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Seniorenwohnungen sind nicht nur vermögenden Mietern vorbehalten | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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33 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 11-2013

Die Lebenserwartung bei Geburt ist in der Schweiz eine der höchsten der Welt. Seit 1900 hat sie sich für die Männer von gut 46 auf über 80 Jahre und für die Frauen von rund 49 auf mehr als 85 Jahre erhöht. Das Bundesamt für Statistik (BFS) geht im mitt- leren Bevölkerungsszenario davon aus, dass die Zahl der mindestens 80-Jährigen von 380 000 (2010) bis ins Jahr 2030 auf 685 000 zunimmt. Im Vergleich mit den Nachbarlän- dern schneidet die Schweiz nicht nur bei der absoluten Lebenserwartung am besten ab, sondern vor allem auch bei der Lebensquali- tät im Alter.1

Stark vereinfacht gesagt: In der Schweiz lebt man länger und besser. Dies hat weitrei- chende Auswirkungen auf die Nachfrage nach geeigneten Wohnformen und Pflege- dienstleistungen − eine Nachfrage, die alles andere als homogen ist. Dafür sind vor allem die Babyboomer verantwortlich, also die ge- burtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964. Sie rücken derzeit zum wichtigsten Se- niorensegment auf und scheuen sich nicht, ihre Vorstellungen selbstbewusst zu manifes- tieren. Dazu gehört der Anspruch, das Leben und die Wohnform auch im fortgeschritte- nen Alter selbst gestalten und stets zwischen mehreren Optionen wählen zu können.

Darauf ist das Angebot auszurichten. Ter- tianum setzt deshalb auf verschiedene For- mate. Tertianum Residenzen bietet Appart- ments für selbstständiges Wohnen im Alter und umfassende Serviceleistungen für eine individuelle Lebensgestaltung. Vitadomo steht für betreutes Wohnen und Pflege mit Leistungen à la carte für eine breite Mittel- schicht. Perlavita bietet stationäre Dienstleis- tungen rund um Gesundheitsfragen im Alter an und Permed ist im Bereich ambulante Dienstleistungen sowie Personaldienstleis- tungen im Gesundheitswesen tätig.

Ideales Terrain für Public Private Partnerships

Die Bereitstellung adäquater Wohn- und Pflegeangebote für Senioren ist eine Heraus- forderung, welche die öffentliche Hand und Private idealerweise gemeinsam bewältigen.

Hier bietet sich das Modell Public Private Partnership (PPP) an. Im Rahmen einer PPP arbeiten öffentliche und private Partner

langfristig zusammen, um Bauprojekte ge- meinsam zu planen, zu finanzieren, zu erstel- len und zu betreiben. Während die Gemein- de etwa geeignetes Bauland einbringt, stellen private Partner das Kapital für die Finanzie- rung der Gebäude und insbesondere das Im- mobilien-Know-how zur Verfügung.

Für die Benutzung und den Betrieb des Gebäudes sind verschiedene Varianten mög- lich:

– Miete und selbstständiger Betrieb des Ge- bäudes durch die öffentliche Hand;

– Miete der Immobilie durch die öffentliche Hand und Betrieb durch externen Partner im direkten Auftrag der öffentlichen Hand;

– Miete und Betrieb der Immobilie durch externen Partner und Zuweisungsver- pflichtung der öffentlichen Hand an den Betreiber.

Ein innovatives Konzept für die Mittelschicht

Dass seniorengerechte Wohnungen nicht nur vermögenden Mietern vorbehalten sein dürfen, zeigt die Tertianum Gruppe mit ih- rem innovativen Vitadomo-Konzept. Es richtet sich vorwiegend an ältere Menschen aus der Mittelschicht. Sie bezahlen für ihre Wohnungen eine marktübliche Miete und einen Zuschlag für Grunddienstleistungen wie Concierge und Sicherheitsdienst. Weitere Dienstleistungen wie Wohnungsreinigung, Verpflegung im hauseigenen Bistro, Pflege usw. werden nach Aufwand verrechnet.

Der Baustart für das erste Vitadomo-Pro- jekt ist im April 2013 erfolgt. Vitadomo Bu- benholz in Opfikon mit einem Investitions- volumen von rund 46 Mio. Franken umfasst 59 Alterswohnungen mit Serviceleistungen à la carte, einen Pflegetrakt mit 43 Betten für Langzeitpflege sowie ein öffentliches Bistro mit einem Mehrzwecksaal. Die Pflegeplätze werden im Rahmen einer PPP mit einem Leistungsauftrag der Stadt Opfikon betrie- ben werden. Die Mietzinse werden, je nach Grösse und Lage der Wohnung, zwischen 1250 und 2500 Franken (exkl. Nebenkosten) betragen. Weitere Vitadomo-Projekte sind in

Planung.

Seniorenwohnungen sind nicht nur vermögenden Mietern vorbehalten

Die Zahl der älteren Menschen in der Schweiz und deren Anteil an der Gesamt bevölkerung werden in den nächsten Jahrzehnten stark ansteigen. Die Eindeutigkeit der demografischen Entwicklung muss die öffentliche Hand und private Akteure veranlassen, die nachgefragten Immobilien bereitzustellen. Das Potenzial des Bereichs «Leben und Wohnen im Alter» hat Swiss Prime Site im Sommer 2013 veranlasst, die Tertianum AG zu übernehmen und mit ihr die Basis für ein neues Immobiliensegment zu legen.

Swiss Prime Site ist die führende kotierte Immobilieninvestment- gesellschaft der Schweiz mit einem Portfolio im Wert von über 9 Mrd. Franken.

Markus Graf CEO Swiss Prime Site AG 1 Frauen in der Schweiz haben im Alter von 65 noch etwa

zwölf gesunde Lebensjahre (ohne Funktionseinschrän- kungen) vor sich, während es in Deutschland nach einer Eurostat-Statistik nur sieben Jahre und in Frankreich sowie Italien knapp zehn Jahre sind. Bei den Männern ergibt sich auf leicht tieferem Niveau ein ähnliches Bild.

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