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Zeitschrift der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft 47. Jahrgang 4/2015 3,

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ungsort Wien, Verlagspostamt 1080 WienP.b.b. GZ02Z031415M

Zeitschrift der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft 47. Jahrgang 4/2015 3,–€

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Brief des Herausgebers

Die schrecklichen Terroranschläge in Paris erschüttern Europa und seine Bürger. Wieder wurden Menschen durch genau geplante Selbstmordanschläge gemor- det, die keinerlei Taten gesetzt haben, die den Dschi- hadisten missfallen könnten. Vollkommen unschuldig und ohne jeden Anlass mussten sie sterben. Es ist dies eine schon bekannte Skrupellosigkeit, die nur Ab- scheu und Ekel erregen kann. Diese Vorgangsweise wi- derspricht allen abendländischen Denkmodellen, weil sie nur nach Vernichtung strebt. Es geht nicht um Ge- rechtigkeit für eine Gruppe, für den Islam oder für ein Volk, es geht um die Verbreitung von Angst und Schre- cken. Damit will man Europa insbesondere Frankreich und möglicherweise auch Belgien in die Knie zwingen.

Selbstverständlich soll dabei auch die Europäische Union gezwungen werden, Maßnahmen zu setzen, die die Errungenschaften der Vereinigung wieder rück- gängig machen, damit man es sich später nicht mehr mit der geballten Kraft der EU anlegen muss, sondern nur mehr mit einzelnen Staaten, die leichter zu er- obern sind als ein großes Gebilde.

Schließlich hat sich der Islamische Staat zu den An- schlägen bekannt, deren Ziel die Vernichtung der „Un- gläubigen“ ist.

Allerdings haben die Anschläge die Staaten Europas eher zusammengeschweißt, die Ablehnung ist einhel- lig und geht weit über die Staaten der EU hinaus. Es ist aber dringend notwendig, die Freiheit des Schengen- Abkommens wegen der ungebrochenen Flüchtlings- welle zu verringern. Die mühsam errungene Reisefrei- heit wird durch notwendige Kontrollen und Zäune wieder eingeschränkt. Es ist zu hoffen, dass Europa diese Belastungsprobe besteht und wir bald wieder zu geordneten Verhältnissen zurückkehren können. Wie- weit diese Entwicklungen die rechtspopulistischen Parteien in den EU-Staaten begünstigen, wird abzu- warten sein. Ein friedliches vereintes Europa wird aber nur von Parteien der linken oder rechten Mitte zu ver- wirklichen sein.

Im Zuge dieser Entwicklung sollte aber auch den ver- bohrtesten Staatenlenkern klar geworden sein, dass die Entwicklung im Nahen Osten unabhängig vom Staat Israel ist und dass die kriegerischen Auseinan- dersetzungen zwischen einzelnen Gruppen des Islam stattfinden. Ein möglicher Friedensschluss zwischen Israel und den Palästinensern würde den Krieg in der

Region keineswegs beenden.

Jeder Vernünftige muss das ak- zeptieren. Jeder muss erken- nen, was der demokratische und wirtschaftlich gesunde Staat Israel für die westliche Welt und auch für Europa bedeutet.

Umso unverständlicher ist es, dass die Brüsseler Büro- kratie gerade jetzt die Mitgliedsstaaten der Union zwingen will, Waren aus dem Westjordanland zu kenn- zeichnen. Obst und Gemüse, sowie Kosmetika sollen eine Herkunftsbezeichnung tragen. 200 andere Min- derheitenländer bleiben ungeschoren, aber bei Israel ist man pingelig. Da setzt sich Europa wieder einmal aufs hohe Ross und verschanzt sich hinter angeblich rechtlichen Regeln. Abzuwarten ist, wie diese Richtli- nie in den einzelnen EU-Ländern umgesetzt wird.

Österreich wäre gut beraten, sich hier seiner Verpflich- tungen gegenüber Israel bewusst zu werden. Die österreichisch-israelische Gesellschaft hat eine Arbeits- gruppe eingesetzt, die sich mit den Details beschäfti- gen wird. The European Alliance aller Freundschafts- gesellschaften wird ebenfalls europaweit gegen die Brüsseler Vorschriften protestieren.

Zu wünschen wäre ein Zusammenrücken von Europas Staaten in der Abwehr terroristischer Aktivitäten.

Daraus könnte eine neue Solidarität entstehen, die Europa bitter notwendig hat. Die Identität unserer westlichen und damit europäischen Wertegemein- schaft ist jedenfalls wieder klarer geworden. Gerade, weil sie durch den Terror bekämpft wird. Auch wenn in der Vergangenheit europäische Staaten und die USA im Nahen Osten nicht immer ehrlich und grund- satzgetreu agiert haben, bleibt doch die Tatsache, dass versucht wurde, unsere demokratischen Prinzipien zu verwirklichen. Schließlich ist gerade Israel das Beispiel, dass es möglich ist, diese in der Region zu stabilisieren.

Dr. Richard Schmitz

Präsident der Österreich-Israelischen Gesellschaft Richard Schmitz

Titelbild: Jerusalem im Schnee

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Warum wacht man in diesen Tagen und Wochen immer mit einer gewis- sen Beklemmung auf ? Sind es einmal die terroristischen Messer-Attacken auf israelische Bürger und Soldaten, so ist es tags darauf die nicht nachzuvollzie- hende mediale Bevorzugung der Pa- lästinenser, die Tatsache, dass Verhältnismäßigkeit nur an der Zahl der Todesopfer fest gemacht wird, anstatt zwi- schen Angriff und Verteidigung zu unterscheiden. Und dann wiederum die Frage, warum unsere schöne EU die erste Nagelprobe schlecht zu bestehen scheint und daher möglicherweise in Existenzgefahr gleitet.

Zum Thema der Unverhältnismäßigkeit hat das Institut

„MENA-Watch“ für „schalom“ eine Studie erstellt, die wir auf Seite 13 präsentieren.

Ob die Messer-Attacken eine „Dritte Intifada“ sind oder eine ganz neue Strategie der Bedrohung bedeuten, analysiert unser Israel-Korrespondent Ulrich Sahmauf Seite 5. Erst kürzlich von seiner Europa-Reise nach Jerusalem zurück ge- kehrt, hat sich Ulrich Sahm dem interessierten Publikum auf Einladung der ÖIG bekannt gemacht: Bericht Seite 14.

Auf dieser Seite informieren wir auch über die neue Ge- denkstätte des Jüdischen Bethauses in Klagenfurtund – gegenüber – auf Seite 15, über das „Center for Israel Stu- dies“, das in der Diplomatischen Akademie in Wien vorge- stellt wurde.

Ein junger Mann mit großem Namen, Markus Figl, wurde zum Bezirksvorsteher im Ersten Wiener Bezirk gewählt – er ist ein engagiertes Vorstands-Mitglied der ÖIG.

Die neue israelische Botschafterin in Österreich hat ihr Amt angetreten: Ein Interview mit Talya Lador-Fresher lesen Sie auf Seite 4.

Israels Ministerpräsident Benyamin Netanjahuhat die UN- Vollversammlung in diesem Herbst mit einer ungewöhnli- chen Rede unter Schock versetzt. Wir legen einen Auszug in deutscher Übersetzung vor (Seiten 6 und 7).

Den 2.Teil vonTheodor MuchsFragen-und-Antworten zum Thema „Sündenbock Israel“ lesen Sie auf den Seiten 8 und 9.

Wolfgang Sotill hat seine Serie über Jerusalem abgeschlos- sen und wendet sich nun dem großen Thema „Die Juden“

zu. Den ersten Teil lesen Sie auf den Seiten 10 und 11, Fort- setzungen folgen im kommenden Jahr.

Der renommierte Historiker Anton Pelinkahat sein jüng- stes Buch „Israel – Ausnahme oder Normalstaat“ auf Einla- dung der ÖIG im Wiener Presseclub Concordia präsentiert:

Erfahren Sie alles darüber auf Seite 17. Die Rezension des Buches lesen Sie auf Seite 19.

Im Hamakom-Theatergab es auch in diesem Herbst inte- ressante israelische Literatur zu sehen und zu hören. (Seite 12) Abseits von Politik und Literatur (ex libris 18 und 19) sollen unsere „minishaloms“ (16) unsere Leser erfreuen.

D

ie winterlichen Lichter- und Gedenkfeste Channu- kah und Weihnachten, die diesmal weit aus einander liegen (nächstes Jahr bereitet uns der Kalender wie- derum „Weihnukka“) mögen Ihnen, verehrte Freunde der ÖIG, viel Freude und Beschaulichkeit bescheren!

