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Kulturelle Mobilität an der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Graz

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Paul Harm

Kulturelle Mobilität an der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Graz

Cultural Mobility at the University of Music and Performing Arts in Graz

Masterarbeit

Zur Erlangung des akademischen Grades eines Master of Arts

der Studienrichtung Soziologie an der Karl-Franzens-Universität Graz

Betreuerin: Univ. Prof. Libora Oates-Indruchová

Institut für Soziologie

Stand 15.10.2017

Graz, im Oktober 2017

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Ehrenwörtliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version.

Datum: Unterschrift:

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung ... 1

Theorie ... 6

Kontext zur Theorie der liquiden Moderne ... 7

Freiheit und Emanzipation ... 8

Arbeit und Mobilität ... 12

Liquide und Solide Größen ... 16

Zusammenfassung ... 22

Methodologie ... 23

Auswahl und Zugang zur Untersuchungspopulation ... 24

Die Zusammensetzung der Studierenden an Grazer Universitäten ... 25

Narrationsanalyse... 31

Erzähltheoretische Grundlagen ... 32

Biographietheoretische Grundlagen ... 33

Institutionelles Ablaufmuster ... 33

Biographisches Handlungsmuster ... 34

Analyse der Narrative ... 36

Auswertung der Ergebnisse ... 39

Ablauf der Narrativen Interviews ... 39

Datenauswertung ... 42

Das erste Instrument ... 43

Die schulische Laufbahn und Musikerziehung ... 44

Einstieg und Zugang zur Kunstuniversität ... 51

Zusammenfassung der Gemeinsamkeiten und Differenzen im Zugang zu Kunstuniversität ... 58

Zusätzliche Repertoires ... 61

Repertoire kulturelle Unterschiede in der Lehre ... 61

Internationale Verflechtung ... 65

Repertoire Karriereaussichten ... 66

Conclusio ... 68

Literaturverzeichnis ... 73

Daten Quellen ... 76

Abbildungsverzeichnis ... 77

Appendix ... 78

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Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den biographischen Verläufen von internationalen Studierenden aus dem osteuropäischen und asiatischen Raum an der Universität für Musik und darstellenden Kunst Graz, im Folgenden auch kurz Kunstuniversität Graz genannt.

An der Kunstuniversität in Graz, wie aus den Studierendenstatistiken hervorgeht, kommen internationale Studierende aus über 60 Nationen (für eine detaillierte Aufschlüsselung siehe Appendix VI), um ihr Studium zu absolvieren. Viele von ihnen kommen über Mobilitätsprogramme für semesterweise Aufenthalte, aber wie sich aus den Daten der Studienabteilung herauskristallisiert, absolvieren viele das ganze Studium in Graz. Im Hintergrund der von Bauman entwickelten Theorie der liquiden Moderne eignet sich die Kunstuniversität Graz als internationaler Ort des Austausches (im Gegensatz zu anderen Universitäten in Graz, weist die Kunstuniversität - ähnlich wie andere österreichische Kunstuniversitäten (siehe Seite 25 ff) - mit circa 50% internationalen Studierenden, einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Studierendenmobilität auf. Deshalb eignet sich die Kunstuniversität hervorragend zur Analyse der biographischen Gemeinsamkeiten und welche Wege die Studierenden zur Kunstuniversität in Graz führen.

Die Frage die durch diese Masterarbeit beantwortet werden soll ist, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei den verschiedenen internationalen Studierenden an der Kunstuniversität bestehen. Gemeinsamkeiten wie die Entscheidung ein Auslandsstudium zu absolvieren, die Auswahl(-kriterien) der Universität sowie die den gesamten Lebenslauf umspannende Biographie der Studierenden in Bezug zu ihrer Musikkarriere. Gibt es Gemeinsamkeiten? Und wenn ja kann man sie als regional bezeichnen? Kann man sagen, in den subjektiven Erfahrungswelten der Studierenden einer spezifischen Region erkennt man andere Motivatoren, Einstellungen und dergleichen? Gibt es Überschneidungen zwischen den geographischen Regionen und zu welchen Themen gibt es differenzierte Ansichten?

In einer Zeit in der Begriffe wie Globalisierung, Überfremdung, Leitkultur und so weiter inflationär verwendet werden, kann diese Arbeit einen Beitrag leisten um Verständnis für individuelle Beweggründe eines Phänomens zu schaffen, dessen Höhepunkt vielleicht noch vor uns liegt. Die Menschheit hat zweifellos einen weiten Weg hinter sich gelassen, als sie vor etwa 115.000 Jahren Afrika verließ um sich auf der Erde auszubreiten. In der nahen Zukunft hat die

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Menschheit geographisch nur wenig bis keine Möglichkeiten mehr sich auszudehnen. Was dazu führt, dass auf der Erde eine viel engere Verflechtung der Kulturen stattfindet. Diese Verflechtung findet auf den verschiedensten Ebenen statt, einerseits über nationalstaatliche Vereinigungen, wie den Vereinigten Staaten oder der Europäischen Union, indem sie innerhalb ihrer übernationalstaatlichen Grenzen Arbeitsmobilität ermöglichen und fördern. Die Verflechtung findet auch statt durch den wissenschaftlichen Austausch, man denke nur an den Small Hadron Collider in Cern, einer internationalen Forschungsstation, an der Wissenschaftler aus der ganzen Welt an einem Ort zusammenarbeiten.

Als theoretisches Framework für die Interpretation der biographischen Verläufe sowie Wertungs- und Deutungsmuster der Studierenden dient in dieser Arbeit die von Bauman entwickelte Theorie der liquiden Moderne. In dieser Theorie erklärt Zygmunt Bauman, wie es zu internationalen Verflechtungen, kulturellem Austausch und steigender Mobilität kommt.

Sein Ansatz beruht darauf, dass die alten Strukturen der Gesellschaft, wie beispielsweise der Nationalstaat, sich im Wandel befinden. Dieser Wandel stellt für ihn den liquiden Charakter der Moderne dar. Ihm geht es aber nicht um die Auflösung der strukturellen Beschaffenheit dieser Statik, sondern darum, dieser Statik den aktuellen Bedürfnissen nach Emanzipation und Freiheit in allen Bereichen des menschlichen Lebens gerecht zu werden. Die Themen Mobilität, Arbeit, Freiheit und Emanzipation sind Dimensionen, mit deren Hilfe versucht werden soll, den Charakter einer sich ständig wandelnden sozialen Wirklichkeit greifbar zu machen. Dies versucht Bauman im Gegensatz zu anderen theoretischen Zugängen nicht mithilfe von Momentaufnahmen, sondern er versucht die hinter den Wandlungsprozessen zugrundeliegende Dynamik und ihre momentane Richtung aufzuzeigen.

Urry und Sheller ergänzen Baumanns Theorie indem, dass es sich bei seinen theoretischen Überlegungen zur liquiden Moderne um kein neues Phänomen handelt, sondern vielmehr um eine nie dagewesene Zirkulationsgeschwindigkeit der Waren, Informationen, Menschen, usw.

(vgl. Urry et al: 2000: 210).

In dieser Arbeit setze ich mich mit einem sehr spezifischen Teilaspekt dieses Vorganges auseinander, nämlich der Mobilität internationaler Studierender an der Kunstuniversität Graz.

Die Kunstuniversität in Graz blickt auf eine lange Tradition im Ausbildungsbereich zurück.

Wie aus den Daten des Archivs der Kunstuniversität hervorgeht reichen ihre Wurzeln zurück bis ins Jahr 1816, der Schule des Steiermärkischen Musikvereins. Ab 1920 durfte diese Institution die Bezeichnung Konservatorium führen und mit der Novelle des Kunstakademiegesetzes (BGMI. Vom Juli 1962) wurde das Steiermärkische

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Landeskonservatorium in die Akademie für Musik und darstellenden Kunst in Graz erhoben.

1970 im Zuge des Hochschulorganisationsgesetzes (BGMI. Vom 10. Februar 1970) wurde die Akademie am 1. August 1970 zur Hochschule. 1998 erfolgte im Zuge der nächsten Gesetzesnovelle die Erhebung zur Universität, die seit 2002 (BGMI. 9. August 2002) auch Bundeseinrichtung und juristische Person des öffentlichen Rechts ist. (vgl. Archiv der Kunstuniversität Graz) Die künstlerischen Institute umfassen Komposition, Klavier, Saiteninstrumente, Blas- und Schlaginstrumente, Musikpädagogik, Kirchenmusik und Orgel, Gesang, Lied und Oratorium, Jazz, Schauspiel, Musiktheater, Bühnengestaltung, Alte Musik und Aufführungspraxis, sowie das Institut Oberschützen - welches im Rahmen von Konzertfach- und Instrumentalpädagogik ausbildet. Diese künstlerischen Institute werden durch wissenschaftliche Institute für Ethnomusikologie, Musikästhetik, Jazzforschung sowie Elektronische Musik und Akustik vervollständigt. (vgl. Archiv der Kunstuniversität Graz) Gegenständliche Arbeit gliedert sich damit in eine Reihe von Studien und wissenschaftlichen Publikationen über das Phänomen der Studierendenmobilität ein. Verbik und Lasanowski weisen in ihrer Analyse zu internationalen Studierendentrends darauf hin, dass der tertiäre Bildungssektor innerhalb der letzten zwei Dekaden einen massiven Anstieg an internationalen Studierenden, vor allem in den OECD Ländern zu verzeichnen hat (vgl. Verbik et al 2007: 3).

