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21. MAI BIS 11. JULI 2021

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Academic year: 2022

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Medien: Co-Veranstalter und Sponsor:

2 1 . M A I B I S 1 1 . J U L I 2 0 2 1

Hauptsponsoren:

P R O G R A M M H E F T

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I N T E R L A K E N C L A S S I C S 2 0 2 1

W I L L K O M M E N

«Man kann nicht über die Menschheit verzweifeln, wenn man weiss, dass Mozart ein Mensch war.»

Albert Einstein

Mit grossem Enthusiasmus und viel Freude planten wir die 60. Interlaken Classics, die im vergangenen Jahr als Jubiläumsveranstaltung hätten stattfinden sollen. Die Pandemie, ein für uns alle in dieser Form beispiel- loses und nicht vorhersehbares Ereignis, zwang auch uns, alle Konzerte abzusagen. Das Leben geht weiter, weshalb wir kein zweites Jahr ohne Konzerte verstreichen lassen wollten.

Im September ist eine Neuauflage des Prix du Piano im Kursaal Bern vorgesehen. Nebst den Konzerten im Rahmen der Meisterkurse sowie Kammermusik, dargeboten durch unser Interlaken Classics Sextet, findet am 30. Juni das beliebte Kinderkonzert mit Kompositionen der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn statt, die fast 200 Jahre später jetzt gleichsam gemeinsam auf der Bühne stehen. Die Geschwis- ter Mendelssohn waren einander eng verbunden und Felix verbrachte nach dem Tod der Schwester einen letzten Sommer hier in Interlaken, wo er bei Bergwanderungen und an der heute noch dort stehenden Orgel in der Kirche Ringgenberg Trost suchte. Nicht zuletzt hervorzuheben sind die beiden Orchesterkonzerte vom 3. und 4. Juli mit zwar gleichem Programm, aber mit zwei verschiedenen Solistinnen.

Im Namen aller Beteiligten danke ich Ihnen für Ihre Treue sehr herzlich.

Unser Dank geht zudem an alle Sponsoren und Gönner sowie an die öffentliche Hand, ohne deren Unterstützung unser Festival nicht denkbar wäre. Dankbar erinnern wir uns hier schliesslich auch an unseren Ehren- präsidenten Dr. Guido Bichsel, der uns bis zu seinem Tod stets mit viel Wohlwollen begleitet hat.

Dr. Peter Hollinger, Präsident Interlaken Classics

Bahnhofstrasse 3, 3600 Thun, 033 225 55 22

www.spine.ch

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I N T E R L A K E N C L A S S I C S 2 0 2 1

K O N Z E R T P R O G R A M M

Freitag, 21. Mai 2021, 18.30 und 20.30 Uhr

VICTORIA-JUNGFRAU Interlaken, Salle Général Guisan Meisterkonzert David Geringas, Violoncello Joel Blido, Violoncello

Sonntag, 23. Mai 2021, 17.00 und 19.00 Uhr

VICTORIA-JUNGFRAU Interlaken, Salle Général Guisan Abschlusskonzert Meisterkurs Violoncello

Klavier: Kiyoko Wakamatsu

Sonntag, 20. Juni 2021, 19.30 Uhr 9

VICTORIA-JUNGFRAU Interlaken, Salle de Versailles Meisterkonzert Zakhar Bron, Violine

Klavier: Irina Vinogradova

Sonntag, 27. Juni 2021, 17.00 Uhr 15

VICTORIA-JUNGFRAU Interlaken, Salle de Versailles Interlaken Classics Sextet

Arsenis Selalmazidis und Aleksey Semenenko, Violine;

Stas Sagdyeyev und Karine Vardanian, Viola; Stamen Nikolov und Junko Fujii, Violoncello

Dienstag, 29. Juni 2021, 19.30 Uhr, Kursaal Interlaken, Theatersaal 19 Abschlusskonzert Meisterkurs Violine

Klavier: Irina Vinogradova

Mittwoch, 30. Juni 2021, 17.00 und 19.00 Uhr 21 Lindner Grand Hotel Beau-Rivage, La Belle Epoque

Kinderkonzert FannyFelix «ohne Worte»

Dominique Regli-Lohri, Klavier, Harfe und Tanz Ueli von Allmen, Gitarre, Gesang und Holzlöffel

Samstag, 3. Juli 2021, 19.30 Uhr, Kursaal Interlaken, Theatersaal 25 Zakhar Bron Chamber Orchestra

Solistin: Ines Issel Burzynska, Violine

Sonntag, 4. Juli 2021, 17.00 Uhr, Kursaal Interlaken, Theatersaal 31 Zakhar Bron Chamber Orchestra

Solistin: Leia Zhu, Violine

Samstag, 10. Juli 2021, 19.30 Uhr, Schlosskirche Interlaken 35 Meisterkonzert Reinhold Friedrich und

Jeroen Berwaerts, Trompete

Klavier: Eriko Takezawa, Orgel: Helmut Freitag

Sonntag, 11. Juli 2021, 17 Uhr, Haus der Musik Interlaken 41 Abschlusskonzert Meisterkurs Trompete

Klavier: Eriko Takezawa

Aktuelle Informationen finden Sie unter www.interlaken-classics.ch

Programmänderungen vorbehalten.

Dinner for Winner

Aperitif und 3 Gang Menu

Aperitif und 3 Gang Menu

Eintritt und Glücksjetons für CHF 25.-

Eintritt und Glücksjetons für CHF 25.- gratis Parkplatz

gratis Parkplatz

im OX Restaurant & Grill

im Restaurant „Ristorante e Pizzeria Sapori“ im VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa im Casino Interlaken

im Casino Interlaken im Casino Interlaken

im VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa

Tischreservation im OX Restaurant & Grill unter 033 828 12 20

Tischreservation im Ristorante e Pizzeria Sapori unter 033 828 28 28 www.casino-interlaken.ch

oder

79.00

pro PersonCHF

59.00

pro PersonCHF

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I N T E R L A K E N C L A S S I C S 2 0 2 1

U N S E R E PA R T N E R

Beiträge der öffentlichen Hand: Kanton Bern/Amt für Kultur, die Standortgemeinden Interlaken, Unterseen und Matten sowie die Gemeinden der Regionalkonferenz Oberland-Ost.

Die Interlaken Classics danken allen Partnern, Mitgliedern und Gönnern für die finanzielle Unterstützung.

