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Öffentliche Bibliotheksarbeit in ländlichen Regionen

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Academic year: 2022

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H UMBOLDT -U NIVERSITÄT ZU B ERLIN

I

NSTITUT FÜR

B

IBLIOTHEKS

-

UND

I

NFORMATIONSWISSENSCHAFT

B ERLINER H ANDREICHUNGEN ZUR B IBLIOTHEKS - UND I NFORMATIONSWISSENSCHAFT

H EFT 381

Ö FFENTLICHE B IBLIOTHEKSARBEIT IN LÄNDLICHEN

R EGIONEN – E NTWICKLUNG EINES B IBLIOTHEKSKONZEPTES ANHAND EINER AUSGEWÄHLTEN

Ö FFENTLICHEN B IBLIOTHEK

VON

L UISE B OMKE

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Ö FFENTLICHE B IBLIOTHEKSARBEIT IN LÄNDLICHEN

R EGIONEN – E NTWICKLUNG EINES B IBLIOTHEKSKONZEPTES ANHAND EINER AUSGEWÄHLTEN

Ö FFENTLICHEN B IBLIOTHEK

VON

L UISE B OMKE

Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft

Begründet von Peter Zahn Herausgegeben von Konrad Umlauf Humboldt-Universität zu Berlin

Heft 381

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Bomke, Luise

Öffentliche Bibliotheksarbeit in ländlichen Regionen – Entwicklung eines Bibliothekskonzeptes anhand einer ausgewählten Öffentlichen Bibliothek / von Luise Bomke. - Berlin : Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 2014. - 78 S. : graph. Darst. - (Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft ; 381)

ISSN 14 38-76 62

Abstract:

In dieser Arbeit wird ein Bibliothekskonzept für eine Öffentliche Bibliothek eines peripheren ländlichen Raums erstellt. Eingangs werden grundlegende Richtlinien des öffentlichen Bibliothekswesens und unausweichliche Problemstellungen des demografischen Wandels aufgezeigt. Dem schließt sich eine nähere Betrachtung des entsprechenden ländlichen Raumes sowie die Frage nach dem Sinn eines Bibliothekskonzeptes an. Das entstandene Bibliothekskonzept wurde nach der Anleitung des Diplom- Sozialwissenschaftlers und Qualitätsmanagementexperten Meinhard Motzko erstellt. In intensiver Zusammenarbeit mit dem Bibliotheksleiter wurden das Umfeld der Bibliothek sowie die Ist-Situation analysiert und konkrete, zielgruppenorientierte Maßnahmen und Ziele für den Konzeptrahmen von fünf Jahren formuliert. Ein kritischer Blick auf aktuelle Gegebenheiten und zukünftige Chancen der Öffentlichen Bibliothek runden die Arbeit ab.

Diese Veröffentlichung geht zurück auf eine Bachelorarbeit im Studiengang B. A. Bibliotheks- und Informationswissenschaft (Library and Information Science) an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Online-Version: http://edoc.hu-berlin.de/series/berliner-handreichungen/2014-381

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.

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5 Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis ... 8

1. Einleitung ... 9

1.1 Thema und Methode ... 9

1.2 Gliederung ... 10

1.3 Forschungsstand ... 10

2. Standards und Richtlinien des öffentlichen Bibliothekswesens ... 13

2.1 Die Öffentliche Bibliothek - Definition ... 13

2.2 Standards und Richtlinien ... 13

2.2.1 Strategiekonzept “Bibliothek 2007” ... 14

2.2.2 Richtlinien der IFLA für Dienstleistungen Öffentlicher Bibliotheken ... 14

2.2.3 Leitbild der Öffentlichen Bibliotheken im Land Brandenburg ... 16

3. Demografischer Wandel ... 18

3.1 Allgemein ... 18

3.2 Auswirkungen auf Bibliotheken ... 19

4. Der ländliche Raum ... 21

4.1 Definition eines ländlichen Raums ... 21

4.2 Bundesland Brandenburg - Landkreis Prignitz... 21

5. Bibliothekskonzept ... 23

5.1 Warum ein Bibliothekskonzept?... 23

5.2 Erstellung eines Bibliothekskonzeptes ... 24

6. Bibliothekskonzept für die Stadtbibliothek Pritzwalk ... 26

6.1 Einleitung ... 26

6.1.1 Vorbemerkung ... 26

6.1.2 Stadtbibliothek Pritzwalk - Status quo ... 26

6.2 Umfeldanalyse ... 27

6.2.1 Geografische Lage und Verwaltungsstruktur der Stadt Pritzwalk ... 27

6.2.2 Standort der Stadtbibliothek Pritzwalk ... 27

6.2.3 Bibliothekssituation im Landkreis Prignitz ... 27

6.2.4 Sozio-ökonomische Struktur ... 28

6.3 Beschreibung der Problemlagen ... 32

6.3.1 Demografischer Wandel – Anstieg älterer Bevölkerung ... 32

6.3.2 Mangelnde Lese- und Informationskompetenz... 33

(6)

6

6.3.3 Kinder- und Jugendarmut ... 33

6.3.4 Drohende digitale Spaltung ... 34

6.4 Auftrag der Bibliothek ... 35

6.5 Zielgruppenfestlegung ... 37

6.6 Konkrete Ziele und Maßnahmen ... 39

6.6.1 Schwerpunkt: Leseförderung ... 39

6.6.2 Schwerpunkt: Ältere Bevölkerung ... 40

6.6.3 Schwerpunkt: Informationsverhalten / Digitale Spaltung ... 42

6.7 Kooperationen und Partnerschaften ... 42

6.7.1 Kooperationen auf Ortsebene... 42

6.7.2 Kooperationen auf regionaler Ebene... 43

6.8 Weitere Maßnahmen und Angebote ... 44

6.8.1 Zugänglichkeit ... 44

6.8.2 Bestandsprofil ... 44

6.8.3 Recherche und Beratungsangebote ... 44

6.9 Kommunikationsformen ... 45

6.9.1 Kommunikation mit dem Träger... 45

6.9.2 Kommunikation mit Kooperationspartnern ... 45

6.9.3 Kommunikation mit den Nutzern ... 45

6.9.4 Interne Kommunikation ... 46

6.10 Die besondere Bedeutung moderner Technik und Ausstattung ... 46

6.11 Ressourcengrundsätze... 47

6.12 Organisations- und Führungsgrundsätze ... 49

6.13 Erfolgskontrolle / Evaluation ... 49

7. Schluss und Ausblick ... 50

Literatur- und Quellenverzeichnis ... 52

Further Reading ... 63

Anhang ... 65

1. Bevölkerungspyramide: Entwicklung der deutschen Bevölkerung ... 65

2. Pendlerstatistik der Stadt Pritzwalk ... 66

3. Statistik der Stadtbibliothek Pritzwalk ... 67

3.1 Statistik des Berichtsjahres 2013 ... 67

3.2 Nutzer nach Altersgruppen (Berichtsjahr 2013) ... 70

3.3 Aufschlüsselung finanzieller Ressourcen (Berichtsjahr 2013) ... 72

(7)

7

3.4 Berechnung des Personalbedarf (Berichtsjahr 2013) ... 73

3.5 Berechnung des Etatbedarfs (Berichtsjahr 2013) ... 74

4. Die Sinus-Milieus in Deutschland 2014 ... 76

4.1 Grafische Darstellung ... 76

4.2 Kurzcharakteristika der Sinus-Milieus... 77

Anmerkung

Zur Gewährleistung einer flüssigen Lesbarkeit wird ohne Beschränkung der Allgemeinheit und Diskriminierung die männliche Personalform verwendet, welche selbstverständlich sowohl Männer als auch Frauen anspricht.

(8)

8

Abkürzungsverzeichnis

BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BEA BibliotheksEntwicklungsAgentur

BIX Bibliotheksindex

DBS Deutsche Bibliotheksstatistik dbv Deutscher Bibliotheksverband GbR Gesellschaft bürgerlichen Rechts

IFLA International Federation of Library Associations and Institutions KAB Klassifikation für Allgemeinbibliotheken

OECD Organisation for Economic Co-operation and Development

(deutsch: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

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9 1. Einleitung

1.1 Thema und Methode

„Bibliotheken? Stimmt. Da gehen ja so viele Leute hin!

Warum eigentlich? Wir haben doch das Internet und googeln uns alle Informationen zusammen, die wir brauchen. Unseren Kindern kaufen wir die Bücher, und außerdem spielen die Kids sowieso am liebsten am Computer.

