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INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSINFORMATIK

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Academic year: 2022

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INSTITUT FÜR

WIRTSCHAFTSINFORMATIK

Am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWi) sind mehr als 80 Mitarbeiter (davon 20 Vollzeit- kräfte) unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Professor Dr. Dr. h.c. mult. August- Wilhelm Scheer im Bereich der anwendungsnahen Forschung beschäftigt. Forschung und Lehre umfassen das Informations- und Prozessmanagement in Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.

Ein besonderer Anspruch liegt dabei auf dem Technologietransfer von der Wissenschaft in die Praxis. Die interdisziplinäre Struktur der Mitarbeiter und Forschungsprojekte fördert zusätz- lich den Austausch von Spezialwissen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Die Zusammen- arbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) hat einen bedeutenden Einfluss auf die angewandte Forschungsarbeit – wie auch Projekte im Bildungs- und Wissensmanage- ment eine wichtige Rolle spielen. So werden in virtuellen Lernwelten traditionelle Lehrfor- men revolutioniert.

Das Institut für Wirtschaftsinformatik berücksichtigt den steigenden Anteil an Dienstleistun- gen in der Wirtschaft durch die Unterstützung servicespezifischer Geschäftsprozesse mit in- novativen Informationstechnologien und fortschrittlichen Organisationskonzepten. Zentrale Themen sind Service Engineering, Referenzmodelle für die öffentliche Verwaltung sowie die Vernetzung von Industrie, Dienstleistung und Verwaltung.

Im neuen Standort im DFKI-Anbau (Gebäude 43.8) am Campus der Universität des Saarlan- des werden neben den Lehrtätigkeiten im Fach Wirtschaftsinformatik die Erforschung zu- künftiger Bildungsformen durch neue Technologien wie Internet und Virtual Reality vorange- trieben. Hier führt das Institut Kooperationsprojekte mit nationalen und internationalen Part- nern durch: Lernen und Lehren werden neu gestaltet; Medienkompetenz und lebenslanges Lernen werden Realität. Zudem beschäftigen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Einsatz moderner Informationstechniken in der Industrie. In Kooperation mit industrie- orientierten Lehrstühlen der technischen Fakultäten saarländischer Hochschulen werden For- schungsprojekte durchgeführt. Hauptaufgabengebiete sind die Modellierung und Simulation industrieller Geschäftsprozesse, Workflow- und Groupware-Systeme sowie Konzepte für die virtuelle Fabrik.

Institut für Wirtschaftsinformatik

Direktor: Univ.-Professor Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer Im Stadtwald, Gebäude 43.8

D-66123 Saarbrücken

Telefon: 0681/302-3106 Fax: 0681/302-3696

E-Mail: iwi@iwi.uni-sb.de URL: http://www.iwi.uni-sb.de

Jahresrückblick 2001

Bereits zum 22. Mal fand Anfang Oktober 2001 die traditionsreiche Saarbrücker Arbeitsta- gung in den Räumen der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität des Saarlandes unter der Leitung von Professor Scheer statt. In über 30 Fachvorträgen wurden die Teilnehmer von den Referenten aus Wissenschaft und Praxis über die Potenziale der „E-

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Transformation“ informiert. Lessons Learned, Branchenperspektiven, Hybrid Economy und M-Business waren Schwerpunktthemen der Veranstaltung. Die Teilnahme von Interessierten aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Portugal und Schweiz bestätigte die hohe Bedeutung des Leitgedankens. Im Aufgreifen innovativer Trends, in der Verbindung von Praxis und Wissenschaft sowie im „Networking“ sahen die Besucher Hauptgründe für ihre Teilnahme.

Das Thema Electronic Business stellte einen Schwerpunkt der Forschungsarbeit des IWi dar.

