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Stereoisonierie von Ammoniumsalzen mit asymmetrischem Stickstoff und zwei asymmetrischen

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(1)

322

Stereoisonierie von Ammoniumsalzen mit asymmetrischem Stickstoff und zwei asymme-

trischen Kohlenstoffatomen;

148. l l i t t e i l u n g ' ) u b e r d a s a s y m m e t r i s c h e S t i c k - s t o f f a t o m.]

von E. Vedekind und K. Bandau.

[Mitteilung aus dem chemischen Institut der Universitiit StraBburg.1 (Eingelaufen am 30. MLre 1914.)

Kurzlich zeigten wir2), da13 die von der stereo- chemischen Theorie vorauszusehende lsomerie von in- czktiven Ammoniumsalzen mit nsymmetrischem Stickstoff und asymmetrischem Koh1enst)off sich entsprechend den Symbolen

1

J c + - * . N + ) \ c - ...

N -

{

C - C +

... . . .

N + N -

in der Tetrahydroisochinolinreihe leicht verwirklichen lafit.

Es lag nun nahe, die fur derartige Untersuchungen oEenbar recht geeigneten asymmetrischen tertiaren Tetra-

?l?/droisochinoli7ibasen,

R I

mit oplisch-aktiven Alkyljodiden zusammenzubringen, wo- bei zugleich ein asymmetrisches Stickstoffatom entsteht.

Am meisten Sussicht auf Erfolg bot der von E. und 0. W e d e k i n d und F. N e y3) vielfach benutzte Jod- emigsaure-l-menthylester, der mit nichtasymmetrischen

l) Die letzten Mitteilungen s. Ber. d. d. chem. Ges. 45, 1298, 2940 (1912); 46, 1895 (1913) und diese Annalen 401, 326ff. (1913).

*) Diese Annalen 401, 326ff. (1913).

3, Ber. d. d. chem. Ges. 41, 456 (1908); 42, 2138 (1909); 45, 1298 (1912).

(2)

W e d e k i n d und B a n d a u , Stereoisomerie usw. 323 tertiaren Tetrahydroisochinolinbasen stets die erwarteten beiden isomeren Salze geliefert hatte.

In dem nunmehr zu prufenden Falle handelt es sich um Salze von folgendem Typus:

CHZ

Uerartige Verbindungen (mit drei asymmetrischen Zentren) lassen vier Stereoisomere voraussehen, welche folgenden Symbolen l) entsprechen:

(C

+ .

. . x -)C - IV. (C

-

9..

c

+)C -

I. (C

+ . . .

N +)C - 11. (C - .

.

N -)C -

111.

Da diese Isomeren keine Spiegelbilder sind, mussen sie unter gunstigen Loslichkeitsverhaltnissen durch direkte Krystallisation voneinander trennbar sein.

Die zunachst gewahlte Tertiarbase, das N-kjhyl-1- athyltetroh?/droisochinolin, das sich schon bei den in der fruheren Arbeit beschriebenen Versuchen bewahrt hatte, erwies sich als sehr geeignetes Vereuchsobjekt, denn der rohe N-A~hyl-l-athyltetrah~droiocAino2iniumjodid-l-~enthyl- ester lieferte zunachst bei der systematischen Fraktio- nierung drei verschiedene gut definierte und gleich zn- sammengesetzte Salze; aus den letzten Mutterlaugen kam schliedlich in sehr geringen Mengen noch ein viertes Salz heraus, das zwar auch dieselbe Zusammensetzung hatte, wie die drei anderen Salze, aber sich nicht naher charakterisieren lied. DaS hier die vierte von der Theorie verlangte Modifikation vorliegt, ist zwar sehr wahrscheinlich, lie13 sich aber nicht einwandfrei beweisen, da sich dieses Salz von dem einen der drei anderen nicht mit der genugenden Scharfe unterscheiden lie&

-

’) Die eingeklammerten Zeichen bedeuten die dem hetero- cyclischen Ring angehorigen asymmetrischen Zentren; C- is$ der I-menthy hest.