Genau: Schon deshalb brauchen wir Bibliotheken. Und nicht nur deshalb.“1 Bibliotheken laufen Gefahr in der heutigen immer digitaler werdenden Gesellschaft komplett in den Hintergrund zu rücken. Neueste Technologien in Verbindung mit dem Online- Versandhandel vermitteln den Anschein, alle Bedürfnisse – ob auf Informations- oder Konsumentenebene – bequem und schnell über das Internet befriedigen zu können.

Öffentliche Bibliotheken haben in den vergangenen Jahren an Präsenz, jedoch nicht an ihrem gesellschaftlichen Mehrwert eingebüßt. Sie verfügen über unverzichtbare Funktionen und Potenziale zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, welche auch von Entscheidungsträgern oft verkannt oder zumindest wenig genutzt werden. Ein Grund dafür ist die unklare wie uneinheitliche Arbeitsweise der einzelnen Öffentlichen Bibliotheken, da es bis dato in Deutschland weder ländereinheitliche noch ein bundesweit einheitliches Bibliotheksgesetz gibt. Detailliert ausgearbeitete Bibliothekskonzepte wirken diesem Defizit entgegen. Sie beinhalten konkrete Ausführungen zu Alleinstellungsmerkmalen der Einrichtung sowie Arbeitsweisen, Ziele und Maßnahmen in Verbindung mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen des Einzugsgebietes.

Mit der vorliegenden Bachelorarbeit wird für eine ausgewählte Öffentliche Bibliothek eines ländlichen Raums erstmals ein Konzept dieser Art erstellt. In Zusammenarbeit mit der Bibliotheksleitung werden nach konkreten Vorgaben das Umfeld sowie der Ist-Zustand der Einrichtung analysiert, Nutzergruppen beleuchtet und Ziele für den Zeitraum von fünf Jahren herausgearbeitet. Es wird der Anspruch erhoben, das entstandene Bibliothekskonzept nach Zustimmung des Einrichtungsträgers sowie Zusicherung von Unterstützung in die Realität umzusetzen.

1 Bibliothek & Information Deutschland (2009), S. 1

(10)

10

1.2 Gliederung

Die vorliegende Bachelorarbeit gliedert sich in Einleitung, vier Hauptkapiteln und eine anschließende Schlussbetrachtung. Kapitel zwei beinhaltet die Definition einer Öffentlichen Bibliothek sowie grundlegende Standards und Richtlinien des öffentlichen Bibliothekswesens. Richtungsweisend für die öffentliche Bibliotheksarbeit der Zukunft ist der in Kapitel drei umrissene demografische Wandel. Dieser wirkt sich besonders stark auf das Bibliothekswesen der ländlichen Regionen aus. Die ausgewählte Öffentliche Bibliothek, für die im Rahmen der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit ein Bibliothekskonzept erstellt wird, befindet sich in so einem ruralen Raum. Daher wird in Kapitel vier der Begriff des ländlichen Raumes definiert und die entsprechende Region genauer betrachtet. Dem schließt sich in Kapitel fünf die Erläuterung der Notwendigkeit eines Bibliothekskonzeptes sowie die Erklärung des konkreten Aufbaus eines solchen an. Es wird auf unterschiedliche wirtschaftswissenschaftliche Vorgehensweisen zur Erarbeitung konzeptioneller Strukturen einer Bibliothek eingegangen und konkret Bezug auf die Wahl der Konzepterstellung nach dem Vorbild des Diplom-Sozialwissenschaftlers und Qualitätsmanagers Meinhard Motzko genommen. Kapitel sechs beinhaltet das Bibliothekskonzept der ausgewählten Öffentlichen Bibliothek, welches detailliert den momentanen Ist-Zustand sowie Maßnahmen und Ziele der Einrichtung darlegt. In der abschließenden Schlussbetrachtung wird ein Ausblick auf die Zeit der Konzeptdurchführung gewagt sowie weitere Anregungen zur Optimierung der Bibliotheksarbeit aufgeführt.

1.3 Forschungsstand

Bibliotheksmanagement und -marketing sind grundsätzlich an die Entwicklung eines strategischen Konzeptes gebunden. Im Laufe der Bibliotheksgeschichte werden unzählige Forschungen zu diesem Themenbereich betrieben und auf verschiedenste Weise publiziert. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit werden Standards und Richtlinien für die Bibliotheksarbeit sowie aktuelle deutschsprachige Hand- und Lehrbücher zum Thema Bibliotheksmanagement und -marketing ab dem Jahr 2010 betrachtet. Der Fokus der ausgewählten Literatur ergibt sich, da das Bibliothekskonzept für eine Öffentliche Bibliothek in einem ländlichen Raum Deutschlands erstellt wird. Von der gesetzten zeitlichen wie auch sprachlichen Eingrenzung weichen die Standards und Richtlinien des Bibliothekswesens ab. Dazu gehören das KGSt- Gutachten über die Öffentliche Bibliothek aus dem Jahr 19732, der “Bibliotheksplan '73”3, das

2 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft (1973)

3 Deutsche Bibliothekskonferenz (1973)

(11)

11 darauf aufbauende Konzept “Bibliotheken '93”4 sowie das Strategiekonzept “Bibliothek 2007”5. Internationale Richtlinien für die öffentlichen Bibliotheksarbeit sind die “IFLA public library service guidelines”6. Speziell für das Bundesland Brandenburg gilt das “Leitbild der Öffentlichen Bibliotheken im Land Brandenburg”7 aus dem Jahr 2004.

Einschlägig für den Bereich Bibliotheksmanagement ist das “Lehrbuch des Bibliotheksmanagements”8 von Prof. Dr. Walther Umstätter sowie der Ratgeber

“Erfolgreiches Management von Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Fachratgeber für Bibliotheksleiter und Bibliothekare”9 herausgegeben von Prof. Dr. Hans-Christoph Hobohm und Prof. Dr. Konrad Umlauf. Zugehörig zum Überbegriff Bibliotheksmanagement ist das Forschungsgebiet Qualitätsmanagement, auf dem Prof. Cornelia Vonhof aktiv ist. Sie veröffentlicht unter anderem “‘Gut ist uns nie gut genug!’ Instrumente zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung für eine ausgezeichnete Bibliothek”10. Prof. Dr.

Konrad Umlauf ist zudem für das Fachgebiet des öffentlichen Bibliothekswesens zu nennen.

Er veröffentlicht unter anderem das “Handbuch Bestandsmanagement in Öffentlichen Bibliotheken”11 in Zusammenarbeit mit Prof. Frauke Schade, “Standards und Profile für Öffentliche Bibliotheken”12 sowie das “Handbuch Bibliothek”13 als Herausgeber in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stefan Gradmann, welches sich auf öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken bezieht. Für das Bibliotheksmarketing ist das

“Praxishandbuch Bibliotheks- und Informationsmarketing”14, herausgegeben von der Prof.

Ursula Georgy und Prof. Frauke Schade zu benennen.

In der Literatur wird die Erstellung eines Bibliothekskonzeptes nur selten konkret behandelt.

Oftmals werden erfolgreiche Konzepte vorgestellt15 und einzelne Punkte, wie die Nutzeranalyse16 und Nutzerorientierung17 sowie Managementstrukturen18, der Konzepterstellung aufgeschlüsselt. Die einzig klar strukturierte Anleitung zur Erstellung eines

4 Kuhlmeyer, Rennert (1994)

5 Bertelsmann Stiftung, Bundesvereinigung Deutscher Buchverbände e.V. (2004)

6 Koontz, Gubbin (2010)

7 Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004)

8 Umstätter (2011)

9 Hobohm, Umlauf (2014)

10 Becker, Vonhof (2010)

11 Schade, Umlauf (2012b)

12 Umlauf (2005)

13 Umlauf, Gradmann (2012)

14 Georgy, Schade (2012)

15 Hier sind zu beachten: Hauke, Werner [u.a.] (2011); Mittrowann, Motzko [u.a.] (2011)

16 Vgl. Umstätter (2011), S. 133 ff.; Fühles-Ubach (2012b); Siegfried, Nix (2014)

17 Vgl. Szlatki (2010)

18 Vgl. Vonhof (2012)

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Bibliothekskonzeptes entwickelt der Diplom-Sozialwissenschaftler und Qualitätsmanager Meinhard Motzko. Er stellt sein Konzept auf dem 97. Deutschen Bibliothekartag in Mannheim19 vor mit einer anschließenden Publikation in “Bibliotheken strategisch steuern - Projekte, Konzepte, Perspektiven”20.