Die Publikation von Brooks zum Thema Studierendenmobilität stehen in enger Verbindung zum Einwanderungsprozess, in dieser Arbeit wird der Schwerpunkt auf zirkuläre Wanderbewegungen gelegt. Darüber hinaus distanziert sich diese Arbeit von Tremblay, welche das Studieren im Ausland als Zwischenschritt untersucht und dadurch eine quantitative Untersuchung vornimmt, in der es hauptsächlich um den positiven Effekt des Auslandsaufenthaltes in Verbindungmit dem tertiären Ausbildungssektor für den beruflichen/wissenschaftlichen Erfolg geht (vgl. Tremblay 2005: 196). Somit grenzt sich diese Arbeit von der starren Migration ab und ebenfalls von einer quantitativen Analyse, wie der von Tremblay. Des Weiteren muss sich diese Arbeit von Analysen bezüglich der wirtschaftlichen Implikationen von Studierendenmobilität abgrenzen. Rizvi beschreibt zum Beispiel in seiner Analyse das Problem des „Brain Drain“, welcher den Fokus seiner Analyse allerdings auf hochausgebildete Arbeiter und ihrer Wichtigkeit in wissensbasierten Volkswirtschaften richtet (vgl. Rizvi 2005: 176). Das Phänomen einer steigenden Anzahl an Studierenden in den OECD Ländern ist im Bezug zu dieser Arbeit eine Gemeinsamkeit, welche sich zu vielen anderen Forschungen in diesem Bereich finden lässt. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die internationale und interkulturelle Dimension wie Kim in der Analyse zur transnationalen akademischen Mobilität aufzeigt:

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„The term ´transnational´ academic mobility is used to highlight the idea of academics moving

´between´ or ´above´ territrial boundaries (Kim 2009: 395).“

Verschiedene Aspekte dieser Mobilität im Sinne eines nicht abgeschlossenen Prozesses stehen im Mittelpunkt gegenständlicher Arbeit. So soll Aufschluss über die Fragen gewonnen werden, welche biographischen Gemeinsamkeiten der verschiedenen Studierenden unterschiedlicher Kultur sich finden lassen. Ebenso soll der Frage nachgegangen werden, ob es in den biographischen Verläufen bereits früh Indizien für eine Bereitschaft zur Mobilität gibt. Weiters soll untersucht werden, wie die Wahl der Destination der Kunstuniversität in Graz zustande kommt. In diesem Zusammenhang erscheint es auch interessant, ob die internationalen Studierenden nach Graz, nach Österreich nach Europa oder einfach nur ins Ausland studieren gehen wollen.

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier Teile. Im theoretischen (ersten) Teil wird die von Bauman vorgestellte Theorie der liquiden Moderne im Zusammenhang mit oben genannter Fragestellung erläutert. Diese Theorie wird wegen ihrer Erklärungsansätze in Hinblick auf Mobilität, dem zu beobachtenden Auflösen nationalstaatlicher Grenzen, was im Weiteren zur Deterritorialisierung internationaler Mobilität führt, verwendet. Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Theorie ist das Auflösen einer alten Statik, um dem freien Fluss von Waren, Ideen, Menschen und so weiter bestmöglich zu gewährleisten. Dieser Auflösungsprozess findet aber nicht nur im Sinne von verschwimmenden nationalstaatlichen Grenzen statt, sondern transformiert auch Institutionen, wie zum Beispiel die Familie oder den internationalen universitären Bildungssektor.

Im zweiten Teil liegt der Fokus auf der Auswertung narrativer Interviews mit Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und der dazu verwendeten Methodologie.

Hier wird zuerst die Methodik der Narrationsanalyse genauer dargestellt. Dem Zugang zur Untersuchungspopulation wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt und es werden zunächst deskriptive Statistiken verwendet um die Studierendenverteilung, bezüglich der international/national Verteilung, an der Kunstuniversität im Grazer Hochschulraum zu verorten und im Anschluss mit zwei anderen renommierten Kunstuniversitäten, dem Mozarteum und der Wiener Kunstuniversität, zu vergleichen. Darauf folgt der Zugang zum Feld und der Rekrutierungsprozess der InterviewpartnerInnen.

Im dritten Teil findet die Analyse der Narrative statt. Hier wird zuerst eine fallvergleichende Analyse der Biographien mit den dahinterliegenden Verlaufskurven vergleichend dargestellt,

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Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den zwei geographisch heterogenen Gruppen sollen hier herausgearbeitet werden. Im Anschluss daran werden die Themen Zugang zur Lehre sowie Zukunftsaussichten fallvergleichend dargestellt.

Im Conclusio werden die Auswertung gegenständlicher Arbeit und Theorie miteinander verbunden und die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst.

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Theorie

Nachfolgendes Kapitel behandelt die von Bauman vorgestellte Theorie der liquiden Moderne im Zusammenhang mit der Studierendenmobilität an der Kunstuniversität Graz. Bevor Themen wie Emanzipation, Freiheit, Arbeit, liquide und solide Größen näher vorgestellt werden, sollen an dieser Stelle zwei wichtige Begriffsdefinitionen, wie sie in vorliegender Arbeit verwendet werden, erläutert werden.

Begriffsdefinition Migration

Giddens erwähnt in seiner Einführung in die Soziologie den Begriff der Migration als ein Emigrieren oder Immigrieren, ein Ab- oder Zuwandern mit dem Ziel dauerhaft im Zielland zu verweilen (Giddens et al 2009: 454 - 455). Vorliegende Arbeit grenzt sich von diesem statischen Migrationsbegriff ab. Da sich diese Arbeit mit der Migration von Studierenden beschäftigt, scheint der Begriff ungeeignet, weil er auf ein Verweilen im Zielland hinausläuft. Brooks weist in ihrer Untersuchung von asiatischen Studierenden in Kanada eben auf die Besonderheit dieser Gruppe der Studierenden hin, dass diese nicht die Absicht verfolgen, dauerhaft sesshaft zu werden, sondern, dass es sich bei einem Auslandsstudium eher um den Charakter eines ausgedehnten Besuches handelt (vgl. Brooks et al 2009: 64). Dies ist auch der Grund, warum in dieser Arbeit der nachfolgende Begriff der Mobilität wesentlich besser geeignet ist.

Begriffsdefinition Mobilität

Mobilität wird in dieser Arbeit zuerst als die Möglichkeit räumliche Distanzen zu überwinden definiert. Diese Möglichkeit muss aber nicht nur technisch gegeben sein, wie Brooks zurecht hinweist, sondern auch eine rechtliche Grundlage aufweisen, beispielsweise die Öffnung Chinas gegenüber dem Westen in den späten neunziger Jahren (vgl. Brooks et al 2009: 67). Des Weiteren sieht der Mobilitätsbegriff im Gegensatz zum Migrationsbegriff kein Ankommen an irgendeinem territorialen Ziel vor. Der Begriff zeigt auch neben dem atomisierten Individuum die interdependenten Verhältnisse auf. So reisen laut Urry und Geller nicht nur die Individuen an einen Ort, sondern auch deren Anschauungen, Deutungsmuster und so weiter mit den Studierenden mit (vgl. Urry et al 2009: 212). Dies bedeutet auch, dass Mobilität in der Kommunikation und der Wertevorstellung Themen dieser Arbeit sind. Dieser Anschauung von Mobilität folgend ist auch die Kunstuniversität als hybrides System aus Materialität und Mobilität in dieser Begriffsdefinition enthalten. Laut Gogia verbindet Mobilität die Objekte,

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Technologien und sozialen Entitäten und dadurch produziert und reproduziert sie Deutungsmuster und Wertevorstellungen (vgl. Gogia 2006: 358).

Kontext zur Theorie der liquiden Moderne

Das Phänomen der internationalen Verflechtung im tertiären Bildungssektor unterliegt in den letzten zwei Dekaden massivem Wachstum. Interessant an dieser Entwicklung ist dabei, wer genau diese erhöhte Mobilität finanziert. Altbach und Knight weisen auf die Tatsache hin, dass der größte Geldgeber für internationale Studierenden die internationalen Studierenden und deren Familien sind:

„Most of the world’s more than 2 million international students are self-funded, that is, they and their families pay for their own academic work. Students are therefore the largest source of funds for international education—not governments, academic institutions, or philanthropies.

(Altbach et al 2007: 294).

