Zur Venentherapie
und bei Sportverletzungen
Dignowell®
Gel Creme
Zusammensetzung: 100 g Gel bzw. Creme enthalten:
Phenylephrinhydrochlorid 500 mg, Mucopolysaccharidpoly- schwefelsäureester 300 mg, entsprechend 25 000 E (Ver- gleichssubstanz: 2 Int. Standard-Heparin), Gel- bzw. Creme- grundlage. Dignowell . Creme enthält zusätzlich Sorbinsäure.
Anwendungsgebiete: Oberflächennahe Venenentzündung und Venenthrombosen. Schmerzhafte Stauungen und Schwellungen in den Beinen. Nachbehandlung von Venen- stripping und -verödung. Schwellungen nach stumpfen Ver- letzungen. Gegenanzeigen: Bei Langzeitanwendung auf gro- ßen Flächen sind folgende Gegenanzeigen zu beachten:
Schilddrüsenüberfunktion, Tumor des Nebennierenmarks, erhöhter Augeninnendruck, Vergrößerung der Prostata mit Restharnbildung. Bei Dignowell . Creme: Überempfindlichkeit gegenüber Sorbinsäure. Dignowell . Gel ist alkoholhaltig und soll deshalb nicht mit offenen Wunden, mit der Schleimhaut und den Augen in Berührung kommen.
Packungsgrößen, Preise: Dignowell . Gel bzw. Creme 100 g DM 13,85 (Stand Januar 1989, Änderungen vorbehalten).
Marken-Qualität zum Generika-Preis
Dignos-Chemie GmbH Zielstattstraße 21
8000 München 70 DIGNOS
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Valerie Curran, Susan Go- lombok: Bunte Pillen — ade!, Ein Handbuch zum Tablet- tenentzug, Aus dem Engli- schen von Petra Meier, Or- landa Frauenverlag, Berlin, 1988, 176 Seiten, Broschur, 26 DM (ISBN 3-922166-40-7)
Nach den Angaben der deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren gab es 1985 in der Bundesrepublik Deutschland 800 000 Medika- mentenabhängige. Doppelt soviele Frauen wie Männer nehmen Tranquilizer, und auch der Anteil der Abhängi- gen ist bei den Frauen dop- pelt so groß. Bemerkenswert ist, daß Frauen 20 Prozent häufiger Tranquilizer und Neuroleptika sowie Schmerz- mittel als Männer verschrie- ben erhalten. Bei den Schlaf- und Beruhigungsmitteln be-
trägt das Mehr 46 Prozent ge- genüber Männern. Ärzten ist es durchaus bewußt, daß sie Frauen diese Medikamente häufiger verordnen als Män- nern und das schon bei relativ geringfügigen Beschwerden.
und Problemen. Der Tablet- tenkonsum beginnt in jungen Jahren.
Die Verfasserinnen versu- chen im ersten Teil dieses Bu- ches zu klären, warum so vie- le Frauen zu Tabletten grei- fen. Der zweite Teil enthält detaillierte Informationen über die einzelnen Medika- mente, ihre Nebenwirkungen, die Entzugserscheinungen, die beim Absetzen beobach- tet werden können. Im drit- ten Teil bringen die Autorin- nen einige Alternativen zum Tablettenkonsum. Außerdem wird all denjenigen, die künf-
tig ohne Tranquilizer aus- kommen wollen, ein Selbst- hilfeprogramm mit ausführ- lichen Anleitungen geboten.
Es handelt sich um ein umfas- sendes Aufklärungs- und Nachschlagebuch zum Ta- blettenmißbrauch bei Frauen, das nicht nur Patientinnen, die ihre Mittel absetzen wol- len, sondern auch allen Ärz- ten und Ärztinnen in der Pra- xis, ebenso wie Psychothera- peuten und Psychologen zum Studium empfohlen werden kann.