H A U P T S P O N S O R E N :

C O - V E R A N S TA LT E R U N D S P O N S O R :

K O N Z E R T S P O N S O R E N :

F E S T I VA L S P O N S O R E N :

M E D I E N PA R T N E R :

Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa · Höheweg 41 · 3800 Interlaken · Suisse · T +41 (0)33 828 28 28 info@victoria-jungfrau.ch · www.victoria-jungfrau.ch · www.michelreybier.com

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O R G A N I S AT I O N

VORSTAND Dr. Peter Hollinger, Präsident Stephan Oehrli

Ursula Zybach, Grossrätin Beat Günther

GESCHÄFTSFÜHRER Nando von Allmen PROGRAMMVERFASSER Peter Keller, Urte Knefeli

ÖFFENTLICHER VORVERKAUF www.kulturticket.ch Postfach, 4009 Basel

Tel. 0900kultur oder 0900 585 887

Montag bis Freitag, 10.30 –12.30 Uhr (1.20 / Min. ab Festnetz) Wählen Sie online Ihren Sitzplatz aus: www.kulturticket.ch (Bezahlung mit Visa, Mastercard, Postcard oder gegen Rechnung) Sowie in sämtlichen Vorverkaufsstellen von Kulturticket Bern: tonträger music & more (Spitalgasse 38)

OLMO Ticket und Zentrum Paul Klee Thun: Thun-Thunersee Tourismus

Interlaken: Interlaken Tourismusbüro (Postplatz) Meiringen: Tourismusbüro, Bahnhofstrasse 22 Zürich: Musikhaus Jecklin

Basel: Buchhandlung Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2 Fribourg: Fribourg Tourisme, Place Jean-Tinguely 1 Luzern: KKL, Europaplatz 1

Olten: Vorverkaufsstelle Stadttheater, Frohburgstrasse 1 GESCHÄFTSSTELLE

Interlaken Classics, Postfach 162, CH-3800 Interlaken Telefon +41 (0)33 821 21 15, Fax +41 (0)33 821 21 16 info@interlaken-classics.ch, www.interlaken-classics.ch ABENDKASSE

Die Abendkasse öffnet jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn.

Türöffnung für alle Veranstaltungen: 15 Minuten vor Konzertbeginn.

ERMÄSSIGUNGEN

Schüler, Lehrlinge und Studenten erhalten 50% Reduktion auf die Eintrittspreise.

A L L G E M E I N E H I N W E I S E

Endlich ist es wieder so weit. Nach zwei Verschiebungen ist es uns gelungen, mit viel Goodwill von Seiten der Künstler und unserer Partner die geplanten Veranstaltungen der 61. Interlaken Classics zwischen dem 21. Mai und 11. Juli 2021 durchzuführen.

Die Konzerte mit Prof. David Geringas und seinen Studentinnen und Studenten konnten bereits erfolgreich stattfinden. Das vorliegende Programmheft konnte zu diesem Termin nicht mehr rechtzeitig gedruckt werden.

FÜR DIE KONZERTE IM JUNI UND JULI BEACHTEN SIE BITTE FOLGENDE INFORMATIONEN

Wir hoffen, dass nach dem 23. Juni die Anzahl Tickets pro Konzert erhöht werden darf. Sollten also Konzerte ausgebucht sein, füllen Sie unbedingt das Formular «Warteliste» auf unserer Webseite

www.interlaken-classics.ch aus. Es ist gut möglich, dass plötzlich wieder Karten in den Vorverkauf gelangen werden.

GENERELLES

– Türöffnung 15 Minuten vor Konzertbeginn

– Die Garderoben sind unbedient. Nehmen Sie Ihre Jacken und Mäntel mit in den Konzertsaal.

– Die meisten Konzerte finden ohne Pause statt.

– Abstandhalten beim Ein- und Auslass.

– Hände desinfizieren vor dem Betreten des Konzertsaals.

– Generelle Maskenpflicht auch während der Vorstellung.

– Für die Konzerte mit freier Sitzplatzwahl werden die Kontaktdaten und Sitzplätze am Konzertabend für das Contact-Tracing erfasst Auf unserer Webseite finden Sie das Schutzkonzept mit allen Schutz- und Hygienemassnahmen. Informieren Sie sich kurz vor Ihrem Konzertbesuch über die aktuellste Version.

Der Druckauftrag für das vorliegende Programmheft wurde am 11. Juni 2021 erteilt. Änderungen bleiben vorbehalten und werden laufend unter www.interlaken-classics.ch kommuniziert.

Beachten Sie bitte, dass es voraussichtlich kein Verpflegungsangebot an den Konzerten geben wird.

Wir danken Ihnen für das Verständnis und freuen uns, Sie schon bald wieder an unseren Konzerten begrüssen zu dürfen.

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M E I S T E R K O N Z E R T

Sonntag, 20. Juni 2021, 19.30 Uhr

Victoria-Jungfrau Interlaken, Salle de Versailles

ZAKHAR BRON, VIOLINE

I R I N A V I N O G R A D OVA , K L AV I E R

PROGRAMM

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) 18 Min.

Sonate für Violine und Klavier Nr. 4, c-Moll, BWV 1017 (1720 ) Siciliano

Allegro Adagio Allegro

Felix Mendelssohn (1809 – 1847) 24 Min.

Sonate für Violine und Klavier F-Dur Allegro vivace

Adagio Assai vivace

Sergej Prokofjew (1891 – 1953) 29 Min.

Violinsonate Nr. 1, f-Moll, op. 80 (1938 – 1946) Andante

Allegro brusco Andante

Allegrissimo

Henryk Wieniawski (1835 – 1880) 12 Min.

Variationen über ein eigenes Thema op. 15 Konzertdauer: ca. 1 Std. 30 Min., ohne Pause

Eintrittspreis: CHF 40.–

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M E I S T E R K O N Z E R T

IRINA VINOGRADOVA

studierte am legendären Moskauer Tschaikowski-Konservatorium in der Klasse von Prof. Lew Naumow. 1993 war sie Preisträgerin des Prager Klavierwettbewerbs. Nach mehreren Jahren mit solistischer Tätigkeit war sie von 1977 bis 1989 selber als Professorin am Konservatorium in Moskau tätig. Mit Zakhar Bron hat sie mehrere erfolgreiche Tonträger ein- gespielt. Gemeinsam treten sie regelmässig in Europa und Asien auf.

M E I S T E R K O N Z E R T WERKE

In Köthen, wo Johann Sebastian Bach von 1717 bis 1723 festange- stellter Musikdirektor ohne besonders viele Pflichten war, liess es sich der Komponist wohl ergehen. Eine Orgel gab es nicht, damit blieb genügend Zeit, Orchester- und Kammermusikwerke zu schreiben. Der Köthener Hof hatte auch keine Sonntagsgottesdienste, für die Bach hätte Kantaten schreiben müssen, dafür ein kleines Orchester mit hervorragenden Solis- ten, mit denen er die neuen Kompositionen gleich ausprobieren konnte.