(3)

324 Wedekind und B a n d a u , Stereoisomerie

Uie Diffelenzen in den Eigenschaften der ubrigen isomeren Salze sind sehr ausgepragt und erstrecken sich anf Zersetzungpunkt, Krystallform, spezifische Drehung und Loslichkeit. Am geringsten sind die Unterschiede in den optischen Drehungen, dafiir ergaben sich um so charakteristischere DiIerkmale in den Krystallformen (vgl.

experimenteller Teil). Die Eigenschaften der drei Salze, melche fortan in der Reihenfolge ihrer Loslichkeit als a - , @- und y-Salze bezeichnet sind, haben wir in nach- stehender Tabelle zusammengestellt:

Das vierte Salz zersetzt sich gegen 196O und kry- stallisiert schlecht.

Die Verteilung der isomeren Salze auf die oben an- gegebenen Symbole ist naturlich nicht leicht; die Be- obachtungen uber das Ergebnis der Eliminierung des Mentholrestes mittelst Silberoxyd nach dem Vorbild der friiher bei anderen Mentholestersalzen studierten Reak- tion z, haben immerhin einige Anhaltspunkte nach dieser Richtung ergeben.

3:s zeigte sich folgendes:

Das u-Salz

ID ([.

= - 36 ') lieferte ein rechtsdrehendes Betain,

8-

und y-Salz dagegen linksdrehende Betaine.

Besonders bemerkenswert ist, daO das Salz mit der hoch- sten Linksdrehung ein rechtsdrehendes Betain liefert.

Schlusse auf die Eonfiguration der isomeren Salze wird man nur aus der Drehrichtuug der Betaine, nicht aus der GroSe der spezifischen Drehung der drei Salze ziehen

') s bedeutet schwerloslich, 1 leichtloslich.

. 2 ) Vgl. E. u. 0. W e d e k i n d bzw. F. N e y , Ber. d. d. chem. Ges.

41, 456 (1908); 43, 2121 (1910).

(4)

von Ammoniumsalzen niit asymmetrischern Stickstoff U S I V . 325 konnen. Hierbei ist zu berucksichtigen, dal3 die Drehung der Betaine in allen untersuchten Losungsmitteln - auch in Chloroform - unveranderlich ist (im Gegensata zu den optisch sehr labilen Betainen von E. und 0. K e d e - k i n d und F. Ney), woraus sich m i t einiger Wahrschein- lichkeit ergibt, dab ihre Aktivitat nur noch dem asymme- trischen Kolibnstoff zu verdanken ist. Danach konnte das a-Salz, das ein d-Betain liefert, den Symbolen I bzw.

I11 (s. 0.) entsprechen; das daraus

(VOT Verlust der Stickstoffaktivitat)

entstehende Betain

ware dann durch die Symbole (C

+ . .

. N +) bzw. (C

+ . . .

N -) wiederzugeben. Da mit Rucksicht auf die optische Bestandigkeit der Stickstoif kaum fur die Drehung in Betracht kommen kann, so ware fur das Betain eine halbracemische Form

C +

. . .

N f

I

{ c + .

. . N -

anzunehmen.

Die

p-

und y-Salze, welche beide l-Betaine liefern, wiirden dann den Symbolen I1 bzw. I V entsprechen;

macht man auch hier die hnnahme, da13 die Stickstoff- drehung verschwunden ist, so miibte aus den

p-

und y-Salzen dasselbe halbracemische Betain

I

{ c - . .

C -

...

. N N -

+

entstehen. Die Identitat der gebildeten beiden Betaine konnte allerdings nicht mit Sicherheit festgestellt werden, da sie infolge ihrer stark hygroskopischen Eigenschaften als solche nicht isolierbar sind.

Das vierte nicht mit Sicherheit als isomer bestimmte Salz konnte, wie das a-Salz, den Symbolen I oder I11 entsprechen. Eine Verteilung der Salze (3 und y auf die

(5)

326 Il'ede k i n d und B a n dau, Stereoisomerie

Symbole 11 und IV ware miiglich, wenn man den1 aktiven Mentholrest einen EinfluS auf die DrehgroBe der Salz- molekule zuerkennen will; dann wurde das @-Salz ([.ID =

- 31') die Konfiguration (C -

. . .

N -) C - (11) haben und das y-Salz ([.ID = - 27') die Konfiguration (C -

. . .

s

+)

c

- (IV).