Mit Dank an die treue Leserschaft wünschen wir uns allen ein friedliches Jahr 2016,

das Schalom-Team und Ihre

Editorial

Inhalt

4 Israels neue Botschafterin in Wien 5 Terrorwelle oder Intifada

6/7 Betäubende Schweigeminute vor der UN-Vollvesammlung

8/9 Sündenbock Israel, 2. Teil 10/11 Das Judentum, 1. Teil

12 Festival ISRAEL/STÜCKE/AKTUELL II im Hamakom Theater

13 Die ungeschriebenen Regeln der Berichterstattung

14 Neu gestaltete Gedenkstätte für das jüdische Bethaus in Klagenfurt 14 Ulrich Sahm zu Gast in der ÖIG

15 Eröffnung des „Center for Israel Studies“ in Wien 15 „Unser“ Markus Figl – Bezirksvorsteher im „Ersten“

16 mini schaloms

17 Ein Nachmittag mit Anton Pelinka und Doron Rabinovici 18/19 ex libris

Impressum:

Medieninhaber, Herausgeber: Österreichisch-Israelische Gesellschaft (ÖIG) Lange Gasse 64, 1080 Wien, Österreich

Website: www.oeig.at, e-mail: oeig08@gmail.com,

Redaktion/Anzeigenannhme: 0664 1769332 E-Mail: oeig08@gmail.com

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Die Freundschaft mit den Menschen in Israel ist uns wichtig!

Das Formular finden Sie auf unserer Website: www.oeig.at Unterstützen Sie bitte unsere Arbeit und erwägen Sie ein Spende!

Inge Dalma Chefredakteurin

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Vor ihrer Abreise nach Wien hat Ben Segenreich in Israel mit Frau Lador- Fresher für den „Standard“ ein Inter- view geführt:

STANDARD: Israelische Botschafter klagen oft darüber, dass man ihr Land immer nur durch den Konflikt sehe – wollen Sie Israels Image verän- dern?

Lador-Fresher: Ich will als Botschaf- terin möglichst vielen Österrei- chern die Komplexität des Bildes vermitteln – sowohl bezüglich des israelisch-palästinensischen Kon- flikts als auch im regionalen Kon- text, den jetzt sogar Österreich er- lebt durch die vielen Flüchtlinge aus Syrien. Viele glauben immer noch, dass unser Konflikt mit den Palästinensern das zentrale Pro- blem in der Region wäre, aber das ist nicht wahr. Der Arabische Früh- ling hat hunderttausende Tote ge- bracht, 20 Millionen Menschen ob- dachlos gemacht, es gibt 40 bis 60 Prozent Jugendarbeitslosigkeit in arabischen Ländern – das sind Pro- bleme, die man nicht morgen Früh lösen wird, und die haben nichts mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt zu tun. Der Friede ist ein israelisches Interesse; noch mehr, als er ein europäisches Interesse ist.

Die Frage ist, wie wir das erreichen, ohne unser Leben und das unserer Kinder zu gefährden – und da sind wir leider mit den Europäern nicht immer einer Meinung.

STANDARD: Für die Palästinenser und für viele Europäer ist der Ausbau der Siedlungen das große Hin- dernis – damit verknüpft sind Sank- tions- und Boykottinitiativen, denen Sie als Botschafterin begegnen werden.

Lador-Fresher: Als es auf der ande- ren Seite Partner für die Auflösung von Siedlungen gab, haben wir das gemacht: im Sinai beim Friedens- vertrag mit Ägypten – mit einem Partner, den es bis heute gibt. Wir haben das später beim Rückzug aus dem Gazastreifen gemacht, ohne Partner.

Es ist klar, dass der Preis für einen Frieden schmerzhaft sein wird, und die Siedlungen sind nicht das Hin- dernis für den Frieden, wie die Eu- ropäer glauben. Aber mir ist be- wusst, dass dieses Thema bei den Europäern weit oben steht, und Österreich unterscheidet sich da nicht von anderen europäischen Ländern.

STANDARD: Warum hat sich zuletzt die Lage in und um Jerusalem wieder erhitzt?

Lador-Fresher: Zu viele Leute glau- ben den Lügen. Auch wenn Pre- mierminister Benjamin Netanjahu in absoluter Klarheit sagt, dass er kein Interesse und keine Absicht hat, den Status quo auf dem Tem- pelberg zu verändern, verbreitet man weiterhin Lügen – so als wollte Israel die Moscheen auf dem Tem- pelberg sprengen, was natürlich völliger Unfug ist. Israel schützt die heiligen Stätten – im Gegensatz zu den Palästinensern, die das Josefs- grab in Nablus angezündet haben, aber da hat es keine Verurteilungen gegeben.

STANDARD: Sie gehen jetzt in ein Land, dessen Bundespräsident sich beeilt hat, den Iran zu besuchen – nach einem Abkommen, das Israel empört. Ist das eine Belastung?

Lador-Fresher: In Israel gibt es einen Konsens von rechts bis links darü- ber, dass das ein schlechtes Abkom- men ist. Aber unser Premierminister hat schon mitgeteilt, dass Israel ver- steht, dass das eine vollendete Tat- sache ist, und jetzt beginnt eine Art Verhandlung zwischen Israel und den USA über den weiteren Weg – das Leben nach dem Iran-Ab- kommen. Wir sehen die europäi- schen Unternehmen, die in den Iran zurückkehren. Auch wenn wir den Wunsch verstehen können, die Beziehungen mit einem großen Land mit gewaltigem Wirtschafts- potenzial zu erneuern, befürchten wir, dass das Geld von europäi- schen Investoren nicht für die Öff- nung einer neuen McDonald’s Fi- liale oder eines Krebsforschungsla- bors in Teheran verwendet wird, sondern in ein Kernwaffenpro- gramm oder die Finanzierung von Terror und die Destabilisierung der Region fließt – das, was sie vor un- seren Augen machen: In Syrien, mit der Hisbollah im Libanon, mit der Hamas im Gazastreifen. Wir werden sehen, dass das europäische Geld in der Form von geschmuggelten Waffen zur Hamas gelangen wird, und es wird in der Form von Rake- ten auf unseren Köpfen landen.

STANDARD: In Österreich und in Europa sehen jetzt extrem rechte Par- teien Israel als einen Verbündeten im Kampf gegen den Islamismus. Wie werden Sie da manövrieren?

Lador-Fresher: Die Position des is- raelischen Außenministeriums war und bleibt, dass israelische Institu- tionen – und darunter natürlich Is- raels Botschaft in Wien – keine Beziehungen mit der Freiheitlichen Partei haben dürfen.

Talya Lador-Fresher

Israels neue Botschafterin in Wien

Im November trat Talya Lador-Fresher die Nachfolge von Botschafter Zvi Heifetz an.

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Es gibt weder einen Stichtag, an dem die derzeitige Gewaltwelle in Israel begonnen hat, noch haben die Vorgänge einen rundum akzep- tierten Namen. Wer es „Dritte Inti- fada“, Terrorwelle oder „Spirale der Gewalt“ nennt, befolgt eine politi- sche Agenda.

Terrorattacken hat es mehrfach in den vergangenen Jahren gegeben, ohne dass man versucht hätte, sie als „Intifada“, einzustufen. Es gab eine Reihe von Überfahrattacken mit Autos oder der grausame Über- fall mit Äxten auf die Synagoge Har Nof. Vor wenigen Tagen erlag ein weiteres Opfer, ein Rabbiner, seinen Verletzungen vom November 2014.

Ab 1987 gab es einen spontanen Volksaufstand, die „Erste Intifada“

war zunächst gegen die palästinen- sische Führung gerichtet. Die „Zwei- te Intifada“ war ein von Jassir Arafat und der Fatah-Partei ab Mai 2000 wohlgeplanter bewaffneter Auf- stand, ein Krieg gegen Israel. Der provokative Besuch von Ariel Sha- ron auf dem Tempelberg war nur ein Vorwand, die „El Aksa Intifada“

Ende September auszurufen.

Die jetzige Gewaltwelle wird nicht von der palästinensischen Bevölke- rung mitgetragen und ist deshalb wohl noch keine „Intifada“.

Seit Anfang Oktober vergeht kein Tag ohne Terroranschläge meist von jungen Palästinensern ab 13 Jahren. Sie sind offenbar keiner Or- ganisation wie der Hamas zuzuord- nen. Allein der Überfall auf das Ehepaar Hankin, wobei die Eltern vor den Augen ihrer Kinder nahe Nablus erschossen wurden, kann der Hamas zugeordnet werden, durchgeführt von einer 5-köpfigen

Zelle. Innerhalb von zwei Tagen wurden sie verhaftet.

Obgleich die Terroristen „einsame Wölfe“ laut Sprachgebrauch der is- raelischen Sicherheitskräfte, kann man bei einigen von ihnen ein kla- res „Profil“ erkennen.

Überdurchschnittlich viele Täter stammen aus Ost-Jerusalem, also arabischen Dörfern, die 1967 nach

Jerusalem eingemeindet und von Israel annektiert worden sind. Aus Dschabel Mukaber, Zur Bacher und Isaawije kamen viele Attentäter.

Manche Nachnamen der heutigen Täter sind wohlbekannt. Es handelt sich um nahe Verwandte von Tätern früherer Anschläge. Mehrere junge Frauen haben am Morgen spontan beschlossen, ein Messer zu ergrei- fen und „Märtyrer“ zu werden. Sie künden auf Facebook an, einen Juden abstechen zu wollen und zie- hen los. Ein typisches Motiv bei jun- gen Frauen ist „enttäuschte Liebe“.

Andere Brennpunkte sind das Grab der Rachel bei Bethlehem, eine Kreuzung im Gusch Etzion Block, sowie israelische Checkpoints rund um das Patriarchengrab in Hebron.