Neben den berühmten Brandenburgischen Konzerten und den Solo- werken für Violine und Violoncello, den französischen und englischen Suiten für Klavier schrieb Bach in Köthen sechs Sonaten für Violine und Klavier. Diese allerdings weichen recht stark ab von dem, was die Zeit- genossen erwarteten. Erstmals gibt es für das Klavier nicht einfach eine Begleitstimme, einen sogenannten Basso Continuo, sondern eine komplett selbstständige Stimme, die gleiches Gewicht hat wie die Violine. Auch die Satzreihenfolge ist für damalige Verhältnisse sehr unge- wohnt. So beginnt die vierte Sonate, BWV 1017 – die heute zu hören ist – mit einem eher langsamen Satz, der «Siciliano» überschrieben ist, und der dritte Satz, ein Adagio, lässt beide Instrumente gleichberechtigt zum Zuge kommen. Später komponierte Bach nur noch selten so

«modern».

1951 zeigte der Amateurgeiger und Antiquar Albi Rosenthal Yehudi Menuhin ein bisher unbekanntes Manuskript von Felix Mendelssohn.

Menuhin zögerte nicht und erwarb alle Rechte an dem unbekannten Stück bei den Nachfahren der Familie Mendelssohn, die er in der Schweiz aufstöberte. Dieses Manuskript – es handelt sich um ein Violinkonzert mit Streicherbegleitung in d-Moll – blieb nicht das einzige unbekannte Jugendwerk Mendelssohns, das erst im letzten Jahrhundert wieder auf- tauchte. Bald kam die Violinsonate in F-Dur dazu, die Yehudi Menuhin 1953 zum ersten Mal dem staunenden Publikum vorführte, das hier ein Werk des erst elfjährigen, doch bereits meisterhaft komponierenden Mendelssohn kennenlernte.

ZAKHAR BRON

ist ein ebenso inspirierender wie bewegender Geiger. In einer Vielzahl von eindrücklichen CD-Einspielungen wie auch in Konzertsälen bewundern die Zuhörer seine makellose Technik und sein Verständnis für die sensi- belsten Interpretationen der gesamten klassischen Musikliteratur. Seit bald 50 Jahren arbeitet Prof. Bron auch als Professor für Violine und hat einige der bekanntesten Geiger wie Vadim Repin, Maxim Vengerov, David Garrett oder Daniel Hope an die Spitze gebracht.

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M E I S T E R K O N Z E R T

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Zwischen 1938 und 1946 – ganze acht Jahre lang – schrieb Sergej Prokofjew an der Violinsonate, op. 80. Das Werk entstand in einer Zeit stalinistischer Kulturpolitik und spiegelt die bedrohliche Atmosphäre dieser Epoche wider. Wie an einem dunklen Ort in einem Krimi beginnt das Werk. Das Klavier bewegt sich schrittweise in getragenem Portato, die Geige reagiert mit vereinzelten Seufzern. Einen brillanten Einstieg, wie in der klassischen Sonate üblich, gibt es hier nicht. Dann folgt die als

«Friedhofsstelle» bekannte Passage, in der die Töne der Geige in raschen Legato-Läufen dahinhuschen; es klingt so, als hätte man die düstere Kulisse eines Gräberfeldes vor sich. Ganz anders als dieser fahl klingen- de Teil entfaltet sich das «Allegro brusco» des zweiten Satzes. Klavier und Geige wechseln sich ab im pochenden Ostinato. Der dritte Satz ist ein stimmungsvolles Notturno und das Finale hebt sich noch einmal deutlich von den vorangegangenen Sätzen ab mit seinen Wechseln vitaler Motive und heftiger Akkorde. In der Kompositionszeit von acht Jahren, die den ganzen Zweiten Weltkrieg umfassen, ist Prokofjew hier ein Panorama geglückt, das alle Stimmungen der Zeit von Hoffnungslosigkeit bis zu ver- haltener Freude umfasst.

Henryk Wieniawski kam als Ausnahmetalent bereits mit acht Jahren von Warschau nach Paris und fand sofort einen der begehrten Plätze am Conservatoire. Er war noch nicht dreizehn, da verliess er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet das Konservatorium, bildete sich da und dort in Paris weiter, lernte Chopin kennen und begleitete den belgischen Virtuosen Henri Vieuxtemps auf Konzertreisen. Da muss ihn die Freude am Komponieren gepackt haben. Vor allem schrieb er sich für seine eigenen Konzerte Virtuosenstücke auf den Leib. Sein erstes Violinkonzert op. 14 ist dafür ein gutes Beispiel; die beiden anschliessend komponier- ten «Thème original, op. 15» und die Legenden, op. 17, schliessen mit ihrem virtuosen Gestus nahtlos ans Violinkonzert an. Dass Virtuosen bei allem Publikumserfolg nicht überall gern gesehen waren, zeigt die nach- folgende kleine Anekdote. Wieniawski verlobte sich mit der vornehmen Engländerin Isabella Hampton, deren Eltern sich der Verbindung allerdings vehement entgegenstellten. Erst als der junge Komponist in halb Europa bekannt wurde, gaben sie ihren Widerstand auf und hiessen den jungen Star herzlich willkommen. Doch nach seiner Heirat im Jahr 1860 kompo- nierte Wieniawski nur noch wenig und verlegte sich ganz aufs Unter- richten, zuerst in St. Petersburg, dann in Brüssel.

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K A M M E R M U S I K M I T S TA R S V O N M O R G E N

Sonntag, 27. Juni 2021, 17.00 Uhr

Victoria-Jungfrau Interlaken, Salle de Versailles

INTERLAKEN CLASSICS SEXTET

Violine: Arsenis Selalmazidis und Aleksey Semenenko Viola: Stas Sagdyeyev und Karine Vardanian

Violoncello: Stamen Nikolov und Junko Fujii PROGRAMM

Peter Tschaikowski (1840 – 1893) 35 Min.

Souvenir de Florence, op. 70

Allegro con spirito

Adagio cantabile e con moto Allegretto moderato

Allegro vivace

Arnold Schönberg (1874 – 1951) 30 Min.

Verklärte Nacht, op. 4

Konzertdauer: ca. 1 Std. 15 Min., ohne Pause Eintrittspreis: CHF 50.–

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Arsenis Selalmazidis Aleksey Semenenko

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K A M M E R M U S I K M I T S TA R S V O N M O R G E N K A M M E R M U S I K M I T S TA R S V O N M O R G E N