Deshalb verwundert es nicht, dass man in marketing Fachliteratur mittlerweile auch Titel wie:

Instrumente zur Rekrutierung internationaler Studierender. Ein Praxisleitfaden für erfolgreiches Hochschulmarketing findet. Die Literatur soll es ermöglichen im internationalen Hochschulsektor konkurrenzfähig zu blieben, weil es immer wichtiger wird ausländische Studierende zu rekrutieren, unabhängig davon ob private oder staatliche Universität (vgl. Bode et al 2008: 7). Die Studierendenmobilität hat auf diese Weise innerhalb der letzten Jahrzehnte einen Markt geschaffen der nach wie vor am Wachsen ist. Für Bauman sind es diese Art der Initiative und der Handlungen, welche die soziale Wirklichkeit strukturieren, wie folgendes Zitat veranschaulicht: „The way human beings understand the world tends to be praxeomorphic:

it is always shaped by the know-how of the day, by what people can do and how they usually go about doing it (Bauman 2009: 56).“ Der enge Zusammenhang zwischen individuellen Handlungen und der internationalen Verflechtung sind keine von außen beschlossenen Phänomene in Form einer politischen Direktive, vielmehr sind sie sozialkonstruktivistischer Art. Um das Phänomen der internationalen Verflechtung und der internationalen Wanderbewegungen, seien diese beruflicher oder anderer Natur, zu erklären, ist die Theorie der liquiden Moderne von Zygmunt Bauman deshalb geeignet, weil sie einerseits erlaubt Konzepte zu etablieren, welche auf die Besonderheiten einer Untersuchung von Studierenden an der Kunstuniversität zugeschnitten sind. So spielen Orte des Austausches eine besondere Rolle in Baumans Theorie, seien dies nun Flughäfen oder andere Orte mit den Charakteristika der

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zirkulären Wanderbewegung von Menschen, Waren und Ideen. Im Wesentlichen geht es bei Bauman nicht um die Orte an und für sich, sondern um deren Funktionalität. Beim Beispiel Flughafen geht es nicht darum, dass man auf Reisen ist, sondern dass man sich austauscht, einerseits die Waren und Ideen, andererseits die Ansichten und kulturellen Eigenheiten. Alles übergreifend wirkt in Baumans Theorie, die dem Austausch von Gütern und Dienstleistungen betreffende Zunahme der Zirkulationsgeschwindigkeit. Baumans Theorie eignet sich darüber hinaus für diese Untersuchung besonders gut, weil sie einerseits Konzepte wie Freiheit, Emanzipation, Arbeit, Mobilität und Kultur als Größen hat und gleichzeitig umfasst sie ein makroorientiertes Framework. Eine der wesentlichsten Voraussetzungen für Baumans Theorie ist die individuelle Handlungsfreiheit, welche einher geht mit einer im Individuum verorteten Verantwortungszunahme.

Freiheit und Emanzipation

“To ‘Liberate’, means to set free from some kind of fetters that obstruct or thwart the movements; to start feeling free to move or act. To ‘feel free’ means to experience no hindrance, obstacle, resistance or any other impediment to the moves intended or conceivable to be desired (Bauman 2009: 16).”

Das obige Zitat setzt den Rahmen wie der Freiheitsbegriff für diese Arbeit verwendet wird. An dieser Stelle eine Diskussion über den Begriff der Freiheit zu beginnen ist nicht zweckmäßig, stattdessen soll kurz festhalten werden, was Freiheit in dieser Arbeit bedeutet, wie der Begriff verwendet wird. Ein zentrales Thema der Theorie einer liquiden Moderne ist der Begriff der Freiheit, welcher von Bauman in ein Geflecht der Abhängigkeiten eingebettet ist. Diese gegenwärtigen Tendenzen individueller Handlungsfreiheit weisen zwei Seiten auf, nämlich einerseits, dass man die Freiheit hat etwas zu tun, aber andererseits gleichzeitig in ein System der Abhängigkeiten zu anderen Individuen eingebettet ist. Diese scheinbar konträre Ansicht, dass sich Freiheit durch Abhängigkeiten ergibt, ist jedoch nur oberflächlich ein Wiederspruch, denn nach Bauman ist die individuelle Freiheit immer die Freiheit des anderen. In anderen Worten ist diese Freiheit des Individuums nicht zuletzt auf die Freiheit, welche ihm andere Individuen zugestehen, beziehungsweise in dessen Schutz er steht, angewiesen. Das Individuum ergibt sich sozusagen der Gesellschaft und steht mit ihr in einer wechselseitigen Abhängigkeit. Dies sei allerdings nichts Neues, neu ist jedoch, dass die Kontrollinstanz jener

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Abhängigkeiten und Konditionen die Aufrechterhaltung und Einhaltung im Individuum zu verorten ist (vgl. Bauman 2009: 23 – 25).

„The individual submits to society and this submission is the condition of his liberation. For man freedom consists in deliverance from blind, unthinking physical forces; he achieves this by opposing against them the great and intelligent force of society, under whose protection he shelters. By putting himself under the wing of society, he makes himself also, to a certain extent, dependent upon it. But this is a liberating dependence; there is no contradiction in this (Giddens 1972: o.S. in Bauman 2009: 20).”

Aus obigem Zitat geht eine essentielle Aussage über unsere die Freiheit in unserer Zeit einher:

eine befreiende Abhängigkeit. Wichtig ist hier vor allem, dass es die Freiheit des anderen ist, die Schutz verlangt. So ist man nicht frei seinem Nachbarn das Haus zu verkaufen, das Geld zu behalten und in den Urlaub zu fahren, um ein simples Beispiel zu nennen. Man ist jedoch frei seine Sachen zu packen, seinen Job zu kündigen und einfach auszuwandern. Folgt man diesem Auswanderungsgedanken dann eröffnen sich jedoch einige Dinge die man bedenken sollte und welche sich zwangsläufig wiedereinstellen. Erstens, durch die kapitalistische Ordnung der Güterverteilung wird man sich, ist man finanziell nicht unabhängig (also angewiesen auf Erwerbstätigkeit), in absehbarer Zeit wieder in ein Verhältnis mit anderen Menschen begeben müssen (alternativ kann man in den Wald auswandern und als Eremit sein Dasein fristen, um sein Überleben, bzw. etwas weniger dramatisch in westlichen Wohlfahrtsstaaten, seinen Status zu sichern). Nun hat man wieder diverse Freiheiten, zum Beispiel kann man Essen kaufen das man möchte, man hat also die Auswahl. Kauft man Essen, ist man jedoch wieder in den Verstrickungen der westlichen Welt, man muss erwerbstätig sein oder arbeitslos gemeldet um zu seinem Geld zu kommen, man ist verpflichtet der Gesellschaft etwas zurückzugeben durch Steuern usw., gleichzeitig hat man aber eine Vielzahl von Freiheiten, welche man in vergangenen Zeiten nicht hatte. Zum Beispiel kann man das Bundesland oder sogar das Land ohne großen Aufwand verlassen in dem man geboren wurde. Der Freiheitsbegriff steht in dieser Arbeit in enger Verbindung zu den interdependenten Abhängigkeitsverhältnissen, auf jene sich die Akteure einlassen um ihre Interessen durchzusetzen. Bauman bringt es mit einem Vergleich aus der Odyssee auf den Punkt:

Odysseus und die Schweine: das Unbehagen der Kultur, Odysseus Seemänner fallen der Zauberin Kirke zu Opfer. Kirke verwandelt die gesamte Mannschaft, mit Ausnahme Odysseus, in Schweine. Odysseus findet magische Kräuter, welche in der Lage sind die Schweine wieder in seine Seemänner zurückverwandeln. Als Odysseus sich den Schweinen nähert flüchten diese

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panikartig und nur durch einen Trick gelingt es ihm eines zu fangen. Nachdem er die Kräuter aufgetragen hat verwandelt es sich vor seinen Augen zurück in Elpenor. Anstatt froh zu sein und seinem Befreier zu danken, attackierte Elpenor seinen Befreier und macht ihm schwere Vorwürfe ihn aus seinem Fluch befreit zu haben, da er nun wieder den Gefahren des Seemanndaseins ausgeliefert ist (vgl. Bauman 2009: 18).

Die Freiheit zu handeln, oder eine Entscheidung zu treffen wird deshalb in dieser Arbeit auch stets von zwei Seiten beleuchtet werden, einerseits der Nutzen und Vorteil dieser Möglichkeiten und andererseits die daraus entstehenden Konsequenzen, Verantwortungen und Gefahren. Am Beispiel der Studierendenmobilität ist diese Entscheidungsfreiheit nun die Möglichkeit im Ausland zu studieren, die vor allem für Musik-, Instrumental,- aber auch Schauspielstudierende eine Karrierechance darstellt. Allerdings gibt man seine ursprüngliche Heimat auf, sieht vielleicht über Jahre seine Familienmitglieder und Freunde nicht mehr, setzt sich den Gefahren aus in einem fremden Land zu leben, und so weiter. Festzuhalten bleibt, dass die Freiheit ein Element des Unberechenbaren enthält, eine Variable die nicht vollständig bekannt ist. Es kann sein, dass das Auslandsstudium der Startschuss für eine steile internationale Karriere ist, es kann aber genauso gut sein, dass es psychisch, sozial und ökonomisch zu starken Einbußen führt. Gefahren auf der einen und Chancen auf der anderen Seite.

Der nächste Begriff den ich aus Bauman Repertoire übernehme, ist jener der Emanzipation.