Palästinensische Jugendliche zü- cken bei der Sicherheitskontrolle ein Messer. Manchmal gelingt es ihnen, auf einen der Soldaten ein- zustechen, ehe sie von anderen Si-

cherheitsleuten erschossen werden.

Die jungen Palästinenser provozie- ren bewusst ihren eigenen Tod, etwa wenn sie ihre Messer mitten in einer Gruppe bewaffneter Polizis- ten zücken oder Attacken nahe dem Damaskustor der Altstadt Je- rusalems veranstalten. Dort sind viele Polizisten versammelt. Die tödlichen Schüsse sind eine instink- tive Notwehr, um den eigenen Tod abzuwenden oder um einen Amok- lauf zu stoppen.

Die palästinensische Autonomiebe- hörde sieht das natürlich anders.

Sie betrachtet die Terroristen als mutige „Kämpfer des legitimen Wi- derstandes“ gegen die israelische Besatzung, selbst wenn sie mitten in Tel Aviv oder in Westjerusalem losschlagen. Sie gelten als „Helden“.

Da wird also eingeräumt, dass die mit ihren Messern Juden angegrif- fen hätten. Andererseits wird die meist tödliche israelische Reaktion als „außergerichtliche Hinrichtung“

dargestellt. Das verstoße gegen das Völkerrecht und müsse vom Inter- nationalen Gerichtshof untersucht werden, um den Staat Israel dafür zu bestrafen.

Auch der Schlachtruf „El Aksa ist in Gefahr“ ist nur ein Vorwand. Juden und andere „Ungläubige“ dürfen seit 1967 den Tempelberg besu- chen. Doch seitdem Moslems die jüdischen Besucher als „stürmende Siedler“ bezeichnen, wird Israel be- zichtigt, den „status quo“ geändert zu haben. Tatsächlich waren es die Moslems, die mit Steinen, Feuer- bomben und verbalen Angriffen auf die Besucher den „status quo“

geändert haben und jegliche Nicht- Moslems aussperren wollen.

Terrorwelle oder Intifada

von Ulrich W. Sahm

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Betäubende Schweigeminute vor

Meine Damen und Herren, ich bringe Ihnen Grüße aus Jerusalem.

Die Stadt, in der die Hoffnungen und Gebete des jüdischen Volkes für den Frieden für die gesamte Menschheit im Laufe der Jahrhun- derte widerhallen. Vor einunddrei- ßig Jahre stand ich zum ersten Mal als Israels Botschafter auf diesem Podium. Ich sprach an diesem Tag gegen eine Resolution zur Verban- nung Israels aus den Vereinten Na- tionen, hervorgebracht durch den Iran. Damals wie heute war die UN zwanghaft feindselig gegenüber Is- rael, die einzig wahre Demokratie im Nahen Osten. Damals wie heute versuchten einige Nationen, den einzigen jüdische Staat der Welt einen Platz unter den Nationen zu verweigern. Ich beendete diese erste Rede mit den Worten: „Meine Herren, geben Sie Ihren Fanatismus an der Garderobe ab!“

Mehr als drei Jahrzehnte später, als Premierminister von Israel, habe ich wieder das Privileg, von diesem Po- dium sprechen zu dürfen und für mich bedeutet dieses Privileg die moralische Verantwortung, die Wahr- heit zu sagen. Seit drei Tagen höre ich die Führer der Welt, wie sie das Atomabkommen mit dem Iran lo- ben. Darum beginne ich meine heu- tige Rede mit den Worten: „Meine Damen und Herren, geben Sie Ihren Enthusiasmus an der Garderobe ab!“

Im Jahr 2013 begann Präsident Rouhani seine sogenannten Charme-

Offensive hier bei den Vereinten Nationen. Zwei Jahre später hat der Iran mehr politische Gefangene hingerichtet als sonst und weitet seine regionale Aggression seines schnell wachsendes globales Ter- rornetzwerk aus. Man sagt, Taten sprechen lauter als Worte. Aber in diesem Fall des Iran, sprechen die Worte so laut wie die Taten. Hören Sie einfach einmal auf den stellver- tretenden Kommandeur der irani- schen Revolutionsgarden, Quds Force. Er sagte

Folgendes im Februar: „Die is- lamische Revolu- tion ist nicht durch geogra- phische Grenzen beschränkt.“ Er prahlte damit, dass „Afghanis- tan, Irak, Liba- non, Syrien, Paläs- tina und Jemen zu den Ländern gehören, die von

der Islamischen Republik Iran erobert werden.“ Erobert! Und für diejeni- gen unter euch, die glauben, das Abkommen in Wien wird eine Än- derung in der iranischen Politik bringen, sei Irans oberster Führer Ayatollah Khamenei zitiert, der fünf Tage, nachdem das Atomabkom- men erreicht war, dies sagte: „Un- sere Politik gegenüber den arro- ganten Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika wird sich nicht

ändern. Die Vereinigten Staaten“, so schwor er, „werden auch weiterhin der iranische Feind sein.“

Dieses Abkommen legt mehrere Einschränkungen für das iranische Atomprogramm fest, und das zu Recht, denn die internationale Ge- meinschaft weiß, dass der Iran ge- fährlich ist. Aber sehen Sie, hier ist der Haken: Mit diesem Abkommen, wenn der Iran sein Verhalten nicht ändert, in der Tat, wenn er in den kommenden Jahren sogar noch ge- fährlicher wird, werden die wich-

tigsten Beschränkungen dennoch automatisch nach zehn oder fünf- zehn aufgehoben. Ein islamisches Terrorregime wäre dann nur noch Wochen davon entfernt, spaltbares Material für ein ganzes Arsenal von Atombomben zu produzieren. Das macht einfach keinen Sinn. Ich habe immer gesagt, wenn der Iran, wie ein normales Land behandelt werden möchte, soll sich der Iran wie ein normales Land benehmen.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu schockierte die Vollversammlung der Vereinten Nationen, als er am 1. Oktober

eine dramatische Schweigeminute in seine Ansprache einlegte –

„eine ohrenbetäubende Stille“!

Auszüge aus dieser Rede in autorisierter Übersetzung:

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der UN-Vollversammlung

Mit diesem Abkommen jedoch wird der Iran wie ein normales Land behandelt, selbst wenn der Iran ein dunkler Gottesstaat bleibt, der sei- nen Nachbarn erobert, den welt- weiten Terrorismus unterstützt und dabei singt: „Tod für Israel, Tod für Amerika“.

Glaubt denn jemand ernsthaft, dass die Überflutung einer radikalen Theokratie mit Waffen und Geld ihren Appetit auf Aggression Ein- halt gebieten wird? Glaubt denn wirklich jemand ernsthaft, dass ein theokratischer Iran mit schärferen Krallen und schärferen Zähnen, seine Haltung ändern wird?

Letzte Woche verkündete General- major Salehi, der Kommandeur der iranischen Armee:

„Wir werden Israel mit Sicherheit ver- nichten. Wir sind froh, dass wir an un- serer Spitze einen Obersten Führer haben, der uns befiehlt, Israel zu zer- stören.“Apropos, der Oberste Füh- rer selbst hat ein paar Tage nach dem Atomabkommen sein neues- tes Buch herausgebracht. Hier ist es: Es ist ein 400-Seiten-Machwerk mit detaillierter Beschreibung sei- nes Plans, Israel zu zerstören. Im vergangenen Monat betonte Kha- menei wieder einmal seine völker- mörderischen Absichten vor Irans oberstem klerikalen Rat, eine Ver- sammlung der Experten. Er sprach über Israel, über die Heimat von über sechs Millionen Juden und versprach: „In fünfundzwanzig Jah- ren wird es kein Israel mehr geben.“

Siebzig Jahre nach der Ermordung von sechs Millionen Juden, verspre- chen iranische Herrscher, mein Land zu zerstören, mein Volk zu er- morde, und die Antwort aus die- sem Haus, die Antwort von fast jedem der hier vertretenen Regie-

rungen war nichts, absolut nichts!

Völlige Stille! Ohrenbetäubende Stille.

An dieser Stelle schwieg Netanyahu 44 Sekunden lang!

Vielleicht können Sie jetzt verste- hen, warum Israel nicht in die Be- geisterung über dieses Geschäft einsteigen kann. Würden Irans Macht- haber daran arbeiten, Ihre Länder zu zerstören, wären sie vielleicht weniger begeistert von der Sache.

Würden Irans terroristische Vertre- ter Tausende von Raketen auf Ihre Städte abfeuern, hielte sich Ihr Lob vielleicht in Grenzen. Würde dieses Abkommen ein nukleares Wettrüs- ten in Ihrer Nähe entfesseln, wür- den Sie vielleicht zögern zu feiern.

Aber glauben Sie nicht, der Iran sei nur eine Gefahr für Israel. Neben der iranischen Aggression im Na- hen Osten und seinem Terror in der ganzen Welt, ist der Iran auch damit beschäftigt, Interkontinentalrake- ten zu bauen, deren einziger Zweck darin besteht, Atomsprengköpfe zu tragen. Denken Sie daran, der Iran hat bereits Raketen, die Israel errei- chen können. Die Interkontinental- raketen, die der Iran baut, sind somit nicht für uns bestimmt. Sie sind für Sie bestimmt. Für Europa.

