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Was dem Herzen gut tut, nützt auch den Beinen

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Academic year: 2022

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JO U R N A L O F VA S C U L A R SU R G E RY

Kardioprotektiva wie ACE-Hemmer und Statine beeinflussen auch die opera- tionsbedürftige periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) günstig.

Etablierte Guidelines der American Heart Association empfehlen bei Patienten mit systemischer Arteriosklerose den Einsatz von ACE-Hemmern, Statinen und Plätt- chenhemmern. Gefässchirurgen von der University of Michigan wollten wissen, ob dem nachgelebt wird und ob ACE-Hem- mer und Statine tatsächlich einen Einfluss auf Gefässdurchgängigkeit, Rettung der Gliedmasse und operative Mortalität nach Bypassoperationen an den Beinen haben.

Methodik

Konsekutive Patienten, die zwischen 1997 und 2002 einen infrainguinalen Bypass er- hielten, wurden hinsichtlich demografi- scher Daten, Begleiterkrankungen und medikamentöser Therapie erfasst. Diese Variablen setzten die Autoren zu den er- wähnten postoperativen Erfolgsparame- tern in Beziehung.

Resultate

293 Patienten (mittleres Alter 64 Jahre, 2/3 Männer) unterzogen sich 338 infrain- guinalen Bypasseingriffen mit Venen- oder prothetischen oder gemischten Grafts. Operationsindikation war bei 75

Prozent die Rettung der Extremität. Be- gleiterkrankungen waren häufig: Hyper- tonie 70 Prozent, Diabetes 52 Prozent, Hyperlipidämie 37 Prozent, koronare Herz- krankheit 51 Prozent, kongestive Herz- insuffizienz 14 Prozent; immerhin 30 Pro- zent rauchten.

56 Prozent der PAVK-Patienten erhielten Statine, 54 Prozent ACE-Hemmer und 93 Prozent Plättchenhemmer oder War- farin. Bei 39 Prozent wurde die postope- rative Gefässdurchgängigkeit überwacht.

Die kumulative Bypassdurchgängigkeit betrug 73 Prozent; in 85 Prozent konnte die Extremität gerettet werden. Die Mor- talität belief sich bei einem mittleren Fol- low-up von 17 Monaten auf 9 Prozent.

Unabhängig mit einer besseren Bypass- durchgängigkeit assoziiert waren die Ein- nahme von Statinen (Odds Ratio 3,7, 95%- KI 2,1–6,4), männliches Geschlecht (OR 2,8, 95%-KI 1,6–5,0), und Bypassüberwa- chung (OR 2,4, 95%-KI 1,3–4,5). Mit einer geringeren Amputationsrate assoziierte Faktoren waren Statineinnahme (OR 0,34, 95%-KI 6,15–0,77) und Bypassüberwa- chung (OR 0,23, 95%-KI 6,1–0,63). Zu einer geringeren Mortalität schien die By- passüberwachung, zu einer höheren Sterb- lichkeit eine begleitende kongestive Herz- insuffizienz oder ein dialysebedürftiges Nierenversagen beizutragen. In der Kap- lan-Meier-Analyse war nur die Einnahme von ACE-Hemmern signifikant mit einer geringeren Mortalität assoziiert (p = 0,05).

Schlussfolgerungen

Patienten, die sich einer infrainguinalen By- passoperation unterziehen, sind hinsicht- lich kardioprotektiver Medikamente unter- behandelt. Der Einsatz von ACE-Hemmern bei PAVK ist mit einer geringeren Mortalität assoziiert. Statine verbessern die Aussicht auf Gefässdurchgängigkeit und Rettung

der Extremität. Studienleiter Peter Henke sagte in einer Pressemitteilung: «Die Aus- wirkungen von ACE-Hemmern und Stati- nen haben uns überrascht. Sie übertrafen andere Effekte wie Schweregrad der PAVK, andere medizinische Probleme oder die Art des Operationsverfahrens. Viele der Strate- gien, die Herzkranken helfen, sind eben auch bei PAVK-Patienten hilfreich: körperli- ches Training, Rauchverzicht und Senkung von Cholesterin und Blutdruck.»

Peter K. Henke (Section of Vascular Surgery and Division of Cardiovascular Medicine, University of Michigan, Ann Arbor/USA):

Patients undergoing infrainguinal bypass to treat atherosclerotic vascular disease are underprescribed cardioprotective medicati- ons: effect on graft patency, limb salvage, and mortality. Journal of Vascular Surgery

2004: 39, 357–365.

Halid Bas

Interessenkonflikte: keine

Was dem Herzen gut tut, nützt auch den Beinen

Kardioprotektive Medikamente sind auch bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit wichtig

A R S M E D I C I 72 0 0 4 3 0 5

S T U D I E É T U D E

M M M

M e e e e r r r r k k k k -- --

p u n k t e p u n k t e

●Patienten mit fortgeschrittener peripherer arterieller Verschluss- krankheit, die sich einem Gefäss- eingriff unterziehen müssen, er- halten zu selten Kardioprotektiva.

●ACE-Hemmer verringern die Mortalität, und Statine begüns- tigen die postoperative Gefäss- durchgängigkeit und damit den Erhalt der bedrohten Extremität.

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