Emanzipation hat mit Befreiung von einengenden Umständen sowie mit Wachstum seiner Entfaltungsmöglichkeiten zu tun. Eng verwoben mit dem Freiheitsbegriff bedeutet Emanzipation hier vor allem die Möglichkeit zur Entwicklung. Das Bedürfnis der Menschen nach der Möglichkeit zur Loslösung aus ihrer Ursprungsgesellschaft. Dieses theoretische Konzept orientiert sich stark am Freiheitsbegriff. Bauman räumt hier ein, dass dieses Bedürfnis nach individueller Freiheit eine Größe ist, die es nach dem zweiten Weltkrieg wenig bis kaum gegeben hat (vgl. Bauman 2009: 16-18). Beim Begriff der Emanzipation geht es auch darum, dass Individuen nicht gehindert werden sich zu entfalten, zu bewegen und ihre Vorstellungen zu realisieren. Frei zu sein von einengenden Bestimmungen und Verboten stehen hier neben der individuellen Verantwortung im Vordergrund (vgl. Bauman 2009: 17). Dieser Freiheitsbegriff und die Freiheit seinen Wünschen nachzukommen sind grundlegend für die liquide Moderne wie Bauman sie beschreibt, nicht, weil es wichtig ist Menschen dies zu ermöglichen, sondern weil es den Menschen selbst ein Bedürfnis geworden ist sich frei zu bewegen. Dies war nicht immer so und deshalb mussten sich Menschen eben auch an diese neu gewonnene Freiheit gewöhnen, sie nutzen lernen und ihr Potential abschätzen.

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Freiheit und Emanzipation, das hat ganz stark mit Eigenverantwortung zu tun. Bauman merkt weiter an, dass in seiner liquiden Moderne die individuellen Handlungen der Akteure jener Gegebenheiten das essenzielle Element sind, jedes Individuum trägt ein kleines Stück bei, trägt für dieses Stück die Verantwortung und steht in einem reziproken Verhältnis zur Gesellschaft (vgl. Bauman 2009: 59). Dies zu kontrollieren entzieht sich der Möglichkeit jeder herrschenden Klasse, Dystopien wie Georg Orwells 1984 finden in der Moderne keinen Platz: Big Brother beobachtet uns nicht von außen, sondern wir haben ihn bereits in uns und regulieren uns, mit unseren individuellen Wertvorstellungen und kulturellen und individuellen Prägungen, selbst.

Eine treffende Darstellung des Antriebs zur Weiterentwicklung ist der Umstand, dass Erfolge oder Ziele immer in der Zukunft liegen und abgeschlossene Ziele wenig Befriedigung mit sich bringen. Der Weg ist das Ziel, in anderen Worten, ist der nie endende Weg jener psychosoziale Kolben im Motor der Gesellschaft. Die ewig nur vorläufige Version, das Streben ohne ein erreichbares Ende in Sicht:

„Fulfilment is always in the future, and achievements lose their attraction and satisfying potential at the moment of their attainment, if not before. Being modern means being perpetually ahead of oneself, in a state on constant transgression (in Nitzsche’s terms, cannot be Mensch without being or at least struggling to be Übermensch); it also means having and identity which can exist only as an unfulfilled project. In these respects, there is not much to distinguish between the plight of our grandfathers and our own. (Bauman 2009: 28 – 29).”

Zwei Eigenschaften sind es laut Bauman, die uns von der Zeit unserer Großväter trennen und die unsere Form der Moderne einzigartig und ungewöhnlich werden lässt. Erstens die Aufgabe des Glaubens an eine abgeschlossene und fertige Art der gesellschaftlichen Ordnung zu gelangen, dass es einen Zustand gibt der als Equilibrium, endgültig oder faire Gesellschaft angesehen werden kann. Dieses utopische Equilibrium zwischen Nachfrage und Angebot, das Befriedigen aller Bedürfnisse und die gerechte Verteilung an alle Mitglieder der Gesellschaft, verliert immer mehr an realistischem Charakter. Die zweite grundlegende Veränderung ist die Deregulierung und Privatisierung moderner Aufgaben und Pflichten. Was früher als die menschliche Errungenschaft des Geistes galt und im Sinne eines voranschreitenden Kollektives verstanden wurde, musste einer ausdifferenzierten Arbeits-, Ressourcen-, und Gewaltenteilung weichen. Fragmentiert in individuell handhabbare Aufgaben und differenziert in zu bewältigenden administrativen Einheiten, verwalten, planen und produzieren die Mitglieder der Gesellschaft scheinbar unabhängig voneinander. Der Gedanke an diese eine alle Menschen umfassende Gesellschaft musste verworfen werden. Dies fußt in der Auffassung und der

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politisch und ethisch unterstützen Anschauung, dass das Recht des Individuums sich auszusuchen wie es sein Leben verbringen möchte, welcher Tätigkeit es nachgehen will und so weiter, gewichen ist. Dadurch sind Individuen dazu in der Lage ihre eigenen Modelle von erfüllenden und passenden Lebensstilen zu wählen (vgl. Bauman 2009: 29).

Emanzipation verhält sich dementsprechend komplementär zum Freiheitsbegriff Baumans, das eine bedingt das andere und steht in einem reziproken Abhängigkeitsverhältnis zum anderen.

Selbstverständlich ist es für atomisierte Individuen möglich eine hohe persönliche Freiheit zu entfalten, ohne Rücksicht auf andere Menschen, aber in produzierenden, vom kapitalistischen Gedankengut geleiteten, Gesellschaften; sind Freiheiten sehr stark strukturiert. Man kann sich seinen Lebensstil aussuchen, aber das Framework dessen ist beschränkt und abhängig von anderen Individuen innerhalb der Gesellschaft. So ist es durchaus vertretbar zu sagen, dass es einen Zuwachs an persönlichen Freiheiten und damit einhergehend persönlichen Sicherheiten gibt, aber auch eine Einschränkung in den Entfaltungsmöglichkeiten in Form der Rücksichtnahme auf andere Mitglieder der Gesellschaft. Für diese Untersuchung ist deshalb die Emanzipation als politische und gesellschaftliche Rahmenbedingung zu verstehen sowie im Individuum verortete persönliche Freiheiten. Im nächsten Kapitel wird ein Blick auf die Verbindungen zwischen Arbeit und Mobilität und ihre enge Verbindung zur Freiheit und Emanzipation geworfen.

Arbeit und Mobilität

Sowie Freiheit und Emanzipation zwei Elemente einer Sache sind so drängt sich der Gedanke auf, dass auch Arbeit und Mobilität schon heute wesentlich intensiver miteinander verwoben sind, aber auch in Zukunft noch weit enger miteinander verwoben sein werden. Bauman stellt als Erklärungsansatz für Mobilitätstrends, welche sich auch in der Arbeitswelt finden lassen, eine in Bewegung gekommene Auflösung alter Strukturen. Als Beispiel nennt er unter anderen die mittelalterliche starre Klassenordnung von Gottes Gnaden. In der damaligen Zeit hatte man eigentlich keine Möglichkeit seiner Klasse zu entkommen, geboren als Bauer, Handwerker oder Adeliger gab es kein Prozedere diesen Status zu ändern, lediglich klassenlos zu werden war in einigen Fällen eine Möglichkeit. Nutze man diese, muss man wieder an das Zitat um die gegenseitigen Abhängigkeiten und dem Schutz der Gesellschaft denken, und es wird schnell klar, dass wer diesen Weg einschlug nicht nur klassenlos, sondern auch gesellschaftslos wurde.

In seiner Theorie über die liquide Moderne bedient sich Bauman einer Metapher aus der Physik.

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Seine Liquidität für die liquide Moderne, entlehnt er den Aggregatzuständen (Bauman 2000:

2). Die zwei wesentlichen Dimensionen sind für Bauman die liquiden und die soliden Größen innerhalb jener sich das Spektrum der sozialen Welt entfaltet. Für ihn hat der liquide beziehungsweise solide Charakter einzelner Größen jedoch nichts rein körperliches, wie die Metapher vielleicht irrtümlich vermittelt, sondern für ihn sind festgefahrene – habitualisierte – Verhaltensweisen ebenso solide wie liquide. Verhaltensweisen insofern als, dass sie als solide, habitualisierte Größen (teilweise institutionalisiert) in der Struktur einer Gesellschaft verstanden werden können. Bauman sieht in der Auflösung alter Strukturen den Ankerpunkt seiner Theorie, wobei für ihn keine Auflösung der soliden Größen als Ziel dieser Entwicklung steht, sondern das Schaffen einer neuen Statik. Einer Statik, welche der Zeit gerechter wird und welche es ermöglicht die Welt vorhersehbar und handhabbar zu gestalten (vgl. Bauman 2000:

2 – 5).

Als eine Sonderform oder Vorform der Arbeitsmobilität kann die Studierendenmobilität angesehen werden. Es gibt inhaltliche Unterschiede, wie zum Beispiel den Umstand, dass man kein Geld verdient (jedoch vielleicht ein Stipendium bekommt), gleichzeitig hat es aber viele wesentliche Elemente der Arbeitsmobilität. So müssen internationale Studierende sich im neuen Land genauso zurechtfinden, sich anpassen an die Besonderheiten des Landes, kulturelle Unterschiede müssen gelernt werden etc. Diese Ähnlichkeiten gelten auch noch im Bereich des Austausches von Ideen und Werten, zwei Größen die unser tägliches Leben Großteils unbewusst begleiten, aber im Zuge der Konfrontation mit konträren oder anderen Werten und Ideen wieder ins Bewusstsein aufsteigen um evaluiert und vielleicht sogar angepasst, verworfen, oder gestärkt zu werden.