Anch ein homologes Smmoniumsalz - der N-&iyl- l- propyltetra hydroisochinoliniumjodidessigsaure

-

1- menthylester

- krystallisiert gut; die Loslichkeit ist allerdings schon grolier, wornit die Schwierigkeiten der fraktionierten Rrystallisation zunehmen.

Es konnten hier nur z7cel isomere Salze isoliert werden : das schwerlosliche Salz (a) hat den Zersetzungs- punkt 182-183' und die spez. Drehung [.ID =

-

25,2O, wahrend das leichter losliche Salz sich bei 163-165' zersetzt und die spez. Drehung [ u ] ~ = - 32,3O zeigt. Die Eliminierung des Mentholrestes fuhrte bei dem a-Salz zu einem rechtsdrehenden, bei dem p-Salz zu einem schwach linksdrehenden Betain. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt., daB in diesem Falle partiell- racemische Verbindungen der Symbole I und I11 bzw. I1 und I T T vorliegen, welche auch mechanische Gemenge sein konnen, die sich bei den relativ ungunstigen Loslich- lieitsverhaltnissen nicht weiter trennen lassen. Mit dieser Annahme wurde jedenfalls die Entstehung von einem d- bzw. l-Betain aus dem a- bzw. @-Salz in Einklang stehen. LaOt man einen EinflulS des Stickstoffs auf die 1)rehgroBe der Salze zu, so wiirde das a-Salz ([a]~ =

- 26,2 O) eine partiell racemische Verbindung

1

{

(C

+ . . .

N -1

c

-

}

(C

+ . .

.N +) C -

sein, wahrend dem P-Salz ID[.( =

-

32,3O) das Symbol

. .

. N - ) C

-

rc

(C - -

. .

. N + ) C -

zukame.

entsprechend folgenden Symbolen:

Hieraus ergibt sich die Konfiguration der Betaine

(6)

von Ammoniumsalzen rnit asymmetrischem Stickstoff usw. 327

1 .

C c . . . N c C -

. . .

N -

{

C f

...

N -

1

und

( c - . .

. N

+

Die mit Jodessigsaure-d-menthylester zu erwartenden Isomeren konnten nicht dargestellt werden, da das Aus- gangsmaterial -d-Menthol- nicht zu beschaffen mar.

Experimentelles.

N-k’thyl- I-athy ltetrahydr oisochinolininiurnjorlidessigsaure- 1-menthylester.

N-Athyl-1-athyltetrahydroisochinolin (10 g) vereinigt sich mit Jodessigsaure-1-menthylester (17 g) bei Zimmer- temperatur innerlialb 8 Tagen. Das krystallinische Roh- produkt wird zunachst nur durch Waschen mit Ather gereinigt.

0,1480 g gaben 0,3145 CO,, 0,0993 H20 und 0,0365 J.

Ber. fur C,,H,,O,NJ Gef.

C 58,45 57,96

H 7,85 7,51

J 24,74 24,66

Durch systematische fraktionierte Krystallisation

-

am besten aus absolutem Alkohol

-

gelingt es, das Salz zunachst in drei Fraktionen von verschiedener Los- lichkeit zu zerlegen.

a- Jodid.

Der schwerloslichste Anteil (a-Jodid) krystallisiert aus einer warmen, 2 prozentigen alkoholischen Losung beim Erkalten leicht heraus; in Wasser und Aceton ist es wenig loslich.

0,1295 g gaben 0,2787 CO,, 0,0925 H,O und 0,0322 J.

Ber. fur C,,H,,O,NJ Gef.

C 58,45 58,65

H 7,85 7,99

J 24,74 24,86

Der Zersetzungspunkt liegt bei 201-203O.

Die Rotationswerte in drei verschiedenen Losunga- mitteln sind folgende (alle Messungen bezieheu sich auf ein 1 dm-Rohr und 10 ccm Losungsmittel):

(7)

328 W e d e 15 in d and B a ?t d a u, Stereoisomerie

1. I n Athylalkohol:

0,1500 g ,, a = - 0,54O,

,,

[a]= = - 36,O' Mittel 0,1275 g

,,

a = - 0,46',

,, ID [.

= - 35,80

I

- 35,90.

