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Sowjetische Besatzungszone (SBZ)

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Academic year: 2021

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Sowjetische Besatzungszone (SBZ)

1. Lies dir den vorliegenden Sachtext durch.

2. Notiere dir die wichtigsten Fakten über den Wiederaufbau des politischen Lebens in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) auf das dafür vorgesehene Arbeitsblatt.

Als erste Besatzungsmacht lässt die Sowjetunion bereits im Juni 1945, noch vor der Potsdamer Konferenz, wieder demokratische Parteien und Massenorganisationen zu – erst auf kommunaler Ebene, später auch auf Länderebene. Es beginnt somit unverzüglich der Wiederaufbau des politischen Lebens. Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) stellte dabei hauptsächlich deutsche Kommunisten, die während des Nationalsozialismus in die Sowjetunion emigriert waren (z.B.: Walter Ulbricht) für wichtige Positionen ein.

Die erste zugelassene Partei ist die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), die sich zwar zunächst für eine parlamentarisch-demokratische Staatsform einsetzt, das Ziel der Errichtung einer kommunistischen Herrschaftsordnung aber nicht aus den Augen verliert. Sie wird deutlich bevorzugt. Weiterhin kommt es zur Wiedergründung der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD); die Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU), bestehend aus Christen beider Bekenntnisse, entsteht neu, und auch die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDP/LDPD) gründet sich. Regional begrenzte Parteien gründen sich ebenfalls.

Angesichts der gewaltigen Aufgaben und der Erfahrungen mit dem Parteiensystem der Weimarer Republik wollen die Parteien den politischen Neuanfang gemeinsam organisieren. Im so genannten „antifaschistisch-demokratischen Block“

zusammengefasst, werden sie unter dem Druck der sowjetischen Besatzungsmacht und der KPD allmählich gleichgeschaltet.

1946 finden in den (zwischen 1945 bis 1947 neu gegründeten) Ländern der SBZ Landtags-wahlen statt. Sie werden bis 1990 die einzigen Wahlen der zukünftigen DDR bleiben, die den Anschein von demokratischen (also freien, allgemeinen und geheimen) Wahlen haben.

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Als die KPD dabei trotz ihrer Taktik der scheinbaren offenen, demokratischen Partei in der Bevölkerung nicht den erwarteten Rückhalt findet, sondern die SPD vielmehr Zuspruch gewinnt, wird 1946 die Vereinigung von SPD und KPD ohne Abstimmung der Partei-mitglieder zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) unter einer initiierten Vereinigungskampagne erzwungen. Obwohl sie bei den Landtagswahlen 1946 keine absolute Mehrheit erhielt, wird die SED die Partei sein, die in den nächsten Jahrzehnten die Politik der sowjetischen Seite Deutschlands lenkt und führt. Alle anderen bürgerlichen Parteien werden zurückgedrängt.

Westliche Besatzungszonen (WBZ)

1. Lies dir den vorliegenden Sachtext durch.

2. Notiere dir die wichtigsten Fakten über den Wiederaufbau des politischen Lebens in der westlichen Besatzungszonen (WBZ) auf das dafür vorgesehene Arbeitsblatt.

In den westlichen Besatzungszonen werden die Parteien später zugelassen als in der sowjetischen: erst im August 1945, nach dem Abschluss der Potsdamer Konferenz, wird die Gründung von politischen Parteien in der amerikanischen Besatzungszone erlaubt, gefolgt von der britischen im September 1945 und der französischen im Dezember 1945. Dabei standen die politischen Aktivitäten noch stark unter der Kontrolle der Alliierten. Sie zogen vor allem politisch unbelastete Persönlichkeiten für die Arbeit in der Politik und Verwaltung heran (z.B.: Konrad Adenauer).

Für die Gründung einer Partei oder Gewerkschaft ist in den westlichen Besatzungszonen der Erwerb einer Lizenz notwendig, für die ein Antrag mit beispielsweise dem Parteiprogramm, einem Finanzierungsplan, Unterschriften von Unterstützenden etc. eingereicht werden musste.