Zur Erstellung eines Bibliothekskonzeptes für eine Öffentliche Bibliothek im ländlichen Raum bedarf es der Betrachtung des demografischen Wandels. Dieser ist in den letzten Jahren ein so brisantes Thema, dass das Wissenschaftsjahr 2013 den Titel “Die demografische Chance”21 trägt und die Bundesregierung im gleichen Jahre bereits ihren zweiten Demografiegipfel22 abhält. Der Demografische Wandel stellt auch für das Bibliothekswesen eine einschlägige Veränderung dar. Im aktuellsten Sammelband zum Thema “Challenge accepted”23, herausgegeben von Dr. Petra Hauke, wird verdeutlicht, dass sich die Bibliotheksbranche trotz der demografischen Gegebenheiten nicht einschüchtern lässt.

Zur Betrachtung ländlicher Räume im demografischen Wandel werden Analysen, Berichte, Vorausprognosen und Sammelbände publiziert, von denen für diese Arbeit einige von Relevanz sind.24 Für die spezielle Betrachtung des Bundeslandes Brandenburg als ländlicher Raum im demografischen Wandel und deren Bibliotheken veröffentlicht die Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv bereits im Jahr 2008 den Sammelband “Demografischer Wandel: Auswirkungen und Gestaltungsmöglichkeiten für Archive und Öffentliche Bibliotheken”25. Als wertvolle Quelle für die Erfassung kommunaler Daten ist die Website www.wegweiser-kommune.de der Bertelsmann Stiftung zu erachten.

19 Motzko (2009), S. 255 ff.

20 Motzko (2011), S. 37 ff.

21 Bundesministerium für Bildung und Forschung (2013)

22 Bundesministerium des Innern (2013)

23 Hauke (2014)

24 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2009); Franzen, Hahne [u.a.] (2008); Organisation for Economic Co-operation and Development (2007); Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2011); Statistisches Bundesamt (2009)

25 Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2008)

(13)

13 2. Standards und Richtlinien des öffentlichen Bibliothekswesens

2.1 Die Öffentliche Bibliothek - Definition

„Die Bibliothek ist eine Einrichtung, die unter archivarischen, ökonomischen und synoptischen Gesichtspunkten publizierte Information für die Benutzer sammelt, ordnet und verfügbar macht.“26 Der allgemeine „[…] Sammelbegriff ‘publizierte Information’

[beinhaltet] geschriebene bzw. gedruckte Dokumente sowie audiovisuelle Medien in analoger oder digitaler Form […] [und schließt auch] elektronisch publizierte Dokumente ein […].“27 Die International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA) definiert Öffentliche Bibliotheken im Speziellen wie folgt:

„Die Öffentliche Bibliothek ist eine Einrichtung, die von der öffentlichen Hand etabliert, unterstützt und finanziert wird, sei es durch eine lokale, regionale oder nationale Behörde oder eine andere öffentliche Einrichtung. Sie bietet mittels verschiedenster Medien und Dienstleistungen Zugang zu Wissen, Information und Kreativität und steht der gesamten Öffentlichkeit offen, unabhängig von Rasse, Nationalität, Alter, Geschlecht, Religion, Sprache, Behinderung, wirtschaftlichem und beruflichem Status, Beschäftigungssituation und Ausbildung.“28

Es ist anzumerken, dass es in der heutigen schnelllebigen Zeit nicht mehr möglich ist an einer Definition festzuhalten. Dies wird durch die Verwendung und Aufschlüsselung des allgemeinen Begriffs „publizierte Information“ verdeutlicht. Bibliotheken werden heute nicht mehr nur über ihre Ressourcen definiert. Aspekte wie eine angenehme Atmosphäre, Kommunikation und das gesellschaftliche Miteinander sind gleichwertig zu den traditionellen Werten einer Bibliothek. Ebenso zu beachten ist die Unabhängigkeit von Ressourcen zum Raum, welche sich auch für das öffentliche Bibliothekswesen immer mehr entwickelt.29

2.2 Standards und Richtlinien

Für das Bibliotheks- und Informationswesen gelten Standards als Soll-Anforderungen, zur bestmöglichen Erreichung geplanter Ziele. Standards sind in Deutschland nicht gesetzlich verankert. Dennoch haben sie für die bibliothekarische Arbeit einen hohen Stellenwert. Es wird sich darauf beschränkt, die im Folgenden aufgeführten Richtlinien der öffentlichen Bibliotheksarbeit zu benennen und kurz die wichtigsten Aspekte aufzuführen, da sie frei zugänglich nachzulesen sind.

26 Umstätter (2011), S. 11

27 Umstätter (2011), S. 12

28 Gill (2005), S. 1

29 Vgl. Jochumsen, Skot-Hansen [u.a.] (2014), 67 ff.

(14)

14

2.2.1 Strategiekonzept “Bibliothek 2007”

In Kooperation der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände e.V. (dbv) und der Bertelsmann Stiftung wird im Rahmen eines dreijährigen Projektes das Strategiekonzept

“Bibliothek 2007” entwickelt. Dieses soll auf der Grundlage einer Ist-Analyse in Verbindung mit einer internationalen Best Practice-Recherche als Anstoß für die Neuausrichtung des deutschen Bibliothekswesens dienen. Zum Ziel haben sich die Kooperationspartner vor allem die Einbettung der Bibliotheken in das Bildungssystem gemacht.30 Das Strategiekonzept macht auf den Reformbedarf des Deutschen Bibliothekswesen aufmerksam31 und fordert die bundesweite Verbindlichkeit von Standards, welche unter dem Gesichtspunkt des politischen und gesellschaftlichen Nutzens von Bibliotheken genannt werden32. Die bundesweite Reform

„[…] erfordert die Einrichtung einer Institution zur nationalen Koordinierung und strategischen Steuerung der Bibliotheksentwicklung“33. Es wird die Gründung einer BibliotheksEntwicklungsAgentur (BEA) vorgeschlagen, welche diese Aufgabe übernehmen soll.34 Das Konzept “Bibliothek 2007” erlangte Aufmerksamkeit in der Politik. Es wird der Entwurf eines Gesetzes über die Deutsche Nationalbibliothek35 sowie die Enquete- Kommission "Kultur in Deutschland"36 im Deutschen Bundestag angehört und darüber beraten. Die strikte Durchsetzung der geforderten Reform bleibt bis dato jedoch aus.

2.2.2 Richtlinien der IFLA für Dienstleistungen Öffentlicher Bibliotheken

Die IFLA ist das international führende Gremium der Interessenvertretung von Bibliotheks- und Informationsdienstleistungen und deren Nutzern. Seit 1927 verfolgt es das Ziel, die Entwicklung von hochqualifizierten Bibliotheks- und Informationsdiensten aller Art weltweit zu fördern. Die “IFLA Public Library Service Guidelines”37 sind, angelehnt an das Public Library Manifesto von 199438, für das öffentliche Bibliothekswesen maßgebend. Die Richtlinien beginnen mit konkreten Funktionen und Zielsetzungen39, denen sich gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen anschließen.40 Die IFLA fordert für Öffentliche

30 Vgl. Bertelsmann Stiftung, Bundesvereinigung Deutscher Buchverbände e.V. (2004), S. 10

31 Vgl.Bertelsmann Stiftung, Bundesvereinigung Deutscher Buchverbände e.V. (2004), S. 13 f.

32 Vgl. Bertelsmann Stiftung, Bundesvereinigung Deutscher Buchverbände e.V. (2004), S. 11 f.

33 Bertelsmann Stiftung, Bundesvereinigung Deutscher Buchverbände e.V. (2004), S. 24

34 Vgl. Bertelsmann Stiftung, Bundesvereinigung Deutscher Buchverbände e.V. (2004), S. 27 ff.

35 Deutscher Bundestag (2006), S. 769 ff.

36 Deutscher Bundestag (2007)

37 Koontz, Gubbin (2010)

38 Koontz, Gubbin (2010), S. 119 ff.

39 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 1ff.

40 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 12 ff.

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15 Bibliotheken eine klare Gesetzgebung mit soliden Finanzierungsmodellen.41 In Deutschland ist der Umgang mit Bibliotheken Ländersache. Bis dato gibt es, mit Ausnahme des Gesetzes über die Deutsche Nationalbibliothek, kein einheitliches Bibliotheksgesetz.42 Der dbv kämpft seit vielen Jahren für eine bundesweite Gesetzgebung.43 Den Anstoß hierfür soll ein 2008 veröffentlichtes Musterbeispiel geben.44 Bundesländer mit eigenen Bibliotheksgesetzen sind Hessen45, Thüringen46 und demnächst auch Rheinland-Pfalz47.