I

0,2000 g gaben a -- - 0,72O, wonach [aID = - 36,O0

2. I n Methylalkohol:

Mittel 0,1022 g gaben a = - 0,35O, wonach [aJD = - 34,70

o , m o g ,, e = - i , i q

,, leiD

= - 34,60 - 34,6'- 0,3000 g

,,

= - 1,04O,

,,

=z - 34,6O

3. In Chloroform:

0,2757 g gaben a = - 0,99O, wonach

["ID

= - 35,gO.l)

Die Drehung in Chloroform ist also nicht hoher, als in Alkohol, was bei anderen aktiven Ammonsalzen haufig

beobachtet wurde.

Das a-Jodid bildet schone rhombische Krystalle (Fig. 1);

die krys tallographis che Unter- Krptallsystem : rhombisch, heniimorph nach der c-Achse; a : b : c = 0,22406 : 1 : 0,87904.

Beohtlchtete Formen:

IOOI~, {ooi],

{OII], foiij, f101) irnd

[loo).

Krystalle tafelig nach der Basis, gewohnlich ge- streckt in der Richtung der Brachyachse. {OOl] ist meist glanzender als IOOi].

6

100

9

Fig. 1. suchung') ergab folgendes:

/?-&did.

Die zweite Fraktion ist schon weeentlich liislicher in Alkohol und Aceton a h das a-Jodid. Die Schwierigkeit bestand im wesentlichen in der Trennung von dem nachst- folgenden y-Salz, dessen Loslichkeitsverhlltnisse von den- jenigen des p-Jodides nicht allzusehr abweichen. Die Reindarstellung des

/Maizes

wird aber wieder etwas er- leichtert durch die charaliteristischen Krystalle, die es beim langsamen Verdunsten seiner Losungen bildet.

*) Dieser Wert erleidet keine zeitlichen Anderungen.

*) Diese und die meiter unten mitgeteilten Messungen sind von Hrn. Dr. V. D i i r r f e l d , Assistent am miueralogischen Institut der Universitat StraBburg, ausgefiihrt worden. Wir danken Hrn. Dr.

D i i r r f e l d auch a n dieser Stelle fur seine Bemuhungen.

(8)

uon dmmoniumsalren mit asymmetrischem Stickstoff usw.

0 , 1 3 6 0 g gaben 0,2895 CO,, 0,0972 H,O und 0,0335 J.

Ber. fur C,,H,,O,NJ Gef.

C 58,45 58,33

J 24,74 24,63

329

H 7,85 7,99

Der Zersetzungspunkt liegt bei 195 O.

Die Rotationswerte sind folgende:

1. In Athylalkohol:

0,1000 g gaben a = - 0,31°, wonach [uID = - 31,O'.

0,1000 g

,,

a =

-

0,31°,

,,

[aID = - 31,O O.

0,1540 g gaben a = - 0,47O, wonach [aID = - 30,5O.

0,3780 g gabeu a = - 1,12O, wonach [aID = - 29,601) 2. In Methylalkohol:

3. In Chloroform:

g u c h hier sind also die Drehwerte in den drei Die ltrystallographische Untersuchung fuhrte zu fol- Krystallsystem: rhomisch, holoedrisch.

a : b : c = 0,6023 : 1 : 1,0664.

Beobachtete Formen: ( l l O j , {OlO], (0111 und {012).

Losungsmitteln praktisch dieselben.

gendem Ergebnis:

(11O):(ilo) = 62O 7' (Grenawerte 6 1 ° 58'- 62O 26').

(010): (011) = 43' 9l/*' ( 43' 37'- 42' 35').

(011):(012) = 18' 24' (

,,

18' 55'- 17' 45').

,,

Krystalle (Fig. 2) dick- oder diinn- tafelig nach {OlO], . etwas gestreckt nach der Veltikalachse. Zuweilen herrscht ein Prismenpaar vor, dann unregelmafiiges Aussehen.

y- Jodid.

Die Isolierung des dritten isomeren Salzes ist durch die relativ hohe Loslich- keit in Alkohol und dceton erschwert.

Die Reinigung, d. h. die Entfernung von

010

Fig. 2.

anhaftendem p-Salz wnrde indessen moglich durch die Los- lichkeit in Wasser, worin das @- (und auch das a-Salz)

I) Vgl. Note 1

s.

328.

