für den Zusammenhang (auch politisch) von

Schiiten und Motaziliten in Basra einen neuen Beweis liefem.

Goth. 411 F. 140 V. iJ;X*:i ^3 JJi, U^^l

Ui?LiP yui ^ ^U! A^ ^ ^y,

i U äJ! i3«*.jLs ijjJ: ^^J idJi iA*c »J liLflJ u5Ux: ^j^LÜ! v_Ajjo

Sjj ^ (sie. cod.) »-JajyL'i »y^Ji ^3

S> ^ a^' ^'^bi ^ -^^^ ^' ei^ ^

iüC*« Jwc xi^U; ^jJ^^W ^.^i O'**^ '■^^

'Lb gJCij "^^ jIuj ^Aj ^ c>jÜÄs Ou^it

Über Ibn Aun (f 151 H.) s. auch Ibn Qotaiba, Maärif S. 245.

Die Qadaria waren ihm sehr verhasst, er grüsste sie nicht, wenn

er an ihnen vorbeikam (Ibn Sa'd F. 139 v.). Er erinnerte sich noch,

dass nur zwei Männer qadaritische Ansichten verkündigten, nämlich

Ma'bad al-Djohani und Sesnoieh oder Sehnöieh zaudj Omm Müsa:

Ibid. F. 140 V. dJ! J^c Aic njjAäJS J'ö jli aIs? ^ JJii

'lA^ ^lxl\ c>b^^! Ai XÄ/« ^.^i'! b! jjj^ ^i»! ^jLj i li'.«

>jilj. Lf^j^ ,.1 ».jj-i.w.*« . A*«^ ^' r-^'

[Zu xjjJLwlw (so die Handschrift) wird am Rande bemerkt : x^'.^

j3W q3\ V-j'jCi' J. ].

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Eine Verlängerung der Bearbeitungszeit der Abschlussarbeit ist unter bestimmten Voraussetzungen (s. jeweilige Prüfungsordnung) möglich und muss spätestens 14 Tage vor Ablauf

Von Thomas Morus bis John Lennon werden utopische Entwürfe in ihren verschiedenen historischen Kontexten und Kunstformen betrachtet, immer auch mit Blick auf ihre Bedeutung

]uwelenschrank; entworfen von Ihne und Stegmüller in Berlin, in Stahl und Messing ausgeführt von Schlossermeister A..

Une expérience est aléatoire lorsqu’on n’est incapable de prédire son résultat bien qu’on puisse quand même envisager des résultats possibles. On peut calculer,

Une expérience est aléatoire lorsqu’on n’est incapable de prédire son résultat bien qu’on puisse quand même envisager des résultats possibles. Le lancer d’un

Galilée rédigea vers 1620 un petit mémoire sur les jeux de dés dans lequel on trouve la réponse au paradoxe du Duc de Toscane. 2) En se servant de l’arbre ci-après,

Es mag sein, dass es einige Frauen gibt, Dasselbe gilt auch für jene Sexarbeiterinnen, die denen die Sexarbeit Spass macht, aber die Regel ist Kontaktbars, Cabarets oder

Er hat gesagt, es tut ihm so weh, mir weh zu tun, aber er wäre lieber ehrlich zu mir, eben weil er mich so gern hätte, und es sei wirklich eine wunderschöne Zeit mit mir gewesen,