WERKE

Peter Tschaikowski arbeitete in den Jahren 1889 und 1890 in einem Florentiner Hotel an seiner Oper «Pique Dame». Nach Hause zurückge- kehrt, schrieb er schnell und in einem Zug das Streichsextett «Souve- nir de Florence», ein Titel, der nur darauf hinweisen soll, dass der Kom- ponist die schöne Zeit in Florenz vermisste, denn in dieser Komposition gibt es weder programmatische Ansätze noch folkloristische Zitate noch sonst etwas, das auf den Florenzaufenthalt verweisen würde. Die Nieder- schrift nach der Rückkehr von Florenz ist das Ende einer langen Ge- schichte. Als der Komponist die Ehrenmitgliedschaft der St. Petersburger Kammermusikgesellschaft erhielt, versprach er, als Dank dafür ein gro- sses Kammermusikwerk zu schreiben, und dachte an die Komposition eines Streichsextetts. Allerdings dauerte es ein paar Jahre, bis Tschaikow- ski im Juni des Jahres 1887 seinen Freunden schrieb, er arbeite an be- sagtem Sextett. In Tat und Wahrheit hatte er aber noch keine einzige Note geschrieben. Etwas später notiert er in sein Tagebuch: «Einige Takte Streichsextett skizziert, ohne Enthusiasmus.» Im Herbst des gleichen Jah- res heisst es in einem Brief an den Komponisten Ippolitow-Iwanow: «Ich habe Angst, meine kompositorische Kraft zu verlieren, und das Streichs- extett ist immer noch nicht komponiert.» Doch nach der Rückkehr aus Florenz kann Tschaikowski der St. Petersburger Kammermusikgesell- schaft gut gelaunt mitteilen, das versprochene Werk würde nun bald ein- treffen. Eine erste Aufführung im privaten Kreis kam zustande, Tschaikow- ski zog sein Werk, das ihn nicht befriedigte, wieder zurück. Seinen Freunden schrieb er, das Werk sei missglückt, voller technischer Fehler und musikalisch unbefriedigend. Etwas später vermeldete der Komponist voller Freude und Stolz aus Paris, er habe jetzt das Werk endgültig fertig.

Nach rund sieben Jahren der Beschäftigung mit dieser Komposition fand endlich die erfolgreiche Uraufführung statt.

«Gestern Abend hörte ich die ‹Verklärte Nacht›, und ich würde es als Un- terlassungssünde empfinden, wenn ich Ihnen nicht ein Wort des Dankes für Ihr wundervolles Sextett sagte. Ich hatte mir vorgenommen, die Moti- ve meines Textes in Ihrer Composition zu verfolgen; aber ich vergass das bald, so wurde ich von der Musik bezaubert.» So schrieb Richard Deh- mel an Arnold Schönberg am 12. Dezember 1912. Arnold Schönbergs Verklärte Nacht, op. 4, nach einem Gedicht aus der skandalumwitter- ten Sammlung «Weib und Welt» (1896) von Richard Dehmel, entstand in nur drei Wochen im September 1899 während eines Ferienaufenthalts mit dem Komponisten Alexander Zemlinsky und dessen Schwester Mathilde – später Schönbergs erste Frau – in Payerbach. Dehmels Gedicht schil- dert eine Szene im Wald mit einem Mann und einer Frau. Die Frau klagt sich an, weil sie den Mann neben sich liebt, jedoch von einem anderen ein Kind erwartet. Der Mann tröstet die Frau und erklärt, dass er das Kind des anderen als sein eigenes annehmen wolle.

Dehmel galt vor dem Ersten Weltkrieg als einer der berühmtesten deut- schen Lyriker, der mit seinen Gedichtsammlungen aber immer wieder Skandale hervorrief. Sein Gedicht «Verklärte Nacht» hatte einen autobio- grafischen Hintergrund, denn es thematisierte seine Liaison zu Ida Auer- bach, der schwangeren Ehefrau des Konsuls Auerbach. Die Tochter aus grossbürgerlicher jüdischer Familie spielte in der Beziehung Stefan Geor- ge – Richard Dehmel – Arnold Schönberg eine wichtige Rolle: George verarbeitete seine unausgesprochene Liebe zu ihr in dem autobiografisch stilisierten «Buch der hängenden Gärten», aus dem Arnold Schönberg später fünfzehn Gedichte als op. 15 vertonen sollte. Schönbergs begin- nende Beziehung zu Mathilde Zemlinsky (die ja mit ihm in den Sommer- ferien weilte) mag für die Wahl dieses Gedichts ausschlaggebend gewe- sen sein.

Junko Fujii Karine Vardanian

Stas Sagdyeyev Stamen Nikolov

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Dienstag, 29. Juni 2021, 19.30 Uhr Kursaal Interlaken, Theatersaal

ABSCHLUSSKONZERT VIOLINE

MIT STUDENTINNEN UND STUDENTEN VOM MEISTERKURS FÜR VIOLINE

Klavier/Begleitung: Irina Vinogradova Konzertdauer: ca. 2 Std., ohne Pause

Eintrittspreis: CHF 20.–, Kinder und Jugendliche gratis

Das genaue Programm wird erst in der gemeinsamen Arbeitswoche festgelegt und damit kurzfristig bekannt gegeben. Das Konzert ist der Höhepunkt einer intensiven Kurswoche. Freuen Sie sich auf Perlen aus dem Repertoire für Violine.

KONZERTSPONSOR:

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K I N D E R K O N Z E R T

Mittwoch, 30. Juni 2021, 17 und 19 Uhr Lindner Grand Hotel Beau-Rivage, La Belle Epoque

KINDERKONZERT FUNNYFELIX «OHNE WORTE»

Dominique Regli-Lohri, Klavier, Harfe, Tanz Ueli von Allmen, Gitarre, Gesang und Holzlöffel PROGRAMM

Zauberhafte Spielmomente, inspiriert von den «Liedern ohne Worte» und anderen Kompositionen der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy, öffnen die Türe zur Geschichte, die das 19. Jahrhundert mit unserer Gegenwart im 21. Jahrhundert verbindet. Das gemeinsame Er- lebnis weckt Freude und Interesse am Unbekannten.

Die vier Akkorde der Ouvertüre «Sommernachtstraum» von Felix Mendels- sohn Bartholdy eröffnen das Stück «ohne Worte» und entführen die klei- nen und grossen ZuhörerInnen in eine faszinierende, bewegende Welt, wo Fiktion und Wahrheit über die Bühne tanzen. Fanny und Felix stehen fast 200 Jahre später gemeinsam auf der Bühne. Es erklingen ihre Origi- nalkompositionen, die ohne Berührungsängste allmählich in Kinderlieder, Gitarren-Harfen-Duos oder Tanzstücke umgewandelt werden. Der histo- rische Hintergrund schwingt als Subtext mit, wobei Fanny ganz im Zei- chen unserer Zeit sich emanzipiert, profiliert und durchaus auch kokett auftritt. Ihr Bruder Felix unterstützt und geniesst dieses bunte Treiben. So entsteht ein klingendes, energievolles Musikstück, dem es weder an Tiefe noch an Ausgelassenheit fehlt. Jetzt und hier, damals wie heute, und die Geschichte der Geschwister Mendelssohn Bartholdy erwacht zu neuem Leben.

Ausführliche Informationen zum historischen Kontext von FannyFelix

«ohne Worte» sind auf www.fannyfelix.ch verfügbar.

Konzertdauer: ca. 1 Std., ohne Pause Eintrittspreis: CHF 10.– für Kinder

CHF 20.– für Erwachsene

KONZERTSPONSOREN:

14 klassische Highlights 2021

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K I N D E R K O N Z E R T

DOMINIQUE REGLI-LOHRI

besuchte das LehrerInnenseminar in Thun und studierte anschliessend

«Musik und Bewegung/ Rhythmik» an der Hochschule der Künste Bern.

