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Archiv "Die Malerin Monika Fuchs: Ehrfurcht vor den Farben" (27.06.2003)

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Nach einer fruchtbaren Odyssee kehrte die Ma- lerin in ihre Heimat, den Spreewald zurück, wo sie ohne stilistische Ein- engung arbeiten kann.

L

übben im Spreewald, Ur- altmetropole unter den ho- hen Himmeln der Nieder- lausitz, ist ein Ort für Farb- poeten. Hier liegt – in der Stadtkirche – der Dichter Paul Gerhardt begraben, der in sei- nem berühmten Lied „Geh’

aus mein Herz und suche Freud’“ die Sommerfarben

der „Narzissen und Tulipan“

vor mehr als 300 Jahren nahe brachte. In Lübben wurde auch der Maler Hans Thuar geboren, der ins Rheinland ge- langte, dort seine Jugend mit August Macke teilte und als dessen Schwager später zu einem der wichtigen rheini- schen Expressionisten wurde.

Thuar war ein meisterlicher Beherrscher der Farbenhar- monie.

Nur wenige hundert Meter von Thuars Geburtsstätte ent- fernt liegt im Schatten eines ehrwürdigen Eichenhains das Atelier von Monika Fuchs. Sie hat – wie Thuar – als Kind mit den Eltern die Niederlausitz (wo sie im Neiße-Städtchen Forst geboren wurde) verlas-

sen und kehrte nach der Wie- dervereinigung in ihre Hei- matlandschaft zurück. Zwi- schen diesen Daten liegt eine äußerst fruchtbare Odyssee,

die sie ins Rheinland und bis in die Schweiz führen sollte.

In Wuppertal besuchte sie die Werkkunstschule, wo sie Schülerin von Prof. Rudolf Schoofs wurde. Der ehemalige Bauhaus-Schüler hat ihr denn auch viel Künstlerphilosophie mitgegeben: darunter die Er- mutigung, „den eigenen Weg zu gehen“ und zugleich „alles Gute auf sich einwirken zu las- sen“. Und das, was die Frank- furter Allgemeine Zeitung kürzlich über ihren Lehrer und seine „posthume Huldi- gung an eine im Schwinden begriffene Kultur der Farbe“

schrieb, gilt inzwischen längst auch für seine Schülerin. Sie beweist in allen Arbeiten diese

Ehrfurcht vor den Farben, be- kennt sich zum dogmenfreien Arbeiten ohne stilistische Ein- engung. Und wenn von eini- gen Kunstkritikern der „Ver- rat an der Farbe in der moder- nen Kunst“ angeprangert wur- de – für Monika Fuchs gilt der Vorwurf nicht: Gern zitiert sie vor ihren Ateliergästen in der Lübbener Virchowstraße Her- mann Hesses Gedicht über die

„Malerfreuden“, in welchem es heißt: „Aber hier in meinen Augen wohnt/Eine andre Ordnung aller Dinge/. . . Licht und Farbe schwingt von Welt zu Welt.“

In Hesses Süden hat sie denn auch den Großteil ihres Künstlerlebens gelebt: Früh

malte sie in „Turnerscher Ma- nier“ Aquarelle im Odenwald und am Oberrhein und zog dann mit ihrer Familie in die Schweiz – nach Nottwil bei Luzern. Dort konterfeite sie die Bergpyramide des Niesen über dem Thuner See (die schon Klee inspiriert hatte), gab in ihren „Schweizer Im- pressionen“ den Gletscherre- gionen und Tälern des Ober- landes neue aufregende Far- ben, wobei sie dem Betrach- ter stets Raum für Ergänzun- gen aus der eigenen Fantasie

ließ. Bernd Juds

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2627. Juni 2003 AA1819

Die Malerin Monika Fuchs

Feuilleton

„Sandwände an der Algarve“, Öl, 50 × 70 cm Fotos: privat

Links: Komposition „Reigen“, Öl, 50 × 70 cm, oben: „Schottisches Hochland“, Öl, 50 × 70 cm

Die Bilder von Monika Fuchs sind in einer ständigen Ausstellung zu besichtigen (Virchowstraße 1, 15907 Lübben). Um telefonische Anmeldung wird gebeten:

0 35 46/81 19.

„Selbstbildnis“, Öl, 70 × 50 cm

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