Elisabeth Trube-Becker, Düsseldorf
Hans-Joachim von Schu- mann: Entschuldbare Eigen- tumsdelikte, Begutachtungen und Heilbehandlungen, 2., neu bearbeitete und erweiter- te Auflage, Band 60 der Kri- minologischen Schriftenrei- he, Kriminalistik Verlag, Hei- delberg, 1988, 196 Seiten, kartoniert, 88 DM
Der Autor plädiert dafür, im Strafverfahren wegen Diebstahlshandlungen in ver- mehrtem Maße Gutachten über die Persönlichkeit und Schuldfähigkeit des bzw. der Beschuldigten erstatten zu lassen. Gegebenenfalls soll- ten bei jugendlichen oder heranwachsenden Straftätern nach Abschluß des Strafver- fahrens soziale Trainingskur- se und bei Erwachsenen, bei denen eine erhebliche Beein- trächtigung der Schuldfähig- keit zu attestieren ist, Heilbe- handlungen zur Vermeidung von Rückfällen durchgeführt werden.
Der gerichtsmedizinische Gutachter, der auch ständig mit diesen Alltagsproblemen konfrontiert wird, steht dieser Forderung bei Abwägung der Kosten-Nutzen-Analyse skeptisch gegenüber, zumal der Autor selbst auf S. 180 dazu insbesondere mit Blick auf die „Kriminal-Prognose"
abschließend wie folgt Stel- lung nimmt: „Ob das straf- rechtliche Ziel, nämlich die Vermeidung erneuter Dieb- stahlhandlungen, erreicht wird, muß eine spätere Nach- prüfung ergeben." Zwischen Erstauflage und zweiter, neu
bearbeiteter und erweiterter Auflage sind inzwischen 13 Jahre vergangen.
Hans-Joachim Wagner, Homburg/Saar
Josef Eisenburg (Hrsg.):
Sucht, Ein Massenphänomen als Alarmsignal, Band 126 der von Franz Henrich herausge- gebenen Schriften der Katho- lischen Akademie in Bayern, Patmos Verlag, Düsseldorf, 1988, 184 Seiten, 24,80 DM
Seit dem „Sündenfall" gibt es die Sucht als Menschheits- phänomen. Als Folge eines surrogaten Glückstrebens des Menschen verzeichnet die Menschheitsgeschichte seit- her vielerlei Formen der Sucht: Machtsucht, Ehrsucht, Besitz- und Habgier, Freß- sucht, Sexsucht sowie Drogen- süchte aller Schattierung.
Die Katholische Akade- mie in Bayern hatte Ende 1987 das Massenphänomen
„Sucht" als Tagungsthema gewählt. Die Neuerscheinung ist das Ergebnis dieses Kon- gresses. Autoren aus fünf Fachbereichen — Medizin, Philosophie, Moraltheologie, Psychologie und Soziologie — erörtern in diesem Band For- men und Ursachen der für die Gesellschaft so bedrohlichen Entwicklung der Sucht. Die Beiträge zu diesem Kompen- dium bieten wertvolle Ein- sichten in „Süchtiges Verhal- ten als Krankheitsursache", in „Nichtstoffgebundene Ab- hängigkeiten und ihre Bedeu- tung zum Verständnis des Phänomens Sucht", in „Ursa- chen süchtigen Verhaltens unter psychiatrischen Aspek- ten" und in „Gesellschaft- liche Wurzeln der Sucht".
Aus der Sicht theologischer Ethik erfährt der Leser die
„Sucht als Reaktion in Not"
und wie diese moraltheolo- gisch-pädagogische Impulse für eine sinnvolle Therapie provoziert.
Dieses neue Buch vermit- telt auf 184 Seiten das ganze Problem-Panorama der Sucht. Es ist eine wertvolle Fibel für alle, die mit Sucht- kranken zu tun haben.
Hannes Sauter-Servaes, Singen/Hohentwiel A-898 (74) Dt. Ärztebl. 86, Heft 13, 30. März 1989