Für Amerika. Für Massenvernich- tungsregen – jederzeit und überall.

Meine Damen und Herren, es ist nicht leicht, sich etwas, das von den größten Mächten der Welt ange- nommen wird, allein zu wider- setzen. Glauben Sie mir, es wäre viel einfacher zu schweigen. Aber in un- serer gesamten Geschichte hat das jüdische Volk erkannt, wie hoch der Preis des Schweigens ist. Als Pre- mierminister des jüdischen Staates, als jemand, der um die Geschichte weiß, weigere ich mich, still zu sein.

Ich sage es daher ganz klar: Die Zei- ten, in denen das jüdische Volk pas- siv blieb angesichts seiner völker- mörderischen Feinde, diese Zeiten sind vorbei. Nicht passiv sein heißt, laut über jene Gefahren zu spre- chen. Wir haben das getan, wir tun das und wir werden es weiter tun.

Nicht passiv sein heißt auch, sich zu verteidigen gegen diese Gefahren.

Wir haben das getan, wir tun das und wir werden es weiter tun. Israel wird nicht zulassen, dass der Iran in den Atomwaffenclub einbrechen, sich einschleichen oder einmar- schieren wird. Ich weiß, die Verhin- derung, dass der Iran Atomwaffen bekommt, bleibt die offizielle Poli- tik der internationalen Gemein- schaft. Aber niemand sollte Israels Entschlossenheit in Frage stellen, sich gegen jene zu verteidigen, die unsere Vernichtung suchen. In je- der Generation gab es welche, die sich erhoben, um unser Volk zu ver- nichten. In der Antike erlebten wir die Zerstörung unseres Tempels durch Babylon und Rom. Im Mittel- alter erlebten wir die Inquisition und Vertreibung, und in der Neu- zeit, erlebten wir Pogrome und den Holocaust. Aber das jüdische Volk hat durchgehalten. Jetzt steht wie- der ein neues Regime da und schwört, Israel zu zerstören. Dieses Regime ist jedoch gut beraten, dies zu berücksichtigen: Ich stehe heute hier und vertrete Israel, ein Land, 67 Jahre jung, aber der Nationalstaat eines Volkes, das fast 4.000 Jahre alt ist. Babylon und das Römische Reich sind in dieser Halle der Natio- nen nicht vertreten, auch nicht das

„Tausendjährige Reich“. Diese schein- bar unbesiegbaren Imperien sind lange vorbei. Israel aber lebt. Das Volk Israel lebt! Die Wiedergeburt Israels ist ein Beweis für den un- beugsamen Geist meines Volkes.

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„Moslems und Juden haben bis zum Beginn der zionistischen Invasion Palästinas friedlich und freundschaftlich miteinander

gelebt“

Dass Juden (und Christen) in islami- schen Staaten weder diskriminiert noch verfolgt wurden ist ein schönes Märchen. „Ungläubige“ – Juden und Christen – hatten in der gesamten islamischen Welt stets den Status von Dhimmis. Sie galten als Bürger zweiter Klasse, mussten eine Kopf- steuer entrichten und wurden auch bewusst gedemütigt.

Antijüdische –auch antichristliche – Massaker und Zwangsbekehrun- gen zum Islam waren in islami- schen Ländern keine Seltenheit.

Bekannt sind u. a. Pogrome in Fez im Jahr 1033 mit 6000 Toten, in Granada 1066 mit 4000 Toten und viele weitere Verfolgungswellen in allen islamischen Staaten und in jedem Jahrhundert. Unvergessen sind auch die Massaker von Hebron 1929 und 1936, in Bagdad 1934 und Aleppo 1948. Eine besondere Rolle in der Judenhetze zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielte auch der Großmufti von Jerusalem Amin Al-Husseini, ein enger Freund Hit- lers und Mitschuldiger am Tod tausender Juden in Bulgarien und Rumänien.

„Die Araber (und Palästinenser) waren und sind unschuldige Opfer der Zionisten, der Europäer

und des Staates Israel“

Dass die schweren Judenverfolgun- gen in Europa zum Aufkommen des Zionismus (der Ideologie vom Selbstbestimmungsrecht des jüdi- schen Volkes in der alten Heimat)

maßgeblich beitrugen, bestreitet niemand. Doch, wie oben darge- stellt, gab es zu allen Zeiten auch Diskriminierung und Gewalttaten gegen Juden in allen islamischen Staaten. Heute leben in Israel Millio- nen vertriebene Juden (oder deren Nachkommen) aus arabischen Staa- ten, die mit Sicherheit keine Sehn- sucht nach ihren ehemaligen „Hei- matländern“ verspüren.

Hätte die gesamte arabische Welt (incl. der in Palästina lebenden Ara- ber) nicht den Teilungsplan – der von der zionistischen Führung an- genommen wurde – in Bausch und Bogen abgelehnt, wäre ein Krieg mit all seinen Folgen abgewendet worden und die Palästinenser hät- ten ihren unabhängigen arabi- schen Staat in Palästina erhalten.

Am 15. 5. 1948 – einem Tag nach Ausrufung des Staates Israel – grif- fen die Armeen von Ägypten, Jor- danien, Syrien, Irak und des Liba- non den jungen, damals noch fast wehrlosen Staat Israel an, im Be- streben ihn zu vernichten. Die ara- bischen Führungen hielten die Ju- den für keine ernsthaften Gegner und stritten sich schon vorab, wem der Verdienst des glorreichen Sie- ges zufallen sollte. (zitiert: Sari Nus- seibeh: „Es war einmal ein Land“) Im Zuge der Kriegshandlungen, die mit einer militärischen Niederlage der Invasoren endete, flüchteten nach Angaben des UNO-Hilfswerk 650.000 aus ihren Häusern, die Mehrzahl von ihnen in Panik (auch aus Angst vor einer Wiederholung des abscheulichen Massakers von Dir Jassin im April 1948 durch rechtsradikale Milizen, bei dem zwi- schen 80 und 120 Zivilisten ihr Leben verloren) oder in der An-

nahme, dass die Juden bald aus Pa- lästina vertrieben werden würden und sie bald in ihre Heimatorte zurückkehren könnten.

Doch 160.000 Araber blieben im Land und wurden, nach Beendi- gung der Kämpfe, Staatsbürger Is- raels.

Der kritische Historiker Benny Mor- ris konnte nachweisen, dass es nie eine systematische Ausweisung der Araber aus Israel gab, auch wenn an mehreren Orten – wie etwa in Ra- mala, Lod und Jaffa – bedauerli- cherweise gezielte Vertreibungen der Araber vorkamen. In anderen Städten, wie etwas Haifa, versuch- ten (lt. Morris) Militärs und Politiker die Araber zum Bleiben zu überre- den, was ihnen aber, wegen der Gräuelpropaganda arabischer Poli- tiker (auch des Großmufti von Jeru- salem) misslang. Eine „Nakba“ (Ka- tastrophe) erlebten nicht nur die Palästinenser, sondern auch die is- raelischen Juden. Einerseits fielen bei den Kämpfen um Israel 6000 Soldaten (1% der Gesamtbevölke- rung). Dazu kommt auch noch die Vertreibung aller Juden aus der Westbank und der Altstadt von Je- rusalem und der Exodus von 900.000 arabisch stämmigen Juden aus fast allen islamischen Staaten der Region. Diese Menschen muss- ten ihr gesamtes Hab und Gut zu- rücklassen. Von den 900.000 Ver- triebenen, landeten schließlich 650.000 Juden in Israel, wo sie auf- genommen und integriert wurden.

„Israel führt immer wieder kolonialistische Kriege, um sein

Staatsgebiet zu erweitern“

Alle großen Kriege, die Israel in den

Sündenbock Israel

Fehlmeinungen, Fragen und Antworten zum Nahostkonflikt

(9)

vergangenen 60 Jahren führen muss- te, wurden durch arabische Staaten ausgelöst.

Auch die Schuldfrage an dem 6-Ta- gekrieg kann eindeutig beantwor- tet werden: Im Jahr 1967 befahl der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser, seiner – von Russland hoch aufgerüsteten und zahlenmäßig starken Armee – den Aufmarsch an der Grenze zu Israel. Ägypten ver- bündete sich mit Syrien und Jorda- nien (ein ägyptischer General über- nahm den Oberbefehl über die jor- danische Armee) und sperrte – nachdem Nasser die im Sinai statio- nierte Friedenstruppe der UNO ge- waltsam vertrieb – die Straße von Tiran, den einzigen Zugang zum Hafen von Eilat für israelische Schiffe.

Lautstark verkündeten die Ägypter ihre Absichten: Sie teilten den Israe- lis mit, dass sie nun Israel vernich- ten und die Juden ins Meer treiben werden. Wegen dieser Bedrohung und der Bedrohung durch die PLO, deren Anführer – Ahmad Shukeri – die islamische Welt zum heiligen Krieg gegen Israel aufrief, musste Is- rael eine Vollmobilmachung ausru- fen und alle Reservisten zur Armee einberufen, mit der Folge, dass die Wirtschaft des Landes nach weni- gen Wochen am Rande des Zusam- menbruches stand. Unter all diesen Voraussetzungen ist es nicht ver- wunderlich, dass Israel am 5. 6.