Deshalb bedeutet Mobilität hier eben auch die Möglichkeit sich aus seinem ursprünglich hineingeborenen Verhältnissen zu lösen, nicht nur in Bezug auf seine Werte und Lebensstilvorstellungen. Dies kann den sozioökonomischen Status der Familie bedeuten, den kulturellen Background der Ursprungsgesellschaft, das können religiöse Veränderungen sein aber das kann genauso gut einfach nur das Auswandern an sich und das Anpassen an neue Lebenswelten sein. Brooks merkt an, dass es sich bei internationalen Studierenden, welche über ein Mobilitätsprogramm hinaus den Großteil ihres Studiums im Ausland absolvieren, nicht zwangsläufig um Einwanderer handelt. Vielmehr findet eine zirkuläre Wanderbewegung statt.

Der Studienaufenthalt in einem anderen Land hat tendenziell den Charakter eines ausgiebigen Besuches. Darüber hinaus erwähnt Brooks in diesem Zusammenhang, dass es sich bei

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Studierendenmobilität teilweise um eine Vorform der Arbeitsmobilität handelt (vgl. Brooks 2011: 37)

Vor allem im künstlerischen Bereich ist es wichtig mobil zu sein, Jobangebote für AbsolventInnen der Kunstuniversitäten sind global zu verorten. Mobilität bedeutet für diese Untersuchung einerseits die Überwindung von räumlichen Distanzen, aber auch genauso die Mobilität aus sozioökonomischer Sicht, vor allem bei Instrumentalstudierenden aus Osteuropa, wie wir später sehen werden, hat die Möglichkeit international mobil zu sein beinahe einen existenziellen Charakter, da im Ursprungsland wenig bis keine Chancen - in den subjektiven Einschätzungen der Befragten - für MusikerInnen bestehen. Abgesehen von der steigenden Mobilität von Waren, Gütern und Ideen etc. erfordert diese Mobilität eine ihr entsprechende und sie unterstützende Infrastruktur.

„Mobilities also include movements of images and information in local, national, and global media. The concept embraces one-to-one communications such as the telegraph, fax, telephone, mobile phone, as well as many-to-many communications effected through networked and increasingly embedded computers. The study of mobility also involves those immobile infrastructures that organises the intermittent flow of people, information and images, as well as the borders or ‘gates’ that limit, channel and regulate movement or anticipated movement.

And in involves examining how the transporting of people and the communication of messages, information’s and images increasingly converge and overlap through recent digitisation and extension of the wireless infrastructure […] Thus mobilities need to be examined in their fluid dependency and not in their separate spheres […] (Urry et al 2006: 212).”

Wie aus dem Zitat hervorgeht findet der primäre Informationsfluss der liquiden Moderne - nach Ansicht von Urry und Geller - über digitale Netzwerke statt. Die fluiden Größen (Kommunikation, Bilder usw.) innerhalb dieser Netzwerke bewegen sich im Internet mit nahezu unfassbarer Geschwindigkeit und auch die Inhalte sind mit Videos, Voice-Chats, Bildern und anderen Formen der Kommunikation wesentlich inhalts- und informationsreicher als in vergangenen Zeiten, wo man sich zum Beispiel noch in den 80iger Jahren auf das Telefon – mit seinen hohen Kosten nach Übersee – behelfen musste. So kann man heute mit Verwandten, Freunden oder Bekannten in Australien oder Japan, in Afrika oder Amerika problemlos immense Mengen an Informationen austauschen. Darüber hinaus sind es auch die Informationen, welche an Umfang so stark zugenommen haben, dass es immer wichtiger wird essentielle von nicht essentiellen Informationen zu trennen, oder wie Ramonet es auf den Punkt bringt:

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„[…] during the last 30 years more information has been produced in the world than during the previous 5000 years, while a ‘single copy of the Sunday edition of the new york times contains more information than a cultivated person in the eighteen century would consume during a lifetime‘.(Ramonet 1999: 184 in Bauman 2011: 7).“

Diese beeindruckende Menge an Informationsflüssen ist jedoch, auf eine Statik aus Servern, computerhardwareproduzierenden Betrieben, Internetprovidern und unzählige weitere statische Abhängigkeiten angewiesen. Arbeit und Mobilität erfordern eben auch zwangsläufig eine Statik und physische Gebäude und andere Infrastrukturen werden benötigt, um diesen Fluss an Ideen, Menschen, Bilder usw. aufrechtzuerhalten, aber auch um Grenzen beziehungsweise Flussrichtungen zu setzen. Man absolviert beispielsweise ein Studium an der Kunstuniversität, man bedient sich sozusagen der Funktionalität der Kunstuniversität. Diese Funktionalität ist aber nicht beliebig, sondern gibt eine relativ eng definierte Richtung vor, in diesem Fall die Absolvierung eines Studiums. Mit abgeschlossener Ausbildung kann man aber nicht beliebige Berufsfelder verfolgen, sondern man hat ein vorgegebenes Spektrum an Optionen, welche durch die Ausbildung ermöglicht werden.

Eine Art diese Orte, wie die Kunstuniversität in Graz, zu sehen ist die folgende Perspektive. Es kommt eine komplexe Mischung aus Ideen, Netzwerken, Gastgebern, Gebäude, Maschinen Objekte zusammen, um an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit, eine bestimmte Leistung zu erbringen (vgl. Urry et al 2006: 214).

Neben diesen Orten, so merken Urry und Geller weiter an, befinden sich auch noch von ihnen identifizierte Nicht-Orte:

„Places are like ships, moving around and not necessarily staying in one location. In the new mobility paradigm, places themselves are seen as traveling, slow or fast, greater or shorter distances, within networks of human and non-human agents. Places are about relationships, about placing of people, materials, images, and the systems of differences that they perform (Urry et al 2006: 214).“

Urry und Sheller verwenden in der Beschreibung dieser Nicht-Orte die Allegorie des Flughafens. Den Flughafen deshalb, weil er das Symbol für den Durchzug von Waren Menschen, Ideen usw. repräsentiert. Die Kunstuniversität in Graz ist solch ein Ort und gleichzeitig ist sie auch ein Nicht-Ort. Sie ist ein bestimmter Ort, an dem zu einem bestimmten Zeitpunkt, eine bestimmte Leistung erbracht wird. Aus Perspektive ausländischer Studieninteressenten ist sie aber ebenso ein Nicht-Ort, nur bekannt aus den subjektiven

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Erfahrungswelten von LehrerInnen, StudienkollegInnen, oder anderen, welche in ihren sozialen Netzwerken zur Informationsbeschaffung zur Verfügung stehenden AkteurInnen, sowie natürlich des heute immer mehr präsenten Internets. Die Wichtigkeit hier auf ein soziales Netzwerk zurückgreifen zu können um die wesentlichen von den unwesentlichen Informationen zu trennen ist ein Softskill auf den man in der liquiden Moderne nicht verzichten kann:

Arbeit und Mobilität sind für viele Menschen nun enger verwoben als in vergangenen Zeiten.

Die auf Bedarf errichten Einrichtungen der liquiden Moderne, wie zum Beispiel das Termingeschäft des iphones, welches in den USA aufgrund fehlender Infrastruktur nicht zu realisieren war, und kurzerhand nach China ausgelagert wurde. Aber nicht, weil hier die Infrastruktur vorhanden war, sondern weil sie geschaffen wurde (ORF 2017). Darüber hinaus gibt es viele weitere Beispiele wo aufgrund von diversen Bedürfnissen kurz und mittelfristige Betriebe Produktionsschienen fahren, weil es gerade eine immense Nachfrage von einem bestimmten Gut gibt (momentan zum Beispiel die Fingerwidgets). Aber auch im Dienstleistungsbereich - man denke nur an die Scrum Methode (auch AGILE Softwareentwicklung) ein Begriff der ursprünglich im Football eingesetzt wurde und im Bereich der Softwareentwicklung adaptiert zum Einsatz kommt, um so effizient wie möglich die gewünschte Software zu implementieren (vgl. Gloger 2013: 11). Ein Prozedere, dass auf ein fein abgestimmtes Skillset der Entwickler angewiesen ist. Diese schnelllebigen Teams und Task Forces arbeiten in kurzer Zeit an sehr spezifischen Projekten und beim nächsten Projekt fangen sie wieder neu an, vielleicht in einem anderen Team, vielleicht in einem anderen Land, vielleicht für eine andere Branche. Diese Erfahrung ist vergleichbar mit denen die Instrumentalstudierenden und SchauspielerInnen sich in ihrem zukünftigen beruflichen Leben Stellen müssen, neue Orte – von denen man typischerweise in den sozialen Netzen erfährt - neue Aufgaben, neue Menschen.