Schließlich gründen sich zunächst auf kommunaler Ebene erneut Parteien. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) entstehen erneut. Die westliche SPD distanziert sich jedoch deutlich von der ostzonalen SPD und auch ein Zusammenschluss von SPD und KPD bleibt in den westlichen Besatzungszonen (einschließlich der westlichen Sektoren 5

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Berlins) aufgrund einer Abstimmung der Parteimitglieder aus. In der Freien Demokratischen Partei (FDP) organisieren sich die Liberalen, die Christlich- demokratische Union (CDU) / Christlich-soziale Union (CSU, Bayern) vereinigen sowohl katholische als auch protestantische Christen. Außerdem werden weitere demokratische Parteien zugelassen, die im Allgemeinen jedoch nur eine regionale Bedeutung erreichten, z.B.: Bayern-Partei (BP). Ab 1946 findet Politik auch auf Länderebene statt.

Als erste im westlichen Besatzungsgebiet gestattet die US-Militärregierung im Januar 1946 demokratische Gemeindewahlen in ihrer Zone, gefolgt von der britischen und französischen Zone. Mehr als 80% der Stimmberechtigten nutzen die Gelegenheit, wieder selbst zu bestimmen, wer ihre Gemeinde verwalten soll. In den 1945/46 von den Besatzungsmächten geschaffenen Ländern amtieren zunächst von Vertretern der Militärregierung eingesetzte Landesregierungen, doch werden 1946/47 auch hier freie Landtagswahlen erlaubt und durchgeführt. Dadurch bestehen die westlichen Besatzungszonen seit 1947 aus 11 Bundesländern, die von ihren Ministerpräsidenten regiert werden.

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Der politische Wiederaufbau Deutschlands: Wirklich ein Weg in die Demokratie?

Westliche Besatzungszonen

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Sowjetische Besatzungszone

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Beurteilung

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EWH: Das Wiederaufleben des politischen Lebens in Deutschland

Westliche Besatzungszonen

- späteres Zulassen demokratischer Parteien als in SBZ

 nach Potsdamer Abkommen: August 1945 - zunächst starke Kontrolle durch Alliierte - Einsetzen von politisch unbelastetem Personal  z.B.: Konrad Adenauer

- Gründung von Parteien: Erwerb von Lizenzen not- wendig

- zunächst nur auf kommunaler Ebene, ab 1946 auch auf Länderebene

- SPD (distanziert sich von östlicher SPD, geht durch Abstimmung der Parteimitglieder in Berlin keine Vereinigung mit KPD ein)

- KPD - CDU - FDP

- andere regional begrenzte Parteien

- 1946 erste demokratische Gemeindewahlen 80% gehen wählen

- 1946/47 Landtagswahlen = Ministerpräsidenten eigene Regierung

Sowjetische Besatzungszone

- erste Besatzungsmacht, die demokratische Parteien Massenorganisationen zulässt

 vor Potsdamer Konferenz

- erst auf kommunaler Ebene, später auf Länderebene - Unterstützung von deutschen Kommunisten, die aus Nazi-Deutschland flohen

z.B.: Walter Ulbricht

- SPD - KPD - CDU

- andere regional begrenzte Parteien

- „antifaschistisch-demokratischer Block“

= allmähliche Gleichschaltung - Landtagswahlen 1946

 machen demokratischen Anschein, werden einzige und letzte „freie“ Wahlen sein bis 1990 - KPD erreicht nicht erwünschte Mehrheit

 Zwangsvereinigung KPD + SPD = SED

SED = ab sofort führende und lenkende Partei

Beurteilung: - „Auseinanderdriften“ bereits erkennbar, da unterschiedliche Wege eingeschlagen

 Westbesatzer: Demokratieaufbau, Eigenverwaltung (guter Schritt!)  dezentral: Politik „von unten nach oben“

 Sowjetunion: kommunistische Steuerung durch SU  zentral: Politik „von oben nach unten“

- SU fängt bereits vor allen anderen Besatzern an mit Aufleben der Politik wollen „Vorreiter sein“

- Grundlage für weitere Geschichtsschreibung in den Besatzungszonen (besonders in SU ist erneute Diktatur somit vorgezeichnet)

 SU fährt eine andere Schiene als die Westmächte 

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