1967 (also 3 Wochen nach dem ägyptischen Aufmarsch) einen Prä- ventivschlag führte und die ägypti- sche Armee in 6 Tagen besiegte.

All die oben angeführten Kriege waren Angriffskriege der arabi- schen Staaten gegen Israel und keine von Israel ausgelösten „kolo- nialen“ Kriege.

„Terroranschläge von Palästinen- sern sind lediglich eine Reaktion auf die Besetzung der Westbank,

Gazas und der Altstadt von Jerusalem durch Israel“

Terroranschläge gegen die jüdische Zivilbevölkerung in Palästina / Israel gibt es nicht erst seit dem Jahr 1967, in dem die Westbank, Gaza und die Altstadt von Jerusalem den Arabern verloren gingen. Schon 1920 und 1929 zettelten islamische Geistliche – allen voran der Groß- mufti von Jerusalem Amin Al-Hus- seini und Scheich Al-Kassam (nach dem die Raketen der Hamas be- nannt sind) – Aufstände und anti- jüdische Gewaltakte, mit vielen Toten und Verletzten an. So kamen beim antijüdischem Pogrom 1929 in Hebron 64 Juden ums Leben.

Nach dem Krieg von 1948 und der Errichtung des Staates Israel, setzte ein erbarmungsloser Terror gegen die israelische Zivilbevölkerung ein.

Bei Attentaten der Fedajin (Terroris- ten die über die schlecht bewachte Grenze in Israel eindrangen) und durch gezielte Todesschüsse in Je- rusalem durch jordanische Scharf- schützen starben zwischen 1951 und 1955 an den langen Gren zen zu Jordanien zahlreiche Menschen.

„Israel ist kein demokratischer Staat. Das Land besitzt weder

eine Verfassung, noch sind in Israel Staat und Religion

getrennt“

Israel hat zwar keine Verfassung, doch die wichtigsten bürgerlichen Rechte sind schon in der Unabhän- gigkeitserklärung vom 14. 5. 1948 klar definiert. Dort heißt es: „Der Staat Israel ... wird all seinen Bürgern, unabhängig von Religion, Rasse oder

Geschlecht, volle soziale und politi- sche Gleichberechtigung gewähren und es wird Freiheit in Religion, Gewissen, Sprache, Erziehung und Kultur gewährleistet.“Das Prinzip

„Grundgesetz vor dem einfachen Gesetz“ wurde 1995 vom obersten Gerichtshof bestätigt. Dieser oberste Gerichtshof hat schon oftmals Ent- scheidungen getroffen, die von re- ligiösen Fanatikern und politischen Extremisten vehement kritisiert wurden.

Es sollte auch nicht vergessen wer- den, dass die arabischen Staatsbür- ger Israels – anders als in moslemi- schen Staaten – alle Vorteile eines demokratischen Staates genießen.

Wäre Israel ein Land in dem Minder- heiten schwer diskriminiert sind, dann gäbe es dort keine arabischen Parteien, keine arabischen Abgeord- neten im Parlament, keine arabischen Zeitungen, kein arabisches Fernse- hen und Radio, keine Straßenschil- der in arabischer Sprache, keine in- takte Moscheen und israelische Ara- ber könnten weder höhere Schulen und Universitäten besuchen, noch in allen möglichen hohen Positio- nen (Universitätsprofessoren, Abtei- lungsleiter in Spitälern, Diploma- ten, Minister) arbeiten.

Dr. med. Theodor Much, geb.

1942 in Tel Aviv, Medizinstu- dium in Wien, Facharzt für Der- matologie. Zuletzt, vor seiner Pensionierung, Primarius der Hautambulanz im Hanusch- krankenhaus Wien. Aktives Mit- glied im Verein „Or Chadasch Bewegung für progressives Ju- dentum“. Zahlreiche kritische Veröffentlichungen zu pseudo- medizinischen Themen, sowie Religion und Judentum.

(2. Teil) von Theodor Much

(10)

ie Antwort eines Zuhö- rers „knapp 15 Millionen“

wurde vom Auditorium mit einem abfälligen Raunen be- dacht, das immer leiser wurde, je höher die jeweils genannte Zahl – „40, nein sicher 60 Millionen“ – ausfiel. Erst bei der Feststellung eines älteren Herrn, es seien

„sicher weit mehr als 100 Millio-

nen“ verstummte das Gemur-

mel. Die Lösung, die in dem Hin- weis bestand, dass die erste Schätzung richtig war, verunsi- cherte die Zuhörer zutiefst. Nicht laut, aber doch vernehmlich, fiel der Satz: „15 Millionen? Das

kann nicht stimmen, die Juden sind doch überall.“

Statistisch gesehen sollten die Juden als kleines Volk, das nicht einmal zwei Promille der Welt- bevölkerung ausmacht, auch nicht mehr als eine Fußnote in der Menschheitsgeschichte sein.

Das sind sie aber nicht. Ganz im Gegenteil: Sie haben sich weit über ihre zahlenmäßige Stärke hinaus Gehör verschafft und in Religion, Philosophie, den Geis- tes- und Naturwissenschaften, der Literatur und Musik, dem Fi- nanzwesen und der Politik un- verhältnismäßig viel geleistet.

Um es nur mit einer Zahl zu be- legen: 15 Prozent aller Nobel- preisträger in den Bereichen Physik, Chemie und Medizin seit 1901 sind jüdischer Abstam-

mung. Zum Vergleich: aus dem islamisch-arabischen Kulturkreis, der 20 Prozent der Weltbevölke- rung ausmacht, kommen gerade einmal acht Nobelpreisträger.

Auf Juden geht die revolutio- närste aller religiösen Ideen zu- rück: die des Eingottglaubens.

Das klassische Rom hat noch bis zur konstantinischen Wende im frühen vierten nachchristlichen Jahrhundert einem Pantheon voller Gottheiten gehuldigt, als das Haus Israel bereits 1500 Jahre lang nur einen einzigen Gott verehrte: den, der die Welt geschaffen und der sein Volk aus der Knechtschaft Ägyptens he- rausgeführt hatte. Ähnlich revo- lutionär war die von den Hebrä- ern im sechsten vorchristlichen Jahrhundert während des baby- lonischen Exils entwickelte Idee, Gott könne nicht nur blutig mit Tieropfern, sondern auch unblu- tig im Gebet verehrt werden.

Das war die Geburtsstunde der Synagoge. Auch andere – heute universell gedachte Begriffe – wie Nächstenliebe, oder Verge- bung, Messianismus und univer- selle Erziehung wurden vom Ju- dentum eingeführt und Jahr- hunderte, bevor andere Hoch- kulturen sie übernommen haben, in der Alltäglichkeit gelebt.

Erstaunlich ist auch die Länge der jüdischen Schaffensperiode

von mehr als 3500 Jahren. An- dere Hochkulturen, wie das klas- sische Griechenland, das eben- falls einen enormen Beitrag zur Kultur dieser Welt geleistet hat, ist nach einer Glanzzeit von 500 Jahren für einige Zeit ihrer Ge- schichte auf jene Stufe zurück- gefallen, die sie vor Aristoteles, Sokrates und Homer auch hatte:

Auf jene der Hirten und Klein- bauern. Auch die Hochkulturen der Chinesen und der Ägypter haben Einbrüche erlitten. Und wieder andere mächtige Kultur- nationen wie die Babylonier, Phönizier, Hittiter und Philister sind überhaupt untergegangen.

Von ihnen zeugen heute nur mehr archäologische Funde.

Die Juden Teil 1

von Wolfgang Sotill

Es war nach einem Vortrag über Israel, als mir die Frage gestellt wurd

D

Yom Kippur in LIvorno, Jüdisches Museum New Y

(11)

Ganz im Gegensatz zum Juden- tum hatten sie nicht die Potenz, sich zu erneuern und auch neue Kulturen aus sich heraus zu ent- wickeln. Aus dem Haus Israel aber stammt Jesus von Nazaret, auf den sich heute mit mehr als zwei Milliarden Anhängern, die größte Glaubensgemeinschaft der Welt beruft. Und auch der

Islam ist deutlich von jüdischen Vorstellungen beeinflusst.

In der Welt der Religionen, aber auch in deren radikaler Verwei- gerung, wie sie der Marxismus darstellt, finden wir Juden: Rosa Luxemburg, Leo Trotzki und na- türlich Karl Marx, der mit seinem

„Kapital“ ebenfalls ein Weltreich

begründet hat: den Kommunis- mus in der UdSSR und in China und in deren Trabantenstaaten.

Dabei waren die gesellschaftli- chen Rahmenbedingungen für die Juden über Jahrtausende mi- serabel gewesen. Man hatte die längste Zeit keinen Staat, der die eigene Leitkultur hätte schützen können. Vielmehr drohte man in biblischen Zeiten zwischen den großen Machtblöcken Ägypten und dem Zwischenstromland zerrieben oder von der grie- chisch-römischen Mehrheitskul- tur überfremdet zu werden.

Dazu kam, dass bereits vor der Zeitenwende nur die Hälfte aller Juden in der historischen Hei- mat lebte, während die zweite Hälfte in der Diaspora über die ganze damals bekannte Welt verstreut war. Und dort waren sie, wie die blutige Geschichte der Judenverfolgungen in Eu- ropa belegt, über Jahrhunderte von Zwangstaufen, Folterungen, Verhöhnungen, Vertreibung und Ermordung bedroht. Und den- noch überlebten sie.