So unterstützt das vom BMWi geförderte „KEG-Saar – Kompetenzzentrum für elektronischen Geschäftsverkehr“ mit zahlreichen Veranstaltungen für kleine und mittlere Unternehmungen (KMU) im Saarland den Transfer zwischen Forschung und Praxis. KEG Saar ist eines von bundesweit 24 Kompetenzzentren für Electronic Commerce. Das Leistungsangebot von KEG Saar umfasst Informationen, Beratungen und Schulungen sowie bundesweit einzigartig ein Demonstrationszentrum, in dem anschaulich E-Commerce-Szenarien gezeigt werden.

Dieser Anspruch steht auch im Projekt „EER – European Electronic Railway“, einem EU- Projekt mit internationaler Beteiligung im Programm RECITE II, im Vordergrund. Im Rah- men des EER-Projekts soll kleinen und mittleren Unternehmungen der Zielregionen die Mit- gliedschaft in einem Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT)-Pool angeboten werden. Bahnhöfe in ländlichen Gegenden, die von hoher Arbeitslosigkeit sowie Infrastruk- turproblemen betroffen sind, mit modernen Technologien zu neuem Leben zu erwecken ist die Grundidee von EER. In den Bahnhöfen werden Beratungszentren für KMU eingerichtet, in denen sich diese über die Möglichkeiten moderner IuK-Technologien informieren. Modell- region sind in Österreich die Gemeinde Jennersdorf, in den Niederlanden die Gemeinde Win- schoten sowie in Deutschland die Gemeinde Losheim am See.

Das Großprojekt „Maritime Virtual Enterprise Network (MARVIN)“ zum Thema Virtuelle Unternehmungen in der maritimen Industrie konnte mit der Europäischen Union (EU) Ende des Jahres 2001 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Forschungsarbeiten wurden in einem internationalen Konsortium mit Partnern in Deutschland, Norwegen, Portugal und Griechen- land durchgeführt.

Mit „InfoCitizen“ konnte 2001 ein EU-weites Projekt zur Entwicklung einer Architektur (Framework) zur elektronischen Vernetzung von europäischen Verwaltungsbehörden erfolg- reich akquiriert werden. Zur Umsetzung diese Architektur soll eine Standard-Software ent- worfen und implementiert werden, welche die Interaktion der verbundenen Verwaltungen un- terstützt und umsetzt.

Ein weiteres Projekt konzipiert, realisiert und erprobt ein integriertes Rahmenkonzept und ei- ne Werkzeugumgebung für die systematische Entwicklung, Gestaltung und EDV-technische Unterstützung von Dienstleistungen: BENEFIT – Benchmarking-Methoden und -Verfahren für öffentliche Dienstleistungen.

Im Vorjahr schon startete das BMBF-Projekt „CASET – Computer Aided Service Enginee- ring Tool“. Gegenstand des Projekts CASET ist die Konzeption eines integrierten Rahmen- konzepts für die systematische Entwicklung von Dienstleistungen. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung einer Werkzeugunterstützung, die eine durchgängige Bearbeitung des Servi- ce-Engineering-Prozesses von der Ideenfindung bis zur Dienstleistungserbringung erlaubt.

Das Gesamtziel des bundesweiten Vorhabens „CORSE – Customer related Service Enginee- ring“, ebenfalls gefördert vom BMBF, ist die Bereitstellung von Vorgehensmodellen und Me- thoden zur kundenorientierten Gestaltung von Dienstleistungsentwicklungsprozessen. Dabei ist insbesondere das Konzept des Service Engineering um die Ansätze der Kundenorientie- rung zu erweitern. Um eine ganzheitliche Betrachtung sicherzustellen, werden daneben auch Instrumente zur Analyse der Dienstleistungskompetenz erarbeitet. Des weiteren müssen spe-

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ziell Service Strategien entwickelt und ein strategischer Fit zwischen den Dienstleistungs- kompetenzen eines Unternehmens und den Kundenwünschen hergestellt werden.