Zur Sicherung hervorragender Bibliotheksarbeit ist die Ermittlung potenzieller Nutzer und ihrer Bedürfnisse essenziell. Prioritätensetzung widerspricht dem grundlegenden Maßstab Öffentlicher Bibliotheken, allen Mitgliedern der Gesellschaft gerecht zu werden, ist jedoch besonders bei begrenzten finanziellen Mitteln unausweichlich. Es wird die Analyse des Informationsbedarfs der Gemeinde sowie darauf aufbauende zielgruppenorientierte Dienstleistungen empfohlen.48 Zur Gewährleistung des Serviceangebots sollten die Öffentlichen Bibliotheken der Gemeinde kooperieren und Ressourcen gemeinsam nutzen.49 Ein zentraler Punkt dieser Zusammenarbeit ist, anhand der Bereitstellung moderner Informationstechnik, der digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.50 Zur Kundenorientierung zählt ebenso ein ansprechendes, gut ausgestattetes und zentral gelegenes Bibliotheksgebäude51, welches einen nutzerorientierten Bestand beherbergt. Dieser sollte mit einer intelligenten Bestandspolitik geführt werden.52 Elementar ist die Entwicklung von Informationstechnologien und Medien genau zu verfolgen, um stets aktuelle Informationen, unabhängig ihrer jeweiligen Form, zugänglich zu machen.53 Zusätzlich sollte jede Öffentliche Bibliothek mit einem Fernleihsystem ausgestattet sein.54 Ferner werden allgemeine Standards für Buchbestände, die Einrichtung elektronischer Informationsvermittlung, die

41 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 24 ff.

42 Vgl. Deutscher Bibliotheksverband e.V. (2014b)

43 Vgl. Deutscher Bibliotheksverband e.V. (2014a)

44 Vgl. Deutscher Bibliotheksverband e.V. (2008)

45 Hessisches Bibliotheksgesetz (2010)

46Thüringer Bibliotheksgesetz (2008)

47 Vgl. Bezirksregierung Düsseldorf: Dezernat 48 – Öffentliche Bibliotheken (2014)

48 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 36 f.

49 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 52 ff.

50 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 54 ff.

51 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 57 ff.

52 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 67 ff.

53 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 69 f. ff.

54 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 74 f.

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16

Bestandsentwicklung neuer Bibliotheken sowie den Umgang mit digitalem Bestand angeführt.55

Professionelles Bibliothekspersonal ist wesentlich für die Gewährleistung hervorragender Bibliotheksarbeit. Öffentliche Bibliotheken sind Bildungs- und Kultureinrichtungen der Gesellschaft, deren Mitarbeiter zusätzlich zu fachlichen Kompetenzen über kommunikative und soziale Fähigkeiten verfügen sollten. Sowohl Mitarbeiterkategorien als auch soziale Anforderungen des Bibliothekspersonals werden aufgelistet56 und die strikte Einhaltung ethischer Normen im Bibliotheksalltag betont.57 Für den Aufbau des Personalbestandes einer Bibliothek wird die Orientierung an ähnlich großen und organisierten Bibliotheken empfohlen.58 Klare Vorgaben gibt es hingegen für die Personalfortbildung. Es sollten 0,5%

bis 1% des Etats verwendet werden.59 Maßgeblich für die erfolgreiche Führung einer Bibliothek sind neben bibliothekarischem Wissen auch wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse, welche unter Management- und Marketingaspekten Öffentlicher Bibliotheken betrachtet werden.60 Speziell zu nennen ist die Gemeinwesenanalyse, die zur Bedarfsermittlung der Gemeinde eingesetzt wird61 und zur Erstellung einer Bibliotheksstrategie beiträgt, welches ebenfalls ein intelligentes Finanzmanagement62 enthalten sollte. Ebenso werden in Öffentlichen Bibliotheken angewendete Marketingwerkzeuge aufgeschlüsselt.63

2.2.3 Leitbild der Öffentlichen Bibliotheken im Land Brandenburg

Das „Leitbild der Öffentlichen Bibliotheken im Land Brandenburg“64 der Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv ist relevant, da sich die ausgewählte Öffentliche Bibliothek im Bundesland Brandenburg befindet. Ein Bibliotheksgesetz für das Bundesland wird im Jahr 2007 ohne Erfolg im Landtag Brandenburg besprochen.65 Daher ist das Leitbild richtungsweisend für die Bibliotheksarbeit. Der Grundlegende Ansatz ist, Öffentliche Bibliotheken als Ausgleichsinstrument des strukturellen Wandels in der schnelllebigen Informations- und

55 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 75 ff.

56 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 83 ff.

57 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 88

58 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 88 f.

59 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 89

60 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 95 ff.

61 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 104 f.; Fühles-Ubach (2012a), S. 210 f.

62 Vgl. Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 100

63 Vgl. Koontz, Gubbin (2010), S. 109 ff.

64 Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004)

65 Vgl. Deutscher Bibliotheksverband e.V. (2014f)

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17 Wissensgesellschaft einzusetzen. Sie verschaffen im Idealfall allen Bevölkerungsschichten freien Zugang zu Informationen, wirken anhand von moderner Informationstechnik der digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegen und sind ein Lernort, welcher es jedem Nutzer gleichermaßen ermöglicht, sich weiterzubilden.66 Aufgrund starker technologischer Entwicklungen wandeln sich die traditionellen Orte des Wissens und der Information „[…] zu modernen Informations-, Kommunikations- und Technologiezentren, die mit ihrem Informations- und Medienpotenzial zentrale Informationsstellen für alle [Bürger] sind.“67 Sie haben die Aufgabe, das immer unübersichtlicher werdende Medienangebot zu filtern und für ihre Nutzer uneingeschränkt zugänglich zu machen.68 Zur Sicherung von Chancengleichheit im Umgang mit Medienbeständen wird die aktive Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz gefordert.69 Als Bestandteil des Bildungssystems sind Öffentliche Bibliotheken ein Ort des lebenslangen Lernens. Das Lernen beginnt anhand der Leseförderung, als wesentlichste Aufgabe einer Öffentlichen Bibliothek, schon bei den Jüngsten.70 Sie sind jedoch nicht nur Bildungs- sondern auch Kulturzentren. Öffentliche Bibliotheken „[…] bewahren das kulturelle Erbe und vermitteln dieses im Zusammenhang mit den neuen Medien und Informationstechnologien“71. Ebenso sind sie kundenorientierte Dienstleistungsunternehmen, welche dazu verpflichtet sind, mit Hilfe von wirtschaftswissenschaftlichen Methoden ihre Dienstleistungen und medialen Angebote regelmäßig auf die Zufriedenstellung der Nutzer zu überprüfen.72 Dies ist nur mit qualifiziertem und fortbildungswilligem Personal realisierbar. Des Weiteren ist für die Sicherstellung der Nutzerzufriedenheit der Aufbau und Erhalt von Netzwerken in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wichtig.73 Ebenso notwendig ist die soziale Bibliotheksarbeit, welche dazu beiträgt die Einrichtung als einen zentralen Ort der Begegnung wahrzunehmen.74 Dies hilft Nutzern sich mit der Region zu identifizieren und eine emotionale Bindung aufzubauen.75

66 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 3

67 Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 4

68 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 4

69 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 4

70 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 6

71 Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 8

72 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 12

73 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 12

74 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 10

75 Vgl. Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (2004), S. 11

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18

3. Demografischer Wandel 3.1 Allgemein

„Der Begriff 'demogra[f]ischer Wandel' meint im Grunde die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung eines Landes. In Deutschland findet man aktuell einen Trend hin zu einer alternden Gesellschaft. Grund dafür sind die sinkenden Zahlen für Neugeborene und die steigenden Werte bezogen auf eine Bevölkerungsgruppe mit einem hohen Lebensalter.“ 76 Bezüglich des demografischen Wandels in Deutschland müssen auch die geschichtlichen Wendungen – der Erste und Zweite Weltkrieg sowie die Zeit des geteilten Deutschlands und des Mauerfalls – berücksichtigt werden, deren Auswirkungen bis in die heutigen Generationen spürbar sind.77 In den kommenden Jahrzehnten wird sich die Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung wandeln. Die Bevölkerungspyramide verliert ihre ursprüngliche Form, da sich die Altersstruktur Deutschlands gravierend verändert (siehe Anhang 1). „Im Jahr 2060 wird bereits jeder Dritte (34%) mindestens das 65. Lebensjahr durchlebt haben und es werden doppelt so viele 70-Jährige leben, wie Kinder geboren werden.“78 Die demografische Entwicklung trägt dazu bei, dass die deutsche Bevölkerung von 80 767,5 Millionen Menschen (Stand: 31.12.2013)79 bis zum Jahr 2060 auf ca. 65 Millionen zurück gehen wird80. Neben Geburten- und Sterberate tragen auch Wanderungsbewegungen zur strukturellen Veränderungen bei. Binnenwanderung innerhalb Deutschlands wirkt regional und temporär verstärkt auf den Wandel. Da dies vor allem junge Menschen betrifft, schrumpfen und altern die Abwanderungsregionen weit schneller als der bundesweite Durchschnitt.81 Es sind vor allem periphere, wirtschaftsschwache Räume betroffen. Zu- und Abwanderungen wirken sich hingegen auf das ganze Land aus. „Angesichts der derzeitigen Siedlungsstrukturen und der voraussichtlichen demogra[f]ischen Trends gibt die künftige Tragfähigkeit der öffentlichen Dienstleistungsversorgung in einigen ländlichen Gebieten Anlass zu erheblicher Besorgnis.“82 Zu diesen Regionen zählt auch der im Nord-Westen Brandenburgs gelegene Landkreis Prignitz, welcher im Unterkapitel 4.2 genauer betrachtet wird.83