Die Frage aber bleibt: Warum haben sie sich nicht assimiliert?

Man könnte meinen, dass die Fragmentierung eines ohnedies schon kleinen Volkes über weite Teile der Erde, die Ghettoisie- rung und die Verfolgung eine

Schwächung bedeutet hätten.

Offenbar ist aber das Gegenteil der Fall: Juden waren in allen Kulturen und in allen Sprachen schöpferisch tätig, haben ihre ethnische Identität gegen alle Widerstände bewahrt und das ohne sich dabei völlig abzu- schotten.

Aber welche Kraft war es, die das Judentum in dieser konzentrier- ten Schaffenskraft hat überle- ben lassen? Sehr fromme Juden erkennen darin die Zuwendung Gottes an sein „auserwähltes Volk“.

Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber hingegen sieht den Erfolg in der besonderen Beziehung zwischen Gott und den Juden begründet: „Die Idee

aller Religionen besteht darin, den Menschen fest an seinen Gott oder seine Götter zu binden. Das jüdische Religionskonzept hat den Menschen allerdings befreit, unabhängig zu denken und zu handeln“. Damit sind Erfolg und

Misserfolg des Einzelnen keine Belohnung und auch keine Stra- fe Gottes, sondern der handeln- de Mensch ist stets allein für sich verantwortlich. Die Freiheit, die Gott gewährt, geht nach Buber so weit, dass sich der Mensch auch ohne Hölle oder Fegefeuer fürchten zu müssen, sich von sei- nem Gott entfernen kann.

de: „Wie viele Juden gibt es eigentlich weltweit?“

York, Solomon Alexander Hart, 1850

(12)

Ein österreichisches Publikum soll für die pulsierende Thea- terszene in Israel begeistert werden, so die Absicht des In- tendanten.

Eine Gesellschaft die in einem von Gewalt geprägten Klima lebt, nutzt das Theater als Fie- berthermometer und Ventil.

Theater in Israel bleibt frei, mutig, vielfältig und konfliktori- entiert.

„Wien am Meer“ spielt in einer süditalienischen Pension am

12. März 1938. Die jüdischen Wiener, die in der Pension wie jedes Jahr Urlaub machen, erle- ben die Katastrophe des „An- schlusses“ jeder auf seine Weise.

Niemand der Gruppe aber be- gleitet schließlich Herrn Schle- singer, der aus Dachau ge- kommen ist auf das Schiff nach Palästina. Alle anderen kehren nach Wien zurück.

Edna Mazya ist die Tochter ös- terreichischer Einwanderer und gilt als eine der wichtigsten Theaterautorinnen Israels.

Festival ISRAEL/STÜCKE/AKTUELL II im Hamakom Theater

Mit der szenischen Lesung von „Wien am Meer“ von Edna Mazya hat das Hamakom-

Theater/Nestroyhof das Festival ISRAEL/ STÜCKE/AKTUELL II im Oktober eröffnet.

(13)

Die erste dieser Regeln lautet: Pa- lästinensischer Terrorismus gegen Israel ist kein Thema, solange Israel nicht darauf reagiert und auch unter den Palästinensern Opfer zu beklagen sind. Die manchmal täg- lichen Attacken auf Israelis sind nicht von Interesse, nur israelische Gewalt gegen Palästinenser sorgt für Schlagzeilen. Opfer von Gewalt haben nur dann Nachrichtenwert, wenn es sich um von Israelis getö- tete oder verletzte Palästinenser handelt. Ermordete Israelis sind da- gegen ebenso uninteressant wie Palästinenser, die den „eigenen Leu- ten“ zum Opfer fallen.

Nehmen wir als Beispiel den Sommer 2012

Damals drangen palästinensische Terroristen vom Sinai aus nach Is- rael ein und griffen zwei zivile Fahr- zeuge an; ein Bauarbeiter (ein ara- bischer Israeli) wurde dabei getötet.

In den folgenden Tagen wurden Hunderte Raketen vom Gazastrei- fen aus nach Israel abgefeuert. Fast eine Woche lang war darüber im Kurier nichts zu lesen. Erst als Israel sich zur Wehr setzte, erwachte er aus seinem Tiefschlaf: „Nahost. Neue Angriffe auf Gaza“, lautete der Titel einer ersten Kurzmeldung, in der noch immer mit keinem Wort der

seit Tagen andauernde Raketenha- gel auf Israel erwähnt wurde. Als dann schließlich doch auch über die Hunderten palästinensischen Raketenangriffe berichtet wurde, geschah dies unter der Überschrift:

„Israel droht Hamas nach Verkündi- gung der Waffenruhe“. Die paläs- tinensische Aggression und die An- griffe auf Israel waren also ignoriert worden; sodann wurde die Realität auf den Kopf gestellt und Israel als Angreifer präsentiert.

Das führt uns zur zweiten unge- schriebenen Regel der Berichter- stattung, die die Rollenverteilung des Konflikts betrifft:

In den Augen vieler westlicher Journalisten werden die Palästinenser ausschließlich als

Opfer israelischer Aggression wahrgenommen

„Sie wollten Frieden, während Israel alles in seiner Macht stehende unter- nehme, um Frieden zu verunmög- lichen.“ Diesem verqueren Blick- winkel ist es geschuldet, dass so- wohl die Presse(September 2013) als auch die Wiener Zeitung(Okto- ber 2015) es fertig brachten, aus- führliche Artikel über das Scheitern des Oslo-Friedensprozesses zu ver- öffentlichen, in denen palästinensi- scher Terror mit buchstäblich keinem Wort zur Sprache kam.

Da den Palästinensern die Rolle des Opfers zukommt, wird in der Be- richterstattung alles außenvorge- lassen, das diesem Bild widerspricht.

Im vergangenen September etwa hetzte Mahmud Abbas, der Vor- sitzende der palästinensischen Au- tonomiebehörde (PA), im PA-Fern- sehen gegen Juden und deren „dre- ckige Füße“, denen es nicht erlaubt werden dürfe, die islamischen Heiligtümer zu „entehren“. Und er glorifizierte jenen Geist des „Märty- rertums“, der sich in den Straßen Je- rusalems in blutigen Angriffen auf Juden niederschlug, mit den Wor- ten: „Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wurde.

Es ist sauberes und reines Blut, Blut, das für Allah vergossen wurde, so Allah es will.“Österreichischen Me- dien gilt Abbas jedoch als ein „Mo- derater“ der um Frieden bemüht sei – seine antisemitische Hetze wurde folgerichtig fast völlig ignoriert.

Da die Realität dem voreingenom- menen Blick aber oftmals einfach nicht entsprechen will, kommen Meldungen zustande, die an Ab- surdität kaum mehr zu überbieten sind. „Fünf Palästinenser tot nach Messer-Attacken“, war etwa im Kurierim vergangenen Oktober zu lesen. Wer wäre angesichts dieser Überschrift auf die Idee gekom- men, dass es sich bei den Getöteten nicht um die Opfer, sondern um die Angreifer selbst handelte? Die Web- seiteFocus-Online brachte den Irr- sinn der Nahostberichterstattung treffend zum Ausdruck, als sie gänz- lich unironisch titelte: „Israel droht mit Selbstverteidigung“.

Florian Markl (MENA)

Die ungeschriebenen Regeln der Berichterstattung

Bericht der Medienbeobachtungsstelle Naher Osten (MENA)

Wer die Berichterstattung österreichischer

Medien über den israelisch-palästinensischen

Konflikt verfolgt, kann sich des Eindrucks nicht

erwehren, dass es zwei ungeschriebene Regeln geben

muss, denen Journalisten in ihrer Arbeit folgen.

(14)

Am 20. Und 21. September 2015 war der Nahostkorrespondent Ul- rich Sahm zu Gast in der Österrei- chisch-Israelischen Gesellschaft in Wien und Klagenfurt. Ulrich Sahm berichtet seit vielen Jahren für ver- schiedene deutschsprachige Me- dien aus Israel. Er lebt in Jerusalem.

In Kooperation mit dem „Center for Israel Studies“ ließ Ulrich Sahm ein

zahlreich erschienenes Publikum im Presseclub Concordia in Wien und an der Universität Klagenfurt an sei- nem Wissen teilhaben. Dabei über- raschte nicht, wie oberflächlich und einseitig an zahllosen Fakten vorbei in Europa über den Nahostkonflikt berichtet wird, was Sahm an Hand von Beispielen festmachte. Da der Vortragende auch mit begründeter Kritik nicht sparte und genügend

Zeit für Publikumsfragen blieb, wur- den beide Abende zu einem nach- haltigen Erlebnis. Sahm beschäftigt sich daneben aber auch mit nah- östlicher Kochkunst, die von Reise- gruppen (im Zuge eines Vortrages) in Jerusalem gerne in Anspruch ge- nommen werden. In Wien ging sich leider nur eine theoretische Kost- probe davon aus.