Nach Abschluss mit Auszeichnung setzte sie ihr Studium im Hauptfach Klavier an der Musikhochschule Luzern bei Prof. Hiroko Sakagami fort.

Im Nebenfach studierte sie bei Prof. Xenia Schindler Harfe.

2009 erlangte sie das Klavierlehrdiplom. Sie arbeitet an der Musikschule Oberland-Ost als Rhythmik- und Klavierlehrerin und an der Musik- hochschule Luzern als Dozentin. Ihre grosse Leidenschaft gilt Bühnen- projekten für und mit Kindern und Jugendlichen.

UELI VON ALLMEN

Seit Abschluss des Gymnasiums Interlaken ist Ueli von Allmen als Gitar- rist, Sänger und Komponist im In- und Ausland unterwegs. Zusammen mit Mike Horowitz, Musiker aus New York, USA, hatte Ueli von Allmen 1983 die Folkmusik-Schule Bern gegründet und sich auf den Weg gemacht als unabhängiger Singer/ Songwriter und charismatischer Musiklehrer. Seine Weltmusikgruppe Tächa ist bis heute Kulturbotschaf- ter und Teil des UNESCO-Welterbes Swiss Alps.

Ueli von Allmen gehört zu den Pionieren der Kinderkonzert-Szene in der Schweiz und erfreute als «Leierchischte» von 1999 bis 2017 das Publikum auf unzähligen grossen und kleinen Bühnen.

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Samstag, 3. Juli 2021, 19.30 Uhr Kursaal Interlaken, Theatersaal

ZAKHAR BRON CHAMBER ORCHESTRA

Dirigent: Zakhar Bron

Solistin: Ines Issel Burzynska, Violine PROGRAMM

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) 13 Min.

Divertimento für Streicher in D-Dur, KV 136 (125 a) Allegro

Andante Presto

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) 27 Min.

Violinkonzert Nr. 3 G-Dur, KV 216

Allegro Adagio

Rondeau. Allegro

*****

Jean Sibelius (1865 – 1957) 6 Min.

Impromptu für Streichorchester

Peter Tschaikowski (1840 – 1893) 26 Min.

Serenade für Streichorchester C-Dur, op. 48 Pezzo in forma di sonatina

Walzer Elegie

Finale: Tema russo

Konzertdauer: ca. 2 Std., inklusive Pause Eintrittspreis: CHF 75.–, CHF 55.–

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O R C H E S T E R K O N Z E R T

INES ISSEL BURZYNSKA

wurde 2001 in Tarragona (Spanien) geboren. Sie wurde anfangs von ihrer Mutter unterrichtet und wechselte 2008 in die Klasse von Prof. Eva Graubin. Heute ist sie Studentin von Zakhar Bron an dessen Akademie in Interlaken und an der Escuela Superior de Música Reina Sofia in Madrid.

In ihrer noch jungen, aber intensiven künstlerischen Karriere hat sie viele bedeutende Erfolge gefeiert. Sie ist Preisträgerin von 17 ersten Preisen bei nationalen und internationalen Wettbewerben. So war sie u.a. Gewin- nerin des ersten Preises beim 13. internationalen Wettbewerb zu Ehren von Karol Lipinski und Henryk Wieniawski in Lublin im September 2015.

Als Solistin durfte sie u.a. mit dem Amadeus Chamber Orchester (polnisches Rundfunkorchester), Spanish Symphony Orchestra Vigo, Sevilla Philharmonic Orchestra oder dem Barcelona Philharmonic Orches- tra (unter Maestro Lior Shambadal) auftreten.

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O R C H E S T E R K O N Z E R T WERKE

Die drei Divertimenti KV 136 – 138, entstanden 1772, sind bewusst als Zyklus angelegt. Nr. 1 und Nr. 3 haben die gleiche Satzfolge: singendes Allegro im Vierertakt, kantables Andante im Dreiertakt, tänzerisches Finale im Zweivierteltakt. Nr. 2 weicht davon charakteristisch ab: Auf ein deklamatorisches Andante als Einleitung folgt das Allegro erst an zweiter Stelle; das Finale trägt die Züge eines schnellen Menuetts. Auch thematisch sind die Werke eng verwandt. Das berühmte Hauptthema aus dem ersten Satz des D-Dur-Divertimentos KV 136 kehrt sowohl in dessen Finale als auch zu Beginn des zweiten Divertimentos wieder.

Wolfgang Amadeus Mozart schrieb den Zyklus dieser drei Diverti- menti in einem Zug in allerkürzester Zeit nieder. Zu diesem fulminanten Komponieren trugen wesentlich die Höhepunkte seiner zweiten Italien- reise bei, denen er in Salzburg nachträumte und die ihn in Komponier- laune versetzten. Vor allem sein Erfolg als Opernkomponist in Mailand bestärkte den gut 15-jährigen Komponisten, seine nach der neuesten italienischen Mode komponierten Divertimenti zu Hause in Salzburg zu zeigen.

Fünf Violinkonzerte hat Mozart im Jahr 1775 in Salzburg komponiert, vermutlich um selbst damit aufzutreten und sich nicht nur als Pianist und Komponist, sondern auch als virtuoser Geiger zu präsentieren. Vater Leopold muss gespürt haben, dass die Violine seinem Sohn nach diesen Konzerten nicht mehr ans Herz gewachsen war. «Du weisst selbst nicht, wie gut du Violin spielst, wenn du nur mit Figur, Herzhaftigkeit und Geist spielen willst, so, als wärest du der erste Violinspieler in Europa», schrieb der Vater seinem Sohn. Der hielt dagegen: «Nur eines bitte ich mir aus, und das ist: dass ich nicht bey der Violin bleibe. Keinen Geiger gebe ich nicht mehr ab; beym Clavier will ich dirigieren.» So bestimmt und end- gültig teilte Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater mit, dass er nicht mehr als Geiger auftreten wolle, nachdem er jahrelang als Konzertmeis- ter der Salzburger Hofkapelle fast ausschliesslich als Geiger hervortrat und bei jeder sich bietenden Gelegenheit um einen Solovortrag gebeten wurde. Mozarts Entschluss, nicht mehr als Geiger aufzutreten und als Komponist und Pianist seinen Weg zu machen, zeigt sich ganz klar, wenn man sich die Kompositionsdaten der fünf Violinkonzerte vor Augen führt:

Das erste wird im April 1775 fertiggestellt, das Violinkonzert G-Dur KV 216 im September, das letzte bereits im Dezember des gleichen Jahres.

Damit war Schluss mit dem Violinspiel. Von da an zeigte sich Mozart als Dirigent, Komponist und phänomenaler Pianist, der für sich selbst immer wieder Klavierkonzerte schrieb, insgesamt immerhin dreissig an der Zahl.