(9)

350 W e d e k i n d und B a n d a u , Stereoisomerie

kaum loslich sind. Bus konz. w a h i g e n Losungen, die bei langerem Erwarmen schwach nach Menthol riechen, fallt das y-Jodid zunachst als 01 aus, das beim Stehen allmahlich krystallinisch wird.

0;1295 g gaben 0,0925 H,O und 0,0320 J.

0,1100 g

,,

0,2348 CO, und 0,0273 J.

Ber. fur C,,H,,O,NJ Gef.

C 58,45

-

58,22

J 24,74 24,71 24,82

H 7,85 7,99

-

Der Zersetzungspunkt liegt bei 162 O.

Die Rotationswerte sind folgende:

0,1000 g

,,

a = - 0,27O,

,,

[aID = - 27,0° Mittel 0,2000 g gaben a = - 0,55 O, wonach [n],, = - 27,5 O

1. In Athylalkol:

I

- 27,2O.

0,3120 Q ,, a = - 0,85O 7

,,

[WID = - 27,2O 2. In Methylalkohol:

0,3100 g ,, a = - 0 , 9 l o ,

,,

[a]= = - 29,3O Mittel 0,3000 g gaben a = - O , ~ Y O, monach [aID = - 29,6,

0,3050 g

,,

a = - 0,89O,

,,

[aID = - 29,2O 0,2600 g gaben a = - 0,65", wonach [aID = - 25,OO.I)

1

- 29,4O.

3. In Chloroform:

Das y-Jodid konnte durch wieder- holte vorsichtige Krystallisation aus

iiu

T C - Z -

Alkohol in schonen wohlausgebildeten Tafelchen (Fig. 3) erhnlten werden

,

deren Messung folgendes ergab:

100

Fig. 3.

Rrystallsystem : monoklin.

a : b : c = 2,013: 1 : 2,1377; /3 = 70°.

Beohachfete Formen: { l l O ] ,

tool),

(1001, {iol). Krystalle gestreckt nach der Orthoachse.

bJodid(?).

I n der Nutterlauge vom y-Jodid fand sich ein braun- gefarbtes 01, das erst nach wiederholter Behandlung mit VerschiedenenLosungsmitteln teilweise fest wnrde. SchlieS- lich gelang es, eine gerade zur Analyse ansreichende Menge in reinem Zustande zu gewinnen.

l) Vgl. Note 1 auf

s.

325.

(10)

von Ammoniumsalzen mit asymmetrischem Stickstoff tiszu. 33 1

0,0595 g gaben 0,1280 CO, und 0,0420 H,O und 0,0145 J.

Ber. fur C,,H,O,N Gef.

C 58,45 58,6’i

H 7,85 7,90

J 24,75 24,37

Uieses Jodid zersetzt sich bei 194--195O, also un- gefahr bei derselben Temperatur, wie das P-Jodid ; es zeigt kein besonderes Krystallisationsvermogen. Da es aus Materialmangel nicht moglich war, das Salz naher zu charakterisieren, mug es einstweilen dahingestellt bleiben, ob hier wirklich die vierte Modifikation des N-Xthyl- 1-athyltetrahydroisochinoliniumjodid- essigsanre- 1-menthylesters vorliegt. Die Identitat der Zersetzungs- punkte von

P-

und 8-Jodid wurde nach den friiheren Erfahrungen I) uber Schmelzpunkte von stereoisomeren Ammoniumsalzen nicht dagegen sprechen; dazu kame der groBe Loslichkeitsunterschied.

Linzoandlung der isomeren Jodide in die Betaine.

Die Selbstverseifung der Ammoniumester erfolgte in der fruher wiederholt beschriebenen W-eise niittelst feuchten Silberoxydes. dls Losungsmittel diente Methyl- alkohol. Der Geruch nach Menthol t r a t in allen Fallen sofort nach dem Schiitteln mit Silberoxyd auf. Da es nicht gelang, die entstandeneii sehr hygroskopischen Betaine in reinem Zustande zu gewinnen, so muBten wir uns damit begnugen, das Drehvermogen annahernd zu ermitteln, indem von gewogenen Mengen der Jodide aus- gegangen wurde; nach dem Abfiltrieren des Jodsilbers wurde das gebildete Menthol mit Wasserdampf ab- geblasen, die hinterbliebene Fliissigkeit geklart, auf ein bestimmtes Volumen Wasser gebracht und direkt polari- siert. Die Bestimmungen ergaben naturlich unter sich

l) Vgl. die beiden isomeren N-Athylbenzyl-l-athyltetrahydro- isochinoliniumjodide, die denselben Zersetzungspunkt haben, diese Annalen 401, 330 (1913).