(www.sahm.com)

Ulrich Sahm

zu Gast in der ÖIG

In Klagenfurt wurde die neu gestal- tete Gedenkstätte für das jüdische Bethaus ihrer Bestimmung über- geben. Seit 1988 gab es hier zwar einen Gedenkstein, jetzt wurde eine würdige Gedenkstättemit beleuch- teten Stelen sowie Bildern und Texten zur Geschichte dieses Zentrums des jüdischen Lebens in Klagenfurt, er- richtet. Die Übergabefeier, zu der zahl- reiche Vertreter des gesellschaftli- chen, politischen, kulturellen und religiösen Lebens gekommen waren, fand genau einen Tag vor dem 9. No- vember, dem Tag der „Reichskristall- nacht“, dem November-Pogrom, statt.

Zuvor war am 26. Oktober, dem Na- tionalfeiertag, am Friedhof Anna- bichl die Gedenkstätte für ein

freies Österreich, in Anwesenheit des Kärntner Landeshauptmannes Peter Kaiser und der Klagenfurter Bürgermeisterin Marie-Louise Ma- thiaschitz, feierlich eröffnet worden.

Trauer um Sieglinde Trannacher Viele Menschen kamen, nur eine, die bei solchen Anlässen immer da- bei war, fehlte: Siegline Trannacher.

Sie ist am am 30. September dieses Jahres viel zu früh, nach einer schwe- ren und mit viel Disziplin ertrage- nen Krankheit, verstorben. Bei Ihrer Verabschiedung am 9. Oktober in Annabichl kam auf vielfache Weise seitens der überaus großen Trauer- gemeine zum Ausdruck, welche Wertschätzung die Verstorbene in der Öffentlichkeit genossen hatte.

In vielen Institutionen, politischen Gremien, Verbänden und Vereinen hat sie hervorragende Arbeit geleis- tet. Sie hatte sich nie aufgedrängt, aber wenn sie eine Funktion über- nahm, hat sie diese, dank ihrer her- vorragenden Eigenschaften, mit Per- fektion und mit Ausdauer erfüllt. Ihr

Rat war geschätzt und dank ihrer Liebenswürdigkeit und Ihrer Kompe- tenz hat sie viele Projekte insbeson- dere im Bereiche der Erinnerungs- kultur initiiert und auch tatkräftig dafür gekämpft, dass sie der Vollen- dung zugeführt werden konnten.

Dies gilt auch im Besonderen für die Österreichisch-Israelische Ge- sellschaft! Ob als Präsidentin der Landesgruppe Kärnten, als Organi- sationsreferentin oder als einfaches Mitglied der ÖIG hat sie stets Her- vorragendes geleistet und wesent- lich zum Aufschwung der Gesell- schaft beigetragen. An dieser Stelle seien nur die „Stolpersteine“, die Renovierung des Jüdischen Fried- hofes in Klagenfurt, zahlreiche Ge- denkveranstaltungen, Vorträge, Ak- tionen erwähnt.

Nun muss die ÖIG und insbeson- dere deren Landesgruppe Kärnten ohne ihren Rat und ohne ihre Tat weitermachen, was mehr als schwer sein wird.

für die OIG Landesgruppe Kärnten Dr. Erich Lindner

Neu gestaltete Gedenkstätte

für das jüdische Bethaus in Klagenfurt

vrnl.: Peter Gstettner (ÖIG), Charlotte Knobloch (IKG München), Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, Vizepräsident Dezoni Dawaraschwili (IKG Wien)

(15)

Im Festsaal der Diplo- matischen Akademiein Wien entwarfProf. Ita- mar Rabinovich ein umfassendes und de- tailliertes Bild der der- zeitigen politischen Situation im Nahen Osten. Dabei reflek- tierte er die Grundla- gen des Konfliktes ausgehend vom Unter- gang des Osmanischen Reiches nach dem Ers- ten Weltkrieg und der

Aufteilung dessen ehemaliger Pro- vinzen auf neu gegründete oder bestehende Staaten.

Nicht nur die willkürliche koloniale Aufteilung und Grenzziehung auf die so gerne in Erklärungen des ara- bischen Nahen Ostens verwiesen wird, sondern die Willkür der teil- weise noch existierenden bzw. da- maligen Monarchien (Ägypten, Irak) macht er als Ursache noch heute schwelender im arabischen Frühling ausgebrochener Konflikte

fest. Rabinovich ist der Meinung, dass vor allem aus diesen Gründen die Hauptprobleme der arabischen Welt nicht am Staat Israel, sondern an der postmonarchischen diktato- rischen Weiterführung dieser „Kon- glomerate“ festzumachen sei. Da- neben traten zwei etwa gleich große nichtarabische Mitspieler, die Türkei und der Iran als aufstre- bende Regionalmächte auf die Weltbühne. Der Iran, von alter per- sischer Größe träumend, nutzte die Revolution 1979, shiitisches Gedan-

kengut als Machtfaktor in umlie- gende Länder, wie den Irak und – für Israel besonders relevant – den Libanon, zu exportieren.

Weiters thematisierte der Begrün- der des Internationalen Institutes für Israel-Wissenschaften auch das Kurden Problem und den schwe- lenden israelisch-palästinensischen Konflikt, dem er keine Lösung in naher Zukunft voraussagte.

Itamar Rabinovichist der emeri- tierte Präsident der Tel Aviv Univer- sität und Professor für Mittel-Ost Politik in New York, zudem war er Botschafter des Staates Israel in Washington.

Dem neu gegründeten „CENTER FOR ISRAEL STUDIES“ in Wien steht Susi Shaked als Präsiden- tin vor, Generalsekretärin ist die KulturwissenschaftlerinDr. San- dra Goldstein.

Zur Eröffnung des „CENTErS FOr ISrAEL STUDIES“ in Wien hielt der renommierte israelische Professor Itamar rabinovich den Festvortrag

In der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft scheint sich eine Tradition zu etablieren. Markus Figl, der bei der Wien-Wahl am 11.Oktober zum Bezirksvorsteher des Ersten Bezirks gewählt wurde, ist Mitglied des ÖIG- Vorstands-Beirates und unterstützt unsere Anliegen.

ÖIG-Präsident Richard Schmitz war von 1987 bis 2001 ebenfalls Bezirksvorsteher der Wiener City.

Noch etwas haben die beiden Herren gemeinsam: Sie sind Nachfahren von Prominenten in der Politik.

Markus Figl ist Groß- neffe von Leopold Figl, der als Außen- minister und Bun- deskanzler einer der Gründungsväter der Zweiten Republik war.

Wir gratulieren Markus Figl und freuen uns auf gute Zusammenarbeit.

Tradition in der ÖIG

„Unser“ Markus Figl – Bezirksvorsteher im „Ersten“

„Israel and the (Dis)order of the Middle East“

(16)

NAHArIA

Laut Bloomberg, einem der renommiertesten internationa- len Informations- und Nachrichtenunternehmen mit Sitz in New York, ist Israel das

sechste gesündeste Land der Welt.

Die Daten zur Ermittlung wurden von den Vereinten Nationen zur Verfügung gestellt. Demnach lag Singapur an der Spitze, gefolgt von Italien, Australien, der Schweiz und Japan. Die Nachbarländer Israels im Nahen Osten waren weit abgeschlagen.

Gleichzeitig wählte das Lifestylema- gazin „Thrillist“ das

Tel Aviver Viertel Florentin zur „hipsten“ Ge-

gend der Welt. Spötter meinen dazu, eventuell führt Künstler zu sein oder sich als Künstler zu kleiden und 24 Stunden am Tag Party zu machen nicht zu verkürzter Lebenserwartung.

„Auswanderer“ aus Israel erleuchten die libanesische und türkische Küste. Es wurden keine diplomatischen Zwischen- fälle berichtet. Nachdem gelegentlich Plocamopherus-

schnecken

friedlich, weil ohne Panzer bewaffnet, an der libanesischen und türkischen Küste willkommen geheißen wurden, ist Ende Oktober auch ein seltenes Exemplar vor

Naharia und eines nördlich des Gaza- streifens beobachtet worden. Erst drei- ßig derartige Sichtungen dieser extrem

seltenen Leuchtschnecken

sind seit der ersten Sichtung an Israels Küs- ten vor 200 Jahren bekannt.

INTErNATIONALE 29. KONFErENZ Für WEIBLICHE FüHrUNGSKräFTE IN HAIFA Die 29. Internationale Konferenz für weibliche Führungs-

kräfte fand im Oktober in Haifa statt. Sie stand unter der Schirmherrschaft des israelischen Außenministeriums und des

Golda Meir Mount Carmel International Training Centers und wird von UN Women

und dem

UN-Entwicklungsprogramm unterstützt. Das Konfe-

renzthema lautete „Die Gleichberechtigung der Geschlech- ter durch wirtschaftliches Empowerment vorantreiben“.

Die israelische Ministerin für soziale Gleichberechtigung, Gila Gamliel, sagte bei der Eröffnung der Konfe- renz, dass sie entschlossen sei, für alle Regierungsministerien bei der För- derung der Gleichberechtigung der Geschlechter eine Vorreiterrolle zu spielen.