O R C H E S T E R K O N Z E R T

Einsätzige Werke hauptsächlich für Klavier durchziehen das ganze Schaf- fen von Jean Sibelius. So entstand nach ersten Studienwerken im Jahr 1893 ein erster Zyklus von sechs kurzen Impromptus versehen mit der Opuszahl 5. Die beiden letzten Stücke aus op. 5 benutzte der Komponist dann als Ausgangsmaterial für ein eigenständiges «Impromptu» für Streichorchester. Die beiden völlig unterschiedlichen Klavierstücke ver- schmilzt Sibelius zu einem einheitlichen Ganzen, indem er das Vivace von Nr. 5 in ein ruhiges Andantino umwandelt, das gut zum elegischen Mittel- teil (Meno andantino) aus Nr. 6 passt. Dieses hat der Komponist fast unverändert und notengetreu von der Klavierfassung ins Streichorchester übertragen. Das fein ziselierte Werk blieb lange Zeit unbekannt. Erst mit dem Erscheinen der Druckausgabe im Jahr 1986, immerhin gut hundert Jahre nach seiner Komposition, eroberte sich das Werk seinen Platz neben den anderen Streichorchesterwerken des finnischen Komponisten.

«Ihr müsst mich nach meinen Orchesterwerken beurteilen. Das Klavier interessiert mich nicht. Es kann nicht singen», soll Sibelius seinen Kritikern einmal zugerufen haben. Bei den Impromptus für Klavier und der Version für Streichorchester zeigt er sich aber als Meister beider Gattungen.

«Ich hätte mir kein schöneres Geschenk wünschen können, denn Mozart ist mein Gott», schrieb Peter Tschaikowski seinem Verleger Jürgenson, nachdem dieser dem Komponisten zu Weihnachten eine Gesamt- ausgabe von Mozarts Werken geschenkt hatte. Kurz darauf, und von Tschaikowski selber als Hommage an Mozart bezeichnet, wurde die Streicherserenade in C-Dur im privaten Rahmen gespielt. Freunde waren begeistert und drängten auf eine öffentliche Aufführung. Diese kam ein Jahr später auch zustande. Das St. Petersburger Publikum jubelte, der Walzer musste sogar wiederholt werden und der Komponist schrieb seinem Verleger: «Ich liebe diese Serenade schrecklich.» Für das russische Publikum sofort erkennbar waren zwei Volkslieder, die Tschaikowski im letzten Satz verwendet hat, nämlich «Auf der grünen Wiese» und «Unter dem grünen Apfelbaum».

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O R C H E S T E R K O N Z E R T

Sonntag, 4. Juli 2021, 17.00 Uhr Kursaal Interlaken, Theatersaal

ZAKHAR BRON CHAMBER ORCHESTRA

Dirigent: Zakhar Bron Solistin: Leia Zhu, Violine PROGRAMM

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) 13 Min.

Divertimento für Streicher in D-Dur, KV 136 (125 a) Allegro

Andante Presto

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) 27 Min.

Violinkonzert Nr. 3 G-Dur, KV 216

Allegro Adagio

Rondeau. Allegro

*****

Jean Sibelius (1865 – 1957) 6 Min.

Impromptu für Streichorchester

Peter Tschaikowski (1840 – 1893) 26 Min.

Serenade für Streichorchester C-Dur, op. 48 Pezzo in forma di sonatina

Walzer Elegie

Finale: Tema russo

Konzertdauer: ca. 2 Std., inklusive Pause Eintrittspreis: CHF 75.–, CHF 55.–

Werkbeschreibung siehe Konzert vom 3. Juli 2021.

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O R C H E S T E R K O N Z E R T

ZAKHAR BRON CHAMBER ORCHESTRA

Im 2011 gegründeten Zakhar Bron Chamber Orchestra vereint Zakhar Bron internationale Meisterschüler, allesamt angehende Solistinnen und Solisten mit vielversprechender Perspektive, zu einem einzigartigen Klang- körper. Das Orchester überzeugt mit einer fast nicht zu überbietenden musikalischen Qualität und Virtuosität. Ein Zusammenspiel von Perfek- tion, Hingabe und Leidenschaft.

2015 debütierte das Orchester in der Berliner Philharmonie, in der Kölner Philharmonie und im Concertgebouw Amsterdam. Das für Interlaken Classics zu einem Sinfonieorchester erweiterte Ensemble konzertierte mit berühmten Künstlern wie Sabine Meyer, Alice Sara Ott, Daniel Hope, Natalia Gutman, Konstantin Lifschitz oder Mischa Maisky. Eine Tournee anlässlich des 70. Geburtstags von Zakhar Bron führte das Orchester im Dezember 2017 von Baden nach Berlin, Düsseldorf und Rotterdam. Viele ehemalige Studenten wie Maxim Vengerov, David Garrett oder Vadim Repin traten dabei als Solisten auf.

Im Festivalprogramm 2021 sind zwei Konzerte mit Kammerorchester geplant. Wir reduzieren unser Festivalorchester ausnahmsweise wieder auf ein Kammerorchester, bestehend aus 25 MusikerInnen, um die Risiken in Bezug auf das Corona-Virus (Anreise, Ansteckungsgefahr während der Proben, Quarantäneproblematik) zu reduzieren.

O R C H E S T E R K O N Z E R T

LEIA ZHU

Die 14-jährige britische Violinistin Leia Zhu hat an renommierten Festivals und Veranstaltungsorten in mehr als 15 Ländern der Welt teilgenommen.

Als Solistin arbeitet sie mit weltweit führenden Orchestern. Ihre musika- lische Reife und ausdrucksstarke Interpretation wurden früh erkannt. Im Alter von vier Jahren gab sie ihr Solo-Debüt in der North East Last Night der Proms in der Newcastle City Hall. Beim Concorso Internazionale di Musica Euterpe in Italien (2013) war sie die erste Preisträgerin in den Kategorien «Violine» und «Klavier». 2015 erhielt sie den Grand Prix

«Entdeckung des Wettbewerbs» beim Internationalen Wettbewerb für junge Virtuosen in Sofia, den 1. Preis beim Internationalen Russischen Rotary-Kindermusikwettbewerb und den 1. Preis beim Internationalen Nussknacker-Fernsehwettbewerb für junge Darsteller in Moskau.

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M E I S T E R K O N Z E R T

Samstag, 10. Juli 2021, 19.30 Uhr Schlosskirche Interlaken

REINHOLD FRIEDRICH & JEROEN BERWAERTS, TROMPETE

Eriko Takezawa, Klavier und Helmut Freitag, Orgel PROGRAMM

Michael Blake Watkins (*1948) – Jeroen Berwaerts 11 Min.

La mort de l’aigle, für Trompete Solo

Johann Friedrich Fasch (1688 – 1758) – Reinhold Friedrich 7 Min.

