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ein FO Sequenzenkalk¨ul

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Academic year: 2022

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(1)

ein FO Sequenzenkalk¨ ul

Sequenzenkalk¨ul K f¨ur FO mit =,¬,∨,∃

Antezedens- und Vorraussetzungsregeln (A), (V)

AL-Regeln (∨A) und (∨S) – strukturell genau wie in AL-Kalk¨ul erweitert um Quantorenregeln und Gleichheitsregeln

Quantorenregeln

(∃A) Γ, ϕ(y /x ); ψ

Γ, ∃x ϕ; ψ (∃S) Γ; ϕ(t /x ) Γ; ∃x ϕ y 6∈ frei (Γ, ∃xϕ, ψ )

(∗) Nebenbedingung wesentlich f¨ur Korrektheit der Regel!

beide Regeln benutzen Substitutionen: ϕ(y/x) und ϕ(t/x)

L&G Sommer 2012 M Otto 38/57

ein FO Sequenzenkalk¨ ul

Gleichheitsregeln

(=) Γ; t = t (Subst) Γ; ϕ( t / x ) Γ, t = t

; ϕ( t

/ x )

Substitution: ϕ(t/x) in Quantoren- und Gleichheitsregeln steht f¨ur Einsetzung des Terms t f¨ur freie Vorkommen der Variablen x in ϕ (syntaktisch nicht ganz trivial):

z.B. ϕ(x) = ∃y fy =x und t = fy:

ϕ(y/x) ≡ ∃z fz=fy (nicht etwa ∃y fy=fy)

L&G Sommer 2012 M Otto 39/57

(2)

Konsequenzen aus Vollst¨ andigkeitssatz

• algorithmische Erzeugbarkeit

aller allgemeing¨ultigen FO-Formeln, sowie der FO-Theorien von geeignet FO-axiomatisierten Strukturklassen

• Kompaktheit (!) FO Kompaktheitssatz

F¨ur Φ ⊆ FO(σ) und ϕ ∈ FO(σ):

(1) Φ erf¨ullbar gdw. jedes endliche Φ0 ⊆ Φ erf¨ullbar (2) Φ |= ϕ gdw. Φ0 |= ϕ f¨ur ein endliches Φ0 ⊆ Φ

Bemerkung:

Kompaktheit zeigt Grenzen f¨ur die Ausdrucksst¨arke von FO !

→ Beispiele oben und ¨Ubungen; u.a. Nichtstandardmodelle

L&G Sommer 2012 M Otto 40/57

Vollst¨ andigkeit und Kompaktheit

G¨odelscher Vollst¨andigkeitssatz

Beweismethode: Vervollst¨andigung und Anreicherung einer konsistenten Formelmenge Φ zu ˆΦ, Φ ⊆ Φˆ ⊆ FO(ˆσ);

daraus Konstruktion eines Term-Modells f¨ur ˆΦ

als Quotient der Menge T(ˆσ,V) (Hintikka-Konstruktion)

−→ Introduction to Mathematical Logic

Kompaktheitssatz

(1) syntaktisch, beweistheoretisch: ¨uber Vollst¨andigkeitssatz (2) semantisch, modelltheoretisch: direkte Modellkonstruktion;

man kann Modell f¨ur Φ algebraisch als Ultraprodukt aus Modellen f¨ur s¨amtliche endlichen Φ0 ⊆ Φ gewinnen

(3) modelltheoretische Reduktion: auf AL Kompaktheit

L&G Sommer 2012 M Otto 41/57

(3)

was FO nicht (direkt) erfassen kann

Kompaktheit ⇒ keine unendliche Struktur ist in FO bis auf Isomorphie charakterisierbar Beispiel: Standardstrukturen der Arithmetik

N = (N,+,·,0,1, <) und R = (R,+,·,0,1, <) als σar-Strukturen

• es gibt Nichtstandardmodelle NFO N und RFO R zB mit i.S.v. Arithmetik/Ordnung unendlich großen

(f¨ur R dann auch mit infinitesimalen) Elementen

• zu R gibt es auch abz¨ahlbare Nichtstandardmodelle R

• andererseits sind N und R in der Mathematik axiomatisch bis auf Isomorphie fixiert (→ Peano, Dedekind)

L&G Sommer 2012 M Otto 42/57

Peano-Strukturen

Standard-Peano-Struktur P := (N,S,0)

mit S: N → N,S(n) := n + 1 (Nachfolgerfunktion) als σp-Struktur, σp = (S,0)

Peano-Axiome

(P1): 0 6∈ Bild(S) ∀x¬Sx = 0 (P2): S injektiv ∀x∀y Sx = Sy → x = y (P3): keine echte Teilmenge hat 0 als Element

und ist abgeschlossen unter S

(¨aquivalent zu Induktionsprinzip, nicht in FOp)) Satz von Dedekind

Jede σp-Struktur, die (P1), (P2), (P3) erf¨ullt, ist isomorph zur Standard-Peano-Struktur

L&G Sommer 2012 M Otto 43/57

(4)

was man nicht haben kann . . . . . . oder doch ?

• es gibt Erweiterungen von FO, die Charakterisierungen

der Standardstrukturen P, N, R (bis auf Isomorphie) erlauben insbesondere leistet dies die nat¨urliche Logik zweiter Stufe (SO) mit Quantifizierung ¨uber Mengen, Relationen, Funktionen, etc aber jede Logik, die diese M¨oglichkeit bietet,

• verletzt Kompaktheit und

• hat keinen vollst¨andigen, korrekten, finit¨aren Beweiskalk¨ul (!) Ausweg f¨ur Grundlegung der Mathematik:

• Festhalten an FO

• Verschieben des Rahmens auf globale Sichtweise in einem Universum der Mengenlehre

wo Mengen, Relationen und andere Konstrukte h¨oherer Ordnung allesamt als Objekte erster Stufe verf¨ugbar sind

L&G Sommer 2012 M Otto 44/57

zur Mathematik im Rahmen der Mengenlehre

anstatt z.B. die Standard-Peano-Struktur (oder z.B. die Standard- Modelle der Arithmetik) als isolierte Strukturen zu axiomatisieren:

• Axiomatisierung des Mengenuniversums als Hintergrundstruktur und Rahmen f¨ur die gesamte Mathematik

→ Zermelo–Fraenkel Axiome mit Auswahlaxiom (ZFC) in FO

• interne Beschreibung/Definition entsprechender Strukturen mittels FO im Mengenuniversum

• interner Nachweis z.B. des Satzes von Dedekind in ZFC:

ZFC |= “Satz von Dedekind”

L&G Sommer 2012 M Otto 45/57

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