(11)

332 lye de R in d und B a n da u , Stereoisonierie

erhebliche Abweichungen, zumal die meist gefarbten oder stark getriibten Losungen vor der Polarisation mit Tier- kohle geschiittelt werden mubten.

Die Mittelwerte waren folgende:

Betain aus a-Jodid: [.ID =

+

16,S0.

Betain aus /?-Jodid: LaID =

-

7,5O.

Betain aus y-Jodid: [.ID = - 12,7O.

Feststehend sind also lediglich die Drehungsrichtungen;

somit ist das Betain aus dem a-Jodid sicher verschieden von den Betainen aas dem

P-

und y-Jodid. Diese konnten in reinem Znstande identisch sein.

Die Drehungen der Betaine erleiden keine zeitlichen Yeranderungen.

Stereoisomere N- Athyl- 1

-

propyltetrahydroisochinoliiiium jodid- essigsaizwe-l-menthy lester.

Ein Gemenge von N- Athyl- 1 -propyltetrahydroiso- chinolin (3 g) und Jodessigsgure-1-menthylester (4,7 g) liefert nach einigem Stehen bei Zimmertemperatur ein krystallinisches Ammoniumsalz. Durch fraktionierte Krystallisation aus dlkohol und Sceton gewinnt man zwei Salze von vemchiedener Loslichkeit, die sich dnrch fortgesetzte Fraktionierung nicht weiter zerlegen lielien.

Der schwerer losliche Bnteil (a-Jodid) besteht aus wohlausgebildeten Krystallen, wahrend der leichter los- liche Teil (P-Jodid) weniger gut krystallisiert (mebbare Krystalle konnten nicht erhalten werden).

I. u-Jodid. 0,1130 g gaben 0,2433 CO,, 0,0800 H,O und IT. P-Jodid. 0,1295 g gaben 0,2806 CO,, 0,0900 H,O und

Ber. fur Gef.

0,0272 J.

0,0312 J.

C,,H,,O,NJ I I1

C 59,17 58,72 59,lO

H 8,03 7,92 7,17

J 24,OS 24,07 24,09

(12)

con Ammoniumsalzen niit asymmetrischem Stickstoff U S W . 333

Das a-Jodid zersetzt sich bei 182--183O, das P-Jodid Die Rotationswerte sind folgende:

a-Jodid.

@-Jodid.

bei 163-165O.l)

0,2028 g (10 ccm Alkohol, 1 dcm-Rohr) gaben a = 0,3876 g (10 ccm Alkohol, 1 dcm-Rohr) gaben a =

- 0,51°, wonach [elD =

-

25,15O.

- 1,28O, wonach [aID = - 33,02O

Die Verseifung mit Silberoxyd erfolgte in der oben bei den anderen Jodiden beschriebenen Reise.

0,4 g ac-Jodid gaben nach dem Abblasen des Men- thols (10 ccm Wasser, 1 dcm-Rohr) a =

+

0,46O.

Das /I-Jodid lieferte nach Eliminierung des Menthols eine derartig trube Losung, daB eine zuverlassige Be- obachtung ausgeschlossen war; das in dieser Losung enthaltene Betain wurde aber als linksdrehend erkannt.

Auch diese Betaine sind hygroskopisch und lassen sich auf keine Weise zur Krystallisation bringen.

Die Versuche werden mit Jodessigsaure-I-bol.nylester fortgesetzt.

l) Eine Zmischenfraktion zeigte den Zersetzungspunkt 170 O;

da auch die Drehung zwischen den Werten des a- und (I-Jodides lag, so handelte es sich zmeifellos urn ein Gemisch der beiden Salze und nicht urn ein drittes Isomeres.

Berichtigung.

Ed. 396, s. 272, Zeile 7 von unten

lies: ,,ein bei 88-89 schmelzeiides Glykol"

statt: ,,ein bci 98-99 O schmelzendes GlykolL'.

(Geschlossen den 20. April 1914.)

Annalen der ChemIe 401. Band. '22

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