76 Aachener Stiftung Kathy Beys (2014)

77 Vgl. Scholz (2008), S. 2

78 Statistisches Bundesamt (2009), S. 5

79 Vgl. Statistisches Bundesamt (2014b)

80 Vgl. Statistisches Bundesamt (2009), S. 12

81 Vgl. Scholz (2008), S. 2; Statistisches Bundesamt (2013a), S. 48; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2012), S. 40

82 Organisation for Economic Co-operation and Development (2007), S. 63

83 Vgl. Organisation for Economic Co-operation and Development (2007), S. 62, Abb.: 1.23

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19 3.2 Auswirkungen auf Bibliotheken

Das deutsche Bibliothekswesen nimmt die gesellschaftliche Herausforderung des demografischen Wandels an. Es wird der unaufhaltsamen Veränderung entgegengetreten und aktiv mitgestaltet. Mögliche Vorgehensweisen, Strategien und Ideen werden in zahlreichen Veranstaltungen in den Fokus gestellt.84 Das Sammelwerk “‘Challenge accepted’

Bibliotheken stellen sich der Herausforderung des Demografischen Wandels”85 verdeutlicht den Kampfgeist der Information Professionals.

Der Schwerpunkt dieser Bachelorarbeit liegt auf Öffentliche Bibliotheken in ländlichen Räumen. Daher werden sich die Ausführungen zu Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Bibliothekswesen auf diesen Bereich beziehen. Eine klare Trennung der Vorgehensweisen in ländlichen und städtischen Öffentlichen Bibliotheken ist jedoch nicht immer möglich.86 Jede Öffentliche Bibliothek bekommt die Auswirkungen des Wandels zu spüren. Jene in ländlichen Regionen sind dabei jedoch in einer noch schwierigeren Lage.87 Eine der größten Herausforderungen für Öffentliche Bibliotheken in ländlichen Regionen sind die sinkenden Einwohnerzahlen, die es immer mehr erschweren „[…] eine ausreichende soziale und technische Infrastruktur aufrechtzuerhalten“88. Sinkende Bevölkerungszahlen verursachen geringere Steuereinnahmen, die wiederum leere Kommunalkassen zur Folge haben, welche Einsparung in der kommunalen Bildungs- und Kulturarbeit nach sich ziehen.

Daher ist es Öffentlichen Bibliotheken kaum mehr möglich, optimale Leistung zu bringen. An diesem Punkt würde das bis dato nicht existierende bundesweite Bibliotheksgesetz greifen, um die Einrichtungen in Form einer Pflichtaufgabe abzusichern.

Öffentliche Bibliotheken müssen ihre Informationsdienstleistungen und Medienbestände den im Zuge des demografischen Wandels verändernden Nutzerbedürfnissen anpassen.89 Demnach ist es für die erfolgreiche Bibliotheksarbeit in ländlichen Räumen unumgänglich, die Gesellschaftsstruktur der Region genau zu kennen. Die grobe Unterteilung der Generationen reicht jedoch für eine genaue Betrachtung der Nutzergruppen nicht aus. Mit Hilfe der Milieuforschung können einzelne Gruppen der Gesellschaft aufgespalten und analysiert werden (siehe Anhang 4). Die Milieubetrachtung trägt dazu bei, Öffentlichen

84 Vgl. Berufsverband Information Bibliothek e.V. (2012); Klug (2012); Landesverband Thüringen im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (2014), S. 1

85 Hauke (2014)

86 Vgl. Stoll (2014), S. 26

87 Vgl. Schuldt (2014), S. 177

88 Klug (2014), S. 7

89 Vgl. Stropp (2008), S. 17; Motzko (2011), S. 39 f.; Klug (2014), S. 8

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20

Bibliotheken bewusst zu machen, dass es auch innerhalb der eigentlichen Zielgruppe – beispielsweise Senioren – Milieus gibt, die trotz zielgruppenorientierter Arbeit nicht erreicht werden können.90 Die demografische Entwicklung hat auch Einfluss auf die Personalstruktur der Öffentlichen Bibliotheken. Eine alternde Belegschaft kann in von Sparmaßnahmen geplagten Kommunen nur schwer mit gleicher Qualität ersetzt werden. Ein „[…]

altersgerechtes, demografie-sensibles Personalmanagement […]“91 ist daher in den Einrichtungen zwingend notwendig. So sehr sich jede einzelne Bibliothek Deutschlands bemüht, dem Wandel und allen daraus resultierenden Komplikationen entgegenzutreten, nur ein einheitliches Bibliotheksgesetz auf Länderebene kann für eine gesicherte Zukunft Sorge tragen.

Dies ist nur ein kurzer Abriss, um die grundsätzlichen Probleme aufzuzeigen, denen sich eine Öffentliche Bibliothek im ländlichen Raum in Zeiten des Wandels stellen muss und hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

90 Vgl. Umlauf (2014a), S. 144

91 Klug (2014), S. 9

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21 4. Der ländliche Raum

4.1 Definition eines ländlichen Raums

Ländliche Räume „[…] [tragen] zahlreiche Funktionen, ohne die das Leben in den Städten und Ballungsräumen unmöglich wäre“.92 Trotz dieser Unverzichtbarkeit stehen gerade diese Regionen oft hinten an.93 Eine einheitliche Definition für den ländlichen Raum existiert nicht.

Die verschiedenen Definitionen sind so vielfältig wie die Siedlungsstruktur der Regionen in Deutschland selbst.94 Regionen werden nicht strikt in ländlich und städtisch unterteilt.

Vielmehr wird sich an den Raumkategorien Ländlich, Intermediär und Vorwiegend städtisch orientiert.95 Eine Bevölkerungsdichte von weniger als 150 Einwohnern je Quadratkilometer trennt städtische von ländlichen Regionen.96 Um einen ländlichen Raum genauer zu differenzieren, müssen zwei Basisstrukturmerkmale betrachtet werden: Die bereits erwähnte Besiedlung wie auch die Lage der Region. Um eine Region räumlich abzugrenzen wird eine Erreichbarkeitsanalyse durchgeführt, welche auf dem Erreichbarkeitsmodell des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) basiert.97 „[… ][M]ithilfe eines Zentralitäts-Indexes [wird] die Nähe zu Konzentrationen von Bevölkerung und Arbeitsplätzen, die sich auch durch ein gebündeltes Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten und Versorgungseinrichtungen auszeichnen“ ermittelt.98 Wie auch bei der Besiedlung können anhand der ermittelten Werte Regionen in die Kategorien Eher zentrale Lage, Zentrale Lage, Periphere Lage und Sehr periphere Lage eingeteilt werden.99 Die kategorische Einteilung der Regionen, und somit auch die Abgrenzung des ländlichen Raums, ist ein laufender Prozess, der vor allem von Urbanisierungs- und Modernisierungsprozessen beeinflusst wird.100

4.2 Bundesland Brandenburg - Landkreis Prignitz

Die ausgewählte Öffentliche Bibliothek, für welche im Rahmen dieser Bachelorarbeit ein Bibliothekskonzept entsteht, befindet sich im Landkreis Prignitz. Dieser liegt im Nordwesten des Bundeslandes Brandenburg. Er grenzt im Norden an Mecklenburg-Vorpommern, im Osten an den brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin, im Süden an Sachsen-Anhalt sowie im Südwesten und Westen an Niedersachsen. Der Landkreis Prignitz setzt sich zusammen aus drei Städten, vier Ämtern und vier Gemeinden, die sich auf eine Fläche von