Liquide und Solide Größen

Die aus den Aggregatzuständen der Physik entlehnten Begriffe können sinngemäß wie folgt beschrieben werden. Ein Block aus Eis ist prinzipiell Wasser, es tritt jedoch, abhängig von der Temperatur in gasförmiger, flüssiger oder eben fester Form in Erscheinung. Der Unterschied auf den Bauman in seiner Theorie abzielt ist, dass es einen wesentlichen Unterschied macht, wie sich das Wasser in den Aggregatzuständen verhält. Eis ist klar definiert und seine

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Bewegungsfreiheit ist durch seine wohldefinierten Grenzen stark eingeschränkt. Nehme ich beispielsweise ein Glas voll Eiswürfel, eines voll flüssigem Wasser und eines voll Wasserdampf, schütte es dann nacheinander in ein Waschbecken, dann wird der Wasserdampf sich auflösen, das Wasser abfließen und die Eiswürfel bleiben einfach liegen solange ich die Temperatur konstant unter 0° Celsius halte.

Um ein Beispiel für die Auflösung einer soliden Größe zu geben, bietet sich die soziale Institution der Familie an. An dieser Stelle soll ein kurzer Abriss über die Entwicklung der Familie ein Beispiel einer solchen Transformation im Laufe der Zeitalter darstellen. Die Familie war bereits in der römischen Gesellschaft, wie aus Mommsens römischer Geschichte hervorgeht, der rechtliche und soziale Ankerpunkt des gemeinschaftlichen Lebens. Die Familie wird rechtlich gelenkt und geleitet, durch den Hausvater dem pater familias. Ihm gegenüber ist alles rechtlos was innerhalb des Hauses steht, dies betrifft nicht nur Dinge und Tiere, sondern auch die übrigen Familienmitglieder im Haushalt (vgl. Mommsen 1902: 50). Die familiäre Solidarität war einerseits das soziale Sicherheits- und Auffangnetz, und andererseits kam mit der Weisungsbefugnis des pater familias auch die Verantwortung, was in heutiger Zeit immer mehr durch staatliche Institutionen übernommen wird. Während in der Antike dem Hausvater noch alle im Haushalt beinhaltenden Dinge (Menschen, Tiere, Gegenstände etc.) als Rechtsvorsteher unterlagen (vgl. Mommsen 1902: 50), verlagerte sich dieses Rechtsverhältnis im Laufe der Jahrhunderte in immer kleinere Einheiten. Im Mittelalter herrscht so immer noch der Familienvater als Rechtsvorstehen, der die Munt (Schutz und Herrschaft) über alle im Haushalt nichtmündigen Personen, darunter seine Frau und seine Töchter sowie minderjährige Söhne. Die Kernfamilie des 21. Jahrhunderts, welche eine relativ kleine Einheit an Menschen in einem Haushalt im Vergleich darstellt, worin auch das Haus nicht mehr als Grundlage, sondern die involvierten Individuen – typischerweise Mutter, Vater, Kind(er) – die Grundlage darstellen (vgl. Schimpfer 2008: 6). Diese Wandlung der Rechts- und Lebensverhältnisse sowie den Wahlmöglichkeiten der heranwachsenden bezüglich Beruf eigener Familiengründung und dgl. ist eine neue Situation für viele, nicht zuletzt deshalb, weil mit der wegfallenden Vormundschaft tendenziell auch der Schutz der Familie, also der Schutz der Eltern über die Kinder, abnimmt. So spannen sich heute die Extrempole zwischen Helikoptereltern und Kindern, die in Kinderdörfern aufwachsen.

Die Aussage, dass es eine grundlegende Veränderung in der Familienstruktur gibt ist nicht allgemein zutreffend, man denke nur an den mittleren Osten. Was jedoch sehr wohl zutrifft ist die steigende Anzahl an schnelleren Wechseln der PartnerInnen in den westlichen

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Gesellschaften. Ein Paradebeispiel ist die Patchwork Familie. Eine Familienstruktur die Verwandtschaftsverhältnisse hinten anstellt um die neue Partnerin oder dem neuen Partner auch die Möglichkeit einzuräumen Kinder aus vorherigen Liebesbeziehungen aufzunehmen. Es bleibt festzuhalten, dass gerade durch diesen Austausch innerhalb der Kernfamilie hin zur Patchwork Familie klar wird, dass Veränderungen möglich sind und es nicht notwendig ist alte Institutionen wie die Familie wegzureden, sondern anzuerkennen, dass die Zirkulationsgeschwindigkeitszunahme von der Bauman spricht auch die Institution Familie erreicht hat. Hier muss deshalb auch ein kleiner Kritikpunkt zur Theorie Baumans einen Platz finden. Die Familienstrukturen verändern sich seit der Vorstellung des Begriffs. Ulrich Beck spricht in diesem Zusammenhang auch von den sich auflösenden aber immer noch präsenten Zombie Kategorien und Zombie Institutionen. Plakativ beschreibt es auch den Vorgang der Auflösung der Ursprungsfamilie. Wirft man einen Blick auf die Kernfamilie so finden wir zwar nach wie vor dieselben Rollen, allerdings haben Individuen das letzte Wort, müssen aber auch die Konsequenzen allein tragen (vgl. Beck 1992 in Bauman 2009: 6).

Diese Veränderungen der familiären Strukturen und der damit einhergehenden strukturell veränderten Gliederung der, vorrangig westlich- bzw. kapitalistisch orientierten, Gesellschaften führt in weiten Teilen der involvierten Individuen zu Veränderungen in ihrem Handlungsspielraum. Die Veränderung geht in unserer Zeit stark in Richtung Selbstbestimmtheit und Selbstentfaltungsmöglichkeiten, bei gleichzeitiger Übernahme von Verantwortung und den daraus resultierenden Konsequenzen.

Ein weiteres Beispiel für demographische Umwälzungen und der damit einhergehend gesellschaftlichen Veränderung bietet folgendes Beispiel der Auflösung solider Größen.

Innerhalb der letzten dreißig Jahre können wir ein Phänomen im Bereich der internationalen Studierendenmobilität in Europa und den USA beobachten, nämlich den konstanten Anstieg an Studierenden aus dem internationalen Raum. So zeigt sich an den Statistiken der OECD (Economic Co-operation and Development), dass es einen Anstieg an ausländischen Studierenden in OECD Ländern, im arithmetischem Durchschnitt 34%, gab (vgl. Tremblay 2005: 197). Am stärksten beanspruchen die ostasiatischen Staaten diese Möglichkeit und unter ihnen gibt es den Spitzenreiter die Volksrepublik China (vgl. Brooks 2011: 45). Um dieses Phänomen zu erklären muss man verstehen, dass die Staaten aus denen sich der Großteil der internationalen Studierenden weltweit rekrutiert, die folgenden sind: namentlich China, Süd- Korea, Hong Kong, Singapur und Malaysia (vgl. Brooks 2011: 44). Diese Zunahme an

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Studierenden geht einher mit einer Vielzahl an strukturellen Rahmenbedingungen, wie etwa mit einer politischen und wirtschaftlichen Öffnung jener Staaten Richtung Westen.

Zirkuläre Wanderbewegungen sind nicht möglich, solange hermetisch geschlossene nationalstaatliche Grenzen den Aktionsraum abschotten (Fassmann 2002: 348). Der Problematik, dass die Universitäten vor Ort nicht allen Studierenden einen Platz anbieten können, steht somit eine neue Problemlösungsstrategie gegenüber. Zum Beispiel fehlten China 2014 zwei Millionen Studienplätze. Seit mehreren Jahren füllt vor allem die USA einen Großteil dieser Lücke mit etwa 236.000 chinesischen Studierenden 2014 (vgl. Institute of International Education).

Ein weiteres Phänomen, welches dazu beiträgt, dass so viele chinesische Studierende ins Ausland aufbrechen, ist der Gao Kao (Große Prüfung). Der Eignungstest zu Chinas höherem Bildungssystem, dauert typischerweise drei Tage und findet im Juni des letzten Oberstufenjahres statt. 1987 waren alle Prüfungen zur selben Zeit und hatten den gleichen Inhalt. Später erlaubte der Bildungsminister einigen Provinzen ihre eigenen Tests zu verwenden, was dazu führte, dass die erzielten Punkte zwischen den provinzialen Tests nicht mehr vergleichbar waren. Die Universitäten reagierten daraufhin mit einem Vergleichspunktesystem (vgl. Sun 2005 in Yu: 2010: 62). Dieses System wird als unfair wahrgenommen – weil einige Provinzen keinen Höchstpunktestand mehr erzielen können - und dadurch wird ein Studieren im Ausland noch attraktiver. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist, dass mit der Industrialisierung einhergehende Phänomen einer wachsenden Mittelschicht (vgl.

Farell et al 2006: 64).

Diese am Extrembeispiel China dargestellten strukturellen Veränderungen treten in vielen asiatischen Ländern, wenn auch nicht so stark ausgeprägt, auf. Brooks stellt in ihrer Untersuchung zur Motivation von chinesischen Studierenden auch noch drei Phasen internationaler Studierendentrends fest, welche sich wie folgt kurz beschreiben lassen:

Zwischen 1970 und 1980 waren internationale Studierende vom Heimatland China weggesandt worden, um im Ausland Erfahrungen zu machen und Kenntnisse zu erwerben um diese später in hohen Regierungspositionen anzuwenden. Zwischen 1980 und 1990 konnte man eine große Gruppe wohlhabender Studierender feststellen, welche das Privileg ihres Reichtums nutzten um im Ausland spezielle Fähigkeiten, wie Sprachkompetenz und dergleichen zu erwerben. Die letzte beobachtete Entwicklung zielt auf Prestige ab, immer mehr wohlhabende Chinesen möchten auf Prestigeuniversitäten studieren (vgl. Brooks 2011: 46).