ISrAEL – GESUND UND HIP

mini

SMArTPHONEDOPING

Wer das Ladegerät seines

Smartphones zuhause gelas-

sen hat und dies genau in dem Augenblick unterwegs bereut, wenn er dringend seinen Socialaccountstatus zu „checken“

hat, kann jetzt beruhigt sein. Das

israelische Startup Mobeego hat eine Art Einweg-Energydrink für Akkus ent-

wickelt. Damit kann die Batterie Laufzeit sofort um bis zu vier Stunden erhöht werden. Also Zeit genug Mails zu checken,

der Whatsapp-Gruppe mitzuteilen, dass man online ist und anschließend „ana- log“ das rettende Ufer des Ladegerätes zu Hause zu erreichen. Sieht aus wie eine kleine retro Flmdose von früher und passt in jede Hosen- oder Handtasche.

Alternative: das Ladegerät mitnehmen.

(17)

Es war ein geopolitischer Spaziergang durch den Nahen Osten für ein motiviertes Publikum im renommierten Pres- seclub Concordia –gleich hinter dem Burgtheater: Auf Ein- ladung der ÖIG stellte Anton Pelinkasein neues Buch

„ISRAEL, Ausnahme- oder Normalstaat“ vor. Diese Präsen- tation gestaltete der Autor im Zwiegespräch mit dem Schriftsteller Doron rabinovici. ÖIG-Präsident richard Schmitz moderierte die großen Kenner der Situation kongenial. Freilich gab es keine Antwort auf die Frage, die

der Untertitel des Buches vorgibt „Ausnahme- oder Normalstaat“ sondern ein fundiertes „sowohl-als-auch“.

Die zahlreichen an diesem Thema interessierten Teilneh- mer, darunter viele Prominente, machten Gebrauch von der angebotenen Möglichkeit des Fragens und Mitredens, was dem Nachmittag eine lebhafte und geistreiche Atmo- sphäre verlieh. Lesen Sie die Buchrezension auf Seite 19.

Hans-Jürgen Tempelmayr

Anton Pelinka, Richard Schmitz, Doron Rabinovici Botschafterin Talya Lador-Fresher, Anton Pelinka, Richard Schmitz, Doron Rabinovici

Anton Pelinka,, Politikwissenschaftler

Doron Rabinovici, Historiker und Schriftsteller

Talya Lador-Fresher,

israelische Botschafterin in Wien

Richard Schmitz Präsident der ÖIG

Hochrangiges Publikum; Bildmittte stehend: Rudolf Gelbard Richard Schmitz , Präsident der ÖIG im Gespräch mit

Ein Nachmittag mit Anton Pelinka und Doron Rabinovici

auf Einladung der OIG

(18)

lib

Das Recht auf Rückkehr

von

Leon de Winter

Leon de Winter greift in diesem Roman mit beiden Händen in die schwelende Situation im Nahen Osten ein: die Gegenwart in Israel, in Amerika, in Europa und entwirft zugleich eine Vision der Zukunft Israels im Jahr 2024.

Der Protagonist Professor Abraham Mannheim, Sohn eines Nobelpreis- trägers, niederländischer Jude und Wissenschaftler, (wie könnte es an- ders sein bei Leon de Winter?) – Vorname „Bram“ in Holland, „Avi“

in Israel, „Abe“ in den USA – lässt teilweise autobiographische Züge erkennen.

Der Roman über zwischenmensch- liche Schicksale und politische Rea- litäten wird von einem subtilen, spannenden Krimi durchzogen.

Einer Kindesentführung.

Der Autor beweist auf den Flucht- wegen und Reisen seines Protago- nisten in Tel Aviv, Amsterdam und Kalifornien präzise Ortskenntnis, Straßen, Restaurants, Landschaften, Klima sind authentisch. Auch be- wegt sich dieser in sämtlichen Mi- lieus – unter Eliten wie unter Ob- dachlosen – glaubwürdig.

Israel ist im Jahr 2024 ein winziger Stadtstaat: Tel Aviv und Umgebung.

Jerusalem ist verloren, ebenso Jaffa, Galilea. Die verbliebene Bevölke- rung ist überaltert, die Jungen sind weg gezogen. Die Frage Bleiben oder Auswandern ist das wichtigste Thema .

Den mächtigsten Mann in Mini- Israel lässt der Autor im Gespräch mit Mannheim erläutern:

„Wir sind in die falsche Gegend mit rachsüchtigen Menschen gekom- men. Sie haben eine rachsüchtige Re- ligion, waren früher rachsüchtige Wüstenstämme und haben einen Tem- pel in Mekka. Ein Monotheismus mit einem Tempel und heiligem Boden, das ist eine ungute Kombination.“

Und weiter: „Wir haben unseren Kin- dern die Geschichte von Masada

viele Jahre lang als Heldenepos er- zählt. Aber es handelte sich um Mas- senselbstmord als Reaktion auf die Besiegung durch die Römer. Wir haben eine Religion, die aus der Hei- ligung unseres Stückchens Boden entstanden ist. Dafür haben die alten Hebräer ihre Ausrottung in Kauf genommen. ... In der Diaspora dachten wir uns etwas anderes aus, eine Religion ohne Land und ohne Tempel. Und dann kamen wir zu- rück, wir, Menschen ohne Land, in einen Landstrich, wo man uns ver- achtet.“

Und dann kommt erstmals in die- sem Buch, das sich mit Zukunft und nicht mit Vergangenheit beschäf- tigt, der Holocaust zur Sprache.

„Die Welt hasste uns, weil wir kein Land hatten und sie hasst uns jetzt, weil wir ein Land haben. Und sie hasst uns auch, weil sie wegen der Shoah Schuldgefühle hat. Wie gerne wären die Europäer uns los! Ich glaube, sie hofften schon seit 1948, dass die Araber die Sache zu Ende bringen.“

Der vorliegende Roman ist berei- chernd, gescheit und spannend.

Einzig der Titel ist verwirrend, er- weckt vielmehr eine falsche Er- wartung.

Inge Dalma

ex

(19)

bris

Israel. Ausnahme- oder Normalstaat

von Anton Pelinka

Der Politologe Anton Pelinka ist ein kritischer Freund Israels. In seinem neuen Buch weist er sich nicht nur als profunder Kenner der israeli- schen Gesellschaft und deren Ge- schichte aus, sondern auch ihrer prekären Existenzbedingungen in- mitten einer feindlichen Umge- bung in der nahöstlichen Region.

Das Spannungsfeld zwischen Aus- nahme- und Normalstaat ist zu- gleich das Objekt seiner Analyse, mit der er einen Beitrag zur Entmystifizie- rung Israels leisten will. Pelinka wür- digt die Erfolgsgeschichte des Lan- des, seine stabile Demokratie, die wachsende Wirtschaft und die be- eindruckende Integrationskraft bei der Nationswerdung. Zugleich ist er

wachsam gegenüber allen Varian- ten des Antisemitismus und Anti- zionismus und verurteilt entschie- den Versuche, Israel mit doppelten Standards zu messen und neuerdings boykottieren zu wollen. Innerhalb dieses Standortes betrachtet er et- liche Probleme aus mehreren Blick- winkeln und räumt verschiedenen Narrativen sowie kontroversen Sicht- weisen Platz ein, was Anregungen für Reflexion und Diskussion bietet.

Eine Stärke des Buches liegt zweifel- los in der realistischen Sicht auf die Verhältnisse. So kommt Anton Pe- linka zum nüchternen Urteil, dass der momentane Status quo eines Nichtfriedens mit den Palästinen- sern und den arabischen Nachbarn bei gleichzeitiger Abwesenheit eines „heißen“ Krieges für beide Konfliktparteien das geringere Übel darstellt und noch längere Zeit an- halten wird.

Israel fehlt für den Frieden ein stabi- ler Partner, der auch die nötige Si- cherheit garantieren kann. Und den- noch muss sich Israel auf diesen Tag nach dem Ende des Status quo vor- bereiten, wenngleich mögliche Zu- kunftsszenarien angesichts des mo- mentanen Zustandes der arabischen Welt schwer vorherzusehen sind.

Der Staat Israel hat seine Legitima- tion ebenso durch die Shoah erhal-

ten. Pelinka plädiert dafür, dass sich Israel auf dem weiteren Weg zum Normalstaat von der Eigendefini- tion als Volk der Holocaust-Überle- benden emanzipieren soll. Er orien- tiert sich dabei auch an Avraham Burg und dessen umstrittenem Buch „Hitler besiegen. Warum Israel sich endlich vom Holocaust lösen muss.“ In Anlehnung an Burgs Mei- nung, dass diese besondere, aus dem Holocaust gewonnene Legiti- mation den Blick auf Israels Zukunft verstellt, befürchtet Pelinka, dass dadurch 70 Jahre nach der Befrei- ung von Auschwitz die NS-Ideolo- gie die Identität Israels in einer einengenden Weise nach wie vor bestimmen würde. Aber durch die monströsen Dimensionen des Ver- brechens wird der Holocaust in der transgenerationellen Erinnerung der Nachkommen der Opfer auch in Zukunft weiter wirken. Zwar nimmt in der Erinnerungskultur der euro- päischen und amerikanischen Ge- sellschaften der Holocaust mittler- weile einen festen und unbestritte- nen Platz ein – aber nicht so im ara- bischen Raum mit seinen ausge- prägten Traditionen von Holocaust- leugnung. Vor diesem Hintergrund wird das Ansinnen Pelinkas (und Burgs) zu einem problematischen Verlangen.

Heimo Gruber

(20)

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