92 Schlömer, Spangenberg (2009), S. 26

93 Vgl. Beetz, Neu (2009), S. 53

94 Vgl. Schlömer, Spangenberg (2009), S. 17

95 Vgl. Organisation for Economic Co-operation and Development (2007), S. 33

96 Vgl. Organisation for Economic Co-operation and Development (2007), S. 33

97 Vgl. Schlömer, Spangenberg (2009), S. 21

98 Schlömer, Spangenberg (2009), S. 21

99 Vgl. Schlömer, Spangenberg (2009), S. 21 f.

100 Vgl. Franzen, Hahne [u.a.] (2008), S. 4

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2.123 Quadratkilometern erstrecken.101 Es leben 38.540 Männer und 39.520 Frauen (Stand:

30.10.2013) im Landkreis Prignitz.102 Damit zählt der Landkreis mit nur knapp 37 Einwohnern je Quadratkilometer zur Kategorie dünn besiedelte ländliche Räume.103 Der Ausländeranteil ist mit nur 1% der Bevölkerung sehr gering.104 Die ältere Generation (hier ab dem 40. Lebensjahr) ist mit 66,8% klar in der Mehrheit.105 In den kommenden Jahren wird sich die bereits im Kapitel drei beschriebene Bevölkerungsentwicklung auch im Landkreis Prignitz vollziehen. Seit der Wende im Jahr 1989 ist die Zahl der Einwohner in der Region rückläufig.106 Zukünftig wird sich dieser Zustand noch extremer zeigen. Laut des Prüfberichts der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) hat der Landkreis Prignitz deutlich überdurchschnittliche demografisch bedingte Tragfähigkeitsprobleme.107 Sie ist ein sehr peripherer Raum mit vereinzelten Verdichtungsansätzen, welche sich in der Umgebung der drei größeren Städte Perleberg, Wittenberge und Pritzwalk befinden.108 Diese bieten zentriert die meisten Arbeitsplätze im Landkreis. In der Gesamtbetrachtung des Landkreises überwiegt jedoch die Zahl der außerhalb Beschäftigten, welche eine hohe Pendlerzahl zur Folge hat.109 Die Zahl der Erwerbslosen schwankt stark je nach Gemeinde zwischen 7% und 18%.110

Weiterführende Schulen sowie soziale und kulturelle Einrichtungen befinden sich, mit Ausnahme des Kurortes Bad Wilsnack, ausschließlich in den drei größeren Städten.111 Das Zentrum des außerschulischen Bildungswesens bilden die Kreismusikschule, die Kreisvolkshochschule und das Kreismedienzentrum mit Hauptsitz in Perleberg. Letzteres beinhaltet ausschließlich audiovisuelle Medien. Nutzern stehen ein Online-Katalog sowie Schulungsveranstaltungen zu medienwissenschaftlichen Themengebieten zur Verfügung.112

101 Vgl. Landkreis Prignitz (2014b)

102 Vgl. Landkreis Prignitz (2014a)

103 Vgl. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2011)

104 Vgl. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2011), S. 6

105 Vgl. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2011), S. 6

106 Vgl. Landesamt für Bauen und Verkehr - Brandenburg (2013), S. 2, Abb.: Bevölkerungsentwicklung; Siehe auch Landkreis Prignitz (2013)

107 Vgl. Organisation for Economic Co-operation and Development (2007), S. 62

108 Vgl. Landesamt für Bauen und Verkehr - Brandenburg (2013), S. 1 f.; Schlömer, Spangenberg (2009), S. 19, 22 ff.

109 Vgl. Landesamt für Bauen und Verkehr - Brandenburg (2013), S. 4

110 Vgl. Landesamt für Bauen und Verkehr - Brandenburg (2013), S. 4

111 Vgl. Landesamt für Bauen und Verkehr - Brandenburg (2013), S. 5 Abb.: Soziale und kulturelle Einrichtungen 2011

112 Vgl. Landkreis Prignitz (2014c)

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23 5. Bibliothekskonzept

5.1 Warum ein Bibliothekskonzept?

In vielen Köpfen sind Öffentliche Bibliotheken noch immer als Leihbüchereien mit strikten Regeln verankert113, die es ganz selbstverständlich in jedem größeren Ort gibt. Das Verleihen von Büchern zählt natürlich zu den Aufgaben einer Bibliothek, ist jedoch nur Teil eines umfangreichen Auftrags, welcher weit mehr beinhaltet. Öffentliche Bibliotheken übernehmen wichtige gesellschaftliche sowie soziale Aufgaben, die besonders für ländliche Regionen von Wert sind. Ebenso „[…] [verfügen sie über das] große Potenzial […] bei Problemlösungen kommunalpolitischer Fragen einen wertvollen Beitrag zu leisten“.114 Doch auch das Selbstverständliche ist in Zeiten von kommunalen Sparmaßnahmen kein verlässlicher Posten.

Aus diesem Grund ist es für Öffentliche Bibliotheken eine „[…] überlebenswichtige Aufgabe […], mit strategischen Bibliothekskonzepten auf sich aufmerksam zu machen und sich als unentbehrlichen Dienstleister im Rahmen der Kommunalpolitik zu positionieren“.115 Es muss deutlich werden, welchen Beitrag Öffentliche Bibliotheken zur Erreichung von langfristigen Zielen des Trägers leisten. „Nur wenn es den Bibliotheken gelingt, die kommunalen Entscheidungsträger von der Wichtigkeit der Einrichtung Bibliothek zu überzeugen, haben sie eine Chance auf breite Unterstützung durch die Politik“116 und somit auf angemessene finanzielle Mittel.

Auch intern ist ein Konzept für Öffentliche Bibliotheken eine Bereicherung. Im Laufe der Konzepterstellung setzen sich die Bibliotheksmitarbeiter mit dem aktuellen Wandel in Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft auseinander, um anschließend ihre Informationsdienstleistungen und Inhalte daran anzupassen.117 Es werden weitreichende Informationen über potenzielle Nutzer und die daraus resultierenden Zielgruppen erhoben, klare Schwerpunkte und Ziele für die Zukunft gesetzt sowie interne Unstimmigkeiten beseitigt. Letzteres ist für ein harmonisches Miteinander und eine daraus resultierende effiziente Arbeitsweise besonders wichtig. Nur ein gut funktionierendes Team ist in der Lage, das Bibliothekskonzept zielstrebig umzusetzen.118 Ebenso wichtig ist es, mit Hilfe eines klaren Konzeptes, mit dem eingangs erwähnten, veralteten Klischeedenken aufzuräumen. Die Öffentliche Bibliothek ist eine vielschichtige, professionelle Einrichtung, die der Gesellschaft

113 Vgl. Motzko (2011), S. 37

114 Rumschöttel (2011), S. 15

115 Rumschöttel (2011), S. 15

116 Rumschöttel (2011), S. 16

117 Vgl. Mittrowann (2011), S. 28

118 Vgl. Motzko (2011), S. 37

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24

Zugang zu Informationen, Kultur und Wissen aller Art bietet. Dazu gehören ganz selbstverständlich kulturelle Veranstaltungen mit lebhaftem Austausch und nicht wie das Klischee besagt, erzwungene Stille.

5.2 Erstellung eines Bibliothekskonzeptes

Bibliotheksmanagement und -marketing wird in fachspezifischer Literatur umfangreich behandelt. Dazu zählen die Gestaltung der Betriebsorganisation119, die Durchführung von Nutzeranalysen120, das Bestandsmanagement121 sowie Ausführungen zum Qualitätsmanagement einer Bibliothek122. Innerhalb dieser Darstellungen wird die Bibliothek als Non-Profit-Organisation (keine Verfolgung kommerzieller Ziele) unterstrichen. Dennoch verspüren vor allem Öffentliche Bibliotheken Konkurrenzdruck gegenüber anderen Informationsdienstleistungsanbietern.123 Daher ist es essenziell, Veränderungen der Nutzeranforderungen zu erkennen und eigene Informationsdienstleistungen darauf zuzuschneiden.