Concerto D-Dur Allegro Largo

Tempo de Menuet

Paul Hindemith (1895 – 1963) – Jeroen Berwaerts 16 Min.

Sonate für Trompete in B und Klavier (1939) Mit Kraft – Breit – Wie vorher

Mässig bewegt – Lebhaft – Wie zuerst Trauermusik «Alle Menschen müssen sterben»

Michael Haydn (1737 – 1806) – Reinhold Friedrich 11 Min.

Concerto D-Dur

Adagio Allegro

György Ligeti (1923 – 2006) – Jeroen Berwaerts 11 Min.

«Mysteries of the Macabre». Drei Arien aus der Oper

«Le Grand Macabre», eingerichtet von Elgar Howarth für Trompete und Klavier

Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) – Reinhold Friedrich 8 Min.

Concerto D-Dur Nr. 1, TWV 51:D7

Adagio Allegro Grave Allegro

Toshio Hosokawa (1955*) – Jeroen Berwaerts 13 Min.

«Im Nebel», nach einem Gedicht von Hermann Hesse, für Trompete und Klavier (2013), original für Trompete und Orchester

Konzertdauer: ca. 2 Stunden, inklusive Pause Eintrittspreise: CHF 40.–

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Die Club-Konzerte der Migros-Kulturprozent-Classics bringen das Musikerlebnis zurück.

KLASSIK UND JAZZ

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Die Konzertabende fi nden in Genf, Bern, Luzern und Zürich für ein kleines Publikum statt. So lanciert das Migros- Kulturprozent kurzfristig Konzerte im Rahmen des Möglichen, stets der aktuellen Lage angepasst. Konzertgenuss garantiert –

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CLUB

KONZERTE LIVE

JEROEN BERWAERTS

Der belgische Trompeter Jeroen Ber- waerts (*1975) ist ein musikalisches Kraftwerk. Als Solist konzertierte er u.a.

mit den Wiener Symphonikern, dem Konzerthausorchester Berlin, dem NDR- Sinfonieorchester oder dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg.

Berwaerts studierte in Karlsruhe bei Reinhold Friedrich.

ERIKO TAKEZAWA

wurde in Hiroshima (Japan) geboren und erhielt seit dem fünften Lebensjahr Klavierunterricht.

1984 kam sie nach Deutschland und studierte bei Naoyuki Taneda und Wolfgang Manz an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe.

1995 schloss sie das Konzertexamen mit Aus- zeichnung ab. Meisterkurse bei Jürgen Uhde, Edith Picht-Axenfeld oder Detlef Kraus rundeten ihre Ausbildung ab. Eriko Takezawa errang Aus- zeichnungen bei Wettbewerben auf nationaler und internationaler Ebene, zuletzt solistisch den ersten Preis beim internationalen Klavierwett- bewerb in Ostuni (Italien).

REINHOLD FRIEDRICH

ist seit seinem Erfolg beim ARD-Wettbewerb 1986 auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast. Sein Debüt bei den Berliner Festwo- chen (1982) mit «Sequenza X» von Luciano Berio sowie das Debüt im Wiener Musikver- einsaal (1994) mit dem Trompetenkonzert von Joseph Haydn beschreiben das grosse Spektrum seiner Aktivitäten. 2003 ernannte Claudio Abbado (†) Reinhold Friedrich zum ständigen Solo-Trompeter des Lucerne Festival Orchestra.

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Für die Bearbeitung der «Mysteries of the Macabre» zeichnet ein Grossmeister des Trompetenspiels verantwortlich: Elgar Howarth, dem vor allem das Ensemblespiel mit Blechbläsern ein Anliegen war und der mit seinen Brass-Ensembles Weltgeltung erreicht hat. Zu den drei Arien, die man wahlweise mit Trompete oder Sopran besetzen kann, schreibt der Komponist György Ligeti: «Von 1974 bis 1997 komponierte ich meine Oper ‹Le Grand Macabre›. Die ‹Mysteries of the Macabre› sind Bearbeitungen von drei Koloraturarien (des Chefs der ‹Geheimen Politi- schen Polizei›), die Elgar Howarth (wunderbar!) arrangiert hat. Mein Freund Howarth war der Dirigent der Stockholmer Uraufführung der Oper 1978 und später von mehreren weiteren Produktionen.»

Zwanzig Jahre lang, von 1935 bis 1955, arbeitete Paul Hindemith an einer Reihe von insgesamt 26 Sonaten für Bläser, Streicher, Klavier, Orgel und Harfe, von denen er bis zu seiner Abreise in die USA im Februar 1940 siebzehn fertiggestellt hatte. Gegenüber seinem Verleger gab er in einem Brief folgende Beweggründe für die Komposition dieser Werke an:

«Du wirst Dich wundern, dass ich das ganze Blaszeug besonate (Sonaten für Blasinstrumente schreibe). Ich hatte schon immer vor, eine ganze Serie dieser Stücke zu machen. Erstens gibt es ja nichts Vernünf- tiges für diese Instrumente, die paar klassischen Sachen ausgenommen, es ist also zwar nicht vom augenblicklichen Geschäftsstandpunkt, jedoch auf weitere Sicht verdienstlich, diese Literatur zu bereichern. Und zwei- tens habe ich grosse Lust an diesen Stücken.» Die Trompetensonate endet nach einer wirkungsvollen Pause mit dem Choral «Alle Menschen müssen sterben». Nach Hindemiths genauen Metronom-Angaben soll er quälend langsam gespielt werden, vom Klavier in einem punktierten Zeitlupen-Rhythmus begleitet.

Der Komponist Toshio Hosokawa schreibt: «Hermann Hesses berühm- tes Gedicht «Im Nebel» inspirierte mich zu diesem Trompetenkonzert.

Die Trompete steht für den Menschen, das Orchester symbolisiert die Natur und das Geheimnisvolle, das sie umgibt. Der Trompeter durchstreift einsam die blinde, unermessliche Natur; während er sein Lied singt, bewahrt er die Erinnerungen an die ruhmreiche Vergangenheit und an die Gewalt des Sturms. Das Orchester zeichnet weiche Linien, ähnlich denen östlicher Kalligraphie. Die Solotrompete verschmilzt mit der Sphäre des Geheimnisvollen.»

Toshio Hosokawa wurde 1955 in Hiroshima geboren. Nach ersten Klavier- und Kompositionsstudien in Tokio kam er 1976 nach Berlin, um an der Hochschule der Künste bei Isang Yun Komposition zu studieren.

Seit 2001 ist er musikalischer Leiter des Takefu International Music Festival in Fukuj. 2004 wurde er als ständiger Gastprofessor ans Tokyo College of Music berufen. Hosokawa lebt in Nagano, Japan, und in Mainz.

«Im Nebel» entstand 2013 und ist Jeroen Berwaerts gewidmet.