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Mit Baumans Konzept gelingt es von einer Soziologie der Statik zu entkommen und dem realistischeren Charakter der konstanten Veränderung der sozialen Welt erkennbar zu machen.

Dieser sozialkonstruktivistische Ansatz ermöglicht nicht nur eine realistische Einschätzung der Gegenwart vorzunehmen, sondern bietet vor allem eine Möglichkeit über die Tradition der Momentaufnahme der sozialen Realität hinwegzukommen und die hinter der Gegenwart liegende Dynamik erkennbar zu machen, einerseits als die aus der Historizität gewachsene, und andererseits die tendenziellen Zukunftsentwicklungen abzuschätzende.

Einen weiteren Trend sieht Bauman in der steigenden Zahl an entwurzelten Menschen, Migranten, Flüchtlingen, Asylsuchenden etc., also Menschen in Bewegung ohne einem fixen Zuhause (vgl. Bauman 2009: XV). Er führt weiter aus, dass es aus Sicht des in der Europäischen Union stagnierenden Bevölkerungswachstums notwendig ist Menschen aufzunehmen.

Kulturelle Inspiration und Austausch im Sinne eines kulturellen Hybriddaseins sind für Bauman ebenso essenzielle Vorteile dieses Vorganges. Gefahren sieht er vor allem in der Rechtslosigkeit mancher MigrantInnen. Einerseits verlangt die Europäische Union die Freiheit des Individuums zu bewahren und demokratische Grundwerte zu befolgen, andererseits untergräbt die europäische Union durch diese Rechtslosigkeit Baumans Meinung nach demokratische Strukturen (vgl. Bauman 2009: XV).

Aus methodologischer Sicht bietet sich eine interessante Perspektive, Schütz‘s Narrationsanalyse. Diese beinhaltet erzähltheoretischen Grundlagen, sowie seine soziolinguistische Theorie der Stegreiferzählung. Die drei Zugzwänge des Erzählens kann man als statisch ansehen, das mögliche Spektrum der Inhalte ist jedoch so vielfältig und unüberschaubar, dass es schwer ist allgemeingültige, nicht tautologische Aussagen zu benennen. Hinzu kommt noch einer Unmenge an unvorhersehbaren Rahmenbedingungen wie:

Stimmung der Befragten, sozial erwünschtes Antwortverhalten, Zurückhaltung, Prägung usw.

usf. Laut Schütz’s soziolinguistischer Theorie der Stehgreiferzählung stellen sich alle Erzählungen innerhalb dieser drei Zugzwängen des Erzählens dar (Schütz 1983: 288). Dadurch strukturiert sich die Erzählung, dies führt zur Vergleichbarkeit und im Weiteren zu einem Common Sense der Kommunikation, einer statischen Größe die Individuen aus den unterschiedlichsten Kulturen transzendiert. Dieser sozialkonstruktivistische Ansatz von Freiheit scheint ausgesprochen treffend zu sein und vergleichbare Gegebenheiten finden sich immer wieder. So scheint es, wie aus der kürzlich erwachsenen Diskussion über eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) im öffentlichen

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Bereich hervorgeht. In dieser Entscheidung ging es darum, dass ein muslimisches Mädchen von den Eltern ein Verbot auferlegt bekommen hat, nicht am gemischten Schwimmunterricht teilnehmen zu dürfen. Wie aus dem Zeitungsartikel weiter hervorgeht pochte der Schweizer Vater mit türkischen Wurzeln darauf, dass weder seine Tochter noch der Sohn am Schwimmunterricht teilnehmen dürfe. Die Entscheidung des EGMR fiel dahingehend aus, dass die Kinder vom Schwimmunterricht nicht ausgenommen werden dürfen Aufgrund von religiösen Ansichten. (vgl. Die Presse 2017: 5, Schwimmunterricht für Musliminnen) Dies ist eines von vielen Bespielen in welchem eine Autorität die sich auf Glaubensgrundsätze stützt, triumphiert, über eine Autorität die sich auf Glaubensgrundsätze stützt. Die Quintessenz hier ist nicht, dass der muslimische Vater unrecht hatte, sondern, dass der EGMR einer Idee dient die Größer ist als das Individuum und die Macht hat dies auch durchzusetzen. Die Idee der hier gedient wird ist nicht weiter als das Verhindern von Einengungen. Wie aus dem Artikel weiter hervorgeht wird die Entscheidung des EGMR einerseits dadurch begründet, dass dieses Schwimmverbot seitens des Vaters zur Ausgrenzung der betroffenen Kinder in ihrer sekundären Sozialisation zu deren Nachteil wäre und andererseits, dass es grob fahrlässig wäre den Kindern keine grundlegende Schwimmausbildung zukommen zu lassen (vgl. Die Presse 2017: 5, Schwimmunterricht für Musliminnen).

Dies führt mich zu zwei Gedankensträngen, welche ich nur kurz ausführen möchte. Erstens ist die Liquide Moderne eng geknüpft an die kapitalistische Ordnung, und zweitens wirft es die Frage der Kultur und der widersprüchlichen Werte auf. In diesem Fall stößt nicht nur die Rolle des Vaters an ihre Grenzen, sondern auch, repräsentativ für diesen ganzen Wertekanon, die Lehren des Islam. In einer säkularisierten Gesellschaft ist nicht länger akzeptabel aufgrund von religiösen Überzeugungen seine Kinder indirekt -nämlich dem Kind die Möglichkeit vorzuenthalten etwas überlebensnotwendiges wie schwimmen lernen zu verwehren - einer Gefahr auszusetzen, einerseits eben aufgrund von Ausgrenzung und andererseits, im weiteren Sinne, aufgrund der Gefahr zu ertrinken.

Die zuvor bereits erwähnte Emanzipation greift hier nun voll durch. Es herrscht nicht nur der Drang nach individueller Entfaltung, sondern auch am Beispiel des Schwimmunterrichts erkennt man die interdependenten Abhängigkeitsbeziehungen. Die Ausgrenzung aus dem sozialen Verband der Schule soll verhindert werden und es soll auch gewährleistet werden, dass man in Notsituationen überleben kann. Für den Vater bedeutet dies einen Macht- und Weisungsverlust, weil es ihm nicht zusteht seinen Kindern dies zu untersagen. Dieses Beispiel zeigt darüber hinaus die zuvor dargestellte Auflösung der Ursprungsfamilie, denn obwohl die

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Kinder noch nicht selbst entscheiden können, steht es auch dem Vater nicht zu und an die Stelle des Familienoberhauptes tritt in diesem Fall ein Beschluss des EGMR.

Zusammenfassung

Die Theorie der liquiden Moderne und das neue Mobilitätsparadigma erlauben es eine Theorie zur Verfügung zu stellen, welcher es gelingt einer Statik der soziologischen Forschung zu entkommen, die unterschiedlichen Akteure, Orte und Nicht-Orte zu identifizieren, die Aufgaben die sie erfüllen, ihre Funktionen beschreibend, anhand der geführten qualitativen Interviews darzustellen und sie im Anschluss mit den Konzepten von reziproken Freiheits- und Abhängigkeitsverhältnissen.in Verbindung zu setzen. Darüber hinaus wird aufgezeigt, welche emanzipatorische Rolle sie erfüllen, sowie ihren Einfluss und Wirkung auf Mobilität und Arbeit. Studierendenmobilität, wie bereits weiter oben erwähnt, wird in dieser Arbeit als eine besondere Form der Arbeitsmobilität gesehen.

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Methodologie

Um bei der Durchführung von Interviews mit internationalen Studierenden der Kunstuniversität Graz die Möglichkeit offen zu halten, dass auch unerwartete Aussagen und Ansichten in Erscheinung treten können entschied ich mich dafür, als primäre Datenerhebungsmethode Schütz’s Narrationsanalyse orientiert an Kleemann zu verwenden. Diese Datenanalysemethode ist angewiesen auf das Narrative Interview und nach Lektüre des Originaltextes von Schütz (siehe Schütz 1983) erschien es mir in Bezug auf die Beantwortung gegenständlicher Fragestellungen als ein sinnvolles Vorgehen. Für Schütz bot die Methode, im Gegensatz zu seinem anfänglich an der Datenerhebungsmethode gescheiterten Versuch, die Möglichkeit verdeckte politische Machtstrukturen aufzudecken. Direkte Fragen wurden oft umgangen und das Thema wurde gewechselt, in einem Narrativen Interview aber nimmt der Interviewer eine fasst ausschließlichen Zuhörerposition – nach dem initialen Erzählstimuli - ein und beobachtet lediglich wie sich die Narration entfaltet. Ein Ereignis, welches auch für den Erzählenden – auch wenn er es selbst bereits erlebt hat – in retrospektive Neuland ist. Dies führt im besten Fall zu ausgiebigen und reichen Narrationen, welche begleitet werden von Rechtfertigungen, Klarstellungen, Argumentationen und vielen weiteren Feinheiten, die dazu führen, dass man ein komplexeres Abbild der subjektiven Erfahrungswelt des Befragten erhält, als dies der Fall wäre, wenn man direkte Fragen stellt.