Ein betriebswirtschaftliches Instrument zur Ermittlung der Stellung einer Bibliothek in der Gesellschaft sowie auf dem Markt ist die Markt- und Wettbewerbsanalyse.124 Anhand der Marktanalyse können Bibliotheken ihr Einzugsgebiet analysieren sowie Produkte, Dienstleistungen (Ressourcenanalyse) und Kundenbeziehungen (Zielgruppenanalyse) ermitteln, systematisieren, vergleichen und überprüfen.125 Im Rahmen der Zielgruppenanalyse ist die Berücksichtigung von Milieumodellen gesondert zu erwähnen.126 Diese beziehen sich auf soziale Milieus der Gesellschaft, welche aus Gruppen gleichgesinnter Menschen bestehen (siehe Anhang 4). Die Wettbewerbsanalyse ermöglicht den Vergleich zu ausgewählten Konkurrenzgruppen, zu denen Videotheken und andere Bibliotheken gehören.127 Ein spezielles Instrument der Markt- und Wettbewerbsanalyse ist die Stärken-Schwächen-Risiko- Chancen-Analyse (SWOT-Analyse)128. Ein weiteres Managementwerkzeug zur Bedarfsermittlung des Bibliotheksumfeldes ist die Gemeinwesenanalyse. Diese trägt dazu bei, Informationen über die Bevölkerung des Einzugsgebiets der Bibliothek zu erhalten und

119 Vgl. Umstätter (2011), S. 54 ff.

120 Vgl. Umstätter (2011), S. 133 ff.

121 Vgl. Schade, Umlauf (2012a), S. 117 ff.

122 Vgl. Becker, Vonhof (2010)

123 Vgl. Alwis (2012), S. 137

124 Vgl. Alwis (2012), S. 144 ff.

125 Vgl. Alwis (2012), S. 144

126 Vgl. Schade (2012)

127 Vgl. Alwis (2012), S. 149 ff.

128 Vgl. Alwis (2012), S. 152 f.; Umlauf (2014c), S. 1

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25 folglich dessen Bibliotheks- und Informationsbedürfnisse zu ermitteln. Im Fokus der Gemeinwesenanalyse steht die soziale, demografische und kulturelle Situation einer Region.129

Konkrete Angaben zur Erstellung eines Konzeptes für erfolgreiches Management und Marketing sind jedoch in keiner der betriebswirtschaftlichen Analyseverfahren, die auf das Bibliothekswesen übertragbar sind, enthalten. Die bis dato einzig klar strukturierte Anleitung zur Erstellung eines Bibliothekskonzeptes entwickelt der Diplom-Sozialwissenschaftler und Qualitätsmanagementexperte Meinhard Motzko. Er bedient sich der Verfahren der Betriebswirtschaftslehre, indem er die wichtigsten Aspekte kombiniert und diese auf die Bedürfnisse von Bibliotheken zuschneidet. Ein einheitliches Gliederungsraster gibt genaue Anweisungen zum Aufbau und Inhalt des Konzeptes.130 Es beinhaltet eine Umfeldanalyse, Problemlagen im Bereich „Informationsverhalten und Mediengewohnheiten“ der Region, das Aufgabenprofil, eine konkrete Zielgruppenfestlegung, konkret messbare Ziele, Kooperationen, Maßnahmen, Kommunikationsformen, die besondere Bedeutung moderner Technik und Ausstattung, Ressourcengrundsätze sowie Organisations- und Führungsgrundsätze und die Erfolgskontrolle des Konzeptes.131 Meinhard Motzko fordert die Bibliotheken innerhalb seines Konzeptgerüstes sowie in zusätzlichen Erläuterungen mit klaren Worten auf, sich auf Zielgruppen oder die Wahl von Kooperationspartnern festzulegen.132

Das Bibliothekskonzept der vorliegenden Bachelorarbeit stützt sich auf die von Meinhard Motzko entwickelte Konzeptstruktur. Grund dafür ist die sehr präzise Anleitung der einzelnen Entwicklungsabschnitte, wie auch die positive Resonanz anderer Öffentlicher Bibliotheken, welche Motzkos Anweisungen erfolgreich umgesetzt haben – beispielsweise in dem Projekt

„Bibliothekskonzeptionen“133, das in „Zukunftskonzepte für Öffentliche Bibliotheken in Brandenburg“134 untergliedert ist. An Letzterem nimmt auch die Stadtbibliothek Wittenberge des Landkreises Prignitz teil. Somit wird deutlich, dass der Konzeptaufbau auch für Öffentliche Bibliotheken in peripheren ländlichen Regionen geeignet ist. Im folgenden Kapitel wird auf dieser Grundlage ein Bibliothekskonzept für die Stadtbibliothek Pritzwalk erstellt.

129 Vgl. Umlauf (1997), S. 56

130 Motzko (2011), S. 45 ff.

131 Vgl. Motzko (2011), S. 45 ff.

132 Vgl. Motzko (2011), S. 39 ff.

133 Mittrowann, Motzko [u.a.] (2011), S. 61 ff.

134 Landesverband Brandenburg im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (2009), S. 2

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26

6. Bibliothekskonzept für die Stadtbibliothek Pritzwalk 6.1 Einleitung

6.1.1 Vorbemerkung

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird für die Stadtbibliothek Pritzwalk ein Bibliothekskonzept entwickelt, welches die Tätigkeiten der Einrichtung erstmals konkret im Zusammenhang mit den kommunalen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen darstellt und greifbare Aufgaben formuliert. Ein wichtiger Aspekt ist die Reaktion auf gesellschaftliche sowie demografische Veränderungen. Im Laufe der Konzeptentwicklung wird das Leistungsspektrum der Öffentlichen Bibliothek dargestellt, um ihre Unverzichtbarkeit als Bildungs- und Kultureinrichtung sowie als sozialer Treffpunkt deutlich herauszuarbeiten. Ausgangspunkt ist eine Umfeldanalyse, welche die Bevölkerungs-, Bildungs-, Einkommens-, Kultur- und Wirtschaftsstruktur des Einzugsgebiets der Stadtbibliothek Pritzwalk beleuchtet. Anhand der Ergebnisse werden Aufgaben und Ziele für die nächsten fünf Jahre festgelegt. Damit soll Klarheit und Transparenz für die Mitarbeiter der Bibliothek als auch für die Verwaltung und die Entscheidungsträger geschaffen werden.

6.1.2 Stadtbibliothek Pritzwalk - Status quo

Die Stadtbibliothek Pritzwalk erstreckt sich über 1.770 Quadratmeter, auf denen sich ein Bestand von 25.164 Medieneinheiten (Stand: 2013) befindet. Im Jahr 2013 zählt die Einrichtung 848 Nutzer (weniger als 7% der Einwohner) sowie 9.252 Besucher (siehe Anhang 3.1, Nr.9 u. Nr.12). Die Zahl der Veranstaltungen hat sich von 110 in 2012 auf 34 in 2013 um knapp 70% verringert (siehe Anhang 3.1, Nr.94). Ein Grund für diesen drastischen Rückgang sind Umbauarbeiten im Jahr 2013. Die Bibliothek erhält den Zuschlag der Dr.

Wolfgang-Neubert Stiftung zur Errichtung einer neuen Kinderbibliothek. Daraufhin stellt der Träger Gelder bereit, um auch Fußböden und Wandfarbe zu renovieren. Die neue Kinderbibliothek gibt den Anstoß für Veränderungen in den Räumen der Einrichtung. Dazu zählen ein moderner Empfangs- und Verbuchungstresen, Arbeitsbereiche für die Computer- und Internet- sowie Mediennutzung und die Herrichtung einer Kaminecke. Letztere wird von einer im Kreis ansässigen Firma gespendet. Sie verleiht der Bibliothek ein einzigartiges Ambiente. Die Innenraummodernisierungen ergänzen die bereits 2011 begonnenen Sanierungsarbeiten der Fassade und des Treppenbereiches. Neugestaltungen des denkmalgeschützten Gebäudes sind mit hohem bürokratischem Aufwand für das Bibliotheksteam verbunden.