Ziel des Projekts „Bündelung der Inform@tikkompetenz im Saarland“ ist die Bündelung kon- kreter Kompetenzen im Bereich der IuK-Technologien. Dazu bietet das Projekt eine kompe- tente Anlaufstelle für Informationstechnologie-Anbieter der Region. Umsetzungsstrategien zur Bündelung von Informatikkompetenzen im Saarland werden zunächst in Pilotprojekten am Beispiel konkreter Einzelkompetenzen aufgezeigt und erprobt. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium des Saarlandes gefördert.

Zusammen mit der Staatskanzlei des Saarlandes wurden die bestehenden Intranet- Insellösungen der saarländischen Ministerien durch die Bereitstellung einer einheitlichen In- formations- und Kommunikationsplattform konsolidiert.

Mit „Saarland 21“ wurde eine Virtual Community für die saarländische Landesregierung kon- zeptionell gestaltet und implementiert. Zielsetzung dieser Community ist es, den Austausch zwischen engagierten Bürgerbewegungen zu fördern und so die aktive Bürgerbewegung zu verstärken. Die Community unterstützt im Internet das reale Rahmenprogramm Saarland 21.

Saarland 21 wurde gefördert durch die Staatskanzlei des Saarlandes.

Seit ihrem Online-Gang Ende September 1999 konnte die vom IWi betreute Community für Business Process Management „Processworld“ stark anwachsen. Ende 2001 konnten mehr als 3000 Mitglieder verzeichnet werden, die sich über Themen wie Knowledge Management, Supply Chain Management, E-Process Engineering oder Customer Relationship Management informieren und austauschen. Die Betreiber der Community, das Institut für Wirtschaftsin- formatik und die IDS Scheer AG, arbeiten weiter an einer steigenden Attraktivität und Be- kanntheit der Community. So wurden die Themenfelder Customer Relationship Management sowie Wissensmanagement erforscht. Das Projekt Processworld wurde von der IDS Scheer AG gefördert.

Von Teamarbeit zu Web-based Collaboration sowie Verschmelzung hin zu integrierten E- Business Sites– so könnte man das Ergebnis zweier IWi-Studien zu den Themengebieten

„Virtual Workplaces“ und „Business Communities“ zusammenfassen, die im Auftrag der IDS Scheer AG erarbeitet wurden. Beide Studien geben dem Leser eine Einführung in die Thema- tik und zeigen die Vor- und Nachteile, die Potenziale aber auch die Gefahren auf, die unmit- telbar mit der Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen über Virtuelle Projekträume verbunden sind und sowie durch das Geschäftsmodell Community bestehen. Überdies werden Entwick- lungstendenzen und mögliche Zukunftsszenarien für Markt- und Preismodelle aufgezeigt so- wie Herausforderungen, die sich an zukünftige Anbieter- und Betreibermodelle stellen, ge- sellschaftlichen Entwicklungen und technologischen Einflüssen gegenübergestellt.

Darauf aufbauend befasst sich das Forschungsprojekt „ServiceWorld“ mit der Konzeption und der Implementierung einer web-basierten Virtual Community, deren Zielsetzung die Vermittlung verbesserter, weltweiter Serviceleistungen ist. Schwerpunkt des Projekts ist das Wissensmanagement in Kooperationsnetzwerken. Serviceworld wird gefördert durch das BMWI.

Aber auch die Grundlagenforschung kam nicht zu kurz: Mit den von der Deutschen For- schungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekten „Organisational Handbook“ zur Entwick- lung einer organisatorischen Wissensbasis für die Unterstützung IT-bedingter Prozessverbes- serungen, „Rebeca“ – Referenzmodell-basiertes (Reverse-) Customizing von Dienstleistungs- informationssystemen und „QM-Toleranzen“, das die Verknüpfung betriebswirtschaftlicher und technischer Ziele im Produktentstehungsprozess am Beispiel des Qualitätsmerkmals To- leranzen untersucht, wurden am IWi Forschungsfelder bearbeitet, die aufgrund ihres hohen inhaltlichen Anspruchs besondere Anerkennung im wissenschaftlichen Umfeld finden.