M E I S T E R K O N Z E R T HELMUT FREITAG

studierte u.  a. Schulmusik, Geschichte, Kirchenmusik und Dirigieren in Saarbrücken, Düsseldorf und Genf. Nach Stationen als Musikschulleiter und Kirchenmusikdirektor wurde er 2002 Musikdirektor der Universität des Saarlandes und 2007 zum Professor ernannt. Seit 2014 ist er Hauptorganist der Schlosskirche Interlaken. Mit seiner Arbeit über «Komponisten der Naheregion» promo- vierte er 2016 zum Dr. phil.

WERKE

Kaum 20 Jahre alt, erhielt Georg Philipp Telemann, damals noch Student der Jurisprudenz, bereits seine ersten Aufträge als Komponist von Kantaten und Orchesterwerken. Kurz darauf hängte er sein Studium an den Nagel, gründete ein kleines Orchester aus Studenten und Musikern der städtischen Orchester, gab ihm den Namen «Collegium Musicum Leipzig» und veranstaltete an vielen Orten der Stadt kleine Konzerte. Geboten wurden Telemanns Kompositionen, dazu das Neueste aus halb Europa. Gespielt hat man oft im Café Zimmermann, wo später Johann Sebastian Bach zusammen mit seinen Söhnen auftrat.

Obwohl Telemann schon längst in Hamburg Musikdirektor war, spielte die Familie Bach weiterhin unter dem Namen Collegium Musicum. Gut mög- lich, dass im Collegium Musicum in Leipzig auch das Trompetenkonzert D-Dur von Telemann aufgeführt worden ist und ebenso das Trompeten- konzert D-Dur von Johann Friedrich Fasch, dem Kapellmeister in Zerbst (etwas nördlich von Leipzig, denn Johann Sebastian Bach hielt grosse Stücke auf den Zerbster Komponisten, dessen Concerti ihn sehr beeindruckt hatten.

Sowohl die Trompetenkonzerte von Telemann wie auch die von Fasch sind für Naturtrompete ohne Ventile geschrieben und werden in hoher Lage geblasen. Das erlaubt, fast komplette Tonleitern zu spielen. In normaler Lage sind nur Dreiklänge möglich. Die Kunst, in hoher Lage zu spielen, hiess Clarinblasen und galt als enorm schwierig. Nach 1750 kam das Clarinblasen, weil zu mühsam, ausser Mode. Im Orchestertutti spiel- ten fortan Trompeten nur begleitende Dreiklänge. Michael Haydn hat mit seinem Trompetenkonzert in D-Dur der Kunst des Clarinblasens ein spätes und wohl letztes Denkmal gesetzt.Heute werden diese Konzerte oft auch auf modernen Instrumenten mit vier Ventilen gespielt.

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Lindner Grand Hotel Beau Rivage

Höheweg 211 • CH-3800 Interlaken • Tel. +41 33 82670-07 info.interlaken@lindnerhotels.ch • www.lindnerhotels.ch

NICHT NUR BESSER. ANDERS.

GRANDE DAME – ZWISCHEN BERGWELT UND TRADITION.

Wer hier eintritt, soll verwöhnt werden!

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A B S C H L U S S K O N Z E R T

Sonntag, 11. Juli 2021, 17.00 Uhr Haus der Musik, Interlaken

ABSCHLUSSKONZERT TROMPETE

MIT STUDENTINNEN UND STUDENTEN VOM MEISTERKURS FÜR TROMPETE

Klavier/Begleitung: Eriko Takezawa

Konzertdauer: ca. 1 Std. 30 Min., ohne Pause

Eintrittspreis: CHF 20.–, Kinder und Jugendliche gratis

Wer Abschlusskonzerte von Meisterkursen besucht hat, erinnert sich gerne an die hochkarätigen Darbietungen. Freuen Sie sich auf ein schönes Konzert mit den Stars der Zukunft!

Das genaue Programm wird erst in der gemeinsamen Arbeitswoche fest- gelegt und damit kurzfristig auf www.interlaken-classics.ch bekannt gegeben.

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Wir komponieren Wohn(t)räume seit 1989

Tel. +41 33 826 14 14 mail@forum4.ch Rosenstrasse 2 3800 Interlaken Bernstrasse 11 3600 Thun Forum 4

Forum 4 AG für ArchitekturAG für Architektur

DREI INTERNATIONALE MEISTERKURSE

17. – 23. Mai 2021

MEISTERKURS PROF. DAVID GERINGAS, VIOLONCELLO

21. – 29. Juni 2021

MEISTERKURS PROF. ZAKHAR BRON, VIOLINE

4. – 11. Juli 2021

MEISTERKURS PROF. REINHOLD FRIEDRICH UND JEROEN BERWAERTS, TROMPETE

Ihre Teilnahme als passive/r Teilnehmer/in

Wer an einem Meisterkurs als passive/r Teilnehmer/in in der ersten Reihe sitzt, erhält eine immense Fülle von Eindrücken. Die Arbeit der Dozenten mit den aktiven Teilnehmern wird aus nächster Nähe miterlebt, die Ideen und Korrekturen können eins zu eins für die eigene Arbeit, die eigene Technik umgesetzt werden. Die passive Teilnahme an einem Meisterkurs in Interlaken ist hochinteressant und äusserst lehrreich für alle, die sich nicht exponieren wollen, sich nicht in der Lage fühlen, den hohen Anforderungen einer aktiven Teilnahme zu genügen oder sich noch in der Ausbildung befinden. Persönliche Kontakte mit den jungen Musikern und Dozenten runden das Erlebnis ab.

Mehr Informationen und die detaillierten Kursausschreibungen finden Sie unter: www.interlaken-classics.ch

Mit Ihrem jährlichen Beitrag unterstützen Sie unsere Festivalorganisation.

Die Interlaken Classics können in dieser Form nur dank grosszügiger Beiträge von Sponsoren, Subventionen der öffentlichen Hand und Ihren Mitgliederbeiträgen bestehen.

SIE KÖNNEN WIE FOLGT MITGLIED WERDEN:

JAHRESBEITRAG FREIKARTEN

Einzelmitglied CHF 100.– 1 Freikarte Ehepaar / Partner CHF 150.– 2 Freikarten Firmen mit 1 bis 20 Mitarbeitern CHF 400.– 3 Freikarten Firmen mit 21 bis 200 Mitarbeitern CHF 900.– 5 Freikarten

Gönner CHF 1’000.– 2 Freikarten

Freunde der Interlaken Classics CHF 2’500.– 2 Freikarten Detaillierte Infos finden Sie unter www.interlaken-classics.ch Verlangen Sie das Anmeldeformular via Telefon 033 821 21 15 oder E-Mail info@interlaken-classics.ch

W E R D E N S I E M I T G L I E D D E R I N T E R L A K E N C L A S S I C S

14 klassische Highlights 2021

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Wir informieren über den Klimawandel hier und auf der ganzen Erde.

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Ganz schön gesund!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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