(27)

27 6.2 Umfeldanalyse

6.2.1 Geografische Lage und Verwaltungsstruktur der Stadt Pritzwalk Bundesland: Brandenburg

Landkreis: Prignitz

Ortsteile: 12 (Alt Krüssow, Beveringen, Buchholz, Falkenhagen, Giesensdorf, Kemnitz, Mesendorf, Sadenbeck, Schönhagen, Seefeld, Steffenshagen, Wilmersdorf) Fläche: ca. 166 km²

Einwohner: 12.794 (Stand: 2013, siehe Anhang 3.1, Nr.1)

Pritzwalk gehört zu den drei größten Städten des Landkreises Prignitz. Die Kleinstadt befindet sich im Nord-Osten des Landkreises mit Anbindung an das Regionalbahnnetz in Richtung Berlin-Spandau sowie der Autobahnanschlussstellen A24 Berlin-Hamburg und A19 Berlin-Rostock. Zugehörig zur Stadt, repräsentiert von ihrem Bürgermeister, sind zwölf Ortsteile, die jeweils durch einen Ortsvorsteher vertreten werden. Anhand dieser Ortsteile definiert sich das grundsätzliche Einzugsgebiet der Bibliothek. Die Stadtbibliothek Pritzwalk befindet sich seit dem Jahr 2005 in der alleinigen Trägerschaft der Stadt. Seit 2010 verfügt Pritzwalk über ein detailliertes Stadtentwicklungskonzept, welches auch die Entwicklung von Bildungs- und Kultureinrichtungen beinhaltet.135

6.2.2 Standort der Stadtbibliothek Pritzwalk

Die Stadtbibliothek wird von 1974 bis 1978 als Stadt- und Kreisbibliothek errichtet. Sie befindet sich nordwestlich der Altstadt am nördlichen Dömnitzufer, direkt neben dem Kulturhaus an einer Hauptverkehrsstraße. Von der Innenstadt mit Rathaus, Marktplatz und Einkaufsstraße ist die Bibliothek fußläufig zu erreichen. Direkt vor dem Bibliotheksgebäude befindet sich eine Bushaltestelle. Bahnhof und Busbahnhof der Stadt befinden sich jedoch außerhalb der bequemen Fußläufigkeit. Parkmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Gebäude. Eine Rampe und schwellenfreie Türbereiche bieten einen barrierefreien Zugang. Das denkmalgeschützte Bibliotheksgebäude ist Zeugnis der DDR-Architektur der 70er-Jahre. Für die damalige Zeit ist es ein anspruchsvolles Beispiel für den Bibliotheksneubau des Landes. Die großzügige Innenraumgestaltung mit gemütlichen Leseecken ermöglicht eine gute Orientierung im Freihandbestand. Platz für Veranstaltungen bieten der großzügige Eingangsbereich, ein separater Raum sowie das Kaminzimmer.

6.2.3 Bibliothekssituation im Landkreis Prignitz

Neben der Stadtbibliothek Pritzwalk befinden sich fünf weitere Öffentliche Bibliotheken im Landkreis Prignitz, in der Trägerschaft ihrer jeweiligen Kommune. Im Oktober 2005 haben

135 Vgl. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH (2010)

(28)

28

sich die Bibliotheken des Landkreises zu der Arbeitsgemeinschaft „Bibliothekennetz Prignitz“ in Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) zusammengeschlossen.

Auf dieser Grundlage ist es den Bibliotheken möglich, die nicht mehr existenten Kreisbibliotheksstrukturen, wenn auch nur ansatzweise, aufrecht zu erhalten. Im Rahmen dieses Verbundes finden vierteljährlich Kooperationstreffen statt, in denen Öffentlichkeitsarbeit, Bestandsaufbau, gemeinsame Aktionen und die Bibliotheksarbeit thematisiert werden. Im Laufe der Zusammenarbeit haben sich Traditionen wie die jährlich zum Tag des Buches stattfindende „Lange-Nacht der Prignitz-Bibliotheken“ entwickelt. Teil des Bibliotheksservices der Region ist ein Fernleihsystem unter den einzelnen Öffentlichen Bibliotheken. Ebenso sind die Medienbestände über die jeweiligen Online-Kataloge und dem Katalog des Verbundes Öffentlicher Bibliotheken des Landes Brandenburg frei einsehbar.

6.2.4 Sozio-ökonomische Struktur

6.2.4.1 Altersstruktur und Bevölkerungsentwicklung

Der Landkreis Prignitz zählt zu den am schwächsten besiedelten Gebieten im Land Brandenburg.136 Seit 1990 werden im Landkreis zahlreiche Großbetriebe geschlossen und landwirtschaftliche Betriebe verkleinert. Der Arbeitsplatzabbau führt zu einem erheblichen Bevölkerungsrückgang. Das Zahnradwerk, als größtes Industrieunternehmen Pritzwalks, verringert die Beschäftigtenzahlen von anfänglich 1.300 auf 300 Arbeitsstellen.137 Laut demografischer Einstufung der Bertelsmann Stiftung zählt Pritzwalk zum Demografietyp 8.138 Diese Einstufung steht für kleine, alternde Kommunen mit Anpassungsdruck, welche mit deutlichem Bevölkerungsrückgang und einer hohen Armutsquote zu kämpfen haben.139 Es wird für die kommenden Jahre und Jahrzehnte ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang140 sowie die stetige Alterung der Bevölkerung141 prognostiziert. Das Durchschnittsalter liegt momentan bei 46 Jahren und wird bis zum Jahr 2020 kontinuierlich auf 50 Jahre ansteigen.142 Am stärksten rückläufig ist die Zahl der 19 bis 24 Jährigen, denen die am größten wachsende Zahl von über 80 Jährigen entgegensteht.143 Dementsprechend nimmt auch die Zahl der Neugeborenen jährlich ab.144 Dies bestätigt die Entwicklung des gesamten Landkreises.

136 Vgl. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2013)

137 Vgl. Foelsch (2014)

138 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014h)

139 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2012)

140 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014g)

141 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014f)

142 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014f)

143 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014d)

144 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014d)

(29)

29 Emigranten machen nur 1,2% (Stand: 2012) der Bevölkerung aus.145 Aufgrund dieses geringen Anteils wird diese Bevölkerungsgruppe in der Konzepterstellung nicht gesondert betrachtet.

6.2.4.2 Bildungsstruktur

Es gibt in Pritzwalk neun Kindertagesstätten, zwei Grundschulen, eine Oberschule, ein Gymnasium, eine Schule mit sonderpädagogischem Schwerpunkt, ein Oberstufenzentrum, eine private Berufsschule für Wirtschaft und Technik, eine Volkshochschule sowie die Bildungsgesellschaft mbH Pritzwalk. Zur Darstellung der schulischen Situation Pritzwalks ist vorab zu bemerken, dass jegliche Schulformen aufgrund der Bevölkerungsprognose in den kommenden Jahren mit erheblichem Schülermangel zu kämpfen haben werden. Im Schuljahr 2013/2014 besuchen 576 Kinder146 die Grundschulen der Stadt, 434 Schüler147 die Oberschule sowie 450 Schüler148 das Gymnasium. Für den Planungszeitraum von 2012 bis 2017 der Schulentwicklung des Landkreises Prignitz sichern sich alle schulischen Bildungseinrichtungen Pritzwalks, trotz sinkender Schülerzahlen, den Bestand.149

6.2.4.3 Kultur- und Freizeitangebote

Pritzwalk verfügt gegenüber den Nachbarstädten Perleberg, Wittenberge und Karstädt, welche als regionaler Wachstumskern gelten, über kein konkretes Kulturkonzept. Nichtsdestotrotz hat die Stadt ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitangebot, das sowohl von öffentlichen, privatwirtschaftlichen als auch gemeinnützigen Trägern gehalten wird. Dazu zählen das Stadt- und Brauereimuseum, die St. Nicolai Kirche, das Kulturhaus mit integriertem Kino, die Stadtbibliothek, eine Freilichtbühne, ein Waldschul-Zentrum, ein Schwimmbad, ein Flugplatz, mehrere Sportanlagen und -einrichtungen sowie zahlreiche Vereine. Über die beiden Stadtmagazine „Pritzwalkerleben“150 und „Pritzwalk Journal“151 werden Bürger und Touristen kostenlos über aktuelle Geschehnisse und Veranstaltungen informiert. Regelmäßige Veranstaltungen der Stadt sind die jährlichen Pritzwalker Festtage mit integrierter Kulturmeile, der Kinotag, das Herbstleuchten, bei dem die Innenstadt in sanftes Licht getaucht wird, der seit 2014 neu eingeführte Familienwandertag sowie ein Weihnachtsmarkt.

Im Rahmen von Veranstaltungstätigkeiten arbeitet die Stadtbibliothek eng mit dem Stadt- und

145 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2014e)

146 Vgl. Bildungsserver Berlin Brandenburg (2013b): Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Pritzwalk; Bildungsserver Berlin Brandenburg (2013c): Herbert-Quandt-Grundschule Pritzwalk

147 Vgl. Bildungsserver Berlin Brandenburg (2013a): Freiherr-von-Rochow-Oberschule Pritzwalk

148 Vgl. Bildungsserver Berlin Brandenburg (2013d): Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium Pritzwalk

149 Vgl. Landkreis Prignitz - Geschäftsbereich 3 (2011), S. 48, 52 f., 56 f., 61 f., 67 ff.

150 Werbeagentur Pritzwalk (2014)

151 Stadtverwaltung Pritzwalk (2014a)

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