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Neben der Forschung wurden auch in der Lehre neue Wege gegangen. Das virtuelle Studien- fach Wirtschaftsinformatik (http://www.winfoline.de) zeigt, welche Potenziale moderne Me- dien wie das Internet zu bieten haben. Studenten aus ganz Deutschland greifen auf diese In- halte im Internet zu. „WINFOLine“ ist eine kooperative virtuelle Studienumgebung der Uni- versitäten Saarbrücken, Göttingen, Kassel und Leipzig. Auf ihr haben Studenten die Möglich- keit acht vollständig virtualisierte Lehrveranstaltungen zu studieren. Im Berichtsjahr wurden insbesondere das Lernverhalten sowie organisatorische Fragen der Leistungsverrechnung er- forscht. WINFOLine wurde gefördert von der Bertelsmann Stiftung sowie der Heinz Nixdorf- Stiftung.

Seit Juni 2001 wird das Nachfolgeprojekt „Bildungsnetzwerk WINFOLine“ vom BMBF ge- fördert. Projektbeteiligte sind wie im Vorgängerprojekt die Universitäten Saarbrücken, Göt- tingen, Kassel und Leipzig. Schwerpunkt des neuen Projektes ist die Umsetzung stabiler Or- ganisationsstrukturen sowie der Aufbau eines nach außen offenen Bildungsproduktpools, aus dem verschiedene Bildungsangebote baukastenartig zusammengesetzt werden können. Um dies zu ermöglichen, bedarf es stabiler Verrechnungs-, Finanzierungs- und Organisationsmo- delle, die einen Austausch der „Ware“ Bildung zwischen beliebig vielen Partnern ermögli- chen.

Um Studenten zielgerichtet auf den Berufseinstieg vorzubereiten, wurde darüber hinaus im Wintersemester eine Aufbauveranstaltung „Consulting“ angeboten, bei der neben den inhalt- lichen Grundlagen und Kommunikationstrainings die Gelegenheit besteht, von Beratern inter- nationaler Beratungsunternehmungen zu lernen.

Die fundierten Erfahrungen, die am Institut für Wirtschaftsinformatik im Bereich der virtuel- len Hochschullehre in den letzten 5 Jahren gesammelt wurden, konnten erfolgreich auch in die Wirtschaft transferiert werden: Die bei der Swisscom, Bern, eingesetzte Standardsoftware SAP R/3 wurde auf das Release 4.6B umgestellt. Um ihren Mitarbeitern die Neuerungen die- ses Release zu vermitteln, wurde ein virtuelles, web-basiertes Schulungskonzept entwickelt und umgesetzt. Das entstandene „Web-based-Training“ umfasst neben einer neu entwickelten Lernplattform über 180 Minuten multimedialer, multilingualer Lerninhalte und interaktiver Übungen. Die Lerneinheiten behandeln hierbei Überblickseinheiten sowie modulspezifische Besonderheiten der von der Swisscom eingesetzten SAP-Module. Erweitert wurde dieses An- gebot um Möglichkeiten der Personalisierung und statistische Auswertungstools sowie um ein Web-based-Training zum Tema SAP Workflow. Über 7500 Mitarbeiter absolvierten bis heute erfolgreich das Training.

Zusammenfassend lässt sich bemerken, dass der Erfolg der einzelnen Aktivitäten seit mehr als 20 Jahren auf dem Engagement der wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter basiert.

Diese arbeiten eigenverantwortlich in interdisziplinären Teams und haben zahlreiche Frei- heitsgrade bei der Gestaltung Ihres „Werdegangs“. Entsprechend ihren Interessen besitzen die Mitarbeiter stets die Wahl, Ihre gewonnenen Praxiskontakte beruflich zu nutzen oder eine wissenschaftliche Karriere anzustreben. Nicht zuletzt die hohe Leistungsbereitschaft, die Teamfähigkeit, die Kreativität sowie die Fähigkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten der Mitarbeiter des IWi führten in den letzten Jahren zur Gründung erfolgreicher Spin-Off- Unternehmungen, wie der IDS Scheer AG oder der imc GmbH.

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