In Verbindung zu einer Theorie der liquiden Moderne, welche mit stark abstrahierten Konzepten und Annahmen arbeitet, entschloss ich mich gegen eine Fragebogenbefragung, weil für mich dadurch einerseits ein zu starkes Bias, durch meine Vorannahmen, meine Prägung und dgl. mitschwingen würde. Auch hatte ich die Befürchtung, dass für mich unwichtig erscheinende Fragen für internationale Studierenden eine größere Wichtigkeit haben und Gefahr laufen übersehen zu werden. Dieser Argumentation folgend disqualifizieren sich ebenfalls Leitfadengestützte Interviews. Zu Beginn der Arbeit kam auch die Idee einer Gruppendiskussion auf, diese verwarf ich aus dem einfachen Grund der Sprachbarriere.

Darüber hinaus wollte ich die Möglichkeit des individuellen Erzählens so weit wie möglich sich selbst überlassen, was wiederum gegen eine Gruppendiskussion spricht. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Antworten-Spektrum so heterogen und unvoreingenommen wie möglich sein kann.

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Auswahl und Zugang zur Untersuchungspopulation

Im Kontext der Studierendenmobilität bietet sich die Kunstuniversität Graz mit ihrer heterogenen Mischung aus Studierenden aus über sechzig Nationen an. Vor allem der Bezug zu den statischen Institutionen - wie Urry und Geller sie in ihrem neuen Mobilitätsparadigma beschreiben - innerhalb jener der Austausch von Waren, Informationen, Menschen etc. verläuft (vgl. Urry et al 2011: 212).

Selbstverständlich lässt sich der Vergleich zum Flughafen und zu anderen Zentren des „reinen“

Austausches – wie Logistikzentren, Internetplattformen, Soziale Netzwerke usw. nicht auf Anhieb aufstellen, jedoch - wirft man einen Blick auf die strukturellen Rahmenbedingen - sind diese Institutionen der liquiden Moderne sich in ihrer Struktur doch sehr ähnlich. Der Flughafen transportiert, Güter wie Gepäck, und Menschen sowie Ideen und trägt somit zur Zirkulation jener maßgebliche Teil, wobei die zeitliche Langlebigkeit an der Kunstuniversität in Graz die Dimension ist, welche den Unterschied bezüglich der Zirkulationsgeschwindigkeit darstellt.

An einer Universität haben wir die gleiche Zirkulation an Gütern, Informationen und selbstverständlich auch Menschen, mit dem feinen Unterschied, dass jene sehr viel langlebigeren Beziehungen entfalten. Man denke nur an die Auseinandersetzung mit einem Instrument, oder der zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Professor und Studierenden, im Kontrast zu dem kurzweiligen Aufenthalt am Flughafen bei einem Interkontinentalflug.

Dadurch stellt in dieser Untersuchung die Kunstuniversität Graz die statische Größe dar, innerhalb jener der Austausch an Informationen, Ideen, Gütern und so weiter stattfindet. In anderen Worten: die Kunstuniversität ist die Plattform und die Ideen, Güter und Menschen sind ihre Subjekte, welche sich ihrer Funktion bedienen.

Für mich sind diese Subjekte in zweierlei Hinsicht von großem Interesse. Erstens als Agenten der Moderne, die sich aus Sicht der Theorie von Baumans durch den liquiden Charakter der Moderne bewegen. Zweitens ist von Interesse inwiefern sie sich innerhalb des Kunstfeldes differenzieren. Einerseits möchte ich die Frage beantworten woher die Menschen kommen, welche sich für ein Studium an der Kunstuniversität Graz interessieren und andererseits welche Kanäle zur Informationsgewinnung sie benutzen, was schlussendlich dazu führt an der Kunstuniversität in Graz ein Studium zu absolvieren.

Als ersten Schritt machte ich mir ein Bild über die Verteilung von internationalen und nationalen Studierenden an allen Grazer Universitäten. Die Datengrundlagen hier boten die Onlinestatistiken, welche die Universitäten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Nachdem

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ich die Kunstuniversität im Kontext der Grazer Universitäten deskriptiv untersuchte, wandte ich mich zwei weiteren österreichischen Kunstuniversitäten, dem Mozarteum in Salzburg und der Musikuniversität in Wien zu. Dies diente vor allem dem Vergleich der Kunstuniversitäten da ich wissen wollte, ob sich die national/international Verhältnisse hier ähnlich sind.

Die Zusammensetzung der Studierenden an Grazer Universitäten

Mithilfe der online Statistiken österreichischer Universitäten verschaffte ich mir Überblick über die Anzahl an internationaler Studierender, zuerst an den Grazer Universitäten und im Anschluss an zwei österreichischen Kunstuniversitäten.

Es bedarf einer weiteren Anmerkung zu den folgenden deskriptiven Statistiken. Die online Statistiken der Universitäten ermöglichen einem nur die Auswahl eines Jahres und dem Semester, also entweder Sommer- oder Wintersemester, hier ist der Stichtag gemeint mit welchem die Studierendenstatistik abschließt. Im Folgenden wurden jeweils die Datensätze des Sommersemesters verwendet, dies erschien mir sinnvoll da nun alle StudienanfängerInnen eines Jahrganges in den Statistiken enthalten sind. Als ersten Schritt warf ich einen Blick auf die Karl-Franzens-Universität und die Technische Universität in Graz, um ein Bild davon zu bekommen inwiefern sich die nationalen zu internationalen Studierenden verteilen, ob es hier typische Verteilungen gibt usw. Detaillierte Aufschlüsselungen der Geschlechterdistributionen, eine Darstellung in absoluten Zahlen und die Geschlechterverhältnisse sowie eine Aufschlüsselung in die einzelnen Jahre befinden sich im Appendix (I -V) gegenständlicher Arbeit.

Die folgenden Statistiken geben einen Überblick über die Verteilung in Prozent und umfassen jeweils die Jahre 2008 – 2017, damit auch ein Überblick, über die letzten zehn Jahre dargestellt werden kann. Das Anfangsdatum wurde 2008, weil die Onlinestatistiken erst dann für alle Universitäten zur Verfügung stehen.

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26 Karl-Franzens Universität Graz

Abbildung 1: Karl-Franzens-Universität Graz, Verteilung in Prozent

Im Jahr 2008 befanden sich 28.121 immatrikulierte Studierende an der Karl-Franzens- Universität. Mit einer 10,6% Quote im Bereich der internationalen Studierenden 2008 und einer Quote von knapp über 15% im Jahr 2017, hier befanden sich bereits 30.014 Studierende an der Karl-Franzens-Universität, sehen wir eine linear ansteigende tendenzielle Entwicklung in Richtung internationaler Verflechtung, aber ebenso einen Anstieg an Studierenden in absoluten Zahlen.

Technische Universität Graz

Abbildung 2: Technische Universität Graz. Verteilung in Prozent

10,60 10,97 11,21 11,60 12,07 12,16 13,28 14,00 15,02 15,22

89,40 89,03 88,79 88,40 87,93 87,84 86,72 86,00 84,98 84,78

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Verteilung in Prozent Karl-Franzens-Universität

Internationale Österreich

16,17 15,98 16,71 16,50 17,31 16,94 18,40 19,27 20,58 20,86

83,83 84,02 83,29 83,50 82,69 83,06 81,60 80,73 79,42 79,14

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Verteilung in Prozent Technische Universität Graz

Internationale Österreich

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27

Auch an der Technischen Universität in Graz sehen wir im Jahr 2008, bei insgesamt 9.548 Studierenden, einen leicht höheren prozentuellen Anteil an internationalen Studierenden, als an der Karl-Franzen-Universität mit 16,17% und auch hier steigt der Anteil internationaler Studierender an, er erreicht 20,86 % im Jahr 2017, bei insgesamt 15.734 Studierenden.

Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz

Abbildung 3:Kunstuniversität Graz, Verteilung in Prozent

An der Kunstuniversität in Graz, macht der Anteil an internationalen Studierenden im Durchschnitt der letzten zehn Jahre 50,67% aus. Im Jahr 2008 gab es 1.826 Studierende und im Jahr 2017 stieg die Zahl auf 2.250 Studierende an. Mit dieser geringen Anzahl an Studierenden ist die Kunstuniversität die kleinste der drei Grazer Universitäten, die zum Vergleich herangezogen wurden.

Die Frage, die sich nun stellt ist, ob es sich hier um einen statistischen Ausreißer handelt, oder ob die Studierendenstatistiken an künstlerischen Universitäten generell eine solche Verteilung aufweisen.

47,92 47,78 49,45 51,43 52,67 55,07

48,60

50,76

52,20 50,84 52,08 52,22 50,55

48,57 47,33

44,93

51,40

49,24

47,80

49,16

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Verteilung in Prozent Kunstuniversität Graz

Internationale Österreich

Referenzen

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